Kapitel 14
Angst vor dem Ungewissen
Nachdem Alessa erfahren hat, dass sie schwanger ist, fing sie
langsam an sich Sorgen zu machen. Ein Kind wird ihr ganzes
Leben verändern. Außerdem wird ein Kind sehr teuer werden.
Einige Dinge fürs Kinderzimmer hatten sie ja schon gekauft, und
fast ein Vermögen ausgegeben. Wie viel würde das Kleine dann
kosten, wenn es erst einmal geboren ist?
Vor kurzem adoptierten die beiden auch noch eine Katze.
Bei einem Tierheimbesuch hatte Alessa sie sofort ins Herz
geschlossen und musste sie einfach mit nach Hause nehmen. Sie
liebt es, wenn das ganze Haus voller Leben steckt. Doch ein
Haustier bedeutet auch einen weiterer Kostenpunkt.
Das Malen war Rays größte Leidenschaft. Schon immer
wollte er dieses Hobby zu seinem Beruf machen. Alessa hat
nun jedoch Angst, dass aus diesem Traum nichts wird, und sie
am Ende mit nichts da stehen. Hätte Ray einen richtigen Job, und
würde auch Geld in den Haushalt einbringen, wären ihre Sorgen
wahrscheinlich nicht einmal halb so groß.
Trotz ihrer Sorgen genießt Alessa die Schwangerschaft. Zu
spüren, wie Leben in ihr heran wächst ist unbeschreiblich. Die
werdenden Eltern können es kaum erwarten ihrem Baby endlich
zum ersten Mal in die Augen zu schauen und seine kleinen
Händchen zu halten. Doch dieses Glück hält nur solange, bis
sich Alessas Gedanken wieder um Geld drehen.
Am Abend beschließt Alessa all ihren Mut zu fassen und
Ray darauf anzusprechen. Sie fürchtet sich ein wenig vor seiner
Reaktion. Sie glaubt zwar nicht dass er wütend werden würde,
aber sie möchte nicht diejenige sein, die ihren Mann von der
Erfüllung seines Traums abhält.
Entgegen aller Befürchtungen stimmt Ray Alessas Vorschlag sich
einen Job zu suchen sofort zu. Auch er weiß, wie teuer ein Kind sein
wird und dass eine zweite Einkommensquelle nicht schaden kann.
Direkt am nächsten Tag setzt sich Ray hin und durchsucht
die Zeitung nach Stellenangeboten. Es dauert nicht lange und
schon hat er mehrere Vorstellungsgespräche verabredet. Seine
Chancen irgendwo einen Job zu bekommen stehen sehr gut, da
die kleine Insel ja noch nicht viele Einwohner hat.
Nun kann auch Alessa endlich entspannt und sorgenfrei in
die Zukunft blicken. Endlich kann sie in Ruhe schlafen und von
ihrem Kind träumen. Dem Familienglück steht nun nichts mehr
im Wege. Und das Wichtigste ist, dass Alessa nun weiß, dass
sie sich immer auf ihren Ehemann verlassen kann.