Meine erste Story: Deventon-Witch Project

Macillo

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Deventon-Witch Project

Hallo zusammen!
Nach langem überlegen habe ich mich entschlossen eine Story zu schreiben. Ich werde jeweils eher kurze Kapitel machen. Ich hoffe es steigert die Spannung und es gefällt euch so. Wenn nicht werde ich grössere Kapitel machen, jedoch wird es aber länger dauern bis das nächste Kapitel erscheint. Ich warte erst mal eure Reaktionen ab! Und noch etwas: Ja, ich habe mich vom Film "Blair Witch Project" inspirieren lassen, was aber keineswegs heisst dass dies die selbe Geschichte ist.


Deventon-Witch Project


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Kapitel 1


England 1986.
Es wird ein schöner Sommer. Dachte ich jedenfalls als ich aus dem Fenster sah. Ein Gewitter tobte über unser kleines Städtchen Noringham am Rande des großen Deventon Forest. Furchteinflössend türmte er sich vor meinem Fenster auf und warf einen kalten Schatten über mein Gesicht. Die Bäume waren nicht gewöhnliche Bäume, sie waren von gigantischer Höhe, die Tannen wankten unheimlich hin und her. „Tony? Bist du da?“ riss mich Mum`s Stimme aus meinen Träumereien. Ich lebe alleine mit meiner Mutter, seit sie Dad verlassen hat. Er war Alkoholiker.

Sie hat jedoch einen neuen Freund und der hat eine Nichte. Catharina. Zusammen wohnen wir in einem Zweifamilienhaus. Catharina und ich sind zusammen. Wir waren schon vor der Geschichte mit Mum und Catharinas Onkel zusammen. Naja erfreut waren wir nicht gerade als wir erfuhren, dass sie sich ebenfalls gefunden hatten. Aber jetzt gewöhnten wir uns daran. Und sowieso, Catharina und ich wollten mal für ein paar Tage weg.

Wir machten an einem Schülerprojekt mit nach dem Motto: Auf den Spuren der Deventon Forest Hexe. Es war eine Legende die besagte, dass früher einmal, oder noch immer, eine alte Frau im großen Deventon Forest, völlig abgeschieden von der Außenwelt, wohne. Eine Hexe. Da wir beide wussten dass manche Bewohner von Noringham ernsthaft an diese Geschichte glaubten machte es uns großen Spaß an diesem Projekt mitzuwirken. Außer mir und Catharina hatten sich noch Ben und Donna angemeldet. Sie waren ebenfalls ein Paar. Zu viert wollten wir zuerst ein paar Leute der Stadt über diese Legende ausfragen und uns später selbst auf die Suche machen. Am Freitag ging es los. Noch drei Tage.



Kapitel 2


Freitag. Um 6 Uhr riss mich das schrille Klingeln meines Weckers aus dem Schlaf. Es ist soweit, heute geht’s los. Catharina war schon lange wach, sie packte die letzen Sachen in ihren Rucksack und fragte: „Wo haben wir das Schreibzeug hingelegt? Hier, diese Frage stimmt nicht! Es heißt nicht: Wer ist die Deventon-Hexe? Sondern: Was wissen sie von der Deventon-Hexe?“ „Ja, ja ich mach das schon.“ Gähnte ich und hüpfte aus dem Bett.

Nach etwa einer Stunde Hektik und Stress standen wir nun beim East-Martin Brunnen und warteten auf unsere Gefährten. Als sie dann endlich kamen machten wir uns auf den Weg ins Innere der Stadt. Viele Leute drängelten sich durch den Markt und wir wussten nicht wen wir zuerst befragen sollten. Nach ein paar jungen Leuten die uns nur auslachten oder sagten „Wer soll das sein die Deventon-Forest Hexe?“, kam uns eine alte Frau entgegen. Sie sah sehr nett aus und war offensichtlich nicht im Stress. Als wir sie jedoch nach der Deventon-Forest Hexe befragten verdunkelte sich ihr Gesichtsausdruck und sie sah keineswegs mehr nett aus. Nach langem Schweigen murmelte sie: „Ach ihr jungen Leute, lasst die Vergangenheit ruhen und beschäftigt euch mit anderen Sachen!“ Sie verschwand in der Menge. Wir schauten und an und grinsten etwas verkrampft. Was sollte das? Nach weiteren Niederlagen was die Fragen betrifft hatten wir endlich Glück. Ein älterer Herr bat uns mit in sein Haus zu kommen.

Er hörte sehr schlecht und grinste uns immer an. Aber er sah interessant aus und konnte uns sich etwas über diese Hexe erzählen.

Nachdem wir dankend ein Glas Wasser ablehnten setzte er sich zu uns. „Hört zu.“, begann er, „Es ist lange her als ich das letzte mal über diese Legende berichtete. Etwa 40 Jahre. Ich war 31 Jahre alt. Für mich war es eine Flucht in den Deventon-Forest, für meine Frau eine Erlösung langjähriger Qualen.“ Wir schauten uns an. Um die Situation aufzuklären sagte er lächelnd: „ Nicht, dass ich ihr bewusst was angetan hätte, ich hatte jediglich ein Alkoholproblem.“ Mir wurde heiß und in mir stieg eine unbeschreibliche Wut auf „Jediglich?“ zischte ich ihn gereizt an. Ich beherrschte mich jedoch als mir klar wurde, dass das ganze zu sehr von unserem Projekt abwich. „Sie gingen also in den Deventon-Forest? Was haben sie dort erlebt?“ half mir Ben.

Mr. Settle, so hieß der unheimliche Mann, schluckte zweimal leer bevor dann zögernd begann. „Ich sah sie nicht. Nie. Ich spürte nur während meines ganzen Aufenthaltes im Deventon-Forest, dass sie mich verfolgte und mich beobachtete.“ Erzählte er und wir hörten gespannt zu. „Und weiter?“ drängelte Donna. Mr. Settle strich sich mit den Fingern durch sein längeres Haar. „KREISCH!!!“ Catharina hüpfte vom Stuhl. Auch ich staunte nicht schlecht als ich sah, dass Mr. Settle kein linkes Ohr mehr besaß! Anstelle der Muschel sah man nur noch ein Loch. Mr. Settle schaute uns ängstlich an. „Ähm tja also ich ging dann noch am selben Tag wieder zurück. „Wohin? Zu ihrer Frau?“ fragte ich verdutzt denn seine Worte klangen auf einmal ziemlich unglaubwürdig. „Äh.. ja zu meiner Frau, sie starb letztes Jahr an Krebs. Bitte geht jetzt ich … ich muss noch weg.“ „Aber..“ „Nein geht jetzt bitte, ich möchte nicht mehr darüber sprechen!“ Mit diesen Worten schubste er uns aus dem kleinen Bungalow und schloss die Tür hinter sich.

„Was zum Teufel war denn das?“ grinste Ben uns an. „Anscheinend haben wir ihn, mir dieser Ohrgeschichte an einem wunden Punkt getroffen.“ Versuchte Catharina zu erklären. „..was uns aber keineswegs daran hindert, das Projekt auszuführen, oder?“ fragte Ben verunsichert nach, da wir anscheinend alle recht erschrocken da standen. „Auf keinen Fall!“ war dann unsere Schlussfolgerung nach einer kurzen aber intensiven Diskussion. Aber wir wollten nicht mehr weitere Leute befragen. Das hatte uns eindeutig gereicht.


Kapitel 3



Es brauchte Überwindung, ich muss es zugeben. Das dunkle Unbekannte, das sich hinter den dicken Stämmen der Tannen versteckte, zu betreten. Zuerst mussten wir uns etwa 100 Meter durch dornige Büsche kämpfen. Immer wieder mussten wir Spinnnetze von unseren Gesichtern abstreichen. „Igitt!“ hörte man Donna immer wieder mal. Doch dann, urplötzlich standen wir da. In eine riesigen Lichtung. Die Bäume waren wie eine Mauer um die Lichtung die sie vor unerwünschten Blicke schützte. Interpretierte ich damals. Wir liefen ein bisschen umher und erkundeten dieses Naturwunder. Und da sahen wir etwas, was wir zuletzt erwartet hätten. Ein Haus. Etwas verunsichert machten wir eine Runde um das, ausgestorben scheinende, alte Holzgebäude (nicht das Haus auf dem Titelbild!) „Hey ihr da!“ Obwohl wir auch etwas erschraken fanden wir den Schrei von Donna etwas übertrieben. Es war ja nur eine jung erscheinenden blonde Frau. „Entschuldigung, wir dachten dieser Wald sei kein Privatgrundstück!“ stotterten wir. „Ist er auch nicht. Aber seit 9 Jahren hat sich noch niemand beschwert.“ Erwiderte sie mit einem zynischen Lächeln. „ Nennt mich Claire.“ Sie fuhr mit ihrer Arbeit fort. Sie war gerade dabei ein Huhn zu rupfen. „Haben sie schon einmal von der Deventon-Forest Hexe gehört?“ sprang es aus mir raus. Catharina gab mir einen Stoss mit dem Ellenbogen, was wohl bedeutete, dass ich nicht so voreilig sein sollte. Claire schaute auf. „Ihr seit von der Schule, hab ich recht? Hört zu: Die Deventon-Hexe ist ein sehr schlechtes Thema für ein Schulprojekt. Das ist nicht irgend so ein Spaß, versteht ihr? Das ist Bosheit in Person!“ kicherte sie. Wir alle wussten: Die Frau war unter Drogen. Trotzdem wollten wir mehr wissen, denn man weiß ja, dass Drogen auch lockerer machen und man, wenn man unter Drogen ist, leichter ein Geheimnis verrät.

Claire fuhr fort: „Die Deventon-Hexe, ja? Sie besucht mich manchmal. Nicht nur in meinen Träumen, nein! Sie schleicht nachts ums Haus. Heute lagen wieder diese Steinhäufchen vor dem Haus. Hier seht her überall, wo man hinsieht!“ Erst jetzt fielen uns die Häufchen aus ca. 6 Steinen auf die überall lagen. Je länger man schaute, desto mehr sah man! –Das müssen hunderte sein- dachte ich. „Und es werden immer mehr…“ flüsterte Claire als ob sie meine Gedanken lesen könnte. „Diese Nacht werden es wieder fünf mehr sein. Vielleicht auch eine Puppe aus Ästen. Hoffentlich nicht, denn das bedeutet sie ist wütend und tut dir oder jemandem in deiner nähe bald etwas an. Dort ist eine am Baum aufgehängt.

Wisst ihr, ich töte keine meiner Tiere. Dieses Huhn fand ich heute morgen vor meiner Haustür.“ Starr standen wir da und hörten mir offenem Munde zu. „Wieso leben sie hier?“ unterbrach Ben die, für kurze Zeit eingebrochene, Stille. „Weshalb nicht? Ich habe kein Geld um mir neues Zeugs, ihr wisst schon, zu besorgen. Ich habe Angst mich wieder in die normale Welt zu begeben. Ich weiß nicht was in den letzten 9 Jahren gelaufen ist. Und ich sage euch, lieber die Hexe bringt meine Tiere um, als mich! Mein Bruder wurde von ihr getötet. Er musste sich in ihrem Haus in eine Ecke stellen. Die Hexe drohte, ihn umzubringen mit einem Messer in den Rücken, wenn er sich nur umdrehe. Er tat es, da ich nach ihm rief.“ Claire fing an zu weinen. „Ich wusste nichts davon…ich wusste nichts.“

Nachdem sie sich die Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte fuhr sie fort: „Ich konnte mich zum Glück aus dem Staub machen, doch die Hexe weiß wo ich bin. Und irgendwann wird sie mich umbringen. Ich bin die letzte auf der Liste. Dann hat sie wieder ihre Ruhe. Ich denke ich mach mich irgendwann doch auf den Weg, diesen mörderischen Wald zu verlassen.“ Uns allen lief es kalt den Rücken hinunter. Klar, sie stand stark unter Drogen aber diese Geschichte, die Steinhäufchen, die detaillierte Puppe am Baum. Wir hatten alle Angst. Als ob sie die erzählte Geschichte daran erinnere, dass sie vielleicht bald tot ist, änderte sie ihre Meinung schlagartig. „Ich muss weg!“ rief sie und ließ das halb gerupfte Huhn auf den Boden fallen. Zum Glück weiß ich noch wo es raus geht!“ „Wir wissen es auch, es ist dort vorne, man muss nur durchs Gebüsch!“ protestierte Catharina ängstlich. „Nein das weiß niema…URKS!“ Blut lief über ihr Shirt. Jetzt erst sahen wir: Ein Messer steckte in ihrem Bauch. Es wurde von hinten in sie hinein geworfen! Wir wussten nicht von wo, von wem. Das letzte, dass sie machte bevor sie vorne über kippte war: Sie zeigte mit dem Finger auf uns und schnitt sich dann mit dem Messer, das sie in der Hand hielt, die Kehle durch.


Kapitel 4


„Oh mein Gott, oh mein Gott!“ riefen wir alle durcheinander und rannten wie wild im Kreis herum! Nichts wie raus hier, dachten wir und liefen so schnell wir konnten zum „Ausgang“ Es sah überall gleich aus. „Hier durch!“ rief Ben. „Nein es war hier, kommt!“ schrie Donna 10 Meter weiter entfernt. Ich hatte das Gefühl es war auf der anderen Seite der Lichtung. Um es kurz zu sagen: Wir hatten uns voll verirrt! Donna heulte nur noch und rannte ziellos umher! „Donna, es bringt nichts Schatz! Wir haben uns verirrt!“ versuchte Ben die Situation zu besänftigen. Doch Donna ging es überhaupt nicht mehr gut. Sie kniete auf dem Boden und wimmerte vor sich hin. „Tony geh du mal mit Ben das Haus durchsuchen und schafft um Gottes Willen diese Leiche weg! Ich kümmere mich derweil um sie.“ Sagte Catharina und setzte sich neben Donna. Ben und ich schufen erstmal die Leiche von Claire in den Schuppen neben dem Haus. Dann versuchten wir ins Haus zu kommen. Das war kein Problem, denn die Tür war weit geöffnet. Doch das dunkle Licht versperrte die Sicht ins Innere des Raumes. Das einzige was wir sahen, war die kleinen, hellen Streifen, die durch die geschlossenen Fensterläden drückten. Vorsichtig traten wir ein. „AH!“ schrie ich! Dabei hatte Ben nur die Glühbirne im Raum angeknipst. Zum Glück sah man im trüben Licht nicht wie ich knall rot wurde! In den Schubladen der Gestelle fanden wir lauter Spritzen. Die meisten waren leer. „Oh mein Gott! Tony schau dir dass an!“ Ben zeigte auf ein Bild an der Wand. Es zeigte Mr. Settle! Mit 2 Ohren! Und mit Claire! Und...das erschütterte mich am meisten: Unten stand: *In Liebe, dein Bruder John.* Eine Gänsehaut kroch über meinen ganzen Körper. „Claires Bruder lebt also noch… Oh mein Gott!“ „KREEEEEEEIIIIIIIIIISCH!!!!!!!“ Catharina, es war eindeutig Catharinas Stimme! So schnell wir konnten liefen wir aus dem Haus zu unseren Freundinnen. Als wir fragten was geschah, stotterte Catharina: „Wir fanden ein Nastuchpäckchen. Ich wollte Donna die Tränen wegwischen doch als ich . . . als ich es aufmachte . . schaut selbst!“ Ich öffnete mit zitternden Händen das Päckchen. Als ich den Inhalt sah trat ich einen Schritt zurück und mein Gesicht verzog sich. „Oh mein Gott! Fuck!!!“



Kapitel 5


„Was ist es?“ rief Ben verunsichert. Ich drehte das Päckchen um und zeigte ihm den Inhalt. Ein Foto. Das Foto zeigte uns wie wir mir Claire redeten, es war etwa 10 Sekunden vor dem Messerstich aufgenommen worden. Das Foto musste etwa 2 Meter hinter uns geschossen worden sein. Claire musste es gesehen haben!

Das bedeutete, dass jetzt außer uns noch 2 Personen im Wald waren, zumindest von denen wir etwas wissen. Mr. Settle und… tja und noch jemand. „Es gibt überhaupt keinen Grund weshalb Mr. Settle seine Schwester umgebracht haben sollte… also nehme ich an, Mr. Settle war der Photograph.“ Versuchte ich zu verstehen. „Jetzt wo du das so sagst… es könnte sein, dass Claire gar nicht auf uns gezeigt hat sondern auf „den“ hinter uns!“ Catharina wurde auf einmal ganz unsicher. „Wartet mal kurz!“ sie rannte in die Scheune. Als sie wieder zurückkam, hatte sie das blutige Messer in der Hand. „Es war nicht Mr. Settle der uns fotografiert hat! Ich habe dieses Messer auf seinem Tisch gesehen, als wir bei ihm zuhause waren. Und genau in dem Moment als Donna das Ohr sah, nahm ich das Messer in die Hand und beäugte ihn misstrauisch. Ich denke vielleicht ist er deswegen so nervös geworden! Ich wollte euch keine Angst machen, also behielt ich es für mich“

Das alles war ganz schön viel auf einmal. Wir mussten uns jetzt organisieren. Zusammen rannten wir weg von der Lichtung durch den Wald. Wir dachten, irgendwo müsste es ja einen Ausgang geben. Nach einer Stunde rief Donna plötzlich: „Oh Nein!“ Verwundert schauten wir sie an. Sie kniete auf dem nassen Boden. Dann sah es auch ich und lies mich zu Boden fallen. Kurz darauf auch Catharina und Ben. Das Haus von Claire. Ein paar Meter entfernt. „Verfluchte Scheeisse! Wir sind Herrgott noch mal die ganze Zeit im Kreis gelaufen. „Ben beruhige dich! Wir laufen jetzt einfach gerade aus!“ Mittlerweile war es Abend. Wir liefen jetzt schon etwa 2 Stunden.

Der kühle Schatten der Nacht legte sich über den unheimlichen Wald. Eine Eule flog über unseren Köpfen, ein Schwarm Fledermäuse tanzte im Mondschein. Der Mond verschwand immer wieder hinter den mächtigen, schwarzen Wolken.

„Wir müssen unser Zelt aufschlagen!“ sagte ich als ich etwa eine viertel Stunde überlegt hatte ob das angebracht sei.

Zu meiner Verwunderung willigte Donna als erste ein und half sogar beim Zeltaufstellen. Ben half mir das Dach des Zeltes zu befestigen. „Au!“ schrie Ben. „Was ist?“ fragte ich erschrocken. „Nichts weiter!“

Wir alle konnten schlecht einschlafen. Was für ein Tag!
Kapitel 6

„Hallo?“ –Wo sind denn nur alle?- dachte ich. Ich befand mich alleine in unserem 5-Personen Zelt. Draußen sah ich, wie Donna und Catharina das Dach des Zeltes musterten. „Was ist?“ fragte ich. „Schau dir das an.“ Entgegnete mir Catharina besorgt, indem sie immer noch starr auf das Dach schaute. Jetzt wurde ich neugierig, na ja neugierig ist etwas übertrieben, wohl eher ängstlich. „Oh Mann…“ war das einzige was ich raus bekam. Das Dach des Zelts war über und über mit blutigen Händeabdrücken übersäht. „Ich bin sicher das war diese Hexe!“ rief Donna, was mich sehr verwunderte, denn Donna glaubte am wenigsten an dieses Legende. Überhaupt, Donna war seit dem Vorfall mit dem Foto kaum wieder zu erkennen.

Da kam Ben angewatschelt, mit einem Bund von Ästen auf dem Rücken. „Was ist los?“ fragte er besorgt und wie im selben Satz fuhr er fort: „Oh mein Gott, es tut mir Leid! Ich verletzte mich gestern mit einer Spitze des Zeltes an den Händen, deswegen ist wahrscheinlich das ganze Blut am Zelt abgeschmiert.“ „Wahrscheinlich?“ entgegnete Donna wütend. „Mit Sicherheit, Schätzchen!“ berichtigte Ben. Das war ein guter Zeitpunkt, das Frühstück herzurichten. Donna war sehr wütend. „Was fällt euch eigentlich ein! Gestern wurde eine Frau ermordet und wir musste zusehen, dann das Foto, das Bild von Mr. Settle! Und ihr denkt an nichts anderes als an Frühstück! Lädt diese verdammte Hexe doch gleich zum Brunch ein!“ Ich musste mir das Lachen etwas verkneifen und wie ich aus den Augenwinkeln sah, war ich nicht der Einzige. ;) Donna selbst sogar, fing an zu grinsen. Alles in allem dachten wir auf einmal, es ist gar nicht so schlimm wie es aussieht. Ben und ich nahmen unsere Freundinnen in den Arm und wir beruhigten uns alle ein bisschen.


Nachdem Frühstück mussten wir uns entscheiden, ob wir das Zelt wieder abbrechen und weiter laufen sollten oder ob wir einfach die nähere Umgebung durchsuchen sollten und das Zelt stehen lassen sollten. Einer gegen drei. Ich war der einzige der dafür war, das Zelt stehen zu lassen und einfach die Umgebung zu durchsuchen. Tja, also packten wir das Zelt wieder ein und machten uns auf den Weg. Stunde um Stunde verging, und immer wieder sagte jemand: „Wir müssen doch da lang, da geht es gerade aus!“ oder „Wieso macht ihr eine Kurve?“ So langsam verloren wir wieder die Orientierung und liefen einfach Blindwegs gerade aus. „AH!“ rief Donna. „Was ist?“ antwortete Ben etwas genervt. „Dort unten, ein Schlafsack!“ Tatsächlich, in einer Schlucht vor uns lag ein Schlafsack. Und daneben eine Feuerstelle die noch rauchte! „Was zum Teufel geht hier vor!“ flüsterte ich, während mir wieder eine Gänsehaut über den Rücken kroch. „Kommt, weiter!“ Ben hatte offensichtlich auch ein mulmiges Gefühl, gab sich aber trotzdem Mühe, Ruhe zu bewahren. „Shit!“ rief er zwei Meter weiter. Am Boden zeichnete sich der Abdruck unseres Zeltes ab. Wir waren also wieder im Kreise gelaufen! Und wir hatten letzte Nacht Gesellschaft. Den der Schlafsack befand sich nur etwa 10 Meter von unserem Zelt entfernt…



Kapitel 7


Ohne auch nur eine Minute zu überlegen liefen wir weiter, über Stock und Stein, durch Gebüsche und über Flüsschen, ganz ohne Ziel.

„Ich kann nicht mehr! Ich will nach Hause!“ rief auf einmal Donna und lies sich weinend auf den Boden plumpsen. Wir alle trösteten sie. Auf einmal wurde sie ganz unruhig. „Hilfe! Es zieht mich rein! HILFE!!!“ Tatsächlich Donna zog es einfach in den, mir schon vor einiger Zeit aufgefallenen, extrem matschigen Boden. „NEEIN! HILFE!!!“ schrie sie, sie war schon bis zum Bauch in diesem matschigen Loch. „Halt durch Donna! Wir holen dich da raus!“ rief Ben. Ich wusste nicht ob es Schweißtropfen oder Tränen waren die ihm übers Gesicht liefen. Alle standen so nah wie möglich am Loch, doch wir mussten aufpassen, dass wir nicht selbst ins Loch fielen. Zu spät. „AHHH!“ Catharina rutschte ab. Nein, nicht sie rutschte ab, der ganze Boden rutschte ab. Auch sie klebte jetzt in dieser tödlichen Masse. Ich schaute kurz auf und betrachtete die Gegend. Erst jetzt wurde mir klar, wir befanden uns in Mitten eines Moores. „Tony, gib mir das Seil!“ Sofort reichte ich Ben mein dickes Seil aus dem Rucksack. Er warf es Catharina, die noch nicht so weit im Loch steckte, zu und befahl ihr, sie sollte es an Donna fest machen. Catharina band das Seil, so gut sie konnte unter Donnas Arme. Donna war bewusstlos geworden. „Und jetzt, bind es auch an dir fest!“ schrie Ben. Catharina tat es, man merkte ihr an, sie hatte Todesangst. Jetzt versuchten Ben und ich festen Boden zu erhalten und hüpften langsam von Stein zu Stein ans Ende des Moores. Endlich, wir hatten festen Boden unter den Füssen. Jetzt zogen wir, so fest wir nur konnten am Seil. Langsam bewegte sich Donna, bei der nur noch der Kopf aus der Brühe schaute, Richtung uns. Doch jetzt wurde es noch schwerer, den mit Catharina, wurde die Last, doppelt so schwer. Mit vereinten Kräften zogen wir so stark wir nur irgendwie konnten. Unsere Köpfe waren rot, wie Tomaten.

Endlich, Catharina konnte sich an einem Ast festhalten. Jetzt half auch sie mit. Obwohl es für Catharina äußerst streng war, mit anzupacken, schien es für uns auf einmal eine Leichtigkeit.

Jetzt konnten wir auch Donna an den Rand ziehen. Schweißgebadet legten wir uns hin und ruhten uns etwa zwei Stunden aus. Ich weiß nicht mehr ob wir geschlafen haben, jedenfalls war es schon dunkel als wir uns wieder aufrafften.

„Ich würde vorschlagen, wir gehen wieder zurück zu unserem Zeltplatz und gehen von dort aus einen anderen Weg weiter, okay?“ schlug Ben vor. Wir willigten ein. Zumindest ich und Catharina. Donna sprach seit dem Vorfall kein Wort mehr.

Man sah die Sonnenstrahlen schon wieder am Horizont aufgehen, doch niemand wagte es zu fragen, ob wir richtig gelaufen sind. Es war eindeutig, wir liefen falsch. Aber was sollte es. Hauptsache wir liefen irgendwo hin. „Hier schlagen wir unser Zelt auf, ist gut?“ fragte ich und wollte das Zelt raus nehmen. Mir wurde kalt und heiß gleichzeitig. „Shit! Verfluchte Scheeisse!“ schrie ich und fing an zu weinen! Aber nicht weil ich traurig war, mehr aus Wut auf mich selbst. „Was ist?“ fragte Catharina. „Frag doch nicht so dumm!“ zischte ich und leerte vor ihnen den Rucksack aus. Kein Zelt. „Ich habe es beim Moor liegen lassen als ich das Seil raus holte.“ Alle schauten zu Boden.

„Also bauen wir uns einen Unterschlupf für diese Nacht. Ich denke morgen kommen wir aus dem Wald.“ Durchbrach Ben die Stille. Er war optimistisch.

„Nein!“ sprang es auf einmal aus Catharina raus. „Ich werde nicht aufhören zu laufen, bevor ich nicht aus diesem beschissenen Wald bin! Schlafen kann ich auch zu Hause!“ mit diesen Worten, drehte sie uns den Rücken zu und lief davon. Ich schaute Ben an. „Was sonst?“ sagte er. Anscheinend wusste er, dass ich mir überlegte ihr zu folgen. Schlussendlich gingen wir alle. Ich rannte voraus. „Catharina warte!“ Sie blieb stehen. Jedoch ohne sich zu mir zu drehen. „Es tut mir Leid, dass ich vorher so ausflippte. Wir müssen jetzt zusammenhalten!“ Ich küsste sie. Doch sie wich ab und es reichte nur auf einen Kuss auf die Wange. „Was ist?“ fragte ich verwundert. „Es ist besser wir machen eine Auszeit.“ Ich war irgendwie total geschlagen. Aber es war auch nicht der richtige Moment um über Beziehung zu reden. Also liefen wir einfach schweigend weiter.


Auf einmal lief ich in den Rücken von Catharina. „Ist etwas?“ sie starrte auf den Boden. Steinhäufchen. Überall. „Oh Nein, sie hat uns wieder!“ schrie ich.

Kapitel 8


Ein kaltes Lüftchen wehte an unseren Rücken vorbei. Blätter wirbelten umher und wir sahen eine Eule davon flattern. Irgendetwas stimmte nicht.


„WO BIST DU? KOMM HER UND ZEIG DICH DU FEIGLING!“ schrie Donna auf einmal. Es war das erste mal, dass sie wieder etwas, um nicht zu sagen ein Gebrüll, von sich gab. Man merkte es ihr an. Sie war am Boden.


Auf einmal packte mich eine eiskalte Hand am Rücken. Ich drehte mich um und … Mr. Settle. Er sah ganz verändert aus, so dünn und krank. Dicke Augenringe prägten sein Gesicht. „Wir müssen hier raus! Hier drinnen wütet eine furchtbare Person! Folgt mir!“ sagte er ganz hektisch. „Nein! Ich glaube ihm nicht!“ schrie Catharina. Im selben Augenblick war ein erschreckend nahes Donnern zu hören und kurz darauf lief uns ein kühler Regen über den Nacken.

„Nun Mr. Settle, wir haben in ihrem Haus eben das selbe Messer gefunden, das im Rücken ihrer Schwester steckte.“ Ich versuchte ruhig zu bleiben. „Ich habe meine Schwester nicht umgebracht!“ schrie Mr. Settle uns an. Und auf einmal, „URKS“ wurde auch ihm ein Messer angeschossen. Mitten durch den Kopf. Der Regen vermischte sich mit dem Blut, was Mr. Settle noch unheimlicher ausschauen lies. „Oh mein G… AHHH! Schaut dort hinten!“ Wir sahen nur noch den Umriss einer buckeligen Gestalt im Nebel verschwinden.

Kapitel 9



Wir konnten uns keine Sekunde von diesem Schock erholen, kam ein Polizeihubschrauber über unseren Köpfen geflogen. „Hilfe! Hallo! HIERHER! HIIILFE!“ kreischten wir ganz fanatisch. Doch das war eigentlich ganz unnötig, da unser Standort offensichtlich sowieso des Hubschraubers Ziel war. Sand und Blätter schlugen uns ums Gesicht. Wir konnten nichts mehr sehen, da der Hubschrauber soviel Sand aufwirbelte. Erst als sich der Sand wieder gelegt hatte, bemerkten wir, dass zwei Beamte Mr. Settles Leiche in den Hubschrauber beförderten. „Wer seid, ihr und was zum Teufel sucht ihr hier?“ fragte uns ein dritter Beamter halb wütend, halb bemitleidet. Er half uns in den Hubschrauber hinein zu steigen. „Oh Gott!“ schrie ich erschrocken, als ich bemerkte, dass auch Claires Leiche im Hubschrauber lag. Eine Fliege glitt über ihr weit aufgesperrtes, noch feuchtes Auge. Ich schluckte leer und spürte wie mir die Speiseröhre auf einmal ganz eng wurde. Ich war nicht der einzige, auch Donna würgte vor sich hin. „Tut mir Leid, aber wir wussten nicht dass noch mehr Leute im Wald sind. Deshalb nahmen wir die Trennwand raus.“ Erklärte uns der Pilot (der dritte Beamter) etwas beschämt. Das war der schlimmste Flug meines Lebens. Es war kalt. Meine Ohren taten weh und dann noch der Verwesungsgeruch zweier Leichen. Catharina schaute mich nicht mehr an.



Am nächsten Tag sah ich die Todesanzeigen von Claire und Mr. Settle in der Zeitung. Keine Namen waren zu sehen. Keine Familien, die ihr Beileid aussprachen. Nichts. Meiner Mutter erzählte ich nur, wir hätten zwei Leichen im Wald gefunden und konnten mit der Polizei heim fliegen. Am nächsten Tag mussten wir zur Polizei. Ich dachte gar nicht daran, dass wir ja eigentlich die Haubtverdächtigen des Mordes waren.

Nach langem warten, vielen Fragen, vielen Tassen Kaffe und vielen misstrauischen Blicken, dreier Beamten, durften wir endlich mit einem guten Gewissen wieder nach Hause. Wir waren unschuldig. Wir logen nicht, doch wir plapperten auch nicht alles aus. Nur dass wir ein Schulprojekt machten und im Wald zwei Leichen entdeckten.

Zu Hause dachte ich nur noch eines. Ich muss weg hier! Weit, weit weg. Mit Catharina war Schluss. Ich packte meine Koffer und ging. Ohne Ziel. Nur mit dem einen Gedanken: Ich muss weg!





3 Monate später. Ich lebe in Frankreich. Hoch oben in den Bergen. In einem kleinen, kleinem Dorf namens, Murlènaux. Es ist wunderschön hier, die Berge, die Wälder, Wiesen und kleinen Seen. Ich fühlte mich wohl hier. Weit weg von Noringham. Ich arbeite als Hirte von 40 Schafen eines Mannes namens Aloîs. Er lebte hier mit seiner Familie. Ich durfte bei ihnen wohnen. Bei seiner Frau Seline und den drei Töchtern. Die älteste war 23. Ich hatte mal was mit ihr. Doch nur für eine Nacht. Sie war schon liiert mit einem reichen Kaufmann. Hier oben ging alles noch sehr traditionell und hoch katholisch. Die Post brachte immer ein alter Mann mit knorrigen, alten Händen und einem langen Schnurrbart. Jedes Mal fragte man sich wie viel mal er noch den steinigen Weg hinauf gewandert kommt. Auch an jenem sonnigen Herbsttag fragte ich es mich. Er nahm Kurs auf unser Hof. Mir wurde ganz kalt als er mich mit seinen Blutunterlaufenen Augen ansah. Er schaute mir direkt in die Augen, obwohl das eigentlich unmöglich war, da das Fenster ja die Sonne reflektierte. Er verschwand unter einer Tanne und 5 Sekunden später hämmerte es an die alte Holztüre. Obwohl ich es natürlich erwartet hatte, zuckte ich zusammen. Ich war allein in diesem großen Hof. Ich versuchte so zu wirken, als ob ich ihn nicht erwartet hätte. „Wunderschönen Guten Morgen!“ sagte ich und versuchte erfolglos seine biedere Miene etwas zu erhellen. „Tony Nichol. Sind sie das?“ fragte er mit einem fiesen Grinsen, als ob er sich über meinen Namen lustig machen würde. „Ja, der bin ich.“ Zischte ich etwas genervt und riss ihm den Brief aus der Hand. „Danke“ sagte ich noch ohne ihn anzusehen und schloss die Tür. Mom. Dachte ich und öffnete den Brief mit einem Lächeln. „Oh“ sagte ich mir selber als ich spürte dass ein Gegenstand im Brief steckte. Er war weich. „Oh Mann, Mom wie viel Mal muss ich dir noch sagen, dass du mir keine Schokolade schicken sollst!“ rief ich und lachte. Mein Lachen ging jedoch sofort in einen grellenden Schrei über und tief aus meiner Seele kroch eine eiskalte Angst empor. Noch nie fühlte ich so kalt und gleichzeitig so heiss. In meiner Hand lag ein Ohr, völlig zerknittert und faltig. Um das Ohr war ein Brief gewickelt. Mit nur einem Satz. Mit zitternden Händen öffnete ich den Zettel. Und las: Es ist noch nicht vorbei

Kapitel 10



Noch immer zitternd am ganzen Körper tippte ich Bens Nummer in den Hörer und starrte wie gebannt auf die linke Seite zur Klotüre. Ich hatte das Ohr in die WC- Schüssel geschmissen und runter gespült. Ich vertippte mich sicher ein halbes Dutzend Mal bis es dann endlich klappte und anfing zu läuten. Piiip…Piiip…Piiip. Ich kaute an meinen Fingernägel, obwohl es da nicht mehr viel zu kauen gab.

„Alicia Stans am Apparat.“ Kicherte eine babyhafte Frauenstimme. „Ähm“ stotterte ich, „Hi, kann ich vielleicht mit Ben Gordon sprechen?“ fragte ich, sehr darum bemüht, freundlich zu wirken. „Tja, natürlich können sie in sprechen, er liegt splitternackt neben mir!“ kreischte sie lachend in den Hörer und warf den Hörer weg. Ein Rascheln war zu hören. „Ja?“ ertönte eine müde Stimme die offensichtlich zu Ben gehörte. „Hier ist Tony.“ Seit der Sache im Wald hatten Ben und ich kaum Kontakt mehr. Er lebte immer noch in Noringham, so viel ich wusste. Sofort wirkte er ganz freundlich und fragte mich wie es mir ging und so weiter, etwas verlegen darüber, dass ich ihn gerade bei einem Techtelmechtel gestört hatte. Ich erzählte im die Story mit dem Ohr. „Oh mein Gott Tony! Ich dachte die Sache wäre endlich gegessen! Was will dieser Psychopath von uns?“ „Die Hexe.“ Berichtigte ich ihn ernst. „Ach hör doch auf Nichy!“ Ben nannte mich immer Nichy, wenn er mich nerven wollte doch diesmal klang es irgendwie verkrampft. Wir diskutierten eine Weile und wurden zwischendurch von einem wütenden Piepsen der Babystimme unterbrochen. Kurz danach hörte man Schuhe davon takeln und eine Türe zuknallen. Flüchtig rief Ben aus dem Hörer: „ Sorry Mäuschen, wir holen das nach, okay?“ danach wandte er sich schnell wieder unserer Diskussion zu.

„Was ist mit Donna? Weißt du wo sie ist? Ich denke es wäre sinnvoll, wir würden uns mal treffen und darüber sprechen.“ „Keine Ahnung wo die Tussi steckt! Sie hat schon vor mir mit einem anderem rumgevögelt!“ rief Ben rechtfertigend. Ich hatte langsam den Eindruck, dass er betrunken war. „Und was sollen wir deiner Meinung nach jetzt tun? Dich muss die ******* ja nicht stören, sie/er/es hat das verfluchte Ohr ja an mich geschickt!“ rief ich wütend und tritt in ein unschuldig dastehender Schirmständer. „Reg dich ab Mann! Wann kommst du das nächste Mal nach Hause? Dann treffen wir uns im „Roland“ und trinken in Ruhe einen Kaffe, einverstanden?“ schlug Ben vor und versuchte so die Situation vor dem Eklat zu retten. „Ja, das ist eine gute Idee. Am Wochenende komm ich wieder mal nach Hause. Samstagabend um 18.00 Uhr im „Roland“.“ Sagte ich schon etwas beruhigter und streichelte dem Schirmständer versöhnend über den weißen Lack. Wir verabschiedeten uns und ich legte den Hörer behutsam auf.

Eine Türe sprang auf. Ich stöhnte erschrocken auf. Mèlanie, die 9-jährige und damit jüngste der drei Schwestern sprang mir um den Hals. „Mann Antoîn! Wieso bist du nicht mitgekommen nach Genf?“ Hier nannten mich das ganze Dorf Antoîn, da sie den Namen Tony nicht gut aussprechen konnten. Es folgten Aloîs und Seline, die den Rollstuhl mit der 13-jährigen, gelähmten Cécile darin vor sich her schob und dann die bildhübsche Françoise die mir ein verführerisches Lächeln zu warf. Ich lächelte zurück, musste mich jedoch sofort besinnen als ich merkte, dass hinter ihr noch, der mir unsympathische René, ihr Gatte in Spe, durch die Türe lief. Er war groß und kräftig, seine blonden Haare trug er genauso wie sein Schnurrbart sehr gepflegt und stets gekämmt. Er war das 19. Jahrhundert in Person. Am Tisch fragte mich Aloîs ob mich was bedrückte. Ich verneinte und meinte nur, dass ich heute etwas früher schlafen gehen würde, da ich morgen einen langen Reisetag vor mir hatte. Freitag. Ich lag im Bett und versuchte zu schlafen. Lange lag ich im Bett und verlor hin und wieder die Besinnung.

Die Tür sprang auf. Der Umriss einer sexy Frauenfigur stand im Türrahmen. Sie kam auf mich zu und setzte sich auf mich. Es war Françoise. Ihr sonst immer zusammengebundenes Haar fiel ihr jetzt wild über die Schultern. Sie küsste mich und zog sich in Form eines erotischen Strips bis auf ihre Reizunterwäsche aus. Doch dann, es war wie ein Schlag. Ihr Gesicht wurde auf einmal ganz alt und faltig. Sie sah aus wie eine Hexe. Die Hexe. Sie kratzte mir über die Brust und dann bis sie mir ein Ohr ab und spuckte es auf meinen nackten Bauch.

„AHHHHHHHHHHH!“ schrie ich und schoss schweißgebadet auf. Ein Traum. Doch die Kratzer auf der Brust schmerzten noch immer und Blut lief mir bis zum Bauchnabel hinunter. Kann man so einen fanatischen Traum haben, dass man sich selbst verletzt? Ich war noch ganz geschlagen als mir schon wieder etwas den Atem nahm. Jemand musste Steinchen an mein Fenster geschmissen haben. Es war eindeutig. Langsam trat ich ans Fenster und begann vorsichtig den Griff zu drehen. Auf einmal lag eine kalte Hand auf meiner rechten Schulter…


Kapitel 11


Ich atmete aus. Es war René. „Entschuldige wenn ich dich erschreckt habe. Ich wollte nur mal kurz auf die Toilette als ich Schreie aus dem Zimmer gehört habe! Hattest du einen schlechten Traum?“ René war auf einmal ganz freundlich. Zu freundlich meiner Meinung nach. „Ja.“ Antwortete ich kurz und schaute aus dem Fenster. Ich wollte ihm nichts von den Steinchen sagen, die ich gehört hatte. „Dann geh ich mal wieder schlafen. Träum was Schönes.“ Sagte er, während er aus dem Zimmer lief. Seine Worte wurden mit viel Sarkasmus unterstrichen. Ich schlief nicht mehr gut in dieser Nacht, obwohl ich keine Alpträume mehr hatte.




Die Koffer hatte ich zum Glück schon am Donnerstag gepackt. Es gab keine große Abschiedszeremonie. Obwohl ich ins Geheimen wusste, dass ich nie mehr hier leben würde. René, die Steinchen, Françoise, geschweige denn von dem Brief! Nein, das war zuviel! Auch die idyllische Berglandschaft wirkte sich mit der Zeit irgendwie drückend auf meine Psyche aus.

Ich aß mein Frühstück, obwohl mir jeder Bissen wie ein Stück zerkrümeltes Papier vorkam, verabschiedete mich von den zwei Kleinen und versuchte die Tränen zurückzuhalten, dann von Seline, der ich es gesagt hatte, dass ich wahrscheinlich für immer gehen werde. Auch sie schluckte sich die Tränen hinunter. Zum Schluss verabschiedete ich mich von Françoise. René war Gott sei Dank bei der Arbeit. Von ihm wollte ich mich ohnehin nicht verabschieden. Françoise gab mir einen Kuss auf die Wange, lächelte mich an und sah mir mit ihren großen, braunen Kulleraugen etwas traurig und hoffnungsvoll an. Sie sprach nicht oft. Ich schaute ihr ebenfalls tief in die Augen und dachte: Ich liebe dich und will dich nicht verlieren. Als ob sie es geahnt hätte, nickte sie und biss sich auf die Oberlippe.

Aloîs fuhr mich zum Bahnhof. Zuerst mussten wir einen steinigen Wanderweg hinunterlaufen. Das ging etwa eine halbe Stunde. Wir beide schwiegen. Jeder in seinen eigenen Gedanken verloren.

Erst im Auto, einer steinalten hellblauen Kiste deren Marke man durch den vielen Rost gar nicht erkennen konnte, fragte mich Aloîs: „Was läuft da zwischen dir und Françoise?“ Stille. Was sollte ich jetzt sagen? Ich glaube ich hatte mich in Françoise verliebt, doch wenn ich das Aloîs sagen würde, würde er anhalten und mich rausschubsen. „Ich mag sie, mehr nicht.“ Entschied ich mich schließlich obwohl ich es nur etwa zwei Sekunden später schon wieder bereute. Aloîs fragte mich nach einer längeren Pause, wann ich wiederkommen würde. Jetzt musste ich ihm die Wahrheit sagen. „Ich denke, ich werde nicht mehr hierher zurückkommen.“ Aloîs nickte und atmete ruckartig ein. Dann musterte er mich von oben bis unten. Als er wieder auf die Strasse schaute, hatte er ein fieses Grinsen in seinem geprägten Gesicht. „Stadtmenschen.“ Klärte er mich auf und bog zum Flughafen ein. Ich sagte danach nichts mehr. Er hatte einesteils ja auch Recht. „Lebe wohl.“ Sagte ich ihm noch zum Abschied und klopfte ihm auf den Rücken. „Warte!“ rief er mir nach. In den Flugzeugen sind die Getränke immer so sauteuer, hier nimm die Flasche Cola! „Danke!“ sagte ich verdutzt und fing die Flasche die er mir zuwarf geschickt auf.



Lange musste ich warten. Das Flugzeug hatte etwa eineinhalb Stunden Verspätung! Die Flasche war schnell leer und ich beobachtete die hektisch umher rennenden Leute. Ich überlegte wo die Leute überall hinfliegen würden. Auf einmal wurde mir ganz seltsam zu Mute, ich wurde ganz schläfrig und mein Kopf wurde ganz schwer. Ich sah verschwommen wie die vorbeigehenden Menschen mich anstarrten, hörte Stimmen, verstand jedoch nichts. Einige Zeugen meines Verhaltens blieben auch stehen und redeten etwas auf mich ein. Schweiß lief mir aus allen Poren. Ich wollte aufstehen, kippte jedoch sofort wieder auf den Stuhl. Die Leute die mich anstarrten wurden immer mehr verschwommen und ich vernahm kaum mehr Geräusche. Dann wurde es schwarz.

Kapitel 12


Eine weiße Wand mit einer freistehenden Glühbirne, die kurz davor war aufzugeben, zeigte sich mir als ich meine Augen einen kleinen Spalt öffnete. Ich wusste sofort, ich war immer noch in Genf. Vorsichtig richtete ich mich auf. Ein mir bekanntes Gesicht schaute mich besorgt an und strich mir über die Wange. „Mom?“ fragte ich noch völlig verdutzt. Sie umarmte mich als Antwort. Kurz darauf kamen zwei Ärzte ins Zimmer gehüpft und schauten mich von oben nach unten an. „Puls?“ fragte einer der Ärzte die Krankenschwester. „Positiv.“ Gab sie zur Antwort, während sie mir die Infusion, die ich erst jetzt bemerkte herauszog. „Was ist passiert?“ fragte ich völlig unsicher und nervös. Ich schaute auf die Uhr. Es war 5 Uhr morgens. „Ben!“ rief ich. Da ging die Tür auf und er kam herein. „Hey Tony, alles okay?“ Ich nickte und lehnte mich wieder zurück.


„Sie hatten eine Überdosis, des Schlafmittels Melatonin im Blut, was ihr Blutdruck fatal verringert hat. Man hat sie vor dem Gate 6 auf einem Sitz liegen sehen. Einige Zeugen berichteten, sie hätten Schweißsausbrüche gehabt und wären umgekippt. Ich nickte. Jetzt viel mir alles wieder ein. Aloîs, Stadtmenschen, das fiese Grinsen, die Cola… die Cola! „Ich hätte es wissen müssen!“ fluchte ich, ohne das ich es eigentlich laut sagen wollte. „Was? Was hättest du wissen müssen?“ fragten meine Mutter und Ben wie im selben Ton. Sollte ich es ihnen erzählen? „Und was zum Teufel ist das?“ fragte Ben und zeigte mit dem Zeigefinger auf meine Brust. Die Kratzer waren noch nicht verheilt. „Die habe ich mir im Schlaf selbst zugeführt indem ich mich gekratzt habe!“ erklärte ich. „Gekratzt?“ fragte der Arzt und musterte die vier blutigen Striche. „Das sind keine Kratzer“, bemerkte er und strich über die Narben, „das sind Schnitte von einem Messer...“

Kapitel 13



Mir stockte der Atem und ich musterte die Schnitte. Es waren vier. Was hatte das zu bedeuten? Vier – Ben, Catharina, Donna und ich? Oder war es Zufall?

„Ich will nach Hause!“ rief ich und versuchte aufzustehen. Die Ärzte halfen mir und sagten mir noch das wichtigste, was ich tun müsse um wieder ganz auf die Beine zu kommen.



Nach einem langen, langen Flug, so schien es mir jedenfalls, landeten wir endlich in London. Jetzt hatten wir noch zwei Stunden Autofahrt vor uns. Ben und ich unterhielten uns über Gott und die Walt aber er sagte beziehungsweise fragte nichts, was irgendetwas mit dem Vorfall mit dem Ohr zu tun hatte, da ich meine Mutter nicht auch noch mit einbeziehen wollte. Erst zu Hause, als meine Mutter das Abendessen vorbereitete fragte mich Ben im Zimmer: „Kann ich den Brief sehen?“ ich schüttelte den Kopf und sagte: „Hab ihn weggeschmissen.“ Ben und ich beschlossen nach dem Abendessen doch noch im „Roland“ etwas trinken zugehen. „Wie konnte das nur passieren Tony?“ fragte mich meine Mutter während dem Essen besorgt. Ich schluckte. Eigentlich wusste ich es ja selbst nicht. „Kann sein, dass mir jemand etwas in die Flasche schüttete, als ich sie offen stehen gelassen hatte.“ Log ich. „Wer tut so etwas?“ fragte sie und weinte in die Serviette. Ich seufzte. Mom war sehr sensibel. „Und die Schnitte?“ fragte sie, während sie sich von ihrer Serviette trennte. Ich zuckte mit den Schultern. Mom wischte sich die Tränen aus den Augen. „Wieso muss immer alles schief laufen?“ fragte sie ins nichts. Wieder seufzte ich. Diesmal nicht gekünstelt. Auch Ben stocherte in seinem Gemüseomelett umher. „Wollen wir, Tony?“ unterbrach er die Stille. Ich nickte, stand auf und schaute auf meinen Teller. Er war noch halb voll. Ich gab Mom einen Kuss auf die Wange als Entschuldigung und zog mir meine abgenutzte Lederjacke an. „Vielen Dank Mrs. Nichol, für das köstliche Essen!“ rief Ben noch zum Abschied, er hatte etwas mehr gegessen als ich, doch genauso wenig Appetit gehabt.



Im Café hatte ich das Gefühl von allen angestarrt zu werden. Wir bestellten zwei Kaffees. „Was ist mit dir? Hast du auch so komische Sachen erlebt?“ fragte ich Ben. „Nicht die Spur.“ Antwortete er mit einem bemitleidenden Blick. „Was hab ich gemacht, was ihr nicht gemacht habt?“ fragte ich irritiert. Ben zuckte mit den Schultern. „Ich glaube es reicht langsam.“ Sagte Ben auf einmal grinsend und stoppte mit seiner Hand die meine, die wie in Trance immer wieder ein Löffel voll Zucker in den Kaffee schüttete. Ich ließ den Löffel los und strich mir, um mich selbst besorgt, durchs Haar. „Ich denke wir sollten Catharina und Donna über den Vorfall, besser gesagt über die Vorfälle informieren.“ Schlug ich vor. Ben schnaufte, offenbar nicht von der Idee begeistert, auf. Zu meiner Verwunderung sagte er aber dann: „Ich glaube du hast recht.“ Ich tippte Catharinas Nummer in mein Handy.



„Ja?“ war das erste was Catharina sagte als sie abhob. „Hi!“ Ich erzählte ihr in Kurzfassung was passiert ist. Wir kamen zum Entschluss, dass wir uns einmal alle vier treffen sollten. „Morgen Abend im „Roland“?“ fragte ich zum Schluss. Sie willigte ein und legte auf. Man merkte, hier waren null Gefühle mehr im Spiel. Ben wollte Donna anrufen, doch da bekam er nur die Nachricht: „Dies Rufnummer ist ungültig.“

Zu Hause suchten wir im Telefonbuch eine Nummer unter Donna Lucas, und wurden prompt fündig. Sie hatte sich anscheinend ein eigenes Heim zugelegt hatte.

Schlussendlich brachten wir es zusammen, am Sonntagnachmittag alle zusammen im „Roland“ zu sitzen. Wir redeten viel, kamen jedoch allgemein gesehen auf keinen grünen Zweig. Trotzdem war es schön. Nur die dunkle Wand des Deventon-Forest, den man vom Café aus sehen konnte machte mir ein mulmiges Gefühl. Wir verabredeten uns für den nächsten Tag, um 20.00 Uhr. Wieder im „Roland“. Zuhause fiel ich glücklich ins Bett. Na ja so glücklich auch wieder nicht, aber ich freute mich, dass sich Ben und Donna wieder einigermaßen verstanden haben und Catharina sich auch nicht groß verändert hatte. Auf einmal klopfte es an mein Zimmer. Von der entspannten Stimmung wechselte es innerhalb einer Sekunde auf Angst. Ich war beruhigt, es war Mom. Als sie jedoch sagte, ein Brief wäre vor der Tür gelegen, war ich schon wieder auf 180. Ich öffnete ihn und ein Foto viel heraus. Auf dem Foto sah man Catharina. Gefesselt an einem Baum. Rund um sie herum lagen Steinhäufchen. Sie hatte die gleichen Kleider an, die sie heute im „Roland“ anhatte. Auf der Rückseite des Fotos stand mit der gleichen Schrift des Briefes mit dem Ohr: Nicht alle haben es bis nach Hause geschafft…

Kapitel 14



„NEEEIIIN!“ schrie ich, und Sekunden später kam meine Mutter ins Zimmer gerannt. „Was ist passiert?“ fragte sie ganz hektisch. Es war so schwierig für mich. Wenn ich ihr das Foto zeigen würde, würde sie die Polizei informieren, was aber mit Sicherheit nichts bringen würde, wenn ich ihr alles erzählen würde, würde sie zusammenkippen oder würde mir nicht glauben. Ich musste sie wieder anlügen. „Meine Telefonrechnung ist wieder viel zu hoch!“ Mom grinste und schaute mich etwas vorwurfsvoll an. „Deine Telefonrechnung? Wieso liegt deine Telefonrechnung vor der Tür? Und das am späten Abend.“ Fragte meine Mutter skeptisch. „Ich habe den Postboote gebeten den Brief vor die Tür zu legen, damit du ihn nicht siehst, aber jetzt hast du ihn ja doch gesehen und…“ Mir wurde ganz eng im Hals. Ich hatte noch nie so viel zusammen gelogen wie heute. „Wieso sollte ich ihn nicht sehen? Ist ja nicht mein Problem… Und wieso musst du deswegen so schreien?“ Ich lächelte verlegen und tippte schon Bens Nummer ins Handy. Doch als es schon zu läuten anfing legte ich wieder auf. Ihn anzurufen war keine gute Idee. Ich sollte zu ihm gehen. Mom war zum Glück ins Bett gegangen und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Was sie wohl gedacht hatte.

Hastig packte ich Foto und Brief ein, da bemerkte ich, dass ich schon das Pyjama anhatte. Schnell zog ich mich wieder aus. Und da sah ich es. Einer der vier Schnitte auf meiner Brust war schon ganz verblassen und man sah nur noch ein rosa Strichchen. Ich schaute auf und flüsterte: „Oh mein Gott...“ schnell rannte ich die Treppe hinunter. Zum Glück lief mir Mom nicht über den Weg. Bei meiner Nervosität hätte ich keine anständige Ausrede hingebracht.



Ben war noch hellwach, obwohl es schon 1 Uhr morgens war. „Was zum...“ wollte r sagen, doch ich schubste ihn hinein und schlug die Tür zu. „Schau dir das an, verflucht!“ Bens Augen vergrößerten sich dramatisch als er das Foto sah. „Und schau dir auch das an!“ rief ich und zog meinen Kragen runter bis man den verblassten Schnitt sehen konnte. „Das geht nicht mit rechten Dingen zu und her!“ gestand Ben und versuchte Donna anzurufen. Niemand meldete sich. „Sie schläft wahrscheinlich schon.“ Wollte ich erklären, doch in diesem Augenblick hob sie ab. „Was ist?“ fragte sie genervt. „Catharina ist von der Hexe entführt worden!“ sprang es aus Ben heraus. Ich hatte ihn noch nie so ernst das Wort „Hexe“ sagen hören. Wir beschlossen zu ihr zu gehen, da wir nicht wollten, dass auch ihr noch was zustieß. Obwohl wir uns selber auch fast in die Hosen schissen, gingen wir zu Fuß zu Donna. Zu ihrem Haus führte nur ein Weg. Die Schwarzgasse. Dort wo sich am Abend das Straßengesindel traf, Penner, Nuten und andere unheimliche Gestalten.... und, sie führte direkt am Deventon-Forest vorbei. Man hatten wir Schiss!



Kapitel 15

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Die Schwarzgasse

Nur ein paar trübe Straßenlampen und das außergewöhnlich helle Mondlicht, ließen erkennen, dass hier eine Gasse weiterführte. Schnellen Schrittes liefen wir hindurch. Über den Häusern von Noringham, konnten wir die riesigen Tannen des Deventon-Forest erkennen, wie sie im Kontrast mit dem blauen Nachthimmel hin und her wippten. Eine dürre Hand packte mich an der Schulter. Ich zuckte zusammen. Es war ein alter Mann, dessen Gesicht unter einem schweren Mantel versteckt war. Nur der knorrige Arm ragte aus dem Bündel und griff nach mir. „Ein bisschen Geld mein Junge, bitte!“ flehte er mich an. Ich schüttelte den Kopf. Ann schubste er mich, zu meiner Verwunderung, so fest, dass ich fast umfiel. Und das mit seinen dürren Händchen. Schnell stolperte ich zu Ben, der schon weiter gelaufen war. Wir liefen keine 5 Schritte weiter packte schon wieder einen Hand zu, diesmal packte sie Ben. Er drehte sich um, lief aber weiter. Es waren zwei Nuten. „50 Mäuse, Kleiner!“ rief sie uns nach und kicherte mit ihrer Kollegin, während sie an einer Zigarette zog. Auf einmal sahen wir in einer Ecke ein Junge sitzen, der nicht älter gewesen sein musste als 6 Jahre. „Mit verweinten Augen machte er die hole Hand. Ich blieb stehen und schaute ihn bemitleidet an, doch schon zog mich Ben weiter. Als ich zurück sah wurde der Kleine von einem Mann, wahrscheinlich der Vater, schlimmstes verprügelt. „Du Missgeburt! Muss ich dich noch mehr zum weinen bringen? Besorg mir endlich die Scheiß Kohle!“ schrie er das arme Kind an. Als er ihm mit voller Wucht in den Hintern trat, konnte ich nicht mehr anders. Ich befreite mich von Ben, der mich fest am Arm gepackt hatte und lief schnurstracks zu dem Kind. „Tony! Komm sofort hierher!“ schrie Ben mir nach, als ob er meine Mutter wäre. Dabei bin ich älter als er. Ich trennte den Mann von dem Kind, schlug im eine in aufs maul und zog das Kind mit mir. Das Kind schaute klammerte sich fest an meine Hand und zitterte vor Angst. Ben verdrehte die Augen. „Weißt du wie viele Kinder es gibt die so leben müssen? Da nützt es nichts wenn du ein einziges mit dir nimmst. Wenn du so weiter machst, können wir am Ede der Gasse einen Kindergarten eröffnen. Ich schaute ihn nur wütend an und lief weiter. Nach einer Weile sagte ich: „Ich kann nicht zusehen wie ein unschuldiges Kind verprügelt wird!“ Ben nickte nur und schaute misstrauisch zu dem kleinen Jungen. Der war offensichtlich nicht so von Ben begeistert, da er sich sofort hinter meiner Hand versteckte, die er immer noch ganz fanatisch umklammerte.


„Kommt rein!“ sagte Donna, als wir nach einem zügigen marsch durch die Schwarzgasse an ihrem Haus ankamen. Der Junge zögerte. Donna hatte ihn übersehen. Als sie ihn bemerkte begrüßte sie ihn mit: „Hallo mein Kleiner, wer bist du den?“ sie schaute Ben fragend an und der schaute wiederum mich fragend an. „Er wurde auf übelste Weise verprügelt.“ Entgegnete ich und schaute rechtfertigend zu Ben. „Okay, setzt dich hierhin.“ Meinte sie zu dem Junge, offensichtlich sehr darum bemüht, freundlich zu wirken. ,,Also, zeigt mir das Foto und den Brief!“ verlangte sie fordernd von uns. Ich reichte sie ihr. Während sie das Foto betrachtete, schnellte ihre Hand auf ihren Mund. „Oh mein Gott!“ schrie sie. „Das ist noch nicht alles!“ unterbrach ich sie und hob meinen Pullover auf. Sie schaute auf, noch immer voll panisch und weinend. „Was? Ich sehen nur drei Kratzer…“ „Drei?“ riefen Ben und ich erschrocken und senkten unsere Köpfe. Es waren wirklich nur noch drei…

Kapitel 16


„Oh nein!“ rief ich. „Was meinst du?“ fragte Donna, verwundert. „Überleg doch mal“ erwiderte ich genervt „Als wir zusammen im Roland waren, waren die Striche noch blutig und man konnte sie gut erkennen. Dann, zu Hause das Foto mit dem Brief, der Strich ist verblasst und jetzt, jetzt ist er weg! Ist sie jetzt etwa...“ „Das wissen wir nicht und ich glaube es ehrlich gesagt auch nicht.“ Ben versuchte die Situation zu beruhigen, doch er wurde von dem kleinen Jungen unterbrochen. Er kam ohne Worte auf mich zu, schaute mich an und zupfte an meinem T-Shirt. „Was willst du, Kleiner?“ fragte ich verdutzt. Darauf zog er noch fester am Shirt. „Vielleicht will er dir was zeigen.“ Versuchte Donna zu erklären. Ich machte einen Schritt vorwärts. „Willst du mir etwas zeigen?“ Der Junge schüttelte den Kopf und zog weiter am Shirt. „Vielleicht will er die Striche sehen.“ Meinte Ben. „Aha. Jetzt versteh ich!“ fiel mir ein. Ich zog das T-Shirt aus. Jetzt holte der Junge einen roten Schreiber aus seiner Tasche, die er umhatte, und malte einen feinen Strich an der Stelle, wo vorher der 4. Schnitt war. „Sie lebt noch!“ schoss es aus mir heraus, ohne mich zu wundern wieso der Junge das gemacht hat. „Die Hexe wollte uns nur vorspielen das sie tot ist, um uns zu erschrecken.“ Sagte ich ganz verträumt. „Halt, halt, halt“ rief Donna genervt und stützte ihre Stirn an zwei Fingern ab. „Du hast zwei Kratzer, der eine geht etwas schneller weg als die anderen und du lallst hier was von: Das sind wir vier und jetzt geht immer einer weg… uuuuuh. Und der kleine Junge malt dir einen Strich auf den Bauch, na und? Was machen Kinder nicht alles in dem Alter. Ich wäre dafür, dass wir zur Polizei gehen.“ Ich schaute zu Boden. Vielleicht hatte sie Recht. Der Junge schaute mich mit seinen großen Augen erwartungsvoll an. Ich schaute weg. Vielleicht machte ich mir wirklich was vor.

„Rufen wir die Polizei.“ Schlug Ben vor. „Okay“, antwortete ich „aber wenn wir sie anrufen, dann gibt es hier in der Stadt einen großen Wirbel um das Ganze, Journalisten werden uns verfolgen, wir unsere Verwandten aufklären und die Sache mit Claire und Mr. Settle würde auch wieder aufgewühlt werden.“ Donna hob die Augenbrauen. Auf einmal schaute sie auf. „Catharinas Handy!“ rief sie „sie hatte mir mal anvertraut, dass sie ihr Handy in einer Geheimtasche an der Innenseite der Hosen verstecke.“ Wir riefen sie an und prompt nahm jemand ab. Ein Stöhnen und Schnaufen war zu hören. Es war eindeutig Catharina. „Hallo?“ flüsterte sie, völlig in Panik versetzt. „Ich bin es Donna! Was ist passiert, wo bist du? Geht es dir gut?“ Wieder ein stöhnen. „Sie…sie…sie…“ „Wer ist sie? Wo bist du Donna?“ „Im Haus.“ „In welchem Haus?“ fragte Donna und wurde langsam ungeduldig. Ein Räuspern war zu hören. „Ich kann mich nicht erinnern was passiert ist, ich sitze hier in einem alten Haus, weiß nicht wo. Es ist ein altes Weib, sie hat mich geschlagen und gefesselt, dann hat sie gesagt, dass ich bald Gesellschaft kriege und ist aus dem haus gegangen.“ Sie schnaufte auf. Offenbar war es eine große Anstrengung für sie, so lange zu reden. „Passt auf, sie wird euch holen…“ rief sie noch, doch dann hörte man ein Geräusch und nur noch den Piepston. Stille. Wieder packte mich der Junge am Shirt. Doch diesmal zeigte er zum Fenster. Ich sah nur noch ein Schatten wegzischen. „Habt ihr das gesehen? Da ist jemand!“ schrie ich, doch das erübrigte sich, da es anfing an die Tür zu klopfen. „Nicht aufmachen!“ schrie ich noch lauter als vorher. Wir drängten uns in eine Ecke des kleinen Backsteinhauses von Donna. Das Klopfen verstummte. Schritte huschten ums Haus. „Hilfe.“ Flüsterte Donna angsterfüllt.

Wir schauten auf die Seite bei der die Schritte verschwanden und erschraken nicht schlecht, als es ganz unerwartet ans gegenüberliegende Fenster klopfte. Ich hatte einen guten Reflex und sah noch eine dürre Hand unter dem Fensterrahmen verschwinden. Was sollten wir tun? Sie hatte uns…



Kapitel 17



Stille. Wir standen etwa 10 Minuten nur da, obwohl wir nichts mehr hörten. „Nun tut doch was!“ schrie Donna uns an und krallte sich am nahe liegenden Sofa fest. Wir wussten nicht ob sie noch da war oder ob sie weg war. „Sie ist im Zimmer.“ Flüsterte der Junge. Ich schaute in die Leere, dann zu Donna und Ben. Ihr Gesicht war mit Angst erfüllt. Ich schnappte mir den Fotoapparat der auf der Kommode neben mir lag und fotografierte den Spiegel. Dann schaute ich auf den Bildschirm in der Kamera. Nichts. „Was machst du da?“ flüsterte Ben, als ob wir still sein müssten. „Ich hab mal gelesen, dass man Geister durch eine Fotografie erkennen kann.“ Entgegnete ich ihm und schoss noch ein Foto aus einem anderen Winkel. „Die ist doch kein Geist, oder?“ „Woher soll ich das wissen?“ rief ich genervt. Dann zuckte ich zusammen. Auf dem Foto lies sich in einer Ecke eine weiße Gestalt erkennen. Ich schoss noch eines, noch bevor ich es den anderen zeigte. Auf dem zweiten konnte man erkennen, dass die Gestalt langes schwarzes Haar trug. Es hing ihr übers Gesicht. Sie krallte sich an der Wand fest. „Schaut mal!“ rief ich voller Angst. Wir schauten an die Stelle. Nichts. Jetzt ging ich näher ran. Noch ein Foto. Diesmal sah man sie deutlich. Nein, das war nicht die Hexe, das war ein Mädchen. „Meine Schwester ist es.“ Sagte der Junge ganz selbstverständlich. Und noch selbstverständlicher fragte ich: „ Und wieso sagtest du vorhin, die Hexe wäre im Zimmer.“ „Ist sie auch.“ Ich hatte das Gefühl der Junge sage die Wahrheit. „Aber sie ist ja nicht tot. Meine Schwester hat sie hinein gelassen. Sie liebt ihre Mami, trotz allem.“

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Kapitel 18

„Mir reicht es!“ schrie Ben. „Ich will mit euch und diesem Schwachsinn nichts mehr zu tun haben!“ mit diesen Worten ging er aus dem Haus und verschwand zwischen den Schatten der hohen Bäume des Deventon-Forest. Ich schaute dem Jungen in die Augen. „Deine Augen erinnern mich an... nein! Ich bild mir das nur ein!“ der Junge schaute mich mit einem Lächeln an, das mir das Blut in den Adern erstarren lies. „An wen erinnert er dich Tony?“ forschte Donna. Ich atmete tief durch. „An Françoise. Die Augen.“ Ich hatte Donna natürlich von Françoise erzählt. „Du spinnst doch! Was willst du damit erläutern?“ Mir stiegen die Tränen in die Augen und ich flüsterte: „Ich weiss es nicht. Aber jetzt weiss ich wieso sie nie mit uns ass, ich sie nie schlafen sah, sie kaum sprach und René mir vorkam, als hätte er keinen Charakter. Diese verfluchte Hexe hat mich nur in eine Falle gelockt!“ Schweigen.

„Jetzt geht sie wieder.“ Sprach auf einmal der Junge. Ja, er sprach es. Es klang tonlos. „Wer?“ ich kniete mich vor ihn. „Elena. Meine kleine Schwester. Oh nein!“ der Junge fing an zu weinen. „Was, was ist?“ fragte ich nervös. Er tippte auf meinen Bauch. Ich zog das T-shirt hoch. Noch zwei Schnitte. „Neeein!“ schrie ich, doch mir wurde schnell klar das es keinen Grund zur Aufregung gab. „Halt, ganz ruhig." sagte ich zu mir selber. "Catharinas Schnitt ist auch verblasst, doch wir sprachen noch mit ihr, obwohl, ihrer ist nur verblasst. Bens Strich existiert gar nicht mehr.

„Leute tut mir Leid! Ich blickte grad nicht mehr durch. Wir müssen jetzt zusammenhalten.“ Ben stand in der Tür. Ich blickte zu Donna, oder besser gesagt dorthin wo Donna vorhin stand. Niemand.


Kapitel 19


Es war nicht Bens Schnitt, es war Donnas. Und ich merkte es nicht einmal. Der Junge fing auf einmal an zu seufzen. „Oh nein, nein, bitte, macht was, sie stirbt!“ „Wer stirbt?“ ich klammerte mich mit den Händen an die Schultern des Jungen. „Das Mädchen das vorhin noch hier war.“ „Wo ist sie?“ ich wurde ganz hektisch. „Am Brunnen.“ Der Junge zweigte mit dem Finger Richtung Deventon-Forest. Ich schaute Ben an und wir nickten uns an. Dann rannten wir los. Der Nebel war so dicht, dass wir die eigene Hand nicht mehr vor dem Gesicht sahen. „Donna!“ „Donna, wo bist du?“ Ben und ich schrieen um uns. Da schlug mir Ben auf einmal an den Arm. Ich wollte „Was?“ fragen doch ich musste nur nach vorne schauen. Da stand ein altes Haus, völlig verwahrlost. (Siehe Titel auf Seite 1) Wir schlichen ums Haus. Von drinnen hörten wir ein Wimmern. „Catharina!“ schrie ich und brach die modrige Tür ein. In einem Ecken sah man ein kleines Häufchen Elend. „Catharina…“ seufzte ich und kniete mich vor sie hin. Sie schlug um sich und wollte was sagen, doch die fesseln und das Klebeband über dem Mund liessen sie Schweigen. Ich befreite sie und fragte: „Was hast du denn?“ Nach einem ruckartigen Einatmen schrie sie: „LAAAUFT, LAAAUFT!“ Ich drehte mich um und da sah ich zwei gelbe Augen die mich anstarrten. Ich rannte voller Panik in den nahe liegenden Flur. Ich schaute zurück. Die Gestalt stand noch regungslos da. Es war die Hexe.

Ben hatte sich offensichtlich aus dem Staub gemacht. Was auch besser so ist denn so wie es aussah befand ich mich in einer Sackgasse. Ich schaute in die grünen Augen der Hexe die dort stand. Auf einmal hörte ich wie sie ganz tief knurrte und auf mich zukam. Ich stolperte rückwärts über die, am Boden zerstreuten Bretter.

Dann stolperte ich über etwas Grosses und fiel auf den Boden. Ich schaute auf. Die Hexe blieb anscheinend stehen. Was war das? Ich schaute zu meinen Füssen und das einzige was ich hervor brachte war ein lauter, tiefer Schrei. Es war Donna. Sie war tot.

Kapitel 20

Ich sprang auf, weinte, schrie und rang nach Luft. Rückwärts rannte ich weiter und stürzte abermals. Da wurde es auf einmal ruhig, ich sah die Silhouette der Hexe. Sie war riesig. Da hörte ich auf einmal ein leises Wimmern. „Donna!“ flüsterte ich mir selber zu. Ja es war Donna, sie lebte noch! Ich schaute auf die Schnitte auf meinem Bauch. Alle waren noch da, doch Donnas Schnitt war nur noch hauchdünn und ich sah wie er sich auflöste. Verzweifelt schaute ich umher. Da, eine Glasscherbe! Ich griff sie mir und ritze mir ohne eine Sekunde zu zögern einen langen Schnitt auf die Stelle an der man noch ein kleiner Schnitt sah, Donnas. Das Blut lief mir über die Hose bis auf den modrigen Boden, der es aufsog.

Auf einmal hörte ich wie Donna hustete und aufsprang. Ich schrie ein erleichtertes Lachen aus, schnappte mir nochmals die Scherbe und schnitt alle Schnitte nach. Ich spürte keinen Schmerz. Als ich noch meinen Schnitt nachritzen wollte, wurde mir die Scherbe aus der Hand geschlagen. Die Hexe stand direkt vor mir und ihre dürren Hände griffen nach mir. Da wurde sie von hinten auf den Kopf geschlagen und fiel zu Boden. Catharina, Ben und Donna standen hinter ihr und lächelten mich an. Doch ich brachte kein Lachen mehr raus. Die Schnitte taten auf einmal unerträglich weh, sodass ich mich vor Schmerz einrollen musste und laut aufstöhnte. Da sah ich wie sich die Hexe langsam rührte. Mit letzter Kraft warf ich mich auf sie und wollte ihr gerade eine Scherbe ins Gesicht stecken, als mich auf einmal das liebliche Gesicht von Françoise anstarrte. „Nein, tu es nicht!“ flehte sie mich an und ihre wunderschönen Augen zogen mich in ihren Bann. „Tony! Was machst du denn?“ schrieen mir meine Freunde zu. Ich schaute in ihre verzweifelten Gesichte, zögerte noch einen kurzen Augenblick, drückte dann jedoch die Augen zu und schnitt der Hexe die Kehle durch.
Sofort fühlte ich mich wieder besser. Ich schaute auf meinen Bauch. Nichts. Dann stand ich auf und rannte zu meinen Freunden, wir umarmten uns, weinten und lachten zugleich, waren einfach nur noch glücklich.
Als wir aus dem Haus liefen sahen wir jedoch noch etwas Schreckliches. Das Mädchen vom Spiegel und der dürre Junge standen auf dem Rand eines Brunnen, Hand in Hand. Auf einmal leuchteten ihre Augen gelb auf und sie ließen sich in den Brunnen fallen. „Jetzt ist es vorbei.“ Rief ich.

5 Jahre später

Catharina und ich haben geheiratet. Es ging nicht mehr lange bis wir wieder zusammen waren, denn wir sahen ein, dass wir uns beide über alles lieben. Ben und Donna sind noch immer auseinander doch sie sind weiterhin unsere Freunde geblieben. Es ist ein Film über unsere Story gedreht worden. „Blair Witch Project“ heißt er. Es wurden viele Sachen geändert, aber der Film ist okay. Tja, was gibt es noch. Ah ja: Der Mann mit nur einem Ohr hat uns angerufen, ein paar Tage nachdem ich die Hexe ermordet habe. Er sagte als er letztens am Morgen aufgewacht sei hätte er wieder zwei Ohren gehabt.

Und jetzt sitz ich hier und schaue auf den tiefen, dunklen Deventon Forest. Ein Gewitter tobt über unser kleines Städtchen. Die hohen Tannen werfen einen dunklen Schatten über mein Gesicht.
Das Telefon klingelt. „Hallo?“ -ein tiefes Knurren- Mein Herz klopft wie wild. “Wer spricht da?” “Alter, du fällst immer wieder drauf rein! Ich bins Ben! Habt ihr zwei Lust auf Kino heute Abend?“


The end






Komentare erwünscht! ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich finde die Geschichte bis jetzt gut, obwohl ja noch wenig passiert ist, aber mir hat schon Blair Witch Project gut gefallen :cool: Und da es ja sehr ähnlich zu sein scheint, freu ich mich auf den nächsten Teil! Hurraaa, hoffentlich wird's gruselig :p
 
Ich find den Anfang echt super und du hast einen schönen Schreibstil! Werd deine Geschichte verfolgen. Hab auch Blair Witch Project gesehn. Erfindest du neue Sachen, ähnelst du BWP oder setzt du den Film in texte...?

Das Bild ist sooo hammergeil gruselig. Aber was hat das mit der Geschichte zu tun? Ist das das Titelbild?
 
@thesimsplayer: Danke! Ja das ist erst der Einstieg/das Vorwort sozusagen! Und ja es wird richtig richtig gruselig und schaurig mit Gänsehautgarantie!

@catina: Danke! Also es ist ein Gemisch aus selbst Erfundenem und aus ein bisschen veränderten Teilen von BlairWirchProject! Und es gibt jede Menge grusleige Überraschungen. Aber mehr verrate ich noch nicht!
Zu dem Bild. Ja es ist sozusagen das Titelbild. Es spielt in der Geschichte dann noch eine Rolle!

Ich hoffe heute erscheint noch das 2 Kapitel..
 
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Macillo schrieb:
@thesimsplayer: Danke! Ja das ist erst der Einstieg/das Vorwort sozusagen! Und ja es wird richtig richtig gruselig und schaurig mit Gänsehautgarantie!

@catina: Danke! Also es ist ein Gemisch aus selbst Erfundenem und aus ein bisschen veränderten Teilen von BlairWirchProject! Und es gibt jede Menge grusleige Überraschungen. Aber mehr verrate ich noch nicht!
Zu dem Bild. Ja es ist sozusagen das Titelbild. Es spielt in der Geschichte dann noch eine Rolle!

Ich hoffe heute erscheint noch das 2 Kapitel..

Cool, freu mich schon! :)
 
Sorry! Aber es geht noch ein Weilchen bis der nächste Teil erscheint. Etwa eine halbe Stunde *schäm* Entschuldigung!

edit: So! Habe mich beeilt!

Für euch jetzt ...


Kapitel 2

Freitag. Um 7 Uhr riss mich das schrille Klingeln meines Weckers aus dem Schlaf. Es ist soweit, heute geht’s los. Catharina war schon lange wach, sie packte die letzen Sachen in ihren Rucksack und fragte: „Wo haben wir das Schreibzeug hingelegt? Hier diese Frage stimmt nicht! Es heißt nicht: Wer ist die Deventon-Hexe? Sondern: Was wissen sie von der Deventon-Hexe?“ „Ja, ja ich mach das schon.“ Gähnte ich und schleppte mich aus dem Bett.

Nach etwa einer Stunde Hektik und Stress standen wir nun beim East-Martin Brunnen und warteten auf unsere Gefährten. Als sie dann endlich kamen machten wir uns auf den Weg ins Innere der Stadt. Viele Leute drängelten sich durch den Markt und wir wussten nicht wen wir zuerst befragen sollten. Nach ein paar jungen Leuten die uns nur auslachten oder sagten „Wer soll das sein die Deventon-Forest Hexe?“, kam uns eine alte Frau entgegen. Sie sah sehr nett aus und war offensichtlich nicht im Stress. Als wir sie jedoch nach der Deventon-Forest Hexe befragten verdunkelte sich ihr Gesichtsausdruck und sie sah keineswegs mehr nett aus. Nach langem Schweigen murmelte sie: „Ach ihr jungen Leute, lasst die Vergangenheit ruhen und beschäftigt euch mit anderen Sachen!“ Sie verschwand in der Menge. Wir schauten uns an und grinsten etwas verkrampft. Was sollte das? Nach weiteren Niederlagen was die Fragen betrifft hatten wir endlich Glück. Ein älterer Herr bat uns mit in sein Haus zu kommen.

Er hörte sehr schlecht und beäugte uns ständig. Aber er sah interessant aus und konnte uns sicher etwas über diese Hexe erzählen.

Nachdem wir dankend ein Glas Wasser ablehnten setzte er sich zu uns. „Hört zu.“, begann er, „Es ist lange her als ich das letzte mal über diese Legende berichtete. Etwa 40 Jahre. Ich war 31 Jahre alt. Für mich war es eine Flucht in den Deventon-Forest, für meine Frau eine Erlösung langjähriger Qualen.“ Wir schauten uns an. Um die Situation aufzuklären sagte er lächelnd: „ Nicht, dass ich ihr bewusst was angetan hätte, ich hatte jediglich ein Alkoholproblem.“ Mir wurde heiß und in mir stieg eine unbeschreibliche Wut auf „Jediglich?“ zischte ich ihn gereizt an. Ich beherrschte mich jedoch als mir klar wurde, dass das ganze zu sehr von unserem Projekt abwich. „Sie gingen also in den Deventon-Forest? Was haben sie dort erlebt?“ half mir Ben.

Mr. Settle, so hieß der unheimliche Mann, schluckte zweimal leer bevor dann zögernd begann. „Ich sah sie nicht. Nie. Ich spürte nur während meines ganzen Aufenthaltes im Deventon-Forest, dass sie mich verfolgte und mich beobachtete.“ Erzählte er und wir hörten gespannt zu. „Und weiter?“ drängelte Donna. Mr. Settle strich sich mit den Fingern durch sein längeres Haar. „KREISCH!!!“ Catharina hüpfte vom Stuhl. Auch ich staunte nicht schlecht als ich sah, dass Mr. Settle kein linkes Ohr mehr besaß! Anstelle der Muschel sah man nur noch ein Loch. Mr. Settle schaute uns ängstlich an. „Ähm tja also ich ging dann noch am selben Tag wieder zurück. „Wohin? Zu ihrer Frau?“ fragte ich verdutzt denn seine Worte klangen auf einmal ziemlich unglaubwürdig. „Äh.. ja zu meiner Frau, sie starb letztes Jahr an Krebs. Bitte geht jetzt ich … ich muss noch weg.“ „Aber..“ „Nein geht jetzt bitte, ich möchte nicht mehr darüber sprechen!“ Mit diesen Worten schubste er uns aus dem kleinen Backsteinhaus und schloss die Tür hinter sich.

„Was zum Teufel war denn das?“ grinste Ben uns an. „Anscheinend haben wir ihn mit dieser Ohrgeschichte an einem wunden Punkt getroffen.“ Versuchte Catharina zu erklären. „..was uns aber keineswegs daran hindert, das Projekt auszuführen, oder?“ fragte Ben verunsichert nach, da wir anscheinend alle recht erschrocken dastanden. „Auf keinen Fall!“ war dann unsere Schlussfolgerung nach einer kurzen aber intensiven Diskussion. Aber wir wollten nicht mehr weitere Leute befragen. Das hatte uns eindeutig gereicht.



 
Zuletzt bearbeitet:
Danke ihr alle!
@catina: Nein, die Story ist noch nicht geschrieben! ;) Das macht es aber irgendwie noch spannender, nicht?

Kapitel 3


Es brauchte Überwindung, ich muss es zugeben. Das dunkle Unbekannte, das sich hinter den dicken Stämmen der Tannen versteckte, zu betreten. Zuerst mussten wir uns etwa 100 Meter durch dornige Büsche kämpfen. Immer wieder mussten wir Spinnnetze von unseren Gesichtern abstreichen. „Igitt!“ hörte man Donna immer wieder mal. Doch dann, urplötzlich standen wir da. In eine riesigen Lichtung. Die Bäume waren wie eine Mauer um die Lichtung die sie vor unerwünschten Blicke schützte. Interpretierte ich damals. Wir liefen ein bisschen umher und erkundeten dieses Naturwunder. Und da sahen wir etwas, was wir zuletzt erwartet hätten. Ein Haus. Etwas verunsichert machten wir eine Runde um das, ausgestorben scheinende, alte Holzgebäude (nicht das Haus auf dem Titelbild!) „Hey ihr da!“ Obwohl wir auch etwas erschraken fanden wir den Schrei von Donna etwas übertrieben. Es war ja nur eine jung erscheinenden blonde Frau. „Entschuldigung, wir dachten dieser Wald sei kein Privatgrundstück!“ stotterten wir. „Ist er auch nicht. Aber seit 9 Jahren hat sich noch niemand beschwert.“ Erwiderte sie mit einem zynischen Lächeln. „ Nennt mich Claire.“ Sie fuhr mit ihrer Arbeit fort. Sie war gerade dabei ein Huhn zu rupfen. „Haben sie schon einmal von der Deventon-Forest Hexe gehört?“ sprang es aus mir raus. Catharina gab mir einen Stoss mit dem Ellenbogen, was wohl bedeutete, dass ich nicht so voreilig sein sollte. Claire schaute auf. „Ihr seit von der Schule, hab ich recht? Hört zu: Die Deventon-Hexe ist ein sehr schlechtes Thema für ein Schulprojekt. Das ist nicht irgend so ein Spaß, versteht ihr? Das ist Bosheit in Person!“ kicherte sie. Wir alle wussten: Die Frau war unter Drogen. Trotzdem wollten wir mehr wissen, denn man weiß ja, dass Drogen auch lockerer machen und man, wenn man unter Drogen ist, leichter ein Geheimnis verrät.

Claire fuhr fort: „Die Deventon-Hexe, ja? Sie besucht mich manchmal. Nicht nur in meinen Träumen, nein! Sie schleicht nachts ums Haus. Heute lagen wieder diese Steinhäufchen vor dem Haus. Hier seht her überall, wo man hinsieht!“ Erst jetzt fielen uns die Häufchen aus ca. 6 Steinen auf die überall lagen. Je länger man schaute, desto mehr sah man! –Das müssen hunderte sein- dachte ich. „Und es werden immer mehr…“ flüsterte Claire als ob sie meine Gedanken lesen könnte. „Diese Nacht werden es wieder fünf mehr sein. Vielleicht auch eine Puppe aus Ästen. Hoffentlich nicht, denn das bedeutet sie ist wütend und tut dir oder jemandem in deiner nähe bald etwas an. Dort ist eine am Baum aufgehängt.

Wisst ihr, ich töte keine meiner Tiere. Dieses Huhn fand ich heute morgen vor meiner Haustür.“ Starr standen wir da und hörten mir offenem Munde zu. „Wieso leben sie hier?“ unterbrach Ben die, für kurze Zeit eingebrochene, Stille. „Weshalb nicht? Ich habe kein Geld um mir neues Zeugs, ihr wisst schon, zu besorgen. Ich habe Angst mich wieder in die normale Welt zu begeben. Ich weiß nicht was in den letzten 9 Jahren gelaufen ist. Und ich sage euch, lieber die Hexe bringt meine Tiere um, als mich! Mein Bruder wurde von ihr getötet. Er musste sich in ihrem Haus in eine Ecke stellen. Die Hexe drohte, ihn umzubringen mit einem Messer in den Rücken, wenn er sich nur umdrehe. Er tat es, da ich nach ihm rief.“ Claire fing an zu weinen. „Ich wusste nichts davon…ich wusste nichts.“

Nachdem sie sich die Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte fuhr sie fort: „Ich konnte mich zum Glück aus dem Staub machen, doch die Hexe weiß wo ich bin. Und irgendwann wird sie mich umbringen. Ich bin die letzte auf der Liste. Dann hat sie wieder ihre Ruhe. Ich denke ich mach mich irgendwann doch auf den Weg, diesen mörderischen Wald zu verlassen.“ Uns allen lief es kalt den Rücken hinunter. Klar, sie stand stark unter Drogen aber diese Geschichte, die Steinhäufchen, die detaillierte Puppe am Baum. Wir hatten alle Angst. Als ob sie die erzählte Geschichte daran erinnere, dass sie vielleicht bald tot ist, änderte sie ihre Meinung schlagartig. „Ich muss weg!“ rief sie und ließ das halb gerupfte Huhn auf den Boden fallen. Zum Glück weiß ich noch wo es raus geht!“ „Wir wissen es auch, es ist dort vorne, man muss nur durchs Gebüsch!“ protestierte Catharina ängstlich. „Nein das weiß niema…URKS!“ Blut lief über ihr Shirt. Jetzt erst sahen wir: Ein Messer steckte in ihrem Bauch. Es wurde von hinten in sie hinein geworfen! Wir wussten nicht von wo, von wem. Das letzte, dass sie machte bevor sie vorne über kippte war: Sie zeigte mit dem Finger auf uns und schnitt sich dann mit dem Messer, das sie in der Hand hielt, die Kehle durch.
 
Zuletzt bearbeitet:
boah is echt geil die geschichte, respekt!
Ich liebe sowas und dein Schreibstil gefällt mir auch total gut!!

Darky
 
Danke! Ich lass mir aber noch ein bisschen Zeit bis der nächste Teil erscheint! PS: Ich hoffe es kommen noch mehr Komentare!
 
Wieso schreibt niemand? Ich möchte so gerne wissen wie euch die Geschichte gefällt! Ihr könnt sie auch als "********" beurteilen, oder als "Ist mir zu lange und hab eh keinen Bock zum lesen"
 
Hi!

Finde deine Fortsetzung echt gut.

Das Problem, dass es so wenige Kommentare gibt, hab ich auch bei meinem neuen Teil der Story. Aber dennoch, die wenigen Kommentare die es gibt, sind echt aufbauend, die einen dazu aufmuntern, weiterzuschreiben. Man müsste mal für alle Story schreiber hier im Simforum, die so tolle Storys schreiben, ein ganzes eigenes Forum machen. Da wären dann alle unter sich und die Storys wären nicht irgendwo wild verstreut. :)
 
@midas: Danke! Es ist schon etwas *gemein* wenn sich fast niemand, abgesehen von dir, DarkANgel, catina, CrimsonKing und _thesimsplayer_ für die Story interessiert. Ich brennen nämlich auf Kommentare. Aber so, wenn es die meisten eh nicht interessiert machte es nicht so grossen Spass weiter zu schreiben. Das mit dem Story-Forum finde ich eine gute Jdee! (Ich glaub ich schreibe Hexlein eine PN)

Danke nochmals, dass wenigstens du und die anderen etwas schreiben! Das 4. Kapitel kommt bestimmt (Geht jedoch noch ein Weilchen)
 
Macillo schrieb:
@midas: Danke! Es ist schon etwas *gemein* wenn sich fast niemand, abgesehen von dir, DarkANgel, catina, CrimsonKing und _thesimsplayer_ für die Story interessiert. Ich brennen nämlich auf Kommentare. Aber so, wenn es die meisten eh nicht interessiert machte es nicht so grossen Spass weiter zu schreiben. Das mit dem Story-Forum finde ich eine gute Jdee! (Ich glaub ich schreibe Hexlein eine PN)

Danke nochmals, dass wenigstens du und die anderen etwas schreiben! Das 4. Kapitel kommt bestimmt (Geht jedoch noch ein Weilchen)

Sei doch nicht gleich so stinkig ;)
Ich hab erst vorher meinen pc angemacht und dann hab ich bald darauf angefangen zu lesen. Ich find die Story echt gut. Die Fortsetzung auch. Jedoch fand ich das mit dem messer ehrlichgesagt zu übertrieben und zu plötzlich. die hexe muss sich im geheimen halten ;)
aber egal, du wolltest es so, also ist es gut. Nur, es werden hald gleich alle fragen geklärt. Bei Lost zB werden die fragen erst nach vielen serien geklärt ^^ und bei geschichten, wo die fragen nicht offen bleiben, ist die spannung ein wenig weg. aber egalööö
 
Ich bin nicht stinkig ... ich bin verdammt nochmal bitter böse und krieg gleich einen Wutanfall!!! (Spass bei Seite)

Wer sagt den das es die Hexe war? Es ist überhaubt noch nichts geklärt..
 
Ja es wird immer spannender und unheimlicher! Irgendwann steht dann: =Kapitel 23 *Dieses Kapitel ist für Jugendlich unter 18 Jahren nicht geeignet*=

Morgen werde ich weiter schreiben.... und ich verspreche dir _thesimsplayer_, es kommen noch viel mehr solche gruseligen Sätzen!
 
Macillo schrieb:
@midas: Danke! Es ist schon etwas *gemein* wenn sich fast niemand, abgesehen von dir, DarkANgel, catina, CrimsonKing und _thesimsplayer_ für die Story interessiert. Ich brennen nämlich auf Kommentare. Aber so, wenn es die meisten eh nicht interessiert machte es nicht so grossen Spass weiter zu schreiben. Das mit dem Story-Forum finde ich eine gute Jdee! (Ich glaub ich schreibe Hexlein eine PN)

Danke nochmals, dass wenigstens du und die anderen etwas schreiben! Das 4. Kapitel kommt bestimmt (Geht jedoch noch ein Weilchen)

Ja, schreib Hexlein mal eine PN. Vielleicht bekommen die talentierten Storyschreiber des Simforums dann endlich das, worauf sie schon lange gewartet haben- ein eigenes Forum
 
Zitat:
Original geschrieben von Macillo
Hi Hexlen,

Ich und ein paar andere User, haben uns in der letzten Zeit etwas darüber genervt, dass die Story-Thrads meistens sehr schnell im Small-Talk-Forum untergehen, da es nur wenige interessiert. Desshalb wäre es schön, wenn es für die Stroryschreiber und -leser ein eigenes Forum gäbe. Ich weiss nicht ob das möglich ist, aber fragen kann man ja.

Erwarte gespannt deine Antwort!

Macillo :hallo:




Hallo Macillo, es wird definitiv kein Forum für Storys geben - das lohnt einfach nicht, denn es sind nicht so viele.
Die Storys treten überhaupt nur Phasenweise auf - meinst in den Ferien.
Hexlein


"kein Kommentar"


An alle die diesen Thread betreten: Bitte schreibt eure Meinung zu dieser Story!
 
Ich vermute mal, wenn du einfach mal weiterschreiben würdest, anstatt zu meckern, würden mehr Leute schreiben ;) Aber wenn's dich glücklich macht, dann halt ein drittes Mal :lol:: Ich find's cool!! Weiter bidde
 
Macillo schrieb:
Wieso schreibt niemand was? So macht es mir überhaubt keinen Spass mehr weiter zu schreiben!

Heyyy, ganz ruhig, ja? ^^
Wir sind in der Schule oder müssen lernen (zumindest ich).
Ich find es echt blöd, dass Hexlein kein Story-Forum macht. Ich würd hier vllt. auch gerne mal ne Story präsentieren, aber das geht immer so schnell unter im Smalltalk. Die Storys werden einfach übersehen...
Find ich aber gut, dass du ihr ne PN geschrieben hast. Probieren konnte man es ja...
Und, schon fleißig weitergeschrieben? ;)
Weißte ich weiß ja nicht, ob du so bist wie ich, aber mir geht es so: Ich hab tausend Ideen für ne Geschichte und dann fang ich an zu schreiben, doch irgendwann hab ich kein Bock mehr oder find mich nicht mehr rein, dass ich dann nicht mehr weiterschreib. oder ich vergess die story einfach. deswegen sag ich nie jemand, dass ich ne geschichte hab, nicht, ehe ich sie zu ende gebracht hab ;)
deswegen hätte ich es besser gefunden, wenn deine geschichte schon fertig wäre, aber vllt. bist du ja nicht so wie ich und schreibst bereits fleißig weiter...^^
 
Hm... Ich glaub ich bin genauso wie du.. Aber ich würde schon fleissig weiterschreiben, aber wenn nie jemand etwas schreibt (niemand ist übertrieben) hat man voll keinen bock mehr! Aber ich werde trotzdem mal noch ein 4. Kapitel schreiben. Aber wenn dann immer noch nur ein paar wenige kommentare drin stehen breche ich ab! Denn, ok es macht mir schon spass, aber es gibt noch tausend andere sachen die ich machen kann oder muss.
 
Ja, so bin ich auch... sie erst ganz schreiben und dann Stück für Stück zu veröffentlichen wär auch meine Devise, bin zu faul und launisch, um die verteilt zu verfassen :lol: Hätte auch mal seeehr große Lust, eine Story zu schreiben, aber wenn sie manchmal so schnell untergehen, ist das echt doof... sooo wenige Stories sind es auch nicht, finde ich, da wäre ein eigenes Forum meinerMeinung nach echt nicht schlecht... ich meine, hallo,
erst ein Forum für Simszone Kolumnen (mit 5 Beiträgen, wow) eröffnen, und dann keines für Stories erstellen wollen, also bitte :rolleyes:
Okay, das ist schon was vollkommen anderes, aber trotzdem sollte Hexlein dann nicht das Argument bringen, es kämen zu wenige Stories... Außerdem würden es sicher mehr Geschichten werden, wenn das Forum erstmal eröffnet ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, es gibt ja auch Leute die nur gerne Storys lesen, jedoch nicht selber welche schreiben!

Noch ein wichtige Informatiojn an alle:
ACHTUNG ACHTUNG!

Noch heute Abend erscheint Kapitel 4!
 
Hier nun für euch:


Kapitel 4


„Oh mein Gott, oh mein Gott!“ riefen wir alle durcheinander und rannten wie wild im Kreis herum! Nichts wie raus hier, dachten wir und liefen so schnell wir konnten zum „Ausgang“ Es sah überall gleich aus. „Hier durch!“ rief Ben. „Nein es war hier, kommt!“ schrie Donna 10 Meter weiter entfernt. Ich hatte das Gefühl es war auf der anderen Seite der Lichtung. Um es kurz zu sagen: Wir hatten uns voll verirrt! Donna heulte nur noch und rannte ziellos umher! „Donna, es bringt nichts Schatz! Wir haben uns verirrt!“ versuchte Ben die Situation zu besänftigen. Doch Donna ging es überhaupt nicht mehr gut. Sie kniete auf dem Boden und wimmerte vor sich hin. „Tony geh du mal mit Ben das Haus durchsuchen und schafft um Gottes Willen diese Leiche weg! Ich kümmere mich derweil um sie.“ Sagte Catharina und setzte sich neben Donna. Ben und ich schufen erstmal die Leiche von Claire in den Schuppen neben dem Haus. Dann versuchten wir ins Haus zu kommen. Das war kein Problem, denn die Tür war weit geöffnet. Doch das dunkle Licht versperrte die Sicht ins Innere des Raumes. Das einzige was wir sahen, war die kleinen, hellen Streifen, die durch die geschlossenen Fensterläden drückten. Vorsichtig traten wir ein. „AH!“ schrie ich! Dabei hatte Ben nur die Glühbirne im Raum angeknipst. Zum Glück sah man im trüben Licht nicht wie ich knall rot wurde! In den Schubladen der Gestelle fanden wir lauter Spritzen. Die meisten waren leer. „Oh mein Gott! Tony schau dir dass an!“ Ben zeigte auf ein Bild an der Wand. Es zeigte Mr. Settle! Mit 2 Ohren! Und mit Claire! Und...das erschütterte mich am meisten: Unten stand: *In Liebe, dein Bruder John.* Eine Gänsehaut kroch über meinen ganzen Körper. „Claires Bruder lebt also noch… Oh mein Gott!“ „KREEEEEEEIIIIIIIIIISCH!!!!!!!“ Catharina, es war eindeutig Catharinas Stimme! So schnell wir konnten liefen wir aus dem Haus zu unseren Freundinnen. Als wir fragten was geschah, stotterte Catharina: „Wir fanden ein Nastuchpäckchen. Ich wollte Donna die Tränen wegwischen doch als ich . . . als ich es aufmachte . . schaut selbst!“ Ich öffnete mit zitternden Händen das Päckchen. Als ich den Inhalt sah trat ich einen Schritt zurück und mein Gesicht verzog sich. „Oh mein Gott! Fuck!!!“



Was glaubt ihr war in diesem Päckchen? Ihr erfährt es in Kapitel 5.



So, ich hoffe dieses Kapital regt euch mehr zum schreiben an…
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke mal, es ist ein Ohr, oder? ;) Oder neeein, ist es doch was überraschendes? Bin gespannt %)
Wow, jetzt kommt alles ein bisschen arg plötzlich, aber dafür fangen jetzt langsam die Verstrickungen an... sowas mag ich!
 
Ich finde die Story auch klasse! Einzige Kritik: Es geht alles so schnell, es würde einen noch mehr begeistern wenn du mehr die Umgebung und die Handlung beschreibst, zum Beispiel bei Mr. Settle, das hätte ich mit noch mehr Details geschildert. Wenn du Absätze reinbringst macht es ja nichts wenn die Kapitel länger wären, im gegenteil es wirkt dann nicht mehr nur so als ob du deine Geschichte nur aberzählen möchtest sondern hält die Spannung.
Mach bitte schnell weiter, :-)
Sarah
 
Ah noch eine Sache: Ich habe erst nur oben die kapitel gelesen und war dann etwas verwirrt über die Folgenden. Kannst du nicht alle weiteren Teile einfach in den ersten Beitrag hinzufügen? würde es noch leichter machen. War nämlich echt kurz verwirrt das es dann Kapitel 2-4 nochmal gab, ;-)
Sarah
 
Ok, Moment:

@Totti: Freut mich, dass sie dir gefällt! (Nächster Teil, Morgen)
@*Sarah*1: Ich nehme mir deine Kritik zu Herzen. Wie gesag, morgen gehts weiter.
@*Sarah*2: Wie meinst du das? Soll ich nur zu oberst die Kapitel schreiben?

@all: Gute Nacht und danke dass ihr kommentare geschrieben habt! Morge folgt die Fortsetztung und das Geheimnis des Inhaltes de Nastuchpäckchens wird gelüftet ;)
 
*Sarah* schrieb:
Ah noch eine Sache: Ich habe erst nur oben die kapitel gelesen und war dann etwas verwirrt über die Folgenden. Kannst du nicht alle weiteren Teile einfach in den ersten Beitrag hinzufügen? würde es noch leichter machen. War nämlich echt kurz verwirrt das es dann Kapitel 2-4 nochmal gab, ;-)
Sarah

Kannst du mir sagen was genau du meinst?
 
So, jetzt kommt:

Kapitel 5


„Was ist es?“ rief Ben verunsichert. Ich drehte das Päckchen um und zeigte ihm den Inhalt. Ein Foto. Das Foto zeigte uns wie wir mir Claire redeten, es war etwa 10 Sekunden vor dem Messerstich aufgenommen worden. Das Foto musste etwa 2 Meter hinter uns geschossen worden sein. Claire musste es gesehen haben!

Das bedeutete, dass jetzt außer uns noch 2 Personen im Wald waren, zumindest von denen wir etwas wissen. Mr. Settle und… tja und noch jemand. „Es gibt überhaupt keinen Grund weshalb Mr. Settle seine Schwester umgebracht haben sollte… also nehme ich an, Mr. Settle war der Photograph.“ Versuchte ich zu verstehen. „Jetzt wo du das so sagst… es könnte sein, dass Claire gar nicht auf uns gezeigt hat sondern auf „den“ hinter uns!“ Catharina wurde auf einmal ganz unsicher. „Wartet mal kurz!“ sie rannte in die Scheune. Als sie wieder zurückkam, hatte sie das blutige Messer in der Hand. „Es war nicht Mr. Settle der uns fotografiert hat! Ich habe dieses Messer auf seinem Tisch gesehen, als wir bei ihm zuhause waren. Und genau in dem Moment als Donna das Ohr sah, nahm ich das Messer in die Hand und beäugte ihn misstrauisch. Ich denke vielleicht ist er deswegen so nervös geworden! Ich wollte euch keine Angst machen, also behielt ich es für mich“

Das alles war ganz schön viel auf einmal. Wir mussten uns jetzt organisieren. Zusammen rannten wir weg von der Lichtung durch den Wald. Wir dachten, irgendwo müsste es ja einen Ausgang geben. Nach einer Stunde rief Donna plötzlich: „Oh Nein!“ Verwundert schauten wir sie an. Sie kniete auf dem nassen Boden. Dann sah es auch ich und lies mich zu Boden fallen. Kurz darauf auch Catharina und Ben. Das Haus von Claire. Ein paar Meter entfernt. „Verfluchte Scheeisse! Wir sind Herrgott noch mal die ganze Zeit im Kreis gelaufen. „Ben beruhige dich! Wir laufen jetzt einfach gerade aus!“ Mittlerweile war es Abend. Wir liefen jetzt schon etwa 2 Stunden.

Der kühle Schatten der Nacht legte sich über den unheimlichen Wald. Eine Eule flog über unseren Köpfen, ein Schwarm Fledermäuse tanzte im Mondschein. Der Mond verschwand immer wieder hinter den mächtigen, schwarzen Wolken.

„Wir müssen unser Zelt aufschlagen!“ sagte ich als ich etwa eine viertel Stunde überlegt hatte ob das angebracht sei.

Zu meiner Verwunderung willigte Donna als erste ein und half sogar beim Zeltaufstellen. Ben half mir das Dach des Zeltes zu befestigen. „Au!“ schrie Ben. „Was ist?“ fragte ich erschrocken. „Nichts weiter!“

Wir alle konnten schlecht einschlafen. Was für ein Tag!
 
Ja das du einfach alle neuen Kapitel in deinen ersten Beitrag ganz oben packst. Fänd ich persönlich übersichtlicher, keine Ahunung wies den anderen geht. Aber jetzt hab ich das System ja verstanden.:-)
Der neue Teil ist übrigens super! Mach schnell weiter!
Sarah
 
Aha. Aber ich glaub ich lass es so. So können die, die schon von anfang an lesen einfach immer den untersten Beitrag lesen und auf die neuen Kapitel warten, und die die erst jetzt auf den Thrad kommen können oben die ganze Story übersichtlich lesen. sorry falls es dich stört aber du weisst ja jetzt wie es geht.
Danke für das Kompliment, ich beeil mich! Vielleicht erscheint Kapitel 6 noch heute!

PS: He du hast meine Sig. geklaut!;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe eine Frage: Ich hatte die Jdee, allen Personen meiner Geschichte ein Gesicht zu geben von "berühmten" Schauspielern! Wäre das für euch ok oder denkt ihr das verdirbt die ganze Fantasie?
 
Hm, kannst du ja machen, aber ich persönlich finde die Idee ein bisschen unsinnig... wozu denn?
Und dann hab ich noch eine Frage. Wie kommen die vier denn darauf, dass Mr. Settle eine der beiden Aktionen (Foto oder Mord) begangen hat? Also, bevor das Messer gefunden wurde...
Alles in allem finde ich das Kapitel auch super! Aber, wie *Sarah* schon gesagt hat, ich finde auch, dass alles zu schnell geht und alles Schlag auf Schlag kommt. Aber das is jetz nich so schlimm :)
 

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