*FS* "Liebe ist doch nur ein Wort..."

Der nächste Teil könnte ein wenig dauern... muss mal wieder was anderes zocken

Liebe....



Teil CVI (106)


Diese Nacht musste Mark auf seiner Couch verbringen, da Bastian sich stur stellte und sich weigerte, ihn in sein eigenes Schlafzimmer zu lassen. Bis auf "Du schläfst heute auf der Couch" bekam Mark von ihm auch nichts weiter zu hören, als er sich etwas später wieder einigermaßen beruhigt hatte und versuchte, in sein Schlafzimmer zu kommen.


Ein paar Minuten lang versuchte er, soweit er es in seinem Zustand zustande brachte, Bastian mit gutem Zureden dazu zu bringen, die Tür wieder aufzuschließen... Aber da dieser sich einfach taub stellte, kam Mark damit nicht weit. Er trat laut fluchend gegen die Tür, nannte Bastian ein gottverdammtes Miststück und warf mit wilden Drohungen um sich, bevor er mit finsterem Gesicht zu seiner Couch zurück schlurfte.

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Er rauchte eine Zigarette, verbrannte sich beim Anzünden derselben die Finger, fluchte und pfefferte das Feuerzeug in die nächste Ecke... und dann kehrte, nach noch ein wenig mehr Alkohol, endlich wieder Ruhe ein... am nächsten Tag schien alles vergessen. Mehr oder weniger. Bastian ging zickig seinem Aufräumwahn nach und Mark lag auf der Couch und jammerte im Minutenabstand über Kopfschmerzen.


Rücksicht nahm Bastian bei seinem Putzanfall keine. Er packte alle leeren Flaschen in eine Kiste, spazierte damit an Mark vorbei und als dieser wieder einmal jammerte, dass Bastian nicht so einen Lärm machen sollte, ließ dieser die Kiste einfach los und sie fiel laut scheppernd zu Boden. "Vielleicht hilft's ja, wenn du noch ein bisschen säufst!" zeterte Bastian los, währen Mark sich jammernd zwei der Couch Kissen gegen die Ohren drückte.

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Bastian nahm ihm die beiden Kissen weg und warf sie in die nächstbeste Ecke. "Fällt dir daran vielleicht IRGENDWAS auf?!" zeterte er und zeigte auf die Flaschensammlung in seiner Kiste, die Mark erst nach einiger Zeit mit geringer Aufmerksamkeit betrachtete. "Was soll mir da auffallen?" fragte er schulterzuckend und sah Bastian ein wenig irritiert an.


Dieser machte ein böses Gesicht und fing anschließend an, die Flaschen in seiner Kiste nach "alkoholhaltig" und "alkoholfrei" zu sortieren, während Mark ihn skeptisch dabei beobachtete. Als Bastian fertig sortiert hatte, sah er Mark vorwurfsvoll an. "Den ganzen Schei* da hast du allein schon diese Woche gesoffen!" zeterte er und stemmte die Hände in die Hüfte.

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"Mein Schatz, du hast deinen Wochenrekord gebrochen – und das in nur vier Tagen! So kann das nicht weitergehen! Kapiert?!" meckerte Bastian, während Mark sich stöhnend die Stirn rieb. "Musst du so laut rum schreien? Geht das nicht ein klein wenig leiser..?" erwiderte er seufzend und Bastian sah ihn einem Moment lang wütend an.


"Nein, verdammt! Das geht nicht leiser!" fauchte er Mark an, bevor er die Flaschen schwungvoll und unter lautem scheppern wieder in die Kiste zurück beförderte. "Deine beschi**ene Sauferei geht mir so was von auf'n Sack! Hast du eigentlich nichts besseres zu tun, als dich vollaufen zu lassen?!" "Mach mal nicht so nen Wind deswegen." Meinte Mark.

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"Ist doch nur ein bisschen Alkohol... halb so wild. Das Zeug wird mich schon nicht gleich umbringen." "Na, wenn das so ist!" zeterte Bastian aufgebracht. "Dann könnt ich mir ja eigentlich auch mal wieder ein wenig Stoff von Andre besorgen... ist doch nur ein bisschen Heroin... halb so wild... wird mich schon nicht gleich umbringen."


"Was zum Teufel soll denn der Schei*?!" erwiderte Mark leicht gereizt. "Soll das ein Witz sein?! Das kannst du wohl kaum miteinander vergleichen! Das sind zwei ganz verschiedene paar Schuhe!" "Diese beiden Dinge sind sich ähnlicher, als du vielleicht denkst, mein Schatz!" sagte Bastian verärgert. "Und es ko*zt mich so an! Dieser beschi**ene Alkohol ko*zt mich an!"

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"Deine beschi**ene Sauferei ko*zt mich an! Und DU ko*zt mich auch an! Wenn du unbedingt willst und dir das schei* Zeug so wichtig ist, dann sauf ruhig weiter! Ich werde dich nicht davon abhalten! Aber erwarte nicht, dass ich mit dir im gleichen Zimmer schlafe, wenn du besoffen bist! Erwarte auch nicht, dass ich mit dir in der gleichen Wohnung schlafe!" fauchte er wütend.


"Ich hab echt keinen Bock mehr auf die ganze Schei*e! Der gleiche Mist wie damals! Wie lang wird's wohl noch dauern, bis du mich wieder schlagen willst?" fragte er und setzte ein vorwurfsvolles Gesicht auf. Mark rieb sich stöhnend die Stirn. "Ich werd dich nicht schlagen..." meinte er seufzend. "Und das letztens... das tut mir leid. Das hab ich dir doch schon gesagt."

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"Jaja... halt die Klappe Schatz! Ich will den Schei* nicht hören! Wie auch immer... ich will dich nicht besoffen in meiner Nähe haben! Schon gar nicht im Bett! Ich HASSE es, wenn du besoffen bist! Und ich HASSE S*x mit dir, wenn du besoffen bist! Wenn dir das nächste Mal im Suff nach F*cken ist, dann geh zu deiner Blondine! Aber nicht zu mir!" zickte Bastian.


"Ich hab keinen Bock, mich wie ne beschi**ene Hure von dir f*cken zu lassen, wenn dir mal wieder die Birne schwimmt! Ich war lang genug ne beschi**ene Hure! Ich hab keinen Bock, die auch noch für dich zu spielen!" "Wie bitte?" erwiderte Mark irritiert. "Du bist doch keine Hure..." "Bin ich auch nicht!" fauchte Bastian. "Aber du behandelst mich wie eine, wenn du besoffen bist!"

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"Und ich HASSE es, mich von dir wie eine Hure behandeln zu lassen! Ich HASSE es! Es ko*zt mich so an!" schimpfte Bastian. "Wie geht's deinem Intimbereich?" fragte er anschließend ein wenig ruhiger und Mark musterte ihn skeptisch. "Wieso fragst du?" erwiderte er und Bastian seufzte. "Nur so... ich musste dir gestern leider Rührei besorgen..." meinte er schulterzuckend.


"Du warst ein wenig... aufdringlich, mein Schatz." Fügte er hinzu und Mark sah ihn fragend an. Anscheinend hatte er es sogar geschafft, sich ein Blackout anzutrinken. "Wie..? Aufdringlich?" "Aufdringlich eben..." meinte Bastian und seufzte ein weiteres Mal. "Da musste ich dich leider ein wenig treten, mein Schatz... wer nicht hören will..."

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"Falls es immer noch weh tut... tut mir leid. Ich hab das auch nicht gern gemacht, schließlich brauch ich das Ding da unten noch." Sagte Bastian. "Aber das ist jetzt erst mal nebensächlich. Ich will, dass du mit dieser Sauferei aufhörst! Und wenn du jemals wieder mit mir in die Kiste willst, dann solltest du bald damit aufhören... sonst such ich mir vielleicht nen anderen..."


Bastian grinste ihn an, schnappte sich die Kiste mit den Flaschen und spazierte an Mark vorbei, nach draußen zum Auto. Er verstaute die Kiste im Kofferraum und fuhr anschließend los, um die Flaschen zu entsorgen, während Mark auf der Couch sitzen blieb und ein wenig irritiert mit seinem Whiskey herumspielte, den er eigentlich schon seit einer ganzen Weile trinken wollte.


Aber irgendwie schien ihm, nach Bastians zickiger Predigt, die Lust darauf vergangen zu sein. Er drehte sein Glas ein wenig hin und her, bevor er es ein Stück beiseite schob und sich stattdessen lieber eine Tasse Kaffee besorgte.




Fortsetzung folgt
 
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Ich bin froh das Bastian Mark mal wieder den Kopf zurecht gerückt hat. Hätt ich auch gemacht, vorallem nachdem was vorgefallen ist am Abend davor. Ich find ja das es schon komisch ist das Mark sich so extrem zugeschüttet hat.

Schwerelos du hast schon recht mit deinen Agumenten das das mit den Suchtkranken eigentlich immer so ist wie du es uns jetzt mit Mark miterleben hast lassen aber es ist einfach zu schlimm das wirklich einzusehn. Da Mark schon seit längerem wieder abhängig ist und das nicht gleich am Anfang als er mit der Sauferei wieder angefangen hat passiert ist. Jetzt kommt sicher das Kommentar das er doch die Tabletten geschlugt hat, aber ich bild mir ein damals war es berechnung und ich glaub das er es momentan einfach nicht mehr realisieren konnte.

Ich halt Bastian jetzt ausnahmsweise mal die Daumen das seine Moralpredigt gefruchtet hat. Und auch bald Früchte trägt. Da es ja eigentlich jeder der hier brav mit liest hofft und weiß hätte Mark nur Julia an seiner Seite dürfte er sich die Radischen schneller von unten ankucken als uns allen lieb ist. Manchmal kommt es mir so vor als würde ich die drei Hauptdarsteller dieser Story persönlich kennen oder vielleicht mit ihnen befreundet sein.

Wobei ich glaub bald brauch ich nen Psychodoktor da ich sicher irgendwann nen nervenkolla bekomm sollte einer von ihnen doch mal das Zeitliche segnen. Meine Freunde würden mich für verrückt erklären, falls sie das nicht eh schon tun.

PS bitte komm bald wieder zu deinen Sims zurück, damit wir erfahren wie es weiter geht mit den kaotischen Leutchens hier
 
Hey Schwerelos.
Auch mal wieder ein Kommentar von mir. Sorry, dass ich mich in letzter Zeit ein wenig rar gemacht habe.

Ich finds gut dass Bastian mal endlich seine Klappe aufgemacht hat. das waer auch weiterhin nicht gutgegangen und Julia haette sich das nie im Leben getraut.... Sie akzeptiert ja sogar Marks Alkoholsucht.... Hauptsache er bumst sie...! *mecker*

Ich denke dass Bastis kleine Rede bei Mark Wirkung zeigen wird. Denn er will Basti nicht verlieren und wuerde zu Grunde gehen.

So das wars erstmal. Bis denne =)
 
Liebe....


Teil CVII (107)



Die Streitereien zwischen den beiden Sturköpfen hatten sich vorerst auch wieder erledigt. Bastian blieb zwar noch eine geraume Weile ziemlich zickig, aber richtig schlimm gerieten sie erst mal nicht mehr aneinander. Allerdings sollte es wohl noch einige Zeit dauern, bis sich an Marks Alkoholkonsum irgendetwas ändern würde, obwohl Bastian seine Drohung bezüglich des Platz-, oder besser gesagt, des Bettverweises, wahr machte.


Immer mal wieder verbannte er Mark aus dessen eigenem Schlafzimmer, weil er der Ansicht war, er hätte zu viel getrunken und Mark blieb nichts anderes übrig, als die Nacht auf seiner Couch zu verbringen, denn Bastian ließ in der Hinsicht überhaupt nicht mit sich reden. Er konnte ja so furchtbar stur sein.

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Einerseits hatte Bastian zwar Recht, dass die Trinkerei nicht gut sein konnte, aber andererseits fand ich es schon ein wenig übertrieben, dass er Mark nur deswegen gleich aus seinem eigenen Bett verbannte, was Mark natürlich nicht allzu gut gefiel, doch unternehmen konnte er dagegen nicht wirklich etwas. Davon abgesehen kamen die zwei wieder ganz gut miteinander aus.


Allerdings taten sich mir im Laufe der nächsten Tage Zusammenhänge auf, die mir bisher nie in den Sinn gekommen waren... denn je mehr Mark trank, desto weniger aß Bastian. Beides geschah allem Anschein nach unbewusst, sorgte jedoch auf beiden Seiten immer mehr für schlechte Laufe und ungute Spannungen.

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Dementsprechend war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie wieder aneinander geraten würden... und leider behielt ich mit dieser Vermutung Recht. Nach nur wenigen Tagen flogen bei den Beiden wieder heftig die Fetzen. Sogar so heftig, dass Bastian mitten in der Nacht noch aus der Wohnung flüchten musste, weil Mark komplett durchzudrehen drohte.


Der Lärm, den die beiden mit ihrem Streit verursachten, riss mich unsanft aus meinen Träumen und zog mich verschlafen zu meinem Balkon. In Marks Wohnung flogen nicht nur die Fetzen, sondern auch mal wieder sämtliche Einrichtungsgegenstände, die Mark während seines Anfalls in die Finger bekam... und zwar zielgenau in Bastians Richtung, begleitet von unschönen Flüchen und Beleidigungen.

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Als es am heftigsten wurde, trat Bastian den Rückzug an. Er verschwand aus der Wohnung, möglichst ohne noch von irgendwas getroffen zu werden, und ließ Mark alleine weiter wüten, während er, auf der Straße angekommen, erst mal tief durchatmete, um anschließend seufzend den Kopf hängen zu lassen. Bei seinem Schatz würde er diese Nacht wohl kaum schlafen.


Ein wenig unschlüssig stand Bastian auf der Straße herum und überlegte, wo er nun mit sich hin sollte, bevor er sein Handy hervor kramte und der Reihe nach ein paar verschiedene Nummern wählt, um einen anderen Schlafplatz zu finden. Leider ohne Erfolg. Warum ging er denn nicht in seine eigene Wohnung? Er hatte sie doch eigentlich noch, oder etwa nicht?

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Und warum rief er denn nicht mich an? Er wusste doch, dass ich ihn nie vor der Tür hätte stehen lassen... Ich hatte immer einen Platz zum Schlafen frei, wenn es nötig war... aber mein Telefon klingelte erst ganz am Schluss, nachdem Bastians andere Versuche erfolglos blieben und er nur noch zwischen mir und Andre wählen konnte. Gut, dass seine Wahl auf mich gefallen war.


Ich meldete mich möglichst freundlich und versuchte, nicht zu verschlafen zu klingen. Ein wenig zögerlich entschuldigte Bastian sich für die späte Störung und fragte, ob er den Rest der Nacht vielleicht bei mir schlafen konnte. Natürlich sagte ich nicht Nein. "Julchen, du bist ein Schatz." Sagte Bastian grinsend, nachdem ich ihm die Tür geöffnet hatte.

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"Wenn du auch noch Nein gesagt hättest, wär mir nur noch Andre übrig geblieben..." fügte er hinzu und verzog ein wenig angewidert den Mund. Auf Andre war er irgendwie gar nicht mehr gut zu sprechen... obwohl es noch gar nicht so lange her war, dass er ihn noch als "Freund" bezeichnet hatte. Ob vielleicht irgendwas vorgefallen war, von dem ich noch nichts wusste?


"Bei so was sag ich doch nie Nein. Das weißt du doch." Meinte ich lächelnd, bat ihn herein und bot ihm etwas zu Trinken an, wie es die Höflichkeit von mir verlangte. "Nein, danke." Meinte Bastian und sah sich kurz in meiner Wohnung um. "Ich werd mich dann einfach mal auf deiner Couch breit machen, OK?" fragte er und grinste mich an.

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"Du musst aber nicht auf der Couch schlafen... die ist nämlich nicht wirklich gut zum Schlafen geeignet." Erwiderte ich schulterzuckend. "Wenn du willst, können wir uns auch mein Bett teilen. Das ist groß genug und viel bequemer." "Dein Bett war auch groß genug für Mark." Fauchte er mich plötzlich bitterböse an. "Nein, danke! Ich nehm die Couch!"


"OK..." murmelte ich und machte mich mit hängendem Kopf daran, ihm ein Kissen und eine Decke zu besorgen. "Ihr streitet recht oft in letzter Zeit..." bemerkte ich beiläufig, während ich die Decke quer durch die Wohnung zu meiner Couch schleppte und zweimal fast gestolpert wäre. "Woher willst du das wissen?!" zickte Bastian und ich zog die Schultern hoch.

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"Es ist nicht zu überhören..." antwortete ich. "Ich hoffe, es ist soweit alles in Ordnung bei euch..." "Willst du mich vera*schen?" erwiderte Bastian zickig. "Du hoffst, dass alles in Ordnung ist?! Das glaubst du doch wohl selber nicht! Du wartest doch nur auf eine Gelegenheit, mir meinen Schatz wegzunehmen!" "Nein, das stimmt nicht." Widersprach ich und zog eine Schnute.


"Ich will ihn dir überhaupt nicht wegnehmen... ich kann doch nichts dafür, dass ich mich ausgerechnet in ihn verliebt hab..." murmelte ich und wurde mit jedem Wort immer leiser und verlegener, während Bastian mich mit bösen Blicken strafte. "Irgendwann wird er schon wieder zur Vernunft kommen und merken, dass eine dumme Blondine nichts für ihn ist." Sagte Bastian herablassend.

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"Sei doch nicht so gehässig..." meinte ich und ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. "Warum beleidigst du mich denn immer? Mark war doch derjenige, der zu mir gekommen ist. Nicht andersrum. Eigentlich solltest du auf ihn sauer sein." "Bin ich auch. Und auf dich bin ich sauer, weil du diejenige warst, die ihm erlaubt hat, zu dir zu kommen." Meckerte Bastian.


"Obwohl du genau wusstest, dass es mein Schatz ist – nicht deiner! Und es wird auch nie deiner werden! Irgendwann wirst du das schon noch kapieren... und Mark vermutlich ebenfalls... und dann kann ich wieder nett zu dir sein, wenn ich Lust dazu hab. Vorher brauchst du dich gar nicht über Beleidigungen beschweren. Du bist nämlich selbst schuld."


Er nahm mir die Decke aus der Hand und schickte mich mit einer verscheuchenden Handbewegung zurück in mein Bett. Seufzend schlurfte ich in mein Schlafzimmer und zog mir die Decke über den Kopf, um mich noch ein wenig selbst zu bemitleiden.





Fortsetzung folgt
 
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also son arsch der basti motzt jule an obwohl er bei ihr pennen darf jule hätte ihn rausschmeißen sollen grrrrrrr
ich sag nur , als ich die story anfing zu lesen, war der basti am anfang nen ganz lieber, dann wurde er immer ekelhafter...
der soll sichj mal ne frau holen, die mer nerven für ihn hat, und nich so abnormal sein, und der jule mark wegnehmen
ich hasse basti ich hasse basti ich hasse basti...
grrrrrrrrrrrrrrrrr
 
also wenn ich jule wäre hätte ich basti im hohen bogen wieder raus geworfen.
wieso lässt sie sich das alles nur gefallen?
ich meine ok ich kann verstehen das er auf sie sauer ist, aber warum schläft er dann überhaupt bei ihr wenn er "nicht nett" zu ihr sein kann?
dann nutzt er sie ja eigentlich in gewisser weise auch nur aus und ist auch nicht wirklich ein besserer freund!
aber naja wir kennen unser julchen ja und es überrascht mich jetzt auch nicht wirklich!
bin gespannt wie mark sich jetzt weiter verhält und ob er wieder durch diese methode mit dem trinken aufhört, wenn basti jetzt schon wieder anfängt weniger zu essen ist das gar nicht gut wo er doch gerade mehr oder weniger davon weg war!
also auch wenn dir das jetzt nicht wirklich hilft aber ich finde deine fs noch konstant supi wie am anfang und ich finde nicht das sie sich verschlechtert hat!
hoffe dir kommen bald neue ideen und du hast nicht genug von der fs oder von uns!
bin gespannt wie es zwischen den drein als nächstes weiter geht und ob basti am nächsten morgen wenn sie aufwacht auch einfach weg ist so wie mark das öffter macht, höflichkeit scheint bei ihnen ja nicht unbedingt an erster stelle zu stehen =)
LG kleine-dinimaus :hallo:
 
Mark kann nicht lang drauf warten, dass Jule aufwacht, weil die Hunde auch nicht lang auf ihren Spaziergang warten können und sonst nur in die Bude schei*en würden... und Julchen weiß das doch (hab ich's noch nicht oft genug in die FS geschrieben?). Dementsprechend empfinde ich persönlich es durchaus als höflich, wenn er sie schlafen lässt, statt sie extra aufzuwecken, nur um ihr zu sagen, dass er sich jetzt verpi**t, weil er sich um die Köter kümmern muss.

Heute 0,0 Grinse-Smilies, weil ich frustriert bin :naja:
 
stimmt auch wieder das hab ich irgendwie völlig vergessen ^^
sry wenn dich das jetzt noch mehr frustriert hat als vorher =(
LG kleine-dinimaus
 
gutes sims girl schrieb:
der soll sichj mal ne frau holen, die mer nerven für ihn hat, und nich so abnormal sein, und der jule mark wegnehmen
ich hasse basti ich hasse basti ich hasse basti...
grrrrrrrrrrrrrrrrr
wiso nimmt er mark der jule weg? :confused: außerdem was will basti mit ner frau, der ist doch schwul. basti ist doch schon ewig mit mark zusammen. mark hat mit jule ne affäre. somit würde jule den mark von basti wegnehmen, was sie zwar nicht macht (obwohl sie gerne würde) - weil sie einfach alles mit sich machen lässt.

ich kann basti verstehen das er sauer auf jule ist, sie waren immerhin gute freunde, und gute freunde fangen nichts mit den partnern von freunden an.

aber basti hatte ja auch schon (ich glaube 2 mal war es)mit jule gep...ppt, ist zwar schon lange her, aber ihm hatte es ja auch gefallen, oder.... und damals war er auch schon mit mark zusammen, also was regt er sich eigentlich so auf.:rolleyes:

basti hat ne eigene wohnung, warum geht er da nicht pennen? ich hätte basti auch nach so ner vorstellung vor die tür gesetzt, soll er doch zu andré gehen, wäre doch nicht ihr problem, ich an jules stelle hätte dann vielleicht die hoffnung gehabt, das es das aus für basti & mark wäre. :lalala: obwohl, da müsste sich jule trotzdem mehr ins zeug legen, weil mark und basti sind wie pech und schwefel und die bringt keiner so schnell dauerhaft auseinander und schon gar keine jule schlaftablette. da müsste jule schon andere geschütze auffahren.


@schwerelos: ich finde deine story immernoch super, nur würde ich gerne wiedermal nen traum von jule lesen, vielleicht sogar, das sie anstatt immer nur in marks kopf, mal zur abwechslung bei basti in den gehirnwindungen "spazieren" geht :ohoh: . aber bitte bitte noch gaaannnz lange weitermachen. deine fs ist unschlagbar.
 
Also jetzt darf ich auch mal wieder.
Bastian ist sicher an nächsten Morgen noch in der Wohnung schon allein deswegen weil er langschläfer ist. Das Mark immer schon weg ist ist für mich verständlich. Ich hab ja selbst nen Kläfer zu Haus.

Das Bastian Jule so anfährt versteh ich irgendwie noch nicht so 100% aber das sich Julia nicht wert wundert mich garnicht. Das hat sie noch nie gemacht und warum sollte sie das jetzt auf einmal bei Bastian macht ausgerechnet bei ihm. Bei Matthias oder Bernd noch ein vielleicht aber nicht bei ihren beiden Männern. Ich frag mich warum ihr euch darüber wundert.

Das wir uns sowas nicht bitten lassen würden ist ja ok und ich läster gern über Menschen ohne Rückrad aber selbst das hab ich bei Julia schon fast aufgegeben. Sie ist halt ein zu guter Sim und lässt sich von allen auf der Nase rumtanzen. Ich hab zwar immer gehofft das sie irgendwann doch ne Phase hat wo sie sich durchsetzt aber die Hoffnung scheint vergebens.

Und jetzt mal zu Schwerelos
Du weiß das deine FS nicht Schei*e ist. Weil sonst hättest du nicht so viele Fans, und das man manchmal einbisschen Zeit braucht um wieder auf neue Ideen zu kommen ist normal. Aber ich lese es echt nicht gern das du am liebsten die Hut drauf schmeissen würdest.*klugschei*ernmuss* Ich glaub wenn du dir mehr Zeit lässt mit der Story haben alle verständnis aber wenn du sie abbrechen würdest über wenn soll dropdead dann mecken. Du kannst ihr doch nicht die Möglichkeit nehmen über Julia zu schimpfen. Ich brauch doch was zu lachen:(
 
ich vertiedige meine meinung, dass basti sich ne frau suchen muss, weil frauen ein geistig stärkeres geschlecht sind....
er kann sich ja ne bodybuilderin suchen...
da hat er auch schön auer beim s.x das will er auch...
jule ist arm dran...
ich würde mark basti schon längst weggenommen haben...
außerdem warum hat mark mit ihr s.x gehabt???
um nur seine lust zu bändigen???
ich glaube, dass er mehr für jule emfindet, als für basti...
bloß er traut sich selbst icht, weil basti sonst noch mehr abnehmen würde, was mark natürlich nicht will...
mark tut mir echt leid bei dem typen...
er sollte einfach basti rauswerfen und jule zu sich ziehen lassen...
so hätten sie ein besseres leben...
 
ich glaube nicht das marks leben so besser wäre!
julia ist viel zu sensibel und labil für ihn, das würde nicht lange gut gehen!
sie kann ihm keine grenzen zeigen und traut sich nicht zu sagen was sie stört, diese beiden dinge sind so schon wichtig für eine beziehung, aber mark braucht sie glaube ich um so mehr damit er sich nicht zu tode säuft oder sonstwas!
er hat ja auch schon getrunken bevor die geschichte mit julia war so weit ich mich entsinne!
und basti braucht mark genauso, eigentlich ergänzen die zwei sich sehr gut und bis jetzt sind sie auch immer wieder aus jeder sch*iße zusammen raus gekommen.
ich glaube auch nicht das mark julia mehr liebt, aber das ist sehr schwer einzuschätzen finde ich.
man kann jeden der drei auf eine art verstehen aber jeder der drei macht auch fehler die die ganzen dinge nur schlimmer macht.
basti hätte es zb nicht erlauben sollen und sich danach so aufregen weil es ihm ja schon weh tut (was verständlich ist) und er dadurch schnell wieder in seinen abnehmwahn gelangen kann.
julia hätte nichts mit mark anfangen sollen gerade weil sie bastis beste freundin ist, nur sie kann ja auch nichts für ihre gefühle.
und mark sollte sich entscheiden was er wirklich will, wobei er das glaub ich selbst nicht ganz so gut weiss, oder vllt auch beide gleich stark braucht?!

deswegen glaube ich nicht das das prob gelöst wäre wenn sich basti ne frau suchen würde und mark mit julia zusammen käme, ich glaube dadurch wird es eher nur noch schlimmer!

bin gespannt wie du die situation (hoffentlich) irgendwann mal lösen wirst :)

LG kleine-dinimaus
 
kleine-dinimaus schrieb:
ich glaube auch nicht das mark julia mehr liebt, aber das ist sehr schwer einzuschätzen finde ich.
Denkanstoß: Hat Mark zum Julchen jemals "Ich liebe dich" gesagt? :rolleyes:


*muss weg*
 
man muss jemanden nicht lieben um mit ihm zu schlafen es gibt genug andere gründe die einen dazu führen.
mark meinte doch mal das er sie mit unschuld asoziiert (richtig geschrieben?)
er fühlt sich warscheinlich auf eine art zu ihr hin gezogen, vllt sucht er bei ihr auch entwas was er woanders nicht bekommt.
oder er braucht einfach die abwechselung, so richtig konnte er das ja selbst noch nicht bewantworten.....!
 
Ich bleibe dabei, dass er sie liebt, es sich und ihr aber nicht eingestehen will, weil es ihn verwirrt. Er weiß nicht, ob er Basti, oder Julchen liebt. Hängt scheinbar auch ein bisschen von seiner Stimmung ab.
Julchen liebt er wegen ihrer Unschuld, das glaubich auch und Basti? ist mir manchmal ein bisschen schleierhaft, aber trotzdem nachvollziehbar, ohne ihn würde einfach was fehlen (was Julchen ja auch ab und an bei den Treffen bemerkt).

Einfach nur mal, um meinen Senf dazuzugeben.
 
Liebe....


Teil CVIII (108)



Ich lag noch einige Minuten lang wach und gab mich, leise seufzend, meinem Selbstmitleid hin, bevor ich endlich wieder einschlafen konnte und ziemlich wirres Zeug vor mich hin träumte. Erinnern konnte ich mich an meine Träume nicht mehr, als ich am nächsten Morgen aufwachte – aber ich verspürte ein starkes Bedürfnis, so bald wie möglich dem Park einen Besuch abzustatten.


Während ich verschlafen durch meine Wohnung schlurfte, um mir in der Küche eine Tasse Kakao zu machen, stand Bastian auf meinem Balkon und rauchte, obwohl ich ihm doch schon längst die Erlaubnis gegeben hatte, dass er auch in meinem Wohnzimmer rauchen durfte. Er kümmerte sich erst um mich, nachdem er mit seiner Zigarette fertig war und sich grinsend zu mir auf die Couch gesellte.

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"Na, Julchen? Gut geschlafen?" fragte er übertrieben fröhlich und ich zog gähnend die Schultern hoch. "Geht so..." brummelte ich müde in meine Tasse. "Nun... es könnte vielleicht möglich sein, dass ich die nächste Zeit noch mal bei dir pennen muss... wenn's dich nicht stört." Meinte Bastian und ich schüttelte den Kopf. "Aber, warum schläfst du denn nicht in deiner eigenen Wohnung?"


"In welcher Wohnung?" erwiderte Bastian und ich machte ein dummes Gesicht. "Na... in deiner Wohnung halt..." stammelte ich irritiert. "Du hast doch eine..." "Ich hatte eine." Sagte er. "Die Nachmieter standen schon Schlange und ich hatt keinen Bock mehr drauf, allein zu wohnen... da hab ich mich mit dem Vermieter außervertraglich abgesprochen... und schon war der Fall erledigt."

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"Ich bin die Wohnung ziemlich schnell losgeworden und der Nachmieter hat mir die Möbel nur zu gern für einen Haufen Geld abgenommen. Mein Schatz hätte die in seinem aktuellen Frust eh nur kaputt gemacht... die sind nicht dafür ausgelegt worden, um seine Wutanfälle zu überstehen." Fügte er hinzu und ich zog die Brauen zusammen.


"Vielleicht war das eine vorschnelle Entscheidung... so wie's bei euch zur Zeit abgeht, hättest du deine Wohnung vielleicht noch eine Weile behalten sollen." Meinte ich und Bastian seufzte. "Ja... vielleicht. Aber das kommt jetzt wohl ein bisschen zu spät." Sagte er. "Außerdem kann ich doch nicht ahnen, dass mein Schatz so ausflippt. Ich dachte, das hätten wir bereits hinter uns... aber da hab ich mich wohl getäuscht."

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Ich nickte bestätigend und wunderte mich ein wenig, dass Bastian auf einmal wieder so nett zu mir sein konnte, während er in aller Ruhe sein bisschen Zeug zusammen kramte, um sich bald wieder von mir zu verabschieden. An der Tür blieb er kurz stehen und drehte sich zu mir um. "Ach... übrigens... ich gehe davon aus, dass Mark dich bald mal wieder besuchen wird." Sagte er.


"Wenn er besoffen ist und ich lass ihn nicht an mir rum fingern, wenn er grade Bock drauf hat, könnte es unter Umständen möglich seinen, dass er mal wieder seinen Weg zu dir findet... und ich rate dir, ihm nicht die Tür zu öffnen, wenn er dermaßen besoffen ist." "Warum? Weil du mich dann wieder anzickst?" erwiderte ich eingeschnappt und zog eine beleidigte Schnute.

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Bastian seufzte. "Ähm... nein. Nicht direkt." Sagte er. "Es könnte nur unter Umständen ziemlich schmerzhaft für dich werden, wenn du ihn im betrunkenen Zustand in deine Wohnung lässt." "Aber... Er hat doch mal gesagt, er schlägt keine Frauen." "Ich denke dabei auch nicht an Schläge, du dummes Blondchen!" zickte Bastian mich genervt an und atmete kurz tief durch.


"Ich will mich jetzt nicht schon wieder aufregen... nicht um diese Uhrzeit." Meinte er. "Du solltest meinen Rat einfach befolgen. Wenn du's nicht tust... könnte es unangenehm für dich werden. Mark ist nicht unbedingt rücksichtsvoll oder zärtlich, wenn er betrunken ist... falls du verstehst, was ich meine... Falls nicht, Pech gehabt. Ich hab dich gewarnt." Sagte er und verschwand.

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Ein wenig irritiert sah ich ihm nach und wusste mal wieder nicht, was ich davon zu halten hatte... war das nun wirklich ein gut gemeinter Ratschlag, oder wollte er mir nur Angst machen, damit ich nicht bald wieder mit seinem Schatz im Bett landete? Irgendwie konnte ich mir kaum vorstellen, dass Bastian mich warnen wollte... und dass Mark "unzärtlich" sein konnte, schien mir auch befremdlich...


Er war doch immer zärtlich gewesen und hatte sich so viel Mühe gegeben, wenn er mit mir geschlafen hatte... es schien mir irgendwie einfach absurd, dass es wirklich unangenehm hätte werden können... schließlich liebte ich ihn und wenn man jemanden liebte, war es doch die schönste Sache der Welt, diesem Jemand auf diese Weise so nahe sein zu können...

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Gedankenverloren schlürfte ich meinen Kakao in mich hinein, machte mich ein wenig frisch und schlenderte meinen Weg entlang zum Park, obwohl ich gar nicht so genau wusste, was ich dort überhaupt wollte. Ein wenig ziellos lief ich im Park um her, drehte zweimal die gleiche Runde in verschiedene Richtungen und ließ mich anschließend auf eine Bank fallen.


Während ich die Leute beobachtete, die sich hier so herum trieben, mit ihren Kindern oder Hunden spielten oder es sich an den vereinzelten Schachtischen gemütlich machten, fing ich an, mich zu fragen, warum ich überhaupt hier war und nicht einfach in meiner Wohnung geblieben war. Es war weder meine Zeit, draußen herum zu laufen, noch hätte ich Mark begegnen können.

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Um ihn hier anzutreffen, war es entweder schon zu spät oder noch zu früh. Der Morgenspaziergang war sicher schon seit Stunden erledigt und der Mittagsspaziergang dauerte noch – denn Mittag war es noch lange nicht. Warum lief ich überhaupt so früh schon durch die Gegend? Warum war ich ausgerechnet zum Park gegangen? Was zum Geier wollt ich hier?


"Schön, dass du gekommen bist. Ich dachte schon, du hättest mich nicht gehört." Hörte ich eine Stimme neben mir, drehte mich erschrocken ein wenig zu hektisch um und sah Nadine vor mir stehen. Sie lächelte mich freundlich an und ihre Haare schmeichelten ihr um Gesicht und Hals. Sie waren schon wieder erstaunlich lang gewachsen, in der kurzen Zeit.

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Aber irgendwie wirkte sie fremd auf mich. Sie sah eigentlich aus, wie immer... aber dennoch irgendwie anders... sie erinnerte mich an eine filigrane Porzellanpuppe... oder eine dunkle Elfe, irgendein magisches Zauberwesen... so wie sie vor mir stand. Erschreckend blass, vielleicht noch blasser als sonst... aber trotzdem auf ihre, fast unwirkliche, Art bezaubernd schön.


Ich glaubte, ihre Anwesenheit nicht nur zu sehen, sondern auch fühlen zu können... als wäre sie von einer starken "Aura" oder ähnlichem umgeben. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein... manchmal ging meine Fantasie einfach mit mir durch und dass Nadine irgendwas "unwirkliches" an sich hatte, war mehr oder weniger offensichtlich.


"Komm mit." Sagte sie lächelnd und reichte mir die Hand, während ich sie noch immer ein wenig verdutzt anstarrte. Nach einer kurzen Verwirrungsphase nahm ich ihre Hand und sie zog mich von der Bank.




Fortsetzung folgt
 
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mh das basti plötzlich wieder so nett war wundert mich nicht sonderlich, er hat ja öfters seine zicken phase und er mag julia und will mit ihr befreundet bleiben, auch wenn es ihm mit sicherheit schwer fällt.
den rat den er ihr gegeben hat....mh ich denke das es ein erst gemeinter rat war ich kann mir gut vorstellen das basti das wovor er sie warnen wollte schon oft am eigenen leibe spüren musste, er weisst das julia nicht damit umgehen könnte und will sie denke ich mal schützen.
dadurch sieht man auch wieder wie wichtig sie ihm ist denn sonst würde er sie einfach ins offene messer laufen lassen.
aber ich denke sie wird eh nicht drauf hören wenn sie jetzt schon an der echtheit des rates zweifelt, aber wer nicht hören kann der muss eben fühlen =)

juhu nadine is wieder da (bin gespannt wie sie aussieht wenn du später die bilder noch rein stellst).
ich hoffe sie kann ein bisschen klarheit in die ganze sache bringen und hat julia deswegen ''gerufen''.
ach ich mag nadine so sehr (nicht nur weil sie den selben namen hat wie ich :) )
warscheinlich weil ich auch gerne können würde was sie kann (aber wer will das schon nicht)
bin gespannt wo sie julia hin bringt, ich hab wirklich noch keine ahnung, ich denke nur das es halt etwas mit der geschichte zwischen den dreien zutun hat.
gemein einfach an dieser stelle aufzuhören =(
hoffe es geht schnell weiter und finde schon das du trotz deinem frust den du hattest/hast?! weiter schreibst.
LG kleine-dinimaus :hallo:
 
Sind ein paar Bilder weggefallen...


Liebe....


Teil CIX (109)



Nadine ging voran und ich folgte ihr. Einige Minuten lang lief ich ihr nach. Hin und wieder drehte sie sich lächelnd nach mir um, sprach aber während des ganzen Weges kein Wort mehr mit mir... und das Gefühl ihres "Fremdseins" wurde ich irgendwie nicht los. Es dauerte eine geraume Weile, bis mir der leichte Wind auffiel, der mir die Haare ins Gesicht wehte...


Jedoch schien er Nadines Haare gar nicht zu berühren. Es war, als befand sich um sie herum absolute Windstille... auch ihre Schritte hinterließen keinerlei Geräusche auf dem Boden. Vollkommen lautlos ging sie vor mir her, während meine Absätze laut auf dem Asphalt klapperten. Gerade als ich anfing, mich darüber zu wundern, blieb sie stehen und drehte sich zu mir um.

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"Da sind wir." Sagte sie und lächelte mich an. Wir standen vor einem recht großen Wohnblock. "Geh hinein und die Treppe hinauf. Dritter Stock Mitte, die Tür müsste offen sein." Meinte sie und deutete auf die Eingangstür. Ein wenig irritiert zögerte ich einen Moment lang und wusste nicht, was ich davon zu halten hatte, bevor ich langsam die Tür öffnete und hinein ging.


Nadine kam nicht nach. Sie blieb draußen stehen und lächelte mir Engelsgleich nach, während ich ein wenig unsicher die Treppe hinauf stieg. Dritter Stock Mitte... Auf dem Türschild stand ihr Name... warum schickte sie mich alleine in ihre eigene Wohnung? Die Tür war offen, wie sie es gesagt hatte und vorsichtig steckte ich meine Nase durch den Spalt. "Hallo?" fragte ich vorsichtig und ein wenig zu leise, bevor ich mich in die Wohnung wagte.

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Es roch nach Räucherwerk und Kerzen, die Fenster waren ein wenig abgedunkelt und an die Wänden waren mit verschiedenen, vermutlich magischen oder keltischen Symbolen verziert. Eine kleine Kerze brannte in einer Duftlampe auf dem Couchtisch und verströmte einen schwachen Orangenduft... "Hallo." Antwortete mir eine Stimme aus einem Sessel in einer dunklen Ecke.


"Hallo..." wiederholte ich zurückhaltend und schlich mich näher. Der Sessel war mir abgewandt und ich konnte nicht sehen, wer darin saß. Die Stimme klang vertraut, aber so schwach, dass ich sie niemandem zuordnen konnte. Etwa zwei Meter vor dem Sessel blieb ich stehen und langsam drehte sich die Person zu mir um. Es war... Nadine!

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Verwirrt und erschrocken zugleich starrte ich sie an. Sie hatte doch draußen gestanden – wie war sie so schnell hier herein gekommen?! Und... warum sah sie so furchtbar aus?! Große Fragezeichen blinkten in meinem Kopf auf und mit offenem Mund gaffte ich sie an, während sie mir ein müdes Lächeln schenkte. Ich war in diesem Moment einfach nur sprachlos.


"Du siehst schon richtig. Ich bin es." Sagte Nadine mit schwacher, beinahe ein wenig verzerrter Stimme und deutete auf die Couch. "Setz dich doch, du musst nicht stehen." Meinte sie und wie auf Knopfdruck ließ ich mich auf die Couch plumpsen. Immer noch starrte ich sie, beinahe schockiert, an und wusste gerade nicht so recht, ob ich nicht vielleicht nur träumte.


"Was... wie... wer... warum..." stammelte ich, total mit der Situation überfordert, und konnte einfach nicht aufhören, sie anzuglotzen. Sie war ganz dünn, wirkte furchtbar alt und schwach... ihre Haut war so farblos... fahl... beinahe schon grau und die Haare hingen ihr dünn und strähnig ins eingefallene Gesicht. Sie sah aus, wie eine alte Frau... eine alte, furchtbar kranke Frau.

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So schrecklich krank, dass mir der Anblick Tränen in die Augen stiegen ließ. Mit dünnen, knochigen Spinnenfingern griff sie zitternd nach einer Tasse auf dem Tisch und hielt sie lange in viel zu schwachen, sehnigen Händen, um ein wenig der Wärme des dampfenden Tees darin, in sich aufzunehmen. Ich brachte kein einziges Wort mehr heraus... Ihr Anblick ließ mir die Zunge taub werden.


Ziemlich lange saß ich einfach nur dort auf der dunklen Couch und gaffte sie fassungslos an. Ihre bleiche Haut spannte sich dünn über ihren knochigen Körper. Ihre Schultern standen spitz hervor und ihre Oberarme schienen so dünn, dass ich sie mit einer Hand hätte umfassen können. Sie lächelte, doch ihre Augen waren furchtbar traurig...


Und viel zu groß in ihrem schmalen, blassen Gesicht. "Mein Gott!" platzte ich plötzlich heraus. "Was.. Was ist denn mit dir passiert?! Du siehst so... du siehst ja furchtbar aus!! Ich dachte, du wärst wieder gesund!" rief ich, beinahe hysterisch und mit einer gewaltigen Ladung Verzweiflung in der Stimme, während mir die Tränen über die Wangen kullerten.

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Doch Nadine selbst lächelte. "Beruhige dich. Möchtest du auch eine Tasse Tee?" Fragte sie ruhig, mit einer mütterlich gütigen Wärme in jedem Wort und ich schüttelte den Kopf. "Ich... nein..." murmelte ich. "Wie... wie ist das... möglich? Du warst doch... grad noch... unten. Im Park... und..." stotterte ich hilflos und starrte sie weiterhin an. "Nein, war ich nicht." Erwiderte Nadine lächelnd.


"Nur ein Gedanke von mir, der dich zu mir brachte." "Aber... aber... du hast so... gut ausgesehen..." stammelte ich verwirrt. "Er hat nur die Gestalt angenommen, welche du ihm geben wolltest. Leider hat meine Kraft nicht gereicht, um bis zu dir nach Hause zu kommen... schön, dass du mir entgegen gekommen bist." Sagte sie und trank einen Schluck Tee.


"Und jetzt trockne deine Tränen. Du musst nicht weinen... nicht um mich. Denn es ist nicht meine Krankheit, welche du zu sehen glaubst... ich selbst bin gesund." Meinte sie und reichte mir mit dünnen Fingern ein Taschentuch.




Fortsetzung folgt
 
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wow....die letzte fortsetzung war..wow

mir fehlen einfach die worte. du hast mal wieder so gefühlvoll geschrieben...das es einen einfach nur rührt...

aber ich verstehe das einfach nicht. Es ist nicht ihre Krankheit? Also es fällt mir schon was ein was sie damit meint..und auch wieder nicht. so...

mhm Nadines aussehen könnte Julchen in der zukunft zeigen wenn sie sich bastis "drohung" mark nicht reinzulassen wenn er blau ist widersetzt...
oder es zeigt basti. wobei ich eher zu nummer eins tendiere warum auch immer...

schwerelos mach weiter!!!
 
Oh nein... tut Marks Säuferei jetzt schon Nadine umbringen? :mad:
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Marks seelischer Zustand, der hier auf sie abfärbt.
Jetzt muss ich aber unbedingt wissen, was Nadine Julia zu sagen hat. :ohoh:
 
Ich stimme Para zu. Nadines momentanes Aussehen zeigt Marks psyche. Und ich glaub Nadine will das Julia ihm da raushilft. Nur ich glaub nicht das Julia das schafft zumindest nicht ohne Bastians Hilfe.

Ich bin mir aber sicher das es Nadine körperlich nicht so schlecht geht wie es aussieht das hat sie ja auch zu Julia im prinzip gesagt. Es nimmt sie einfach zu viel mit wie schlecht es ihrem geliebten Bruder geht. Und daher sieht sie auch so krank aus. In ihrem momentanen Zustand könnte sie aber gegen Mark nichts ausrichten und daher braucht sie Hilfe von Julia.

Ich drücke Julia, Nadine und Bastian ganz fest die Daumen das sie Mark aus seinem Sumpf wieder raus ziehen können. Und das so bald wie möglich.
 
Auch hier war der große Radiergummi und hat ein paar der Bilder wegradiert.... -.- und toll ist der Rest auch nicht


Liebe....


Teil CX (110)



Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und bemühte mich, wieder ein wenig ruhiger zu werden, während Nadine ganz langsam ihren Tee trank. "Aber... wenn es nicht deine Krankheit ist..." murmelte ich nachdenklich. "Was ist es denn dann??" "Ich versuche nur zu helfen..." antwortete sie und versuchte, aufzustehen. Aber ihre Kraft reichte nicht aus und sie fiel wieder in den Sessel zurück.


"Kann ich dir helfen?" fragte ich und sie schenkte mir ein warmes Lächeln. "Ja. Kannst du." Sagte sie und streckte ihren dünnen Arm nach mir aus. "Hilf mir hoch und ins Schlafzimmer. Ich muss mich ein wenig hinlegen, mir tut vom Sitzen schon alles weh..." Sofort sprang ich auf, half ihr vorsichtig aus ihrem Sessel und stützte sie auf dem Weg zum Bett.


Beinahe wäre sie gestürzt, als plötzlich ihre Beine unter ihr nachgaben. Ich konnte sie gerade noch festhalten, ohne selbst zu stolpern. Ich half ihr ins Bett und auf ihre Bitte hin, stopfte ich ihr ein Kissen unter den Rücken, damit sie ein wenig aufrechter liegen konnte. "Hör auf, dir Sorgen um mich zu machen." Sagte sie, während sie sich langsam in ihr Kissen sinken ließ.

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"Das ist unnötig. Mir wird nichts geschehen. Ich kann noch gar nicht sterben – ich werde noch gebraucht." "Aber... du siehst so furchtbar krank aus... und du bist so schwach..." erwiderte ich niedergeschlagen und konnte nur mit Mühe eine weitere Tränenwelle zurück halten. "Ja, das weiß ich." Meinte Nadine. "Aber um mich musst du dir keine Sorgen machen."


"Mein Körper ist so schwach, weil ich es selbst so gewählt habe... ich versuche nur, zu helfen, wo immer ich kann... und das, solange es mir irgendwie möglich ist... dazu bin ich hier..." murmelte sie seufzend und schwieg erst einmal wieder, um neue Kraft zur schöpfen. Selbst das Sprechen schien sie anzustrengen und sie machte eine sehr lange Pause.


"Aber... ich kann das nicht durchgehend tun... dazu reicht meine Kraft nicht aus..." sagte sie mit schwacher Stimme. "Und deswegen habe ich dich geholt. Ich brauche bald wieder eine Pause. Ich muss mich erholen... und ich weiß nicht, was geschehen wird, solange ich nicht helfen kann... aber ich fürchte, dass es nichts Schönes sein wird... mein Bruder könnte dich vielleicht brauchen."

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"Außer Bastian und dir selbst gibt es niemanden mehr, der ihn wenigstens einigermaßen davon abhalten kann, Dummheiten anzustellen... Ich kann während dieser Auszeit gar nichts tun, ich brauche sie für mich... sonst bin ich irgendwann so sehr geschwächt, dass ich nicht mehr helfen kann, verstehst du, wie ich das meine?" fragte sie schwach und ich nickte.

"Ich versuche, wenigstens noch bis Freitag durchzuhalten... aber ich kann es nicht versprechen." "Und... wie lange wird deine Auszeit?" "Nicht lang. Zwei, vielleicht drei Tage..." antwortete Nadine. "Aber in drei Tagen kann viel passieren. Ich hoffe, dass du genug Kraft in dir hast, um meinem Bruder eine Stütze zu sein... falls er eine Stütze braucht..."


"Und sei nicht böse auf Bastian." Sagte sie, nach einer weiteren Schweigepause. "Du darfst ihm seine Beleidigungen nicht übel nehmen... Er macht das nicht, weil er dich verletzen will. Er weiß sich nur nicht mehr zu helfen... und er hat furchtbare Angst... vor allem davor, Mark zu verlieren... an dich oder den Alkohol oder einen weiteren Selbstmordversuch... Er hat Angst um ihn und vor ihm..."

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Sie seufzte niedergeschlagen und sah mich eindringlich an. "Sprich mit Bastian. Versuche, ihn irgendwie aus Marks Wohnung zu locken... ihn zu überreden, bei dir oder bei irgendjemand anderem zu schlafen... vollkommen egal, wie. Er darf heute Nacht nicht in Marks Wohnung sein. Egal wo, aber nicht in Marks Wohnung. Ich fürchte, Mark wird ihm... weh tun... vielleicht zu sehr."


"Ich weiß nicht, wie es passiert... aber es wird passieren. Ich kann es fühlen... ich fühle, wie er die Kontrolle über sich verliert... er wird nicht einmal wissen, was er tut... und ich bin zu schwach, ihn davon abzuhalten... ich komme nicht einmal nah genug an ihn heran... ich... ich muss mich bald ausruhen..." flüsterte sie hilflos und eine Träne kullerte über ihr blasses Gesicht.


"Und du solltest auf Bastian hören. Er hat Recht, wenn er sagt, du solltest Mark nicht in deine Nähe lassen, wenn er nicht mehr er selbst ist... und das ist er nicht mehr, wenn er getrunken hat. Er könnte auch dir weh tun... und ich fürchte, dir wird es mehr weh tun, als es Bastian weh tut... du kannst nicht sein, wie Bastian sein kann, wenn es nötig ist. Ich kann es nicht erklären... mir fehlt die Kraft dazu..."


Sie lehnte sich zurück und schloss für einen Moment die Augen. "Es ist furchtbar hell hier drin..." seufzte sie und sah mich an. "Kannst du Rollläden noch ein Stück runter lassen, bitte?" "Ja... natürlich." Sagte ich und lief zum Fenster. "Wie... wie kommst du hier überhaupt alleine klar, wenn du so schwach bist?" fragte ich und machte ein besorgtes Gesicht.

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"Ich bin nicht allein." Antwortete Nadine lächelnd. "Vanessa ist nur gerade nicht da." "Vanessa?" wiederholte ich fragend. "Ja. Wir wohnen hier zusammen." Meinte Nadine und machte eine weitere Schweigepause, um wieder ein wenig Kraft zum Sprechen zu sammeln. "Du solltest Bastian irgendwie dabei helfen, Mark von seiner beschi**enen Sauferei weg zu kriegen." Fluchte sie.


"Wenn der Dummkopf so weiter macht, schafft er es wirklich noch irgendwann, sich ins Grab zu saufen... Ich weiß nicht, was ich außer dem, was ich bereits tu, noch machen kann, um seine Sauferei wenigstens ein bisschen einzudämmen... ich wage gar nicht zu vermuten, was während meiner Erholungsphase passieren könnte... an einem einzigen Tag kann schon so viel passieren..." meinte sie seufzend.


"Wie viel dann erst in drei Tagen..? Aber ein Tag reicht mir nicht, um wieder genug Kraft zu sammeln, weiter machen zu können..." sie stöhnte schwach. Es schien als ob sie Schmerzen hätte. "Kann ich vielleicht irgendwas für dich tun?" fragte ich hilflos und Nadine schüttelte den Kopf. "Tu einfach das, was ich dir gesagt hab... und lass mich jetzt bitte allein. Ich muss... ein wenig schlafen..."


Fast zeitgleich mit dem letzten Wort fielen ihr die Augen zu und sie schlief sofort ein... Ich stand noch einen Moment lang unschlüssig an ihrem Bett herum, bevor ich mich langsam und ganz leise auf den Weg zur Tür machte. Eigentlich wollte ich sie in ihrem Zustand nicht alleine lassen, aber wenn Vanessa nur "gerade nicht da" war und Nadine schlief, konnte wohl nicht viel passieren.


Als ich auf der Straße stand, atmete ich erst einmal ganz tief durch und versuchte, irgendwie das Wirrwarr in meinem Kopf zu entwirren und ein wenig zu ordnen... aber das war schwieriger als ich angenommen hatte. Nadine schaffte es immer wieder, mich komplett durcheinander zu bringen. Ich sollte mir um sie also keine Sorgen machen... wie stellte die sich das vor?

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So, wie sie ausgesehen hatte, konnte ich doch gar nicht mehr anders, als mir Sorgen um sie zu machen... auch, wenn sie mehrmals betont hatte, dass es unnötige Sorgen wären. Nun ja... wenn sie sagte, sie würde nicht sterben und ich sollte mich nicht sorgen, dann meinte sie es vermutlich auch so. Obwohl ich mich eher fragte, wie sie in diesem Zustand überhaupt noch leben konnte.


Seufzend ließ ich den Kopf hängen und schlurfte die Straße entlang, zurück zu meiner Wohnung. Es dauerte ein wenig, bis ich den Rückweg gefunden hatte, denn in diesem Teil unseres Kaffs war ich bisher noch nicht gewesen. Aber als ich den Park sehen konnte, wusste ich wieder, wo ich lang musste, um nach Hause zu kommen.


Dort angekommen machte ich mir eine weitere Tasse Kakao und ließ mich damit auf die Couch fallen, um mir Nadines verwirrende Worte noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen... Vielleicht verstand ich beim zweiten Durchlauf besser, was sie eigentlich gemeint hatte. In ihrer Gegenwart hatte mich ihr Anblick viel zu sehr abgelenkt, als dass ich ihr richtig hätte zuhören können.

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Ich sollte Bastian also nicht beleidigt sein... das war leicht. Ich konnte so wie so niemandem lange böse sein. Schon gar nicht, wenn ich denjenigen gern hatte... aber wieso sollte Mark ihm weh tun? Hatten sie etwa schon wieder gestritten? Ich rappelte mich auf und schlurfte auf meinen Balkon, um mal kurz einen prüfenden Blick zu Marks Wohnung hinüber zu werfen. Mark selbst war nicht da.


Sicher war er mit den Hunden unterwegs, dazu war es jetzt genau die richtige Zeit... und Bastian? Der hörte Musik und war so gut gelaunt, dass er singend und tanzend durch die Wohnung räumte. Er kannte jede einzelne Zeile der Lieder auswendig und den richtigen Ton traf er natürlich auch... und da er auch noch tanzen konnte, wirkte das Ganze nicht einmal lächerlich.

Anscheinend hatten sich die beiden nach dem gestrigen Streit schon wieder vertragen... und es glitzerte ein neues, teures Schmuckstück an Bastians Fingern, welches er fast durchgehend bewunderte und den Stein daran auf Hochglanz polierte. Ich schnitt eine Grimasse. So viel Geld, wie Mark für ihn ausgab, musste er doch irgendwann pleite sein...

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Außer natürlich er hatte eine Art "Bastian-Geld-Depot"... aber das wagte ich zu bezweifeln, denn seine Geschenke waren meist eine ganz spontane Entscheidung, falls ihm zufällig etwas über den Weg lief, was er gerne an seinem kleinen Hausdrachen hängen gesehen hätte. Wenn sich die beiden nun allerdings wieder vertragen hatten... warum sollte ich Bastian dann aus der Wohnung locken?


Das war doch nun eigentlich überflüssig... wenn sie nicht wieder aneinander gerieten, hatte Bastian doch nichts zu befürchten. Ohne Streit hätte Mark ihm bestimmt nichts getan. Vielleicht hatte Nadine sich diesmal einfach getäuscht. Nicht einmal sie konnte sich immer ganz sicher sein. Da ich aber nicht schuld sein wollte, falls doch etwas passierte, beschloss ich, das Ganze mal ein wenig zu beobachten.


Nadine hatte ja von der Nacht gesprochen... und Nacht war es noch lange nicht... bis dahin konnte ich mir, für den Fall des Falles, auch in Ruhe irgendwas einfallen lassen, womit ich Bastian dazu bringen konnte, die Wohnung zu verlassen
. Ich beobachtete ihn eine ganze Weile, bei seiner fröhlichen Putzerei. Es machte Spaß ihm zuzusehen... Seine gute Laune war irgendwie ansteckend.


Auch auf Entfernung und irgendwann fing ich an, ebenfalls leicht zur Musik zu wippen. Seine Stimme schien zwar von der vergangenen Grippe, welche sich fies auf seine Stimmbänder niedergeschlagen hatte, noch immer ein wenig angeschlagen zu sein und hatte noch nicht ihre volle Kraft wieder, aber eigentlich fiel es kaum auf.




Fortsetzung folgt

*blubber bla* wie immer eben

...

Bäh... da fehlt ja die Hälfte... -.- nur die letzten Absätze... ähm... bitte nach dem letzten Bild nochmal lesen...

Memo an mich; erst schreiben, dann kopieren - nicht andersrum
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und vielleicht doch hin und wieder nochmal durchlesen vorm Abschicken.. *grummel
 
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Ich würde Bastian wahrscheinlich trotzdem aus der Wohnung locken, egal wie friedlich es dort m Haus aussieht. Denn so schnell wie Mark auf 2000 kommen kann wenn er getrunken hat ,und das wird er auch noch, kann niemand wissen. Nadine kommt hoffentlich in nächster Zeit öfter vor. Und Jule hat sie zu sich geholt, weik sie um die Sicherheit von ihr, Bastian und vor allem Mark bankt.
(Frag mich wie dropdead sich dann im anderen Forum über diesen Teil auslässt *kicher*)
Johanna
 
So, nun meld ich mich auch endlich mal wieder! Sorry, dass ich die ganze Zeit nur "Stille Leserin" war...

Dieser Teil hat mich sehr berührt und ich kann mir Nadine auch ohne Fotos (wüßte auch nicht, wie du die machen solltest) sehr gut vorstellen und bin gespannt wie es weiter geht mit ihr und ihrer Hilfe.

Bin ja mal gespannt, ob das Julchen bei den ganzen Problemen helfen kann - ich bezweifle sehr, dass sie 2-3 Tage aufpassen kann, ohne dass was schlimmeres passiert, leider! Aber ich lass mich gerne eines besseren belehren!

Finds übrigens schön, dass du doch wieder so schnell weiter machst mit der FS! Ohne sie fehlt mir wirklich was, auch wenn ich in letzter Zeit sehr wenige Kommis dalasse. Weiß auch nicht wirklich, was ich immer schreiben soll und ständig wiederholen tu ich mich ungern!

Auch find ichs klasse, dass du einen weiteren Teil von Dark Angel online gesetzt hast!
 
Was soll man dazu sagen, ich hab es ja schon geahnt. Und ich glaub das ist das erste mal das ich mit einer Vermutung recht hatte. Schwerelos macht es einem ja nicht unbedingt einfach. Aber dafür umso spannender:)

Ich hoffe das Julchen hat so viel Verstand das sie Bastian Sicherheitshalber trotzdem aus der Wohnung loggt und das er dann wo anderes übernachtet. Da ich echt am zweifeln bin ob es nur bei Schmerz zufügen bleibt. Da ich immer so die Panik hab das er mal in seinem Suff wenn totschlägt. Er hat doch schon einen Menschen umgebracht muss es vielleicht doch noch einer sterben den er liebt, befür er die Augen aufmacht und die Realität begreift.

Wobei ich auch die Daumen dieses Mal Julia halte das sie Mark, sollte er vor ihrer Türe stehen, nicht die Türe auf macht. Und ihn lieber vor der Türe schlaffen lässt.

Ich hasse Suchüchtige drum probier ich grad das Rauchen aufzuhören. Aber will will ne Kippe bitte:(
 
Wow, die Bilder sind ja der Hammer!

Du hast Nadine gut hinbekommen - obwohl ich sie mir durch den Text noch schlimmer vorgestellt habe (bezweifle aber, dass man das bei Sims so hinbekommen würde, wie ich sie mir vorgestellt hab!)

Mach bitte schnell weiter!
 
Hab jetzt einfach mal irgendwelche Bilder genommen... vielleicht mach ich sie demnächst noch mal neu


Liebe....


Teil CXI (111)



Je länger ich das Geschehen beobachtete, als Mark mit den Hunden wieder zurück war, umso weniger hatte ich das Gefühl, dass es einen Grund gegeben hätte, Bastian aus der Wohnung zu locken... wie durch ein Wunder waren die beiden Irren wieder ein Herz und eine Seele... von irgendwelchen aufkommenden Meinungsverschiedenheiten oder ähnlichem nicht die allerkleinste Spur...


Bastian meckerte nicht einmal, als Mark sich eine Drink gönnte. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass sie in nächster Zeit wieder zu streiten anfingen... Aber andererseits war ich mir nicht so ganz sicher, ob dieser Frieden wirklich so friedlich war, wie es den Anschein hatte. Denn eigentlich irrte sich Nadine nur selten... vielleicht war es nur wieder diese irreführende Ruhe vor dem Sturm.

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Aber, da bis Sonnenuntergang immer noch etwas Zeit war, ließ ich den beiden erst einmal wieder ein wenig Privatsphäre und kümmerte mich um meinen eigenen Kram. Abends führte Mark, wie jeden Abend, die Hunde aus und Bastian begleitete ihn sogar ganz freiwillig... und nur kurz, nachdem die beiden mitsamt tierischem Gefolge wieder zurück waren, kam Rica vorbei und sammelte Mark ein.


Wie fast jeden Abend, wenn er nicht mal wieder zu viel getrunken hatte... was trieb er nur ständig mit Rica? Einfach nur eine Urlaubsvorbereitung war es wohl kaum. Eigentlich war es nämlich überhaupt nicht nötig, extra wegen des geplanten Urlaubs Italienisch zu lernen, da auch Italiener der englischen Sprache mächtig waren und auf Englisch konnte sich Mark durchaus verständigen...

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Außerdem hätte Bastian problemlos den Dolmetscher spielen können... der konnte verdammt viele verschiedene Sprachen sprechen. Gelernt hatte er die einfach nur, weil er Spaß daran hatte. Sprachen lernte er fast wie von selbst... So sprachbegabt wäre ich auch gerne gewesen... ich hatte schon Probleme, das dumme Schulenglisch einigermaßen in meinen Kopf hinein zu bekommen...


Nachdem Rica mit Mark verschwunden war, schien es Bastian bald langweilig zu werden. Sogar so langweilig, dass er sich dazu herab ließ, mit seiner Hunderatte zu spielen... allerdings nicht wirklich lange. Nur wenig später suchte er sich eine andere Beschäftigung und fing bald wieder an, die eh schon saubere Wohnung, zu putzen und auf Hochglanz zu polieren.

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Inzwischen war es auch schon dunkel geworden... aber ich sah immer noch keinen Grund, warum ich Bastian aus der Wohnung locken sollte. Wenn Mark von Rica kam, war er eigentlich immer recht gut gelaunt... so gut gelaunt, wie Mark eben, ohne dass ein Wunder geschehen musste, sein konnte... und nur wegen Bastians Putzwahn regte er sich schon lange nicht mehr auf.


Das war ihm entweder zu dumm geworden, oder er hatte eingesehen, dass er seine Hauszicke auch mit Gemecker nicht vom Putzen abhalten konnte. Immerhin hatte er Bastian schon soweit erziehen können, dass dieser nicht wahllos Marks Sachen sonst wo hin aufräumte... und damit schien Mark auch schon zufrieden zu sein. Hauptsache, er fand sein Zeug wieder.

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Nachdem Bastian mit der Putzerei fertig war, stand er einen Moment lang unschlüssig mitten im Raum herum und wusste nicht wohin mit sich... dann drehte er eine gemütliche Runde durch alle Zimmer, inklusive Marks privatem Reich, um Fenster und Türen zu öffnen und die komplette Wohnung mal richtig durchzulüften, weil er mit der Luftqualität unzufrieden zu sein schien.


Kein Wunder... sicher roch es überall nach seiner Putzaktion... und zusammen mit dem Zigarettenqualm ergab das sicher eine recht interessante Duftmischung. Als alles offen stand, setzte er sich auf die Couch, um in aller Ruhe eine Zigarette zu rauchen... und musste feststellen, dass seine Schachtel leer war. Er schimpfte kurz und sah sich um, ob vielleicht noch irgendwo eine andere Schachtel herum lag.

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Aber er fand keine... und Mark hatte seine natürlich mitgenommen. Also blieb Bastian nichts anderes übrig, als sich aus der Wohnung zu bequemen und sich neue Zigaretten zu kaufen, wenn er rauchen wollte. Und das tat er auch, nachdem er sich kräftig darüber aufgeregt hatte. Er schnappte sich Geld und Schlüssel und machte sich ziemlich unmotiviert auf den Weg.


Leider vergaß er, nach seiner Durchlüftungsaktion, Türen und Fenster wieder zu schließen... und kaum war er aus der Wohnung und wollte die Tür hinter sich schließen, kam ein Windstoß und die Wohnungstür wurde mit lautem Knall zugerissen... als hätte der Wind nur darauf gewartet, dass Bastian die Wohnung verlassen würde.

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Er zuckte kurz zusammen, als die Tür krachend ins Schloss knallte, kümmerte sich aber nicht weiter darum... es war schließlich nichts Außergewöhnliches, wenn der Wind Türen oder Fenster knallen ließ... Anscheinend hatte er nicht gemerkt, dass es nicht nur die Wohnungstür, sondern auch die Türen in der Wohnung kräftig zugestoßen hatte...


Und das unheilvolle Klirren, wie von zerbrochenem Glas, welches nach dem Knall aus Marks Privatzimmer zu hören war, war ihm ebenfalls nicht aufgefallen... Bei dem Lärm war es auch kaum zu hören gewesen, aber es klang eindeutig danach, dass irgendetwas zu Bruch gegangen war. Allerdings wusste ich nicht, was in Marks Zimmer herumstehen und solch ein Geräusch verursachen könnte...

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Während Bastian pfeifend die Straße entlang schlenderte, versuchte ich mich zu erinnern, was Mark alles auf seinem Regal stehen hatte... die Figuren, die mir als erstes in den Sinn kamen, waren mit Sicherheit massiv genug, um einen Sturz aus dem Regal unbeschadet zu überstehen... erst nach langem Nachdenken erinnerte ich mich an eine kleine, unscheinbare Glasfigur.


Es war die einzige Glasfigur in der ganzen Wohnung gewesen... und die einzige Figur in Marks Zimmer, die einen Engel darstellte und auf welcher sich schon eine kräftige Staubschicht angesammelt hatte. Ich hatte mich damals schon gewundert, warum er überhaupt so etwas wie einen Engel in seinem Regal stehen hatte und warum er zuließ, dass die hübsche Glasfigur so viel Staub ansetzte...

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Es hatte ausgesehen, als ob er sie nur ein einziges Mal angefasst hatte, nur um sie an ihren Platz zu stellen und sie anschließend nie wieder, nicht einmal mehr angesehen hatte... genau so, wie den verstaubten Karton in welchem ich die Fotos seiner Mutter gefunden hatte und welcher den Anschein erweckt hatte, als wäre er, seit er existierte, noch kein einziges Mal geöffnet worden...


Da ging mir plötzlich ein Licht auf und gleichzeitig lief es mir kalt den Rücken hinunter. Vielleicht hatte diese Figur ja seiner Mutter gehört... das wäre zumindest eine Erklärung dafür gewesen, dass sie einen Engel und nicht, wie all seine anderen Figuren, irgendwelche Teufel, Dämonen oder andere, düstere Wesen darstellte... und da es die einzige Glasfigur war, war es auch die einzige, die wie Glas zerbrechen konnte.


Und wenn ich mit diesem Gedankengang richtig lag, würde Mark mit Sicherheit fuchsteufelswild werden, wenn er den Schlamassel bemerkte... Er war damals schon bei dem zerbrochenen Teller so ausgerastet, obwohl er mindestens vier davon hatte... ich sollte Bastian vielleicht doch lieber anrufen...




Fortsetzung folgt
 
Oh oh.... das klingt nach üblem Streit! Hoffentlich schafft es Julia Basti aus der Wohnung zu locken!! Ich seh Mark jetzt schon toben!
 
na endlich hat sie geschnallt das sie nadine vertrauen kann.
sie sollte sich jetzt wirklich einen guten vorwand überlegen basti bei sich unterzubringen und am besten einen der viel zeit in anspruch nimmt damit er sehr sehr lange bleibt.
mark wird bestimmt ausrasten und ich hoffe julia kann verhindern das die zwei aufeinander treffen!
wenn der engel wirklich seiner mutter gehörte finde ich es schön das er ihn aufgestellt hat (trotz der dicken staubschicht) :)
LG kleine-dinimaus
LG kleine-dinimaus
 
Na da bin ich aber gespannt wie das kleine Julchen die Zicke-Basti zu sich locken will. Ich find das echt schei*e von Basti das er nicht mal die Fenster zu macht den er die Wohnung verlässt. Schon allein deshalb weil es Einbrecher um so leichter hätten. OK es sind zwei Hunde in der Wohnung aber trotzdem würd ich das nicht machen.

Wir wissen ja wie sehr Mark an den Sachen die er noch von seiner Mutter hat hängt und das er sie trotzdem nicht sauber macht wundert mich nicht weil wenn man sie nicht ankreift kann man sie auch nicht beschädigen.

Bin mal gespannt ob Julia Mord und Totschlag verhindern kann. Weil wenn Basti wüsste was er angerichtet hat würde er sich für ein paar Wochen nicht mehr blicken lassen. Oder er würde es versuchen zu vertuschen.

OK genug von mir jetzt seit wieder ihr dran, oder Schwerelos wer halt schneller ist:)
 
Oh jemine! Ich kann mir vorstellen wie Mark ausrastet. Bastian könnte dann einen Kopf kürzer sein. Aber es macht mich krank dass Julia so viel denkt und immer von heile Welt. :mad: Naja super Fortsezung.
(Kann mir jemand sagen warum ich immer dran denken muss wie sich dropdead im anderen Forum ausläst? :confused: )

Johanna
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmpf... nicht so, wie ich es haben wollte... Bilder kommen nach... muss mal wieder neue machen, kann ja nicht immer die gleichen nehmen... hab jetzt allerdings grad noch keine Lust auf Sims... hab grad so Lust auf gar nichts
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Liebe...


Teil CXII (112)



Ich lief zum Telefon und, da Bastian gerade unterwegs war, versuchte ich natürlich, ihn auf seinem Handy anzurufen... vielleicht hatte er es ja dabei, auch wenn er nur kurz zum nächsten Zigarettenautomaten gegangen war. Aber leider war das einzige, was sich meldete, die Mailbox... also musste ich eben warten, bis Bastian wieder zu Hause war.


Soviel Zeit war schon noch... Mark würde sicher erst in frühestens einer halben Stunde zurück kommen. Hoffentlich traf Bastian nicht unterwegs irgendeinen Bekannten und blieb dann stundenlang irgendwo hängen, um zu quatschen... aber er schien niemanden getroffen zu haben. Nur ein paar Minuten später sah ich ihn schon wieder zu Marks Wohnung schlendern.

X

Kaum war er dort angekommen, rief ich noch einmal an. Diesmal wählte ich natürlich die Festnetznummer, in der Hoffnung, dass Mark inzwischen sein Telefon repariert oder ein neues angesteckt hatte. Immerhin funktionierte wenigstens das und nach nur ein paar mal Klingeln hatte ich Bastian am Apparat... stellte sich nur noch die Frage, wie ich ihn weglocken konnte.


Seine gute Laune war vielleicht von Vorteil... denn er war so gut gelaunt, dass er nicht einmal auf die Idee kam, mich anzuzicken und mir erst mal in allen Einzelheiten seinen superwichtigen Tagesablauf schilderte... und mit seinem neuen Ring angab. "Der sieht bestimmt hübsch aus." Sagte ich, als er anfing, über seinen Ring zu reden.

X

"Ich... ähm... ich würd den wirklich gern mal sehen." Meinte ich. "Willst du ihn mir nicht zeigen?" "Klar, gern." Antwortete Bastian. "Kannst ja morgen vorbeikommen." "Nein!" rief ich, ein wenig zu laut und zu hektisch. "Ähm... ich mein... nein, morgen passt mir gar nicht... aber, du kannst gern noch ein paar Minuten vorbei kommen. Ich... würd mich freuen."


"Was..? Jetzt?!" erwiderte Bastian. "Sag mal, hast du sie noch alle? Es ist mitten in der Nacht... ich geh heut nirgends mehr hin. Ich werd demnächst pennen gehen. So sieht's aus." "Oh... ähm... du kannst doch auch bei mir pennen. Komm doch vorbei, hab dich nicht so..." sagte ich und verlegte mich langsam aufs Betteln. Leider hatte das nur zur Folge, dass Bastian seine Fröhlichkeit beiseite legte und misstrauisch zickig wurde.

X

"Warum bist du denn so wild drauf, dass ich ausgerechnet jetzt ausgerechnet zu dir kommen soll?" fragte er und ich suchte krampfhaft nach irgendeiner Ausrede, die ich ihm möglichst glaubhaft vorlegen konnte. Allerdings schien Bastian es schon gewittert zu haben. "Und keine Ausreden!" fügte er hinzu und nun fiel es mir erst recht schwer, mir etwas einfallen zu lassen.


Ich stammelte ein paar fragwürdige Gründe vor mich hin, die Bastian aber allesamt nicht interessierten... und irgendwann wurde es ihm zu blöd und er legte mit den Worten "Ruf mich an, wenn dir ein echter Grund eingefallen ist" einfach auf. Während ich noch am Grübeln war, machte Bastian sich daran, die restlichen, noch offenen Fenster und Türen wieder zu schließen.

X

Während er seine Runde durch die Wohnung drehte, ging die Tür von Marks Zimmer wie durch Geisterhand wieder auf... und nachdem er sich kurz darüber gewundert hatte, wollte Bastian auch diese Tür wieder schließen. Da fiel ihm ein kleiner Glassplitter auf dem Boden auf. Er sammelte den Splitter ein, musterte ihn skeptisch von allen Seiten und fragte sich wohl, woher er kam.


Anschließend wagte er einen vorsichtigen Blick in das Zimmer und ging kurz darauf hinein, um sich den Scherbenhaufen auf dem Boden genauer anzusehen. Seinem irritierten Gesicht nach zu urteilen, konnte er sich im ersten Moment überhaupt nicht erklären, woher die Scherben hätten kommen können und sammelte sie nach einem kurzen, verwirrten Zögern vorsichtig ein.

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Wahrscheinlich ging er einfach davon aus, dass die Splitter zu irgendeinem Glas gehört hatten... bis er den zerbrochenen Rest eines gläsernen Engelflügels in der Hand hielt. Einen Moment lang betrachtete er den Flügel misstrauisch, bis er erkannte, was er gerade in Händen hielt. Erschrocken ließ er die Scherben fallen, wich einen Schritt zurück und wurde richtig blass im Gesicht.


Anscheinend wusste Bastian ganz genau, was es mit dem Engel auf sich hatte... Eine Weile stand er einfach nur unschlüssig vor dem Scherbenhaufen und starrte ihn relativ hilflos an. Er wusste in diesem Moment überhaupt nicht, was er tun sollte... dafür schien er allerdings umso besser zu wissen, was nun auf ihn zu kommen könnte, sollte Mark das Missgeschick bemerken.

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Reparieren konnte man die Figur mit Sicherheit nicht mehr... Die Splitter waren zu klein und zu viele, als dass man sie wieder hätte zusammen kleben können. Mark wäre natürlich trotzdem ziemlich ausgeflippt, aber eine reparierte Figur war sicherlich besser, als eine unrettbar zerstörte... und verschwinden lassen konnte Bastian die Scherben auch nicht einfach so.


Früher oder später wäre Mark das bestimmt aufgefallen und hätte garantiert nicht minder für Ärger gesorgt... Ausreden hätten vermutlich auch nicht weitergeholfen. Nach einem schnellen Blick auf die Uhr, rauchte Bastian erst einmal eine Zigarette, um seine offensichtlich gerade recht wirren Gedanken etwas zu ordnen und wieder ein wenig zu sich zu kommen.

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"Das ist nicht gut... das wird ihm gar nicht gefallen..." murmelte er vor sich hin und überlegte, was er tun sollte. Nur wenig später schlurfte er zum Telefon und rief bei mir an. "Ähm... kann ich immer noch bei dir pennen?" fragte er und klang durchaus ein wenig ängstlich. Ich sagte natürlich "Ja" und nachdem er schnell ein paar Sachen zusammengekramt hatte, machte er sich auf den Weg zu mir.


Gut, dass er es noch gemerkt hatte... und nicht zu früh, denn nur ein paar Minuten, nachdem Bastian bei mir angekommen war, kam Mark nach Hause. Er wunderte sich nur kurz, wo seine Zicke war, ging dann aber anscheinend davon aus, dass Bastian bereits Schlafen gegangen war und machte es sich erst einmal mit dem ein oder anderen Drink auf der Couch vor dem Fernseher gemütlich.

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Bisher hatte er wohl keine Lust, sich in sein Zimmer zu verziehen. Bastian tat, als wäre gar nichts gewesen, während er mit mir auf meiner Couch saß, sich grinsend mit mir unterhielt und mit seinem tollen, neuen Ring angab. Er tat, als ob er wirklich nur gekommen wäre, um mir seinen Ring zu zeigen und spielte die Rolle so überzeugend, dass ich ihm das Ganze beinahe geglaubt hätte...


Obwohl ich natürlich wusste, warum er wirklich gekommen war. Eigentlich sah es fast danach aus, als würde Mark überhaupt nicht merken, was passiert war und nach etwa zwei Stunden spielte Bastian auch schon mit dem Gedanken, wieder nach Hause zu gehen... zum Glück konnte ich ihn mit einer Tasse heißem und duftenden Tee noch eine Weile davon abhalten...

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Gerade so lange, bis Mark sich doch noch auf den Weg zu seinem Privatreich machte. Obwohl er gar nicht darauf achtete, was so alles auf dem Boden hätte herum liegen können, fielen ihm die Scherben trotzdem sofort auf, nachdem er die Tür geöffnet hatte. Im ersten Moment schien er selbst nicht so recht zu wissen, woher die Scherben kommen konnten, bis ihm der Rest des Flügels auffiel...


Einen Augenblick lang stand er nur stumm davor und ich glaubte, es beinahe fühlen zu können, wie er langsam innerlich zu kochen anfing... kaum einen Sekundenbruchteil später brach der Vulkan aus und wütend und fluchend, führte sein Weg als erstes zum Schlafzimmer... gut, dass sich Bastian nicht in seinem Bett befand. Das hätte mit Sicherheit sehr böse enden können.

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Dementsprechend ließ Mark seine riesige Wut über Bastian nicht an ihm selbst, sondern mal wieder an seiner Inneneinrichtung aus. Er ließ es sich allerdings nicht nehmen, lautstark über Bastian zu schimpfen, ihm die schlimmsten Bezeichnungen zu geben, ihn richtiggehend zu verfluchen und allerlei schmerzhafte bis tödliche Dinge zu wünschen.


Man konnte ihn deutlich bis in mein Wohnzimmer hören und je lauter und böser er fluchte und schimpfte, umso kleiner wurde Bastian neben mir. Am liebsten hätte er sich wohl unter meiner Couch verkrochen... und ich ebenfalls. Ich hatte die Figur zwar nicht zerbrochen, aber allein Marks Brüllerei machte mir eine höllische Angst, auch wenn sie nicht an mich gerichtet war.

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Seine Wut schien diesmal ein ganz besonderes Ausmaß anzunehmen. Ich hätte nicht gedacht, dass er noch wütender werden konnte, als ihn bisher erlebt hatte... aber so, wie er gerade am Durchdrehen war, musste man sogar Angst um die beiden Hunde haben... Marks Wut hielt auch wesentlich länger an, als sonst und schien sich immer weiter, bis ins Unermessliche, steigern zu können.


Ich glaubte schon, er würde sich niemals wieder beruhigen... und Bastian hatte offensichtlich furchtbare Angst vor seinem Schatz und davor, dass er vorbei kommen und ihn hätte suchen können. Sein Grinsen war schon längst verschwunden und immer wieder redete er ängstlich auf mich ein, Mark nicht die Tür zu öffnen, sollte er zu mir kommen, um nach Bastian zu suchen.

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Aber Mark kam nicht. Er tobte nur furchtbar und laut eine halbe Ewigkeit... und erst als ihm vom Alkohol und der Aufregung schwindlig wurde und er sich an der Wand abstützen musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, kam er langsam wieder zu sich und setzte sich auf die Couch, um einen weiteren Drink zu trinken... oder auch gleich die ganze Flasche.


Wütend war er zwar immer noch, aber sein fürchterlicher Wutanfall schien ihn zuviel Kraft gekostet zu haben, um noch einmal durchdrehen zu können. Außerdem schien er sich im Moment auch nicht mehr allzu gut zu fühlen... was vermutlich einerseits vom Trinken und andererseits vom Blutdruck kam. Er zitterte auch ziemlich heftig, als er versuchte, sich eine Zigarette anzuzünden.

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Wenn Mark anfing zu zittern, war es eigentlich immer ein eindeutiges Zeichen dafür, dass er sich viel zu sehr aufgeregt hatte... mehr, als sein Körper oder sein Herz eigentlich verkraften konnte. Lange noch fluchte er über Bastian und beleidigte ihn aufs Übelste, bevor er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte und auch langsam wieder aufhörte, so schlimm zu zittern.


Vermutlich hätte Bastian den Ausbruch nicht überlebt, wenn er nicht zu mir gekommen wäre... ich war mir sicher, dass Mark in seiner Wut garantiert direkt auf ihn losgegangen wäre, ohne auch nur an irgendwelche Versprechen, ihn nicht zu verletzen oder ihm nicht weh zu tun, zu denken... und nachdem ich so kläglich versagt hatte, war ich furchtbar froh, dass Bastian die Scherben selbst bemerkt hatte.

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Wahrscheinlich gab es deswegen noch ganz schönen Ärger, auch wenn Mark die größte Wut bereits hinter sich hatte und diese nun von einer gehörigen Portion Depressionen abgelöst zu werden schien. Er sah die Scherben kein einziges Mal mehr an, sondern ging kurz darauf ins Bett. Offensichtlich war er gerade furchtbar müde geworden... aber es war auch schon sehr spät.


Bastian schlief bei mir. Er hatte auch am nächsten Tag immer noch ein wenig Angst davor, nach Hause zu gehen... versuchte aber, seine Angst zu überspielen und hinter seinem Grinsen zu verstecken. Und ewig konnte er sich auch nicht bei mir verstecken, ich bot ihm jedoch an, dass er jederzeit wieder kommen konnte, falls Mark doch noch nicht so ruhig war, wie es den Anschein hatte.

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Aber Bastian ging trotzdem nach Hause. Er wagte sich zwar nur sehr zögerlich in die Wohnung, aber drin war er letztendlich trotzdem... und Mark war immer noch sauer. "Hast du schon wieder in meinem Zimmer geschnüffelt?!" fragte er mit aggressivem Unterton, als Bastian sich ganz langsam ihm und der Couch näherte. "Nein, hab ich nicht." Erwiderte Bastian.


"Ich hab nur die Tür aufgemacht... zum Lüften..." meinte er vorsichtig und für einige Minuten legte sich eine gespenstige, eisige Stille über den Raum. "Räum die Scherben weg!" knurrte Mark nach einiger Zeit in die Stille hinein, ohne Bastian auch nur anzusehen und als dieser nicht gleich spurte, fügte er noch ein etwas lauteres, wütenderes "Sofort!" hinzu, untermalt von mordlustigen Blicken.

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Bastian zuckte zusammen und machte sich eingeschüchtert daran, Marks Befehl Folge zu leisten, während dieser grimmig auf der Couch sitzen blieb und noch ein wenig mehr trank, als er bisher eh schon wieder getrunken hatte. "Ich hab das nicht kaputt gemacht..." murmelte Bastian verschüchtert, während er vorsichtig die Scherben einsammelte.


"Du sollst den Schei* wegräumen! Nicht quatschen!" knurrte Mark wütend in sein Glas und Bastian entschied sich, vorerst lieber den Mund zu halten, um nicht doch noch eine unheimliche Begegnung mit Marks Wut, welche offensichtlich noch immer ausreichend vorhanden war, zu riskieren. Er entsorgte die Scherben und schlich sich dann vorsichtig wieder zu Mark.


"Schatz... du sollst doch nicht so viel" fing er an und kaum wollte er nach Marks Flasche greifen, bekam er von ihm eine solch heftige Ohrfeige verpasst, dass er einige Schritte rückwärts taumelte und beinahe das Gleichgewicht verloren hätte, während Mark sich vor ihm aufbaute. "Nicht quatschen!" fuhr er ihn an, verschwand mitsamt Alkohol in seinem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu.


Bastian stand noch eine Weile recht hilflos im Raum herum und hielt sich die Wange, bevor er sich deprimiert ins Schlafzimmer verkroch und von beiden erst einmal nichts mehr zu sehen war.




Fortsetzung folgt

Blöder Teil. Passt mir gar nicht.
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Na toll.. endviel nachzutragen... und irgendwann kommen auch die fehlenden Bilder nach

Die Bilder die zu groß sind, sind nur vorübergehend zu groß, ich änder die dann gleich... demnächst... irgendwann... aber nicht sofort, denn das ist mir jetzt echt zu blöd. Im Laufe des Tages werden die Bilder auf die erlaubte Größe geschrumpft.... falls hier überhaupt noch einer ist :naja:



sollten die Texte irgendwie platt wirken, könnte das damit zusammenhängen, dass ich momentan irgendwie ein paar Probleme hab, das, was in meiner Birne ist, in Worte zu fassen
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Liebe...


Teil CXIII (113)



Mark war wirklich ziemlich sauer... am liebsten hätte er Bastian für unbestimmte Zeit einfach aus seiner Wohnung geworfen. Aber da er ihn auch nicht auf der Straße sitzen lassen wollte, tat er es nicht. Die Stimmung in Marks Wohnung war allerdings gefährlich nahe dem Gefrierpunkt. Mark lief mit einem Gesicht wie drei Tage Regenwetter durch die Gegend und Bastian war auch nicht viel besser gelaunt.


Zum einen deswegen, weil seine Lippe wegen der kräftigen Ohrfeige schon wieder kaputt war – und dabei war es doch gerade erst wieder verheilt – und zum anderen, weil Mark eine solch miese Laune hatte, dass er Bastian schon beim allerleisesten Pieps total zur Schnecke machte. Bald traute sich Bastian wahrscheinlich gar nicht mehr, den Mund aufzumachen.

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Mark war richtig ekelhaft zu seiner geliebten Hauszicke... so ekelhaft, dass ich ernsthaft zu Zweifeln begann, ob er überhaupt noch irgendetwas anderes außer Wut ihm gegenüber empfand. Mark sprach kaum ein Wort mit ihm, brüllte ihn höchstens an, sobald er etwas von sich gab, scheuchte ihn unfreundlich durch die Gegend oder stieß ihn grob beiseite, wenn er ihm im Weg stand.


Bastian war natürlich entsprechend deprimiert und auch eingeschüchtert, so dass er ihm bald freiwillig aus dem Weg ging und seinen Mund hielt. Immer öfter, immer länger verzog Mark sich in sein Zimmer oder trieb sich bis spät in die Nacht in irgendeiner Kneipe herum und ließ sich voll laufen... und anschließend kam er meistens zu mir, um bei mir zu schlafen.

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Zuerst hatte ich gezögert, ob ich ihn herein lassen sollte... denn betrunken war er offensichtlich jedes Mal gewesen. Aber da ich einfach ein viel zu großes Herz hatte und mir zumindest ansatzweise vorstellen konnte, wie schlecht er gelaunt war, konnte ich ihn nicht einfach vor der Tür stehen lassen. Er machte auch gar keine Anstalten, in irgendeiner Weise irgendwas von mir zu wollen.


Und er verhielt sich mir gegenüber erstaunlich höflich, obwohl seine Laune dermaßen im Keller war. Es hätte mich wirklich brennend interessiert, was genau es mit der Glasfigur auf sich gehabt hatte, aber ich wagte nicht, danach zu fragen. Zumindest nicht, solange die Wunde noch offen war. Ich wollte nicht riskieren, dass Mark in meiner Anwesenheit durchdrehte.

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Vielleicht fragte ich ihn irgendwann später einmal danach, wenn Graß über die Scherben gewachsen war und sich niemand mehr deswegen aufregen wollte... doch das konnte vermutlich noch eine ganze Weile dauern. Als ich am Freitag Abend, wie jede Woche, bei unserem Treffen bei Matthias ankam, fiel mir sofort auf, dass Mark und Bastian fehlten.


Ich war den Tag über unterwegs gewesen und hatte keine Möglichkeit gehabt, mal einen prüfenden Blick in Marks Wohnung zu werfen. Vorsichtig fragte ich mich bei den anderen durch, ob irgendjemand wusste, warum die beiden nicht gekommen waren oder ob sie sich vielleicht einfach nur verspätet hatten, aber niemand konnte mir eine Antwort geben.

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Hoffentlich war keinem von beiden etwas passiert... ob es damit zu tun hatte, dass Nadine gesagt hatte, sie wollte bis Freitag durchhalten? Hatte sie es doch nicht mehr geschafft? Wenn nicht, dann war vielleicht irgendetwas schlimmes passiert. In Anbetracht der vergangenen Tage schien mir das auch gar nicht so unwahrscheinlich.


Ich bekam ein ganz mulmiges Gefühl im Bauch, welches sich auch durch noch so positive Gedanken nicht zum Schweigen bringen lassen wollte und verspürte einen gewaltigen Drang, schnell nach Hause, oder noch besser, zu Marks Wohnung zu laufen und nach dem Rechten zu sehen. Vielleicht hatte Mark sich irgendetwas angetan und brauchte Hilfe?

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Oder vielleicht hatte Bastian sich etwas angetan, was mir auch nicht gerade abwegig erschien... so furchtbar deprimiert, wie er in den letzten Tagen wegen Marks mieser Laune gewesen war... vielleicht hatte Mark ihm etwas getan... oder vielleicht spielte mir meine Fantasie auch nur einen gemeinen Streich und die beiden verspäteten sich einfach ein paar Minuten.


Ich versuchte, möglichst ruhig zu bleiben und mir nichts anmerken zu lassen. Ich wollte wenigstens noch ein Weilchen warten, ob sie vielleicht doch noch zum Treffen kamen, bevor ich in Panik ausbrach und Marks Wohnung stürmte. Es wäre schließlich nicht das erste Mal gewesen, dass die Beiden ein paar Minuten später bei Matthias eintrudelten.

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Als sie nach einer guten Stunde immer noch nicht bei uns angekommen waren, war ich schon total nervös. Die wildesten Vermutungen und schlimmsten Fantasien schwirrten mir durch den Kopf und ich konnte keine zehn Sekunden mehr ruhig sitzen... als Matthias dann auch noch mit dummen Machosprüchen versuchte, mich anzugraben, stand ich auf und ging.


Allein schon meinem Gewissen zuliebe musste ich nach dem Rechten sehen... und auf Matthias und sein dummes Machogehabe hatte ich wirklich keine Lust. Ich murmelte nur ein knappes "Tschüss" und verließ das Treffen. Die anderen sahen mir ein wenig verdutzt nacht, aber niemand versuchte mich aufzuhalten. Damit hatte ich auch nicht gerechnet.

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Die waren wahrscheinlich eh schon wieder zu betrunken, um geradeaus zu denken... und richtig denken konnte ich selbst vor Sorge auch nicht mehr. Ich marschierte schnurstracks auf Marks Wohnung zu und wurde mit jedem Schritt immer schneller, da sich eine unerklärliche Hektik in mir ausbreitete, bis ich letztendlich rannte, so schnell mich meine Beine trugen.


Wie von Sinnen drückte ich die Klingel durch und klingelte solange Sturm, bis Mark mir, gleichermaßen genervt und überrascht, die Tür öffnete. "Was willst du denn hier? Solltest du nicht bei Matthias sein?" fragte er desinteressiert und erst jetzt merkte ich, dass ich vollkommen aus der Puste war. Ich musste erst mal eine geraume Weile verschnaufen, bevor ich antworten konnte.

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"Ich.. ich.. wollt nur wissen... wo du... wo ihr seid." Keuchte ich und hielt mir die Seite. Ich hatte furchtbares Seitenstechen. "Warum seid ihr denn nicht auch zu Matthias gekommen? Ich dachte schon, es wär irgendwas Schlimmes passiert... ich.. ich hab mir Sorgen gemacht..." murmelte ich leise und verlegen, während Mark mich misstrauisch musterte.


Dass er schon wieder betrunken war, war nicht anzustreiten... allerdings war er wohl noch nicht so betrunken, wie in den letzten Tagen... oder er konnte sich sehr gut zusammenreissen. "Und deswegen rennst du hier her und klingelst wie ne Irre? Hast du nichts besseres zu tun? Sorgen machen kannste dir auch zu Hause. Dazu musst du nicht mir auf die Nerven gehen." erwiderte Mark.

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"Naja... ihr hättet ja wenigstens irgendwem Bescheid sagen können, dass ihr nicht kommt..." murmelte ich und Mark machte ein genervtes Gesicht. "War das dann alles oder willst du auch noch ne schriftliche Entschuldigung für unser Nichterscheinen?" fragte er gereizt und ich ließ seufzend den Kopf hängen. "Entschuldige, dass es Leute gibt, denen du nicht vollkommen egal bist..." nörgelte ich niedergeschlagen.


Mark sah mich einen Moment lang schweigend an, bevor er sich ein kurzes, wenn auch nur angedeutetes, Lächeln abrang. "Das ist mir schon klar, dass ich dir nicht egal bin." Meinte er ruhig. "Trotzdem musst du nicht mitten in der Nacht wie ne Irre bei mir Sturm klingeln. Nur weil wir mal nicht zu dem dämlichen Treffen gekommen sind..."

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"Ja... stimmt schon... aber ich hab mir halt Sorgen gemacht." Wiederholte ich verlegen. "Du warst so schlecht gelaunt in der letzten Zeit... da hatt ich halt einfach Angst, dass irgendwas passiert ist... Aber wenn alles OK ist... dann könnten wir doch jetzt alle zusammen zu Matthias gehen. Es ist ganz schön leer dort, wenn ihr zwei nicht dabei seid."


"Schön. Du kannst ja wieder hin gehen... aber ich bleib wo ich bin und kümmer mich um meine Zicke." Meinte Mark seufzend. "Bastian fühlt sich nicht gut." Antwortete er auf meinen fragenden Blick und ich zog eine besorgte Schnute. "Wie... was soll das heißen..? Er fühlt sich nicht gut..?" "Das heißt, dass er sich nicht gut fühlt und schon den ganzen Tag am Jammern ist." Sagte Mark genervt.

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"Naja... eigentlich jammert er erst seit heute Nachmittag... nachdem er sein Mittagessen wieder ausgeko*zt hat..." verbesserte er nach einer kurzen Schweigepause mit besorgtem Gesichtsausdruck. "Seitdem jammert er rum, was ihm alles weh tut und wie schlecht ihm doch ist und so weiter und so fort... und vorher wollt er gar nichts essen weil er angeblich keinen Hunger hat."


"Oh... das hört sich nicht so gut an..." bemerkte ich. "Er sieht auch nicht allzu gut aus im Moment." Sagte Mark. "Und jetzt geh nach Hause. Ich kann dich hier grad überhaupt nicht brauchen." Ich nickte stumm und verabschiedete mich mit den Worten, dass er mich jederzeit anrufen könnte, wenn er in irgendeiner Art und Weise Hilfe brauchte, bevor ich mich auf den Heimweg machte.


Hoffentlich hatte Bastian sich bald wieder erholt. Den Gedanken, dass es etwas Schlimmes sein könnte, schob ich beiseite und redete mir ein, dass er nur etwas Falsches gegessen hatte. Immerhin hatte die Sache auch irgendwie etwas Gutes... die zerbrochene Glasfigur schien auf einmal vollkommen nebensächlich.




Fortsetzung folgt

 
Liebe...


Teil CXIV (114)



Entweder hatte Mark den Verlust seines gläsernen Engels inzwischen verkraftet, oder es ging Bastian nicht so "gut", wie er es dargestellt hatte und aus Sorge um seine Hauszicke vergaß er einfach die Wut, die er auf ihn hatte... Nachdem ich noch ein paar Minuten lang unentschlossen vor der geschlossenen Tür herum gestanden hatte, machte ich mich langsam auf den Heimweg.


Ohne Bastian und Mark war es bei Matthias sowieso todlangweilig... und langweilen konnte ich mich auch zu Hause. Allerdings ohne die nervigen, dummen Machosprüche, mit welchen Matthias in letzter Zeit aufwartete. Anscheinend fand er keine andere mehr, die bereitwillig die Beine für ihn spreizen wollte, ohne dumme Fragen zu stellen...

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Eigentlich war es nicht gerade nett von mir, so abwertende Gedanken ihm gegenüber zu hegen, aber irgendwie hatte ich von Matthias inzwischen einfach genug. Er konnte zwar ganz nett sein, wenn er nur wollte, aber seine Gegenwart reizte mich in keiner Weise... er war auch so vollkommen anders als Mark. Er war einfach... einfach Matthias und das allein war schlimm genug.


Seine Arroganz und Ticks konnte ich schon lang nicht mehr ertragen... und den Sprüchen nach zu urteilen, die er hin und wieder von sich gab, konnte man meinen, er wäre einfach nur hohl im Kopf. Neben Matthias glänzte sogar Bernd als helle Leuchte – und der konnte manchmal auch ganz schön auf dem Schlauch stehen und seltendumme Fragen stellen.

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Mark war da viel besser, als der Rest der Meute... Während ich die Straße zu meiner Wohnung entlang lief, fing ich schon wieder an, wie ein verliebter Teeny vor mich hin zu träumen... obwohl ich mir eigentlich vorgenommen hatte, dies nicht mehr zu tun. Aber ich konnte einfach nicht anders... als er mich vorhin angelächelt hatte, hatte ich wieder dieses Herzklopfen bekommen...


Teilweise dachte ich schon, ich wäre mehr oder weniger auf dem Weg, mich innerlich von ihm zu entfernen... aber das kam wohl nur von den ganzen verwirrten Umständen der letzten Tage... eigentlich war ich immer noch ganz furchtbar in ihn verliebt... und eigentlich störte mich Bastian... ich war schon wieder in einem Gefühlskreisel gefangen.

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Einerseits freute ich mich unheimlich, dass Mark seine Zicke immer noch hatte und Bastian tat mir furchtbar leid, weil sein Schatz so ekelhaft zu ihm gewesen war... aber andererseits war ich auch furchtbar eifersüchtig und erwischte mich sogar dabei, dass ich mir wünschte, Mark würde so ungehalten auf Bastian losgehen, dass dieser sich auf Nimmerwiedersehen aus dem Staub machte.


Ich hätte mit Dennis gehen sollen... ich war schon fast auf dem Weg, von Mark loszukommen... zumindest hatte ich mir das immer mal wieder sehr energisch eingeredet... aber Dennis war weg. Ich bedauerte seinen Verlust nur geringfügig, obwohl er immer noch manchmal in meinem Kopf herum schwirrte... ich ihn wirklich gern gehabt hatte...

X

Aber Liebe war es wohl keine gewesen... Ob er mich wohl vermisste? Ob er auch hin und wieder noch an mich dachte oder von mir träumte? Ob er wohl manchmal vor seinem Telefon stand und überlegte, ob er mich anrufen sollte? Irgendwie vermisste ich ihn doch ein wenig. Vielleicht wäre auch etwas ernsteres daraus geworden, wenn Mark nicht dazwischen gefunkt hätte.


Warum Mark das getan hatte, wusste ich immer noch nicht ganz genau. Offensichtlich musste ich ihm irgendetwas bedeuten... nur stellte sich mir immer noch die Frage was und vor allem wie viel ich ihm bedeutete. Ob Mark wohl auch manchmal an mich dachte, so wie ich an ihn dachte? Ob er manchmal von mir träumte, so wie ich von ihm träumte?

X

Ob sein Herz auch so zu klopfen anfing, wenn er in meiner Nähe war, so wie mein Herz es bei ihm tat? Meine Fantasie reichte nicht aus, um mir auch nur ansatzweise vorstellen zu können, dass Mark die gleichen kitschigen Gefühle fühlen könnte, wie ich sie fühlte. Dennis hatte seine Gefühle mit gegenüber wenigstens noch gezeigt... Mark zeigte irgendwie gar nichts.


Nicht einmal Bastian gegenüber... richtig verliebt sah er eigentlich nie aus, obwohl er garantiert in Bastian verknallt war... zumindest am Anfang. Ob er ihn wirklich immer noch genau so liebte, wie damals? Manchmal schien er außer seinem dummen Alkohol gar nichts anderes mehr im Kopf zu haben... außerdem hatte er Bastian wieder geschlagen.

X

Ob dieser die paar Ohrfeigen verdient hatte, oder nicht, war erst einmal nebensächlich. Niemand sollte dem Menschen wehtun, den man liebte... niemals. Aber das hatte Mark ja früher auch schon gemacht... und damals war es noch weitaus schlimmer gewesen, obwohl er Bastian so sehr geliebt hatte... Ich zog eine nachdenkliche Schnute.


Ich wollte ja so gerne mit Mark zusammen sein... Obwohl er so viel trank? Obwohl er so launisch und aggressiv war? Obwohl er Bastian wieder geschlagen hatte? Wieder versuchte ich, mir einzureden, dass ich mich niemals mit ihm gestritten hätte und dementsprechend auch keine Angst haben musste, irgendwann unsanft mit seiner Rechten konfrontiert zu werden...

X

Aber irgendwie wollte das heute nicht so recht klappen. Ich machte mir im Moment auch zu viele Gedanken um Bastian, dem es offensichtlich nicht allzu gut gehen konnte... es ging ihm immerhin schlecht genug, dass er gar nicht erst versuchte, es zu verstecken – und das war eigentlich kein so gutes Zeichen... aber andererseits jammerte Bastian hin und wieder auch einfach nur gern.


Ich redete mir ein, dass es wahrscheinlich gar nicht so schlimm sein konnte... allerdings wurde ich gleich am nächsten Morgen eines Besseren belehrt, als ich gut gelaunt auf meinen Balkon schlenderte, um den sonnigen Tag zu begrüßen... Bastian lag auf Marks Couch, kuschelte sich in eine Decke ein und sah sich mit müden Augen das langweilige TV-Programm an.

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Er sah wirklich blass und krank aus... hoffentlich hatte er nicht schon wieder eine Grippe oder so was erwischt. Rauchen konnte er auch nicht so richtig, da er bei jedem Zug einen furchtbaren Hustenanfall bekam... aber eigentlich wollte er ja eh aufhören. Da wäre jetzt doch die beste Gelegenheit gewesen. Wenig später kam Mark mit einer Tasse Tee aus der Küche und stellte sie auf den Tisch.


Bastian bedankte sich ein wenig heiser und seine Stimme klang vom Husten ganz rau. Er zitterte auch ein kleines bisschen, als er sich aufrichtete und nach der Tasse griff. "Willst du vielleicht irgendwas essen?" fragte Mark, aber Bastian schüttelte den Kopf. "Ich hab keinen Hunger... später vielleicht..." murmelte er und trank vorsichtig einen Schluck heißen Tee.


"Vielleicht sollten wir besser ins Krankenhaus fahren..." bemerkte Mark und wieder schüttelte Bastian den Kopf. "Ich will nicht ins Krankenhaus. Da ist es eklig." Nörgelte er ein wenig geschwächt. "Man kann doch heutzutage auch alles, was muss, zu Hause machen..."




Fortsetzung folgt

 
bla laber bla ich mag den Teil nicht, das kennt man ja schon bla laber bla mal wieder Motivation und der Schei* bla kennt man auch schon bla


Liebe...


Teil CXV (115)



Mark musterte Bastian und überlegte einen Moment lang. "Das ist mir auch klar, dass man alles nötige auch zu Hause machen könnte. Aber, im Gegensatz zu einem Krankenhaus voll mit Krankenschwestern und Ärzten, kann ich nicht 24 Stunden lang durchgehend bereitstehen, falls irgendwas ist... und der Arzt müsste ständig hier her kommen." Bestätigte Mark ein wenig zögernd.


"Außerdem ist das wohl eher für Leute, die so oder so nicht mehr gesund werden können und lieber im Kreis der Familie, statt im Krankenhaus sterben wollen... Leute, die sowieso nur noch nen Monat oder so zu leben hätten, egal ob Krankenhaus, oder nicht. Ich halte es für schwachsinnig, wenn du zu Hause bleiben würdest. Das ist zu teuer, zu umständlich und zu überflüssig."

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Bastian machte ein ganz finsteres Gesicht und sah Mark böse an. "Das hört sich an, als ob du mich loswerden willst. Mal eben ins Krankenhaus abschieben, damit du deine Ruhe hast und ungestört mit deiner dummen Blondine rumpoppen kannst." Zickte er, so gut wie er im Moment eben zicken konnte und Mark seufzte. "Blödsinn. Hör auf rum zu spinnen." Widersprach er.


"Um die Blondine geht’s hier grad überhaupt nicht... und außerdem müsste ich dich gar nicht abschieben, wenn ich denn mit ihr rumpoppen wollte. Ich darf das schließlich." "Ja... und das war mit Abstand die blödeste Idee, die ich jemals hatte." fauchte Bastian vor sich hin und machte ein furchtbar böses Gesicht. "Aber ich will nicht ins Krankenhaus! Ich hasse Krankenhäuser!"

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"Das glaub ich dir aufs Wort." Meinte Mark. "Ich halt auch nicht allzu viel von solchen Schuppen... aber was muss, dass muss halt leider. Oder willst du lieber abkratzen?" "Ich würde jedenfalls viel lieber hier auf deiner Couch abkratzen, als in irgendeinem beschi**enen Krankenhaus..." nörgelte Bastian. "Krieg dich mal wieder ein." Sagte Mark ein wenig gelangweilt.


"Bisher hast du's noch nicht geschafft, abzukratzen und hast es immer wieder aus dem Krankenhaus raus geschafft... obwohl... ich zugeben muss, dass ich ein paar Mal anderer Meinung war." "Tu mal nicht so scheinheilig." Zeterte Bastian. "DU warst ja wohl schon wesentlich öfter wesentlich toter als ich. Ich werd schon nicht gleich abnippeln, wenn ich mal nicht ins Krankenhaus geh!"

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"Und wenn ich nicht will, kann mich auch niemand dazu zwingen, in ein beschi**enes Krankenhaus zu gehen!" "Sei dir da mal lieber nicht zu sicher." Meinte Mark. "Wenn ich wollte, müsst ich dich nur packen und hintragen. Fall erledigt." "Wenn du das tust, werd ich nie wieder auch nur ein einziges Wort mit dir reden!" meckerte Bastian, so wütend, wie er im Moment eben sein konnte.


"Ich bleib hier!" "Du weißt aber schon, dass das ziemlich blöde von dir ist, oder?" "Na und? Dann ist es eben blöd. Ist doch schei*egal... ich will hier bleiben." Sagte Bastian und verlegte sich langsam aufs Betteln. "Dann bleib halt hier, wenn's unbedingt sein muss." Murrte Mark ein wenig genervt. "Aber wunder dich nicht, wenn du irgendwann nicht mehr aufwachst..."

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Mark stand auf und machte sich, ein wenig genervt, daran, die Hunde einzusammeln, um sich mit ihnen auf die alltägliche Hunderunde zu begeben. Bastian widmete sich wieder seinem Tee und beobachtete das Geschehen eingeschnappt aus den Augenwinkeln. Nur wenig später drehte er sich zu Mark um, als dieser sich bereits auf den Weg zur Tür machte.


"Schatz... weißt du was? Ich hätt so gern ne Katze." Meinte er und setzte einen Dackelblick auf. Mark wäre beinahe die Leine aus der Hand gefallen. "Eine Katze?! Was zum Teufel willst du denn noch alles?!" meckerte Mark los. "Ein Auto, nen Hund, ein Baby... und jetzt auch noch ne Katze?! Du kümmerst dich ja nicht mal um dieses Viech da." Schimpfte er und zeigte auf Tinkerbelle.

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"Ich frag mich wirklich, warum du die Ratte überhaupt in meine Wohnung geschleppt hast! Das Vieh war vielleicht am Anfang mal ganz nett, aber dann ist es wohl langweilig geworden... wie praktisch, dass ich so blöd bin und mich um das Mistvieh kümmer, wenn du dir mal wieder zu fein dafür bist! Ein Katzenvieh kommt mir nicht auch nicht ins Haus!" meckerte er.


"Ich will nicht drei Viecher am A*sch kleben haben, wenn dir die Katze dann auch noch zu stressig wird! Außerdem... verstehen sich Katzen und Hunde sowieso nicht." "Aber man kann sie doch aneinander gewöhnen..." meinte Bastian und zog eine traurige Schnute. "Außerdem würde dein Hund doch keiner Fliege was zuleide tun." "Stimmt. Mein Hund vermutlich nicht." Sagte Mark.

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"Aber was deine verzogene Ratte von einer Katze hält, will ich gar nicht erst wissen... und überhaupt sind zwei Köter wirklich genug für eine Wohnung! Ende der Diskussion!" sagte Mark. Bastian machte ein übertrieben trauriges Gesicht und ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. "Schade... ich hätt wirklich gern ne kleine Katze gehabt...." murmelte er seufzend.


"Dann bring mir wenigstens irgendein Hustenzeug von der Apotheke mit... du weißt schon... das, was die mir bei meiner Lungenentzündung auch gebeben haben, damit der Dreck rauskommt." "Ja... weiß ich..." murrte Mark mit wenig Begeisterung und machte sich mit finsterem Gesicht auf den Weg. Die Katze hatte ihm offensichtlich mal wieder die eh schon angeschlagene Laune verhagelt.




Fortsetzung folgt



das wird mein neuer Lieblingssmilie
 
Liebe...


Teil CXVI (116)



Während Mark mit den Hunden unterwegs war, zappte Bastian unmotiviert durch die verschiedenen TV-Programme und schien ein wenig traurig zu sein, dass sein Katzenantrag so unschön abgelehnt worden war. Aber das hatte er bald verkraftet und widmete sich den langweiligen TV-Serien. Allerdings nicht lange, denn nach kurzer Zeit schien er schon wesentlich müder zu sein.


Es dauerte auch nicht allzu lange, bis er sich von der Couch aufrappelte und ins Schlafzimmer schlurfte. Dort verschlief er den ganzen Nachmittag und kam erst abends wieder heraus gekrochen... und sah noch viel kränker aus, als zuvor. Ein wenig schwindelig schien ihm ebenfalls zu sein. Er musste sich einen Moment lang abstützen und warten, bevor er es bis zur Couch geschafft hatte.


Marks Vorschlag, ihn ins Krankenhaus zu bringen, lehnte Bastian auch diesmal wieder vehement ab und Mark ließ ihn damit in Ruhe... Obwohl sicher beide ganz genau wussten, dass es das Beste gewesen wäre. Es hatte sich ja schon einmal gezeigt, wie schnell eine kleine Erkältung zu etwas weitaus gefährlicherem werden konnte.

X

Und auch diesmal blieb es nicht bei "ein bisschen krank sein". Am ersten Tag ging es Bastian noch ganz gut... auch, wenn er, nach seinem kleinen Schläfchen, Abends schon wesentlich kaputter aussah. Am zweiten Tag schien ebenfalls alles noch einigermaßen in Ordnung zu sein... aber vielleicht spielte Bastian nur wieder seine Rolle, damit sich niemand Sorgen machte.


Doch eigentlich war es zu dem Zeitpunkt schon zu spät, um sich keine Sorgen zu machen. Gegessen hatte er noch gar nichts. Weder am ersten, noch am zweiten Tag... Er sagte nur, dass er keinen Appetit hätte und ihm sowieso schon ein wenig übel wäre. Er trank nur seinen Tee und griff hin und wieder zu seinen Zigaretten. Doch zum Rauchen kam er nicht, da er schon nach dem ersten Zug immer böse zu Husten anfing.

X

In der Nacht zum dritten Tag schien es richtig schlimm geworden zu sein. Als ich ihn Abends in Marks Wohnung sah, war ich schon kurz davor, einen Heulkrampf zu bekommen. Bastian sah furchtbar aus, da war auch nichts mehr schön zu denken und war, dadurch, dass er die letzten beiden Tage nichts gegessen hatte, erschreckend dünn geworden.


Dünn war er ja schon immer gewesen... und zu dünn war er auch schon seit einiger Zeit. Aber seine aktuelle "Erkältung", so wie er immer versuchte es abschwächend zu nennen, schien ihm auch noch das allerletzte Restchen Figur auszusaugen und viel zu hohes Fieber wollte ihm alles nehmen, was sonst noch von ihm übrig war.

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Er war innerhalb weniger Stunden furchtbar schwach geworden... und müde. Er sprach kaum noch ein Wort, weil es ihn so anzustrengen schien und verbrachte die meiste Zeit schlafend auf Marks Couch. Morgens hatte er es noch selbst bis zur Couch geschafft, aber inzwischen war er schon so sehr geschwächt, dass er alleine kaum noch aufrecht sitzen konnte.


Und Mark musste ihn stützen, fast schon tragen, wenn Bastian irgendwo hin wollte... Seinen Tee konnte er auch nicht mehr richtig trinken. Das Fieber und der offenbar erschreckend hohe Gewichtsverlust innerhalb dieser kurzen Zeit, machten ihn nicht nur schwach, sondern auch furchtbar zittrig. Mark musste ihm helfen, wenn er nicht wollte, dass sich Bastians Tee über Couch und Boden ergoss.

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Er fragte gar nicht mehr, ob Bastian nicht doch lieber ins Krankenhaus wollte. Er steckte ihn auch nicht einfach ins Auto und lieferte ihn im Krankenhaus ab... er ließ ihn einfach in seiner Wohnung, auf seiner Couch bleiben. Obwohl es ihm offensichtlich gar nicht gut ging... Am Abend hatte Mark mich angerufen und gebeten, die Hunde spazieren zu führen, damit er sich um seine kranke Zicke kümmern könnte. Ich hatte natürlich nicht abgelehnt.


Auf dem Weg zu Marks Wohnung fragte ich mich, ob es Bastian wirklich so schlecht ging, dass Mark seinen geliebten Hund jemand anderem anvertraute... und die Antwort hatte ich bekommen, als er mich herein ließ und mir die Leine in die Hand drückte. Bastian hatte, auf der Couch in eine Decke eingekuschelt, gerade geschlafen, als ich die Hunde holte – aber ich hatte genug gesehen.

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Und gehört. Zwar nur sehr leise, aber seine Lunge rasselte bei jedem schwachen Atemzug. Ich hatte mir schnell die Leine genommen und war mit den beiden Hunden aus der Wohnung geflüchtet, bevor mir vor Schreck und Sorge die Tränen in die Augen schossen. Die Leute, denen ich während der Hunderunde begegnete sahen mich alle tierisch dämlich an.


Als hätten sie alle noch nie jemanden weinen sehen. Ich konnte es überhaupt nicht fassen, wie schnell sich eine "Erkältung" derart verschlechtern konnte... und ich konnte es gar nicht verstehen, warum es unbedingt bei jemandem passieren musste, den ich kannte und mochte... Es gab doch so viele Menschen auf dieser verdammten Erdkugel... warum musste es ausgerechnet Bastian so schlecht gehen?

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Heulend und schniefend schlurfte ich hinter den Hunden her, die sich ebenfalls furchtbare Sorgen zu machen schienen und nur sehr unmotiviert mit hängenden Ohren durch die Straßen tapsten. Zu allem Überfluss nieselte es auch noch – das perfekte Wetter, der perfekte Tag, um heulend durch die Straßen zu laufen... und irgendwie drängte sich mir der Gedanke auf, dass Bastian die Nacht vielleicht nicht überleben würde.


Ich versuchte krampfhaft, diesen Gedanken beiseite zu schieben und durch irgendetwas positiveres zu ersetzen – aber immer wieder drängte sich mir das Bild auf, wie er dort auf Marks Couch gelegen hatte, begleitet von den unheilvollen, leisen Geräuschen, die seine Lunge bei jedem Atemzug hören ließ. Warum brachte Mark ihn nicht einfach in ein Krankenhaus?

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Dort war Bastian mit Sicherheit wesentlich besser aufgehoben und man hätte ihm bestimmt irgendwie helfen können... Man hatte ihn doch so oft schon wieder zusammengebastelt... Wie blöd von Bastian, unbedingt bei Mark bleiben zu wollen. Wie blöd von Mark, Bastian zu erlauben, bei ihm zu bleiben, statt ihn schnellst möglich ins Krankenhaus zu bringen...


Wie konnte er das zulassen, dass Bastian langsam vor sich hin starb, anstatt ihm irgendwie helfen zu lassen? Was dachten die beiden sich bloß dabei? Und was, wenn es heute wirklich Bastians letzte Nacht wäre..? Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, was dann gewesen wäre... außer, dass etwas ganz gewaltig fehlen würde.

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Bastian schlief immer noch, oder schon wieder, als ich die Hunde zu Mark zurück brachte. Ich sagte nichts, er sagte nichts und ich verzog mich gleich anschließend wieder, weil ich die unheilvolle Stille nicht ertragen konnte... und Bastians Anblick brachte mich nur wieder zum Heulen... außerdem schien Mark lieber mit seiner kranken Zicke allein sein zu wollen.


Fast kam es mir so vor, als ob auch Mark nicht damit rechnete, dass Bastian am nächsten Morgen wieder aufwachte... So schlecht, wie es ihm zu gehen schien, wartete ich fast schon darauf, dass er aufhörte zu atmen, noch bevor es dunkel wurde... Diese Nacht verbrachte ich ausschließlich damit, mir die Augen aus dem Kopf zu heulen und wagte kaum, am nächsten Morgen, einen Blick in Marks Wohnung zu riskieren.


Aber, als ich Bastian sah, wären mir beinahe die Augen aus dem Kopf gefallen und ich fast vom Balkon. Da saß er relativ fit auf der Couch und aß sogar eine Kleinigkeit... gesund war er zwar noch nicht so richtig, doch schien es ihm schon wesentlich besser zu gehen. Genauso schnell, wie er in den paar Tagen auf den Tod zugerast war, schien er sich nun wieder davon zu entfernen.

Es war fast wie ein Wunder... ich konnte kaum glauben, was ich sah und kniff mich selbst in den Arm, um sicher zu gehen, dass ich nicht nur träumte... aber ich war wach.




Fortsetzung folgt
 
Liebe...


Teil CXVII (117)


Auch wenn Mark sich mal wieder ziemlich zurück hielt, war er offenbar doch ziemlich erleichtert, wenn nicht sogar glücklich, wegen Bastians schneller Genesung. So erleichtert, dass er ihm jeden Wunsch von den Augen ablas und war er noch so überflüssig... ich bildete mir sogar ein, ihn zwischendrin tatsächlich lachen gesehen zu haben...


Und so geschah es, dass Mark eines schönen Nachmittags, während Bastian, immer noch ein wenig kränkelnd, auf der Couch vor sich hin döste, sein Auto packte und für einige Zeit einfach ohne Vorwarnung verschwand. Wohin, das wusste ich nicht... irgendwie hoffte ich, dass er auf dem Weg zu mir war, aber für die paar Meter hätte er wohl kaum sein Auto genommen.

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Er kam auch nicht zu mir und irgendwie stimmte es mich ein wenig traurig... er war in letzter Zeit eh so selten bei mir gewesen... Manchmal kam es mir vor, als wäre ich nur noch halb so interessant, seit Dennis von der Bildfläche verschwunden war... und das wiederum machte mich ein wenig böse. Aber nicht böse genug, um Mark wirklich böse sein zu können. Dafür war ich viel zu verliebt.


Etwa eine Stunde später hörte ich Marks Auto vorfahren und schlurfte auf meinen Balkon, um vielleicht sehen zu können, warum er so unangekündigt verschwunden war. Für einen seiner beinahe täglichen Rica-Besuche war es noch viel zu früh... Mark hielt vor seiner Wohnung und warf einen Blick durchs Fenster, um nach zu sehen, ob Bastian immer noch schlief und das tat er.

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Ganz leise und vorsichtig öffnete er die Tür, sammelte beide Hunde ein und sperrte sie erst einmal in einen anderen Raum, während er penibel darauf achtete, Bastian keinesfalls aufzuwecken, bevor er zu seinem Auto zurück ging. Neugierig beobachtete ich ihn dabei, wie er etwas vom Beifahrersitz holte, was wie eine Transportbox für Tiere aussah...


Und anscheinend war diese Transportbox nicht leer, denn er sprach mit ihr und sagte, sie solle ganz leise sein, dass ihr niemand etwas tun würde und sie keine Angst haben müsste... er brachte die Box in die Wohnung und stellte sie möglichst vorsichtig und leise bei der Couch ab. Bastian schlief immer noch, als Mark das kleine Türchen der Box öffnete und hinein griff.

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Als er ein kleines, schwarzweißes Katzenbaby heraus holte, staunte ich nicht schlecht... hatte er doch letztens noch so sehr gemeckert, als Bastian eine Katze beantragt hatte... Der Pelzzwerg ließ ein leises, ängstliches "Miau" hören, während Mark das kleine Wesen vorsichtig auf Bastians nicht vorhandenen Bauch absetzte und kurz beruhigt, damit es brav sitzen blieb.


Dann machte er sich daran Bastian aufzuwecken. "Hey Schatz... warum weckst du..." murmelte er verschlafen und entdeckte das kleine, pelzige Ding. "Schatz... da sitzt ne Katze auf mir drauf." Stellte er ein wenig irritiert fest und richtete sich ganz langsam auf, aber das Katzenkind kullerte trotzdem beinahe von der Couch und miaute schüchtern, als Bastian es auffing.

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"Wo kommt das Vieh her?" fragte Bastian und musterte abwechselnd die Katze und Mark mit skeptischen Blicken. Mark zog die Schultern hoch. "Keine Ahnung... plötzlich war's da." Meinte er und Bastian grinste ihn an. "Oh... Magische Katze." Sagte er. "Wie kommt's, dass wir eine Katze haben? Hab ich irgendwas verpasst?" "Du wolltest doch eine..." antwortete Mark.


"Klar wollt ich eine. Aber... eigentlich dachte ich nicht, dass ich eine bekommen würde... du warst doch so dagegen." Bemerkte Bastian, betrachtete das kleine Pelzknäuel und kraule es ein wenig, um ihm die größte Angst zu nehmen, was offenbar ziemlich gut funktionierte. Langsam beruhigte sich das Katzenkind ein bisschen und schien das Kraulen, obwohl immer noch ängstlich, zu genießen.

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"Die ist süß... und sie hat grüne Augen." Stellte Bastian fest. "Langsam glaub ich, du hast ne Vorliebe für alles, was grüne Augen hat." "Wieso? Wie kommst du darauf?" fragte Mark, während Bastian das kleine Tierchen kraulte. "Na weil alles, was du anschleppst, grüne Augen hat." Antwortete Bastian. "Vanessa hat grüne Augen, Julchen hat grüne Augen und die Katze ebenfalls."


"Zufall." Meinte Mark schulterzuckend und Bastian sagte nichts weiter dazu, sondern dachte sich seinen Teil. Er beschäftigte sich gemütlich mit dem kleinen Kätzchen, während Mark noch einmal zu seinem Auto zurück ging, um ein paar katzige Utensilien und alkoholischen Nachschub, den er besorgt hatte, in die Wohnung zu holen.

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Noch besser wäre es natürlich gewesen, wenn er nur Sachen für die Katze besorgt hätte... aber an seinem Alkoholkonsum hatte sich bisher leider immer noch nichts geändert. In Anbetracht der letzten Tage und dass es Bastian so schlecht gegangen war, konnte ich aber irgendwie nachvollziehen, dass er keinen Gedanken dafür übrig hatte, mit dem Trinken aufzuhören.


Nach einiger Zeit und nachdem sich das Kätzchen ein wenig an die neuen Umstände gewöhnt hatte, ließ Mark die Hunde wieder ins Wohnzimmer und neugierig untersuchten sie den neuen Mitbewohner. Wie vorhergesagt war Marks Hund ganz brav und akzeptierte das Kätzchen erstaunlich schnell, während Tinkerbelle das Tierchen am liebsten als Kauspielzeug benutzt hätte.

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Mark versuchte, Bastians freche Hunderatte von dem Kätzchen fern zu halten, aber in einem unaufmerksamen Moment gelang es Tinkerbelle doch, zu dem Katzenkind durchzukommen... und bevor noch irgendwer irgendwas unternehmen konnte, hatte das Kätzchen aus Angst schon die Krallen ausgefahren und fauchend Tinkerbelles Schnauze mit vier roten Striemen verziert.


Winselnd und jaulend sprang sie davon und versteckte sich unter dem nächstbesten Tisch, während Bastian ihr erschrocken nachsah und Mark sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. "Ich glaub, mit der Katze kann ich mich anfreunden." Sagte er und tätschelte ihr das kleine Köpfchen. Bastian strafte ihn mit einem bösen Blick, doch der interessierte Mark gerade überhaupt nicht.


Und Tinkerbelles zerkratzte Schnauze interessierte ihn im Moment auch nicht. Er zog es vor, sich mit seinem Alkohol vorerst ein paar Minuten lang in sein Zimmer zu verziehen und Bastian mit seinem neuen, pelzigen Freund allein zu lassen.



Fortsetzung folgt

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mir fehlen eine Menge Interaktionen im Spiel... und meine M Taste bleibt die ganze Zeit hängen... wird wohl mal Zeit die Tastatur entweder aufzuschrauben und zu entkrümeln oder meine neue Tastatur anzustöpseln
 
Du warst ja schon richtig fleissig heute. Zu den Fortstetzungen hab ich ja im anderen Forum schon meinen Senf dazu gegeben ich hoff mal das die Leute die nicht im anderen Forum mit lesen jetzt ordentlich grübeln müssen und vielleicht doch ein bischen spekuliern:)
 
Endlich wieder im Simforum On sein. :) Hab im andrem Forum zwar nicht immer geschrieben, aber dass ist mir hier einfach zu alt.
Nicht böse gemeint, aber ich warte lieber bis im andrem Forum ne Forsetzung kommt.
 
Liebe...


Teil CXVIII (118)



Während ich Bastian dabei beobachtete, wie er sich mit seiner Minikatze beschäftigte, fragte ich mich, ob Mark mir ebenfalls jeden Wunsch erfüllen würde... wenn er mich so liebte, wie ich es mir wünschte, müsste er für mich doch eigentlich genauso viel tun, wie für Bastian... Vielleicht sollte ich es einfach mal ausprobieren, falls er irgendwann mal wieder seinen Weg zu mir fand.


Jedoch schwand mit jedem Tag, an dem er nicht bei mir war, meine Hoffnung, dass er mich tatsächlich lieben könnte Stück für Stück. Seufzend ließ ich den Kopf hängen und schlurfte niedergeschlagen zu meiner Couch zurück. Irgendwie war ich gerade dabei, furchtbar traurig zu werden. Alles schien mir in diesem Moment irgendwie sinnlos.

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All meine Hoffnungen, die ich so sehr gehegt und gepflegt hatte, kamen mir plötzlich einfach nur noch überflüssig vor. Dass ich Dennis hatte gehen lassen, schien mir auf einmal so falsch und der Gedanke daran, dass er in genau diesem Moment vielleicht eine andere im Arm hielt, während ich sinnlos darauf hoffte, Mark würde zu mir kommen, machte mir das Herz ganz schwer.


In diesem Moment kam ich mir irgendwie nur noch verlassen vor. Verlassen und allein... und sinnlos in meiner Existenz. Es schien mir, als wäre ich für niemanden wirklich wichtig. Bastian, mit dem ich mal so gut befreundet war, war verständlicherweise sauer auf mich, weil ich mit seinem Schatz herum gemacht hatte und würde mir wohl auch bis in alle Ewigkeit beleidigt bleiben.

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Vermutlich war es inzwischen vollkommen egal, ob ich weiterhin mit seinem Freund anbandelte oder nicht, richtig gut würde er wohl niemals wieder auf mich zu sprechen sein... Matthias interessierte sich sowie so nicht für mich, außer er hatte gerade mal wieder ein sexuelles Defizit anzumelden und mit Rica, Bernd und den ganzen anderen hatte ich, außer wenn ich sie bei Matthias traf, kaum etwas zu tun.


Auch von Nadine fühlte ich mich irgendwie bestenfalls ausgenutzt... die brauchte mich doch auch nur, damit ich notfalls aufpassen konnte, dass Mark keinen Unsinn machte, wenn er seinen Bastian grad mal nicht hatte, um auf ihn aufzupassen... und Mark selbst? Der schien sich inzwischen auch gar nicht mehr um zu kümmern.

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Ich fühlte mich, als wäre ich nur gut, um ab und an Hotel zu spielen, wenn er und Bastian sich mal wieder in den Haaren hatten und Mark einen anderen Schlafplatz benötigte... und auch noch ein kostenloses Hotel, das niemals irgendwelche Widerworte gab... Nicht mal meine eigene Schwester schien sich Gedanken um mich zu machen.


Ich hatte seit Ewigkeiten nichts mehr von ihr gehört oder gesehen. Zu unseren Treffen kam sie schon seit langem überhaupt nicht mehr... und auch sonst wäre sicher niemand auf die Idee gekommen, mich einmal anzurufen – außer man wollte irgendwas. Ein Bett oder einen Aufpasser oder sonst was. Aber nur wegen mir hatte schon lange niemand mehr angerufen...

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Die Tränen liefen mir über die Wangen und ich fing herzzerreissend an zu schluchzen... und sicher interessierte es keine alte Sau, ob ich heulte oder nicht. Wahrscheinlich wäre es nicht mal irgendwem aufgefallen, wenn ich einfach verschwunden wäre... und vielleicht war es das beste, wenn ich wirklich verschwinden würde... Mich schien ja eh niemand zu vermissen.


Ob überhaupt mal hin und wieder jemand an mich dachte? Einfach so an mich selbst und nicht daran, ob man bei mir schlafen könnte oder ich auf irgendwen aufpassen könnte..? Ich fing an, Dennis ganz furchtbar zu vermissen... der hatte mich ständig angerufen und ihm wäre es sicher nicht egal gewesen, ob ich traurig oder fröhlich war... aber Dennis war nicht hier.

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Und sicherlich kam er auch nicht wieder. Vielleicht sollte ich mich einfach mal eine Weile tot stellen und auch nicht mehr zu den Treffen kommen... Vielleicht merkte ja irgendwer, dass er mich vermisste oder mochte, wenn ich mal nicht da war... und wenn nicht, dann eben nicht. Dann wusste ich wenigstens, dass ich unwichtig war und heulte nicht umsonst.


Es dauerte lange, bis ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte und mit dem Weinen aufhören konnte, aber meine Laune war bereits unter den Gefrierpunkt gesunken. Dabei wusste ich gar nicht genau, was mich eigentlich auf einmal so traurig gemacht hatte... vielleicht war es nur irgendeine dumme Mondphase oder ich bekam meine Tage oder sonst irgendwas...

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Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, schniefte laut und machte mich unmotiviert auf die Suche nach einem Taschentuch. Ich nahm mir fest vor, mich bei unserem nächsten Treffen einfach nicht blicken zu lassen und auch nicht abzusagen. Vielleicht bemerkte ja wenigstens irgendwer, dass ich nicht da war und machte sich vielleicht sogar Sorgen um mich.


Bis zu unserem nächsten Treffen war es auch nicht mehr lange hin... und in der Zwischenzeit wollte ich mal ein wenig über mich selbst und vielleicht auch über Mark nachdenken. Warum schien er sich nur plötzlich nicht mehr für mich zu interessieren? Lag es nur an Bastian? Oder war ich ihm doch noch zu langweilig geworden..? Vielleicht lag es wirklich daran, dass ich so schüchtern war...

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Aber ich konnte mich doch nicht so einfach von einen Tag auf den anderen umkrempeln... ich hatte zwar schon versucht, mich zu ändern, aber das war schwieriger als angenommen. So richtig selbstsicher konnte ich vielleicht auch gar nicht werden... ich hatte halt nicht den richtigen Charakter dafür... oder so. Und wie sollte ich das überhaupt machen, dass es richtig war?


Das letzte mal, als ich den Mund aufgemacht hatte, hätte ich Mark damit beinahe umgebracht... und als ich von mir aus mit ihm kuscheln wollte, hatte er mich ziemlich unsanft aus dem Bett befördert... wie es auch machte, es war immer falsch... Warum konnte mir nicht einfach irgendwer sagen, wie ich es richtig machen konnte? Warum half Nadine mir nicht?

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Sie wusste doch sicher, was richtig und was falsch war... und garantiert auch, dass ich es nicht wusste und ihre Hilfe hätte brauchen können. Aber sie sagte ja nie etwas. Sie sprach nur mit mir, wenn sie irgendwas von mir wollte... Genau wie Matthias und Mark und Bastian und alle anderen. Und weil ich so nett war, tat ich auch noch, was diese Idioten von mir wollten.


Ich sollte vielleicht mal lernen, Nein zu sagen... und auch mal meckern, wenn mir was nicht in den Kram passte, anstatt immer lieb und freundlich zu sein und stillschweigend mit mir machen zu lassen, was man mit mir machen wollte. Ich machte mich langsam aber sicher zu einem Spielzeug. Kein Wunder, dass Mark nicht mehr kam... der wollte ja kein Spielzeug.

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Allmählich fing ich an, mich selbst dafür zu hassen, dass ich immer so nett und freundlich war... Vielleicht sollte ich einfach mal so richtig ekelhaft sein, wenn jemand was von mir wollte. Aber erst einmal wartete ich das nächste Treffen ab, um dort NICHT zu erscheinen. Ich fragte mich schon Tage zuvor, ob und wer mich wohl vermissen und vielleicht nachfragen würde, warum ich nicht dort war.


Doch eigentlich glaubte ich gar nicht so recht daran, dass es überhaupt jemandem auffallen würde... und meine Vermutung schien sich zu bestätigen. Niemand kam vorbei... niemand rief an. Weder am Abend unseres Treffens, noch am Tag danach... und wieder saß ich da und heulte mir die Augen aus dem Kopf, als es abends bei mir klingelte.

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Schnell wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht, um nicht ganz verheult auszusehen, bevor ich mich niedergeschlagen auf den Weg zur Tür machte. Ich öffnete und stand Mark gegenüber... erst wollte ich mich schon freuen, aber als ich sah, dass er die Hunde dabei hatte, war meine aufkeimende Fröhlichkeit schon wieder verflogen.


Er kam also nur, weil er gerade unterwegs und eh schon in der Nähe war... aber immerhin kam er. "Hier. Von Matthias." Sagte er und hielt mir eine Einladung unter die Nase, die ich zögernd nahm. Er kam also nur, weil er gerade mit den Hunden in der Nähe unterwegs war und niemand sonst Lust gehabt hatte, mir diesen dummen Wisch vorbei zu bringen, da ich nicht beim Treffen gewesen war...

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Desinteressiert warf ich einen kurzen Blick auf die Einladung und las irgendwas von einer Kostümparty in einem teuren Schuppen... Matthias hatte wohl mal wieder zu viel Geld und Langeweile. "Aha..." murmelte ich und warf die Einladung in Richtung Couch. "War das dann alles?" "Ja. Eigentlich schon." Antwortete Mark.


Ich zog eine traurige Schnute, ließ den Kopf hängen und wartete darauf, dass er sich wieder verzog. "Warum warst du gestern nicht da?" fragte er nach einer kurzen Schweigepause. "Interessiert dich das überhaupt?" erwiderte ich überraschend pampig und machte ein böses Gesicht. "Ich frage normaler Weise gar nicht erst, wenn mich was nicht interessiert." Sagte Mark.

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"Und das solltest selbst du inzwischen gemerkt haben." "Ja doch..." maulte ich ein wenig eingeschnappt. "Ich hatte einfach keine Lust, zu kommen... und offensichtlich hat mich ja auch keiner so wirklich vermisst." Nörgelte ich und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. "Da bin ich lieber daheim geblieben und hab mich meinen Depressionen hingegeben."


Mark musterte mich skeptisch und fast ein wenig böse. "Depressionen..." wiederholte er mit unangenehmen Unterton. "Mädel, du hast überhaupt keine Ahnung von Depressionen." "Du weißt schon was ich mein..." murmelte ich entschuldigend, während ich ihn herein bat. Zwischen Tür und Angel redete es sich immer so ungemütlich.


"Ich war halt schlecht gelaunt, weil sich niemand um mich kümmert..." "Wer soll sich denn um dich kümmern?" fragte Mark und ich zögerte verlegen einen Moment lang. "Naja... du vielleicht... aber du hattest anscheinend keine Lust, mal wieder vorbei zu kommen..." antwortete ich schüchtern und knibbelte an meinen Fingern herum. "Was erwartest du eigentlich?!" erwiderte Mark gereizt.

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"Dass ich jeden gottverdammten Tag vor deiner Tür steh?! Auf die Idee, das du vielleicht auch mal was tun müsstest, bist du wohl noch nicht gekommen... Anrufen wär da zum Beispiel ne Möglichkeit. Ich denke, selbst du bist in der Lage, ein Telefon zu bedienen... Wenn du jemanden willst, der von ganz allein brav jeden Tag vor deiner Tür steht, dann schnapp dir den Briefträger."


"Ja... schon gut... du musst mich nicht gleich wieder so anmeckern..." murmelte ich niedergeschlagen. Warum musste Mark nur immer gleich so ekelhaft werden? "Aber... das ist doch auch blöd, wenn ich anruf und dann geht Bastian ans Telefon..." "Ich besitze auch Handy, von dem du sogar die Nummer hast... falls dir das bisher entgangen ist. Also stell dich nicht blöder als du ohnehin schon bist." Murrte er.

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"Ja... ist ja gut... ich hab's ja kapiert..." kuschte ich. Soviel zum Thema "Ich sollte vielleicht mal meckern". Aber ich traute mich auch nicht, Mark anzumeckern... Er warf einen Blick auf die Uhr und sammelte seine Hunde ein, bevor er sich auf den Weg zur Tür machte... es war ein recht kurzer Besuch... kürzer, als ich es mir gewünscht hätte, aber ich hatte ihn wohl vertrieben...


"Wenn du möchtest, könnte ich später wieder kommen." Meinte er und ich nickte verlegen. Bevor er meine Wohnung verließ, zögerte er einen Moment und drehte sich noch einmal zu mir um. "Du irrst, wenn du denkst, niemand hätte dich vermisst." bemerkte er kühl und verschwand, während ich noch einige Minuten lang unschlüssig in meiner Wohnung herum stand und versuchte, den letzten Satz einfach zu vergessen, um nicht wieder falsche Hoffnungen zu hegen. Danach verzog ich mich gedankenverloren ins Bad, um zu duschen.

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Denn falls sich nachher irgendetwas ergab, wollte ich natürlich nicht ungeduscht dastehen... Ich ließ mir relativ viel Zeit und duschte sehr ausgiebig. Seit ich abgenommen hatte, kam es mir irgendwie viel angenehmer vor, weil ich nicht mehr überall, wo ich mich einseifte, eine dicke Speckschicht fühlen konnte... und ich hatte mir fest vorgenommen, nie wieder so viel zuzunehmen.


Ich fühlte mich auch besser und es war ein gutes Gefühl, nicht mehr so große Kleidergrößen tragen zu müssen... und in Röcken wieder gut auszusehen. Als ich fertig geduscht hatte, wickelte ich mich in mein Lieblingshandtuch und überlegte, ob ich vielleicht mal etwas von den Klamotten anziehen sollte, die ich mit Bastian gekauft hatte...

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Eigentlich fand ich mich fast noch ein wenig zu moppelig für den ultrakurzen Rock... und wahrscheinlich war es total übertrieben, mich dermaßen aufzutakeln. Entweder passierte gar nichts oder ich landete mal wieder relativ bald mit Mark im Bett... und dann war es auch vollkommen schnuppe, wie ich angezogen, geschminkt oder frisiert war.


Und irgendwie kam es mir auch ein wenig komisch vor, mich wegen ein paar Minuten so aufzumachen. Wahrscheinlich hielt Mark mich nur für bekloppt, dass ich deswegen vor dem Spiegel stand und mich herrichtete, als hätte ich etwas super wichtiges vor... aber andererseits war ich auch neugierig zu sehen, ob und wie er reagieren würde, wenn ich mal etwas... knapperes anhatte.

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Vielleicht sollte ich es einfach tun und nicht immer ewig darüber nachdenken... und Mark sollte sich freuen, dass ich mich extra wegen ihm versuchte hübsch zu machen... ob es letztendlich auch hübsch war, war eine andere Sache. Einen Versuch war es jedenfalls wert. Ich schlurfte in mein Schlafzimmer und durchwühlte meinen Kleiderschrank nach den neuen Teilen.


Sie waren zwar ein wenig zerknittert, aber das fiel sicher nicht großartig auf... Ich zog mich an und warf anschließend noch einmal einen prüfenden Blick in den Spiegel. Aber mit dem Ergebnis war ich nicht zufrieden. Bevor ich in dem Rock gut aussah, mussten wohl noch ein paar Kilo runter... also zog ich mich noch einmal um. Gut, dass ich meine Lieblingsklamotten doppelt hatte.


Ich wurde gerade noch rechtzeitig fertig, bevor es bei mir klingelte. Schnell lief ich zur Tür und öffnete, um Mark nicht unnötig warten zu lassen. Wir machten es uns zuerst auf der Couch gemütlich und unterhielten uns ein wenig... aber wirklich nur ein wenig. Mark war immer noch nicht gesprächiger als sonst und die Unterhaltung hielt sich stark in Grenzen.

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Ich überlegte, ob ich vielleicht irgendetwas tun sollte... aber ich wollte nicht wieder etwas falsches tun, also saß ich nur da wie immer... aber sicher hatte Mark auch nichts anderes erwartet. Und wie jedes Mal, war er auch diesmal wieder derjenige, der den Anfang machte oder machen musste... dafür versuchte ich, ihm wenigstens etwas zurück zu geben.


Dass er mal wieder getrunken hatte und anscheinend auch nicht zu wenig, war nicht zu übersehen... aber eigentlich störte es mich nicht, denn ich war es ja irgendwie schon gewöhnt und konnte auch keinen Unterschied zu den vereinzelten nüchternen Malen feststellen. Dass Bastian so gegen S*x war, wenn Mark getrunken hatte, konnte ich jedenfalls nicht nachvollziehen.

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Womit er seine Zicke wohl abgespeist hatte, damit der nicht nachfragte, wohin Mark unterwegs war? Lange dauerte es wirklich nicht, bis ich mit ihm im Bett landete... und während er machte und ich doof dalag, fragte ich mich, ob ich auch mehr als nur S*x von ihm haben könnte, wenn ich etwas dafür tat... Gemeinsam etwas zu unternehmen, oder vielleicht sogar Urlaub...


Bastian würde es sicher nicht zulassen und sich auf den Kopf stellen um es zu verhindern... aber könnte ich es haben, wenn ich es wollte? Sicher nicht, solange ich weiterhin das Brett im Bett spielte... Meine Gedanken wurden abrupt unterbrochen, als Mark plötzlich mit seinen Zärtlichkeiten aufhörte und mich gleichermaßen genervt und gelangweilt ansah.

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"Werde ich den Tag noch erleben, an dem du nicht nur blöde rumliegst?" fragte er mürrisch und ich schwieg betreten. "Ich... also... tut mir leid... aber... ich..." murmelte ich verlegen und Mark verdrehte genervt die Augen. "Werde ich den Tag noch erleben, an dem du nicht nur blöde rumstammelst? Beides ist nämlich in höchstem Maße lästig." sagte er gereizt.


"Könntest du vielleicht mal anfangen, dich wenigstens annähernd wie ein einigermaßen intelligentes und lebendiges Wesen zu benehmen? Wenn du noch länger wie ne hirnlose Gummipuppe rumliegst, werd ich dich auch wie eine benutzen und ich glaube nicht, dass dir das gefallen wird." "Aber... aber... ich trau.." fing ich hilflos an, als Mark mir plötzlich den Mund zu hielt und mich unsanft ins Kissen drückte.


Er beugte sich zu mir herab und sah mich mit einem Blick an, dass ich am liebsten möglichst schnell möglichst weit weggelaufen wäre. "Sag noch ein einziges Mal "Ich trau mich nicht" und ich werde dir sehr weh tun. Meine Geduld hat Grenzen.. und die hast du erreicht." knurrte er mich an.




Fortsetzung folgt




Smilies an die Macht!
 
Liebe...


Teil CXIX (119)



Mark sah mich noch lange mit bösem und durchdringendem Blick an, bevor er mich wieder losließ. Während er sich anschließend von mir weg drehte und über die Bettkante beugte, um zwischen seinen Klamotten nach irgendetwas zu suchen, zog ich mir ein wenig verängstigt die Bettdecke bis über die Nasenspitze und bemühte mich, nicht los zu heulen.


Nur wenig später hielt er einen Flachmann in der Hand und genehmigte sich einen Schluck aus dem schicken Metallfläschchen, sogar mit eingravierten Initialen... Das war, soweit ich mich erinnerte, das erste Mal, dass er auch bei mir trank und schien ihn wieder ein wenig zu beruhigen... und das konnte eigentlich gar nichts gutes bedeuten...


Doch war ich immer noch zu verliebt und blind, um auch nur irgendwelche Zusammenhänge erfassen zu können... oder zu wollen. Nachdem er die Flasche wieder weggepackt hatte, zog er mich zu sich, um noch einmal von vorn zu beginnen und sein Kuss hinterließ einen scharfbitteren Nachgeschmack auf meiner Zunge, aber den versuchte ich einfach auszublenden.

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Ich wollte das Offensichtliche wohl immer noch nicht sehen oder wahrhaben... was tat ich doch alles, um meine kleine Seifenblase zu schützen, obwohl sie trotz allem unaufhaltsam immer und immer dünner wurde... lange dauerte es sicher nicht mehr, bis sie wieder einmal platzen würde. Aber auch das wollte ich nicht wahrhaben... es war schön in meiner Seifenblase.


Im Moment konnte ich allerdings gar nicht anders, als eingeschüchtert und untätig herum zu liegen und ihn einfach nur machen zu lassen... aber auf einmal schien es ihn gar nicht mehr zu stören, zumindest meckerte er nicht wieder... dafür blieben jedoch die Zärtlichkeiten ein wenig auf der Strecke... So viel wie nötig, so wenig wie möglich...

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Und beim Akt selbst hatte er sich auch schon mal wesentlich mehr Mühe gegeben... Eigentlich war es nicht viel mehr, als ein kurzes "Rein, raus, fertig aus" und das auch noch ziemlich lieblos... es kam auch nichts mehr nach, wie sonst immer... kein Kuss, keine Streicheleinheiten, nicht mal ein Blick... Nichts. Er drehte sich um, um zu schlafen und ließ mich einfach links liegen... und ich war mal wieder traurig.


Obwohl ich wahrscheinlich selbst daran schuld war... in gewisser Weise... Aber er konnte doch nicht ernsthaft von mir erwarten, dass ich von einer Sekunde auf die andere zu einer S*xgöttin mutierte, nachdem er mich so angeschnauzt und noch dazu tierisch eingeschüchtert hatte... Das war unmöglich! Aber irgendwie konnte ich ihn auch ein wenig verstehen...


Zumindest ansatzweise... Da erwartete ich, dass er zärtlich zu mir war und mit mir schlief und war gleichzeitig zu schüchtern, um selbst auch etwas dafür zu tun... Aber er hätte doch eigentlich wissen müssen, dass ich Angst hatte, etwas falsch zu machen und nun mal ein wenig schüchtern war... Ich hatte es ihm schließlich schon gesagt... und dass er mich so anfuhr, half meinem Selbstbewusstsein auch nicht weiter.

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Schon gar nicht, nachdem ich gesehen hatte, welch eine Riesenangst Bastian vor ihm und seiner Wut gehabt hatte, als er sich wegen der zerbrochenen Glasfigur bei mir versteckt hatte... Was, wenn ich Mark einmal falsch berührte? Vielleicht rutschte ihm dann die Hand aus und ich sah hinterher genauso zerstört aus, wie Bastian mit seinen kaputten Lippen... und das tat bestimmt weh.


Bastian kannte ihn immerhin schon lang genug, um zu wissen, wo und wie man ihn anfassen durfte, ohne ein blaues Auge zu riskieren... aber den konnte ich wohl schlecht fragen, wie ich am besten mit seinem Freund rummachen könnte... Wenn er mich nicht gleich ansprang und mir den Hals umdrehte, dann gab er mir vielleicht absichtlich falsche Infos...


Aber irgendwas musste ich endlich mal tun... irgendwas, um nicht mit jedem weiteren Mal immer noch ängstlicher zu werden, sondern andersrum. Vielleicht sollte ich mir beim nächsten Mal wieder ein wenig Mut antrinken... aber vermutlich verschwand dieser wieder, sobald Mark vor mir stand. Allein seine Erscheinung verschaffte mir einen Riesenrespekt vor ihm.

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Als ich am nächsten Morgen ein wenig gerädert aufwachte, war Mark wie jedes Mal schon wieder verschwunden. Noch immer niedergeschlagen rappelte ich mich auf, um mich frisch zu machen und mir ein kleines Frühstück zu besorgen. Auf meinem Weg zur Couch stolperte ich über die Einladung, die er mir gestern vorbei gebracht hatte, sammelte sie ein und nahm sie mit.


Halbherzig las ich, was darin stand, während ich mein Müsli schlabberte und meinen Lieblingskakao trank. Eine Kostümparty in ungefähr zwei Wochen... Anscheinend hatte Matthias dafür extra eine ganze Diskothek oder so etwas ähnliches angemietet, damit wir unter uns waren. Er hatte wohl mal wieder Geld von Mami oder Papi bekommen... oder Zinsen von seinem Konto oder sonst was...


Geld hatte er, weiß Gott, mehr als genug... Sicherlich waren die meisten seiner Tussies, die er so anschleppte, nur darauf scharf... Eigentlich hätte ich auch gern so viel Geld gehabt, um mir mal neue, bessere Möbel und vielleicht auch ein Auto leisten zu können, aber wenn ich mir Matthias und seinen unmöglichen Charakter so ansah, war ich eigentlich ganz froh, vergleichsweise "arm" zu sein.

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Ob er ohne seine hunderttausend, sündhaft teuren Möbel, Sonnenbrillen, Klamotten und seinem gesamten Fuhrpark wohl genau so unerträglich arrogant gewesen wäre? Manchmal übertraf er mit seiner Selbstherrlichkeit sogar Bastian und das hieß schon einiges... Aber Bastian hatte sich sein Geld wenigstens selbst verdient... Matthias bekam alles von seiner reichen Familie in den A*sch geschoben...


Ich wusste gar nicht genau, wie viel Geld er monatlich bekam... aber es reichte für ein Haus mit Garten, einen ganzen Stapel Autos und anderen teuren Kram... obwohl seine Autos wohl eher Deko waren. Er fuhr nur höchst selten damit in der Gegend herum... und wenn, dann auch nur mit seinem ach so tollen Ferrari, den er schon auf abartige Weise liebte. Diesen alten Spritfresser...


Ich seufzte. Wie war ich bloß an Matthias geraten..? Ein Wunder, dass ich nicht auch schon genauso Geldgeil und arrogant war, wie er selbst. Aber manchmal konnte er ja ganz nett sein, wenn er nicht gerade wieder eine seiner lästigen Machophasen hatte, wo er sich für das absolut allertollste des gesamten Universums hielt und glaubte, alle Frauen warteten einzig und allein nur auf ihn.

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In diesen Phasen schleppte er wirklich alles ab, was nicht bei drei auf den Bäumen war... Aber das auch nur, wenn die Opfer mindestens Körbchengröße C hatten. Dieser alte T*ttenfetischist... über Matthias konnte ich inzwischen nur noch den Kopf schütteln. Da war mir Bernd noch lieber... der war eigentlich ganz nett, wenn er nicht gerade wieder Bastian im Visier hatte.


Allerdings war ich langsam der Meinung, dass die beiden sich gar nicht wirklich hassten... vor allem, seit ich aus geheimer Quelle erfahren hatte, dass Bernd sich sogar dazu herabgelassen hatte, Bastian im Krankenhaus zu besuchen. Ob Rica ihn gezwungen hatte oder nicht, wusste ich jedoch nicht... Möglich wäre es gewesen... sie hatte ihren Mann sehr gut unter Kontrolle.


Da kam es mir wieder, dass die beiden ja inzwischen verheiratet waren... irgendwie vergaß oder verdrängte ich das ständig... Aber die Ehe war kein Grund für Matthias, mit seinen Versuchen, Rica zu bebaggern, aufzuhören... immerhin hatte sie Körbchengröße D... das war wohl wichtiger, als die Tatsache, dass sie schon seit einer Weile Mann und Kind hatte. Matthias war ein Idiot.

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Und was Rica mit Mark zu schaffen hatte, wusste ich auch immer noch nicht... Als Bastian mal misstrauisch nachgefragt hatte, war Mark ihm so geschickt ausgewichen, dass Bastian seine Frage einfach wieder vergessen hatte... also war es wohl etwas, von dem Bastian nichts wissen sollte. Ob Biene wohl inzwischen schon wieder einen Neuen gefunden hatte?


Sie hatte ihr Kind schon lang nicht mehr bei Bastian abgeliefert... aber vielleicht gab sie die Kleine wieder zu Rica, wenn sie unterwegs war. Rica saß im Moment eh den ganzen Tag nur zu Hause und kümmerte sich um ihr eigenes Kind und pflegte ihren Babybauch mit Schokoriegeln. Irgendwann würde auch ich so einen schicken Babybauch mit mir herum tragen... das wünschte ich mir schon so lang...


Aber noch nicht jetzt. Ich konnte mir zur Zeit wahrscheinlich gar kein Baby leisten und vermutlich war ich damit momentan auch einfach nur überfordert... Ob Bastian wohl die Babypuppe noch hatte? Vielleicht sollte ich mir die mal ausleihen, um zu testen, was so alles auf mich zu kam, wenn ich wirklich mal einen netten, jungen Mann fand und wir für Nachwuchs sorgen wollten...

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Das würde zwar sicherlich noch eine ganze Weile dauern... aber ich konnte ja schon mal üben. Besser zu früh, als zu spät. Außerdem war ich neugierig zu wissen, ob ich da mehr Ausdauer hatte, als Bastian... obwohl daran wohl nur wenig zu zweifeln war. Dass ihm ein Baby auf Dauer zu lästig werden würde, war eigentlich von vornherein schon klar gewesen.


Ob Bastian zu Hause war? Dann konnte ich ihn gleich anrufen und wegen der Puppe fragen. Ich schlenderte auf meinen Balkon und warf einen Blick zu Marks Wohnung hinüber. Beide waren zu Hause... und redeten über die Kostümparty. Naja... Bastian redete und Mark machte ein genervtes Gesicht. "Tu doch nicht so gelangweilt. Das wird bestimmt lustig." Sagte Bastian grinsend.

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"Kostümpartys sind kindisch..." murrte Mark, während er sein halbleeres Glas auffüllte. "Na und? Dann sei doch mal ein bisschen kindisch. Nicht immer nur so mürrisch und mies drauf..." Erwiderte Bastian und blätterte begeistert in einem kleinen Katalog mit Kostümen. "Da. Das wär doch was für dich. Sieht bestimmt sexy aus." Sagte er grinsend und hielt Mark eine Seite des Katalogs hin, wo ein Piratenkostüm abgebildet war.


Mark sah ihn nur genervt an und sagte gar nichts dazu. "Jetzt tu doch nicht so... alle anderen verkleiden sich auch... willst du als einziger unverkleidet gehen?" fragte Bastian. "Ich geh als großer, böser Mann..." murrte Mark und Bastian rollte mit den Augen. "Wie langweilig..." bemerkte er. "Als großer, böser Mann rennst du doch den ganzen Tag rum... wie wär's mal mit was anderem?"


Er blätterte ein paar Seiten weiter und hielt Mark grinsend die Abbildung des Kostüms eines Showgirls, wie man es aus Westernfilmen kannte, unter die Nase. "Das würde dir bestimmt auch sehr gut stehen." Grinste er breit. "Ich glaub, dir geht’s ein bisschen zu gut..." erwiderte Mark und tippte sich an die Stirn. "Och... schade..." meinte Bastian. "Ich hätt dich gern mal im Röckchen gesehen."


"Röckchen kannste haben, hab ich selbst in meinem Schrank... Aber so nen Schei* zieh ich ganz bestimmt nicht an!" protestierte Mark, während ich auf meinem Balkon leise vor mich hin kicherte und Bastian eine übertrieben traurige Schnute zog.




Fortsetzung folgt


 
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Am Ende ist ein bisserl viel Text und den Anfang mag ich mal wieder nicht... öhm... ja. ^^

Ach ja... und die Bilder halt wieder *bla


Liebe...


Teil CXX (120)


Bastian musterte Mark eingehend von oben bis unten und zog skeptisch die Brauen zusammen. "Meinst du, du passt da überhaupt noch rein?" fragte er misstrauisch und Mark zog die Schultern hoch. "Klar. Warum sollt ich nicht mehr rein passen?" erwiderte er. "Weil du zugenommen hast, mein Schatz. Genau da." Sagte er und piekste Mark mit dem Finger in den Bauch.


Mark wischte ein wenig genervt seine Hand fort. "Lass das, ich hass das." Murrte er. "Außerdem stimmt das überhaupt nicht... kommt dir wahrscheinlich nur so vor, weil du so ein dürres Klappergestell bist." "Pah! Frechheit. Ich bin trotzdem der Ansicht, dass du ein bisschen abnehmen könntest... vielleicht mal ein bisschen weniger oder gesünder essen... und weniger trinken."

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"Versuchst du gerade, mir nen Vortrag über gesunde Ernährung zu halten? Ausgerechnet DU? Soll ich jetzt lachen?" erwiderte Mark gelangweilt. "Nein Schatz, du sollst nicht lachen. Ich finde nur, du isst zu viel. Irgendwann wirst du noch ganz fett." Sagte Bastian und rümpfte die Nase, während Mark genervt mit den Augen rollte. "Langsam fängst du wirklich an zu spinnen..." Bemerkte er.


"Erstens bin ich weder fett, noch müsste ich abnehmen und zweitens muss ich so viel essen, sonst bauen meine Muskeln ab, mein Schatz." Widersprach Mark mit gespielt hochnäsigem Tonfall. "Pöh... du und deine blöden Muskeln... die findest du wohl ganz toll..." "Natürlich." Sagte Mark. "Die sind schließlich auch ganz toll, oder etwa nicht?"

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Bastian zog eine Schnute und machte ein unglaublich desinteressiertes Gesicht, was allerdings nicht lange anhielt. Wenig später fing er wieder breit zu grinsen an, schnappte sich Mark und schmiegte sich wie an ihn... fehlte nur noch, dass er zu schnurren anfing. "Ja, mein Schatz, die sind toll!" "Wusst ich's doch... Du kannst mich jetzt wieder loslassen." bemerkte Mark ein wenig gelangweilt.


"Dir würden ein paar Muskeln auch nicht schaden... das kann sich nur positiv auf deine nicht vorhandene Figur auswirken..." fügte er hinzu, als Bastian sich wieder von ihm losgerissen hatte und auf seinen Platz zurückgekehrt war. Bastian zog skeptisch eine Augenbraue hoch. "Schatz, was will ich mit Muskeln..?" fragte er und verzog den Mund. "Das ist so... Machomäßig großkotzig..."

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"Na toll... heißt das jetzt, ich bin ein großkotziger Macho??" "Nein, mein Schatz... du nicht. Du bist ein... ein... ein Schatz halt." Sagte Bastian grinsend. "Aber Muskeln und das Zeug... das passt nicht zu mir. Ich bleib lieber schlank und elegant und... vielleicht sollt ich mir die Fingernägel lackieren und Röcke tragen?" "Autsch! Manchmal bist du echt so schwul, dass es weh tut." Meinte Mark und Bastian lachte.


"Keine Panik, mein Schatz. War nur'n Scherz." Lachte Bastian. "Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass ich im Rock rumstelzen würde?" "Naja... also... ich hoffe nicht... aber manchmal würd's mich nicht wundern, wenn's so wäre." Antwortete Mark. "Teilweise ist es schon so, dass du ein wenig... übertreibst. Und dass kommt dann schon ein wenig sehr schwul rüber..."

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"Zu schwul für meinen Geschmack... und zu weibisch." "Ach wirklich? Ist das so?" nörgelte Bastian. "Nun gut... ich kann genauso gut Saufen, Gröhlen, Rülpsen und mich am Sack kratzen, wie jeder andere Kerl... wär dir das lieber?" "Ääähm... Nein. Nicht wirklich." "Dann beschwer dich gefälligst nicht, mein Schatz." Sagte Bastian ein wenig eingeschnappt.


"Ich will mich ja überhaupt gar nicht beschweren... ich wollte nur mal... drauf hinweisen, dass es manchmal auch weniger schwul gehen würde." Meinte Mark und sah sich um, während Bastian ein beleidigtes Gesicht machte. "Wo ist überhaupt deine Katze? Hat sie der Hund gefressen?" "Nein, hat er nicht. Die Katze liegt im Bett und schläft."

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"Im Bett? In welchem Bett?" "In deinem Bett, mein Schatz." Sagte Bastian und grinste Mark an, der genervt die Augen verdrehte. "Viecher gehören nicht ins Bett..." knurrte er ein wenig gereizt. "Weiß ich, Schatz... aber die Kleine sah so süß aus, da wollt ich sie einfach nicht wecken. Sie macht ja nichts kaputt, sie schläft ja nur ein bisschen." Meinte Bastian und Mark seufzte.


"Na gut... Das eine Mal soll's mir recht sein. Aber beim nächsten Mal hau ich das Katzenvieh aus dem Bett raus, damit das mal klar ist." Murrte Mark und Bastian nickte. "Hat das Vieh eigentlich schon nen Namen?" "Nö. Mir ist noch keiner eingefallen... Weißt du vielleicht einen?" fragte Bastian und Mark schüttelte den Kopf. "Ich hab auch keine Lust, über Katzennamen nachzudenken." Antwortete er.

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Während Bastian sich anschließend den Kopf über einen passenden Namen für das kleine Pelzknäuel zerbrach und Marks sein halbleeres Glas auffüllte, schlurfte ich nun endlich zu meinem Telefon, um Bastian nach der Babypuppe zu fragen. Ich hatte mich eh schon wieder ewig von den Beiden aufhalten lassen. Es dauerte erstaunlich lange, bis am anderen Ende abgenommen wurde.


Vermutlich hatte mal wieder keiner der Beiden Lust, ans Telefon zu gehen... und ich musste relativ lange warten, bis ich Bastian am Apparat hatte. "Hallöchen Julchen. Was gibt's?" fragte er gut gelaunt. "Hallo. Ähm... ich hab mich nur gefragt, ob du die Babypuppe noch hast..? Und ob ich die vielleicht mal haben kann... nur mal so zum üben." Erklärte ich ein wenig zögernd.

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"Ja... das Teil ist noch da." Sagte Bastian. "Allerdings weiß ich nicht, ob's noch richtig funktioniert... es hatte eine unheimliche Begegnung mit der Wand." "Ach... so schnell wird so eine Puppe schon nicht kaputt gehen... wenn du nichts dagegen hast, würd ich mir die gerne holen... außer, Rica will sie wieder haben..." "Rica braucht das Teil nicht mehr." Meinte er.


"Und ich hab ganz bestimmt nichts dagegen, wenn du das Mistteil mitnimmst... Ich will den Schei* nicht mehr sehen..." zickte er vor sich hin und ich grinste. "Aber... warum willst du's überhaupt haben..? Hast du dir etwa was eingefangen?" "Was? Nein... hab ich nicht... ich wollt nur schon mal ein bisschen üben... Für den Fall des Falles und so... du weißt schon..."

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"Soso... zum Üben und so..." wiederholte Bastian. "Ich schau mal, wo das Teil gelandet ist, dann kannst du's dir ja irgendwann abholen." "OK. Danke." Meinte ich und unterhielt mich noch ein wenig mit ihm, bevor wir uns verabschiedeten. Heute war er wieder mal gut verträglich und meckerte mich überhaupt nicht an... worüber ich durchaus sehr froh war.


Und froh darüber, dass es Bastian jetzt wieder richtig gut zu gehen schien... Allem Anschein nach, war er nun wieder gesund und gut gelaunt war er ebenfalls... und auch Mark schien irgendwie gut gelaunt zu sein. Sogar so gut, dass er das unfertige Bild, welches ich ihn hatte malen sehen, wieder auspackte, um es zu vollenden, obwohl es ihm doch eigentlich nicht gefallen hatte...

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Er betrachtete sein Bild lange mit einer gehörigen Portion Skepsis und schwankte zwischen gut und schlecht... aber dann schien er doch relativ zufrieden damit zu sein. Am Tag danach rief er mich abends an und fragte höflich, ob ich noch etwas vorhätte, oder er mich besuchen kommen konnte. Ich zögerte einen Moment lang, da ich wusste, dass er schon wieder gut getrunken hatte, sagte dann allerdings "Ja".


Ich freute mich natürlich, wie ein Kind unterm Weihnachtsbaum, dass er mich besuchen wollte... daran änderte weder der Alkohol, noch seine Launen, noch mein schlechtes Gewissen Bastian gegenüber, irgendetwas und wieder raste ich ins Bad, um mich noch schnell ein wenig frisch zu machen. Ich wurde gerade noch rechtzeitig fertig, bevor Mark bei mir klingelte.

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Schnell schlüpfte ich in meine Klamotten und lief ich zur Tür, damit er nicht lange warten musste. Als ich ihm öffnete, sah ich, dass er ein ziemlich großes, flaches Geschenk dabei hatte und starrte es mit großen Augen an. Ich vermied es jedoch, nach zu fragen, ob es für mir wäre... nicht, dass ich wieder so doof da stand, wie beim letzten Mal mit den Pralinen.


"Das hier... ist für dich." Meinte Mark ein wenig verlegen. "Vielleicht gefällt's dir ja..." "Öhm... danke..." murmelte ich, nahm das Geschenk und ging damit zu meiner Couch, um es auszupacken. Mark folgte mir und blieb neben der Couch stehen, während ich vorsichtig da Geschenkpapier entfernte. Unter dem Papier kam das Bild zum Vorschein, welches er gestern fertig gemalt hatte.


Vor Verlegenheit und Freude wurde ich ganz rot im Gesicht. "Danke... das ist sehr schön. Gefällt mir sehr gut." Meinte ich und lächelte ihn ein wenig schüchtern an. Er schien offenbar sehr erleichtert zu sein, dass es mir gefiel und erwiderte mein Lächeln für einen kurzen Augenblick. "Hast du schon was gegessen?" fragte er kurz darauf und ich schüttelte den Kopf.

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"Nein. Bisher noch nicht..." antwortete ich. "Hast du Lust, irgendwo Essen zu gehen?" "Ja... gern... aber ich kann mir so was nicht leisten." Meinte ich seufzend. "Das hat auch keiner verlangt. Ich zahl den Schei* schon." Sagte Mark und musterte mich von oben bis unten. "Du hast doch sicher noch andere Klamotten in deinem Schrank..." bemerkte er.


"Ähm... Ja... klar hab ich noch andere Klamotten in meinem Schrank..." "Darf ich da mal einen Blick drauf werfen?" fragte Mark und ich zog die Schultern hoch. "Wenn du willst... ist ja nichts Geheimes drin..." meinte ich schulterzuckend und ging mit ihm in mein Schlafzimmer, wo er sich einige Minuten lang den Inhalt meines Kleiderschranks ansah, bevor er etwas herauszog.


"Würdest du das anziehen?" fragte er und hielt mir genau die Klamotten unter die Nase, die ich damals mit Bastian gekauft hatte. "Bitte. Ich schau auch nicht hin." Fügte er hinzu, als ich zögerte. Ich seufzte, griff nach den Sachen und zog mich um, während er mir den Rücken zuwandte. "Fertig." Sagte ich, nachdem ich mich umgezogen hatte und Mark drehte sich zu mir um und musterte mich.

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"Ich weiß, ich seh doof aus... ich bin... noch ein bisschen zu dick dafür..." nörgelte ich verlegen und bekam ein ganz rotes Gesicht, während Mark mich von oben bis unten eingehend betrachtete. "Blödsinn. Du bist nicht dick und doof siehst du auch nicht aus." Widersprach er. "Können wir gehen?" Ich nickte, verließ mit ihm die Wohnung und stieg zu ihm ins Auto.


Es dauerte nicht lange, bis wir das Restaurant erreicht hatten und Mark einen Parkplatz fand, der ihm recht war. Er war so nett und höflich zu mir, dass ich schon zu Zweifeln anfing, ob ich tatsächlich mit ihm unterwegs war oder doch nur Halluzinationen hatte... Er flirtete mit mir, hielt meine Hand und nahm mich in den Arm und mein rosa Wölkchen stieg endlich wieder ein wenig höher.


Der Wein, den Mark bestellte, schmeckte süß. Besser als jeder andere Wein, den ich bisher getrunken hatte und in meinem Bauch kribbelte es wie irre... es war so schön... genau so müsste es immer sein... genau so wollte ich es haben... Genau so war ich glücklich. Mark hatte auch wieder diesen tollen, dezenten Duft an sich, der mich schon in der Billardbar beinahe um den Verstand gebracht hatte...


Und es war so schön, an seiner Schulter zu lehnen und seine Hand über meinen Rücken gleiten zu fühlen... und als der Drang, ihn zu küssen zu stark wurde, konnte ich nicht mehr anders, als es einfach zu tun... und dann küssten wir uns. Lange. Es war schön. So schön, dass ich mich immer mehr an ihn kuschelte und mich alles andere um uns herum auf einmal gar nicht mehr interessierte.


Vielleicht lag es an der schönen, ruhigen Musik... an der etwas abgelegenen, gemütlichen Ecke in welcher wir saßen, an seinen Küssen oder dem Wein, dass ich auf einmal meine Scheu vergessen hatte und sich meine Hände selbstständig machten... jedenfalls krabbelten sie langsam aber sicher zielgenau auf seinen Schritt zu, während ich mein Gesicht an seinen Hals schmiegte.


Irgendwie hoffte ich, dass uns jemand stören würde... aber niemand störte uns... niemanden interessierte sich überhaupt für uns und niemand versuchte mich aufhalten... und Mark schon gleich zweimal nicht.. Um einfach wieder aufzuhören war es jetzt auch schon zu spät... dann wäre ich noch blöder da gestanden, als es sowieso schon der Fall war... wer A sägt, der muss auch B sägen...


Und Mark legte ein erstaunliches Maß an Selbstbeherrschung zu Tage, was mich allerdings wiederum weniger wunderte... Ich hatte ja schon einmal gesehen, dass ich nicht sehen konnte, was er mit seinem Bastian trieb... bis dieser, unschuldig grinsend, unter dem Tisch wieder hervor und auf seinen Platz zurück gekrabbelt war... und ganz sicher war ihm nicht nur sein Feuerzeug herunter gefallen.


Man konnte noch so genau hinschauen, aber Mark war absolut nicht das Geringste anzusehen gewesen... Wieso sollte es also mit mir anders sein..? Außer, dass ich nicht unter den Tisch krabbelte und Mark mich weiterhin küssen konnte... was er auch tat und das ganze ziemlich leidenschaftlich. Eigentlich war es gar nicht mehr so schwer, nachdem ich erst mal angefangen hatte...


Es war eher interessant, zu fühlen, wie sein Körper darauf reagierte... Darauf hatte ich irgendwie noch nie so richtig geachtet... wahrscheinlich war ich sonst immer zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt... aber im Moment schienen mir meine Gedanken nebensächlich. Sie waren da, sie schwirrten in meinem Kopf herum, aber ich ließ mich nicht wieder von ihnen erschlagen, wie sonst immer...


Dazu hatte ich noch genug Zeit, wenn ich allein war. "Hör auf." Sagte Mark und unterbrach meinen aufkeimenden Gedankengang, darüber, dass ich auch wann anders nachdenken konnte. Ich setzte mich wieder ein wenig ordentlicher hin und leuchtete verlegen und weithin sichtbar in den schönsten Rottönen... aber auch das schien niemandem aufzufallen, was mich durchaus beruhigte.


Wir tranken unseren Wein und nachdem die Rechnung bezahlt war, machten wir uns auf den Rückweg. Ich versuchte krampfhaft, nicht darüber nachzudenken, was ich gerade getan hatte, denn je mehr ich darüber nachdachte, umso mehr verschaffte es mir irgendwie ein unangenehmes Gefühl... und nachdem wir in meiner Wohnung angekommen waren, führte der Weg, wie eigentlich auch nicht anders zu erwarten, ins Bett.

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Und ich schaffte es sogar, mehr zu tun, als nur blöd rum zu liegen... ich "durfte" auch selbst dafür sorgen, dass das Kondom dorthin kam, wo es hin gehörte... allerdings erst, nachdem ich festgestellt hatte, dass mein Gummivorrat inzwischen aufgebraucht war. Praktischer Weise hatte Mark eins dieser Dinger dabei, drückte es mir in die Hand und sagte "Mach dich nützlich".


Nachdem ich das Ding in meiner Hand einen Moment lang verlegen betrachtet hatte und schon wieder rot angelaufen war, schaffte ich es tatsächlich, das Teil an seinem vorbestimmten Platz anzubringen... und erstaunlicher Weise stellte ich mich dabei gar nicht mal so ungeschickt an. Marks Vorschlag, das mit dem Mund zu machen, überhörte ich allerdings... das war dann doch zuviel des Guten...


Darüber konnten wir vielleicht beim nächsten Mal reden... aber auch nur vielleicht... oder am besten gar nicht. Zu blöd, dass wir diese nervigen Gummidinger nicht einfach weglassen konnten... Ich empfand sie bestenfalls als störend. Aber da konnte man wohl nichts dagegen tun.




Fortsetzung folgt
 
Liebe...


Teil CXXI (121)



Ich lag noch eine halbe Ewigkeit im Dunkeln wach, schwebte auf meinem Wölkchen und ließ meine Gedanken wandern, während Mark mich im Arm hielt und mir noch lange im Halbschlaf den Bauch kraulte... Am liebsten wäre ich jede Nacht so mit ihm im Bett gelegen, denn es fühlte sich so gut an... Ich wünschte mir, er würde niemals wieder damit aufhören... niemals wieder zu Bastian zurück gehen...


Ich wünschte mir, er wäre für immer und ewig nur noch bei mir gewesen... am nächsten Morgen wurde ich ganz sanft geweckt, als er meinen Hals und Schultern küsste und mich zärtlich streichelte. Ich wünschte, so wäre ich jeden Morgen geweckt worden und sah ihn ein wenig müde an... "Guten Morgen." Sagte er lächelnd, strich mir liebevoll über die Wange und küsste mich.


Ich wusste vor lauter Verliebtsein gar nicht mehr, wo mir der Kopf stand. Es war fast, wie ein schöner Traum... nur mit dem Unterschied, dass ich bereits wach war. "Guten Morgen..." murmelte ich verschlafen und lächelte verliebt zurück. Er rückte noch ein wenig näher zu mir, kuschelte sich richtig an mich, legte den Kopf auf meine Brust und schloss die Augen, als ich zögernd meine Arme um ihn legte...


So blieben wir eine weitere Ewigkeit liegen und niemand sagte auch nur ein Wort... Mein Herz klopfte wie verrückt und ich hatte tausend kleine Schmetterlinge im Bauch... Ich war so glücklich in diesem Moment... und Mark schien es ebenfalls zu sein... Es war solch ein ruhiger und angenehmer Moment, den ich am liebsten bis ans Ende aller Zeiten festgehalten hätte...


Ein warmer Moment, wie geschaffen für ein gefühlvolles "Ich liebe dich"... aber das sagte er nicht... und ich wagte nicht, danach zu fragen, aus Angst er könnte anders antworten, als ich es mir erhoffte... also schwieg ich mit ihm. Ein stiller Moment... Vermutlich hätten Worte nur gestört, auch wenn sie noch so liebevoll gewesen wären... denn nie zuvor hatte sich Stille so wunderbar angefühlt.


Doch leider verging auch dieser Moment. Ewig konnten die beiden Hunde ja auch nicht warten und Bastian, wenn er denn überhaupt in Marks Wohnung war, war sich sicherlich zu fein, um die Tiere auszuführen. Ich begleitete Mark zur Tür und zum Abschied küssten wir uns lange... und unsere Hände wollten sich kaum voneinander lösen, als er sich zum Gehen wandte.

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Mit klopfendem Herzen und Schmetterlingen im Bauch sah ich ihm verliebt nach, bis er um die Ecke verschwand. Erst dann schloss ich langsam und glücklich seufzend meine Tür. Ich benötigte noch einen Augenblick, um wieder richtig zu mir zu kommen, nach diesem Gefühlsüberschuss in mir und mein Blick fiel auf das Bild, welches er mir geschenkt hatte.


Es lehnte an der Wand und gefiel mir mit jedem Mal besser. Ich sollte es aufhängen. Fröhlich lief ich durch meine Wohnung und suchte nach Nägeln und einem Hammer... und wenig später prangte das Bild an meiner Wand. So, dass ich es aus beinahe jeder Ecke meiner Wohnung sehen konnte. Erst dann schlenderte ich glücklich in die Küche und machte mir eine kleine Tasse Kakao.

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Hunger hatte ich nicht... ich war zu glücklich, um Hunger zu haben... so glücklich, dass die ganze Welt bunt und hell schien... und ich glaubte, den Duft der Blumen in den Gärten und den Wiesen bis in meine Wohnung riechen zu können. So gut hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt... vielleicht auch noch nie.


Am liebsten wäre ich tanzend durch die Straßen gelaufen und hätte mein Glück und meine Freude in die Welt hinausgesungen, so dass jeder sehen und hören konnte, wie gut ich mich fühlte... aber das war wohl keine so gute Idee und wirkte bestenfalls lächerlich... wie ein Affe auf Ecstasy oder so ähnlich... Da blieb ich lieber zu Hause und freute mich ganz für mich allein.

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Hoffentlich war das nächste Mal auch wieder genauso schön... und hoffentlich war es bald. Heute konnte mir jedenfalls nichts mehr die Laune vermiesen und nach einem kurzen Telefonat, bei welchem ich nachfragte, ob Bastian die Puppe schon gefunden hatte, machte ich mich fröhlich auf den Weg zu ihm, um ihn um das verhasste Plastikbaby zu erleichtern.


Aber sofort wollte ich es noch nicht zum Leben erwecken... vielleicht morgen oder übermorgen... nur nichts überstürzen. Ich testete nur kurz aus, ob es noch funktionierte... und das tat es. Danach verstaute ich es erst einmal in der nächstbesten Ecke und machte mich auf meiner Couch breit, um meine gute Laune und die Erinnerung an den heutigen Morgen in vollen Zügen zu genießen.


Gleichzeitig bestaunte ich das schöne Bild an meiner Wand... ob Mark wohl schon mit der Absicht, mir das Bild zu schenken, mit dem Malen angefangen hatte? Er hatte es zwar angedeutet, aber ganz sicher war ich mir nicht... es hätte ja auch für Rica sein können... oder für Nadine oder für jemand ganz anderen. Jedenfalls fand ich es wunderschön und es machte meine gute Laune noch besser.

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So konnte ich mich auch auf die anstehende Kostümparty freuen. Was sollte ich da überhaupt anziehen? Wenn alle anderen auch verkleidet kamen, wollte ich nicht unverkleidet dastehen... vielleicht hätte ich Bastian auch gleich noch seinen Katalog weg- und mitnehmen sollen... Als was wohl die anderen gingen? Ob Nadine auch kam? Nein... wahrscheinlich nicht... sicher ging es ihr nicht so gut...


Aber ich sollte mir ja keine Sorgen um sie machen... also versuchte ich, meine bereits aufkeimenden Sorgen möglichst schnell beiseite zu schieben, um meine gute Laune nicht doch noch zu verlieren. Stattdessen versuchte ich krampfhaft, mir zu überlegen, als was ich mich verkleiden wollte... aber ständig entglitten mir meine Gedanken und schwirrten wieder zu Mark und dem heutigen, wunderbaren Morgen.


Ich konnte mich keine fünf Sekunden lang konzentrieren, weil ich dauernd daran denken musste, wie schön es mit ihm gewesen war... wie zärtlich er sein konnte... richtig lieb... anscheinend hatte ich endlich mal etwas richtig gemacht... und wenn ich immer auf diese zärtliche und liebevolle Art belohnt wurde, sollte ich mich öfter trauen, etwas zu machen.

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Ich seufzte leise in mich hinein. Wie gern hätte ich ihn gleich wieder bei mir gehabt... ich wollte wieder in seinen Armen liegen... ich wollte ihn küssen und noch einmal lächeln sehen... eine Schande, dass er immer so mürrisch und finster durch die Gegend lief. Er hatte so ein wundervolles Lächeln... so schön und gleichzeitig auch so zerbrechlich... man musste es einfach lieben...



Und ich liebte es von ganzem Herzen... ich liebte ihn von ganzem Herzen... so sehr... und hoffte, dass er das gleiche für mich fühlte, auch wenn er es nicht aussprechen würde. Vermutlich konnte ich mich niemals wieder von ihm lösen... aber vielleicht musste ich das auch gar nicht. Vielleicht fand er ja doch irgendwann noch seinen endgültigen Weg zu mir.


Bastian machte ihm doch eh nur Probleme... schleppte Viecher an, war zickig und bereitete ihm nur noch Sorgen... und wenn ich mich nicht irrte, waren die beiden auch schon länger nicht mehr intim geworden... aber andererseits spionierte ich ihnen auch nicht durchgehend 24 Stunden täglich hinterher und bekam nicht alles mit... und darüber war ich eigentlich ganz froh.

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Obwohl mich schon auch irgendwie interessierte, was die zwei so trieben, wenn sie zusammen im Bett lagen... aber eigentlich wollte ich es gar nicht so genau wissen... Am liebsten hätte ich gewusst, dass Mark nur mit mir schlief und nur zu mir zärtlich war und zu niemandem sonst. Und wieder schwirrte mir die Frage dazwischen, ob er mich liebte... würde er es sagen, wenn es so wäre?


Zu Bastian hatte er es auch schon lange nicht mehr gesagt... das viel deutlich auf, denn bisher hatte Bastian es eigentlich immer täglich und teilweise sogar mehrmals zu hören bekommen. Die Komplimente, die Mark ihm ständig gemacht hatte, hatten auch deutlich abgenommen... allerdings waren die beiden inzwischen schon wirklich lange zusammen, wenn auch mit gelegentlichen Pausen.


Und eigentlich konnte es kaum etwas anderes als Liebe sein, was die zwei, trotz allem was geschehen war, immer noch zusammen hielt. Niemand, den ich kannte, hatte sich so oft getrennt und wieder vertragen... das war ja schon fast normal, dass Mark und Bastian sich stritten, trennten, wieder zusammen kamen... das musste doch irgendwann mal anstrengend oder langweilig werden.

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Je länger ich sinnierte, umso mehr wuchsen meine Hoffnungen, eines Tages komplett gegen Bastian ausgetauscht zu werden... und gleichzeitig wuchs auch mein schlechtes Gewissen, da ich nur durch Bastians Gunst überhaupt noch die Möglichkeit hatte, mit Mark zusammen zu sein. Der konnte noch so böse und stur tun, Bastians Wort war Gesetz... meistens zumindest.


Alles ließ Mark sich natürlich nicht gefallen, aber schon viel... und sicher hätte jeder andere, der mit ihm genauso umgesprungen wäre wie Bastian es sich erlaubte, ganz schnell ein paar Schläge eingefangen. Bastian konnte sich schon wirklich viel herausnehmen, ohne Angst haben zu müssen, dass ihm irgendwas hätte passieren können.


Ob ich das auch konnte? Wenn ich mir genauso viel erlauben konnte, wie Bastian, dann würde das doch eigentlich auch heißen, dass ich Mark genauso viel bedeutete, wie seine Zicke... aber wenn nicht, dann konnte das sicher ein böses Ende nehmen und ich wollte keinesfalls riskieren, dass Mark vielleicht auch irgendwann mal bei mir die Hand ausrutschte.

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Abends traf er sich wieder mit Rica. Ich wusste immer noch nicht, warum. Vielleicht hätte ich ihn einfach mal fragen sollen... ob er mir ebenfalls ausgewichen wäre? Ich nahm mir vor, Mark beim nächsten Mal einfach einmal darauf anzusprechen, was er da ständig mit Rica trieb. Doch zuerst stand mal wieder ein Treffen bei Matthias an. Diesmal ging ich natürlich auch wieder hin.


Das Thema war vor allem die geplante Party, aber ich hörte nur halbherzig zu, da ich im Minutentakt zur Tür sah, ob Mark endlich da war. Weder er noch Bastian waren bisher angekommen... und ich hatte mich schon damit abgefunden, dass die zwei wohl anderweitig beschäftigt waren, als Mark eine Stunde später doch noch bei Matthias auftauchte. Bastian war jedoch nicht dabei.


"Bastian ist mit seiner Mutter unterwegs." Beantwortete er Matthias' Frage, setzte sich zu mir und ließ sich von Matthias etwas zu trinken bringen. Wir ernteten ein paar dumme Blicke, als Mark mir ein kurzes Lächeln schenkte und meine Hand nahm. Aber niemand stellte Fragen. Es wurde von allen anderen scheinbar einfach hingenommen... Auch, dass er mich wenig später im Arm hielt.

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Nur Matthias machte ein leicht geknicktes Gesicht, als er es sah. Es schien ihm nicht so recht passen zu wollen... wollte er vielleicht doch wieder was von mir? Mehr als nur eine schnelle Nummer..? Vielleicht. Aber das interessierte mich im Moment überhaupt nicht. Ich wollte nur die Nähe zu Mark genießen, während er mir über den Rücken streichelte, lehnte mich an seine Schulter und er küsste mich auf die Stirn.


Wir sahen bestimmt aus, wie ein richtig schlimm verliebtes Pärchen... und ich war mit Sicherheit richtig schlimm verliebt... und schon wieder so selig und glücklich, dass ich hätte weinen können. In Gedanken flehte ich ihn an, mir zu sagen, dass er mich liebte... aber leider tat er es auch diesmal nicht. Jedoch konnte ich das problemlos verkraften, da er wieder so lieb zu mir war.


Das Treffen und die Gespräche flogen nur so an mir vorbei... eigentlich bekam ich gar nichts davon mit und wünschte mir nur, bald mit Mark allein zu sein... Nach dem Treffen erfüllte sich mein Wunsch und wir fanden uns bald in meinem Bett wieder. Zum S*x kam es allerdings nicht. Wir lagen nur da, küssten und berührten uns und waren einfach nur zärtlich zueinander.

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Vielleicht wartete er darauf, dass ich den Anfang machen würde... aber ich fand es wunderschön, so wie es gerade war. Ich wollte gar nicht mehr, als einfach nur so mit ihm im Bett zu liegen und zu kuscheln... und je länger es dauerte, umso mehr gewöhnte ich mich daran, ihn zu berühren... und das, obwohl ich bei unserem Treffen gar nichts getrunken hatte.


Ihn schien es auch nicht zu stören, dass außer Kuscheln nichts lief, sonst hätte er sicher von selbst irgendwann angefangen. Hin und wieder kam mir Bastian in den Sinn, aber den blendete ich schnell wieder aus... ich wollte mich von nichts ablenken lassen und schon gar nicht von meinem Gewissen. Bastian hatte es schließlich erlaubt. Ich musste mir also gar keine Gedanken machen.


Irgendwann legte Mark sich wieder zu mir wie beim letzten Mal, schloss die Augen und ließ sich nur noch von mir kraulen... und da ich nun endlich Gefallen daran gefunden hatte und nicht mehr ständig nachdenken musste, kraulte ich ihn einfach weiter, auch wenn von ihm eigentlich nichts mehr zurück kam, obwohl er immer noch wach war... Aber das störte mich nicht.


Er hatte bei mir so lange warten müssen, bis ich mich endlich mal traute, da hatte er es sich auch verdient, mal gar nichts zu machen... Ich lächelte. Da lag der große, böse Mann ganz zahm bei mir im Bett und ließ sich kraulen, wie ein kleines Kätzchen...





Fortsetzung folgt


 
Liebe...


Teil CXXII (122)



Ich kraulte Mark so lange, bis ich irgendwann sicher war, dass er eingeschlafen war... dann hörte ich auf, hielt ihn noch eine geraume Weile lächelnd im Arm und betrachtete sein schlafendes Gesicht... er schlief so ruhig. Viel ruhiger als sonst... und etwas später fielen auch mir die Augen zu. Als ich am Tag darauf wieder aufwachte, war er leider nicht mehr in meinem Bett.


Aber ich hatte auch ein wenig zu lange geschlafen. Während ich in meine Küche schlurfte, um mir meinen Kakao zu machen, kam Mark gerade wieder mit seinen Hunden vom Spaziergang zurück. "Nimm dir für morgen Abend nichts vor." Sagte er zu Bastian, der gerade mit seinem Kätzchen auf der Couch saß. Er nahm die Katze von seinem Schoß, stand auf und schlenderte zu Mark in die Küche.

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"Warum nicht? Was ist denn morgen?" fragte Bastian und lehnte sich gemütlich an die Küchentheke, während Mark gerade damit beschäftigt war, den Hunden etwas zu fressen zu geben. "Das wirst du dann schon sehen." Antwortete Mark und Bastian musterte ihn skeptisch. "Es ist nichts Schlimmes." Fügte er hinzu, nachdem er sich zu Bastian umgedreht und dessen unsicheres Gesicht gesehen hatte.


"OK..." murmelte Bastian und ließ seufzend den Kopf hängen. Mark ging zu ihm, strich ihm zärtlich über sein traurig wirkendes Gesicht und nahm seine Hand. Einfach nur, um sie zu halten... aber Bastian versuchte nicht einmal zu grinsen oder glücklich wie immer auszusehen. "Warum warst du diese Nacht nicht hier? Ich hab auf dich gewartet." Meinte Bastian niedergeschlagen und ein wenig zickig.

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"Willst du mir da jetzt nen Vorwurf draus machen? Du warst doch selbst unterwegs." Erwiderte Mark skeptisch und Bastian sah ihn beleidigt an. "Wenn meine Mutter meine Hilfe braucht, dann ist das ja wohl zu entschuldigen, wenn ich mal für ne Stunde oder zwei nicht da bin! Aber DU warst die ganze gottverdammte Nacht nicht da!" zickte Bastian ihn böse an.


"Und sag mal Schatz... Du weißt nicht ZUFÄLLIG welcher Tag gestern gewesen wäre?!" zeterte er und Mark überlegte eine Zeit lang, während Bastian langsam richtig wütend wurde. "Keine Ahnung... was war denn gestern..?" fragte Mark ein wenig irritiert und Bastian hatte Mühe, sich zu beherrschen. "Gestern, mein Schatz, wär unser gottverdammter Jahrestag gewesen!" zickte er ihn an.

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"Äh... was? Gestern? Nicht morgen?" "Nein, verdammt! Nicht morgen!" "Sicher..?" "Ja! Vollkommen sicher! Ich fass es nicht, dass du das vergessen hast!" fauchte Bastian wütend und Mark machte ein leicht betretenes Gesicht. "Ups... ähm... ich hab's nicht vergessen... ich war nur... irgendwie... ich hab mich wohl mit dem Datum vertan..." versuchte Mark sich zu entschuldigen.


"Ich dachte, das wär erst morgen..." "Schei* egal, was du gedacht hast, das war gestern!" zischte Bastian und Mark zögerte unschlüssig einen Moment lang. "Nun... dann musst du dir halt morgen vorstellen, dass es gestern wär... OK? Kleiner Zahlendreher... passiert den Besten... und war ganz sicher keine Absicht." meinte Mark vorsichtig und Bastian schnaubte wütend.

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"Na schön... ich hoffe, du hast dir wenigstens was gutes einfallen lassen, wenn du das schei* Datum schon nicht auf die Reihe bringst!" zickte Bastian, der immer noch ziemlich angefressen war und Mark nickte. "Wird dir gefallen... denk ich... hoff ich..." murmelte Mark. "Kannst du dich jetzt wieder ein wenig beruhigen? Wird auch nie wieder vorkommen... versprochen."


"Jaja... bin ja schon ruhig..." nörgelte Bastian und seufzte. "Könnte schließlich auch schlimmer sein, als zwei Tage Verspätung... aber merk's dir gefälligst fürs nächste Mal! Und heute bleibst du hier! Bei mir! Und holst das nach, was du eigentlich gestern schon hättest tun sollen! Klar soweit?!" "Ähm... liebend gern, aber Rica kommt mich nachher abholen." Meinte Mark und Bastian wurde gleich wieder giftig.

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"Schei* auf Rica, Mann! ICH bin ja wohl wichtiger!" fauchte er. "Selbstverständlich bist du das." Bestätigte Mark. "Und deswegen muss ich nachher mit Rica los... wegen morgen... verstehst du?" "Oh... Ach so... nun gut... aber wehe dir, wenn du nachher nicht sofort wieder hier her kommst! Wage es ja nicht, wieder zu irgendwelchen dämlichen Blondinen zu gehen!" fauchte Bastian und Mark nickte.


Danach beruhigte sich Bastian langsam wieder ein wenig und hörte auf zu meckern. Dafür wollte er jetzt natürlich unbedingt wissen, was genau Mark mit Rica zu schaffen hatte... aber Mark gab ihm keine Antwort und meinte nur, er sollte bis morgen warten und sich überraschen lassen. Das jedoch fiel Bastian nicht allzu leicht.

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Er konnte genauso neugierig sein, wie ich es war und nutzte jede Gelegenheit, Mark mit seiner Fragerei auf die Nerven zu gehen... und er gab erst auf, als Rica am Abend vor der Tür stand und Mark einsammelte. Bastian beschäftigte sich in der Zwischenzeit mit seinem Kätzchen, solange Mark unterwegs war. Bis jetzt war die Katze anscheinend immer noch nicht uninteressant geworden...


Aber dafür schon total zutraulich. Wenn sie nicht gerade futterte oder mit Marks Hund spielen wollte, lag sie immer bei Bastian und ließ sich schnurrend von ihm kraulen. Und Bastian schien sehr zufrieden mit seinem Kätzchen... ob er vielleicht versuchte, auf diese Weise seinen geplatzten Babywunsch, bewusst oder unbewusst, zu kompensieren..? Es kam mir irgendwie so vor.

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Tinkerbelle war nun auch friedlich. Meistens traute sie sich überhaupt nicht in die Nähe des schnurrenden Pelzknäuels, obwohl es eigentlich viel kleiner war, als sie. Aber sie hatte wohl keine Lust, sich noch einmal ein paar ordentliche Kratzer einzufangen. Irgendwann musste ich Bastian und seine Katze unbedingt mal besuchen... ich wollte auf jeden Fall auch einmal das flauschige Babyfell streicheln und das kleine Tierchen knuddeln.


Das Kätzchen sah fast noch niedlicher aus, als Marks Hund im Welpenalter ausgesehen hatte. Tierkinder waren sowieso alle unbeschreiblich süß und einfach nur zum verlieben... und Bastian hatte sicher nichts dagegen, wenn ich seine Katze auch mal knuddelte. Allerdings wollte ich damit noch bis nach unserer Kostümparty warten...

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Im Moment würde er sicher ein wenig empfindlich auf mich reagieren, nachdem sein Schatz am Jahrestag der beiden mit mir im Bett gelegen hatte, statt mit ihm. Da wäre ich an seiner Stelle auch ziemlich angefressen gewesen... Es war schon dunkel, als Rica Mark wieder zu Hause absetzte und ihm ein paar ermutigende Worte mit auf den Weg gab.


"Mach dir keinen Kopf. Es klingt super, du kleines Natur-Allround-Talent." meinte sie lächelnd zu ihm, nachdem sie mit ihm ausgestiegen war und klopfte ihm zuversichtlich auf die Schulter. "Ich bin sicher, es wird Basti umhauen." Sagte sie, verzog das Gesicht und hielt sich ihren Babybauch. "Hat dich das Biest schon wieder getreten?" fragte Mark leicht desinteressiert und Rica nickte lächelnd.

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"Das Baby hat offenbar nichts besseres zu tun, als um sich zu treten. Magst du mal fühlen?" "Nein, will ich ganz bestimmt nicht. Darauf kann ich verzichten." Antwortete Mark. "Ach komm schon... es beißt nicht." Lächelte sie, schnappte sich Marks Hand schneller als er ausweichen konnte und hielt sie an ihren Babybauch. "Na? Kannst du's fühlen?" fragte sie lächelnd und Mark nickte.


"Das Biest tritt ganz schön heftig." Bemerkte er. "Wie kannst du mit so nem Ding im Bauch überhaupt schlafen?" "Ach, das geht schon." Lächelte sie. "Man kann es auch hören..." Mark musterte Ricas Bauch misstrauisch und sah sich kurz um, ob sonst noch jemand auf der Straße war, bevor er sich tatsächlich, wenn auch zögernd, zu Ricas Kugel herunter beugte, um ein wenig zu lauschen.

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"Tatsache..." bemerkte er und ich glaubte, eine gewisse Faszination in seiner Stimme mitschwingen zu hören... wenn ich es mir nicht nur einbildete, huschte sogar ein kurzes Lächeln über sein Gesicht. Aber wirklich nur ganz kurz... und als er sich wieder aufrichtete, um sich von Rica zu verabschieden, hatte er bereits sein übliches, finsteres Gesicht wieder aufgesetzt.


Mark verzog sich in seine Wohnung, zu seinem Alkohol und Rica hievte ihren Babybauch ins Auto, um nach Hause zu fahren. Bastian war nicht zu sehen... Nachdem Mark sein Glas geleert hatte, warf er einen kurzen Blick ins Schlafzimmer. Und da er anschließend die Tür leise wieder schloss, ging ich davon aus, dass Bastian bereits schlief...

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Mark hatte diesmal mehr Zeit mit Rica verbracht als sonst und es war schon ziemlich spät. Er machte es sich wieder auf der Couch gemütlich und füllte sein Glas zum zweiten Mal seit er wieder zu Hause war. Die Hunde lagen auch schon in ihrer Ecke und dösten vor sich hin, nur Bastians Kätzchen war noch richtig wach und ein wenig kuschelbedürftig.


Es tapste quer durch den Raum direkt zu Mark und mauzte ihn an, aber er ignorierte das kleine Pelzknäuel einfach. Nach einiger Zeit des erfolglosen Miauens hüpfte die Katze ein wenig tollpatschig auf die Couch und watschelte zu Mark. Schnurrend drückte sie sich an ihm entlang, setzte sich ganz frech auf seinen Schoß und sah ihn mit großen Augen an.


Mark machte ein genervtes Gesicht und setzte die Katze wieder auf den Boden. Allerdings dauerte es keine ganze Minute, da saß sie wieder auf seinem Schoß und bettelte nach Streicheleinheiten. So lange, bis Mark sich seufzend geschlagen gab und sie ein bisschen kraulte. Schnurrend und murrend machte sie sich auf ihm lang und rollte, reckte und streckte sich gemütlich.


Irgendwie schien sich das kleine Kätzchen gerade in sein Herz zu schnurren... er stellte sogar sein Glas ab, um beide Hände für das Tierchen frei zu haben, welches während dem Kraulen immer mal wieder versehentlich von seinem Schoß purzelte.




Fortsetzung folgt


nich wieder meinen Smilie vergessen -.-
 
So... und hier mal wieder viel Text, wenig Bild und wie immer




Liebe...


Teil CXXIII (123)



Das Kätzchen schien Mark positiv zu beeinflussen, obwohl es eigentlich nichts anderes machte, als es sich gut gehen und sich kraulen zu lassen... aber so lange hatte er schon seit einiger Zeit nicht mehr freiwillig auf seinen Alkohol verzichtet und das, trotz dem das Glas samt Inhalt direkt vor seiner Nase stand. Er schien es einfach vergessen zu haben, während er das Kätzchen streichelte.


Vielleicht war es gar nicht so dumm gewesen, dass Bastian sich eine Katze gewünscht hatte... Am nächsten Abend, nachdem die Hunde versorgt waren, verließen die Beiden Marks Wohnung. Ich fragte mich, was Mark wohl mit seinem Hausdrachen vorhatte und was Rica dazu beigetragen hatte, aber das würde ich wohl oder übel noch früh genug erfahren.


An diesem Abend bekam ich die zwei jedenfalls nicht mehr zu sehen. Sie kamen erst wieder nach Hause, als ich schon längst im Bett lag und träumte... lauter wirres, durcheinander geratenes Zeug... und ich fühlte mich umgeben von einem seltsamen, gleichermaßen fremden und vertrauten Gefühl, welches mich unabhängig von Raum und Zeit durch andere Dimensionen zu tragen schien.

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Ich wandelte durch scheinbar endlose, ruhige Leere. Um mich herum schwirrten Farben welche sich bogen und zerrten und ständig andere Formen annahmen. Außer meinem Herzschlag, welcher dumpf und dennoch ganz klar durch das wogende, farbenprächtige Nichts drang, war kein anderes Geräusch zu vernehmen. Der Boden unter mir war schwarz.


Doch dort, wo meine Füße auftraten, warf er schillernde Wellen, die sich in der Endlosigkeit unter mir verloren. Ich bestaunte die Farben- und Formenpracht, eine angenehme Wärme ging davon aus und zauberte ein zufriedenes Lächeln auf mein Gesicht. Ich hatte keine Angst und wanderte ziellos durch den konturlosen Raum, in dem ich mich zu befinden schien. Solange, bis ich in der Ferne einen Lichtschimmer entdeckte.


Eine wohlige Wärme ging von ihm aus und zog mich magisch zu sich. Ich konnte gar nicht anders, als direkt darauf zuzugehen. Bei jedem Schritt gab der Boden weich und warm unter meinen Füßen nach und als ich mich dem Lichtschimmer näherte, konnte ich leise Stimmen vernehmen. Fern und verhangen. Doch wurden sie immer deutlicher, je näher ich kam.

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Das Licht war grell, es blendete mich und schmerzte in meinen Augen. Ich brauchte einige Zeit, bis ich mich an die warme Helligkeit gewöhnt hatten und eine Tür aus wogendem, flackerndem Licht vor mir erkennen konnte. Wie weiße Flammen schlug das Licht nach allen Seiten aus und stahl der Tür ihre Konturen. Es züngelte lodernd in die Höhe oder floss langsam zu Boden, wo es wellenwerfend in der Dunkelheit versickerte.


Leises Flüstern, Kichern um mich herum. Wie das Lachen glücklicher Seelen, die mich aus der Dunkelheit heraus zu beobachten schienen, als ich meine Hand langsam nach dem Türgriff ausstreckte. Die Tür schwang geräuschlos auf, noch bevor ich die flackernde Klinke berührte und ich sah einen verschwommenen Nebel vor mir. Wogend, als bestünde er nur aus Nebelschleiern und das Lachen und Flüstern verstummte, Stille legte sich über mich.


Nur annähernd konnte ich die Umrisse eines Zimmers erahnen. Ich sah mich um, doch hinter mir war alles schwarz. Die Farben waren verschwunden und nach einem kurzen Zögern durchschritt ich die Tür. Lautlos schloss sie sich hinter mir und wurde langsam immer durchsichtiger, bis sie endgültig verschwunden war. Erst dann lichtete sich der Nebel und das stetig von unsichtbaren Wänden wiederhallende Geräusch meines Herzschlags verstummte.


Noch immer war der Raum ein wenig verzerrt, aber ich wusste, dass es sich um Marks Schlafzimmer handeln musste. Warum war ich hier? Was wollte ich hier? Es dauerte noch einen weiteren Augenblick, bevor die Konturen des Raums und der Möbel klar und deutlich zu sehen waren und ich Mark sehen konnte. Leider lag er nicht allein in seinem Bett... Bastian war natürlich bei ihm...


Aber immerhin waren die nicht jugendfreien Szenen, falls es welche gegeben hatte, schon vorbei. Was mir jedoch einen Stich versetzte, war die Tatsache, dass er sich von Bastian genauso halten und kraulen ließ, wie ich es letztes Mal getan hatte... und er sagte "Ich liebe dich " zu ihm... ein Lächeln konnte Bastian sich allerdings nicht abringen. "Wirklich?" fragte er und kraulte Mark im Nacken wie sein Kätzchen.


"Natürlich." Antwortete Mark und richtete sich soweit auf, dass er ihm in die Augen sehen konnte. "Ich liebe dich, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe..." Bastian runzelte die Stirn und zog ein skeptisches, ungläubiges Gesicht, welches Mark jedoch zu ignorieren versuchte. "Ich hoffe doch, dass du diesmal nicht wieder auf irgendwem anderen rumhüpfst." Sagte er stattdessen ziemlich kühl und ein wenig vorwurfsvoll.


Bastian zog eine schuldbewusste Schnute. "Tut mir leid, Schatz..." entschuldigte er sich seufzend und zog nachdenklich die Brauen zusammen. "Eigentlich weiß ich nicht mal wie ich überhaupt auf den drauf gekommen bin... Der war ja gar nicht mal mein Typ." "Ich will's auch gar nicht wissen." Meinte Mark. "Ich will nur, dass es beim nächsten Versuch keine Zwischenfälle dieser Art gibt."


"OK Schatz." Sagte Bastian nickend und grinste nun doch wieder. Kurz darauf packte er Mark im Nacken und zerrte ihn zu sich, damit er in küssen konnte. "Nur noch mal so als Dankeschönchen für den geilen Abend, mein Schatz." Grinste er, nachdem er Mark wieder losgelassen hatte. "Du steckst wirklich voller Überraschungen, mein Schatz."


Mark zog die Schultern hoch. "Nun ja... meine Stimme ist halt nicht nur zum Brüllen zu gebrauchen..." murmelte er ein wenig verlegen, während Bastian bis über beide Ohren grinste. "Offensichtlich..." bemerkte er und warf Mark einen vielsagenden Blick zu, der dessen Bedeutung nur allzu gut verstehen konnte und kurz darauf anfing, an seiner Zicke herum zu fingern...


Was eventuell auch damit zu tun haben konnte, was Bastians Pfoten unter der Decke noch so alles manipulierten... Ich war der Verzweiflung nahe und starrte die beiden fassungslos an. Als sie sich küssten, zog es mich von ihnen weg. Ich riss die Augen auf, schnellte in die Höhe und sah mich hilflos um. Ich war wieder in meinem Bett und draußen zwitscherten die Vögel schon die ersten Lieder des Tages, als ich mich niedergeschlafen aufraffte.

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Mir war klar, dass es sich bei dem Gespräch der beiden um einen weiteren Heiratsantrag hatte handeln müssen... auch wenn ich es nicht wahrhaben wollte, dass mein Mark mit dem Gedanken spielte, Bastian doch noch heiraten zu wollen... immer noch. Obwohl der erste Versuch, so furchtbar schief gegangen war und er doch mich hatte... MICH sollte er heiraten!


Aber ich versuchte mich zu beruhigen. Ein Antrag hieß noch lange nicht, dass dem auch wirklich Taten folgten... es konnte schließlich immer irgendwas dazwischen kommen, wie ich ja beim ersten Mal selbst miterleben durfte... vielleicht war es auch nur ein komischer Traum gewesen... sicher hatte mir nur meine Fantasie einen Streich gespielt... oder mein Gewissen, das ich die letzten Tage verdrängt hatte.

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Leider wurde ich bald eines besseren belehrt, als Bastian mich, gleich nachdem er aufgewacht war, anrief... "Julchen, du wirst nicht glauben, was mir gestern passiert ist!" rief er fröhlich ins Telefon und ich ließ seufzend den Kopf hängen. "Was ist denn passiert..?" fragte ich niedergeschlagen und Bastian erzählte mir überglücklich von seinem gestrigen Abend.


"Mein Schatz hat mir einen Antrag gemacht!" "Aha... das ist ja nicht das erste mal... was soll denn daran denn so unglaublich sein..?" murrte ich und versuchte, nicht allzu traurig zu klingen. Ich hatte es offenbar nicht einfach nur geträumt... aber trotzdem musste das noch lange nicht heißen, dass aus dem Antrag auch was wurde... vielleicht blieb es ja nur bei Worten...

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"Die Art, WIE er mir den Antrag gemacht hat! Das glaubst du mir nie! Ich würd's selbst nicht glauben, wenn ich nicht dabei gewesen wär... und ehrlich gesagt bin mir auch nicht so ganz sicher, ob das wirklich echt war, oder ob ich nur geträumt hab..." er zögerte einen Moment lang. "Aber da dieser wunderhübsche Ring mit diesem wunderhübschen Diamanten an meinem Finger steckt, wird es wohl wahr gewesen sein."


"Na Herrlich..." konnte ich mir nicht verkneifen. "Und..? Was war sonst noch, außer dem Ring..?" fragte ich niedergeschlagen nach und Bastian zögerte einen weitern Augenblick, um sich zu sammeln. "Diesmal hat er sich wirklich was ganz Neues einfallen lassen. Wusstest du, dass Marks Stimme nicht nur zum Brüllen geeignet ist?" erwiderte er mit einer gehörigen Portion Selbstherrlichkeit und Stolz in der Stimme.

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"Und jetzt weiß ich auch, was er die ganze Zeit mit Rica getrieben hat... die Hübsche kennt nämlich einen... Gesanglehrer." Erzählte Bastian und mir klappte der Mund auf. "Wie bitte??" quietschte ich fassungslos. Mark und Singen waren mir wie zwei ganz verschiedene Welten und beides zusammen schuf ein ziemlich bizarres Bild in meinem Kopf, das hinten und vorne rein gar nicht zueinander passen wollte.


"Ähm... denk jetzt bitte nicht an irgendein schwuffiges, tuffiges Trällerliedchen..." meinte Bastian, der meine Fassungslosigkeit natürlich nicht überhören konnte und lachte. "Das war nämlich viel geiler! Mein Schatz kann Arien schmettern, da bebt die ganze gottverdammte Halle! Und er hat auch noch extra dafür eine geeignete Halle besorgt... Mein Schatz ist so... toll!" schwärmte er.


"Ich fürchte nur, das wird ein Einzelfall bleiben... Zumindest hat er gesagt, dass so was mit ziemlicher Sicherheit niemals wieder passieren wird, weil er sich dabei schwul vorkommt..." fügte er an und seufzte laut.




Fortsetzung folgt
 
Liebe...


Teil CXXIV (124)



Die nächste Zeit nutzte ich dazu, mir einzureden, dass auf einen Antrag nicht zwangsläufig auch eine Ehe, oder was auch immer, folgen musste... schon gar nicht im heiklen Fall "Mark und Bastian". Sicher kam wieder irgendwas dazwischen... ich redete es mir so lange ein, bis ich felsenfest davon überzeugt war, dass aus diesem Antrag nichts weiter werden würde.


Solange Mark sich noch mit mir treffen wollte, kam er sicher nicht auf die Idee, sich wirklich für immer und ewig an seine teilweise unausstehliche Zicke zu binden... Dementsprechend konnte ich auch nicht ablehnen, als Mark mich wieder einmal besuchen kam und wir einen sehr schönen Abend miteinander verbrachten, der mir ernsthafte Zweifel an seiner "Liebe" zu Bastian verschaffte.

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"Bastian hat mir erzählt, dass du ihm noch mal einen Antrag gemacht hast..." konnte ich nicht mehr für mich behalten, als ich mit ihm im Bett lag und er nickte. "Ja, das hab ich." Bestätigte er, wollte aber anscheinend nicht weiter darauf eingehen. "Basti hat mir auch erzählt, dass du... singen kannst." Sagte ich und Mark starrte mich einen Moment lang fassungslos an.


"Dieses kleine, gottverdammte Miststück kann wirklich NICHTS für sich behalten!" fluchte er verärgert und gleichzeitig ein wenig verlegen vor sich hin und machte ein finsteres Gesicht. "Ja... kann ich... wenn's unbedingt sein muss..." murrte er. "Rica hat mir geholfen, das ganze ein wenig aufzufrischen, damit's auch nach was klingt..."

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"Auffrischen?" wiederholte ich neugierig und Mark wünschte sich, er hätte auf den letzten Satz verzichtet. Offensichtlich redete er nicht gerne über seine "lieben" Seiten, geschweige denn, dass er zugeben wollte, überhaupt welche zu besitzen. "Ich ähm... hab das mal gelernt... ungefähr drei Jahre lang, dann hab ich aufgehört. Ist mir zu blöd geworden..." "Ich würd gern mal was hören...."


"Nie im Leben!" wehrte Mark sofort ab und sah mich warnend an, damit ich nicht weiter bettelte. Dann machte er dort weiter, wo er zuvor aufgehört hatte und ich hätte vielleicht einfach meinen Mund halten und mitmachen sollen... aber irgendwie konnte ich mich einfach nicht beherrschen. "Und... du willst ihn wirklich heiraten..?" fragte ich und Mark nickte mit finsterem Gesicht, versuchte sich jedoch nicht davon ablenken zu lassen.

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"Wann?" "Irgendwann. Wenn ich im Lotto gewonnen hab oder weiß der Teufel was..." Antwortete er mürrisch und hoffte wohl, dass das Thema, welches ihn in meinem Bett ganz gewaltig zu stören schien, damit erledigt wäre... "Obwohl er so zickig ist und dich so oft betrogen und dir weh getan hat?" fragte ich weiter und Mark hörte abrupt auf und sah mich böse an.


"Ja, verdammt! Obwohl er zickig ist und Schei*e gebaut hat!" fuhr er mich wütend an, wandte sich von mir ab und griff nach seinen Klamotten. "Was... was ist denn los..?" stammelte ich vor den Kopf gestoßen. "Ich geh nach Hause. Zu Hof, Weib und Vieh, wo ich hingehör. Das ist los." knurrte er, ohne sich zu mir umzudrehen. Er zog sich an, verschwand aus meiner Wohnung und ließ mich allein in meinem Bett zurück.

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Da saß ich dann plötzlich wieder allein und nur noch äußerst spärlich bekleidet in meinem Schlafzimmer und wusste gar nicht, wie mir geschah... warum war er denn auf einmal wieder so wütend geworden..? Was hatte ich denn jetzt wieder verbrochen..? Vielleicht war es ja gar nicht meine Schuld... vielleicht hatte er einfach gerade eine empfindliche Phase oder so... Sicher hatte er sich bald wieder gefangen...


Bastian sah ihn mit großen Augen überrascht an, als er unerwartet wieder in seiner Wohnung stand. "Öhm... hallo Schatz... was machst du denn hier..?" "Ich wohne hier!" antwortete Mark gereizt und setzte sich zu ihm auf die Couch, nachdem er sich Glas und Flasche geholt hatte. "Das ist mir auch klar, dass du hier wohnst... aber ich dachte du wärst... anderweitig beschäftigt..." bemerkte Bastian vorsichtig.

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"Ich hab's mir halt anders überlegt. Passt dir das vielleicht nicht?!" "Doch, doch... hab mich nur gewundert..." meinte Bastian schulterzuckend und beobachtete Mark, wie er sich einschenkte. "Du sollst nicht so viel trinken, Schatz." "Halt die Klappe!" knurrte Mark ihn an und leerte sein Glas demonstrativ in einem Zug, während Bastian seufzend den Kopf hängen ließ.


"Mein Schatz... Ich kann das nicht ausstehen. Ich will, dass du mit deiner Sauferei aufhörst." Sagte er und Mark knallte sein Glas so laut auf den Tisch, dass Bastian erschrocken zusammenzuckte. "Du sollst deine gottverdammte Klappe halten!" fuhr er Bastian wütend an. "Das ist verdammt noch mal MEINE Wohnung! Sag mir nicht, was ich zu tun oder zu lassen hab!" fluchte er.

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Er packte seinen Alkohol, verschwand türenknallend in seinem Zimmer und ließ Bastian allein auf der Couch zurück... und irgendwie wirkte Bastian fast ein wenig erleichtert, dass Mark sich verzogen hatte, anstatt ihn übermäßig laut und lange anzubrüllen. Denn das hätte sich nur wieder in einem bösen Streit mit eventuellen, gewalttätigen Ausschreitungen geendet.


Bastian stand auf und spazierte zu Marks Zimmer hinüber. "Wenn du mich wirklich heiraten willst, musst du mit der beschi**enen Sauferei aufhören! Ich werde garantiert keinen heruntergekommenen, aggressiven Säufer heiraten! Dass das mal klar ist! Gute Nacht, mein Schatz!" rief Bastian ihm durch die geschlossene Tür zickig zu und machte sich auf den Weg ins Schlafzimmer.

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Am nächsten Morgen war wieder alles in Ordnung. "Schatz... Rica hat mich gestern angerufen." Sagte Bastian, als Mark mit den Hunden vom Spaziergang wieder zurückkam. "Sie fragt, ob sie für ein paar Tage bei uns wohnen könnte..." "Warum?" fragte Mark desinteressiert, während er seine Tiere fütterte. "Weil irgendwas mit der Wohnung los ist... sie muss da für ein paar Tage raus."


"Warum zu uns?" erwiderte Mark nicht gerade begeistert und setzte sich zu Bastian auf die Couch, nachdem er sich einen Kaffee gemacht hatte. "Sie wollte sich erst bei Biene einnisten, aber Biene ist nicht da." Antwortete Bastian. "Und was ist mit Matthias?" "Matthias... mal ehrlich Schatz... würdest du Matthias dein Kind anvertrauen, wenn du mal zum Arzt musst oder so?" erwiderte Bastian.

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"Ähm... nein. Ganz sicher nicht." Murrte Mark und Bastian grinste. "Siehste... Rica auch nicht." Meinte er und Mark musterte ihn skeptisch. "Moment mal... soll das heißen, die will ihr Baby auch noch mitbringen?! Als ob ne Schwangere allein nicht schon schlimm genug wär! Die wird mir sämtliche Haare vom Kopf fressen!" "Krieg dich ein, mein Schatz." Lachte Bastian, der das ganze recht amüsant fand.


"Sie hat gesagt, wenn's sein muss, dann bezahlt sie dich auch für die paar Tage." Sagte er grinsend. "Aber du willst doch nicht, dass eine werdende Mutter wegen dir unter einer Brücke schlafen muss?" "Und was ist mit ihrem Macker?" fragte Mark genervt. "Bernd ist auf Geschäftsreise... der wohnt die Woche in irgendeinem Hotel am A*sch der Welt." Antwortete Bastian und rollte mit den Augen.

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"Vielleicht findet Rica noch jemanden, dem sie zumindest zwischendrin ihr Kind anvertrauen kann und länger als drei oder vier Tage wird das auch nicht dauern, bis sie wieder in die Wohnung kann... aber irgendwo muss sie in der Zwischenzeit schlafen. Und wohnen." Sagte er und sah Mark abwartend an, welcher seine "Begeisterung" kaum bändigen konnte und genervt vor sich hin stöhnte.


"Wenn's sein muss..." knurrte er. "Aber die soll mir bloß nicht mit ihrem Balg auf die Nerven gehen! Sonst hat sie ganz schnell ein Kind weniger!" "Alles klar Schatz. Werd ich ihr sagen." Lächelte Bastian, lehnte sich an Marks Schulter und zog sein Handy heraus, um Rica anzurufen. Danach teilte er ihm fröhlich mit, dass Rica später kommen wollte, während Mark ein Gesicht machte wie drei Tage Regenwetter.

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Am gleichen Abend noch stand Rica bei ihnen vor der Tür und bedankte sich übermäßig oft bei Mark dafür, dass er sie für ein paar Tage bei sich aufnahm. Ihr Kind hatte sie nicht dabei. "Wo ist dein Balg?" fragte Mark misstrauisch, als er sah, dass sie weder Kind noch Kindersachen dabei hatte. "Keine Panik. Die Kleine ist gut aufgehoben." Antwortete sie lächeln und drückte ihn zum Dank noch einmal.


Bastian war anscheinend gar nicht zu Hause. "Danke, dass ich bei euch bleiben darf, bis ich wieder nach Hause kann. Ich werd euch auch nicht zur Last fallen. Versprochen." Sagte sie, ging nach drinnen und sah sich um. Mit großen Augen bemerkte sie das kleine Kätzchen, das friedlich auf der Couch vor sich hindöste. "Seit wann habt ihr eine Katze?" fragte sie erstaunt und sah Mark an.

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"Bastian wollte eine." Antwortete Mark knapp und sie lächelte ihn fröhlich an. "Ach so... wie heißt sie?" "Bisher ist ihm noch kein Name eingefallen." "Oh... nun gut." Meinte sie und im gleichen Moment fing ihr Magen laut zu knurren an. Sie grinste entschuldigend. "Darf ich einen Blick in deinen Kühlschrank werfen? Ich bezahl dir auch alles, was ich euch wegfutter."


"Jaja... schon recht." Murrte Mark, fegte das schlafende Kätzchen von der Couch und setzte sich zu seinem Alkohol, während Rica seinen Kühlschrank ausräumte. "Und? Was hat Bastian zu deinem Antrag gesagt?" fragte sie mit vollem Mund aus der Küche, während sie mit Geschirr herum klapperte. "Er ist umgefallen." Antwortete Mark schulterzuckend und Rica fing an zu lachen.

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"Hab ich doch gesagt, dass es ihn umhauen wird!" rief sie ihm lachend aus der Küche zu und auch auf Marks Gesicht machte sich für einen kurzen Augenblick ein verstecktes Lächeln breit. Kauend und mit einem voll beladenen Teller schlenderte Rica zu Mark und setzte sich neben ihn. Mampfend unterhielt sie sich eine geraume Weile mit ihm, auch wenn Mark meist nur einsilbige Antworten gab.


Aber das schien Rica nicht zu stören... und Rica schien Mark nicht zu stören, obwohl er zuerst so gemeckert hatte, als Bastian ihm erzählte, sie wollte sich bei ihnen breit machen. Auch sie beobachtete ihn mit gemischten Gefühlen, immer wenn er zu seinem Alkohol griff, sagte aber meistens nichts dazu. "Bastian macht sich Sorgen um dich und deine Trinkerei." Bemerkte sie nach einiger Zeit.

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"Und damit ist er nicht allein. Ich hab mich bis jetzt raus gehalten, weil's mich ja eigentlich nichts angeht... aber... das ist nicht gut, dass du so viel trinkst..." "Tu ich doch gar nicht..." meinte Mark und stellte sein Glas ab. "Natürlich nicht..." sagte sie seufzend, nahm Marks Hand und lächelte ihn besorgt an. "Ich will dir da nichts vorschreiben... aber lass den Alkohol nicht wichtiger werden als Bastian. Versprich es mir."


"OK... ich versprech's dir." Murmelte Mark zögernd und Rica nickte. "Gut. Das ist gut..." meinte sie seufzend, klopfte ihm auf die Schulter und widmete sich wieder ihrem Essen. Anschließend räumte sie ihren Teller weg und auf dem Rückweg zur Couch blieb sie vor Marks Zimmer stehen. "Bastian sagt, du hast nen Haufen selbstgemalte Bilder in deinem Zimmer." Meinte sie.


"Darf ich mir die mal anschauen?" Mark nickte und Rica bedankte sich mit einem Lächeln, bevor sie die Tür öffnete und Marks privates Reich betrat zu welchem doch eigentlich niemand Zutritt hatte... oder hatte bisher nur niemand gefragt, ob er das Zimmer betreten dürfte?




Fortsetzung folgt
 
Nein. Ich mag den Teil nicht. Und die Bilder auch nicht. Ich hasse Sims, die sich weigern, zu tun, was ich will.


Liebe...


Teil CXXV (125)



Als es langsam spät wurde, überlegte Rica, wo sie schlafen wollte. "Die Couch reicht mir vollkommen." Sagte sie lächelnd und Mark zögerte einen Moment lang. "Du schläfst im Bett." Widersprach er. "Aber... du willst doch sicher mit... oder neben Bastian dort schlafen..." "Bastian kommt erst morgen wieder. Der hat grad irgendwas mit seiner Mutter zu tun. Kannst das Bett heute schon haben..."


"Lass mich raten... du schläfst dafür auf der Couch..?" "Ich schlafe nicht mit schwangeren Frauen in einem Bett." Meinte Mark und Rica lächelte ihn dankend an. "Danke. Ich hoffe, ich muss euch nicht lange zur Last fallen." Sagte sie und verschwand mit ihrem Babybauch ins Schlafzimmer, nachdem sie Mark noch einmal ausgiebig und lächelnd gedankt hatte.

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Am nächsten Tag kam Bastian vorerst nur für ein paar Stunden wieder nach Hause, erzählte irgendwas von seiner Mutter, dass er frühestens am Abend wieder nach Hause kommen würde und verschwand danach bald wieder. An diesem Abend war ich ebenfalls bei Mark. Ich hatte ihn einfach angerufen und mich unter dem Vorwand, das Kätzchen sehen zu wollen, bei ihm eingeschlichen.


Aber sicher wusste er, dass ich eigentlich nur seinetwegen kommen wollte... Denn solange Rica bei ihm war, ließ er seine Wohnung nicht allein. Also musste ich zu ihm kommen... und hoffte natürlich, dass sich vielleicht etwas ergeben würde. Ich unterhielt mich mit Rica, tratschte und lachte viel mit ihr, kraulte das flauschige Kätzchenfell und Mark konnte bei unseren wichtigen Frauengesprächen nur den Kopf schütteln.

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Auf Ricas Bitten hin, brachte er uns eine Schüssel mit Knabberkram und Süßigkeiten, die Rica tagsüber selbst besorgt hatte, um Mark nicht übermäßig auf der Tasche und den Nerven zu liegen. Es war ein ganz netter Abend, aber in sexueller Hinsicht wollte einfach nichts passieren... doch das machte nichts. So hatte ich wenigstens mal die Gelegenheit, mich in Ruhe mit Rica zu unterhalten.


Mark hielt sich dezent und ein wenig genervt zurück, während wir uns über einen dummen Witz kaputt lachten und Rica sich vorbeugte, um an die Schokolade zu kommen... Aber plötzlich erstarrte sie in ihrer Bewegung und ihr Lachen war auf einen Schlag verschwunden. "Oh mein Gott..." erschrak sie, wurde ganz blass und blickte an sich herab, wo sich ein feuchter Fleck auf der Couch ausbreitete.

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"Was denn?" fragte Mark misstrauisch. "Meine... meine Fruchtblase ist geplatzt..." "Wie bitte?" "Ich bekomm mein Baby." Antwortete Rica und wusste nicht so recht, ob sie jetzt lieber lachen oder weinen sollte, während Mark sie einen Moment lang nur fassungslos anstarren konnte. "Was?! Nein! Auf gar keinen Fall! Nicht auf meiner Couch!" platzte er heraus, als die Nachricht bei ihm angekommen war.


"Du musst mich ins Krankenhaus fahren!" rief Rica und Mark schüttelte heftig den Kopf. "Nein! ICH muss überhaupt nichts! Das ist nicht mein Baby!" wehrte er ab, da packte ihn Rica mit beiden Händen am Kragen und zerrte ihn zu sich. "Beweg sofort deinen A*sch ins Auto!" schrie sie ihm wütend ins Gesicht. "Oder willst DU mein Kind auf die Welt bringen?!" "Überredet. Ab ins Krankenhaus."


Mark fluchte leise und holte den Schlüssel, während ich Rica auf die Beine und zum Auto half. Natürlich kam ich ebenfalls mit. "Warum, zum Teufel, muss so was ausgerechnet mir passieren?!" schimpfte Mark vor sich hin, während wir durch die Straßen rauschten. "Hör auf zu fluchen und fahr gefälligst schneller!" befahl Rica und stöhnte unter den ersten Geburtswehen.


"Mir bleibt auch gar nichts erspart! Komm bloß nicht auf die Idee, dein verfluchtes Baby in meinem gottverdammten Auto zu bekommen!" fuhr Mark sie an. "Halt's Maul und fahr zum Krankenhaus! Schneller!" fauchte sie zurück. Angesichts der Hektik, die sich im Auto ausbreitete, schien die Fahrt kein Ende nehmen zu wollen... ich hoffte nur, dass wir bald am Ziel waren...


Und gleichzeitig hoffte ich, dass wir lebendig dort ankamen... Mir wurde ganz flau, bei dem Gedanken daran, wie schnell wir durch die Ortschaft rasten. Beinahe wäre uns auf einer Kreuzung ein anderer Wagen in die Seite gefahren. Der Fahrer bremste dass die Reifen quietschten, hupte wie ein Wilder und schimpfte uns lautstark hinterher.


"Ich krieg grad ein Baby du A*sch! Halt gefälligst die Fresse!" schimpfte Rica zurück und hob drohend die Faust, während Mark den Typen und seine Huperei aufs Übelste verfluchte. Trotz der hektischen Umstände musste ich schmunzeln. Irgendwie hätten Mark und Rica eigentlich auch ganz gut zusammen gepasst... zumindest konnte sie fast genauso gut fluchen wie er...


Endlich im Krankenhaus angekommen, ging es direkt in den Kreissaal. "OK... also... ich geh dann mal wieder... das hier geht mich wirklich nichts an." Meinte Mark und wollte direkt den Rückzug antreten, als Rica ihn am Arm packte und festhielt. "Du bleibst gefälligst hier!" befahl sie aufgebracht und packte ihn noch ein wenig fester. "Wehe dir, wenn du mich jetzt alleine lässt!"


"Aber... das... das ist doch nicht mein Kind... ich will nicht!" versuchte Mark sich zu befreien, aber Rica ließ nicht locker. "Das ist mir schei*egal! Du bleibst!" Mark schien nichts mehr einzufallen und er gab sich geschlagen, während ich in einer Ecke wartete, um niemandem im Weg zu stehen. Rica hatte auch nichts dagegen, dass ich ebenfalls bei der Geburt dabei war.


Während die letzten Vorbereitungen getroffen wurden, schien Mark sich mehr und mehr unwohl zu fühlen und wäre vermutlich am liebsten einfach verschwunden... dass Rica sich an ihm festgekrallt hatte, verhinderte jedoch, dass er sich einfach aus dem Staub machen konnte. Entweder war sie sehr stark oder Mark angesichts der Geschehnisse einfach nur zu schwach...


Jedenfalls war offensichtlich, dass er sich ziemlich fehl am Platz fühlte und ihm das ganze mehr als einfach nur unangenehm war... er gab sich auch wirklich sehr viel Mühe, nicht hinzusehen. Aber irgendwann riskierte er, eher versehentlich, doch den ein oder anderen kurzen Blick. Allerdings war er sich nicht ganz sicher, ob er auch wirklich sehen wollte, was er sah...


Im Gegensatz zu ihm, konnte ich von meiner Position aus rein gar nichts von dem sehen, was eigentlich nur Bernd vorbehalten sein sollte... Aber Bernd war ja nicht da, sondern saß in irgendeinem Hotel am A*sch der Welt... und da Rica während der Geburt trotzdem einen Mann an ihrer Seite haben wollte und Mark zufälliger Weise einer war, hatte er wohl einfach Pech gehabt...


Als die Geburtshelferin nach einer halben Ewigkeit ankündigte, dass schon das Köpfchen zu sehen sei, wurde aus Marks kurzem Blick, wohl eher unbewusst, ein längerer und dann hatte er Mühe, wieder wegzusehen. Sicherlich hätte er es niemals zugegeben, aber die Faszination, die dieses "Wunder des Lebens" bei ihm auslöste, war ihm doch überdeutlich anzumerken. Es war aber auch wirklich ein ergreifendes Erlebnis...


Erleichtert atmete ich auf, als ich das Neugeborene schreien hörte. Ich war mindestens genauso angespannt gewesen, wie Rica selbst und froh, dass auch diesmal wieder alles gut gegangen war... Erst jetzt ließ Rica Mark wieder los, um ihr Baby in die Arme zu nehmen, während ich aus meiner Ecke stürmte, um sie zu drücken und ihr meine besten Glückwünsche auszusprechen.


Mark hingegen schien in diesem Moment so gar nicht mehr zu wissen, wohin mit sich selbst und stand einfach nur stumm und scheinbar ein wenig irritiert daneben, als ich Rica freudestrahlend umarmte. Sie bedankte sich lächelnd und ein wenig müde und bat Mark, Bernd anzurufen. Sie betonte, dass er sofort zu ihr kommen sollte, wenn er nicht einen Kopf kürzer gemacht werden wollte.


"Sag ich ihm. Und jetzt entschuldige mich bitte... ich fahr nach Hause und krieg nen Herzinfarkt..." murmelte Mark und machte sich auf den Weg. Ich beglückwünschte Rica noch einmal, verabschiedete mich und lief ihm nach, da ich nicht zu Fuss zurück laufen wollte und Mark irgendwie den Anschein erweckte, dass er mich unabsichtlich einfach vergessen hätte.


Das Ganze schien ihn doch ein wenig aus der Bahn geworfen haben... er war so neben der Spur, dass er fast eine halbe Stunde brauchte, bis er es geschafft hatte, sein Auto anzulassen. Noch während der Fahrt und obwohl es schon mitten in der Nacht war, kramte er sein Handy hervor und klingelte Bernd aus seinem Hotelbettchen. "Welcher Idiot ruft mich mitten in der Nacht an?" nörgelte Bernd verschlafen.


"ICH war grad mit DEINER gottverdammten Frau im Krankenhaus und hab ihre gottverdammte Hand gehalten, während sie DEIN gottverdammtes Kind auf die Welt gebracht hat!" fluchte Mark leicht angefressen ins Handy und für einen Moment herrschte absolute Stille am anderen Ende der Leitung... so lange bis Bernd seine Stimme wiedergefunden hatte.


"Warum zum Teufel warst DU mit MEINER Frau im Krankenhaus und hast ihre Hand gehalten, während sie MEIN Kind auf die Welt gebracht hat?!" zeterte Bernd aufgebracht, dem es so gar nicht gefallen wollte, das Mark Rica begleitet hatte. "Weil DU in irgendeinem gottverdammten Hotel am A*sch der Welt bist, du Penner! Darum!" erwiderte Mark gereizt und Bernd schwieg besiegt.


"Und deine herzallerliebste Gattin lässt dir ausrichten, dass du sofort deinen A*sch bewegen und zu ihr fahren sollst, weil sie dir sonst den Kopf abreisst und andere sehr schmerzhafte Dinge antut, bei denen du dir wünschen wirst, niemals geboren worden zu sein... und wenn sie's nicht tut, dann tu ich es! Verlass dich drauf!" knurrte Mark und legte ohne ein weiteres Wort wieder auf.

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Er setzte mich, ohne ein einziges Wort mit mir zu wechseln, bei meiner Wohnung ab und machte sich gleich anschließend auf den Weg nach Hause, wo Bastian bereits auf ihn wartete. "Schatz..? Wo kommst du denn her? Und wo steckt Rica?" fragte er ein wenig irritiert und sah Mark abwartend an, der es nicht mal bis zur Couch schaffte und einfach mitten im Raum stehen blieb.


Er seufzte laut und ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. "Heute war der schlimmste Tag meines Lebens..." meinte er und seufzte ein weiteres Mal, während Bastian skeptisch eine Augenbraue hoch zog. "Das wage ich zu bezweifeln, mein Schatz..." bemerkte er und platzierte Mark erst einmal auf der Couch. "Was war denn los?" fragte er nach, als er sich zu ihm gesetzt hatte.

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"Rica hat grad ihr Baby gekriegt..." antwortete Mark mürrisch und Bastian machte große Augen. "Was?! Wirklich?!" platzte er heraus. "Verdammt... und ich war nicht da... Das stinkt mir." "Mir stinkt's auch! Ganz gewaltig!" knurrte Mark. "Dann hätt ICH den Schei* nicht mitmachen müssen!" Er rieb sich die Stirn und gönnte sich einen kräftigen Schluck Alkohol direkt aus der Flasche.


"Gleich am Montag fliegen wir irgendwohin weit, weit weg von hier... Ich brauch jetzt wirklich sehr, sehr dringend Urlaub..." Sagte er und als Bastian das Wort "Urlaub" hörte, fing er begeistert zu grinsen an. "Das ist eine sehr, sehr gute Idee, mein Schatz! Urlaub ist immer gut." Meinte Bastian und nickte zustimmend. "Aber was ist mit den Viechern? Wer kümmert sich drum?"

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"Da findet sich schon irgendwer... irgendwer findet sich immer... ich brauch Urlaub." Seufzte Mark. "Ich sollte mich hinlegen... jetzt..." stellte er fest, nahm noch einen kräftigen Schluck aus der Flasche und gab Bastian einen flüchtigen Kuss, bevor er sich ins Schlafzimmer verschanzte. Die letzten Stunden hatten ihn wohl doch mehr mitgenommen, als es erst den Anschein gemacht hatte.


Das Mark diesen Tag als schlimmsten Tag seines Lebens bezeichnete, konnte ich allerdings nicht nachvollziehen... Ich empfand eine Geburt als etwas wunderbares... und keinesfalls schlimm. Aber Mark war nun mal Mark und nicht ich und ihn brachte dieses Erlebnis nur dazu, noch mehr zu trinken... warum auch immer. Aber so würde Rica sicher nicht zu unserer Kostümparty kommen, bei der ich immer noch nicht wusste, was ich anziehen wollte.

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Langsam sollte ich mir wirklich Gedanken machen, denn inzwischen waren es nur noch zwei Tage... bis dahin musste mir irgendetwas eingefallen sein. Vielleicht sollte ich mir einfach einen Haarreif mit Katzenohren aufsetzen und behaupten, ich wäre eine Katze... sicher würde das auch genügen, kam mir selbst aber irgendwie zu wenig und einfallslos vor.


Vielleicht stand mir auch eine Elfe oder Fee ganz gut... oder eine Hexe. Was sich die anderen wohl ausgesucht hatten? Ob Nadine auch kam? Warum rief ich sie nicht einfach an..? Am nächsten Morgen, gleich nachdem ich aufgestanden war, telefonierte ich alle durch, fragte nach und versuchte mir Tipps zu holen, was ich für mich am besten aussuchen sollte.

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Aber das half mir leider auch nicht weiter, niemand schien einen Tipp für mich zu haben und keiner hatte Lust, mir zu verraten, welches Kostüm bereits vergeben war... bis ich bei Bastian landete und ihn mit meinen Fragen löcherte. "Du könntest doch Ricas Kostüm nehmen... die kommt ja jetzt nicht mehr. Wenn du willst, kann ich's dir nachher vorbei bringen..." Meinte er.


"Ich muss mir eh noch was besorgen und der Laden wär gleich bei Bernd um die Ecke... Ich könnt ihm das Zeug abnehmen. Rica hat sicher nichts dagegen und eigentlich solltest du da auch reinpassen." Ich lächelte verlegen. Dass Bastian der Meinung war, mir könnten Ricas Klamotten passen, empfand ich als Kompliment. Eigentlich war ich der Meinung, sie wäre viel schlanker als ich...

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"Das wär echt nett von dir." Sagte ich und bedankte mich schon mal im Voraus für Bastian Mühen, die eigentlich gar keine waren. Er hielt sich an das, was er gesagt hatte und brachte mir Nachmittags Ricas Kostüm vorbei. "Hier ist das Zeug. Wenn du willst, kann ich dir auch beim Schminken helfen." Bot Bastian grinsend an, hielt mir eine Tüte unter die Nase und ich bedankte mich freundlich.


Wir verabredeten uns für nächsten Mittag. Dann war genügend Zeit, dass ich mich von ihm anmalen lassen und mich zurecht machen konnte und er hatte ebenfalls noch genug Zeit, sich um sich selbst zu kümmern. Leider wollte er mir nicht verraten, als was er sich bei der Party präsentieren wollte... egal, wie oft ich fragte und wie sehr ich bettelte.

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Matthias, Bernd und Mark hatten sich anscheinend schon früher bei Matthias getroffen, denn die drei waren alle schon mehr oder weniger angeheitert, als ich eintraf... Bernd und Matthias mehr, Mark eher weniger... aber getrunken hatte sie alle drei schon und auch nicht gerade wenig, das war nicht zu übersehen, so wie sie herumalberten... Nun ja... Mark alberte nicht herum.


Der war wie immer. Vielleicht hatten die drei Jungs auf Bernds neuen Nachwuchs angestoßen. Nadine war ebenfalls gekommen. Sie sah richtig gut aus... erstaunlich gut dafür, dass sie das letzte Mal, als ich sie gesehen hatte, schon mehr tot als lebend wirkte. Endlich waren wir wieder einmal komplett und Biene hatte auch noch jemanden mitgebracht.

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Nur Rica fehlte, die war mit ihrem Baby im Krankenhaus... Und Bastian konnte ich auch nirgends entdecken. Der hatte wahrscheinlich vor, sich vornehm zu verspäten... oder er war einfach noch nicht damit fertig, sich anzumalen... Matthias hatte anscheinend kein weibliches Gefolge dabei. Hatte er immer noch keine Dumme gefunden, sie sich von seinem Geld blenden ließ?


Während die Mädels noch ein wenig tratschend herum standen, setzte ich mich schon einmal zu den Jungs. Allerdings mit ein wenig Abstand zu Mark, damit es nicht gleich wieder Streit gab, sobald Bastian eintraf. Ich ließ mir einen Drink kommen, lümmelte mich gemütlich auf die Bank und nuckelte an meinem Strohhalm herum, während ich den Jungs bei ihren superwichtigen Männergesprächen zuhörte.

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Da fiel mir auf, dass Bernd offensichtlich ein Auge auf die bisher Unbekannte geworfen hatte, die mit Biene und den anderen gekommen war... zumindest sah er immer wieder sehr interessiert in ihre Richtung und was ich auf die Entfernung und bei dem gedämmten Licht so von ihr sehen konnte, machte eigentlich auch einen ganz appetitlichen Eindruck...


Bei der blonden Mähne, den langen Beinen und den hochhackigen Stilettos konnte ich mir schon gut vorstellen, dass sich die Männer reihenweise nach ihr umdrehten... und dann mit dem nächsten Straßenschild kollidierten. Noch dazu war sie ziemlich groß, was ihr sicher viel Aufmerksamkeit verschaffte... und die Absätze machten sie gleich noch ein Stück größer.

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Auch Matthias beäugte sie ab und an mit gesteigertem Interesse. Allerdings entsprach sie wohl nicht so ganz seinen Vorstellungen, denn er hatte offensichtlich nicht vor, sie anzugraben. Bernd allerdings schon... Der Alkohol musste ihm ein wenig den Verstand vernebelt haben. Er stand auf, schob mich ein wenig beiseite, damit er vorbei konnte und hielt direkt auf die Unbekannte zu, die wir bisher nur von hinten hatten sehen können.


Übermütig ließ er einen dummen Machospruch los und gab der Unbekannten grinsend einen Klaps auf den Hintern. Das war genau die richtige Vorgehensweise, wenn man das Herz einer Frau erobern wollte... Ich hoffte, dass sie ihm eine saftige Ohrfeige zurückgab, denn die hatte er allein schon wegen Rica verdient, aber leider blieb das aus. Stattdessen drehte sich Bastian nur zu ihm um und sah ihn gelangweilt an.

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"Aber sonst geht's dir schon gut? Idiot." nörgelte er genervt und Bernd fiel aus allen Wolken. "Was zum... DU???" platzte er nach einem Schockmoment fassungslos heraus, schüttelte sich angewidert und gab seltsame Würgegeräusche von sich, während sich die anderen vor Lachen schon fast auf dem Boden kugelten. "Wie ekelhaft! Ich hab eine Tunte begrabscht! Oh Mein Gott!"


"Du musst mich nicht Gott nennen, Bastian reicht." "Sprich mich nicht an, Tunte! Mit dir will ich nichts zu tun haben!" wehrte Bernd heftig ab und machte ein Gesicht, als ob er entweder gleich heulen oder sich übergeben müsste... oder beides, während Bastian sich über das Spektakel gut zu amüsieren schien und wenig später, schadenfroh grinsend, zu uns herüber stolzierte.

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Bernd machte sich derweil hektisch auf den Weg zur Toilette, um seine Hand zu desinfizieren... oder, um sich doch noch zu übergeben... "Also... das wär wirklich das ein oder andere Foto wert gewesen!" prustete Matthias, der sich immer noch nicht ganz beruhigt hatte und wischte sich eine Lachträne aus dem Gesicht. "Das Ding hier ist doch sicher videoüberwacht..." meinte Bastian und sah sich im Raum um, ob er irgendwo Kameras entdecken konnte.


"An die Videobänder kommt bestimmt auch irgendwie ran, wenn man genug Geld hat..." Er warf Matthias einen vielsagenden Blick zu und Matthias grinste bis über beide Ohren. "Hoffentlich ist der Gute jetzt nicht traumatisiert für den Rest seines Lebens..." seufzte Bastian gespielt mitfühlend. "Und selbst wenn... das war's wert." Warf Mark ein und Bastian fing gleich wieder schadenfroh zu grinsen an.


Eigentlich konnte Bernd einem fast leid tun... aber auch nur fast. Selbst schuld, wenn er der Meinung war, er müsste andere betatschen, während seine Frau mit seinem Kind im Krankenhaus lag. Dieser Fehler würde ihn sicher noch sehr, sehr lange sehr, sehr hartnäckig verfolgen.




Fortsetzung folgt


PS: Ich hab noch nie ein Kind auf die Welt gebracht oder war bei einer Geburt dabei... ich kenn das nur aus Filmen und ich schau mir nur selten Filme an, wo irgendwelche Babys geboren werden... und deswegen möge man mir eventuelle Fehler verzeihen... Ich kann ja auch nich alles wissen
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Liebe...


Teil CXXVI (126)



Nachdem Bernd den Schock verdaut hatte und sich wieder zu uns traute, gab es erst einmal eine Runde hochprozentige Drinks für alle. Bastian nahm sich seit langem auch mal wieder einen, während Mark mit gemischten Gefühlen beobachtete, wie er nach dem Glas griff. "Solltest du das nicht lieber lassen?" bemerkte er mit besorgtem Unterton und Bastian winkte ab.


"Das passt schon, mein Schatz." Sagte er und grinste Mark an. "Wird mich schon nicht gleich umbringen und ich will nicht wieder als einziger nüchtern rumgammeln... wird irgendwann langweilig, außerdem gibt's hier keinen Tee." "Na gut... wenn du unbedingt willst..." murrte Mark. "Aber trink nicht zu viel von dem Zeug. Ich will dich nicht nach Hause tragen müssen."

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"Lass die Zicke doch saufen, wenn sie will. Sonst hast du am Ende nur ne frustrierte, stänkernde Meckertante an der Backe kleben. Das kann echt nervig sein." Warf Jasmin grinsend ein, die sich selbst auch einen Drink schnappte. "Sei mal nicht so frech, du kleines Biest. Ein bisschen mehr Respekt könnte dir auch nicht schaden." Erwiderte Bastian zickig und sah sie an.


"Darfst du das Zeug denn überhaupt schon trinken?" "Das geht dich doch nichts an, was ich darf und was nicht. Geh deinem Schatz auf die Nerven und lass mich trinken, was ich will." Konterte Jasmin und reckte die Nase in die Höhe. "Ist denn das zu fassen? Biene, dein Kind ist ein freches kleines Biest!" zeterte Bastian. "Von wem hat sie das nur..?" murmelte Mark in seinen Drink und erntete einen strafenden Blick von Bastian.

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"Nicht böse sein. Sie ist grad ein bisschen empfindlich... Hat was mit einem Jungen zu tun." Sagte Biene und Bastian machte große Augen. "Ach so? Mit einem Jungen..." wiederholte Bastian und sah Jasmin mit neugierigen Blicken an. "Willst du mir nicht ein bisschen von diesem Jungen erzählen? Wie sieht er denn aus? Was treibt ihr so zusammen?" fragte er und Jasmin rollte mit den Augen.


"Das geht dich nichts an... am Ende schnappst du ihn dir noch." "Wie bitte? Nein. Also mit solcherlei jungem Gemüse kann ich wirklich nichts anfangen." "Oh... Nein... Natürlich nicht..." nörgelte Jasmin genervt. "Du hattest auch noch nie was mit einem, der mehr als 10 Jahre jünger war als du..." sagte sie und Bastian räusperte sich ein wenig verlegen. "Nein. Hatt ich nicht."

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"Pädophile Psychotante." "Kleine Pestzecke." "Schwuchtelzicke." "Miststück." "Terrortunte." "Rotzklops." "Klötenschlecker." "Boah! Hast du das gehört, mein Schatz?! So eine Frechheit!" entrüstete sich Bastian, während Jasmin siegreich vor sich hin strahlte und Mark sich bemühte, nicht grinsen zu müssen. "Biene, du hast ein sehr freches, ungezogenes Kind."


Biene lächelte entschuldigend und Bastian strafte Jasmin mit einem bösen Blick, der sie aber relativ kalt ließ. "Sowas gehört sich nicht!" zickte er und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. "Außerdem bin ich keine pädophile Psychotante... der Kleine war 18 und damit volljährig." schmollte er. "Aber trotzdem wesentlich jünger als du." Sagte Jasmin.

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"Na und? Wen interessiert das? Solange beide das gleiche wollen und... warum erzähl ich das überhaupt? Mit dir red doch gar nicht mehr! Kannst mich mal gern haben." zeterte Bastian und reckte eingeschnappt die Nase in die Höhe. "Aber mit redest du. Wann war das?" fragte Mark misstrauisch und Bastian winkte ab. "Da hatten wir uns grad mal wieder getrennt, mein Schatz." Meinte er.


"War auch nur ne rein sexuelle Geschichte... und mal ne willkommene Abwechslung zu unseren Geschichten." Sagte er und seufzte, während Mark den diskreten Hinweis bewusst überhörte und nicht weiter darauf einging. Nachdem ich den Mädels eine Weile bei ihren Tratschereien zugehört und den Jungs bei ihrem Wetttrinken zugesehen hatte, machte ich mich auf zur Toilette.

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Ich wollte mir nur mal kurz mein Make-Up nachbessern, da sich mein neuer Lippenstift als nicht-kussecht erwies und davon vermutlich schon mehr an meinem Strohhalm als auf meinen Lippen war. Ich stellte mein Täschchen neben dem Waschbecken ab und fing an, nach meinem Lippenstift zu suchen, der sich so gar nicht finden lassen wollte.


Nach ewigem Wühlen in meiner kleinen Tasche wurde es mir zu dumm und ich kippte den gesamten Inhalt einfach aus... und stellte erstaunt fest, wie viel Zeug in so eine winzige Handtasche passte. Meinen Lippenstift legte ich beiseite, um den Rest gleich wieder einzupacken. Als ich ein Tampon in der Hand hielt, zögerte ich und kam ich ins Grübeln.

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Wie lange war es jetzt eigentlich schon her, dass ich das letzte mal meine Tage hatte..? Die waren bestimmt schon ein paar Wochen überfällig... ich bekam ein ganz flaues Gefühl im Bauch und versuchte mich krampfhaft zu erinnern, wie viele Wochen jetzt seit dem letzten Mal schon vergangen waren... es war schon ewig her. Ich hatte mir doch hoffentlich nicht doch was "eingefangen"...


Nein. Ich konnte unmöglich schwanger sein... Es wurde doch immer ganz brav verhütet... oder? Unsicher kaute ich auf meinen Lippen herum und zerbrach mir den Kopf darüber, mit wem ich wann und wie geschlafen und verhütet hatte. Eigentlich war es unmöglich, schwanger zu sein... aber das änderte nichts an der Tatsache, dass meine Regel schon zu lange ausgeblieben war.

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Mit Dennis hätte auf gar keinen Fall irgendwas passieren können... die paar Mal, die ich mit ihm im Bett gewesen war, hatte ich peinlichst auf Verhütung geachtet. Gedankenverloren steckte ich den Tampon in meine Tasche zurück und versuchte mich auf meine Lippen und Lippenstift zu konzentrieren, um nicht nach getaner Arbeit noch schlimmer auszusehen, als ich eh schon aussah.


Aber die Unsicherheit die sich gerade in mir ausbreitete, ließ mich einfach nicht mehr los. Ich wollte zwar irgendwann mal ein Baby, aber jetzt war es dafür noch viel zu früh... Ich war längst noch nicht bereit für so viel Verantwortung und außerdem war eine Schwangerschaft unmöglich. Ich hatte zwar schon seit einiger Zeit die Pille abgesetzt, aber auch Kondome waren sehr sicher...

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Solange sie nicht beim S*x kaputt gingen, abrutschten oder gar nicht erst benutzt wurden... aber so was war ja auch nicht passiert... nicht mehr... oder? Ich versuchte mich zu erinnern, ob sich irgendwo ein Fehler eingeschlichen haben konnte, als ich die letzten Male mit Mark geschlafen hatte. Allein schon deswegen, weil es nicht unbedingt gesund war, ungeschützt mit ihm zu schlafen.


Der Alkohol machte mir das Denken schwer und ich brauchte ewig, bis ich alles aus meiner Erinnerung gekramt hatte... vor allem, weil ich das eine Mal eigentlich eher verdrängt hatte, als er so lieblos über mich drüber gestiegen war... und nach einer weiteren Ewigkeit fand ich tatsächlich einen Fehler. Ich konnte mich beim besten willen nicht daran erinnern, dass ein Gummi mit im Spiel gewesen wäre...

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Hilflos fluchte ich leise vor mich hin. Nicht genug, dass ich meine Tage immer noch nicht bekommen hatte... jetzt durfte ich auch schon wieder zum Arzt latschen, um einen Aidstest zu machen... aber dazu war es noch zu früh. Ich hasste diese ungewisse Warterei. Die konnte einem jeden Tag verderben. Ob ich das Glück hatte, noch einmal Glück zu haben..? Hoffentlich...


Wenigstens konnte ich von Mark nicht schwanger sein... Immerhin hatte er selbst gesagt, dass er keine Kinder zeugen könnte... aber war das auch wirklich so? Vielleicht redete er sich das nur ein..? Genauso, wie er sich einredete, Kinder zu hassen..? Seit er Isabelle auf seinem Hund hatte reiten lassen, glaubte ich ihm nicht mehr so recht, dass er Kinder wirklich nicht ausstehen konnte.

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Und meine Zweifel an seiner Aussage wurden noch verstärkt, wenn ich mich daran erinnerte, wie sich sein Gesichtsausdruck letztens im Kreissaal gewandelt hatte... fast hätte man auf den Gedanken kommen können, er sehnte sich, entgegen seinen Behauptungen, nach einem eigenen Kind... Ob ihm selbst diese "Sehnsucht" ebenfalls bewusst war, war eine andere Frage.


Klar war nur, dass er es energisch abgestritten hätte... Nur, um niemals zugeben zu müssen, dass in ihm auch nur ein Mensch steckte, der die gleichen Gefühle, Wünsche und Sehnsüchte haben konnte wie jeder andere auch. Vielleicht sollte ich ihn mal vorsichtig darauf ansprechen... Vielleicht wollte er sich gern mal seinen Kummer von der Seele reden...

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Bastian forderte ja immer nur. Kein Wunder, dass Mark bei ihm stur blieb und nicht mit sich reden ließ. Aber vielleicht hatte ich da mehr Glück und sich auszusprechen konnte furchtbar erleichternd sein. Sicher hätte das Mark ebenfalls gut getan, einfach mal mit irgendwem zu reden... und vielleicht war ich ja genau die richtige dafür. Ich plapperte wenigstens nicht alles gleich weiter.


Vielleicht stellte sich ja dann heraus, dass Mark sich eigentlich nach einer eigenen Familie sehnte... nach Frau und Kind... und dann überlegte er es sich mit der Hochzeit noch einmal und kam stattdessen vielleicht zu mir... und machte dann vielleicht mir einen Antrag... und heiratete mich... und wir bekam ein wunderhübsches Töchterchen... oder einen Sohn...

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Oder vielleicht sogar Zwillinge! Ein Mädchen und einen Jungen... Zu Weihnachten würde ich mit unserer kleinen Tochter Plätzchen backen, während er mit unserem Sohn draußen im Garten einen Schneemann baute oder mit ihm die neue Spielzeugeisenbahn einweihte, die eigentlich erst zu Weihnachten unter dem Baum hätte liegen sollen...


Wir würden zusammen wunderschöne Familienurlaube machen, mit unseren Kindern am Strand die tollsten Sandburgen bauen und... "Julchen? Lebst du noch?" rief mir Bastian durch die Toilettentür zu und holte mich in die Wirklichkeit zurück. "Hallo? Julia?" "Ja.. ja, ich leb noch... ich komm gleich wieder." Antwortete ich und packte seufzend den Rest meiner Sachen in meine Tasche zurück.

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Ich sollte mir meine Tagträume für Zeiten aufsparen, wenn ich alleine war und mich niemand störte... Ich seufzte ein weiteres Mal und betrachtete mein Spiegelbild mit gemischten Gefühlen. Leider sah die Realität im Moment so viel anders aus, als meine Träume... Niedergeschlagen schnappte ich mir meine Tasche und schlurfte zu den anderen zurück.


Bernd und Matthias maßen ihre Kräfte im Armdrücken, während sich die Frauen um sie scharten und anfeuerten, während Bastian es sich auf Marks Schoß bequem gemacht hatte, ihn im Nacken kraulte und mit ihm über den anstehenden Urlaub sprach, den es natürlich auch geben würde. "Wo soll's denn hingehen?" fragte ich und versuchte ein möglichst fröhliches Lächeln.

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"Barbados." Antwortete Mark und Bastian nickte grinsend. "Sag mal, Julchen... du hast doch sicher nichts vor in der nächsten Woche, oder?" fragte Bastian und ich schüttelte den Kopf. "Nein... hab nichts vor. Ich kann in der Zeit schon auf eure Tiere aufpassen." meinte ich schulterzuckend und nahm Bastian die Frage ab. Er grinste mich dankend an. "Super. Julchen, du bist ein Schatz." Sagte er.


"Schon gut..." murmelte ich und vertiefte mich in meinen Drink. Ich wäre auch liebend gerne einmal mit Mark in der Karibik am Strand gelegen... aber davon musste ich wohl weiterhin träumen. Vermutlich kam er nie auf die Idee, mit mir irgendwo hin zu fliegen... schon wieder seufzte ich und ließ den Kopf hängen. Warum nur musste ich mich ausgerechnet in ihn verlieben?


Und warum war er auch noch manchmal so furchtbar nett zu mir? Wenn er einfach nur ekelhaft gewesen wäre, hätte ich ihn sicher schon lange aus meinem Herzen verbannt... oder es zumindest versucht. Aber so konnte ich einfach nicht anders, als weiterhin zu hoffen.




Fortsetzung folgt
 

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