Richtiges Benehmen als Schulfach ?

Sich anständig zu benehmen bedeutet, sein Gegenüber zu respektieren und erleichtert den sozialen Umgang in der Gesellschaft.

Mein Sohn hat früher oft gemotzt, wenn ich ihn zurecht gewiesen habe. Heute sieht das anders aus, als Erwachsener ist er nun froh, die "Spielregeln" zu kennen und es dadurch leichter zu haben.

In meinen Augen ist dies allerdings Sache der Eltern, denn gutes Benehmen muss ja auch vorgelebt werden, es ist nicht einfach eine Theorie, die man aus einem Schulbuch lernen kann.

Früher (als Kind) waren meine Eltern sehr streng diesbezüglich und ich hatte das auch nicht immer verstanden.
Wenn ich aber heute an Gala-Dinners und anderen Events teilnehme, bin ich sehr dankbar zu wissen, wie ich mich benehmen muss, um nicht aus dem Rahmen zu fallen.
Dazu gehört halt auch, dass man weiss, welche Gabel nun für die Vorspeise, welche für die Hauptspeise usw.

Mag sein, dass das im privaten Bereich nicht so wichtig ist, jedoch im Geschäftsbereich wird auch heute noch Wert darauf gelegt.

Liebe Grüsse
Nef
 
Prinzipiell find ich die Idee gut, aber man sollte eines nicht vergessen: Für die Erziehung sind einzig und allein die Eltern verantwortlich. Das Problem heutzutage scheint zu sein, dass junge Eltern meinen, dass der Kindergarten und die Schule für die Erziehung verantwortlich sind, wie kommts zu solchen Meinungen? Im Kindergarten gibt es nicht genügend Zeit und Betreuungskäfte um jedes einzelne Kind zu erziehen. Und überhaupt, wo kämen wir dann hin? Es kann nicht angehen, dass Kinder in die Welt gesetzt werden und die Eltern sich nicht darum kümmern wollen.
Später in der Schule ist es doch das gleiche, Lehrer sind da um Wissen zu vermitteln und NICHT um die Kinder zu erziehen. Sie können es auch garnicht. In die Klassen gehen rund 30 Schüler und wenn ein Lehrer mehrere Klassen hat, soll er sich dann rund um 120 Schüler kümmern die er jeweils nur 4 Stunden in der Woche sieht? Das ist Blödsinn.
Und keiner kann mir sagen, er hätte keine Zeit, wegen Ganztagberuf, sich um sein Kind zu kümmern. Manieren fangen schon bei den einfachsten Sachen an. Auch wenn man mit dem Kind nur Abend isst, kann man ihm beibringen, dass es Danke und Bitte sagt wenn es ein Brot will etc., für sowas bleibt immer etwas Zeit, da sowas nicht viel Zeit braucht. Das Problem scheint eher zu sein, dass junge Eltern schlicht und einfach für gewisse Dinge zu faul sind.

Grundsätzlich fänd ichs aber gut Benimmunterricht einzuführen um gewisse Dinge zu lernen, wie z.B. wie man sich bei einem Vorstellungsgepräch verhält.
Ich weiß noch als ich meine erste Praktikumsstelle in der Schule suchte, bekam ich sofort einen Platz, da ich wusste wie man sich verhält. Andere dagegen sind schier verzweifelt.
Und auch wichtig finde ich es zu wissen wann welches Besteck genommen wird. Wer mal weit kommen will im Leben, der muss auch sowas "belangloses" wissen. (Wie es hier manche Ausdrücken)

Zum Thema: WIr sind doch keine Maschinen.
Warum Maschinen? Wenn man weiß in welcher Reihenfolge das Besteck gelegt wird, wie man richtig sitzt, hat das nichts mit dem zu tun. Sondern eher mit Überlegenheit, denn wie es scheint wissen das nicht viele und Benehmen hat nichts mit "Maschinen" in meinen Augen zu tun.

Also bis dann,

Helena.
 
Und auch wichtig finde ich es zu wissen wann welches Besteck genommen wird. Wer mal weit kommen will im Leben, der muss auch sowas "belangloses" wissen. (Wie es hier manche Ausdrücken)
Die Frage ist ja immer noch, was man unter "weit" versteht. Ich denke, man kann auch weit kommen im Leben, ohne zu wissen, welche Gabel ich wann benutze. Grundsätzlich schadet es aber natürlich nicht, ein paar Benimmregeln zu kennen, nur muss man meiner Meinung nach keinen Unterricht in der Schule dafür einführen. Wer sowas später dringend im Berufsleben braucht, der kann es auch woanders lernen (damit meine ich jetzt wirklich diese außergewöhnlichen Sachen).
Die Idee mit den Vorstellungsgesprächen halte ich aber für sinnvoll. Soweit ich das mitbekomme, wird das ja auch immer mehr in den Schulen gemacht, entweder durch spezielle Kurse oder im Unterricht selbst. Eine ehemalige Nachhilfeschülerin von mir musste zum Beispiel in einer Deutscharbeit eine Bewerbung schreiben.
 
Ich finde, es wäre Zeitverschwendung seitens Lehrer und Schüler. Richtiges Benehmen als Schulfach wäre unsinnig, da es die Aufgabe der Eltern ist, ihre Kinder richtig zu erziehen. Wenn sie so versaut aufwachsen, dann hilft da auch keine Schule. Ich denke eher, dass die sich darüber lustig machen würden.
Was spricht dagegen, sich mit seinem Kind mal an den Tisch zu sagen, und zu diskutieren, wann es sich wie zu verhalten hat. Klar, bei manchen Leuten (z.B. extreme Hip-Hop Hörer, die auf Gangster machen) denke ich auch, dass bei denen irgendwas schief gelaufen ist. Aber manche Eltern scheren sich auch nicht darum, wie sich ihre Kinder verhalten :rolleyes:

Wenn ich durch unser Neubaugebiet laufe, werde ich von kleinen Kindern, die mir gerade bis zur Hüfte gehen, als F*tze bezeichnet ... hallo??? Das geht nicht nur mir so, sondern auch anderen aus meinem Freundeskreis, die da durchgehen. Diese kleinen Kinder lernen das von ihren älteren Geschwistern, also würde es nichts bringen, wenn sie in der Schule richtiges Benehmen als Fach hätten, weil der Alltag nach der Schule wieder völlig anders aussieht...
 
Ich denke, man kann auch weit kommen im Leben, ohne zu wissen, welche Gabel ich wann benutze.
aaahh. natürlich kann man es, aber ich lege darauf ganz viel wert. *g*
genauso wie und wo das besteck liegen muss, sowas gehört sich einfach ab einer gewissen gesellschaftsschicht.

ich finde es sind einfach die kleinigkeiten, die wirklich gutes benehmen zeigen.
über den grundregeln steh ich schon lange, sowas wie die anderen nicht zu unterbrechen und all das, sowas tut man einfach nicht, aber das ist hier normal, das sind eben eher die unteren schichten, die sowas wohl doch nicht können. aber eben genau diese kleinigkeiten, sind es, die einen dann eben doch weit bringen.


sowas wie vorstellungsgespräche, bewerbungen etc. hab ich alles schon in verschiedensten fächern (berufsorientierung, office, kommunikation und präsentation, deutsch, englisch, soziales lernen (hieß es so? >__>), pma - omg, es waren wirklich ne menge fächer..) gemacht, ich hätte nicht gedacht, dass es sowas irgendwo noch nicht gäbe?
 
Ich fände es gut wenn man als Schüler irgendwo die grundlegenden Regeln guten Benehmens beigebracht bekommt.
Ich weiß wie bescheiden man sich fühlt wenn man einfach nicht weiß wohin man mit den Händen soll...
Zumindest ein paar Grundlagen wären praktisch...
Und zu den Eltern... woher sollen die das alles wissen?
Besonders die Kleiderordnungen sind Eltern, die nie mit sowas in Kontakt gekommen sind (oh ja, auf dem Land gibt es Eltern die noch nie in einer Oper waren...), doch eher unbekannt.
In der Schule soll man doch fürs Leben lernen, oder?
Dann gehört das genau da hin!
 
Grundsätzlich fänd ichs aber gut Benimmunterricht einzuführen um gewisse Dinge zu lernen, wie z.B. wie man sich bei einem Vorstellungsgepräch verhält.
Ich weiß noch als ich meine erste Praktikumsstelle in der Schule suchte, bekam ich sofort einen Platz, da ich wusste wie man sich verhält. Andere dagegen sind schier verzweifelt.
Wir haben das Benehmen bei Vorstellungsgesprächen in der Schule beigerbracht bekommen, weil das ja für unsere Zukunft entscheident sein kann und damit wir wissen, was wir wann in welcher Situation beim Gespräch zu tun haben etc. Das sollte zur Berufswahl eigentlich dazugehören, oder ist das in Deutschland anders?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir haben damals im Politikunterricht (in Verbindung mit dem Schulpraktikum) etwas über Bewerbungen, Vorstellungsgespräche etc. gelernt.
Zusätzlich waren wir auch noch beim Arbeitsamt und haben dort Informationen bekommen.
Ich denke, dieser berufsvorbereitender Unterricht sollte heutzutage Standard sein. Auch bzw. vor allem in Deutschland.
 
@frostwyrm: also wirklich, meine Eltern bzw. meine Familie war noch nie in der Oper aber es ist doch irgendwie Basiswissen dass man sich in die Oper nicht mit Jeans reinsetzt? Außerdem haben zB Theater auch einen Ruf, da weiß man auch wie man da hingeht.
Außerdem kann man auch Lehrer fragen. ZB im kleinen Theater haben wir gefragt, da durften wir normal kommen, im Burgtheater war dann tolle Bekleidung notwendig - Fragen schadet nicht?

Meine Eltern sind wirklich nicht reich und kommen vom Land, aber es gibt doch einen Hausverstand und wenn der nicht reicht tut fragen wirklich nicht weh.
 
Besonders die Kleiderordnungen sind Eltern, die nie mit sowas in Kontakt gekommen sind (oh ja, auf dem Land gibt es Eltern die noch nie in einer Oper waren...), doch eher unbekannt.
In der Schule soll man doch fürs Leben lernen, oder?
Dann gehört das genau da hin!

Du hast recht, auch ich werde später verzweifeln, wenn ich - jemand der nie in der Schule gelernt hat was man in der Oper anzieht - mit meinen Springern, kurzer Camo-Hose und Bodom-TShirt dort hingehe, und rausgeschmissen werde. Dann werde ich mich aber ärgern das ich nie Benimm-Unterricht hatte!


Also wirklich, ein bisschen Nachdenken kann man doch auch ohne Benimm-Unterricht verlangen...das ich im 5-Sterne Restaurant beim Geschäftsessen nicht die Füße auf den Tisch lege, mit der Salatgabel meinen Rücken kratze und mit halb gekautem Hummer im Mund vulgäre Witze erzähle ist ja wohl klar.
 
Also wirklich, ein bisschen Nachdenken kann man doch auch ohne Benimm-Unterricht verlangen...das ich im 5-Sterne Restaurant beim Geschäftsessen nicht die Füße auf den Tisch lege, mit der Salatgabel meinen Rücken kratze und mit halb gekautem Hummer im Mund vulgäre Witze erzähle ist ja wohl klar.

Dann bin ich ja gespannt auf Deinen Bericht, wie Du dem Hummer zuleibe gerückt bist.=)

Ich habe bei einem Weihnachtsessen meine Gäste mit Hummer schockiert, weil sich da keiner richtig ran traute.

Und ich bin in meinem Umfeld (vorwiegend Akademiker und Leute in gehobenen Gehaltsklassen) die einzige, die für alle Gäste ein Schneckenbesteck parat hat.:lol:

Aber das ist einfach Luxus. Und muß nicht sein. Gut benimmt sich im Zweifel auch der, der manierlich mit den Fingern essen kann, ohne sich und seine Umwelt einzusauen. Das ist mir lieber als Leute, die zwar wissen, welches Besteck genutzt wird, aber dann damit nicht umgehen können.

Gutes Benehmen ist übrigens von Land zu Land verschieden.

In Japan gehört es sich, seine Suppe zu schlürfen.
 
@Kleiderordnung & Theater/Musical/Oper,
tja, leider ist es heute überhaupt nicht mehr so, dass sich die Leute für's Theater, für's Musical oder für die Oper angemessen anziehen. Und ich rede nicht davon, dass die Leute nicht im Smoking oder im Abendkleid erscheinen. Ich rede von bauchfreien Oberteilen (davon, dass die Oberteile dank Babyspeck sowieso unangemessen sind, will ich gar nicht reden), mit Hüfthosen. Kurze Hose, Netzstrümpfe und Stiefel. Zerissene Jeans, halbzerfledderde Turnschuhe. Quergestreifte Krabbeltisch-T-Shirts für 3,50 €. Und das Schlimmste: Es geht durch alle Altersstufen. Ist nicht so, dass nur die Jugend nicht wüsste, wie man angemessen angezogen bei solchen Events auftaucht, nein, die Senioren und die "Elterngeneration" machen's ihnen leider vor.
Wenn man da ordentlich angezogen und nicht übermässig aufgestylt auftaucht, dann fühlt man sich schon overdressed ... :ohoh:
Soviel zum "gesunden Menschenverstand".

Aber ist sicher trotzdem kein Fall für die Schule, sondern ist und bleibt Pflicht der Eltern ...
 
@midnight: gut, das kenne ich von hier nicht, weil man zB ins Burgtheater garnicht reinkommt wenn man net gscheit angezogen ist.
 
in der Freizeit? warum nicht? kommt auf den Bauch an ;)

viel wichtiger find ich dass man sich im Griff hat und immer den richtigen Ton trifft wenn man mit wem zu tun hat.
aber ich kenn auch so viele Erwachsene die das nicht drauf haben... und da hab ich noch nicht mal das tolle Vorbild TV rausgekramt :rolleyes:
 
ingt sollte ihnen eigentlich aufgehen, dass bauchfrei in Museum nicht wirklich cool ist.

Also.......wenn man sich fürs Museum auch gut anziehen muss, hab ich bisher erfolgreich alle Museen falsch angezogen besucht ;)
 
ich mein halt pfenningabsätze, string aus der hose und so weiter... sowas hat meiner meinung nach nichts in museum zu suchen. ist sicherlich kein opernbesuch oder so, aber aufgetackelt wie für die disko braucht man da auch nicht rumstöckeln.

So rennt man meiner Meinung nach aber NIRGENDWO rum, aber ich bin ja auch total verklemmt ;)
 
So rennt man meiner Meinung nach aber NIRGENDWO rum..


Och..
pffft.gif
 
Du meinst doch nicht im Ernst, dass die Lehrer wieder das Recht bekommen sollten, Kinder zu züchtigen? Meine Eltern (45 und 50) haben das in ihrer Schulzeit erlebt und reden jetzt noch ungerne darüber.

Wann wurde die Züchtigung abgeschafft? :eek: Ich dachte, das sei früher gewesen. OK, man muß auch klar sein, über welches Land man redet. In meinem Fall ist es die DDR, und bei dir?

Allgemein: Respektvolles Benehmen ja, Knigge-Benehmen nein. Welcher vernünftige Grund spricht dagegen, mit Jeans in die Oper zu gehen? :rolleyes:
 
Wann wurde die Züchtigung abgeschafft? :eek: Ich dachte, das sei früher gewesen. OK, man muß auch klar sein, über welches Land man redet. In meinem Fall ist es die DDR, und bei dir

Als ich 1965 in die Schule kam, war prügeln bereits verboten. Das änderte nichts daran, daß ich im 9. und 10. Schuljahr ein asoziales Dingens als Lehrer hatte, der statt Unterricht zu erteilen lieber Leute durchprügelte und gegen die Wand warf.
Und ich habe auch schopn von Freunden gehört, bei denen die Kinder von prügelmden Lehrern HEUTE berichteten.
 
Allgemein: Respektvolles Benehmen ja, Knigge-Benehmen nein. Welcher vernünftige Grund spricht dagegen, mit Jeans in die Oper zu gehen? :rolleyes:



Das gehört sich einfach nicht. So etwas ist kein Alltagsanlaß und eine Jeans ist ja eigentlich als Arbeitskleidung gedacht gewesen.
 
Wobei ich finde, dass da Jeans nicht gleich Jeans ist. Wenn da irgendwer mit ner zerrissenen, dreckigen Jeans ankommt..klar, das is unangemessen. Aber ne schicke schwarze Jeans dazu Hemd und Sakko, find ich eigentlich ganz ok.
Wobei es dabei auch noch auf die Oper ankommt und wie festlich der Anlass ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Band-Latzhosen, das wär doch mal ne Marketingidee :D
 
Das gehört sich einfach nicht. So etwas ist kein Alltagsanlaß und eine Jeans ist ja eigentlich als Arbeitskleidung gedacht gewesen.

Du sagst es selbst: gewesen. Abgesehen davon, was heißt das: "das gehört sich nicht". Das ist doch kein vernünftiger Grund. Aber danach hab ich gefragt.

Wobei ich finde, dass da Jeans nicht gleich Jeans ist. Wenn da irgendwer mit ner zerrissenen, dreckigen Jeans ankommt..klar, das is unangemessen. Aber ne schicke schwarze Jeans dazu Hemd und Sakko, find ich eigentlich ganz ok.
Wobei es dabei auch noch auf die Oper ankommt und wie festlich der Anlass ist.

Seh' ich ungefähr auch so.
 
So wie Entgleichen denke ich auch öfters. Was soll immer dieser Spruch, den ich überhaupt nicht abkann: "Das gehört sich so." ? Wenn ich den schon höre.

Von wegem dem "es gehört sich so", das sind irgendwelche gesellschaftlichen Richtlinien die sich vor langer Zeit mal herausgebildet haben. Und nun hinterfragt kein Mensch diese Richtlinien mehr. Man nimmt sie einfach so an.
Warum hinterfragt ihr sie nicht mal einfach? Nennt uns doch irgendwelche Argumente die das "es gehört sich so" unterstützen. Gründe und nicht irgendwelche alten Normen.

Ebenso: Warum sollen Leute in Bürojobs bei bestimmten Anlässen bei 30°C ohne Klimaanlage in voller Monktur und Sakko schwitzen? Warum? Nur weil es sich so gehört? Aber warum gehört sich das denn so?

Dieser Spruch stört mich schon länger. Hat der Mensch verlernt zu hinterfragen?
 
Natürlich kann man eine schwarze Jeans auf einer Beerdigung tragen, aber in die Oper würde ich ein Abendkleid anziehen, Jeans finde ich da eher unangebracht, liegt vllt. an meiner Urgroßmutter, die mir immer sagte, dass es früher Theaterkleider gab und man nicht, so wie heute, in einer Jeans in ein Theater/eine Oper reinspazierte.

[ich glaube, ich habe von meinen Verwandten die Meinungen geklaut...]
 
So wie Entgleichen denke ich auch öfters. Was soll immer dieser Spruch, den ich überhaupt nicht abkann: "Das gehört sich so." ? Wenn ich den schon höre.

Von wegem dem "es gehört sich so", das sind irgendwelche gesellschaftlichen Richtlinien die sich vor langer Zeit mal herausgebildet haben. Und nun hinterfragt kein Mensch diese Richtlinien mehr. Man nimmt sie einfach so an.
Warum hinterfragt ihr sie nicht mal einfach? Nennt uns doch irgendwelche Argumente die das "es gehört sich so" unterstützen. Gründe und nicht irgendwelche alten Normen.

Ebenso: Warum sollen Leute in Bürojobs bei bestimmten Anlässen bei 30°C ohne Klimaanlage in voller Monktur und Sakko schwitzen? Warum? Nur weil es sich so gehört? Aber warum gehört sich das denn so?

Dieser Spruch stört mich schon länger. Hat der Mensch verlernt zu hinterfragen?

Man muß nun wirklich nicht jede Kleinigkeit hinterfragen. Du möchtest auf deiner Hochzeit auch gewisse Standards gewahrt sehen, oder? Na also. ;)


Du sagst es selbst: gewesen. Abgesehen davon, was heißt das: "das gehört sich nicht". Das ist doch kein vernünftiger Grund. Aber danach hab ich gefragt.
Seh' ich ungefähr auch so.

Das gehört sich nicht heißt: Die Mehrheit will es so. Das ist einfach Anpassung. Es gibt natürlich auch Leute, die in der Oper unbedingt unterstreichen müssen, wie individuell und modern sie sind, weil sie Jeans nicht mehr für Arbeitskleidung halten. Kann ja jeder machen wie er will.
Und du hast recht: ein 100%ig vernünftiger Grund ist das nicht. Aber auch keiner, der unbedingt einer Übertretung bedarf.
 
Ein anderes Beispiel:

Es gehört sich nicht als Erwachsender auf dem Kinderspielplatz zu spielen (es sei denn man spielt mit kleinen Kindern zusammen), selbst wenn man den Spielenden keinen Platz wegnimmt oder gerade keine Kinder spielen. - Wieso gehört sich das denn nicht? Warum sollten Erwachsene nicht auch Spaß haben dürfen?
 
Ein anderes Beispiel:

Es gehört sich nicht als Erwachsender auf dem Kinderspielplatz zu spielen (es sei denn man spielt mit kleinen Kindern zusammen), selbst wenn man den Spielenden keinen Platz wegnimmt oder gerade keine Kinder spielen. - Wieso gehört sich das denn nicht? Warum sollten Erwachsene nicht auch Spaß haben dürfen?

Wer behauptet denn so etwas? Das hab ich noch nie gehört.

Wenn allerdings Spielgerüste durch zuviel Gewicht kaputtgehen können, fände ich das schon gut, wenn da nur Kinder spielen dürfen.
 
JeWnS; schrieb:
Man muß nun wirklich nicht jede Kleinigkeit hinterfragen. Du möchtest auf deiner Hochzeit auch gewisse Standards gewahrt sehen, oder? Na also. ;)

Woher willst du das wissen? Welche Normen sollte ich denn erwarten?

JeWnS; schrieb:
Das gehört sich nicht heißt: Die Mehrheit will es so. Das ist einfach Anpassung.

Woher willst du wissen, dass die Mehrheit das so will? Die meisten Leute halten sich daran, nicht weil sie sich darüber Gedanken gemacht haben und zu dem Schluss kamen: Ja das macht Sinn. Das ist richtig so. Nein einfach, weil ihnen alle gesagt haben: Das gehört sich nunmal so. Und bei diesen "Allen" die sagen das gehört sich so, kam das auch nicht eigener Überzeugung, eben wie du es schreibst weil sie es wollen, sondern weil es ihnen auch so gesagt wurde.
 
Wer behauptet denn so etwas? Das hab ich noch nie gehört.

Wenn allerdings Spielgerüste durch zuviel Gewicht kaputtgehen können, fände ich das schon gut, wenn da nur Kinder spielen dürfen.

Wenn ich die meisten fragen würde: Was würden sie dazu sagen, wenn sie Erwachsene auf dem Spielplatz spielen sehen? Oder sie würden mit Kinderpuppe spielen?

Es würde sehr oft kommen: Das macht man nicht. Sowas gehört sich doch nicht. Die sind doch keine Kinder mehr.
 
@ oepu: Der Mensch hat verlernt zu hinterfragen, du sagst es, wieso muss alles so modern sein? Wieso sind Traditionen spießig und hindern die Menschen an irgendetwas? Wo soll das hinführen? Soll Angela Merkel in einem Minirock ihre Reden halten oder wie?

Zum Spielplatz: Weil es infantil ist und mir würde mit meinen 15 Jahren schon keinen Spaß mehr machen, außerdem sind manche Geräte nur für Kinder gebaut und könnten u.U. kaputt gehen, wenn Erwachsene sich darauf setzen/stellen, es steht nicht umsonst immer irgendwo an einem Schild, dass der Spielplatz nur für Kinder unter 12 Jahren gedacht ist.
 
Woher willst du das wissen? Welche Normen sollte ich denn erwarten?

Ich denke du erwartest, daß sich alle vernünftig anziehen und nicht in adidas-Jogginghose und Oberkörper frei auftauchen und die Frauen nicht in Leopardentangas mit auf die Hochzeitsfotos wollen. Des weiteren denke, du erwartest, daß sich alle an den Ablauf des Tages (oder der Tage) halten, den du und dein Bräutigam geplant habt. Es gehört sich, euch Respekt zu erweisen und freundlich zu sein. Ihr steht schließlich im Mittelpunkt. Das sind so die grundlegenden Dinge, würd ich sagen. ich weiß nicht wie du das siehst, aber wenn Ablauf, Kleidung und Benehmen hinhauen und sich Onkel Jan nicht nach einer Stunde besoffen in die Hochzeitstorte setzt, ist schon die halbe Miete drin.

Woher willst du wissen, dass die Mehrheit das so will? Die meisten Leute halten sich daran, nicht weil sie sich darüber Gedanken gemacht haben und zu dem Schluss kamen: Ja das macht Sinn. Das ist richtig so. Nein einfach, weil ihnen alle gesagt haben: Das gehört sich nunmal so. Und bei diesen "Allen" die sagen das gehört sich so, kam das auch nicht eigener Überzeugung, eben wie du es schreibst weil sie es wollen, sondern weil es ihnen auch so gesagt wurde.
Ich glaub der Mehrheit ist es eher egal? :confused:
Ich stimme dir zu: Viele Leute übernehmen das eben. Aber viele halten es eben auch für unwichtig, sich darüber Gedanken zu machen. Sie haben vielleicht wichtigeres zu tun. Generell sollte man aber über mehr Dinge nachdenken und sie nicht einfach übernehmen. Sowas setzt sich aber nicht von allein in Gang, deshalb wird sich da auch nichts ändern.


EDIT: der letzte Absatz bezog sich auf die Spielplatzsache.
 
Zum Spielplatz: Weil es infantil ist und mir würde mit meinen 15 Jahren schon keinen Spaß mehr machen, außerdem sind manche Geräte nur für Kinder gebaut und könnten u.U. kaputt gehen, wenn Erwachsene sich darauf setzen/stellen, es steht nicht umsonst immer irgendwo an einem Schild, dass der Spielplatz nur für Kinder unter 12 Jahren gedacht ist.

Der Mensch ist ein Wesen, dass selbst im Alter seinen Spieltrieb nicht verliert. Siehe Gesellschaftspiele, Sportspiele, Kartenspiele usw. die spielt man auch in hohem Alter.
Und es gibt sicherlich Leute die auch im Alter noch Interesse an Kinderspielen haben, aber es nicht machen weil es sich ja nicht gehört.. :ohoh:

Schaukeln auf dem Spielplatz z.B. halten ein sehr hohes Gewicht aus.
 
Ich habe ja auch nichts gegen Kartenspiele usw., aber muss man denn eine Rutsche runterrutschen oder wippen?

Wenn du dich das nicht traust, ist das deine Sache. Solltest du es aber anderen nicht zugestehen wollen, damit sie dir nichts voraus haben, wäre das
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Übrigens kann ich nicht so recht nachvollziehen, daß Erwachsene Spielplätze nicht nutzen sollten,weil was kaputtgehen könnte. Die Sachen dort sind gebaut, Kinder auszuhalten, ich meine Kinder ;) Die halten auch Erwachsene aus.

@Jewns
Generell sollte man aber über mehr Dinge nachdenken und sie nicht einfach übernehmen.
Wie verträgt sich das mit:

Das gehört sich nicht heißt: Die Mehrheit will es so. Das ist einfach Anpassung.
?

Es gibt natürlich auch Leute, die in der Oper unbedingt unterstreichen müssen, wie individuell und modern sie sind, weil sie Jeans nicht mehr für Arbeitskleidung halten. Kann ja jeder machen wie er will.
Na, immerhin.

Und du hast recht: ein 100%ig vernünftiger Grund ist das nicht. Aber auch keiner, der unbedingt einer Übertretung bedarf.
Ebensowenig ist es unbedingt notwendig, Jeans in der Oper zu vermeiden ;)

Hat der Mensch wirklich verlernt zu hinterfragen, wie oepu meint? Oder war es nicht immer schon so, daß sich die Mehrheit der Leute lieber an gültige Standards hält? Das Kuriose ist: nie gab es weniger gültige Standards als heute.* Und was machen viele Menschen? Anstatt die Freiheit zu genießen, wollen sie uralte Standards aus der Mottenkiste hervorkramen.

*Ok, inzwischen ist der Höhepunkt leider überschritten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss man denn immer alles hinterfragen? Wird heutzutage nicht eh schon alles hinterfragt ohne wirklichen Grund? Von wegen, "habt ihr denn alle verlernt zu hinterfragen?". Denkt doch mal nach, was heutzutage alles hinterfragt wird. Warum eigentlich? Was bringt es Sachen zu hinterfragen, die so unwichtig sind (meistens) dass es sich garnicht richtig lohnt? Haben die Menschen nichts mehr gescheites zu tun und müssen deshalb Sachen finden, die sie kritisieren können? Gibt es heutzutage etwa so wenig zu tun?
 
Muss man denn immer alles hinterfragen? Wird heutzutage nicht eh schon alles hinterfragt ohne wirklichen Grund? Von wegen, "habt ihr denn alle verlernt zu hinterfragen?". Denkt doch mal nach, was heutzutage alles hinterfragt wird. Warum eigentlich? Was bringt es Sachen zu hinterfragen, die so unwichtig sind (meistens) dass es sich garnicht richtig lohnt? Haben die Menschen nichts mehr gescheites zu tun und müssen deshalb Sachen finden, die sie kritisieren können? Gibt es heutzutage etwa so wenig zu tun?

Genau wegen solcher Antworten wäre es manchmal ganz gut, das eigene Denken zu hinterfragen:

Gegenfrage: Muss man gegen jede "Norm" verstoßen um sich als individuelles Wesen zu verstehen? Nach den Motto: Ihr könnt mich alle mal, ich pfeif drauf was ihr denkt, ich bin so eigenständig?

Ist es nicht auch was Schönes, wenn alle Menschen sich für einen Anlass schick machen? Also nen Abiturball in zerissener Jeans und bauchfreien Oberteilen kann man natürlich machen, aber macht es das dann einzigartig und besonders?

Zum ersten Absatz: von solch einem Motto war hier gar nicht die Rede, jedenfalls nicht in der aktuellen Diskussion.

Zum zweiten: besonders wird es durch das Ereignis an sich. Und außerdem werden etliche Leute festlich gekleidet sein, so oder so. Weil sie das wollen. Wer das aber nicht will, dem soll man das bitteschön nicht krumm nehmen! Mannmannmann! Wie engstirnig kann man sein!

Dasselbe zum obigen Zitat: wenn du genug anderes zu tun hast, bitte sehr. Aber warum maßt du dir an, wissen zu wollen, was für andere gut und richtig ist?
 
Hier gehts ja Plötzlich nur noch um Anpassung, anstatt um Verhaltensnormen.

Meiner Meinung nach ist Anpassung etwas für rückgratslose Arschkriecher. Jeder soll sich so verhalten wie es IHM gefällt.

Und zu JeWnS Aussage, bei dem Beispiel mit der Hochzeit. Ich denke das erübrigt sich von selbst, das die Leute so kommen, wie man es möchte. (Ausser man will das alle in Rot kommen oder ähnliches). Immerhin lädt man ja die Leute ein, die man möchte, und die werden sich einem ähnlich verhalten. Sprich, wenn man aus der "High Society" kommt, wird niemand verrissen antanzen, da man nur den "High Society"-Kreis einlädt.
Wenn hingegen zwei abgerissene Bahnhofspunks heiraten (wobei ich von sowas noch nicht gehört habe :D ), wird es niemanden stören das kaum Anzüge getragen werden.......

Sprich...ich denke mal bei vielen Dingen erübrigt sich die Verpflichtung zur Anpassung, da man sich von selber "Anpasst". So wird auch kaum eine mit Nuttenstiefeln, Minirock und nur im BH obenrum in die Oper gehen. Weil solche Menschen einfach nicht in die Oper gehen.....
 
Und zu JeWnS Aussage, bei dem Beispiel mit der Hochzeit. Ich denke das erübrigt sich von selbst, das die Leute so kommen, wie man es möchte. (Ausser man will das alle in Rot kommen oder ähnliches). Immerhin lädt man ja die Leute ein, die man möchte, und die werden sich einem ähnlich verhalten. Sprich, wenn man aus der "High Society" kommt, wird niemand verrissen antanzen, da man nur den "High Society"-Kreis einlädt.
Wenn hingegen zwei abgerissene Bahnhofspunks heiraten (wobei ich von sowas noch nicht gehört habe :D ), wird es niemanden stören das kaum Anzüge getragen werden.......
.....
Na auch nicht wirklich, man muß dummerweise auch die Verwandschaft mit einladen und da hapert es dann schon.
Bei der Hochzeit meiner Schwägerin konnte man die Familien von Braut und Bräutigam deutlich unterscheiden. :naja:
 
Na auch nicht wirklich, man muß dummerweise auch die Verwandschaft mit einladen und da hapert es dann schon.
Bei der Hochzeit meiner Schwägerin konnte man die Familien von Braut und Bräutigam deutlich unterscheiden. :naja:

Wo steht das man die Familie einladen muss? Wär ja noch schöner wenn ich meinen Vater, der sich einen Dreck um mich schert, einladen müsste :D
 
Holla, ich stell hier keine Fragen mehr, da wird mir sonst Meinung aufzwingen noch unterstellt :lol:

Schon mal was von suggestiven Fragen gehört?
brauen.gif



Eigentlich machst du dir grad hier den Kopf nicht ich. Ich aktzeptiere die Normen du nicht - ergo bist du die Denkerin. Die nicht einfach alles lassen kann wies ist.

Stimmt fast - bis auf daß ich männlich bin. Und bis auf die Kleinigkeit, daß ich nichts dagegen habe, wenn du oder sonst jemand sich anpaßt. Solange sie es nicht von anderen verlangen.

E.E. schrieb:
Mich hat's nicht gestört, wir waren eine buntgemischte Truppe und haben den Abend trotzdem sehr schön gemeinsam ausklingen lassen... Kleidung hin oder her :D

So gefällt mir das
:cool:
 
Wo steht das man die Familie einladen muss? Wär ja noch schöner wenn ich meinen Vater, der sich einen Dreck um mich schert, einladen müsste :D

Genau das war mir dazu auch eingefallen. Ich lade meine Familie ein, weil ich alle super lieb habe. Aber nicht weil es sich so gehört. Man muss niemanden einladen, es ist ja schließlich die eigene Hochzeit, da kann einem kein fremder was vorschreiben.
 

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