*FS* Desperate - Grenzenlose Verzweiflung *FS fertiggestellt*

Wer möchte, dass Talithas Leben eine Fortsetzung in einer neuen FS findet?


  • Umfrageteilnehmer
    39
Mir gefällt die Story auch total gut, sie ist sehr spannend und gut erzählt. Freue mich auch schon jedes mal auf die Fortsetzung.
Und wegen den Bildern mach Dir mal keine Gedanken. Man kann alles bestens erkennen und die Hauptsache ist, dass Du weiter gemacht hast.

Hoffe es gibt bald eine Fortsetzung.
 
Kapitel 12

Angst im Herzen - Meinem Kind darf nichts geschehen

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Es war eine lange Fahrt gewesen und mein Rücken schmerzte. Wir befanden uns mitten im tiefsten Wald. Unterwegs hatte mir Christian von irgendwo Klamotten gekauft. Umstandsmode, wie er böse grinsend feststellte. Ich musste diese vor seinem finsteren Kumpel anziehen. Beide amüsierten sich offensichtlich prächtig.

Plötzlich hielten wir an und Christian stieß mich aus dem Auto. Die Hütte wirkte baufällig, klein und ungemütlich.

„Was tun wir hier, Christian? Was hat das alles zu bedeuten?“ Meine Stimme klang müde, ich hatte fast keine Kraft mehr.

Seinem Gesicht war keine Regung anzumerken, als er erwiderte: „Das wird dein Zuhause sein für die nächsten Monate. Hier wirst du dein Kind zur Welt bringen.“

Ich glaubte, mich verhört zu haben. „Das ist doch nicht dein Ernst!“ Ich zitterte.

„Und ob, Prinzessin. Sobald das Kind da ist, wird ein befreundeter Arzt von mir einen Vaterschaftstest vornehmen.“ Er sagte das, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt. „Es wird dir an nichts fehlen. Die Hütte enthält alles Wichtige, was du zum Leben brauchst. Ich bringe dir einmal die Woche frische Lebensmittel.“

Er zog mich in die Hütte und gab mir einen heftigen Stoss. Dann hörte ich nur noch, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte. Ich war allein…





Ängstlich blickte ich mich in der Hütte um (Einwand: Wände sind herunter gefahren, um einen Eindruck des Geschehens zu vermitteln). Sie war alt und vermittelte Düsternis. Alles war mit Holz verkleidet. Das Bad bestand aus einer Toilette, einer offenen Dusche und einem verdrecktem Waschbecken. Im Hauptraum fand sich ausser der spartanischen Küche noch ein wackliges Bett und ein kleiner Tisch mit einem Stuhl davor. Einziges Zugeständnis an die Zivilisation war ein Elektroherd. Beleuchtet wurde die Hütte nur durch drei Kerzen. In einem anderen Eck fand sich ein verstaubtes Bücherregal. Hier sollte ich 8 Monate leben??? Ich hatte grenzenlose Angst. Das Holz war von einer Schmutzschicht überzogen, was den Raum noch düsterer wirken ließ.


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Es half alles nichts. Ich machte mich daran, die Hütte wohnlicher herzurichten. Mit einem alten Lumpen reinigte ich den Holzboden und den Rest der Hütte. Danach stand mir der Schweiss auf der Stirn, aber zumindest war die Hütte nun sauber. Ich schaute zu den Fenstern. Gab es vielleicht einen Ausweg? Verzweifelt rüttelte ich an den Fenstern, an der Türe und schlug gegen die Wände….Es half nichts. Die Türe war aus massivem Edelholz – anscheinend das neueste an dieser Bruchbude. Die Fenster waren vergittert…es gab keinen Ausweg. Ein Sonnenstrahl erhellte die kleine Hütte. Als würde mir die Sonne Mut machen wollen. Doch wie sollte ich in dieser Situation Mut schöpfen?

Ich legte beide Hände auf meinen Leib und sagte zu dem Wesen in mir: „Hab keine Angst, dir wird nichts passieren. Für dich stehe ich das durch.“ Was blieb mir auch anderes übrig?


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Ich hatte mir eins der Fertiggerichte zubereitet, da sich mein Magen doch vernehmlich meldete. Besonders appetitlich wirkte es auf mich nicht. Aber angesichts meines knurrenden Magens sah ich darüber hinweg. Blieb mir etwas anderes übrig? Mehr hatte der Kühlschrank nicht hergegeben, aber ich musste jetzt an mein Kind denken. Nur das zählte. Dieses kleine unschuldige Wesen in mir.

„Warum tut dein Papi das, Kleines? Ich verstehe ihn nicht.“ Ich ertappte mich dabei, wie ich mich mit meinem Kind unterhielt, als könnte es mich verstehen und mir einen Rat geben. Doch was erzählte ich da? War Christian wirklich der Vater?


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Erschöpft kroch ich unter die Decke. Ich konnte mich kaum mehr auf den Beinen halten. Das alles war einfach zu viel für mich. Warum wurde mir das angetan? Was hatte ich verbrochen? Ich wollte einfach nur leben und glücklich sein. War es so viel verlangt? Dachte Christian gar nicht an sein Kind? Schon wieder dachte ich daran, es sei sein Kind. War ich verrückt? Es konnte doch auch Colins Kind sein! Aber ich wünschte mir wohl einfach nur, es würde Christians Fleisch und Blut sein. Nicht auszudenken, was sonst mit mir passierte. Noch schlimmer, was würde Christian meinem Kind antun in diesem Fall??? Verzweifelt schlief ich ein…Ich träumte von einem Leben voller Farben. Ein Leben, bunt und schön. Ich hatte aufgehört, darauf zu hoffen das auch ausserhalb meiner Traumwelt die Farben zurückkehren würden...

Einige Monate später…

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Irgendetwas schien mich geweckt zu haben. Von draussen klang das Rufen eines Käuzchens herein. Nie würde ich mich an diese gespenstische Stille gewöhnen. Auch nach 6 Monaten in diesem Gefängnis nicht. Schwerfällig stand ich auf und schlich zum Fenster. Ich war mittlerweile hochschwanger. Jeder Handgriff fiel mir schwer. Seid Monaten hatte ich mit niemanden mehr gesprochen, nur mit dem Wesen in mir. Christian kam nur des Nachts und füllte meinen Kühlschrank. Er ließ sich sonst nie blicken. Es war erniedrigend.

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Ich öffnete den Kühlschrank und wusste, dass Christian wohl dieses Geräusch verursacht hatte. Der Kühlschrank war prall gefüllt mit Lebensmitteln. Wenigstens diesbezüglich sorgte Christian für mich. Nun zog auch noch ein Gewitter auf. Ich verkroch mich in mein Bett und zog die Decke bis zum Kinn. Gewitter waren immer besonders schlimm. Einmal hatte sogar ein Blitz in einen der Bäume vor der Hütte eingeschlagen. Ich würde wohl immer Angst haben.

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Ich konnte nicht einschlafen und stand daher nochmals auf. Mein Rücken schmerzte. Ich streckte mich und atmete tief durch. „Engelchen, tritt nicht so doll. Du bist ganz schön ungeduldig.“ Ich hatte es mir angewöhnt, mit dem Wesen in mir zu sprechen. So hatte ich das Gefühl, nie ganz allein zu sein. „Weißt du was? Diese Welt kann uns gestohlen bleiben. Ich verspreche, dir wird nichts geschehen. Ich werde dich beschützen.“


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Ich strich liebevoll über meinen wohl gerundeten Leib. Als hätte mich mein Engelchen verstanden, tratt es sanft gegen meine Hand. Ich lachte. Komisch, ich hatte es nicht verlernt. Aber dieses Zauberwesen in mir schaffte es, dass ich mich nie aufgab. „Ja, du verstehst mich. Wie möchtest du überhaupt heissen? Wie gefällt dir Marie, wenn du ein Mädchen bist? Und Niklas, falls ein Büberl in mir heran wächst?“ Wieder ein sanfter Tritt. „Na dann, Marie-Niklas. Ich freue mich auf dich.“ Ich legte mich zurück ins Bett und dachte an Colin. Wie schon so oft….wie es ihm wohl erging? Ob er noch an mich dachte? Was würde er von mir halten, wenn er mich plötzlich nicht mehr sah? Er wusste noch nicht mal, dass er eventuell Vater wurde.

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Es wurde bereits hell, dennoch blieb ich im Bett. Auf einmal durchzuckte mich ein stechender Schmerz. Ich richtete mich im Bett auf und wieder durchfuhr mich derselbe Schmerz. Das konnte doch nicht sein. Waren das etwa Wehen? Ein Sonnenstrahl fiel durchs Fenster, direkt auf meinen Bauch. War das ein Zeichen? Ich zitterte, faltete meine Hände und fing an zu beten: „Bitte, lieber Gott, es ist doch noch viel zu früh. Bitte lass mein Baby gesund zur Welt kommen….“



Hat Talitha tatsächlich schon Wehen?

Wird sie einem gesunden Kind das Leben schenken oder wird sie es verlieren?
 
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JA! ENDLICH! Ohne diese Fs ist das Simforum ******* xD Nein ehrlich ohne diese FS ist alles langwelig und jede Stunde ohne lesen ist schlimm ich hab mich so auf die Fortsetzung gefreut und sie ist wie immer wundervoll. Achja wenn sie es verliert (jetzt zu sagen das ich dann nícht mehr lese wäre sowieso gelogen xD) dann hasse ich dich!!! Sie muss ein kleines Mädchen kriegen (Okay ein Junge is auch gut -.-) und mit Colin abhauen und ihren Mann umbringen +schnief+ Erschieß ihn Talitha!!!!
 
:-) Du hasst mich dann, wenn sie das Kind verliert??? Och nö, nicht hassen. Das wäre nicht so toll, weil die FS hält noch sehr viel für dich bereit. :-) Heute gibt es noch eine Fortsetzung. Bin mit dem Text so gut wie fertig. :-) Danke für das Lob. Ich verspreche dir, es bleibt spannend. Ich sag kein Wort darüber, was passiert. Ich hoffe, egal was kommt, dass du mich nicht hasst. *lach* Nun aber Schluss, sonst verrate ich mich noch....Das will ich ja doch nicht. *g* Also, hab Vertrauen. :-)
 
Kapitel 13

Stunden der Verzweiflung - Wird mein Baby leben?


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Die Schmerzen waren unerträglich. Stundenlang quälte ich mich mit einer Wehe nach der anderen. Es war die Hölle. Ich wollte mein Baby nicht verlieren. Es war doch noch so klein und wehrlos. Ich schrie, als die Wehen in immer kürzer werdenden Abständen kamen. Erst nach endlos scheinenden zehn Stunden brachte ich einen Buben zur Welt. Völlig erschöpft trennte ich die Nabelschnur durch, wie ich es in einem Buch gelesen hatte und drückte das kleine Wesen an mich. Ich weinte vor Freude, Erschöpfung und Angst. Angst drohte mir die Kehle zuzuschnüren. Ich packte meinen Sohn in eine warme Decke und schlüpfte in mein Kleid, welches mir mein Mann dagelassen hatte.

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Mein Kind war schwarz! Damit war mir klar, dass Christian nie der Vater sein konnte. Ich zitterte. Das durfte doch nicht sein! Warum strafte mich das Schicksal so? Ich wusste, er würde mir das Kind wegnehmen und mir schlimmes antun. Ich weinte. Niklas schien verunsichert und stimmte in mein Weinen ein. Ich drückte ihn an mich. „Hab keine Angst, mein Engel. Wir müssen uns einfach etwas einfallen lassen. Ich hab dich doch so lieb.“

Ja, ich liebte dieses Kind über alles. Es hatte Colins Augen, Colins Mund und Colins Nase. Alles an meinem Engel erinnerte mich an Colin.


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Ich funktionierte einen alten Plastikbecher und ein Stück Gummi zu einer Trinkflasche um. Zum Glück hatte ich Milch im Kühlschrank. Diese musste ich nur anwärmen. Gierig trank der kleine Mann. Währenddessen überlegte ich, was ich tun sollte. Ich rechnete nach. Christian kam ungefähr alle drei Wochen. Also hatte ich drei Wochen Zeit, mir zu überlegen wie ich mein Kind in Sicherheit brachte. Christian würde dem kleinen Wesen schlimmes antun. Was er mit mir machte, war mir egal. Hauptsache dem Kind geschah nichts. Ich musste etwas tun, nur was?

Auf einmal flog die Türe auf und mir war, als müsste mir das Herz stehen bleiben.



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Christian stürmte herein. Vor Schreck wie gelähmt brachte ich kein Wort heraus. Er entriss mir das Kind und lachte höhnisch. „So ist das also. Also ist doch dieser Schwarze der Vater. Ich wusste doch, dass etwas faul ist. Du wirst dein Herzchen nie mehr wieder sehen. Merke dir das.“
Ich konnte nicht reagieren, so geschockt war ich. Ich schrie verzweifelt: „Mein Kind, mein Kind! Bitte lass mir mein Kind! Mach mit mir was du willst, aber tue meinem Kind nichts!“ Meine Stimme überschlug sich.


Christian lachte. Es schien ihm Freude zu bereiten, meine Angst zu sehen.

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Er riss mir mein Baby aus den Händen und verließ das Haus. Ich hatte keine Kraft mehr, ihm nachzulaufen. Meine Beine bewegten sich keinen Zentimeter. Als hätte ich Blei in den Füssen…es war einfach grausam. Sekundenbruchteile und doch eine Ewigkeit. Weinend brach ich zusammen. Ich nahm meine letzte Kraft zusammen, klammerte mich an seinen Arm. Ich kratze ihn, biss und schrie nach meinem Baby. Woher diese Kraftreserven kamen, wusste ich nicht. Aber all das nützte mir nichts. Ich war viel zu geschwächt durch die anstengende Geburt. Meine Beine gaben endgültig unter mir nach, ich fiel auf den Boden. Ich versuchte mich aufzurichten, suchte etwas mit dem ich Christian verletzen und somit am Weitergehen hindern konnte. Doch alle Gegenstände waren zu weit weg, ich hatte keine Chance.

Die Tür wurde wieder verschlossen. Ich hörte ein Auto davon fahren. Ich rannte zum Fenster, doch es war zu spät. Mein Baby war weg.


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Ich konnte nicht fassen, was soeben geschehen war. Man hatte mir mein Kind weggenommen. Mein Fleisch und Blut – mein Ein und Alles. Ohne wollte ich nicht mehr sein. Tränen rannen über mein Gesicht und durchnässten nach und nach mein Kleid. Dieser Schmerz in mir war grösser als alles, was ich bisher gefühlt hatte. Nein, ich wollte nicht mehr leben. Entschlossen schaute ich in das Spülbecken. Dort lag es noch, dass Messer. Es war scharf genug, um meinem Leiden endlich ein Ende zu setzen….



Wird Talitha ihr Baby nie wieder sehen?

Was hat Christian mit dem Kind vor?

Wird Talitha wirklich den letzten Weg gehen?
 
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Oh mann ich schwöre, warum hat sie ihn nicht einfach erstochen und ist mit Colin abgehauen? Sie darf sich nicht umbringen und ich glaub das wird sie auch nicht tun, du hättest uns doch gesagt wenn es nur noch einen teil geben würde oder? :schnief: Naja sie wird es nicht tun +einred+ und sie wird ihren Colin wiederbekommen und ihren kleinen Sohn!


Was hast du mit deiner PM gemeint bei dem @Hermine-Love? :confused:
 
Na ja, ein paar meiner Pms kamen wohl nicht an. Bzw. mir wurde gesagt das ich nicht benachrichtigt habe, hab ich aber immer gemacht und irgendwie hat das wohl manchmal nicht funktioniert. Aber schätze ,bei dir klappt es. :-)
Also, ich verspreche dir es ist NICHT der letzte Teil. Es kommen noch viele weitere, es ist noch lange nicht Schluss. Es warten noch Viele Auf und Abs. *g* Ich sag aber nicht, ob sie sich umbringt oder nicht. Wäre ja sonst langweilig. :-)
 
@hermine_love. Möchte mich bei dir nochmals extra bedanken, du bist die Einzige die noch Kommis tippt und das allein gibt mir Antrieb einfach weiter zu machen. Es ist toll, dass du so treu dabei bleibst und ich bin ja von deiner FS auch total begeistert. Danke, dass du so ne treue Leserin geworden bist.
Ansonsten freu ich mich über alle anderen Kommis. Wäre toll, wenn ihr mir sagt was ihr von meiner FS denkt. Will nämlich nach dieser noch eine schreiben, hab schon ne super Idee dafür.
 
Bitte Bitte ^^

Es gab selten eine FS die mich so gefesselt hat... erst zwei die eine war oder ist "Der verlorene Blick ein Mädchen erblindet" und die andere war "Painfull Memories". Die beiden sind wirklich gut aber deine ist besser ;) Die ist echt feeselnd, da ist es kein Wunder, dass ich sie regelmäßig lese und bei deinen Endungen von den Kapiteln muss man ja echt wirklich ein Komment machen, unmöglich! :lol:

Wann machst du weiter? :ciao:

Edit: Eine Sache im letzten Kapitel finde ich allerdings etwas unlogisch, denn selbst wenn sie angst vor ihrem mann hat, liebt sie doch sehr ihr Kind und in jeder Mutter wird eine Löwin geweckt wenn jemand dem Kind was antun will. Deswegen hätte sie eigentlich was machen müssen, aber das weist du sicher und du hast es bestimmt nur für den weiteren Verlauf der Geschichte so gemacht :D Trotzdem wollte ich es anmerken!
 
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@Hermine_Love. Das hat schon alles seinen Sinn. Sie war von der Geburt so schwach, dass sie nicht reagieren konnte. Bedenke sie hat eine schwere Geburt hinter sich. Hätte das wohl besser näher bringen müssen, ich ändere das mal geschwind noch. :-) Danke für die Anmerkung, find ich toll das du mir auch sagst was nicht so gut ist.
 
Kapitel 14
Scharf wie ein Messer - eine fatale Entscheidung
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Ich stand vor dem Spülbecken und starrte sekundenlang auf das Messer. Meine Knie zitterten, ich musste mich am Spülrand abstützen. Ich nahm das Messer in die Hand und strich über die Klinge. Tränen liefen über mein Gesicht. Mein einziger Gedanke galt meinem Baby und Colin. Ich nahm das Messer und setze es an meiner Pulsader an. Ich zitterte. Klirrend fiel das Messer zu Boden. „Na klasse, sogar dazu bist zu blöd,“ sagte ich zu mir selbst. Aber es ging auch anders. Entschlossen griff ich mir eine Schachtel, welche bis dato unbeachtet in einer Schublade gelegen hatte. Ich hatte die Tabletten in einem verstaubten Eck gefunden. Jetzt erschienen mir dieses Tabletten wie die Helfer in der Not. Einfach einschlafen und nichts mitbekommen.

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Entschlossen nahm ich mir ein Glas Wasser und löste darin die restlichen Tabletten auf. Dann trank ich das Glas in einem Zug leer. Anschließend setzte ich mich auf einen der Stühle und wartete. Mein Kopf war vollkommen leer. Nach einiger Zeit merkte ich, wie ich müde wurde. Es war, als würde ich anfangen zu schweben. Ich konnte kaum die Augen offen halten. Plötzlich wurde mir bewusst, was ich da getan hatte. Warum hatte ich es getan? Nein, ich wollte nicht sterben. Ich musste doch für mein Baby kämpfen. Mein Gedanke war, mir den Finger in den Mund zu stecken, damit ich diese Tabletten wieder erbrechen konnte. Mühselig stand ich auf und wankte in Richtung der Badezimmertüre.

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Mir wurde beinahe schwarz vor Augen. Tapfer bekämpfte ich das bleierne Gefühl in allen Gliedern. Das Zimmer begann sich zu drehen. Mit aller Kraft wehrte ich mich gegen das Unabänderliche. Ich nahm alles nur noch durch einen dichten Nebel wahr. Ich hasste mich für das, was ich getan hatte. Aufgegeben – alles aufgegeben. Mich, meine grosse Liebe zu Colin und vor allem mein BABY!!! „NEIN, NEIN, NEIN,“ schrie ich mit letzter Kraft. „HILFE, HILFE, HILFE.“ Ich wusste nicht, woher diese Kraft noch kam. Das letzte Aufbäumen? Doch es war zu spät, alles wurde dunkel und von diesem Moment an wusste ich nichts mehr….



Erzähler:

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So sehr Talitha auch gekämpft hatte, es war wohl zu spät. Beinahe lautlos sackte sie in sich zusammen. Was hatte diese junge Frau, die fast noch ein Mädchen war, alles erdulden müssen? Keine Chance wurde ihr vom Leben geboten, aus ihrem Schicksal zu entfliehen und glücklich zu sein. Lachen, vor Freude singen, ausgelassen sein….alles Dinge, die Talitha nie gekannt hatte. Sollte es wirklich so zu Ende gehen? War es so vorher gesehen? Man weiss es nicht, aber das Schicksal geht seine eigenen Wege und lässt sich nie in die Karten schauen…



Irgendwo, tief im Wald

Personenwechsel


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Wie ich diese Nächte liebte. Alles war still und friedlich. Irgendwo in der Ferne schrie ein Käuzchen. Es war schön, so vor sich hin zu träumen. Andere fürchten sich des Nachts im Wald. Ich liebte es, meine Nächte hier zu verbringen. Nirgends war es so schön wie hier – man fühlte sich so frei und ungebunden. Einfach himmlisch. Mir stieg ein betörender Duft in die Nase. Dieser Duft war mit nichts zu vergleichen. Keine Blume konnte frischer riechen, kein Bild schöner sein als dieser Wald. Der Wald, in welchem ich seid vielen Jahren zuhause war. Ich sah zufrieden in den nachtschwarzen Himmel, welcher von tausenden von Sternen bedeckt war. Sie ließen ihn wie einen Diamanten funkeln.


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Ich lächelte still vor mich hin und schlenderte zurück zu meinem Häuschen. Dabei schlug ich einen anderen Weg als sonst ein. Keine Ahnung, warum ich dies tat. Mir war einfach mal danach, zu der alten verlassenen Hütte zu wandern. Auch wenn sie sehr verfallen wirkte, so war sie stabiler als man es auf den ersten Blick annahm. Oft schon hatte ich in der Hütte gesessen und über mein Leben nachgedacht. Wenn ich Sorgen hatte, war ich immer hierher gekommen. Doch seid über drei Jahren war ich nicht mehr hier gewesen. Seid damals, als es passiert war. Ich beschloss, an der Hütte vorbei zu gehen. Doch was war das??? Brannte da etwa Licht? War die Hütte bewohnt? Ich musste dem nachgehen. Gerade jetzt kam auch noch der Vollmond hinter den Wolker hervor und beleuchtete den Wald auf eine magische Art. Eine unsichtbare Macht zog mich zur Hütte…

Wer ist die geheimnisvolle Fremde?

Was hat sie in der Hütte grausames erlebt?

Gibt es Rettung für Talitha?
 
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AAAH Viel besser =) So ists gut =)

Natürlich schreibe ich auch die schlechten Dinge so kannst du es ja nur noch besser machen (das geht gerade noch so ;)) und eine sehr gute Story zu einer perfekten Story machen und das ist sie!

ALso ich fand den Teil mal wieder sehr gelunegn nach meinem Geschmack ein bisschen kurz aber ich sehe ein, dass du es nicht hättest länger machen können, ich meine sie kann ja nicht ewig durhc die Wohnung laufen und beschreiben wie es ist Tabletten geschluckt zu haben. Ich hätte es vielleicht anders beschrieben aber auf keinen Fall besser!!!

Super, wann gehts wieter? +zitter vor Spannung+

Edit: An meiner gehts morgen weiter hab eben die letzten Bilder geschossen ;)
 
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Heute Abend kommt der nächste teil, bin fast fertig damit. :-)
Ja, der teil ist wirklich etwas kurz geworden. Aber es kommen wieder um einiges längere - :-) und die story ist erst zur hälfte etwa erzählt. Also es wartet noch einiges
 
Erst die Hälfte?! :eek: Kuhl! Ich froi mich schon ^^ +auf heute abend freu+
+ganz gespanntn bin+ Hoffentlich ist das net deine Lebensgeschichte, lol Vom alter her würde es passen. Das wäre ja schlimm... :schnief:
 
Erst die Hälfte?! :eek: Kuhl! Ich froi mich schon ^^ +auf heute abend freu+
+ganz gespannt bin+ Hoffentlich ist das net deine Lebensgeschichte, lol Vom alter her würde es passen. Das wäre ja schlimm... :schnief:
 
Oh Gott nein, dass ist nicht meine Lebensgeschichte. Ich war noch nie verheiratet, hab gerade nicht mal nen Freund. Bin glücklicher Single. Das ist alles wirklich frei erfunden und meiner Phantasie entsprungen. Ich schreib einfach gern und es macht mir Freude, Geschichten zu erfinden. Ich hab auch schon eine Idee für eine neue FS. :-)
 
Da gibt es nix zum Schämen. Ich stelle jetzt den nächsten Teil online. :-) Benachrichtige dich aber trotzdem noch.
 
Kapitel 16

An anderen Ende des Regenbogens

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Zögernd setzte ich einen Fuss vor den anderen. Ich verpasste mir in Gedanken persönlich eine Ohrfeige. Was war los mit mir? Ich war doch sonst nicht so ängstlich. Ich streckte mein Kinn vor und ging nun schnellen Schrittes zu der Hütte. Interessiert und – ich gebe es zu- ein wenig neugierig spähte ich durch eines der Fenster. Mir gefror das Blut in den Adern. In der Hütte lag eine blutjunge Frau – sie konnte kaum älter als 20 sein. Verzweifelt rüttelte ich an den Gitterstäben. Bis mir der Gedanke kam, den Schlüssel unter der Fussmatte zu benutzen. Mit klopfendem Herzen rannte ich auf die andere Seite der Hütte. Doch wo war der Schlüssel? Verzweifelt hämmerte ich gegen die Türe. Doch es tat sich nichts.

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Ich trat einen Schritt zurück und atmete zweimal tief ein und aus. „Denk nach, Laura, denk nach,“ sprach ich mir selbst Mut zu. Was sollte ich tun??? Erst nach ein paar Minuten kam mir ein Gedankenblitz. Ich schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Mensch Laura, bist du bescheuert.“ Klar, dass hatte ich ganz vergessen! Ich hatte schon vor einiger Zeit mal festgestellt, dass die Hütte von derselben Bauart war wie mein Häuschen. Bloss hatte ich viel Geld rein gesteckt und es ausgebaut. Die Schlösser aber waren damals dieselben. Ich hatte meines ausgetauscht, aber den Schlüssel zum alten Schloss hatte ich noch auf dem Speicher liegen. Mir blieb keine Zeit nachzudenken, ich musste auf ein bisschen Glück hoffen und rannte los.

Ich rannte um das Leben der jungen Frau. Ich wusste, sie brauchte mich wie bisher niemand zuvor…


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In Rekordzeit war ich mit dem Schlüssel zurück. Ich betete zu Gott, dass mein Einfall richtig gewesen war. Sonst gäbe es keine Rettung mehr für die junge Frau. Zitternd zog ich den Schlüssel aus meiner Tasche und steckte ihn ins Schloss. Er passte!!! Schnell war die Türe aufgeschlossen. Atemlos stand ich vor der jungen Frau. Da ich Ärztin war, konnte ich ihr sofort helfen. Ich prüfte ihre Reflexe und überlegte. Es lag ganz klar eine Vergiftung vor. Doch mit was hatte sie sich vergiftet? Mein Blick fiel wie zufällig auf das kleine Tischchen im Eck. Darauf lag eine Tabletten Schachtel. Ich wusste, es zählte jede Sekunde…



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Sicht Talitha:

Irgendetwas kitzelte mich an der Nase. War ich schon im Himmel? Ich wusste es nicht, aber er fühlte sich weich an. Ich öffnete vorsichtig die Augen und blinzelte. Ich war mehr als nur erstaunt. So sah der Himmel gewiss nicht aus. Ich schlug beinahe andächtig die weiche Bettdecke zurück und schaute mich in dem Zimmer um. Ich befand mich in einem roten Paradies. Es war sehr geschmackvoll eingerichtet. Ich stieg aus dem Bett und trat zu der Frisierkommode. Schüchtern setzte ich mich auf den schönen Stuhl und warf einen ängstlichen Blick in den Spiegel. Anscheinend war ich in Ordnung und…..am LEBEN! Stille Freude wollte sich in mir ausbreiten. Ich schaute an mir herab. Ich trug einen grünen, samtweichen Schlafanzug. Noch nie hatte ich so etwas Schönes am Körper getragen. Doch wer hatte mir diesen angezogen?


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Ich setze mich auf die Bettkante und schaute mich intensiver in dem freundlichen Raum um. Alles wirkte heimelig und vermittelte ein Gefühl von Zuhause. Obwohl der Raum sehr klein war, hatte ich noch nie einen schöneren gesehen. All der Luxus, in welchem ich bisher gelebt hatte, hielt diesem Vergleich nicht stand. Ich strich über meinen flachen Bauch und plötzlich war alles wieder da. „NEIN!!!!!!!!!!!“ Der Schrei schallte durch die Wohnung. Mein Körper vibrierte vor Spannung.



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Eine junge Frau trat durch die Türe und lächelte mir freundlich zu. „Du brauchst keine Angst zu haben, du bist in Sicherheit. Hast du gut geschlafen? Schön, dass du wach bist. Wie fühlst du dich?“ Ich musterte die Frau vor mir überrascht. Die Worte sprudelten nur so aus ihrem Mund. Wer war das? Irgendwie kam sie mir bekannt vor. Ihre ganze Haltung erinnerte mich an jemanden. Ach was, mein Kopf gaukelte mir wieder irgendetwas vor. Sie war schlank und auffallend frisch und natürlich. Sie trug eine Sonnenbrille und lächelte noch immer. „Hat es dir die Sprache verschlagen?“, wandte sie sich abermals an mich.

„Ähm….Ich…Ich kenne dich gar nicht.“ Ich stotterte und wusste nicht, was ich sagen sollte.

Sie grinste schief. „Na und? Das haben wir gleich nachgeholt. Ich bin Laura, Laura Kurz. 30 Jahre jung, von Beruf Ärztin und wohne hier seid vielen Jahren. Nun bist aber du dran.“

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Sie ging zu der Frisierkommode und nahm ihre Brille ab, fuhr sich mit einer Bürste durch ihr glattes Haar. „Drüben im Kleiderschrank findest du Klamotten. Dein Kleid hab ich weggeschmissen. Das war zu nichts mehr zu gebrauchen. Du kannst dir daher Klamotten von mir nehmen. Zieh an, was dir gefällt. Wir haben in etwa dieselbe Grösse.“

Ich stand immer noch da wie angewurzelt. „Ich….Ich….Ich bin etwas verwirrt. Wo bin ich und wie komme ich hierher?“

Laura drehte sich zu mir und zwinkerte mir zu. „Das ist schnell gesagt. Aber erst einmal ziehst du dich um und machst dich frisch. Um es kurz zu sagen: Du bist am anderen Ende des Regenbogens, um es mal so auszudrücken. Du hast die Schattenseite kennen gelernt, wie mir scheint. Nun hast du aber die andere Seite erreicht.“ Mit diesem Satz wandte sie mir ihr Gesicht zu. Sie wollte noch etwas sagen, aber ich hörte es schon nicht mehr. Es ging in meinem Aufschrei unter. Geschockt starrte ich in Lauras Gesicht. „NEIN, NEIN. Das kann doch gar nicht wahr sein. Das geht doch gar nicht. Du kannst gar nicht hier sein......“



Was hat Talitha so erschreckt?

Ist sie immer noch verwirrt oder steckt mehr dahinter?

Und wo ist ihr Baby Niklas???
 
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Oh mein Gott! Colins Schwester! :eek:

Oder irre ich mich? Nein das ist sie doch, aber... aber... :eek:
Mach schnell weiter ganz schnell.
Achja irgendwie hätte ich das noch ein bissl mehr ausgeschmückt wie sie Talithe ins Leben zurückholt ich meine sie hat ja immerhin unmengen Tabletten verschluckt... Sonst wie immer super!
 
Wollte ich zuerst auch - aber das wäre nur sinnlose umschreibung gewesen. Und wie das in bildern ausdrücken? Aber egal. =)
Colins Schwester? Nein, wie kommst du jetzt darauf? :lol: :eek: Ist die nicht tot? =) Mir war so. :confused:
 
Wow-wow-wow!
deine story ist einfach der hammer!
nur wenige stories habe ich mit so viel
spaß bis zum ende gelesen und hinterher
gedacht: das lesen hat sich gelohnt.
ich finde deinen schreibstil super und deine
bilder sind auch klasse! :D

lg,
sunprincess

p.s. bitte benachrichtige mich doch,
wenns weitergeht!

p.p.s deine signatur ist lustig!
 
Mach ich gern sunprincess. Ich möchte auch bei deiner benachrichtigt werden - weil ich sie super mega toll finde bisher.

Benachrichtigt werden:

lovesims2go;Silia;Braendli;electro_fee;Hermine_Love;SunPrincess
 
Also echt mal:
Die Story ist ja voll cool!
Echt jetzt!
Du hast mir mit meiner ersten FS Ein dunkles Geheimnis schon so ein tolles Kompliment gemacht,jetzt muss ich dir auch eines machen!
Du hast alles so gut hingekriegt,die Bilder,die Texte,die Story!lles passt perfekt zusammen!
Riesiges Lob an dich!

Viele Grüße
Lara123887 :hallo:
 
FunnyChrissy schrieb:
Wollte ich zuerst auch - aber das wäre nur sinnlose umschreibung gewesen. Und wie das in bildern ausdrücken? Aber egal. =)
Colins Schwester? Nein, wie kommst du jetzt darauf? :lol: :eek: Ist die nicht tot? =) Mir war so. :confused:

Verarsch mich doch net =)

Edit: Srry, dass ich das jedesmal frage aber wann gehts weiter? :)
 
Du darfst das. Ich möchte in ca. einer halben stunde den nächsten teil online stellen. schreibe an den letzten Sätzen. *g*
 
ich darf das =) Is ja goil ^^ Danke +hehe+

Ohja! Ohja! Schnell! Schnell! Schnell!

Edit: +wart+ +ungeduldig auf dem Stuhl rumzappel+ +wart+
 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitel 16
Das Wunder - Eine rätselhafte Feststellung


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NEIN! Das konnte doch nicht wahr sein. Vor mir war niemand anderes als Colins tote Schwester. Aber nein, dass konnte nicht sein. Ich war verrückt, sie war tot. Sie konnte nicht vor mir sitzen. Es war eine zufällige Ähnlichkeit, weiter nichts.

Laura lächelte mir abermals zu. „Du bist etwas durcheinander, stimmt’s? Ist kein Wunder, bei dem was du durch gemacht hast.“

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Ich schaute ihr nach wie vor gebannt ins Gesicht. Ich verglich sie im Geiste mit dem Foto in Colins Wohnung. Es konnte keinen Zweifel geben.
„Ich dachte…ich wollte….du bist….“
Laura unterbrach mich. „Nichts da, jetzt wird nicht gequatscht. Du wanderst jetzt ab ins Bad, machst dich frisch und dann frühstücken wir. Es wird Zeit, dass du etwas in den Magen bekommst. Das Bad ist gleich nebenan, die Küche findest du auch leicht. Das Haus ist nicht gross. Zumindest nicht das Erdgeschoss davon.“
Damit stand sie auf und verschwand.


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Zögernd öffnete ich den Kleiderschrank. Wie verzauberte fuhr ich mit meinen Fingern über Hosen, T-Shirts und Tops. Nach wie vor war ich total durcheinander - ich musste mich getäuscht haben wegen Lauras Ähnlichkeit mit Colin. Mein Gott, so viele Menschen sahen einander ähnlich. Ich wurde schon total verrückt. Mein Blick wanderte wieder über die hübschen Klamotten. Ich kannte Kleider der teuersten Boutiquen. Doch solch einfache Kleider waren mir fremd. Aber um so viel schöner als das wertvollste Ballkleid. Ich nahm mir eine schicke Hose und ein dazu passendes Halbarm Shirt und ging in das Bad nebenan. Ich legte mich in die Badewanne und lehnte mich entspannt zurück. So wohl hatte ich mich selten gefühlt. Doch dann dachte ich wieder an mein Kind. Was heisst dachte….ich bekam meinen kleinen Engel nie aus dem Kopf. Dafür liebte ich ihn zu sehr. Doch im Verdrängen war ich Meisterin. Ich fing an, bitterlich zu weinen. Ich freute mich über Klamotten und ein Bad – dabei hatte ich vor kurzem mein Kind verloren. Es war so hoffnungslos.


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Als ich aus dem Bad trat, stieg mir ein feiner Duft in die Nase. Es roch nach Omelett. Ich trat in die Küche und zog genießerisch den Duft ein. Dann schlug ich meine Hand vor den Mund, als hätte ich etwas Verbotenes getan. Ich durfte mich nicht über ein Essen freuen, ich durfte mich überhaupt nicht mehr freuen. Ich war Schuld, dass es meinem Kind nun nicht gut ging.

„Nur nicht so schüchtern, setz dich doch.“ Laura machte eine einladende Handbewegung.

„Das geht nicht, ich darf nicht.“ Um meine Worte zu bekräftigen, trat ich einen Schritt zurück.

Laura legte wieder ihren Kopf schief. „Sagt wer?“

Ich kam ins Stottern. „Ähm….Ich….Ich sag das. Mein Gewissen sagt mir das.“

Laura beachtete meine Einwände nicht. „Du setzt dich und isst endlich etwas. Sonst muss ich mir noch Sorgen machen.“

Ich war baff. Jemand sorgte sich um mich? Das war mir völlig neu.


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Wieder Erwarten schmeckte es mir. Laura überwachte jeden meiner Bisse. Es fiel mir nicht mal schwer, meinen Teller leer zu essen. Vorsichtig blickte ich auf den Teller neben mir, auf welchem noch weitere Omelettes aufgeschichtet waren.

Laura schien meinen Blick bemerkt zu haben. „Nicht so schüchtern, lang nur zu.“

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Lange hatte ich nicht mehr so lecker gegessen.

Laura lächelte mir weiterhin zu. Sie stellte keine Fragen. Sie drängte mich nicht. Ich erwartete alles, nur nicht das was dann kam.

„Du kannst die nächsten Tage gern bei mir übernachten. Oben steht ein altes, aber bequemes Bett. Fühl dich wie zuhause.“

Tränen liefen über mein Gesicht. Ich konnte nicht glauben, dass sie damit mich meinte.

Jetzt weine nicht, iss auf und dann kannst du mir erzählen, was dich bedrückt. Natürlich nur wenn du möchtest. Wenn nicht, ist das auch kein Problem. Du entscheidest allein, was passiert.“

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Ich fasste sofort Vertrauen. Laura war anders, als alle Menschen die ich bisher getroffen hatte. „Ich hab nur eine Frage….“ Ich stockte.

„Nur zu,“ machte sie mir Mut.

Ich atmete tief ein. „Ich hab doch….ich meine….die Tabletten….Ich wollte es nicht….es war….war ein Fehler. Ich…..ich….ich schäme mich so.“
Laura fasste über den Tisch hinweg nach meiner Hand. „Es gibt keinen Grund, sich zu schämen. Es ist ja nichts passiert, wir konnten deinen Fehler ausbügeln.“
“Ich verstehe nicht….“ Tränen liefen weiterhin über mein Gesicht.

„Das ist ganz einfach. Sieh mal, ich war im Wald spazieren. Wie jeden Tag. Durch Zufall wählte ich einen anderen Weg. Die Hütte war beleuchtet, dass kam mir seltsam vor. Ich sah dich durch eines der Fenster auf dem Boden liegen und hab gehandelt. Als Ärztin konnte ich dir rasch helfen. Mit einem kleinen Leiterwagen brachte ich dich hierher. Ich wohne auch im Wald, schon viele Jahre.“



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Als wir nach dem Essen auf dem Sofa sassen, brachen bei mir alle Dämme. Ich erzählte ihr von meinem Leben und ließ nichts davon aus. Meine Ehe, welche die Hölle war, Christians Gewalt mir gegenüber, sogar dass er ein Mörder war verschwieg ich nicht. Ich erzählte weiter von der Affäre mit meinem Nachbarn, von meiner Schwangerschaft und wie ich in die Hütte gekommen war. Bis zu diesem Augenblick, als mir Christian das Baby nahm und ich zu den Schlaftabletten gegriffen hatte. Ich beschönigte nichts. Als ich geendet hatte, weinte ich bitterlich. Laura sass nur da und wusste wohl nicht, wie sie reagieren sollte. Doch da täuschte ich mich. Sie nahm mich einfach in die Arme und ließ mich weinen.

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Als meine Tränenflut nachließ, drehte ich mich zu Laura und sah ihr ins Gesicht. Wieder bemerkte ich diese Ähnlichkeit mit Colin. Es war erschreckend.

„Du hast ne Menge durch gemacht. Verdammt noch eins, aber gib dir nicht die Schuld daran. Du warst viel zu jung, um dich wehren zu können. Du hattest keine Chance. Mensch, sei stolz auf dich. Wenn du mir ausserdem deinen Namen verrätst, redet es sich einfacher.“ Sie legte wieder mal ihren Kopf schief.

Ich lächelte unter Tränen. „Ich heiße Talitha, Talitha Lange. Warum tust du das alles?“
Laura zuckte mit den Schultern. „Weil ich dich gern ab, Talitha. Das ist doch ganz einfach.“


Ich lächelte abermals. „Alles wäre so schön, wenn mein Kind bei mir wäre.“

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Ich legte meine Hand auf Lauras, wie um mir Kraft zu holen und bettete meinen Kopf an ihre Schulter. „Wie kann ich stolz auf mich sein? Ich konnte mein Kind nicht beschützen.“

Laura redete weiterhin mit sanfter Stimme auf mich ein. „Dann sag mir mal, was du hättest tun sollen. Nach einer solch Kräftezehrenden Geburt ist es ein Wunder, dass du überhaupt ohne ärztliche Hilfe klar kamst. Du hättest sterben können. Ich bin sicher, dein Baby lebt.“
“Meinst du?“ Hoffnung wollte sich in mir breit machen. Doch das dauerte nicht lange an. „Warum bist du dir so sicher?“
“Ganz einfach, weil ich es kenne. Ich kenne diese Art von Mann.“ Das klang so gleichgültig, als würde sie mir eine Geschichte vorlesen.


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Laura stand auf und nahm ein Buch aus dem Regal. Sie blätterte kurz darin und reichte es dann an mich weiter. Auf dem Bild sah man eine wunderschöne Braut, es war Laura. Strahlend, bildhübsch und zufrieden wirkte sie darauf.

„Am Anfang, da war alles perfekt, Talitha. Ich hatte meinen Bräutigam durch meinen Zwillingsbruder kennen gelernt. Er hatte diese Beziehung vermittelt. Ich empfand es als richtig. Doch dann entpuppte sich mein Mann als Bestie. Er schlug mich regelmässig. Lange gab ich mir selbst die Schuld dafür. Bis ich erkannte, dass niemand daran Schuld ist. Mein Bruder machte sich lächerlich über mich, er glaubte mir kein Wort. Als ich ihm erzählte, dass ich meinen Mann anzeigen wollte, wandte er sich von mir ab. Er nannte mich eine überkandidelte Zicke, die mit nichts zufrieden ist. Mein Mann wurde mangels an Beweisen nicht verurteilt. Mein Bruder sorgte dafür, dass ich zum Gespött im ganzen Ort wurde.“

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Sie stand auf und ging zum Computer in der Ecke. Ich folgte ihr. Sie öffnete eine Internetseite mit den Zeitungsartikeln von damals. Mir wurde ganz kalt, als ich den ersten Artikel lass. „Ärztin Schuld am Tod eines Patienten – wie weit darf ein Halbgott in Weiss gehen?“

„So war das, Talitha. Mein Bruder tat alles, um mich in ein negatives Licht zu rücken. Aber ich wurde frei gesprochen, man konnte mir kein Vergehen nachweisen. Doch ich war endgültig unten durch, verlor meinen Job und musste meine Heimat verlassen. Ich fuhr zufällig durch diesen Wald, ohne Ziel. Ich entdeckte das Häuschen und kaufte es. Hier kannte mich niemand und ich konnte frei ohne Druck leben. Ich baute mir eine neue Existenz auf, leite jetzt eine eigene Praxis. Du kannst es auch schaffen.“

Ich schaute sie zweifelnd an. „Ich weiss nicht, ohne mein Baby ist alles sinnlos. Aber sag mal, warum war dein Bruder so grausam? Ihr seid doch Zwillinge. Was wurde aus ihm?“



Was wird Laura von ihrem Zwillingsbruder preisgeben?

Ist Talitha stark genug, zu kämpfen?


 
Oh mal wieder ganz, ganz toll (=
Wusst ichs doch. +haha+
Oh nein jetzt wird bestimmt Colin zum Arsch =( Ich mochte ihn so sehr aber seine Schwester ist noch teoller! (=

Achja dein neuer Titel hört sich zwar gut und interssant an und Übersetzt ist es blöd: "Verzweifelt - Grenzenlose Verzweiflung" LÖL
Naja man liest es ja auf Englisch ;)
 
Ich weiss - aber man muss es ja nicht übersetzen. *g* Ich fand das einfach toll - mir gefällt dieses englische Wort für Verzweifelt. *g*
 
Ich bin jetzt erst auf deine Geschichte gestoßen und kann nur sagen WOW! Das ist mit Abstand die beste Fotostory die ich je gelesen habe!!!!!!!!!!!!!!!!
Von den Bildern bis zu deinem Schreibstuil und der Idee zu dieser geschichte ist einfach alles genial! Man kann richtig mit Talitha mitfühlen! Unglaublich!
Noch eine Frage: Mit welchen Bildbearbeitungsprogramm arbeitest du?
 
du meine fresse ist das alles grausam und fesselnd und überhaupt!
bitte UNBEDINGT ich wiederhole UNBEDINGT benachrichtigen sonst STERBE ich!!!! das ist soooos spannend, echt unglaublich!
riiiiiiiiiiiesengroßes LOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOBLOB!!!!!!!!
 
Jetzt werde ich noch rot, Tigerbabe. Das ist so ein liebes Lob.....:eek: Das stärkt mich unheimlich. Will heute noch ein Kapitel Online stellen. Hoffe, ich schaffe es. Ich benachrichtige dich furchtbar gerne.

Eine Liste der Leute, die benachrichtigt werden. Wenn ich jemanden vergessen habe, der auch benachrichtigt werden will, einfach melden:

lovesims2go;Silia;Braendli;electro_fee;Hermine_Love;SunPrincess;Tigerbabe

@Tamsi. Das ist echt lieb, dankeschön. :-) Ich arbeite mit Photo Impact. Damit bin ich echt sehr zufrieden. Eigentlich bin ich mit den Bildern seid einigen Kapiteln gar nicht zufrieden. Aber du hast ja bestimmt gelesen, woran es lag. Hab die wegen eines Problems nur noch auf Word gespeichert und besser krieg ich sie nicht mehr hin. :mad: Ärgere mich tierisch über mich selbst. Aber na ja, hauptsache euch gefällt sie. Versuche auch noch das Beste aus den Fotos rauszuholen.

Danke nochmals an euch alle. *ganz rot werd*
 
FunnyChrissy schrieb:
Eigentlich bin ich mit den Bildern seid einigen Kapiteln gar nicht zufrieden. Aber du hast ja bestimmt gelesen, woran es lag. Hab die wegen eines Problems nur noch auf Word gespeichert und besser krieg ich sie nicht mehr hin. :mad: Ärgere mich tierisch über mich selbst. Aber na ja, hauptsache euch gefällt sie. Versuche auch noch das Beste aus den Fotos rauszuholen.

Danke nochmals an euch alle. *ganz rot werd*


hmm hast du sie mal mit einem screenshot (neben den F-Tasten, "Druck-S-Abf" heißt die taste, drücken und in paint oder photo impact einfügen) "abfotografiert"? so rette ich so nen krempel immer...
oder hat word das schon so verkomprimiert dass nix mehr zu retten ist? is vielelciht noch was in deinem temp ordner?


(sry falls der post überflüssig war)


btw wirklcih eine tolle story. congratz, ich freu mich aufs finale. :hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
muss ich glatt mal probieren, wäre toll wenn das klappt.
 
Krass - das klappt einwandfrei. Mensch du, du hast den Rest meiner FS gerettet. *ganz dankbar bin* Jetzt hab ich wieder tolle Fotos. WOW! TAUSEND DANK, ehrlich. Ich lass zwar die Fotos, wie sie jetzt sind drin. Das alles zu ändern wäre nicht so prickelnd. Aber den Rest kann ich so viel besser näher bringen. DANKE!!!!
 
Ich sag es lieber gleich. Dieses Kapitel wird recht kurz - es hat nur fünf Bilder. Aber dafür ist das nächste extra lang. :-)

Kapitel 17

Verwicklungen - So klein ist die Welt


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Ich fühlte mich Laura immer mehr verbunden. Ich bereitete uns ein leichtes Abendessen zu. Wir hatten nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war. Bei Tisch kam Laura auf ihren Zwillingsbruder zurück.

„Ich weiss nicht, was aus ihm geworden ist. Es ist mir auch egal. Colin ist nur noch auf dem Papier mein Bruder.“
Ich zuckte zusammen. „NEIN! Also doch, du bist Colins Zwillingsschwester.“
Verständnislos schaute Laura über den Tisch zu mir. „Sicher, habe ich dir doch gerade gesagt.“
“Laura, MEIN NACHBAR DAMALS WAR COLIN! VON IHM IST MEIN BABY!“ Ich betonte jede Silbe, so aufgeregt war ich.


Lauras Augen wurden gross. „Bist du dir da sicher? Jetzt verstehe ich auch deine Reaktion von vorhin. Was hat er dir erzählt über mich? Hat er mich mal wieder sterben lassen? Oder mir eine Krankheit angedichtet?“


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Sie erzählte mir, dass Colin allen Menschen von ihrem Tod erzählte. Ich berichtete ihr nun, was ich von ihm erfahren hatte. Dabei kamen mir erneut die Tränen. Colin hatte mich angelogen, die ganze Zeit. Warum verleugnete er seine Schwester? Genau diese Frage stellte ich nun Laura.

Laura runzelte die Stirn. „Er hasst mich, so einfach ist das. Sag mal, hast du ein Foto von Christian?“

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, aber im Internet sind tausend Fotos von ihm. Ich zeige sie dir gern.“
Laura nickte zustimmend. „Es wäre wirklich wichtig. Ich habe so das Gefühl, als hätte dich auch Colin nur benutzt.“


Ich lachte. „Aber nein, Colin doch nicht.“


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Ich suchte eine ganze Weile im Internet, bis ich endlich ein passendes Foto fand. Laura schaute über meine Schulter und wandte sich ab. „Das reicht, mehr muss ich gar nicht sehen. Talitha, Christian ist Colins bester Freund. Sie machen schon lange zusammen schmutzige Geschäfte.“
Ich erstarrte. „Das kann doch gar nicht sein….Nein, dass glaube ich nicht. Woher willst du das wissen? Du kannst das gar nicht wissen. NEIN, NEIN, NEIN.“
"Glaubst du, mir macht das alles Freude? Ich würde dich nie anlügen. Tali, so schwer es auch für dich ist. Das sind Tatsachen. Je eher du dich damit abfindest, desto einfacher wird es für dich sein." Laura hatte leise gesprochen, ihr selbst tat es leid mir einen weiteren Schmerz zufügen zu müssen.
"Ach Laura, wie kann das alles sein? Da war doch etwas zwischen mir und Colin...das kann man doch gar nicht spielen." Ich spührte eine grenzenlose Verzweiflung in mir. Zuerst diese Ehe, die ich nie wollte. Die brutalen Schläge, die Vergewaltigung, die Schwangerschaft, der Verlust meine Babys und nun Colins Verrat.
Meine Freundin wusste wohl selbst nicht, was sie sagen sollte. Stille herrschte im Raum, bis sich Laura geräuschvoll räusperte.
"Süsse, ich weiss wie du dich fühlst. Mir ging es damals selbst nicht anders, aber er ist keine Träne wert."
"Das sagt sich so leicht...." Eine Träne rollte über meine Wange.
"Tali, bitte nicht weinen...."


Ich hörte ihr nicht mehr zu, sondern drohte erneut zusammen zu brechen. Laura führte mich in ihr Schlafzimmer und half mir, mich auszukleiden. Sie breite die Decke über mich, zog sich einen Stuhl heran und fing an zu erzählen.


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„Christian und Colin kennen sich seid der Schulzeit. Jeden Unsinn haben sie gemeinsam durch gestanden. Eine wahre Männerfreundschaft, könnte man sagen.“
Ich wisperte leise: „Aber warum hat mir Colin nicht gesagt das er Christian kennt?“


Laura seufzte. „Da ist noch etwas, was ich dir sagen muss. Mein Mann damals….es war Christian. Ich war auch mit ihm verheiratet.“
Ich fuhr in meinem Bett hoch. „WAAAAAAAAAAAAASSSSSSSSS? Aber das gibt es doch nicht.“
Laura nickte traurig. „Die Welt ist klein, Talitha. Das Schicksal wollte es, dass wir uns finden. Christian hat dich benutzt, von Anfang an. Um an die Firma deines Vaters zu kommen. Dank Colin wurde er dich auf elegante Art los. Das Baby war sicher nicht geplant, aber Christian weiss sich immer zu helfen. Doch ein Baby würde er niemals töten. Daran darfst du gar nicht erst denken...."



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Aufseufzend richtete ich mich auf und ließ meine Beine vom Bettrand baumeln. Ich fixierte einen imaginären Punkt an der Wand – ich nahm beinahe gar nichts war. In diesem Moment hatte ich eine dieser Phasen, in welchen mir alles egal war. In diesen Phasen hasste ich mich einfach selbst. Ich wusste, dass war falsch. Aber ich kam nicht weg von diesen Selbstvorwürfen.

Laura seufzte. „Hör auf, dir die Schuld zu geben.“
Ich lachte trocken auf. „Laura, ICH hab zugelassen, dass mir Christian MEIN Baby nimmt. Ich hab es nicht beschützt – was bin ich nur für eine Mutter?“


Laura sprang von ihrem Stuhl hoch, packte mich an den Schultern und schüttelte mich. „Wach endlich auf, Talitha. Sag mir, WAS hättest du tun sollen? Sag mir das. Jetzt und sofort.“

Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich konnte ihr nur mit einem Schweigen antworten.

„Siehst du. Er hat dich geschlagen – ist das deine Schuld? Nein. Er hat dich vergewaltigt. Ist das deine Schuld? Nein. Dein Baby konntest du nicht beschützen. Mensch Tali, du hattest eine zehnstündige Geburt hinter dir. Kein Mensch dieser Welt hätte da etwas bewirken können. Du musst aufhören dich zu bemitleiden. Wir werden alles tun, um dein Kind zu finden. Alles! Das verspreche ich dir hier und jetzt. Aber hilf mir dabei – ich kann das nicht alleine. Tue es für dein Kind – fang an zu leben!“

Ein Schulterzucken meinerseits war die Antwort….



Hat Talitha aufgegeben?

Fielen Lauras Worte auf fruchtbaren Boden?

Ist Baby Niklas für Talitha verloren?
 
Woooohooooo

deine FS ist richtig tight! freu mcihs chon auf den nächsten teil! mach weiter so ;) wird geil! 100%!

:hallo:
 
das mit Colin ist ja krass....
hätte ich nicht gedacht....

ganz schön spannend.... :) ich hoffe du machst schnell weiter.
 
Hallo!
Also- ich gestehe das ich noch nicht alle Kapitel durchgelesen habe, aber die dich ich gelesen habe waren eiunfach mega! Die reißen echt mit und sind wahnsinnig spannend! Die Bilder sind echt... wow! Sorry, aber mehr kann man nicht sagen.

Kathi
 
Hey Danke. Das ist echt lieb von euch.
@von Spinnweb. Ich bemühe mich, dass ich so weiter mache. Ob ich es schaffe, weiss ich nicht. Aber der Wille ist auf alle Fälle da. Ich liebe diese FS, mir macht sie irre viel Freude.
@Wurzelgnom. Tja, so sind die Männer.:lol: Colin ist ja leider auch einer. Glaub mir, es wird noch ganz schön spannend. Insgesamt werden es etwa 25 Kapitel. Plus ein oder zwei mehr oder weniger. Je nachdem, wie ich mit den Fotos hinkomme. Im Prinzip hab ich vor, diese Woche meine FS abzuschließen. Werd nachher einen Teil Online stellen, heute abend gewiss noch einen.
@brightMoment. Also.....das du nicht alle Kapitel gelesen hast ist verziehen. :lol: =) Ich denke, man kommt auch so ganz gut mit, wenn man überflieg. Zumindest hab ich mich bemüht, dass es nachvollziehbar bleibt. Danke für das tolle Lob. :hallo:
Danke euch allen und all meinen treuen Lesern. :hallo:
 
Ach ja, jetzt habe ich mich durchgekämpft. Also, mehr als vorher kann ich nicht sagen ist eben super... Ein Tipp wegen der Sig: Mach doch nen Link draus, also das man nur auf den titel der FS klicken muss- sieht besser aus. War nurn Tipp ;) *rofl*
By<e, Ka
 
Kapitel 18

Alles auf Angriff - Ich gebe mein Kind nicht auf

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Alles hatte sich geändert. Seid der schlimmsten Zeit meines Lebens waren 5 Monate vergangen. 5 Monate, in welchen sich mein Leben von Grund auf geändert hatte. 5 Monate, in welchen ich nichts von meinem Kind gehört hatte. Alle Versuche, etwas über meinen Engel herauszufinden, verliefen im Sand. In aller erster Linie war es auch entscheidend gewesen, auf mich selbst zu achten. Laura hatte vorbildlich dafür gesorgt, nachdem mich eine schwere Krankheit nieder gestreckt hatte. Ich hatte mir eine Lungenentzündung in der alten Hütte geholt. Doch nun hatte ich die Krankheit überwunden und mit dieser mein Leben geändert. Ich hatte gelernt, zu mir selbst zu stehen und ich hatte gelernt, mich selbst zu lieben. Das war ein schwerer Schritt gewesen. Ich war ein neuer Mensch geworden, mit einem neuen Selbstbewusstsein. Alles war Lauras Verdienst.

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Ich wollte weg, weg von meinem alten Leben. Dies spiegelte sich auch in meinem Äusseren wieder. Die langen Haare waren einer schicken Kurzhaarfrisur gewichen. Ich fühlte mich endlich als Frau und war innerhalb kürzester Zeit erwachsen geworden. Ich sah nun auch auf mein Äusseres, schminkte mich und hielt mich durch Sport fit. Ich tat all das für mein Kind. Ich wollte die Hoffnung nicht aufgeben, dass mein Spatz noch lebte. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Christian ihm etwas angetan hatte.

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Versonnen blickte ich an einem schönen Sommertag aus dem Fenster. Da kam Laura in mein Zimmer. Schon richtig, mein Zimmer. Laura hatte mir den ersten Stock ihres Hauses überlassen. Dort hatte ich mich eingerichtet. Ein bisschen Geld war mir aus der Zeit meiner Jugend noch geblieben. Meine Grossmutter hatte es für mich angelegt. Es hatte mir nun ermöglicht, mir drei hübsche Zimmer einzurichten. Die Küche benutzen wir noch zusammen. Wir waren beste Freundinnen geworden.

Laura wedelte mit einem Brief in der Hand. „Rate mal, was ich hier habe.“

Meine Augen wurden gross. „Ist der Brief endlich da?“
Meine Freundin nickte. „Ja, er ist da. Ich lege ihn dir auf den Tisch und lass dich erst mal allein.“
Ich hielt sie zurück. „Nein, du sollst auch wissen was drin steht.“

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Befreit griff ich nach dem Brief. Er sah sehr amtlich aus. Er war von meinem Anwalt. Ich hatte die Scheidung eingereicht. Endlich hielt ich die Bestätigung in den Händen. Jetzt hatte ich den ersten grossen Schritt getan. Ich riss den Brief auf und fing an zu lesen.

„Süsse, was ist los mit dir?“ Das war Lauras Stimme. Wahrscheinlich hatte sie bemerkt, dass meine Gesichtsfarbe auf blass gewechselt hatte.

„Laura, es gibt keine Scheidung.“ Meine Stimme klang verunsichert.

„Wie meinst du das? Ich verstehe es nicht.“

„Ich weiss es selbst nicht, Laura. Mein Anwalt bittet mich zu einem persönlichen Gespräch. Heute schon….Laura, ich....würdest du mich begleiten.“
“Diese Frage hab ich nicht gehört. Wann fahren wir los?“




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Kurze Zeit später sassen mir meinem Anwalt Jens Köster gegenüber. Laura war bei ihm Klientin und es war klar, dass auch ich mich an ihn wandte. Ich vertraute ihm. Er war noch jung, aber der Beste seines Fachs.

Freundlich hatte er uns begrüsst. Ich sollte ihm nochmals in allen Einzelheiten erzählen, was ich über das Gespräch meines Noch Mannes mit Sebastian wusste. Bis hin zu meinem Verdacht, dass Christian der Mörder des Beamten war. Ich hatte meinem Anwalt alles erzählt. Er hatte mir zu einer Anzeige wegen schwerer Körperverletzung, Vergewaltigung und Freiheitsberaubung geraten. Eine Anzeige wegen des Verdachtes auf Mord wurde von der Staatsanwaltschaft eingeleitet. Colin war ebenfalls unauffindbar. Er schien sich schon länger abgesetzt zu haben.

„Frau Lange, erst einmal vielen Dank das Sie so schnell Zeit hatten und gekommen sind. Es gibt leider Probleme bezüglich der Scheidung, ich möchte gar nicht gross drum herum reden.“ Ernst schaute mein Anwalt mich an.


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Aufmerksam schaute er auf seinen Bildschirm. Dann blickte er auf und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Frau Lange, eine Scheidung kann leider nicht eingereicht werden. Ihr Mann Christian Lange hat sich abgesetzt oder ist gerade dabei. Man vermutet, er möchte ins Ausland. Sein Haus wurde durchsucht, alles sieht nach einer überstürzten Flucht aus.“

„Das sieht meinem Mann ähnlich. Er hatte noch nie die Grösse, zu seinen Fehlern zu stehen. Was bedeutet das nun für mich?“

Jens legte einen Finger an sein Kinn. „Das bedeutet, dass eine Scheidung erst mal nicht möglich ist. Aber über die Grenze ist Ihr Mann noch nicht. Alle Durchgänge werden überwacht. Die Anklage wegen Mordes ist nun durch, man hat eindeutige Beweise gefunden, die Ihren Mann überführen.“
Ich nickte. „Das hatte ich nicht anders erwartet. Gibt es etwas Neues von meinem Kind?“

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Jens Köster erhob sich und marschierte in seinem Büro auf und ab. Er blieb vor einem der grossen Fenster stehen und schien einen Punkt ausserhalb des Raumes zu fixieren.

„Frau Lange, wir wissen bisher nur das Ihr Sohn nicht zur Adoption freigegeben wurde. Diesen Schritt ist Ihr Mann also, wie vermutet, nicht gegangen.“ Er sprach sehr langsam, als müsste er sich jedes Wort genauestens überlegen.

„Was bedeutet das für mich und mein Kind? Glauben Sie, er hat….“ Nein, daran wollte ich nicht denken. Ich wollte mir nicht ausmalen müssen, was Christian mit meinem Kind getan hatte.

Laura dachte wie stets praktisch. „Es wird doch weiterhin nach Talithas Kind gesucht?“

Jens drehte sich wieder zum Fenster, so sah ich seinen besorgten Gesichtsausdruck nicht.

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„Es wird weiterhin nach Christian Lange gefahndet.“ Wieder schien er sich jedes Wort genau überlegt zu haben.

Laura wurde fast schon wütend. „Was soll das nun wieder heissen? Ich habe gefragt, ob weiterhin nach Niklas gesucht wird?“

Müde drehte sich Jens wieder zu uns. „Es liegt keinen Hinweis auf ein Verbrechen vor. Man sieht das Kind nicht in Gefahr. Man geht davon aus, dass es bei Ihrem Mann ist, Frau Lange.“

Laura schrie die nächsten Worte fast. "Wie bitte? Man sieht das Kind nicht in Gefahr? Wie blöd ist das denn? Christian hat einen Menschen ermordert und man sieht das Kind nicht in Gefahr? Das kann doch alles nicht wahr sein."

Jens Köster schaute irritiert weiterhin aus dem Fenster. "Ich selbst kann es mir nicht erklären. Genauso hat es der zuständige Kommissar Lars Wunderlich formuliert."

Laura fuhr plötzlich von ihrem Stuhl hoch. "Wie bitte? Lars Wunderlich? Aber er kennt Christian doch schon lange - sie sind zusammen zur Schule gegangen. Ich bin sicher, er will ihm dadruch nur einen Vorsprung verschaffen und dessen Haut retten."

Jens wurde hellhörig. "Sind Sie sicher?" Laura schniefte, wie sie es immer tat wenn sie entrüstet war. "Sie müssten nur auf alte Klassenfotos sehen - darauf sind die beiden nebeneiner abgebildet."

Das reichte Jens. Er versprach, sich diesen Kommissar vorzunehmen. Nun sag er wieder bessere Chancen für Baby Niklas. Bessere! Das beruhigte mich kein bisschen.

Ich sass zusammen gesunken in meinem Sessel und hatte zu allem nichst gesagt. Was sollte ich dazu auch sagen? Tief in meinem Herzen wusste ich, dass die Chance Niklas lebend zu finden auf Null gesunken war…



Bringt die Fahndung nach Christian Erfolg?

Die Ereignisse überschlagen sich


 
Zuletzt bearbeitet:
Wow!!! Eine sehr gelungene Fortsetzung mit tollen Dialogen. Der Zeitsprung ist gut verständlich. Weiter so- und Daumen hoch!
 
Ui - Dankeschön. Da schreibe ich die FS gleich dreimal so gern. Ich muss jetzt noch die anderen benachrichtigen. Denke, in ein paar Stunden gibt es dann das nächste Kapitel.
 
brightMoment schrieb:
Ach ja, jetzt habe ich mich durchgekämpft. Also, mehr als vorher kann ich nicht sagen ist eben super... Ein Tipp wegen der Sig: Mach doch nen Link draus, also das man nur auf den titel der FS klicken muss- sieht besser aus. War nurn Tipp ;) *rofl*
By<e, Ka

Danke für den Tip. Werd ich mal versuchen - wäre nämlich echt praktischer
 
FunnyChrissy schrieb:
Ui - Dankeschön. Da schreibe ich die FS gleich dreimal so gern. Ich muss jetzt noch die anderen benachrichtigen. Denke, in ein paar Stunden gibt es dann das nächste Kapitel.


Du bist aber schnell *staun* Ach du benachrichtigst? Da kannst du mich ja gleich auch draufnhemen, gelle?:lol:

Kathi
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