@ Annaliese: Das ist bei jedem unterschiedlich, das kann man nicht sagen
Ich will es euch nicht verheimlichen, der 4. Versuch hat nun geklappt !!! Für die Leute, die nun noch die ausführliche (!) Version interessiert :
Nach den drei Monaten Pause war mir eines klar geworden: Ich brauchte einen Neustart um den alten Kram zu vergessen und wollte auch unbedingt nochmal die Meinung eines anderen Fahrlehrers. Mit dem "alten" FL wäre ich nur wieder bekannte Strecken gefahren und hätte nur wieder zu hören bekommen, wie super ich fahre und und und.
So wechselte ich entgegen der Ratschläge meiner Eltern die Fahrschule und bin stolz darauf, diese Entscheidung getroffen zu haben und auch konsequent durchgezogen zu haben (samt Yoga Kurs um die Nervosität abzulegen usw ^^). Es hat mir gezeigt das ich wichtige Entscheidungen nun mal alleine machen muss und damit auch durchaus richtig liege. Zumal bin ich schon stolz auf mich, denn außer dem nun endlich erhaltenden Führerschein habe ich dieses Jahr auch meine langjährige Flugangst ohne große Hilfe abgelegt.
Die neue Fahrschule die ich ausgesucht hatte (auf anraten meiner besten Freundin) war mir gleich sympatisch. Der FL machte zwar immer merkwürdige (teils auch Flache Witze.. ) aber er wusste genau wann es drauf ankam ernst zu sein und aufhören zu spaßen um Dinge zu erklären usw. Er hat noch ziemlich dicke Fehler bei mir entdeckt, so hat man mir damals zwar gesagt, das ich zwar wenn möglich außen abbiegen und auch außen ankommen soll, aber nie einfach mal erwähnt das man wenn man innen abbiegt das auch durchziehen soll und innnen bleibt etc. Außerdem fehlte mir die Kenntnis zum Bsp. richtig von einem Schnellweg runter zu fahren, sprich Bremsen, Kupplung treten, schalten, dabei stets weiter die Bremse treten, Kupplung gefühlvoll hoch und erst dann von der Bremse aufs Gas wenn die Kupplung wieder oben ist. SO habe ich das damals nicht gelernt und ich habe das Auto nun wesentlich besser unter Kontrolle.
Die neue Fahrschule hatte eine sehr familiäre Atmosphäre, nahm mich sehr ernst und war sozusagen rund um die Uhr für einen da. Insgesamt habe ich nochmal 17 Fahrstunden á 40 min gehabt bis zur gestrigen Prüfung.
TAG der PRÜFUNG:
Die letzten Nächte waren furchtbar, bes. diese. Lag drei Stunden wach, bin irgendwann aufgestanen, Frühstückstisch gedeckt und mich sonst wie beschäftigt..
Gestern morgen dann der Gedanke "Du musst was im Magen haben, ess was!" Gar nicht so einfach wenn der Magen die Nervosität ankündigt. Beim Gedanken an nen Brot mit irgendwas überfiel mich ein Brechreiz, also blieb es bei Cornflakes, nen Viertel Apfel und ne halbe Banane ^^.
Von der Prüfung hatte ich niemandem erzählt, meine beste Freundin wusste es allerdings da sich mein FL verplappert hatte und meine Ma kitzelte es auch heraus. Naja und die Lehrer bei denen ich fehlen würde wussten nat. auch bescheid.
So ging es danngestern morgen los zur FS. In der Nacht hatte ich mir nochmal alle Fragen die mir durch den Kopf gingen aufgeschrieben und löcherte nun meinen FL damit.
Zusammen mit einer anderen die geprüft werden sollte fuhren wir, bzw. sie zum TÜV. Auch ich durfte vor der Prüfung nochmal fahren. Was nicht gerade super lief, denn bei eineer abknickenden Vorfahrtsstraße fuhr ich (durfte sozusagen an dritter Stelle fahren) einfach nach links obwohl mein FL nichts sagte und das OHNE zu blinken... einfach wieder in die Straße mit dem TÜV, so in Gedanken war ich.
Tja, dann hatte ich noch erfahren, also einige Tage vorher, das ich eine Prüferin hatte (die aber mal ein Prüfer war... ) auch ein merkwürdiger Gedanke. Als ich dann noch das grimmige Gesicht von ihr sah und die Fahrschülerin des anderen FL der gleichen fahrschule war klar, sie war durchgefallen und die Prüferin hatte keine gute Laune. Zu allem Übel fuhr ein Fahrschulwagen meiner alten FS auf den Tüv Hof und das genau neben MEINEN Fahrschulwagen. Mein Fl half mir super, meinte nur, einfach ignorieren und stellte sich so vor mich, das weder ich sie, noch die mich sehen konnten. Denn auf eine sehr lange und persönliche Email mit Begründung etc warum ich die FS wechselte haben sie nicht einen Satz zurück geschrieben was ich bis heute nicht verstehe. (Zitat meines Daddys: "Für die bist du doch nur Geld... ")
Ich war super nervös, mein Kopf war leer, null Konzentration. Mein FL lenkte mich ab und gab mir die letzten Ratschläge: "Du MUSST dich immer wieder selber motivieren dich zu konzentrieren etc"
Das tat ich auch ^^, mit einer sehr seltsamen Methode ^^. Praktisch an jeder zweiten roten Ampel schmiss ich Traubenzucker ein, redete mir ein ich würde nun wach und konzentriert sein und siehe da, es klappte! Zudem wurd ich heute irgendwie abergläubisch, ich musste irgendwie die gleichen Klamotten tragen wie bei den letzten FS, die so gut gelaufen waren.
Ich war happy als ich sozusagen im Auto saß und rechnete mit den schwierigsten Fragen, doch die Prüferin hatte anfangs sehr liebe, beruhigende Worte für mich über und fragte Sachen wie, was das dort für Instrumente seien "Das ist natüüürlich die Tankanzeige" was mir ein dickes Schmunzeln meines FL bescherte, irgendwie hatte ich mit schwierigerem gerechnet. Die Strecke war rel. leicht, ich wohne in der Gegend, kannte mich also aus und fuhr wie eine eins. Mein FL war der Hammer, unterhielt sich pausenlos mit der Prüferin was mir alles wahnsinnig erleichterte. Das war ganz anders als das Schweigen in den vorherigen Prüfungen...
Dann die erste "blöde" Situation, Auffahrt auf den Schnellweg. Ich gebe richtig Gas, schaue in den li Außenspiegel und sehe einen LKW... ich denke, den schaffe ich, denke wieder, ne, doch nicht und es wurd irgendwie ein Wechselspiel zw. beschleunigen und leicht abbremsen.. bis ich einen Blick nach links warf und bemerkte, das der LKW ja gar nicht DIREKT neben mir, sondern ganz links fuhr... beruhigt konnte ich links rüber und ärgerte mich über den kleinen Faux pas, bzw im Nachhinein bin ich mit nicht mal mehr so sicher, gut möglich das der LKW für mich die Spur gewechselt hat.
Die letzte heikle Situation war eine ausgefallene Ampel auf die mich die Prüferin sogar hinwies.. "Oh, was ist denn da vorne los "(oder so ähnl.) Ich bemerkte auf der Vorfahrtstraße zu sein, allerdings vor mir eine Baustelle die die Straße auf die Schienen verlegte. Und links neben mir, wieder ein riesiger LKW der nach links abbiegen will.. ich denke mir so, nein, an dem fährst du nicht vorbei, das wird zu eng, das riskierst du nicht. Ich hatte nat. eine eigene Fahrspur, aber die , die keine Vorfahrt hatten und von links kamen rasten einfach so vor dem LKW lang, hätten mich sicher übersehen und zudem würde der LKW auch nach rechts ausscheren bevor er links rüber kann. Also wartete ich vor der Kreuzung und betete das ich nicht durchfallen würde weil ich ja im Prinzip Vorfahrt hatte. Von hinten kam auch gleich ein Spruch á la "Sie wissen das das eine Vorfahrtsstraße ist?" ich : "Ja, ich weiß. Allerdings denke ich das der Platz vor dem LKW zu klein ist... " ich betete und betete und tatsächlich, als der LKW weg war und ich fahren konnte, meinte sie, das das schon richtig gewesen sei.
Ich konnte mein Glück kaum fassen, waren wir doch endlich auf dem Weg zurück zum TÜV. Mein FL grinste mich schon die ganze Zeit wohlwollend an, ich schaute ihn auf dem tüv hof zweifelnd an,er nickte mir zu während die Prüferin hinten irgendwas schrieb und schrieb und nichts sagte und ich immer nervöser wurde... dann kamen endlich die erlösenden Worte "Ja, ich denke das können wir akzeptieren, oder gibt es irgendwelche Einwände?" Ich hab noch nie so geschaut, es kam mir vor als würde man einem kleinen Kind das erste mal vom Christkind erzählen... den rest hörte ich nicht mehr... alles war wie benebelt.. ich konnte es einfach nicht glauben. Aus dem PKW raus fiel ich meinem FL um den Hals, ich konnte nur noch heulen und lachen zugleich.. ich war so unendlich, unendlich dankbar und überreichte ihm eine Dankespostkarte und ein Buch als Geschenk und Erinnerung. Dann gings los, SMS und Anrufe starten das ich bestanden hatte. Den Weg zur Schule muss ich ein äußerst merkwürdigen Eindruck hinterlassen haben, verweintes, verquollenes Gesicht, ab und zu ein Tränchen und hin und wieder ein lautes oder leises Lachen und ein kaum merkliches Kopfschütteln was mit dem Gedanken "Unfassbar... endlich geschafft" einherging.
Endlich habe ich die ganzen Strapazen hinter mir, eine riesen Last ist endlich von meinen Schultern gefallen. Ich freue mich auf die Erfahrungen die ich nun sammeln kann und gleichzeitig wird mir die FS doch sehr fehlen. Aber nächsten Samstag wird mit allen Prüflingen die bestanden haben und dem FL erst mal gefeiert..
Jetzt ist nur die Unsicherheit vor der ersten Fahrt ganz alleine da... aber irgendwie freu ich mich auch
