Hallo,
da meine alte FS-Familie und die Bilder durch Festplattenformatierung gelöscht wurden, konnte ich leider nicht mehr weiter schreiben. Glaubt mir, ich hätte für Laure gerne ein Happy End verfasst.
Also habe ich gestern mal einen neuen Versuch gestartet und möchte euch gerne meine 2te Fotostory vorstellen. Es ist ein Ärztethriller/krimi.
Positive sowie negative Kritik ist wie immer erwünscht und nun viel Spaß beim Lesen
Edit: Damit ihr nicht immer durch die Beiträge zu den jeweiligen Kapiteln scrollen müsst, habe ich sie euch hier verlinkt.
01. Kapitel
02. Kapitel
03. Kapitel
04. Kapitel
05. Kapitel
06. Kapitel
07. Kapitel
08. Kapitel
09. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
---------------------------------------------------------
Es war ein kalter Novemberabend als Inspektor Bouvert mir die Leiche eines gerade mal 16-Jährigen Mädchens übergab.
„Man hat sie unten am Pass der Auvergne gefunden. Es fehlen Herz und Nieren. Außerdem wurden ihr die Haare mit Gewalt ausgerissen und am Nacken befindet sich ein Code. Ich vermute sie wurde mit einem glühenden Eisen gebrandmarkt.“ Jacques Bouvert räusperte sich kurz und fuhr fort: „ Ich möchte bis aller spätestens morgen Abend die genaue Todesursache. Haben Sie verstanden, Dufrêne?“
„Heute mal wieder die Freundlichkeit in Person, was? Aber keine Angst, morgen kriegen Sie ihren dämlichen Bericht!“, sagte ich forsch.
„Na also, geht doch, Schätzchen! Ich melde mich wieder.“ , während er kehrt machte, zündete er sich eine Zigarre an und ging grimmig hinaus in die schwarze Nacht.
Unverwandt blickte ich ihm hinterher. „Na toll, das heißt für mich mal wieder Überstunden scheffeln. Ich nahm einen Schluck meines mittlerweile erkalteten Kaffees und widmete mich der Mädchenleiche. „Du siehst aber ganz schön arg zugerichtet aus,…wie heißt du eigentlich?“ Ich glitt mit der Hand zu ihrem Fuß, an dem ein Namensetikett angeklammert war. „So so, mit Elodie Mazel habe ich also die Ehre. Darf ich vorstellen, ich bin Manon Dufrêne.“ Ich glaube je länger ich immer hier unten mit Leichen verbringe, desto verrückter werde ich. In meiner Einsamkeit spreche ich schon mit Toten. Das muss aufhören.
Also gut, dann werfen wir doch mal eine Blick auf deine Bauch-Becken-Region.
Tatsächlich fehlten beide Nieren. Sie waren fein säuberlich entfernt worden. Das sieht mir sehr danach aus, als ob dein Mörder sein Fach verstanden hat. Er hat dies sicherlich nicht zum ersten Mal gemacht.
Ich begutachtete anschließend die blutige Höhle in der Brust, wo vor kurzem sich noch Elodies Herz befand.
Dann entnahm ich ihr Blut. Ich mischte einige Chemikalien bei und stellte die Küvette ins Kühlfach. Analysieren werde ich später, jetzt kommen wir erst einmal zu deinem unfreiwilligen Tattoo. Ich wendete die Leiche und betrachtete mir den Code etwas genauer. Er bestand aus vier Zahlen und zwei Buchstaben. Doch auf den ersten Blick ergab er keinen Sinn. Ich strich mit meinen Fingern über das Brandmark. Es schien tatsächlich mit einem Glüheisen gemacht worden sein, wie damals im Mittelalter. Dieses Mädchen muss unendlich gelitten haben. Ich fragte mich ständig, wie ein Mensch so grausam sein konnte.
Vertieft blickte ich auf meine Armbanduhr, als ich plötzlich hinter mir ein Geräusch hörte.
Ich wandte mich um, doch da war nichts…Da hörte ich es schon wieder. Ein Poltern und darauf folgten Schritte.
„Hallo? Ist da jemand?“ Ich nahm ein Skalpell und öffnete die Tür zum Gang hinaus.
Es war stockfinster, sodass ich gar nichts erkennen konnte. Ich tastete mich rechts an der Wand zum Lichtschalter entlang und betätigte ihn erleichtert.
„So ein Mist!“, murmelte ich, „Wieso gehst du verflixtes Ding nicht?“ In mir stieg ein mulmiges Gefühl auf. Mutterseelen allein nur mit einer Leiche im Hintergrund befand ich mich im Keller des Krankenhauses von St. Etienne. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und rief abermals: „Hallo? Ist denn da niemand? Wenn das ein Scherz sein soll und du mich erschrecken willst, dann ist es dir bereits gelungen! Zeig dich…bitte!“
Doch statt einer Antwort, konnte ich nur das hallen von Schritten wahrnehmen, die sich entfernten. Ich beschloss mutig ihnen im Dunklen hinterher zu tapsen. Zweimal stieß ich mich an irgendetwas bis ich vor der Türe des Treppenhauses stand, an der ein Zettel geheftet war.
Die Schrift leuchtete mir, obwohl es dunkel war, nur so entgegen. Mir verschlug es die Sprache…
…und dann stieß ich einen heißeren Schrei hinaus.
Was hat das zu bedeuten? Das kann doch nur ein schlechter Scherz sein. „Okay, beruhig dich erstmal, Manon!“, flüsterte ich mir zu.
„Das wird wohl einer der beiden Scherzkekse aus Station A dort hingehängt haben.“
Obwohl ich mir Mut zu sprechen und das ganze ins Lächerliche ziehen wollte, bemerkte ich, dass ich am ganzen Körper zitterte. Ich führte mein Unbehagen auf die viele Arbeit zurück, die ich in letzter Zeit hatte und dadurch an erheblichen Schlafmangel litt. Ich beschloss noch einmal in den Autopsiesaal zurück zugehen, um meine Sachen zu holen und meinen Freund anzurufen.
„Alain? Du glaubst gar nicht wie froh ich bin dich zu erreichen. Ich weiß es ist schon spät, aber könntest du mich von der Klinik abholen, falls du gerade keinen Kunden hast? ...Ja? Das wäre super, mir ist nämlich etwas unheimlich, jetzt noch alleine heim zu fahren, nachdem was passiert ist! ...Nein, dass erzähl ich dir, wenn wir zu Hause sind! Bis gleich!“
Ich nahm meine Tasche, sperrte den Raum ab und eilte schnurstracks zum Treppenhaus. Ich hielt es für das beste den Zettel mit zunehmen. Während ich die Treppen hochstieg, wendete ich das Blatt in meiner Hand. Auf der Rückseite erblickte ich haargenau denselben Code, wie der, der Leiche. Was hat das alles zu bedeuten? Oben angekommen, durchquerte ich einen kleinen und zwei große Säle, bis ich zu Babette am Empfangsschalter kam, die heute auch Nachtschicht hatte.
„Babette, ich mache für heute Schluss. Sag Vincent, dass ich die Proben morgen analysieren werde, denn ich habe momentan keinen klaren Kopf dafür und würde nur Fehler machen.“
„Ist in Ordnung. Ich wünsche dir eine schöne Nacht!“
Draußen angekommen, stellte ich mich vor den Parkplatz und zog die eisige Nachtluft in meine Lungen, sodass es brannte. Alain wo bleibst du?
Fröstelnd bewegte ich meine Beine auf und ab. Was würde ich jetzt für ein heißes Bad geben?
In Gedankenversunken bemerkte ich gar nicht, wie Alain heranfuhr. Erst als er hupte, schreckte ich auf. Mit einem Lächeln stieg ich zu ihm ins Taxi.
Zu Hause angekommen, gönnte ich mir erstmal ein heißes Bad.
„Schatz ich gehe schon mal ins Bett!“, hörte ich Alains Stimme von draußen ertönen.
„Okay, ich komme auch gleich.“
Erschöpft fiel ich in einen leichten Dämmerschlaf. Wieder und wieder spukten mir die heutigen Ereignisse durch den Kopf. Was hatte diese unheimliche Botschaft zu bedeuten? Wollte mir einer etwas Böses? Und von WEM war diese Nachricht? Plötzlich hörte ich von fern eine Stimme. Eine Stimme die nichts Gutes zu verheißen hatte. Sie klang rau und beängstigend. ~Manon! Du kannst dein Schicksal nicht umgehen! Deine Zeit ist zu Ende, Manon! Niemand kann seinem Schicksal entrinnen! Ich werde dich schon bald holen! Maaaaanooooooooon…~
„Wer bist du? Nein, lass mich…ich…“ Und auf einmal schnürte mir etwas die Luft ab. Ich versuchte zu atmen, doch es misslang mir. Warme Flüssigkeit floss mir in meinen Rachen. Sie schmeckte nach Lavendel. Ich ruderte mit Armen und Beinen, als ich plötzlich meinen Kopf anstieß. „Outch!“
Keuchend und mit einem Hustanfall kam ich langsam zu mir und bemerkte, dass alles nur ein Traum war. Diese düstere Gestalt war nicht real. Sie ist eine reine Fiktion meines Gehirns.
Ich war lediglich nur eingeschlafen und bin mit meinem Kopf unter Wasser getaucht. NIEMAND war hier und versuchte mich zu holen. Hör endlich auf dir was vor zu machen, Manon! , tadelte ich mich und hieb mich auf, um mich zu waschen.
Nach einigen Minuten der Ruhe und des Nachdenkens gesellte ich mich Alain, meinem Freund hinzu.
„Bist du noch wach?“, fragte ich behutsam. Ein leises „Ja“ brummte aus der Decke.
„Und es hat dir keine Umstände gemacht, mich abzuholen, Alain?“
„Aber nein, ma cherè, ich hatte vor dir sowieso meinen letzten Kunden und wäre auch so nach Hause gefahren. Komm doch zu mir und erzähl warum du so aufgeregt am Telefon geklungen hast!“
„Also schön.“, sagte ich und legte mich neben ihn. „Mir wurde heute eine Mädchenleiche zur Untersuchung übergeben. Elodie, so ist ihr Name, sieht schrecklich zugerichtet aus. Ihr fehlen Herz und Niere und an ihrem ganzen Körper sind offene Wunden. Ihr Hinterkopf ist blutverschmiert und ein mysteriöser Code wurde ihr in den Nacken eintätowiert.“
„Moment mal, das du verstümmelte Leichen zu Gesicht bekommst ist dein Alltagsjob. Deswegen bist du heut so durch den Wind? Das kann ich dir beim besten Willen nicht glauben.“
„Lass mich doch mal fertig erzählen, dann erfährst du auch, dass meine Unruhe nicht von der Leiche her ruht! Ich hörte auf einmal Schritte und bin ihnen natürlich gefolgt. Blöderweise war es stockdunkel und das Licht ging nicht…“
Ich berichtete Alain die ganze Geschichte. Erstaunt fragte er am Schluss: „Und du meinst tatsächlich, dass der Code auf dem Zettel mit dem der Leiche übereinstimmt?“
„Ja, wenn ich es dir doch sage. Warte kurz…“, ich ging schnell in den Flur und kramte aus meiner Tasche die Notiz. „Hier, das ist er.“
Alain begutachtete das Geschmiere. „Das hat doch nichts zu bedeuten. Vielleicht hat sich da jemand von deinen Kollegen einen Scherz mit dir erlaubt.“
„Das dachte ich auch zuerst, aber…nein das kann nicht sein.“ „Was kann nicht sein?“, hakte Alain nach. „Nun, ähm… die Leiche wurde mir persönlich von Inspektor Bouvert übergeben. Kein anderer Arzt des Hauses hat die Leiche davor zu Gesicht bekommen. Es kann niemand wissen, was für ein Code sich auf dem Nacken befindet. Unmöglich!“
Da Alain bemerkte, wie es innerlich in mir vor Aufregung kochte, nahm er mich beruhigend in den Arm und flüsterte mir ins Ohr: „Ich glaube dir ja, aber mach dich doch nicht verrückt. Lass uns schlafen und darüber morgen weiter reden. Oft ist die Lösung dann ganz nah.“
Ich nickte zustimmend, küsste ihn sanft und wir beide schliefen Arm in Arm ein. Doch bevor ich total wegnickte, ging mir immer wieder ein Gedanke durch den Kopf: Ich muss herausfinden, in welchem Zusammenhang die beiden Codes stehen. Vielleicht führen sie mich sogar zum Mörder Elodies!
So hier endet für heute meine FS. Werde morgen weiter machen und hoffe auch schon wieder einen Teil veröffentlichen zu können, ansonsten gibts den nächsten bis spätestens Freitag!
da meine alte FS-Familie und die Bilder durch Festplattenformatierung gelöscht wurden, konnte ich leider nicht mehr weiter schreiben. Glaubt mir, ich hätte für Laure gerne ein Happy End verfasst.
Also habe ich gestern mal einen neuen Versuch gestartet und möchte euch gerne meine 2te Fotostory vorstellen. Es ist ein Ärztethriller/krimi.
Positive sowie negative Kritik ist wie immer erwünscht und nun viel Spaß beim Lesen

Edit: Damit ihr nicht immer durch die Beiträge zu den jeweiligen Kapiteln scrollen müsst, habe ich sie euch hier verlinkt.
01. Kapitel
02. Kapitel
03. Kapitel
04. Kapitel
05. Kapitel
06. Kapitel
07. Kapitel
08. Kapitel
09. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel

---------------------------------------------------------
+++1.Kapitel+++

Es war ein kalter Novemberabend als Inspektor Bouvert mir die Leiche eines gerade mal 16-Jährigen Mädchens übergab.
„Man hat sie unten am Pass der Auvergne gefunden. Es fehlen Herz und Nieren. Außerdem wurden ihr die Haare mit Gewalt ausgerissen und am Nacken befindet sich ein Code. Ich vermute sie wurde mit einem glühenden Eisen gebrandmarkt.“ Jacques Bouvert räusperte sich kurz und fuhr fort: „ Ich möchte bis aller spätestens morgen Abend die genaue Todesursache. Haben Sie verstanden, Dufrêne?“

„Heute mal wieder die Freundlichkeit in Person, was? Aber keine Angst, morgen kriegen Sie ihren dämlichen Bericht!“, sagte ich forsch.
„Na also, geht doch, Schätzchen! Ich melde mich wieder.“ , während er kehrt machte, zündete er sich eine Zigarre an und ging grimmig hinaus in die schwarze Nacht.

Unverwandt blickte ich ihm hinterher. „Na toll, das heißt für mich mal wieder Überstunden scheffeln. Ich nahm einen Schluck meines mittlerweile erkalteten Kaffees und widmete mich der Mädchenleiche. „Du siehst aber ganz schön arg zugerichtet aus,…wie heißt du eigentlich?“ Ich glitt mit der Hand zu ihrem Fuß, an dem ein Namensetikett angeklammert war. „So so, mit Elodie Mazel habe ich also die Ehre. Darf ich vorstellen, ich bin Manon Dufrêne.“ Ich glaube je länger ich immer hier unten mit Leichen verbringe, desto verrückter werde ich. In meiner Einsamkeit spreche ich schon mit Toten. Das muss aufhören.
Also gut, dann werfen wir doch mal eine Blick auf deine Bauch-Becken-Region.
Tatsächlich fehlten beide Nieren. Sie waren fein säuberlich entfernt worden. Das sieht mir sehr danach aus, als ob dein Mörder sein Fach verstanden hat. Er hat dies sicherlich nicht zum ersten Mal gemacht.
Ich begutachtete anschließend die blutige Höhle in der Brust, wo vor kurzem sich noch Elodies Herz befand.

Dann entnahm ich ihr Blut. Ich mischte einige Chemikalien bei und stellte die Küvette ins Kühlfach. Analysieren werde ich später, jetzt kommen wir erst einmal zu deinem unfreiwilligen Tattoo. Ich wendete die Leiche und betrachtete mir den Code etwas genauer. Er bestand aus vier Zahlen und zwei Buchstaben. Doch auf den ersten Blick ergab er keinen Sinn. Ich strich mit meinen Fingern über das Brandmark. Es schien tatsächlich mit einem Glüheisen gemacht worden sein, wie damals im Mittelalter. Dieses Mädchen muss unendlich gelitten haben. Ich fragte mich ständig, wie ein Mensch so grausam sein konnte.
Vertieft blickte ich auf meine Armbanduhr, als ich plötzlich hinter mir ein Geräusch hörte.
Ich wandte mich um, doch da war nichts…Da hörte ich es schon wieder. Ein Poltern und darauf folgten Schritte.

„Hallo? Ist da jemand?“ Ich nahm ein Skalpell und öffnete die Tür zum Gang hinaus.
Es war stockfinster, sodass ich gar nichts erkennen konnte. Ich tastete mich rechts an der Wand zum Lichtschalter entlang und betätigte ihn erleichtert.
„So ein Mist!“, murmelte ich, „Wieso gehst du verflixtes Ding nicht?“ In mir stieg ein mulmiges Gefühl auf. Mutterseelen allein nur mit einer Leiche im Hintergrund befand ich mich im Keller des Krankenhauses von St. Etienne. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und rief abermals: „Hallo? Ist denn da niemand? Wenn das ein Scherz sein soll und du mich erschrecken willst, dann ist es dir bereits gelungen! Zeig dich…bitte!“
Doch statt einer Antwort, konnte ich nur das hallen von Schritten wahrnehmen, die sich entfernten. Ich beschloss mutig ihnen im Dunklen hinterher zu tapsen. Zweimal stieß ich mich an irgendetwas bis ich vor der Türe des Treppenhauses stand, an der ein Zettel geheftet war.

Die Schrift leuchtete mir, obwohl es dunkel war, nur so entgegen. Mir verschlug es die Sprache…
…und dann stieß ich einen heißeren Schrei hinaus.

Was hat das zu bedeuten? Das kann doch nur ein schlechter Scherz sein. „Okay, beruhig dich erstmal, Manon!“, flüsterte ich mir zu.
„Das wird wohl einer der beiden Scherzkekse aus Station A dort hingehängt haben.“
Obwohl ich mir Mut zu sprechen und das ganze ins Lächerliche ziehen wollte, bemerkte ich, dass ich am ganzen Körper zitterte. Ich führte mein Unbehagen auf die viele Arbeit zurück, die ich in letzter Zeit hatte und dadurch an erheblichen Schlafmangel litt. Ich beschloss noch einmal in den Autopsiesaal zurück zugehen, um meine Sachen zu holen und meinen Freund anzurufen.

„Alain? Du glaubst gar nicht wie froh ich bin dich zu erreichen. Ich weiß es ist schon spät, aber könntest du mich von der Klinik abholen, falls du gerade keinen Kunden hast? ...Ja? Das wäre super, mir ist nämlich etwas unheimlich, jetzt noch alleine heim zu fahren, nachdem was passiert ist! ...Nein, dass erzähl ich dir, wenn wir zu Hause sind! Bis gleich!“
Ich nahm meine Tasche, sperrte den Raum ab und eilte schnurstracks zum Treppenhaus. Ich hielt es für das beste den Zettel mit zunehmen. Während ich die Treppen hochstieg, wendete ich das Blatt in meiner Hand. Auf der Rückseite erblickte ich haargenau denselben Code, wie der, der Leiche. Was hat das alles zu bedeuten? Oben angekommen, durchquerte ich einen kleinen und zwei große Säle, bis ich zu Babette am Empfangsschalter kam, die heute auch Nachtschicht hatte.
„Babette, ich mache für heute Schluss. Sag Vincent, dass ich die Proben morgen analysieren werde, denn ich habe momentan keinen klaren Kopf dafür und würde nur Fehler machen.“
„Ist in Ordnung. Ich wünsche dir eine schöne Nacht!“
Draußen angekommen, stellte ich mich vor den Parkplatz und zog die eisige Nachtluft in meine Lungen, sodass es brannte. Alain wo bleibst du?
Fröstelnd bewegte ich meine Beine auf und ab. Was würde ich jetzt für ein heißes Bad geben?
In Gedankenversunken bemerkte ich gar nicht, wie Alain heranfuhr. Erst als er hupte, schreckte ich auf. Mit einem Lächeln stieg ich zu ihm ins Taxi.

Zu Hause angekommen, gönnte ich mir erstmal ein heißes Bad.

„Schatz ich gehe schon mal ins Bett!“, hörte ich Alains Stimme von draußen ertönen.
„Okay, ich komme auch gleich.“
Erschöpft fiel ich in einen leichten Dämmerschlaf. Wieder und wieder spukten mir die heutigen Ereignisse durch den Kopf. Was hatte diese unheimliche Botschaft zu bedeuten? Wollte mir einer etwas Böses? Und von WEM war diese Nachricht? Plötzlich hörte ich von fern eine Stimme. Eine Stimme die nichts Gutes zu verheißen hatte. Sie klang rau und beängstigend. ~Manon! Du kannst dein Schicksal nicht umgehen! Deine Zeit ist zu Ende, Manon! Niemand kann seinem Schicksal entrinnen! Ich werde dich schon bald holen! Maaaaanooooooooon…~

„Wer bist du? Nein, lass mich…ich…“ Und auf einmal schnürte mir etwas die Luft ab. Ich versuchte zu atmen, doch es misslang mir. Warme Flüssigkeit floss mir in meinen Rachen. Sie schmeckte nach Lavendel. Ich ruderte mit Armen und Beinen, als ich plötzlich meinen Kopf anstieß. „Outch!“
Keuchend und mit einem Hustanfall kam ich langsam zu mir und bemerkte, dass alles nur ein Traum war. Diese düstere Gestalt war nicht real. Sie ist eine reine Fiktion meines Gehirns.
Ich war lediglich nur eingeschlafen und bin mit meinem Kopf unter Wasser getaucht. NIEMAND war hier und versuchte mich zu holen. Hör endlich auf dir was vor zu machen, Manon! , tadelte ich mich und hieb mich auf, um mich zu waschen.
Nach einigen Minuten der Ruhe und des Nachdenkens gesellte ich mich Alain, meinem Freund hinzu.
„Bist du noch wach?“, fragte ich behutsam. Ein leises „Ja“ brummte aus der Decke.
„Und es hat dir keine Umstände gemacht, mich abzuholen, Alain?“
„Aber nein, ma cherè, ich hatte vor dir sowieso meinen letzten Kunden und wäre auch so nach Hause gefahren. Komm doch zu mir und erzähl warum du so aufgeregt am Telefon geklungen hast!“

„Also schön.“, sagte ich und legte mich neben ihn. „Mir wurde heute eine Mädchenleiche zur Untersuchung übergeben. Elodie, so ist ihr Name, sieht schrecklich zugerichtet aus. Ihr fehlen Herz und Niere und an ihrem ganzen Körper sind offene Wunden. Ihr Hinterkopf ist blutverschmiert und ein mysteriöser Code wurde ihr in den Nacken eintätowiert.“
„Moment mal, das du verstümmelte Leichen zu Gesicht bekommst ist dein Alltagsjob. Deswegen bist du heut so durch den Wind? Das kann ich dir beim besten Willen nicht glauben.“
„Lass mich doch mal fertig erzählen, dann erfährst du auch, dass meine Unruhe nicht von der Leiche her ruht! Ich hörte auf einmal Schritte und bin ihnen natürlich gefolgt. Blöderweise war es stockdunkel und das Licht ging nicht…“
Ich berichtete Alain die ganze Geschichte. Erstaunt fragte er am Schluss: „Und du meinst tatsächlich, dass der Code auf dem Zettel mit dem der Leiche übereinstimmt?“
„Ja, wenn ich es dir doch sage. Warte kurz…“, ich ging schnell in den Flur und kramte aus meiner Tasche die Notiz. „Hier, das ist er.“
Alain begutachtete das Geschmiere. „Das hat doch nichts zu bedeuten. Vielleicht hat sich da jemand von deinen Kollegen einen Scherz mit dir erlaubt.“
„Das dachte ich auch zuerst, aber…nein das kann nicht sein.“ „Was kann nicht sein?“, hakte Alain nach. „Nun, ähm… die Leiche wurde mir persönlich von Inspektor Bouvert übergeben. Kein anderer Arzt des Hauses hat die Leiche davor zu Gesicht bekommen. Es kann niemand wissen, was für ein Code sich auf dem Nacken befindet. Unmöglich!“
Da Alain bemerkte, wie es innerlich in mir vor Aufregung kochte, nahm er mich beruhigend in den Arm und flüsterte mir ins Ohr: „Ich glaube dir ja, aber mach dich doch nicht verrückt. Lass uns schlafen und darüber morgen weiter reden. Oft ist die Lösung dann ganz nah.“

Ich nickte zustimmend, küsste ihn sanft und wir beide schliefen Arm in Arm ein. Doch bevor ich total wegnickte, ging mir immer wieder ein Gedanke durch den Kopf: Ich muss herausfinden, in welchem Zusammenhang die beiden Codes stehen. Vielleicht führen sie mich sogar zum Mörder Elodies!
So hier endet für heute meine FS. Werde morgen weiter machen und hoffe auch schon wieder einen Teil veröffentlichen zu können, ansonsten gibts den nächsten bis spätestens Freitag!

Zuletzt bearbeitet: