Die Sims sind das, was Second Life nie werden wird

Mantari

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22.11.2001 16:39
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Ich habe einen ganz netten Artikel im Handelsblatt entdeckt...=)

Die Sims sind das, was Second Life nie werden wird

Mit 100 Millionen verkauften Exemplaren ist die PC-Lebenssimulation "Die Sims" nicht nur das erfolgreichste PC-Spiel aller Zeiten. Es zeigt auch, warum es mit Second Life schon wieder bergab geht.

Ein erfülltes Leben kann sehr traurig enden. In der Mitte eines Swimmingpools mit einem hohen, glatten Rand zum Beispiel. Man muss nur die Leiter entfernen. Eine Weile hilft noch schwimmen. Aber dann besorgt die Erschöpfung den Rest. Szenen aus dem wahren Digital-Leben des erfolgreichsten PC-Spiels aller Zeiten. „Die Sims“. Eine Lebenssimulation, eine komplette digitale Nachbarschaft auf der Festplatte. Sie gibt dem Spieler Macht über das Leben einer Familie und ihr Schicksal. Er gibt ihnen Wünsche und Ängste, baut Häuser und ebnet ihnen Karrieren _ oder auch nicht. Die Sims haben PC-Gesichte geschrieben - und ihre Schöpfer reich gemacht: Gerade ging das 100millionste Exemplar des zwischen 20 und 50 Dollar teuren Spiels über die Ladentheke. Alleine im abgelaufenen Finanzjahr 2007 hat Spieleverleger Electronic Arts rund 500 Millionen Dollar mit Sims-Produkten umgesetzt, bestätigt Nancy Smith, Herrin über die Sims beim kalifornischen Spielegiganten Electronic Arts, im Gespräch mit dem Handelsblatt. Das ist fast ein Achtel des Konzernumsatzes und „ein absoluter Rekord“ im Jahre Acht der Sims-chen Zeitrechnung. Nur eine einzige Spielefranchise auf der Welt ist in verkauften Stückzahlen noch erfolgreicher: Nintendos Wunder-Klemptner „Mario“.

„Die Sims“ sind schon da, wo Online-Welten wie „Second Life“ irgendwann gerne einmal hin möchten. Sie sind die Reinkarnation des Tamagotchi in Menschengestalt mit einer treuen Anhängerschaft in Millionenhöhe. Die Welt der Sims hat Künstler zu Öl-Bildern inspiriert. Es gibt tausende Videos über ihr Leben auf Youtube. Sie tanzen in aufwändig inszenierten Musikvideos wie Remakes der Micheal Jackson-Hits „Thriller“ oder „Billie Jean“. Bei H&M kommt eine eigene Mode-Kollektion heraus, erschaffen von Sims-Designern.

Die Entdeckung des „Poolleiter-Mordes“ 2001 löste heftigste Diskussionen im Web aus, ob es moralisch verwerflich sei, einen Sim, den man geboren und großgezogen hat, umzubringen. Der extrem materialistische Spielaufbau (je reicher ein Sim ist, desto größer sein Haus, um so mehr Freunde hat er), rief harsche Kritik hervor. Die heftigen Reaktionen überraschten die Fachwelt. Die Spieler begannen, gleichzeitig einen kritischen Blick auf ihrer Spielewelt und auf die reale zu werfen, um zu vergleichen und zu werten. Die Verschmelzung begann.

Die wohl überraschendste Entwicklung hat das Tagebuch genommen. Ursprünglich dazu gedacht, einfach ein paar Screenshots zu ermöglichen, die man Online mit anderen Spielern teilen konnte, entwickelte es sich ungeplant zu einer Art Mini-Hollywood, die Traumfabrik des kleinen Mannes. Aus dem Tagebuch wurde ein Story-Board, die Sims zu Helden ihrer eigenen Fortsetzungsromane. Die Webseite www.sims2.com hat heute über 4 Millionen Unique User jeden Monat und alleine in Deutschland gibt es 670 000 registrierte Nutzer.

Aber vielleicht zeigen „Die Sims“auch schon die Grenzen der virtuellen Welten auf. Ein Versuch, das Spiel vom PC auf das Internet zu übertragen, scheiterte kläglich. „Sims online“ als Online-Lebenssimulation war ein völliger Misserfolg.

Während virtuelle Traumwelten wie „World of Warcraft“, mit Monstern und Zauberern, eine eigene Anziehungskraft entwicklen, zeigen virtuelle Welten mit echten Charaktären wie „Second Life“ nach anfänglichen Erfolgen deutliche Ermüdungserscheinungen. Die Diskotheken sind leer, erste Unternehmen reißen ihre teuer errichteten Filialen in der Parallelwelt wieder ein – mangelndes Interesse.

Familienleben und Kinder großziehen scheint halt doch irgendwie immer noch Privatsache zu sein. Im echten Leben und auf der Festplatte. Und man ist füreinander da, bleibt sich treu. Und nicht nur ein paar langweile Flirts lang mit "Bekannten" an einem Digital-Strand im Cyberspace. Das aktuelle Expansion-Pack „Freetime“ war das bislang erfolgreichste überhaupt, sagt Sims-Übermutter Nancy Smith. Mit dem Pack können die Sims töpfern, Basketball spielen oder Ballettkurse belegen. „Wir wissen, dass viele unserer Spieler – zur Hälfte Frauen – selber über zu wenig Freizeit neben dem Job klagen. Trotzdem wollen sie, dass es ihre Sims besser haben.“ Familie ist eben Familie. Und Second Life ist .... eben keine Familie.
:hallo:
 
Mich hat "Second Life" ehrlich gesagt auch noch nie interessiert. Deshalb wundert mich dieser Artikel und die Tatsache, dass "Second Life" wohl langsam schon wieder in der Versenkung verschwindet, nicht wirklich. Viele Sachen erleben nur einen kurzen Hype und das wars dann auch schon wieder. Sims hebt sich da enorm ab, es "hypt" schon seit einigen Jahren (wobei auch hier erste Abnutzungserscheinungen imo nicht von der Hand zu weisen sind).

Lustig ist für mich dieser Satz:

Das aktuelle Expansion-Pack „Freetime“ war das bislang erfolgreichste überhaupt, sagt Sims-Übermutter Nancy Smith.

Genau - als "Haustiere" rauskam, war "Haustiere" lustigerweise das bislang erfolgreichste (warum sonst kamen unzählige Konsolenversionen ausgerechnet von diesem AddOn?). Als "Vier Jahreszeiten" kam, war "Vier Jahreszeiten" das bislang erfolgreichste. Blablablaaa...hohles Promotion-Gequatsche imo, wie immer.
 
Ich weiß ja nicht, ob Nancy Smith das wirklich gesagt hat, aber Haustiere ist mit Abstand das erfolgreichste Sims2-AddOn mit knapp 5,6 Millionen Verkäufen.
 
woher weißt du denn, dass "Haustiere" das erfolgreichste ist? Ich hätte jezz so spontan auf "Vier Jahreszeiten" getippt :ohoh:
 
Aus dieser Liste, die von dieser Seite stammt:

Die fünf am meist verkauften PC-Spiele

1. The Sims (50 million)
2. Lineage 2 (17 million players)
3. The Sims 2 (13 million)
  • The Sims 2: Pets [expansion pack] (5.6 million)
  • The Sims 2: Seasons [expansion pack] (1 million)
4. World of Warcraft (10 million subscribers)
  • * World of Warcraft: The Burning Crusade [expansion pack] (3.5 million)
5. StarCraft (9.5 million, includes StarCraft: Brood War)
 
Entweder hat also die Zeitung nicht richtig verstanden, was die gute Nancy da von sich gab, hat die Tatsachen verdreht oder aber die werte Nancy weiß selbst nicht so genau, was sie da redet O_O
 
Naja, Freetime ist ja noch nicht so lange draußen, vielleicht meinte sie den ersten Verkaufstag. Wahrscheinlich hatte am ersten Tag Freetime mehr Käufer als Haustiere am ersten Tag hatte.
In den USA wird der Erfolg eines Kinofilms ja auch an der Besuchszahl des ersten Spieltages gemessen.

Zu Second Life muss ich auch sagen, dass mich das nie interessiert hat, ich war nicht mal auf der Seite, und ich werde da auch jetzt nicht hingehen. Für mich ist Sims 2 ein toller Spielplatz. Ich liebe es, Familien wachsen zu sehen, und ich freue mich auf jedes neue AddOn, weil es immer neue Spielweisen ermöglicht.
 
Vielleicht bin ich zu dumm, aber ich verstehe Second Life nicht.
Als ich mich dort angemeldet habe, fand ich mich in einer skurrilen, beinahe menschenleeren Welt wo die Leute durch die Luft fliegen können, die Landschaft von schwebenen, unidentifizierbaren Objekten voll war und wo man selbst aus irgendeinem Grund Vierecke in den Raum stellen kann. Hä? :confused:

Meiner Meinung nach kann man es aber nicht mit Sims vergleichen, einfach schon weil Sims kein Onlinespiel ist.
 
Mrs Knautschgesicht als Paris Hilton verkleidet

Mich interessiert Second Life nicht, weil mir bei der Vorstellung gruselt, dort einem wie im Titel beschriebenen Typus zu begegnen.

Noch schlimmer wäre allerdings, von einem Mortimer Grusel angeflirtet zu werden, hinter dem sich in echt ein ungeduschtes Coach-Potato verbirgt.

Nein, da lob ich mir meine Sims. Da weiß man, was man hat.
 
Mich interessiert Second Life nicht, weil mir bei der Vorstellung gruselt, dort einem wie im Titel beschriebenen Typus zu begegnen.

Noch schlimmer wäre allerdings, von einem Mortimer Grusel angeflirtet zu werden, hinter dem sich in echt ein ungeduschtes Coach-Potato verbirgt.

Nein, da lob ich mir meine Sims. Da weiß man, was man hat.

*MichGradWeglach* Köstlich! Und treffend formuliert.
 
kann mich dem auch nur noch anschliessen *lach* ich hab mich mit second life nie auseinander gesetzt weil ich es uninteressant finde virtuell als person das zu machen was ich auch im real life tu. Bei den sims bin ich keine person sondern ein Spieler. Vielleicht unverständlich ausgedrückt aber für mich sind second life und Sims schon ein gewaltiger Unterschied.
 

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