Bundestagswahl 2009

@JeWnS:

Natürlich war es naiv. Aber für mich ist es kein Skandal. Man merkt eben, dass die Menschen wie du und ich sind. Ich hab das Blatt auch nicht gekannt. Und aus Fehlern lernt man eben. Für viele sind die Nazis eben ein rotes Tuch und da wird geschrieen: "Verbieeeeeten!" Ich finde das nicht gut. Ich finde, eine gesunde Demokratie muss sowas aushalten.
Mir ist es wichtiger, dass die Menschen zum eigenen Denken erzogen werden. Ganz im Sinne des Humanismus! Ich denke, man kann nur gegen die ganze radikale Propaganda immun werden, wenn man sich auch mit diesen gelegentlich auseinandersetzen muss. Wenn der Staat einen vor all diesen Dingen schützen will, ist das in meinen Augen Bevormundung. Egal in welchen Absichten dies geschieht. Und ich glaube, dass jemand, der sein ganzes Leben vor diesen Dingen geschützt wurde, dann um so anfälliger dafür ist.
Aktuell ist es leider so, dass die Regierung uns für Kinder hält, die es zu erziehen und vor allem möglichen zu schützen gilt. Aber das sind wir nicht. Ich will frei und kritisch sein dürfen. Und ich will, dass das auch alle anderen sind. Ich will, dass jeder Nazi, jeder Moslem, jeder Christ, jeder Kommunist frei rausposaunen darf was er denkt und jeder sagen darf: "Du quatscht den letzten Scheiß! Aber schön dass wir drüber geredet haben :D!"

Ich will mich nicht damit abfinden, dass es bei den Wahlen nur um Hüllen und Formsachen geht. Das ist nicht ehrlich und das geht mir gegen den Strich. Das ist auch ein Grund, weshalb ich nun bei den Piraten bin. Die haben einfach den Anspruch, die bessere Lösung anzubieten und entziehen sich diesem ganzen "Ihr seid links!" "Nein, ihr seid Rechte!" "Ihr seid Konservative!". Ich finde, mit diesem Schubladendenken wird Zeit und Energie verschwendet. Ich will, dass man sich mit den Problemen und deren Lösung beschäftigt und mit nichts anderem.
 
Also mir geht es nicht darum, und vielen anderen Wählern sicher auch nicht.

Das ist ja lobenswert aber der einzelne Wähler hat nun mal nichts zu melden sondern die Aggregation und die wird hauptsächlich durch Plakate mit "Wir haben die Kraft!" und Merkels Dauerwelle beeinflußt.
 
Ich will mich nicht damit abfinden, dass es bei den Wahlen nur um Hüllen und Formsachen geht. Das ist nicht ehrlich und das geht mir gegen den Strich. Das ist auch ein Grund, weshalb ich nun bei den Piraten bin. Die haben einfach den Anspruch, die bessere Lösung anzubieten und entziehen sich diesem ganzen "Ihr seid links!" "Nein, ihr seid Rechte!" "Ihr seid Konservative!". Ich finde, mit diesem Schubladendenken wird Zeit und Energie verschwendet. Ich will, dass man sich mit den Problemen und deren Lösung beschäftigt und mit nichts anderem.
Vielleicht verstehe ich dich falsch, aber ich finde, man sollte nicht nur nach den problemen und lösungen schauen, mit denen sich eine partei beschäftigt, sondern auch mit dem "grundkonzept". Eine partei, die ganz rechts steht, kann da von mir aus noch so viele lösungen bereithalten und sie meinetwegen sogar umsetzten, aber davon sollte man sich nicht blenden lassen.


Ich bin kein sympathisant der piraten partei, dennoch hat deren existenz etwas gutes. Ich denke, sehr viele junge leute fühlen sich von ihr angesprochen und gehen wählen, was sie sonst vielleicht garnicht gemacht hätten. Oder sie hätten sonst eine der großen parteien gewählt, nur weil das die einzig bekannten für sie waren. Ich habe das gefühl, dass die menschen jetzt etwas genauer schauen, was sie wählen, sich zumindest etwas mit den parteien auseinander setzten. Sicher werden auch einige junge (und ältere) leute die piraten wählen, weil es "in" ist, aber die meisten werden sich wohl hoffentlich genauer informieren und wenn sie merken, dass das garnicht so schwer ist, sich auch direkt mal die anderen parteien ansehen.


Ich weiß immer noch nicht, was ich wählen soll. Ich sympathisiere mit einer großen partei, welche aber auch für sachen ist, die mir gänzlich gegen den strich gehen und den meiner meinung nach wahrscheinnlichn koalitionspartner möchte ich auch nicht in der regierung sehen. Des weiteren finde ich 2 kleinere parteien gut, die sich beide recht ähnlich sind. Ich würde mich aber auch wohl ärgern, wenn die kleinen parteien trotzdem nicht die 5% schaffen und die große partei diese koalition machen muss...%)
 
@Frée: :lol: Nicht schlecht!

@Raindrop: Gern geschehen! :) Ich fand das Angebot auch recht gut.

Das ist ja lobenswert aber der einzelne Wähler hat nun mal nichts zu melden sondern die Aggregation und die wird hauptsächlich durch Plakate mit "Wir haben die Kraft!" und Merkels Dauerwelle beeinflußt.
Merkels Dauerwelle? Wohl eher Merkels Dekolletée. :D

Spaß beiseite: So recht Du mit dieser Aussage auch hast, muss ich doch eins einwenden. Ich habe mal eine Karikatur gesehen, in der tausende von Menschen in der Gegend herumstanden, jeder in einer 0,5 x 0,5 m kleinen Parzelle, die von einem bestenfalls kniehohen Zaun umgeben war. Einer davon sagte gerade schulterzuckend zu seinem Nachbarn "...aber was will man so als Einzelner schon machen?"

Auf gut deutsch: Wir können das hinnehmen und weiter vor uns hinschmollen. Oder wir können dagegen aufbegehren. Meine Meinung dazu lautet "Klarmachen zum Ändern". Bevor wir uns als gescheitert betrachten, können wir es ja wenigstens mal versucht haben.

Vielleicht verstehe ich dich falsch, aber ich finde, man sollte nicht nur nach den problemen und lösungen schauen, mit denen sich eine partei beschäftigt, sondern auch mit dem "grundkonzept". Eine partei, die ganz rechts steht, kann da von mir aus noch so viele lösungen bereithalten und sie meinetwegen sogar umsetzten, aber davon sollte man sich nicht blenden lassen.
Ich bin nicht Diamond87 und kann nicht für ihn sprechen, aber ich hatte den Eindruck, dass das mehr als Statement für generellen Pragmatismus verstanden werden sollte. Heute ist es doch oft so, dass Partei X für irgendetwas ist und Partei Y dann einzig und allein deshalb dagegen. Da macht sich z.B. eine Umweltministerin namens Angela Merkel für die Ökosteuer stark, und wenig später zieht eine CDU-Bundesvorsitzende Angela Merkel über die Ökosteuer her. Das zeigt ja, wie wenig es um die Sache geht und wie stark um Ideologie und Profilierungsspielchen - und es ist nur eins von tausenden Beispielen. Ich glaube, darum ging es ihm.
 
Vielleicht verstehe ich dich falsch, aber ich finde, man sollte nicht nur nach den problemen und lösungen schauen, mit denen sich eine partei beschäftigt, sondern auch mit dem "grundkonzept". Eine partei, die ganz rechts steht, kann da von mir aus noch so viele lösungen bereithalten und sie meinetwegen sogar umsetzten, aber davon sollte man sich nicht blenden lassen.
Mir gehts dabei darum, dass Ideen nicht mit dem Argument "von denen kann ja nur scheiß kommen" abtut. Sondern dass man die sich sachlich anschaut, als wüsste man nicht, wer das ausgekocht hat.
 
@T Wrecks und Diamond87: Danke, ich verstehe, was ihr meint.

@Frée: Danke. Ich bin ja eigentlich für die CDU, stimme in vielen punkten mit denen überein, aber tierschutz ist mir sehr sehr wichtig und ich hab schon vorher gemerkt, dass das bei der cdu leider kaum der falll ist. Dein link hat mich bestätigt, meine 2. stimme einer kleineren partei zu geben.
 
Ah, da bin ich froh! :)
Mir hat diese Aufstellung der Parteien nach Tierschutzpunkten auch die Augen geöffnet.
Jeder Mensch setzt glücklicherweise andere Schwerpunkte und meiner liegt bei den Tieren und der Natur. Die kleinen Parteien werden auch nichts "rausreißen" können, aber man kann ein Zeichen setzen und sie mit einer Stimme auch finanziell unterstützen, soweit ich informiert bin.
 
Zukunftszenario

Sollte sich die neoliberale Politik bei uns durchsetzen wird die Mittelschicht m.E. weiter schrumpfen, die beschlossenen Mindestlöhne werden vermutlich zurückgenommen und dafür Unternehmenssteuern gesenkt. Die Leiharbeit wird sich ebenso drastisch ausweiten, bereits jetzt werden Leiharbeiter als Lohndrücker gegenüber der Stammbelegschaft von Arbeitgebern missbraucht. Die Arbeitnehmerschaft wird bewusst gespalten um ein Solidaritätsgefühl in Betrieben/Firmen zu unterbinden. Ein weiteres Ziel düfte sein, die Stammbelegschaft dadurch gefügig zu machen, auch dem letzten Arbeitnehmer soll bewusst werden, dass jeder ersetzbar ist, wenn er nicht spurt. Wer glaubt, dass es sich bei Leiharbeitern nur um unqualifizierte Leute handelt, der irrt gewaltig, mittlerweile sind alle Berufssparten vertreten und es werden mehr und mehr qualifizierte Arbeitnehmer eingesetzt.
Wer Tag für Tag einem so enormen Erfolgs- und Leistungsdruck ausgesetzt, oder gar von Existenzangst bedroht ist, wird tun was man von ihm erwartet und das auf Dauer mit seiner Gesundheit bezahlen.
Schon heute werden in immer mehr Firmen Suchtbeauftragte eingesetzt, da der Missbrauch von Aufputschmitteln und Alkohol zunimmt.

Es gilt im Grundsatz, dass Eigentum verpflichtet, davon sind wir heute allerdings meilenweit entfernt.
Im Moment wird nicht zum Wohle der Allgemeinheit gehandelt, sondern einseitig zum Wohle der Wirtschaft.
Die meisten Arbeitgeber haben kein Interesse daran die sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze zu erhalten, der Niedriglohnsektor soll immer mehr ausgeweitet werden, denn nur so lassen sich die Kosten drücken und hohe Renditen erzielen. Die Schere zwischen Arm und Reich driftet dadurch immer weiter auseinander und die Mittelschicht wird immer kleiner, ganze Städte/Stadteile fallen diesem Umstand inzwischen zum Opfer, gerade in NRW kann man das m.A.n. sehr gut beobachten.

Wird diese marktradikale Ideologie durch Politik und Wirtschaft weiter fortgesetzt, sind wir m.E. im Kapitalismus angelangt, hier gibt es dann am Ende nur noch extreme Armut und extremen Reichtum.
Wer nur noch vom Existenzminimum lebt hat aber nichts mehr zu verlieren und je mehr Menschen davon betroffen sein werden, desto mehr gefährdet dieser Umstand unsere Demokratie.


Zum Abschluss zitiere ich Orlando Pascheit von den NachDenkSeiten, hier nachzulesen.

Zitat:
"Anmerkung Orlando Pascheit: Guido Westerwelle ist ganz bei seiner Wählerklientel, indem er die heutige FDP von all ihren Verkleidungen befreit und auf ihren antisozialen Kern skelettiert. Westerwelles FDP geht es nicht um die Selbständigen, den Mittelstand, ja nicht einmal um die sog. Besserverdienden. Wir müssen uns einer bitteren Wahrheit stellen, dass er eine relativ große Gruppe von Wählern anspricht, die aus höchst eigensüchtigen Beweggründen den Sozialstaat so weit es eben geht minimieren möchte. Denen das Wort sozial oder solidarisch zutiefst zuwider ist und mit kommunistisch gleichgesetzt wird; denen die Agenda 2010, denen die Deregulierung des Arbeitsmarktes, denen Steuersenkungen nie weit genug gehen können; denen selbst die Reregulierung der Finanzmärkte ein Dorn im Auge ist, da sie dieselbe Klientel bilden, an die sich Herr Ackermann wendet, wenn er der Deutschen Bank eine Rendite von 25 Prozent verschreibt. Es ist eine Gesellschaftsschicht, denen das Leben und Wirtschaften ein Nullsummenspiel ist, wobei es darauf ankommt, sich auf der Gewinnerseite zu platzieren und dafür zu sorgen, dass es so bleibt. Nebst einer effektiven Propaganda, die das Spiel der Nutzenmaximierer als Win-Win-Spiel propagiert, wird der Staat nur insoweit akzeptiert, indem er das ungehemmte Spiel der Nutzenmaximierer garantiert. Diese neuen „Liberalen“, neoliberale wäre eine Schmeichelei, finden ihr Ideal in einigen Spitzenmanagern vor allem des Bankensektors, denen es gelingt, aus einen kurzfristigen Vorteil, auch wenn er oder obwohl er langfristig zu Lasten eines Unternehmens bzw. der Allgemeinheit geht, das Optimum, das meist für ein ganzes Leben reicht, für sich herauszuholen. Der Staat hat letztlich nur noch die Funktion, ein Wiederaufleben der „Terreurs“ zu ersticken."
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab gerade nicht viel Zeit, deshalb nur kurz ein Link zu einem interessanten Interview.

Armut macht wahllos
Interview mit Armin Schäfer, der am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung die Folgen sinkender Wahlbeteiligung auf die Demokratie erforscht hat

Das kannst Du laut sagen. Meine Stimme bekommt jedenfalls irgendeine kleine Randpartei. Was soll ich auch groß wählen?
Die SPD/Grünen? Die haben mich verraten, verkauft und durch Hartz 4 wirtschaftlich vernichtet. Ich müsste ja saudumm sein, die wieder zu wählen.
Die CDU? Ganz sicher nicht... Die sind ja noch schlimmer.
FDP? Igitt.
Die Rechten scheiden soweiso aus - aus naheliegenden Gründen.
Und die Linken schließlich... Die sind mir suspekt, versprechen viel, aber wie das alles erreichen?
Im Grunde wähle ich nur, damit mein größtes Übel, nämlich die CDU nicht meine Stimme auch noch indirekt bekommt.
 
Im Grunde wähle ich nur, damit mein größtes Übel, nämlich die CDU nicht meine Stimme auch noch indirekt bekommt.

Ich sehe da keinen Unterschied zum Nichtwählen, denn die Parlamentssitze werden ja unter den über die 5% kommenden Parteien aufgeteilt.
Ob du nun also eine Partei wählst, die das garantiert nicht schafft, oder überhaupt nicht wählen gehst, ändert rein gar nichts an der Zusammensetzung des Parlaments. Das ist ja der Mist, weshalb immer die gleichen Parteien gewählt werden, bei denen man zumindest das Gefühl haben kann, nicht umsonst abgestimmt zu haben.
 
@Taurec: Wie machst du das dann bei der Erststimme? Da gibt es ja meistens nur die großen parteien.

@Entgleichen: Es macht schon einen unterschied, ob man garnicht wählt, oder ob man seine stimme einer partei gibt, die die 5 % nicht schafft. Aber das kann dir sicher wer anders besser erklären, so ganz hab ich das nämlich auch noch nie verstanden.
 
Oh weia! Das sind ja schöne Aussichten.

Zitat RP Online:
"Innenministerium plant neue Kompetenzen für Geheimdienst
Das Bundesinnenministerium will den Verfassungsschutz einem Zeitungsbericht zufolge nach der Bundestagswahl mit zahlreichen neuen Kompetenzen ausstatten. So sollen Computer künftig online durchsucht werden dürfen. Bisher darf das nur das Bundeskriminalamt."

Quelle: RP Online
 
Dann zählt aber auch die Zweitstimme nicht, oder liege ich da wieder falsch @Goldsim?
Man kann auf eine der beiden Stimmen verzichten, indem man nur die andere ankreuzt, diese ist dann auch gültig.
Jede Partei mit mehr als 0,5% erhält für jede für sie abgegebene Stimme 0,85 Euro für die ersten vier Millionen Stimmen und 0,7 Euro für jede weitere Stimme. Wenn man also kleine Parteien wählt, die es nicht über die 5%-Hürde schaffen, kann man sie trotzdem mit der Stimme unterstützen, da diese vom Staat Geld bekommen bzw. die großen Parteien dieses Geld dann nicht bekommen.
 
@Celly-R:
Zu 1. Danke, das werde ich vielleicht sogar in meine Wahlentscheidung mit einfließen lassen.
Zu 2. Versteh ich nicht. Wenn das Geld pro Stimme ausgezahlt wird, geht den großen Parteien doch nichts verloren, indem man kleine Parteien wählt?
 
Na doch... Das Geld für Deine Stimme bekommt dann die kleine Partei, nicht die große... Die bekommt dann entsprechend weniger.

EDIT:
@Celly-R:
Danke, das mit dem Stimme weglassen wusste ich auch noch nicht. *g*
 
Zuletzt bearbeitet:
Zusammenfassung der Tipps und Tricks zur Bundestagswahl 2009
von Martin Fehndrich, Matthias Cantow und Wilko Zicht (letzte Aktualisierung am 19.09.2009)

Quelle: wahlrecht.de
Jetzt ist es an mir, mich für einen interessanten und hilfreichen Link zu bedanken. :hallo: Ich hatte nämlich schon überlegt, evtl. mit der Erststimme rein taktisch zu wählen, auch wenn mich das vom Prinzip her stören würde... jetzt habe ich mich endgültig entschieden, Zweitstimme war ja eh schon lange klar. Damit kann der Sonntag kommen. Arrrr! :D

Entgleichen schrieb:
Ob du nun also eine Partei wählst, die das garantiert nicht schafft, oder überhaupt nicht wählen gehst, ändert rein gar nichts an der Zusammensetzung des Parlaments. Das ist ja der Mist, weshalb immer die gleichen Parteien gewählt werden, bei denen man zumindest das Gefühl haben kann, nicht umsonst abgestimmt zu haben.
Nun ja, dass es nicht ganz umsonst ist, wurde ja nun schon geklärt. Und Mist wäre es in der Tat, wenn deshalb immer alle an den großen Parteien kleben blieben und immer darauf warten würden, dass eine Änderung ganz von alleine vom Himmel fällt.

Zum Abschluss als kleine Auflockerung nach so viel Wahltaktik noch ein kleines Gedicht namens "Gespiegelt" zum Thema Internetsperren, das ich heute im heise-Forum gelesen habe und recht lustig fand. Geschrieben wurde es von einem User namens HelpDesk, und ein anderer User namens A.Weishaupt steuerte einen schönen Alternativ-/Untertitel bei. Ich erlaube mir mal, hier alles zusammenzusetzen.

GESPIEGELT
(Eine Frisur findet nicht statt)



Das Internet, auch wenn's missfällt,
Ist nur ein Spiegel dieser Welt.
In dieser Welt, der großen weiten,
Gibt's leider auch die schlechten Seiten.

Nun stell dir vor, wie morgens immer,
Stehst du in deinem Badezimmer.
Dort schaust du in den Spiegel flüchtig
Und siehst die Haartracht sitzt nicht richtig.

Mit einem Handtuch, schnell drapiert,
Wird flugs das Spiegelbild kaschiert,
Schon ist behoben das Malheur,
Erspart der Gang zu dem Friseur.

Wem würde der Gedanke kommen
(Frau Leyen einmal ausgenommen),
Durch die gezeigte Prozedur
Wär nun in Ordnung die Frisur?


Schlussbemerkung:
Als scheinheilig Selbstgerechter
Erweist sich hier der Spiegelfechter.


:D
 
@Celly-R:
Zu 1. Danke, das werde ich vielleicht sogar in meine Wahlentscheidung mit einfließen lassen.
Zu 2. Versteh ich nicht. Wenn das Geld pro Stimme ausgezahlt wird, geht den großen Parteien doch nichts verloren, indem man kleine Parteien wählt?
Richtig, die Partei kriegt dann deine Stimme nicht, also auch das Geld nicht. Außerdem ist das Kapital gedeckelt auf einen bestimmten Betrag - die kleinen Parteien bekommen dann anteilig mehr von diesem Betrag, sodass für die großen weniger übrig bleibt.
Wenn das jetzt irgendwie verständlich war %)
 
@T Wrecks

Bitte, gern geschehen, bedanke mich ebenso
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für das nette Gedicht.
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Jetzt hilft nur noch
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und wählen gehen, damit die etablierten Parteien 'ne dicke Klatsche kriegen.:D
 
Jetzt wird schon Werbung gemacht:

"GEHT ZUR WAHL"

Und wen soll ich dann wählen??
4 Jahre lang zeigen die hohen Herren, was sie nicht können; und nun soll ich die da auf einmal wählen sollen????

Hingehen werd ich wohl, aus Gnaz! Und wähl was kleines, damit sich nicht die GROSSEN mit meiner Nichtwählerstimme bestätigen können.
 
Endspurt Leute! Nix wie ran an die Wahlurnen, jede Stimme zählt!

Endergebnis der "TV total Bundestagswahl" 2009
lol6.gif


26,6 Prozent für die CDU
17,7 Prozent für die SPD
19,9 Prozent für die FDP
15,4 Prozent für Bündnis 90/Die Grünen
20,5 Prozent für Die Linke
 
Ich war vor einem Stündchen im Wahllokal... und ich muss sagen, es hat sich lange nicht mehr - nein, eigentlich noch nie - so gut angefühlt, den Zettel in die Urne zu schmeißen. :)

Jetzt kann ich entspannt auf das ganze Wahlgequatsche warten, wo wieder jede Partei gewonnen hat und sich herausstellt, dass alle Kombinationen, die eine stabile Mehrheit böten, von vornherein arrogant ausgeschlossen wurden, so dass alle vor der Wahl stehen, entweder ihr Gesicht zu verlieren oder mit hauchdünnen Mehrheiten zu agieren. Und der Gag wär's noch, wenn die große Koalition weitergeht. :rolleyes:

Nun ja, für die von mir gewählte Partei geht's ja leider eigentlich nur um die Frage, ob ein Achtungserfolg zwischen 1,5 und 3 Prozent drin ist. Aber das wäre zumindest schon mal ein Anfang.
 
Nun ja, für die von mir gewählte Partei geht's ja leider eigentlich nur um die Frage, ob ein Achtungserfolg zwischen 1,5 und 3 Prozent drin ist. Aber das wäre zumindest schon mal ein Anfang.

5 % müssen drin sein! Das wäre der Hammer! Piraten an die Macht! ;)
Find ich schon allein doof, das die Partei ganz unten auf dem Wahlzettel stand.

Auch interessant fände ich Gido Westerwelle als Kanzler! :D Besser als die bisherigen wäre er bestimmt. Seine Reden sind ganz nett anzuhören. Aber eine Alleinherrschaft der FDP ist nur ein Traum. Mensch, wenn doch die Leute endlich aufwächen würden und aufhören SPD und CDU/CSU zu wählen.
 
War auch gerade wählen und es fühlt sich ganz gut an.

Das TV Total-Ergebnis halte ich für ziemlichen Schrott, möchte nicht wissen was Pro Sieben unter anderem für Zuschauer hat. Allerdings rühmen sie sich ja letztes Mal recht nah am tatsächlichen Ergebnis dran gewesen zu sein.

Die Sendung selbst fand ich lustig. Münte und Schyssi äh Gysi haben sich gezofft und Trittin und Wulff haben eigentlich auf alle eingedroschen.
Am kompetentesten und souveränsten hab ich zu Guttenberg und Westerwelle empfunden. Beide waren ruhig und sachlich und hatten immer die richtigen Argumente parat. Sie haben Trittin und Müntefering gut in die Schranken gewiesen mit ihren Standardverurteilungen. Jene hingegen hatten zwar oft den Satz "das stimmt doch gar nicht" auf den Lippen, aber so richtig was entegegenzusetzen eben nicht.
Die Piratendiskussion war ziemlich lächerlich. Was will ich mit einer Partei die nur ein Hauptthema hat und der Rest mehr als schwammig ist?

Alles in allem hat mich der Abend in meiner Meinung bestätigt.
Wenn man zu weit nach links oder rechts abdriftet, ist die Mitte meistens die beste Wahl. Das gilt nicht nur im Straßenverkehr...
 
*auch gerade eben vom Wahllokal zurückgekommen ist*. Es ist jedes Mal aufs Neue erschreckend, wie menschenleer es dort immer ist. Und wenn man sich die Namenslisten anschaut, sind diese auch immer erschreckend leer...:rolleyes:

Ich würde das Ergebnis von TVtotal auch nicht unterschätzen. Aber hier fehlt halt komplett die "ältere" Wählerschaft ab 40 Jahre - die meistens alle Standard Schwarz oder Rot wählen.
 
Komme auch gerade aus dem Wahllokal. Ich muss dir zustimmen, gloomi, war echt ziemlich leer dort. Bei der Europawahl musste ich tatsächlich eine halbe Stunde warten, bis ich and er Reihe war...

Das TvTotal-Ergebnis ist mMn auch nicht wirklich repräsentativ. Es haben dort hauptsächlich junge Leute angerufen, wenn nicht sogar mehrmals, oder auch welche, die noch garnicht wählen dürfen. War ja klar, dass hierbei die Linke richtig hoch geworden ist, aber ich schätz auch, dass wir mehr alte als junge Wähler haben. Die wählen schwarz oder rot.
 
Find ich schon allein doof, das die Partei ganz unten auf dem Wahlzettel stand.
Und in Sachsen gleich gar nicht...:argh:

5% kann ich mir bei den Piraten nicht vorstellen. Vielleicht in 4 oder 8 Jahren, aber nicht heute.

Das Wahlergebnis von Tv Total könnte einen guten Vorgeschmack liefern. Das letzte Mal war deren Ergebnis erschreckend nah am Endergebnis der Wahl. Könnte also wieder so sein :)
 
Da ich diesen ganzen Umfragen im Vorfeld eh nicht so wirklich über den Weg traue, würd ich eine Überraschung heute Abend auch nicht vollkommen ausschließen. Repräsentative Mehrheiten sind ja immer so eine Sache. Irgendwie würde mich in diesem Jahr gar nichts wundern, weder wenn die große Koalition bestehen bliebe, noch wenn die Linken deutlich mehr Stimmen kassieren würden als vermutet, noch wenn die 5% für die Piraten wirklich irgendwie drin wären. MUSS alles nicht eintreten, vielleicht haben die Umfragen auch ganz langweilig Recht, aber ich finde dieses Jahr ist es verdammt schwer einzuschätzen. Warten wirs ab, in 6 Stunden sind wir ein bisschen schlauer :)

So sehe ich das auch.
Ich bin gestern zufällig bei Raabs Telefonumfrage auf ProSieben hängen geblieben.
In einigen Bundesländern hat die Linke ja über 30 Prozent erhalten.
Ob das heute eintreten wird, wird sich zeigen.

Ich darf ja leider nicht wählen. Es ärgert mich unglaublich, wenn Leute auf ihr Wahlrecht verzichten (eine Kollegin meiner Mutter meint, sie zeigt so, dass sie mit keiner Partei zufrieden ist, doof, wenn ihr mich fragt).
Ich würde gerne jetzt schon meine Stimme abgeben.
 
|Micha| schrieb:
Und in Sachsen gleich gar nicht...:argh:
DAS hab ich heute auch gemerkt. Wollte Piraten wählen und hab sie nirgends auf dem Wahlzettel gefunden. Fand ich super :naja:
Ja, das ist schon merkwürdig, dass manche Parteien in verschiedenen Bundesländern nicht aufgelistet werden. Und da heisst es, Wahlen laufen unter den Voraussetzungen der Berechtigung, der Gleichheit, der Privatheit und der Fälschungssicherheit ab. Nur wo ist denn da die Gleichheit, wenn nicht im ganzen Bundesland die selben Parteien auf dem Zettel stehen. :naja:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich wohl fast der erst mit an der Wahlurne!
Man soll sich ruhig trauen eine kleine Partei zu wählen. Oder andersherum gesagt, was verstehen wir noch unter einer großen Partei. Ich habe den Verdacht, daß wir uns heute Abend auf einem völlig neuen Niveau der Parteienzusammensetzung eines Parlamentes freuen können.
Die TV-Total Vorstellung war sicher nicht repräsentativ, aber hat im Ergebnis der Abstimmung selbst die Moderatoren geschockt.
Das werden sicher sehr lustige Koalitionsverhandlungen, wenn die jenigen, die sich schon vorverabredet haben, keine Mehrheit bekommen und aus dem Block der anderen eine Partei abspalten müssen oder mit jemanden zusammen Arbeiten sollen, mit dem sie gar nicht können. Die Linke wurde ja immer als der Außenseiter abgestempelt, mit dem man nicht kann. Es wird spannend!
Übrigens häufiges wählen von kleinen Parteien (unter 5 % ) hilft denen sich zu etablieren und dann größer zu werden (über 5% ) siehe FDP, Die Grünen/Bündnis90 bis man als "große" Partei die "kleinen" langsam fürchten muß, weil sie permanent dazugewonnen haben; siehe SPD kontra Die Linke.
Meines Erachtens sollen ruhig die älteren Wähler mal nachdenken, ob ihre Interessen bei den Parteien, die sie wählen, überhaupt gut vertreten werden. Die Rentner sollten durchaus mal die Programme der Rentner-Parteien durchlesen. Ggf. würde das Kreuz dann anders positioniert werden. Sofern die Partei auf dem Zettel ist.
Bei uns gab es alles. Auch Piraten, Repubilkaner usw. Selbst die NPD stellt einen Direktkanidaten.
 
Ja, das ist schon merkwürdig, dass manche Parteien in verschiedenen Bundesländern nicht aufgelistet werden. Und da heisst es, Wahlen laufen unter den Voraussetzungen der Berechtigung, der Gleichheit, der Privatheit und der Fälschungssicherheit ab. Nur wo ist denn da die Gleichheit, wenn nicht im ganzen Bundesland die selben Parteien auf dem Zettel stehen. :naja:
Hier steht der Grund.
 
Die Piratendiskussion war ziemlich lächerlich. Was will ich mit einer Partei die nur ein Hauptthema hat und der Rest mehr als schwammig ist?

Auch wenn ich als Verleger die Piraten unter garkeinen Umständen wählen kann (und die bei ihrem angeblichen Hauptthema vollkommen mies informiert sind und daher keinen Plan von den Auswirkungen ihrer Forderung haben) muss ich diese Partei in Schutz nehmen, was die "Schwammigkeit" angeht.
Es ist eine ganz neue und junge Partei. Die alteingesessenen Parteien haben auch mal mit einem sehr kleinen und weitauslegbaren Programm angefangen.
Sofern die jetztigen Parteimitglieder so engagiert dabeibleiben wie sie sind, wird sich dieser kritikpunkt legen.
Für mich werden sich nichtsdestotrotz vollkommen unwählbar sein.
 
Gerade aus´m Wahllokal zurück .....

Gar nichts los, nur paar Leute, wo man den Wahlschein abgibt und wo auch die Urne steht, aber nichts los. Ging da rein, alleine, Guckte auf´n Zettel* und kreuzte die Erst- und Zweitstimme an, währenddessen kam die nächste rein. Wahlbeteiligung von ~ 40 %? :rolleyes:

*Listenplatz, Kandidat vom Kreis Aachen: SPD, CDU, FDP, Grüne, Linke, NPD.
*Parteien: Piraten ziemlich weit unten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war auch schon wählen und bin sowohl mit beiden Stimmen zufrieden. Die TV-Total Telefonwahl hab ich gestern so nebenbei gehört. Das Ergebnis der tatsächlichen Telefonwahl ist sicher nicht repräsentativ, da ja nur 5 Parteien zur Wahl standen und auch nur eine bestimmte Zielgruppe teilgenommen hat. Somit haben bestimmt für eine der 5 gewählt, obwohl sie heute eine ganz andere nehmen. Aber die haben doch das noch mit irgendso einem Faktor oder so verrechnet und da kann ich mir schon vorstellen, das das ganz neh liegt. ich bin gespannt.

Auch wenn ich als Verleger die Piraten unter garkeinen Umständen wählen kann (und die bei ihrem angeblichen Hauptthema vollkommen mies informiert sind und daher keinen Plan von den Auswirkungen ihrer Forderung haben).
Welche Forderungen der Piraten wirken sich denn insbesondere auf Verleger negativ aus? Ich mags nicht, wenn man irgendwas andeutet. Entweder du sagst klar, was Sache ist oder du läßt auch die Anspielung bleiben. Alles andere ist doch blöd. ;)
 
Eine Umfrage wäre dann nur repräsentativ, wenn alle Wahlberechtigen mitmachen würden und alle Parteien wählbar wären. :confused:
 
Habe soeben Enterhaken gesetz!
 
Zu den "ausgestorben"-wirkenden Wahllokalen: Mir kommt es dieses mal so vor, als ob wesentlich mehr Wahllokale aufgemacht worden sind, als vor 4 Jahren. Irgendwie ist dieses mal an so ziehmlich jeder Schule ein Wahllokal eingerichtet.
 
Ich war vor einem Stündchen im Wahllokal... und ich muss sagen, es hat sich lange nicht mehr - nein, eigentlich noch nie - so gut angefühlt, den Zettel in die Urne zu schmeißen. :)

Oooh ja.. Es war ganz wunderbar :D
Ich war jetzt das zweite Mal in meinem Leben wählen (bin fast 23). Damals hab ich noch das gewählt, was meine Eltern gewählt haben (CDU / FDP).. Dieses Mal hab ich gleich doppelt wählen dürfen (Landtagswahlen in S-H) & zwar die Piraten ;)

Der Änderhaken wurde gesetzt!
Ich hoffe, die Piraten packen die 5%..
Momentan wird ja schon von 13% gesprochen..

http://www.firmenpresse.de/pressinfo122187.html

Im Übrigen war bei uns in Kiel Wik relativ viel los.. Viele Menschen, kleine Schlangen im Wahllokal :D Und vor allem viele junge Leute die unterwegs waren!
 

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