*FS* ~Die eisige Kälte der Nacht~

Es geht weiter... Nur 6 Bilder... Ich habe einfach nicht mehr geschafft!!! Sorry. Aber jetzt sind 2 Wochen Ferien;).


Die eisige Kälte der Nacht
Das Leben eines Straßenkindes
Kapitel 3

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Da schlug er zu. Es war ein harter, wehtuender Schlag mitten auf meine Wange. Ich begriff erst gar nicht, was um mich geschah, doch dann sah ich blitzschnell in seine Augen. Und seine Augen waren böse. Einfach nur böse und rücksichtslos. Plötzlich begann meine Wange zu stechen und der Schmerz wurde immer mehr, bis ich mir plötzlich schluchzend meine Wange hielt. Ich stand hilflos da, wie ein kleines Kind, und meine Wange brannte schrecklich und ich hatte das Gefühl, das mein Kopf im nächsten Moment wegflog.
„Aua“, wimmerte ich kläglich und kaum hörbar.
Da grinste Bernd. Und dieses Grinsen, ich weiß noch genau, wie es ausgesehen hat. Es schien dunkel, und doch einsam, irgendwie, und es bildete sich eine kleine Falte zwischen Wange und Mund.

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„Dein werter Herr Vater ist übrigens auf dem Weg hierher. Wird wohl gleich eintrudeln. Deinen Koffer hat deine Mutter gepackt. Du musst dich nur noch umziehen. Ich glaube nicht, dass er so viel von dir halten wird, wenn er dich im schmutzigen Minirock sieht.“
„Nein“, flüsterte ich verzweifelt. „Bitte nicht…“
Ich fühlte mich bleischwer und wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen.
„Was?“, rief Bernd genervt. „Du wolltest doch zu deinem… netten Vater, der deine Mutter vor vierzehn Jahren einfach alleine mit diesem Baby – dir – betrogen und belogen hat. Weißt du, warum er sich so plötzlich einfach nicht mehr gemeldet hat?“
Ich rührte mich nicht und merkte plötzlich, wie eine Träne mein Gesicht hinunterlief.
„Im Gefängnis saß er!“, brüllte er mich böse an und ich zuckte schluchzend zusammen. Ich kam mir so klein vor wie David vor Goliat. „Wegen mehrfachen Versicherungsbetruges… Und nicht mal ein halbes Jahr vorher saß er wegen Bankraubes vor Gericht.“

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Ich atmete wild und heftig, und ich konnte es einfach nicht glauben, was Bernd über meinen unbekannten, verschollenen Vater erzählte.
„Und nun geh dich umziehen. Ich kann dich nicht mehr sehen, du verdorbene Nutte.“
Er ging mit langsamen Schritten voran und ich folgte ihm. Dann ging ich wortlos in mein Zimmer und zog mich um. Ich stellte mich vor den Spiegel und betrachtete mich. Ich musste einfach an Kristina denken. Sie war frei wie ein Vogel, frei, und sie konnte tun und lassen was sie wollte. Sie musste nicht in die Schule, hatte Freunde, war glücklich. Und ich? Zitternd vor Angst schaute ich auf meine glühende Wange, die immer noch ein bisschen rot angelaufen war.
Was wäre, einfach fortzulaufen? Zu Kristina, zu ihren Freunden, endlich frei zu sein, nicht nach München zu müssen? Nicht zu meinem Vater zu gehen, der wahrscheinlich schon mehrere Jahre im Gefängnis gesessen hatte? Ich war mir sicher, dass Bernd nicht log. Inzwischen weiß ich, dass er die Wahrheit gesagt hat, damals, aber auch zu diesem Zeitpunkt war ich mir absolut sicher, dass Bernd nicht log, obwohl ich doch keine Ahnung hatte. Die Welt war viel zu kompliziert…

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Und, wenn ich einfach gehen würde, zu Kristina? Wir könnten einen Job annehmen, in der Stadt, dann vielleicht einmal das Abi nachmachen und zusammenziehen, eine WG gründen. Alles würde perfekt werden. Alles, jedes Detail. Ich war mir plötzlich so sicher wie noch nie. Ich weiß nicht, woher dieser Mut, diese Entschlossenheit, kam, aber ich wollte weg. Weg, frei sein, nicht mehr unterdrückt werden. Ich schaute auf meine Armbanduhr. Es war noch nicht einmal zehn Uhr und dann schaute ich aus dem Fenster und sah, dass noch kein Auto draußen gehalten hatte.
Entschlossen und voller Mut ging ich leise die Treppe hinunter. Ich schaute mich hastig um, doch meine Mutter und Bernd waren oben, im Schlafzimmer, ich hörte sie leise reden. Ich öffnete die Haustür klanglos und trat heraus. Die Luft war herrlich warm und ich hatte heiß, denn ich hatte mir eine warme Herbstjacke übergezogen.

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Ich ließ die Tür einfach offen, dann rannte ich los. Ich öffnete das Gartentor und rannte fast hinein, und auch das Gartentor ließ ich offen, es war mir einfach egal. Ich wollte weg, frei sein, einfach weg, von allen Schwierigkeiten und Problemen mit meiner Mutter und Bernd – und meinem Vater, von dem ich seit zwölf Jahren nicht ein kleines „Hallo“ gehört hatte.
Es war mir egal, ob sie mich suchten, es war mir alles egal, ich wollte nur noch fort von hier. Ich wollte zu Kristina und frei sein, das tun, was ich wollte. Nachts in den Sternenhimmel wollte ich sehen, ich wollte, ich wollte und ich wollte. Alles das machen, was sie mir nie erlaubt hätten.

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Plötzlich hielt ich an. Ich schaute das Haus neben mir an, es sah ähnlich aus wie mein altes Zuhause. Dann fing ich an zu lachen. Ich lachte und das fühlte sich toll an, zum ersten Mal seit Langem lachte ich wieder richtig, ich fühlte mich wunderbar, wie auf Drogen. Das Leben war einfach schön. Einfach schön, obwohl ich nicht einmal wusste, wo ich die Nacht verbringen sollte. Ich liebte das Leben, denn ich war frei. Doch plötzlich sackte ich mich zusammen, vor Lachen und vor Glücklichsein. Mein ständiges Lachen war kein Lachen mehr; es war ein Weinen, wie ich auf einmal bemerkte, als ich völlig verzweifelt am Boden lag und mein Gesicht tränenüberströmt war.
Fortsetzung folgt…

War ganz schön komisch, irgendwie^^

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Kommis beantworte ich später, muss essen:D
 
Hey Phoebe,
das war mal wieder super Teil.
Freue mich wenn es weiter geht.

Bye Sarah
*Frohe Weihnachten euch allen*
 
Schöne Fortsetzung. Dieser Bernd ist vielleicht ein A......
Freu mich schon auf den nächsten Teil.

Frohe Weihnachten
euch allen !! :hallo:
 
Wow, Phoebe das is echt toll!^^
Ich freu mich schon rrrrriiiiiiiieeeeeeessssig auf den nächsten teil...dieser Bernd ist echt der letze Dreck!^^

mErRy X-mAs euch allen ;)
 
Phoebe99 schrieb:
[...]Die Luft war herrlich warm und ich hatte heiß, denn ich hatte mir eine warme Herbstjacke übergezogen.[...]

Kanns sein, dass du in der Nähe Frankreichs wohnst? Soweit ich weiß, wird nur in diesen Bundesländern "ich hatte heiß" geschrieben =)

Gefällt mir super gut deine FS, sehr schön erzählt.
 
Nicht ganz~, ich komme aus der Schweiz^^
Ja, hier sagt man häufig "ich hatte heiss", aber man kann auch "mir war heiss" sagen:)
Gleich kommt eine Fortsetzung!!
 
(Kurz-)Kapitel 4

Ich muss mich entschuldigen. Es sind nur 5 Bilder! :heul: Die kürzeste Fortsetzung, die ich jemals gemacht habe - in meiner ganzen "Karriere";). Ich hatte noch Mumps in dieser Woche. Aber es ist noch 1 Woche Ferien und da kann ich sicher noch weiter machen - mit längeren Fortsetzungen! Sorry, echt!:ciao: Aber ich hab mich mal umgesehen - es gibt häufig Fotostorys, bei denen immer nur 5 Bilder sind, und da beklagt sich niemand^^. Aber bei mir ist das sicher nicht die Regel, ich hasse solche kurze Fortsetzungen. Nun trotzdem viel Spaß mit:

Die eisige Kälte der Nacht
Das Leben eines Straßenkindes
Kapitel 4

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Plötzlich stand ich auf und lief weiter. Als wäre nichts geschehen. Ganz schön seltsam war es. Ich lief einfach und lief und lief und lief in zügigem Schritt. Ich sah Menschen, Große und Kleine, in Begleitung und alleine, Glückliche und Traurige und jeder hatte einen eigenen Charakter. Das fiel mir erst jetzt so richtig auf. Ich war zwar – wenn auch selten – ab und zu mit meiner Mutter in der Stadt, aber nun war ich alleine und hatte Zeit. Ich musste schließlich nicht nach Hause. Ich konnte selbst entscheiden, wann und wie ich wohin wollte.
Irgendeinmal war ich im Stadtzentrum von Than und lief an den großen Wolkenkratzern vorbei.


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Ich starrte hinauf. Wie mächtig sie erschienen. Zu unterst waren die jungen, zerknüllten Leute, die unterdrückt und ausgebeutet wurden und ganz oben, da, wo die Fenster die Wolken berührten, da arbeiteten die Bosse, an ihrem riesigen Schreibtischen, bei denen man nicht mal richtig das Ende sehen kann. Sie drückten ihre Zigarren aus und erteilten ihren blonden Sekretärinnen weiterhin die Befehle, Leute aus der untersten Etage zu entlassen.
Stumm ging ich weiter, lief an Läden und Geschäften vorbei, lief am Leben vorbei. Der frische Sommerwind wehte um meine Ohren, und das fühlte sich komisch und schön und kalt zugleich an.
Ich lief und lief und lief. Wahrscheinlich ging ich dreimal die ganze Stadt ab, legte kilometerlange Strecken zurück. Und während ich das tat, schlief ich. Ich hatte meine Augen zwar offen und meine Beine bewegten sich, aber dies war nur automatisch. Ich war nicht richtig da, ich fühlte mich wie in Trance. Meine Beine spürte ich überhaupt nicht, alles war wie gelähmt, und doch nicht. Ich hatte mich nicht unter Kontrolle, das Einzige, was ich tat, war zu gehen.

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„Hey, du“, rief plötzlich jemand aus der Nähe und ich erwachte endlich aus meinem Tiefschlaf. Ich war irgendwo in der Nähe des Bahnhofs, hier gab es nicht mehr so viele Hochhäuser und Gebäude.
Als ich mich umsah, hielt ein knallgelber Sportwagen neben mir. Darin saß einzig ein Mann, dessen Hemd ein bisschen aufgeknöpft war. Hässlich war er, trotzdem konnte ich mich nicht bewegen. Er war blond und sah ein bisschen aus wie ein Affe.
„Kann ich dich irgendwo hinbringen?“, fragte er mich freundlich, nachdem er die Scheibe heruntergelassen hatte. Ich schüttelte stumm den Kopf.
„Wirklich nicht? Ich muss nämlich zu einem Termin und du siehst so verloren aus.“
Ich überlegte eine Weile. „Okay, in den Stadtpark gerne“, murmelte ich schließlich leise und stieg ein. Ich war mir nicht sicher, und ich wusste, was einem die Eltern immer sagten: „Kind, steig nie zu jemandem ins Auto!“ Aber ich vergaß es völlig. Ich vergaß sowieso alles, in diesem Moment zählte nur noch, dass ich in den Stadtpark und mir eine gemütliche Bank zum Schlafen suchen wollte. Morgen würde ich dann Kristina suchen.

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„Na, warum bist du denn ganz alleine hier in der Stadt?“, erkundigte sich der Brillenträger neben mir und drückte aufs Gas.
Ich zuckte mit den Achseln und schwieg.
Es war still um uns, dann zwang ich mich etwas zu fragen: „Wie spät ist es denn?“
„Kurz nach sieben“, antwortete der Mann. Kurz nach sieben Uhr! Ich runzelte die Stirn. Die Zeit war sehr, sehr schnell vergangen, jetzt, da ich frei war.
„Darum wundere ich mich ja dass du noch in den Stadtpark willst“, knurrte er gelassen und langsam erschien er mir unheimlich, auf eine Art und Weise.
„Was hast du, schönes Mädchen?“, fragte er mich plötzlich sanft und weise, als ich mich ängstlich in die Ecke verkroch.
„Nichts“, sagte ich so schnell wie möglich.
„Okay“, erwiderte er. „Ich heiße übrigens Neil. Und du? Wie alt bist du?“
„Sophie“, log ich schnell. „Ich bin vierzehn.“ Warum ich meinen Namen verleugnete, weiß ich nicht so genau, einfach aus Angst.
„Süße vierzehn“, lächelte er. „Bist du von zu Hause ausgerissen?“

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Ich schüttelte den Kopf, doch dann nickte ich mühsam.
„Aha. Hast du Lust, bei mir in der Bar zu arbeiten?“ Seine Stimme klang nett, aber es war nur Theater. So nett war er nicht.
„Was für eine Bar?“, fragte ich schüchtern.
„Eine ganz normale Bar eben“, antwortete er auf meine Frage. „Die Mädchen, die dort arbeiten, sind nett. Ich bräuchte dringend noch eine Kraft, bitte, Sophie.“
„Ich weiß nicht“, zögerte ich leise.
„Komm schon. Du kannst auch ein Zimmer haben, das haben alle Bediensteten bei mir.“
„Ist es nicht illegal, eine Vierzehnjährige einzustellen?“, erkundigte ich mich misstrauisch.
Er grinste. „Müssen ja auch nicht alle wissen.“ Dann zwinkerte Neil mir zu.
Weiter sagte er mir, dass er mir zwanzig Euro pro Tag zahle und ich mich nicht um Unterkunft und Essen bemühen müsse. „So kannst du sparen.“
„Okay“, willigte ich leise ein und fühlte mich eigenartig; war es richtig oder falsch, den Job anzunehmen?
„Das freut mich“, sagte Neil zufrieden und so fuhren wir in eine andere Richtung.

~Eine längere Fortsetzung folgt~:D

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Hey,
die kurze Fortsetzung ist schön.
Freue mich wenn es weiter geht.
Gute Besserung.

Lg Sarah:hallo:
 
Naja, das sich bei manchen Fotostoryschreibern niemand beklagt das sie nur 5 Bilder machen , liegt sicherlich daran das man es bei denen gewohnt ist.Und wenn man einen 3-4 mal darauf hin gewiesen hat, und es trotzdem immer noch so kurze Fortsetzungen macht, lässt man es auch sein.Ich bin auch kein Fan von so kurzen Fortsetzungen, aber wenn man mal eine kurze macht und dann wieder längere find ich das okay.;)

Ich muss sagen deine Fotostory gefällt mir wirklich sehr.Sie ist sehr lebensnah geschrieben und man kann wirklich gut mit dem Mädchen mitfühlen.Die Bilder sind auch sehr gut, nur an einer Stelle klang es komisch, wie LiT schon sagte, als du "ich hatte heiß" geschrieben hast.
lg Punky4
 
Mir gefällt deien Story total gut. sie ist total realistisch. deien texte sind toll geschrieben und deine Bilder sind auch schön.ich denke das diese bar wohl ein bisschen anders wird, als sie sich wohl denkt, aber ja wird man ja sehn, werde schliesslich weiterlesen. könntest du mich benachrichtigen??

lg orli_isa
 
Vielen Dank für euer Lob *freu* Und für das "gute Besserung" =) Bin auch schon praktisch wieder fit:)

Ja, das ist halt Gewohnheit. Bei mir ist man eher etwas längere Fortsetzungen gewohnt (gut so) weil ich selber Fortsetzungen die länger sind lieber habe. Am liebsten würde ich 60-Bilder-Teile machen, aber dazu fehlt mir die Zeit!:heul: Mit 5 Bildern kann man sich nicht mal richtig hineinfühlen...Na ja...
Bin schon fleissig an Kapitel 5. *hihi*. Ich denke mal, morgen wird er bestimmt fertig sein, wenn nicht schon heute!
 
ich will dich nicht drängeln, weil du ja krank warst und so. lass dir zeit!!
wollt dich nur fragen, wann die nächste fortsetzung kommt...
 
Danke für eure Kommis;)
keine ahnung, ehrlich gesagt. Ich bin gaaanz fleißig am Schreiben, mir tun schon die Finger weh, denn der Teil hat 18 Bilder ( na ja ich hatte schon mal 80 :lol: ) und viel Text!!
Vielleicht schaffe ich es heute noch :-)
 
Kapitel 5

Die eisige Kälte der Nacht
Das Leben eines Straßenkindes
Kapitel 5

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Es dauerte nicht lange bis wir da waren. Ich runzelte die Stirn, denn es war ein altes Haus. Dort sollte eine Bar sein? Ich konnte es fast nicht glauben. Es hatte drei Etagen, die Unterste war aus Stein.
Er fuhr auf den Parkplatz und regte sich wegen eines grünen Autos auf, das einfach mitten auf der Straße parkierte. „Zu Unterst ist die Bar, Sophie“, erklärte Neil dann etwas beruhigter. „Und oben sind die Zimmer.“ Ich nickte und fragte nach einer Weile:
„Was muss ich eigentlich tun?“
„An der Bar stehen, die Männer in deinen Ausschnitt glotzen lassen, abkassieren und schön lächeln“, grinste er. Ich zuckte zusammen vor Schreck.
„Keine Angst, du bist keine Nutte“, sagte er schnell, nachdem er meine Unruhe bemerkt hatte. „Wir haben drei Nutten hier, die wirst du noch kennen lernen. Du und ein anderes Mädchen arbeitest an der Bar.“
Nutten? Halt mal, ich dachte es sei eine ganz normale Bar?! Mir lief ein Schauer den Rücken hinab. Eine Weile überlegte ich, einfach loszulaufen, aber dann ließ ich es.
„Sex ist jedoch nicht verboten“, fuhr er ruhig fort. „Wenn ein Mann was von dir will, bitteschön. Wir haben dafür drei Zimmer, meistens sind zwei besetzt. Darum haben wir ja auch zwei Mädchen an der Bar.“ Er grinste. „Und besonders die jungen Mädchen sind beliebt. Ist halt so. Du musst nicht, allerdings gibt es für dich und das andere Mädchen zehn Euro dazu. Es würde sich also lohnen.“

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Ich nickte, obwohl ich nicht nicken wollte, ich wollte weglaufen, aber ich ging einfach stumm hinter Neil her. Wir gingen hinein und ich biss mir auf die Lippen, als ich sah, was das für eine Bar war. Es saßen nur drei Personen, zwei Männer und eine Frau, am Tresen. Ein weiterer Gast saß stumm an einem der drei Tische. Die Wände waren mit roter Tapete versehen und der Boden war aus hellem Holz, sodass der Kontrast nicht wirklich schön war. Oben waren kleine, rechteckige Fenster, die ein wenig Licht spendeten. Der Raum war nicht so groß und er wurde von der Bar getrennt, dahinter war sichtbar die Küche.
Die Frau, in der Mitte der beiden Männer, war ziemlich wenig bekleidet, und das, was sie trug, war aus Leder. Schrecklich.
„Das ist übrigens Luna“, sagte Neil und zeigte auf die blonde Frau vor ihm. Ich nickte und fand das hier abscheulich.
„Dort wirst du arbeiten“, fuhr er fort und sein Finger wanderte zu einem blonden Mädchen, nicht viel älter als ich, hinter dem Tresen. Ich nickte wieder und neigte mich leicht vor, weil ich die Hefte auf der Bar sah.

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Erst da sah ich sie genau, und es war noch abscheulicher, als ich gedacht hatte.

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Da lagen dutzende Zeitschriften, Männerzeitschriften, mit nackten Frauen. Bestimmt waren es zehn solcher Hefte. Igitt, schoss es mir durch den Kopf und schaute schnell weg.
„Du wirst unseren Neuling, Sophie, mal einleiten… und zu Recht machen. Die Sachen von Gina sollten ja noch da sein. Passen ihr bestimmt“, sagte Neil zu dem blonden Mädchen und dann schaute er mich an. „Du wirst dir dein Zimmer mit Melinda teilen.“
Melinda war anscheinend das blonde Mädchen, das frech herausrief: „Und die Bar?!“
„Darum kümmere ich mich schon. Oder Luna macht das.“

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„Nein, ey“, rief diese Luna da. „Mein Süßer und ich gehen jetzt nach oben, nicht wahr?“ Sie schaute den rothaarigen, dunklen Mann, der neben ihr am Tresen saß, mit einem Blick an, den ich noch niemals gesehen hatte bei jemandem. Er war verführerisch, aber doch kalt und böse. „Mich kriegen keine zehn Pferde hinter diese Bar… wie langweilig“, murmelte sie Neil mürrisch zu und verdrehte die Augen.
Melinda nahm die Arme genervt vor die Brust. „Meine Güte, Luna, mach nicht so ein Theater. Das nervt.“
„Ja ja, schon okay, du kleine, freche Göre, du“, erwiderte die Frau im Lederkostüm und näherte sich dem Mann neben ihr.

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„Es wird geil“, flüsterte sie ihm zu und wir hörten es alle, und natürlich hatte sie es mit Absicht so laut gesagt. Die nicht sehr schöne Blondine ging schweigend, und mit einem ziemlichen „Arschwackeln“, wie ich es immer bezeichnete, davon und schaute ganz schnell hinter sich.
„Nun komm schon du Arsch“, sagte sie genervt und warf ihre Mähne nach hinten. „Sonst werde ich böse…“
Der Mann lachte leise und kurz, dann ging er schnurstracks hinter ihr her ins obere Geschoss. Dabei schaute er ihr immer wieder auf den Hintern, den sie mit Absicht immer wieder hin und her schwang und das sah einfach nur lächerlich aus.

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„So, komm schon, Sophie“, rief mir das junge Mädchen hinter der Bar zu und kam hervor. „Ich bin Melli.“ Ich lächelte ihr zu und wir gingen schweigend hintereinander ins oberste Geschoss. Sie zeigte mir unser kleines Zimmer unter dem Dach. Es war ziemlich klein und sehr spärlich eingerichtet, zwei Schränke, ein Doppelbett und zwei Spiegel. Und alles in Rot, Neil musste Rot lieben.
„Und wie heißt du richtig?“, fragte mich Melli plötzlich und schloss die Tür. Ich stand mitten im Zimmer und starrte sie erschrocken an.
„Hannah“, flüsterte ich leise.
Sie nickte zufrieden und streckte mir ihre Hand hin. „Sabrina.“ Wir schüttelten uns die Hand und grinsten uns an.
Sie erklärte mir, dass vorher schon ein sechzehnjähriges Mädchen hier gewesen war, aber sie war eines Nachts davongelaufen, weil sie es nicht mehr ausgehalten hatte. Ihr Name war Gina, oder besser gesagt Lena.
„Eigentlich war sie ganz nett, aber sie war nichts für hier“, sagte Sabrina kopfschüttelnd. „Und alle ihre Sachen hat sie hier gelassen. Sie war ziemlich klein, deshalb sollten dir die Sachen eigentlich gehen. Sie hatte genau gleiches Haar wie du, Hannah. Gleich schön braun, nur ein bisschen länger. Sie hatte auch Locken. Aber Neil hasst Locken, deshalb musst du sie dir wohl oder übel wegkämmen.“

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„Das war ihr Schrank, der Hintere ist meine“, fuhr sie fort und zeigte darauf. Ich ging hin und öffnete ihn. Ich bekam einen riesigen Schock! Praktisch nichts war darin, oder es schien so; alles war bauchfrei und kurz und eng. Ich ließ die Schultern hängen und Sabrina merkte es natürlich.
„Keine Panik, daran gewöhnst du dich. Das ist eben Neil und so sind die Männer, sie wollen möglichst viel nackte Haut sehen.“ Auch Sabrina runzelte ihre Stirn.
„Ich würde sagen, dieses Oberteil und diesen Rock“, schlug Sabrina vor, lächelte mich an und zeigte auf etwas im Kleiderschrank.
„Minirock“, murmelte ich etwas düster.
„Okay, Minirock.“
Ich quetschte mich hinein, und es sah furchtbar aus. Wie eine Wurst, wie eine dicke Schweinswurst.

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Dann schminkte und frisierte mich Sabrina. Sie setzte mir Haarteile an, von denen ich noch gar nicht wusste, dass sie existierten, sie kämmte und machte und tat. Sie holte ihre riesige Schminktasche zur Hilfe und beschmierte damit mein Gesicht.
Da erst sah ich ihr Gesicht richtig. Ich erkannte, dass sie die schönste Person war, die ich jemals gesehen hatte. Sie war zwar stark geschminkt, aber nichts konnte ihre unheimliche Schönheit überdecken, nichts. Sie schien müde, aber das machte sie noch schöner. Ihre Lippen waren voll und ihre Augen funkelten toll, und ich beneidete sie wirklich.
Dagegen hing mein Fett gerade zu über den Minirock, den ich trug. Eigentlich war ich ja scheußlich, genauso wie meine Figur und meine Haare. Aber irgendwie hatte ich keine Lust, abzunehmen. Ich war so, wie ich war. Meine hängenden Brüste schauten alt und schlampig aus in diesem Oberteil, denn ich konnte nicht mal einen BH tragen.

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Der Abend näherte sich, und weil es Samstagabend war, kamen jede Menge Leute in die Bar und tranken etwas. Anfangs war ich unsicher, weil auch Neil an der Bar saß und mich beobachtete, aber nach und nach fühlte ich mich sicherer. Die Pornohefte vor mir ekelten mich zwar immer noch, aber nicht mehr so sehr, wie vor ein paar Stunden. Ich war froh, von zu Hause weg zu sein, obwohl das hier auch nicht das Paradies war, dass wusste ich selber genau.
„Einen Martini.“
„Sex on the Beach.“
„Früchtecocktail.“
„Zweifachen Whisky.“
„N Bier.“
Ich hörte alles, aber Gott sei Dank machte mich niemand doof an, bis sich ein Mann an die Bar setzte, mit blondem Haar und Brille.

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Er schien schon betrunken zu sein, jedenfalls guckte er mich doof an.
„He, Kleine, neu hier?“, rief er lachend zu mir herüber und zwinkerte mir zu. Ich nickte ängstlich und trat einen Schritt weg. Dann spukte er mich an, einfach so, ohne Grund. Jedenfalls grölte er los und fiel fast vom Stuhl vor lachen. Ich setzte die Flasche, die ich in der Hand hielt, schnell ab und wischte die Spucke von meinem Kinn. Es war so eklig. Am liebsten wäre ich davongerannt.
„Mach dir nichts draus“, flüsterte mir Sabrina nachher zu. „Passiert öfters. Musst nur mit denen umgehen können.“
Sabrina lief zu dem Mann und stellte sich ihm gegenüber, sodass nur die Bar sie trennten.
„Hey, du Scheißkerl, lass Sophie in Ruhe!“, brüllte sie und ich erschrak mich, genauso wie der Mann, weil sie so laut schrie, das die Uhr oberhalb von ihr an der Wand ein wenig schwankte. Der blonde Mann nickte nur eingeschnappt und verließ mit zügigem Schritt die Bar.

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„Danke“, flüsterte ich ihr leise zu und arbeitete weiter.
Den Rest des Abends wurde ich eigentlich in Ruhe gelassen, aber Spaß hatte es mir keinen gemacht, ganz sicher nicht. Die Uhr an der Wand leuchtete und tickte, und es kam mir sehr langsam vor.
Die Gäste – Männer – kamen und gingen, meistens blieben sie eine Stunde. Sie glotzten, wie Neil gesagt hatte, in meinen Ausschnitt, lachten, tranken und stiegen wieder in ihre Limousinen draußen. Ich fühlte mich schrecklich unwohl so nackt, denn eigentlich hatte ich meinen „Hängebauch“ noch nie jemandem gezeigt. Im Sommer trug ich meistens Tankinis, sodass mein Bauch nicht so zum Vorschein kam.

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Eine Nutte, man nannte sie Larissa, beschäftigte mich schon den halben Abend. Sie saß neben einem Mann, der schon Stunden hier saß, einem Stammgast. Sie stand hinter ihm und flüsterte ihm dutzende Sachen ins Ohr, aber irgendwie interessierte es ihn kaum. Er hörte zu und nahm es zur Kenntnis, aber dass eine fast nackte Frau hinter ihm stand, störte ihn wenig.
Larissa war ein dunkler Typ und sie hatte schwarze Haare, ähnlich geformt wie Meine, bloß hatte sie keine Locken. Schön war sie nicht, aber trotzdem hatte sie etwas Anziehendes. Sie hatte einen wunderbaren, straffen Körper, und sogar ich konnte nicht anders als auf ihren Busen zu starren. Das hätte natürlich jeder getan, denn ihre vernetzte Bekleidung endete unterhalb ihrer Brüste…

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„Hey, wollen wir jetzt endlich mal gehen? Ich hab nicht ewig Zeit, Süßer“, drängelte Larissa ungeduldig und trommelte mit ihren Fingern auf den Schultern des Mannes.
„Ja ja, wenn’s sein muss“, antwortete er gelangweilt.
Er schaute die ganze Zeit nur auf sein Glas vor ihm, das hatte ich schon vorher bemerkt, nie hatte er hoch geschaut.
„Okay.“ Larissa nahm vergnügt den letzten Schluck aus ihrem Glas und freute sich, das konnten wohl alle sehen. Endlich hatte sie wieder einen Kunden.
Dann schaute der Mann hoch. Seine Augen funkelten gleich auf, denn sein Blick traf genau mich, wie ich da stand, von allem so gut wie keine Ahnung. Unschuldig, das war wohl das Schlagwort in diesem Moment.
„Wollen wir jetzt?“, lächelte Larissa und fuhr mit ihren Fingern durch sein Haar.

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Doch er schaute nur mich starr an.
„Was ist los?“, fragte Larissa und schaute mich an.
Ich zuckte mit den Achseln.
„Nee, mit der da will ich!“, brüllte der Mann plötzlich und zeigte mit seinem Zeigefinger deutlich auf mich, und ich zuckte vor Schreck zusammen.
Ich schüttelte heftig den Kopf, immer wieder, ich hatte plötzlich riesige Angst.
„Aber sie ist doch gar keine Nutte“, erwiderte Larissa und schaute mich mitleidig an. In ihrem Blick war bloßes Mitleid mit mir zu erkennen, ich tat ihr Leid. Schrecklich Leid.
„Ist mir doch egal“, rülpste er. Wie abscheulich er war. Ich schüttelte immer noch meinen Kopf, aber der Mann stand einfach auf und packte mein wehrloses Handgelenk.
„Komm schon“, drängte er unfreundlich, doch ich riss mich los.
„Nein“, flüsterte ich verzweifelt. „Ich will nicht!“
Er schaute mich verdutzt an und ließ sich auf den Stuhl fallen.
„Ist mir doch Wurscht was du willst“, grinste er ernst. „Komm jetzt, oder soll ich dich zwingen?“
„Nein!“, brüllte ich mit Tränen in den Augen. Wo war ich nur gelandet? Neil hatte gesagt, ich müsse nichts. Und ich würde auch nichts tun.
„Tomas, ich bitte dich, hör auf, sie ist doch noch ein Kind“, mischte sich Larissa zu meinem Glück ein und wollte ihn zurückhalten. Aber es gelang ihr nicht.
„Mit der da will ich“, wiederholte er immer wieder und ich machte einige Schritte rückwärts.
„Nein, ich will nicht“, murmelte ich außer mir vor Angst und schaute umher, doch keiner sah auch nur zu mir hoch. Sabrina war gerade auf dem Klo, hatte sie gesagt, und deshalb half mir kein einziger, obwohl die Bar platschvoll war. Auch Larissa nicht, denn sie selber hatte fast Todesangst.
Was sollte ich nur tun?

Sorry, das war etwas viel Text! Sorry...L

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**°°Sweety°°**
orli_isa
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wow, tolle Forsetzung

juhu, erste^^
 
Danke für eure Kommis:) Klar, werd dich benachrichtigen!
@Grill
Öhm also stell dir ein Grinsen vor - ok? Dieses Grinsen ist halt ernst und böse, irgendwie so xD Ich kanns auch nicht beschreiben xD
Danke!
 
Danke für eure vielen Kommis;) Ob Hannah abhaut, weiss nur ich, aber ihr werdets bald erfahren:D Wann genau, weiss ich nicht so genau!
 
Jaja,die Phoebe immer noch voll dabei...
Ich hab's jetzt auch geschafft deine FS zu lesen und die ist genau so toll wie deine damaligen.:)
LG SimMausi *offizielles Comeback* *g*
 
Oi, willkommen *gg*

Vielen Dank für euer Lob *freu*. Das freut mich wirklich:).
Wanns weiter geht weiss ich noch nicht genau.
 
Kapitel 6

Die eisige Kälte der Nacht
Das Leben eines Straßenkindes
Kapitel 6

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„Lassen Sie mich in Ruhe“, stammelte ich nervös.
„Hihi“, kicherte der Mann bloß kindisch. Er war sturzbetrunken, aber ich bin im dankbar. Er machte mir klar, dass ich nicht hier her gehörte.
„Nein“, flüsterte ich plötzlich leise und schüttelte den Kopf. Ich schaute Larissa in die Augen. „Tschüss, Larissa.“
Ich drehte mich entschlossen um und ging in langsamen Schritten davon.
„Mach was aus deinem Leben, kleine Sophie“, rief sie mir ganz leise hinterher, sodass ich es kaum hörte, als ich einige Schritte weg war. Ich drehte mich nicht um, aber ich wusste, dass sie es war, die rief. Keiner in der lauten, dröhnenden Bar beachtete uns, deshalb lächelte ich für mich, und keiner sah es. Larissa war ein guter Mensch, aber sie war zu schwach, viel zu schwach, denn das Leben war hart.

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Ich atmete tief durch und lief die ganzen zwei Treppen nach oben. Als ich vor dem Spiegel stand, riss ich mir die Haarteile weg und meine echten Haare taumelten hinunter. Ich schnappte mir kurz Toilettenpapier und wollte diese Schminke weg kriegen, denn das war ich nicht. Ich war Hannah Lorenz, und nicht Sophie, die an der Bar arbeitete. Die Schminke ging nicht richtig weg, da vieles wasserfest war, deshalb war das nächste, was ich tat, meine Kleider loszuwerden. Ich riss sie mir gerade zu vom Leib, ich hasste sie. Das „Oberteil“, oder auch das kleine Stückchen Stoff, fiel zu Boden, genauso wie der Minirock, der bereits ein Loch hatte, weil ich den Knopf nicht geöffnet hatte.
Ich riss den Kleiderschrank auf und schnappte mir meine alten, warmen, gemütlichen Klamotten und schlüpfte in sie hinein.

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„Tschüss, voller und doch leerer Kleiderschrank“, murmelte ich leise vor mich hin und bemerkte nicht, wie jemand die Tür aufmachte, während ich die Schranktüren schloss.
„Sabrina“, erschrak ich und diese machte die Tür hinter sich zu.
„Du gehst?“, fragte sie tonlos und schaute auf den Boden.
Ich nickte, obwohl sie es nicht sah, wusste sie, dass ich nickte.
„Wow, und wieder geht wer. Wir kommen bald ins Guinessbuch der Rekorde“, grinste sie und ich sah ihre tiefe Traurigkeit.
„Nicht wir“, sagte ich schnell. „Du kannst aus diesem ‚wir’ ausbrechen, Sabrina.“
„Und wenn ich das nicht will?“ Ihre Stimme schwankte.
„Und wenn du willst?“, fragte ich sie leise.

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„Und wenn ich nicht will?“, wiederholte sie leicht wütend, aber ihre Traurig- und Einsamkeit war durchaus stärker.
„Quatsch“, murmelte ich benommen. „Du gehörst nicht hierher, genauso wenig wie ich! Komm mit mir…“
Plötzlich seufzte Sabrina leise. „Nein, ich kann nicht, Hannah, es geht nicht…“
„Warum nicht, verdammt noch mal?“, brüllte ich laut und sah sie hoffnungsvoll an. „Entschuldige, es tut mir Leid, aber ständig bin ich alleine und ich halte das nicht mehr aus… Endlich habe ich jemand nettes getroffen, dich, Sabrina, und ich lasse dich nicht hier. Du wirst untergehen hier, irgendwann, vielleicht nicht sofort, aber eines Tages wirst du es bereuen.“
Sabrina schaute mich an, und dabei sah ich, dass sie Tränen in den Augen hatte, dabei versuchte sie, glücklich und ruhig zu wirken.
Plötzlich rollte ihr eine Träne übers Gesicht und sie sackte zusammen.
„Ich habe Angst, Hannah, solche Angst“, schluchzte sie und ich umarmte sie kurz.

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„Es wird gut gehen, wenn du mit mir kommst, Sabrina. Es wird alles gut werden“, sagte ich tröstend, nachdem sie sich wieder aufgerafft hatte.
Dann nickte sie nüchtern und mir fiel beinahe ein Stein vom Herzen.
„Danke“, flüsterte ich erleichtert. „Danke.“
Sie schluchzte noch mal und rieb sich übers Gesicht. „Was soll ich anziehen?“ Sie lächelte schwach.
„Warme Kleidung… Und schmink dich ein bisschen ab, es sieht nicht sehr schön aus. Außerdem möchte ich dich unbedingt mal mit offenen Haaren sehen.“ Wir lächelten uns an.
„Okay, Hannah“, willigte sie ein.

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Sie ging zum Spiegel und öffnete ihre Haare, die ihr wellig und schön auf die Schulter baumelten. Schön sah das aus.
Dann zog sie sich um und schminkte sich ein bisschen ab, aber auch bei ihr ging nicht alles ab.
Als sie die Schranktüren wieder schloss, hielt sie kurz den Atem an. Ihre Hände waren immer noch an den Henkeln und sie hatte die Augen geschlossen, das sah ich, denn ich stand neben ihr.
„Hoffentlich geht das gut“, flüsterte sie leise und ich erwiderte nichts. Ich wollte zwar etwas sagen, aber ich konnte nicht. Nicht mal ich wusste, ob es gut ging und wo wir diese Nacht verbringen wollten, wussten wir auch nicht.

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„Komm jetzt“, sagte ich schließlich flüsternd und öffnete die Tür. Ich wartete, bis Sabrina die Henkel los ließ, was im nächsten Moment auch passierte.
Wir schritten durch die Tür und uns beiden schlug das Herz bis zum Hals, als wir den Alkohol- und Zigarettengeruch wahrnahmen und als uns die stickige Luft entgegenschlug. Es war laut, und nur Männerstimmen zu hören, die Gläser klirrten und Stimmen lachten.
„Gott“, murmelte Sabrina verzweifelt und lehnte sich gegen die Tür, die sie vorher geschlossen hatte.
„Komm jetzt“, sagte ich wieder und hatte selber wahnsinnige Angst.
Sie kam und wir gingen die zwei Treppen hinab, die Treppen in den untersten Stock, in die Freiheit.

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Als wir auf den untersten Stufen waren, sah ich mich wie in einer Zeitlupe um. Hinten standen der dunkle Mann von vorher, neben ihm stand eine Nutte des Hauses. Sonst war niemand zu sehen, alle waren hinten in der Bar. Erleichtert atmeten wir auf, als niemand uns sah, als wir den Flur entlang liefen.
„Kann es sein, dass dort die Freiheit auf uns lauert, Hannah?“, flüsterte Sabrina leise und schaute mich an. Sie meinte die Welt hinter der Tür, die kurz vor uns lag.
„Ja“, antwortete ich und lachte. „Ja, Sabrina.“ Ich schaute sie nicht an, aber ich wusste, wie sehr sie sich freute.

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Sabrina öffnete die Tür.
„Lady’s first“, sagte sie und lächelte mich an. Ich ging also und Sabrina war nur ganz leicht hinter mir.
Dann fiel die Tür hinter uns zu und die lauwarme Sommerluft schlug uns entgegen. Es war zwar warm, aber nicht mehr so warm wie gestern, gestern als ich im Pavillon übernachtet hatte.
„Freiheit“, lachte Sabrina und atmete tief durch.
„Ja, Freiheit.“ Ich lächelte.
Wir gingen vorwärts und plötzlich, als wir an der Straße ankamen, fingen wir beide an zu rennen. Wir schauten uns nicht an, aber im selben Moment rannten wir los. Es war merkwürdig, aber in diesem Moment dachte ich an nichts anderes als meine Freiheit, mit Sabrina zusammen.

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Erst als wir schon eine Weile rannten, ungefähr fünf Minuten, blieben wir stehen. Wir standen vor einem Haus, das eigentlich aussah wie die Bar, aber es hatte nur eine Etage. Sabrina und ich schauten uns direkt in die Augen. Sie war wunderschön, bestimmt hätte sie eine Misswahl gewonnen.
Langsam gingen wir weiter.
„Warum bist du eigentlich abgehauen?“, fragte ich.
„Dumme Sache“, seufzte sie achselzuckend. „Vor einem Jahr hatte ich einen Freund, meinen Ersten, und meine Eltern waren nie einverstanden. Er nahm mich mit zu sich und etwa eine Woche später merkte ich, dass er ein totales Arschloch war, dann hat mich Neil mal aufgegabelt. Meine Eltern sind sowieso Idioten, sie haben sich nie um mich gekümmert. Nur jemanden habe ich gemocht, meine große Schwester Julia. Sie vermisse ich schon, ich habe sie ein Jahr nicht mehr gesehen.“
„Doof“, sagte ich leise. „Wie alt bist du eigentlich?“
„Fünfzehn und du?“
„Vierzehn.“
Dann waren wir schon da, am Rande des Stadtparks.
„Bleiben wir hier?“, erkundigte sich Sabrina und ich nickte. Er sah unheimlich aus und ich bekam Angst, hier sollten wir die Nächte verbringen…?

Fortsetzung folgt ~ich weiss war nicht so spannend ;-) ~


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Toller Teil

Hey Phoebe99,
die Fortsetzung war doch spannend.
Freue mich wenn es weiter geht.

Lg

Sarah:hallo:
 
Ich find die Story der Hammer! Sie ist spannend, aber zu gleich auch hammer hart!!!
Ich weiß nicht genau wie ich es ausdrücken soll......
Bitte benachrichtige mich, wenn es weiter geht!

LG naciente
 
So habe mir jetzt beide Teile durchgelesen. Sie gefalllen wir sehr gut. Sei aber bitte nicht bös wenn ich nicht sofort schreibe. Habe viel Stress hier zuhause.
 
Wow deine Story ist klasse,sie gefällt mir echt gut!
Mach weiter so!

Lara

*3.Seite freu*
 
WOoOoOoW! Einfach nur toll....echt c:D:Dl^^
Ich liebe deine FS!!!!!! *gg* Nuja, lieben ist falscher ausdruck...Abaaaaa sie is vooooollllll gud....bin gespannt wies weitergeht!
 

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