Kimiko
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Kapitel 5 - Vom Spiel der Liebe

,, Kevin. Mein Name ist Kevin." sagte der junge Mann.
Kevin also. Mein Herz klopfte wahnsinnig schnell. Noch nie habe ich derart Gefühlt, ein seltsamens Gefühl, ein geschmisch aus Aufregung und Übelkeit.
,,Das ist klasse. Nun sind wir fünf Personen. Ich denke, das wird reichen."
,, Fünf?" wiederholte Yumi. ,, Du,Mayu, ich und Barbie sind doch .. vier?"
,,Ich bleibe doch nicht alleine unter den ganzen Mädels." lachte Lee.
,,Darf ich vorstellen? Mein Cousin, sein Name ist Lee."
Hinter dem Haus trat noch ein Junge hervor.

Dieser Lee hatte einen furchtbar starren Blick und dunkle Augen.
Auf eine Art fazinierte er mich, aber auch eine andere Art schreckte er mich ab. Ich wollte natürlich freundlich bleiben, dass gehörte sich schließlich so. Nicht wahr?
Ich begrüßte ihn lächelnd:,, Hallo Lee."

Er sah mich für kurze Zeit an, dann jedoch drehte er seinen Kopf weg und ging schweigend ins Haus.
,,Habe ich was falsch gemacht?" fragte ich.
,,So ein Kotzbrocken." sagte Yumi.
,,Diese Asiaten. Die sind immer so. Lee ist halb Chinese. Nun, was soll's. Komm Mayu, ich werde dir dein Zimmer zeigen. Ihr anderen könnt ruhig schonmal rein gehen."
Er nahm meine Hand und lächelte, sodass mir schon wieder ganz heiß wurde.
,,Und was ist mit mir? Zeigst du mir nicht mein Zimmer?" schimpfte Miyu, wobei sie mich böse anfunkelte.
,,Später." sagte Kevin und schliff mich ins Haus. Yumi sah ihm misstrauisch und etwas eifersüchtig hinterher.

,, Ich .. finde es wirklich nett das du mich etwas rumführst." sagte ich schließlich mit zittriger und schwach wirkender Stimme.
,, Hey. Das ist kein Problem. Pass auf, hier hoch musst du in unsere Zimmer. Links ist das erste Badezimmer und das Wohnzimmer. Rechts Esszimmer, Küche und das zweite Badezimmer."
In meinem Zimmer angekommen war ich ziemlich überrascht.
Es war so groß! Und wunderbar eingerichtet.
Von Lee bekam ich gar nichts mehr mit. Der hielt sich ruhig, distanziert und sprach kein Wort.

In meinem Zimmer angekommen redete Kevin auf mich ein:
,,Wir sind wohlhabend." grinste er, ohne dabei eingebildet zu klingen.
,,Ich habe mir das Zimmer ausgesucht. Für das hübscheste Mädchen meiner WG."
Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich war überrascht.
Mein Herz krampfte sich seltsam zusammen, unsicher sah ich mich um. Unsicherheit überkam mich. Konnte ich das annehmen?
,,Komm mit." sagte er danach. ,,Ich weiß wie du dich dankbar zeigen kannst."
Er ging aus mein Zimmer, lächelnd. Ich folgte ihm unnaufällig. Er nahm sanft meine Hand, doch dann zog er dran. Unsanft. Er tat mir weh.
Er drückte mich gegen ihn: ,, Ich finde dich eigendlich viel hübscher als Miyu. Du siehst noch so unschuldig aus. Zier dich nicht so, du willst dich doch dankbar zeigen, oder?"

,,Oder?" wiederholte er. ,,Ich .. ich .. ." stummelte ich daher. Er strich mit seinen Lippen über meinen Hals und ging mit seinen Händen tiefer meinen Rücken hinunter bis zu meinem Po. ,,Dann lass uns in mein Zimmer gehen, weißt du, kleine Mayu, ich mochte dich schon, als ich dich auf Fotos von deiner Schwester gesehen habe. Ich dachte mir " Ich muss sie haben "."
Deswegen sollte ich also umziehen?
Um jemanden zu gehören?
Das wollte ich nicht. Nein, das wollte ich wirklich nicht. Yumi? Yumi .. hilf mir, ich bin noch so schwach.
,, Ich .. will das nicht." sagte ich.
Er drückte mich stärker an ihn, daraufhin merkte ich nur noch einen Knall und das ich zurück geschleudert wurde.
Als ich die Augen öffnete, war ich überrascht.

,,Mach keinen Scheiß." hörte ich Lee ruhig sagen.
,,Das geht dich'n feuchten Dreck an." motzte Kevin. ,,Ich kann alle haben. Ich will sie - halt dich daraus."
,,Willst du noch eine Anzeige haben? Die WG würde sofort wieder aufgelöst werden. Hey - lass sie doch in Ruhe."
Leise fluchend verlies Kevin den Flur und ging die Treppe nach unten ins Wohnzimmer.
Lee sah mich daraufhin mit seinen leeren, dunklen Augen an.
,,Alles in Ordnung?" fragte er mich, ohne eine mitleidsmiene zu verziehen.
Ich stand irgendwie unter schock, ich schüttelte etwas ängstlich den Kopf:,, Nein .. nein es ist überhaupt nichts in Ordnung."

Ich konnte etwas schwaches in meiner Stimme wahrnehmen. Ich war ängstlich, ich wollte immer stark sein.
Immer stark. Ich konnte mich gegen Kevin nicht wehren, ich habe mich in ihm getäuscht. War mein ganzes Leben nicht so verlaufen?"
All dies ging durch meinen Kopf wobei ich schwankend in mein Zimmer trat und mich nochmal zu Lee umdrehte und ihn ansah.
Er erwiderte meinen Blick - gefühlslos.

Ich schloss die Tür daraufhin hinter mir ab. Ich setzte mich auf mein Bett und starrte gegen die Wand. Eine ganze Weile.
Nach ungefähr einer Stunde war ich wieder in der Lage klar zu denken.
Mir wurde bewußt das ich mich gegenüber von Lee unmöglich benommen hatte.
Er war es, der mich gerettet hat und ich habe ihm die Tür vor der Nase zu gehauen.
Als ich nach unten ins Wohnzimmer ging, rannte Yumi zu mir.

,, Alles in Ordnung?" fragte sie mich besorgt. ,,Du bist so lange nicht aus deinem Zimmer gekommen. Ist was passiert?"
Ich schüttelte den Kopf und lächelte. Ich wollte sie nicht noch zusetzlich belasten, mit meinen unwichtigen Problemen.
,,Übrigens solltest du nicht so auffällig zur Couch schauen. Da haben sich wirklich zwei gefunden. Dieser Kevin ist ein Macho, dass habe ich gemerkt , als er Miyu am Hintern grapschte.
Unaufällig drehte ich meinen Kopf in Richtung Couch.

,, Du bist wirklich das Beste, Baby." grinste Kevin Miyu zu, die anfing zu kichern. Das aufgerende Gefühl vom Morgen war wie verschwunden. Eine tiefe Traurigkeit und Enttäuschung aufgrund meiner eigenen Dummheit überkam mich. Wie konnte ich auch nur denken, was irgend jemand sich für mich interessieren würde? Außer Yumi natürlich, aber Yumi war was besonderes.
Draußen war es mittlerweile dunkel.
,,Yumi? Weißt du wo Lee ist?" fragte ich sie dann, als ich den Blick von den beiden abwenden konnte.
,,Der ist raus gegangen, wieso?" antwortete sie.
,,Ich muss mich nur bedanken." lächelte ich sie an.

Als ich zur alten Statur, die am Teich des Hauses war, ging, sah ich ersteinmal Lee nicht.
Ich sah mich unsicher um, bis ich eine Stimme hörte.
,,Was machst du hier?"
Ich drehte mich erschrocken um, bis ich Lee wahrnahm.
Er saß auf eine Art großer Schaukel. Er sah mich fragend an, ich ging schüchtern zu ihm: ,, Darf ich.. darf ich mich setzen?"
Er nickte ein wenig überrascht.

Ich drehte mich zu ihm um.
Er sah mich voller Misstrauen an. Mit seinen dunklen Augen machte er mir ein wenig Angst.
,, Vielen ... dank, für deine Hilfe." stotterte ich.
,,Welche Hilfe?" fragte er langsam und legte dabei seinen Finger an sein Kinn.

,, Deine Hilfe, gegen Kevin. Heute Mittag."
,,Auf dem Flur. Das mit Kevin." sagte ich weiterhin stotternd.
,,Achso das, nun ja. Kein Problem. Das du nicht gemerkt hast, das er dich nur ins Bett kriegen will, hat mich wirklich gewundert."
Nun wurde mein Gesicht richtig rot vor scham. Ich drehte mich zur Seite und schloss meine Augen.

,,Ich bin so dumm. Ich weiß .. ich bin so.. dumm." meinte ich, wobei ich bemerkte das mir Tränen hochstiegen.
,,Übertreib nicht, okay? Ist ja nichts passiert." sagte Lee hastig.
,, Ich hatte solche Angst. Ich wusste nicht was ich tun sollte - er war so stark, er tat mir so weh. Ich war verzweifelt, ich war .. ich musste.. " stotterte ich unsicher.

Verwirrt stand ich auf und trat zum See.
Ich hielt mir die Hand vor dem Gesicht, meine Tränen hielt ich zurück.
Ich wollte nicht vor einer völlig fremden Person weinen.
Es war mir so peinlich, ich war so gedankenverloren das ich nicht bemerkte das Lee hinter mich trat: ,, Alles in Ordnung?" fragte er mich.
Ich nickte.
,,Es ist nicht schlimm zu weinen. Aber ich weiß auch, das du es nicht gewöhnt bist, getröstet zu werden."
Ich drehte mich unsicher zu ihm um. Er redete weiter, ohne seinen Blick von mir zu wenden: ,,Die Augen deiner Zwillingschwester sind blau - aber es ist nicht dein Blau. Ihr Blau zeigt lebensfreude und man merkt, das sie geliebt wurde. Deine Augen haben die Farben von Tränen. Du hast deine Tränen so lange in deinen Augen gelassen das sie diese Farbe annahmen. Ich sehe sowas."
Ich trat schwankende Schritte zu Lee, ohne nur einen Gedanken zu verlieren stolperte ich in seine Arme. Ich krallte mich an sein Shirt.
Er blieb ruhig, legte einen Arm um meine schwachen Schultern und drückte mich sanft an seinen Körper.

Nun liefen Tränen über meine Wangen. Tränen - angestaut über Jahre hinweg. Ich weinte leise, und er strich mir nur schweigsam über meine Haare. Dieses Gefühl war anders als dieses, was ich in Kevins Armen fühlte. Kevin wollte ich wegstoßen, an Lee krallte ich mich regelrecht fest. Ich wollte nichtmehr einsam sein.
Nie mehr einsam sein.
Ich war so lange allein.
,,Lass mich nicht los, bitte .. bitte nicht." flüsterte ich.
Er schüttelte nur den Kopf und drückte mich zärtlich an sich: ,,Auf das deine Tränen trocknen." flüsterte er zurück.
Ende 5tes Kapitel
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Schnulz pur. Ich hoffe das tut nichts zur sache x_X ich steh eben auf sowas. Gleich werde alle benachrichtigt ^^ ich hoffe es gefällt euch ( ein bisschen mindestens? )
Kimiko.
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