Das er für die Musikwelt über mehrere Jahrzehnte von entscheidendem Einfluß war,ist für mich unbestritten. Auch wenn ich seiner Musik persönlich niemals etwas abgewinnen konnte,und ich kein Fan von ihm war,obwohl ich die Blütezeit voll mitbekommen habe,da ich ja fast so alt bin wie er(war)aber das ist nun mal mein persönlicher Musikgeschmack,dafür kann er ja nüscht und außerdem sprechen 750 Mio verkaufter Alben ihre eigene Sprache,was den Nerv,den musikalischen Zeitgeist,den er über viele Jahre bedient hat,angeht.
Ich habe ihn immer als tragischen Menschen gesehen,ich glaube wenn man sich mal seinen Werdegang ,seine Familie und vor allem seinen Vater und die Art wie er die Talente seiner Kinder ausgenutzt und sie in die Berühmtheit gezwungen hat,ob sie das wollten oder nicht,betrachtet,
kann man in etwa nachvollziehen,wie gestört dieser Mensch aufgrunddessen wurde.
Und das hat man ja in all seinen bizarren Handlungen,die ihn immer wieder über all die langen Jahrzehnte in die Schlagzeilen brachte, gesehen.
Im Grunde genommen,ein sehr bedauernswertes Menschenkind.
Virtuos als Musiker,aber menschlich ein Wrack.
Gerade diese Diskrepanz macht ihn zur Legende,schon zu Lebzeiten,genau wie es bei Elvis,die Monroe,James Dean etc.pp. war.Und nach seinem Tod ( ich habe ehrlich gesagt schon zu der Zeit als der Prozeß wegen Kindesmißbrauches gegen ihn lief,mit einem vorzeitigen,nicht natürlichen Tod gerechnet) wir nun diese Legende zur wirklichen,wie bei all den anderen Großen auch.Die Glorifizierung einer Einzelperson,die sich durch herausragende Leistung und /oder Skandale hervorgetan hat,wird ihren weiteren Weg gehen.
Ein völlig normales Prinzip von Fantum. Und gab es schon zu allen Zeiten,nur nicht so extrem,
wie heutzutage aufgrund der globalen Medienpräsenz und dem Internet.
Respekt vor dem Tod---eine Ansichtssache.
Sollte man menschliche Fehler entschuldigen,nur aufgrund des Umstandes,das jemand verstorben ist? Oder sollte man realistisch bleiben und klipp und klar sagen:
Er war nicht immer ein guter,warum auch immer.
Ich gehöre da eher zu den Menschen,die bei der objektiv zu betrachtenden Wahrheit bleibt,statt in irgendeiner Form zu heucheln(wobei ich hier niemandem unterstelle,das zu tun!),aber vielleicht sieht man das auch differenzierter,wenn man in meinem Alter ist,wie z.b. Rubbeldiekatz,man sieht die Dinge doch aufgrund der eigenen Lebenserfahrung aus einer etwas anderen Perspektive.
Würde man frei nach dem Motto verfahren, man redet niemals schlecht über einen Verstorbenen,so wäre der Umkehrschluß ich tue das auch nicht über Menschen wie Hitler,Stalin, oder wen auch immer,der sich Verfehlungen hat zuschulden kommen lassen.
Und wer mir nun unterstellt,ich stelle MJ auf die gleiche Stufe mit den vorgenannten,hat essentiell etwas nicht verstanden an meiner Aussage.
Was nun die vorbereiteten Nachrufe angeht:
Ich bin durch meine Arbeit,und auch durch meinen Vater,der im journalistischen Bereich viele Jahre gearbeitet hat über folgendes informiert:
Für jede Person des öffentlichen Lebens,sei es in der Politik oder im Showbiz,gibt es sogenannte vorbereitete Dossiers,Nachrufe die ihr Leben in Bild,Ton,Schrift resümieren,um im Bedarfsfall nur kurz aktualisiert und schnellstmöglich veröffentlicht zu werden,denn nirgendwo ist Time mehr Money als im Medienbereich,das ist ihre
Grundintention,ihr Existenzzweck.Ich finde es auch völlig legitim,denn dem Volke wird gegeben ,wonach das Volk giert.
Auch hier entbehrt der Vorwurf der Pervertion jeglicher Grundlage.
Es herrscht das Prinzip von Angebot und Nachfrage und seien wir doch mal ehrlich? Wer von uns giert nicht sensationslüstern nach Informationen,wenn sich etwas Spektakuläres ereignet,was von " Weltinteresse" ist,sei es Nine Eleven,sei es der unerwartete Tod von Promis.
Nicht umsonst ist Twister und viele andere Seiten kollabiert,ein Kollateralschaden also.Und völlig normal,da menschlich.