Meiner Meinung nach, ist das G8 vollkommener Schwachsinn, ganz zu schweigen von der Umsetzung, welche holterdiepolter vollzogen wurde.
Es ist doch so; die deutschen Schüler versagten bei der "PISA"-Studie und die Politiker gerieten in Panik.
Wie die aufgescheuchten Hühner versuchten sie dann in wenigen Monaten zu "retten", was man anscheinend in mehreren Jahren versemmelt hatte.
Dass ein so unüberlegter Schnellschuss, ohne jegliches Konzept eigentlich nur nach hinten losgehen konnte, dürfte jedem einleuchte.
Keine Frage, ich habe nichts gegen sinnvolle Reformen, nur durchdacht sollten sein!
Und eines ist sicher, dass G8, war/ist alles andere als durchdacht!
Des Weiteren glaube ich nicht, dass das G8 eine Lösung des Problems darstellt.
Angeblich ist das Ziel, so heißt es, ein Jahr einzusparen, so dass die Jugendlichen früher in das Berufsleben einsteigen können.
Äußerst sinnvoll, bedenkt man, dass nun der Stoff von 9 Jahren in 8 durchgenommen werden muss.
Was hat man nun davon, wenn mehr Jugendliche ein Schuljahr wiederholen müssen, weil die Anforderungen (mehr Schulstunden, mehr Lernen, weniger Zeit) einfach zu groß sind (oder Grundschulabgänger aus Angst vor all dem Stress gar nicht erst aufs Gymnasium gehen!).
Die "Sitzenbleiber" haben das Jahr dann ohnehin wieder drauf, sehr effektiv, wirklich...
Und warum früher ins Berufleben einsteigen, wenn es ohnehin keine Jobs gibt?
Ist die Schule denn dann nicht ein besserer Aufenthaltsort, als die Straße?
Ziel sollte es nicht sein, alle unter einen Hut zu stecken, sondern individuelle Förderung, z.B. in Form eines Kurssystems. (England)
Auch wäre es sinnvoll, Fächer, wie z.B. Informatik für alle verpflichtend zu unterrichten. (Wir haben einen nagelneuen Computerraum, der jedoch viel zu selten genutzt wird! Zum Teil einfach deshalb, weil die Lehrkräfte nicht dementsprechend ausgebildet sind) PC's sind unsere Zukunft, warum wird dann nicht auch der Umgang mit ihnen in der Schule unterrichtet?
Es kommt auf die Qualität des Unterrichts an, nicht darauf, all den Stoff in acht Jahre zu quetschen!
Bevor man zu neuen Ufern aufbricht, sollte man lieber erst alte Mängel beseitigen.
Ich habe oft Stunden, die ausfallen und wenn, dann nur ungenügend ersetzt werden.
Zu große und laute Klassen, so wie teilweise schlecht ausgebildete Lehrkräfte und ein Mangel an freiwilligen Wiederholungsstunden, tun ihr übriges.
Nach wie vor sollte man auch bedenken, dass Jugendliche einfach keine Erwachsenen sind (das ist man den Rest seines Lebens) und dementsprechend einfach mehr Freizeit benötigen.
Ein längerer Schulalltag als Prävention gegen Gewalt und Kriminalität ist Unsinn!
Es gehört auch dazu, den Schülern begreiflich zu machen, was es bedeutet, für sein Handel Verantwortung zu übernehmen. Dies betrifft sowohl den Umgang mit anderen Menschen als auch das Arbeiten in und außerhalb der Schule.
Tracy