BEI DIESEM KAPITEL EMPFEHLE ICH JEDEM DAS LIED KOE VON TSUKIKO AMANO BEIM LESEN ZU HÖREN!
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Kapitel 11 - Lees Vergangenheit
,,Und dein Bruder ist wirklich damit einverstanden, wenn wir zu ihm ziehen?" fragte ich Lee vorsichtig.
,,Natürlich, er hat es mir selbst angeboten. Ihm ist momentan eh langweilig, außerdem passen noch 3 Leute locker in unser Haus." antwortete er.
,,Und wolltest du nicht studieren."
,,Nein. Ich übernehme mit meinem Bruder das Dojo meines Großvaters, du und Yumi?"
,,Lieder kein Geld." lächelte ich. Überall lagen Kartons und Müll vom Umzug herum. Wir waren fest entschlossen wegzuziehen, irgendwo wo wir alle ein neues Leben beginnen konnten und alles andere hinter uns lassen konnten.
Es klingelte an der Tür und wir hörten einen lauten Willkommendgruß.
,, Oh .. mein Bruder ist da." seufzte Lee.
,,Magst du ihn nicht?" fragte ich ihn, doch Lee grinste leicht.
,,Natürlich mag ich ihn. Trotzdem ist er .. wie soll ich sagen, das Gegenteil von mir."
,,Ich hoffe er wird mich mögen." sagte ich zweifelnt. Ich wollte natürlich nicht das mich Lees Bruder nicht ausstehen konnte.
,,Wie kann man dich nicht mögen? Nun komm schon." Lee schnappte sich meinen Arm und zerrte mich eilig aus der Tür. Er wollte es nicht zeigen, aber ich denke er konnte es kaum erwarten seinen großen Bruder endtlich wiedersehen zu können.
Als wir nach draußen gingen, sahen wir wie Yumi und er sich lachend unterhielten.
,,Yumi also ist dein Name? Freut mich, ich dachte erst du wärst die Freundin meines Bruder." Yumi lachte laut los, als sie auf Lee und mich hinwies.
,,Bruderherz! Lee-chan, kleiner Lee-Boy! Mein geliebter kleiner Bruder. Wie geht es dir?" Lees Bruder eilte auf ihn zu und klammerte sich an ihn fest, obwohl er anscheinend der ältere von beiden war, benahm er sich viel jünger. Lee quetschte sich aus der Umarmung herraus.
,,Vaan du Idiot. Lass mich los - grr .. ." Vaan lachte lauthals, dann schielte er zu mir rüber, ich hatte auf einmal ein dauerlächeln im Gesicht.
,,Also bist DU Mayu? Achso .. ja jetzt passt sie beschreibung von Unschuldig. Ich hatte dich mit deiner besten Freundin verwechselt - nun ja, ich bin Vaan." Vaan grinste mich an und verbeugte sich höfflich vor mir.
,,Guten Tag ich .. mein Name ist .. Ma..yu." vor nervösität kam ich erneut ins stottern. Manche Dinge ändern sich niemals.
,,Oh wie süß! Süüüß!" Vaans Augen leuchteten auf und er strich mir über den Kopf. ,,Mein Bruder hat einen guten Geschmack. Jaja, werdet Glücklich und macht eine Fußball Mannschaft von Kindern! Oder lieber eine Football mannschaft?" Vaan war wirklich äußerst gut gelaunt und nach Lees Beschreibung war er immer so. Er war mir wirklich sympatisch und .. so wie es aussah, nicht nur mir, denn auch Yumi wechselte manchmal Blicke mit ihm aus.
Kurz darauf rannte Vaan wieder glücklich zu seinem Bruder, Lee war das verhalten von seinem Bruder anscheinend peinlich.
Doch dann nahm ihn Vaan in den Schwitzkasten ..
..Lee wehrte sich wirklich, doch sein Bruder war wohl so wie es aussah in der Übermacht.
,,Ach mein kleiner Lee-putzi-butzi. Wie sehr habe ich es vermisst dich zu Nerven. Und jetzt wohnst du wieder bei mir - HA!" Als sich Lee wieder gelöst hat und verschämt über sein schwarzes, seidenähnliches Haar strich. Vaan sah ihm wirklich unglaublich ähnlich, sein japanisches Aussehen und seine unglaublich schönen Hände waren genau wie die von Lees. Yumi rannte auf die beiden zu und stellte sie nebeneinander, ihr ist anscheinend genau das selbe aufgefallen. Und tatsächlich.
Außer das Lee nicht gerade freundlich dreinschaute, sahen sie sich ähnlich. Vaan kicherte:,, Ich bin trotzdem genau 2 Jahre älter, wir sind keine Zwillinge."
,,Seid froh." erwiderte ich, als genau in dieser Sekunde Miyu um die Ecke gestürmt kam, an uns vorbei und an den ganzen Kartons flitzte sie auf die andere Straßenseite. Wen sahen wir? Es war Kevin und seine neue Eroberung. Dieses Mädchen sah Miyu äußerlich ziemlich ähnlich, die übrigens rannte auf ihn zu und gab ihm eine saftige Ohrfreige.
,, Du Idiot! War ich dir nichtmehr gut genug?" schrie sie ihn an.
Kevin allerdings rieb sich nur grinsend an die Wange.
,,Weißt du, du wurdest tatsächlich ein wenig langweilig. Du bist eben out - und meine süße Charlotte ist nun der Hit. Ach übrigens wollen meine Eltern das Haus wieder - ich bleibe natürlich hier und vielleicht zieht Charlotte mit mir rein. Du musst leiiiider .. wieder zu deinen Vater ziehen. Der hatte es dir und deiner Schwester eh angeboten."
,,Davon wusste ich nichts!!" schrie ich. Da wir alle neugierig waren und das Gespräch zufällig verfolgt haben ( nicht ganz zufällig, aber ein wenig Zufall war es schon ). Miyu rollte genervt mit den Augen, sie ließ Kevon kalt stehen, der sich wieder den anderem Mädchen widmete. Miyu kam auf mich zu, lachte und zeigte mit dem Finger auf mich wie sie es doch schon so oft getan hatte.
,, Na und? Er wollte dich eh nicht wieder bei ihm zu Hause haben. Ich wollte auch nicht zurück, Kevin hat ja eigendlich gesagt das wir .. - nun ja, was solls. Geh du ruhig mit deinem asiaten Kleinkind und deiner satanistischen Freundin mit. Ich werde gut mit Papa klarkommen, er wird mir wieder alles von den Augen ablesen und du wirst wie immer .. nichts haben." Miyu lachte.
,,Ai ai ai .. das ist also Miyu." unterbrach sie Vaan. ,,Yumi du hast recht, sie ähnelt wirklich einer Barbie Puppe und nicht nur das - sie hat auch noch die IQ einer." Miyu drehte sich wütend um und sah zum schadenfrohen Vaan.
,,Was fällt dir ein? Ich habe langsam die Nase voll von euch Asiaten." Sie musterte Vaan, der nur die Schulter zuckte.
,,Kannst-du-mich-verstehen? Soll-ich-langsamer-sprechen?" sagte Vaan schon wieder und sprach dabei sehr langsam, Yumi fing an sehr laut zu lachen. ,,Damit-du-auch-alles-verstehst, Barbie?" Vaan zwinkerte Yumi zu die verlegen lächelte. Miyu ging in das Haus - schwerstens verletzt.
Daraufhin half uns Vaan beim einpacken unserer Sachen. Es wurde viel dabei gelacht, Vaan war ein so lustiger Mensch. Lee schämte sich oft für ihn, aber ich wusste genau das er seinen großen Bruder mochte.
Am Abend dann waren unsere Sachen gepackt und gut verstaut.
Wir drehten uns nochmal um und sahen das beleuchtete Haus, das Haus wo ich Lieben gelernt hatte. Das Haus war der Wendepunkt meines Lebens, ich würde es sicher auch vermissen.
Der kleine Teich mit der Bank und der großen Trauerweide, den würde ich sicher am meisten vermissen. Vaan redete viel mit Yumi und mir, machte lauter lustige Sachen und so bemerkte ich erst paar Sekunden später, das Lee davonging. Vaan zog an seines meiner schwarzen Haarsträhnen und zwinkerte mir zu: ,,Mein Bruder möchte dir noch etwas sagen. Vielleicht solltest du ihm nochmal nach, Senorita-Mayu. Ich passe solange auf deine Freundin auf." Er grinste und auch Yumi nickte mir zu.
Ich wusste nicht warum er wegging und deshalb fragte ich mich, ob ich vielleicht etwas falsches getan haben könnte. Ich rannte ihm nun nach und stolperte fast. Über die matschige Erde hinweg und neben dem See her. Lee stand dort vor dem großen Hügel und sah mit seinen dunklen Augen in die Ferne.
,,Lee! Lee!!" ich hetzte zu ihm, eine alte Angst kroch wieder in mir hoch. Die Angst etwas falsches zu tun. Lee drehte sich zu mir um, er sah mein verzweifeltes Gesicht.
,,Oh. Ich wollte nur kurz mit dir allein sein, was dachtest du den?" fragte er mich. Ich seufzte erleichtert:,, Mach mir bitte nicht solche Angst ..!"
Lee lächelte:,, Weißt du .. ." er räusperte, bevor er weiter redete. ,,Weißt du, meine Eltern sind schon seid längerem verstorben."
,,Das .. tut mir leid." flüsterte ich leise.
Lee schüttelte den Kopf: ,,Schon in Ordnung. Wegen meiner Eigenarten war ich als Kind im Heim nicht sonderlich beliebt und wurde immer distanzierter und hatte auch nicht vor dies zu ändern. Nur mein Bruder, der beliebt war, stand hinter mir. Er war immer .. für mich da."
,,Umso mehr leid tat es mir, das deine Schwester nicht zu dir hielt und dich nur ausnutzte." Lee sah mich an, wobei ich ihn nur schweigend anblinzelte.
,,Ich erinner mich .. das ich oft in Räumen eingesperrt wurde. Denn unser damaliger Adoptivvater hatte ein Alkoholproblem. Mein Bruder hatte zwar immer vor mich zu verteidigen, aber er konnte nach einiger Zeit auch nicht mehr. Ich wurde in Toiletten und kleinen Kammern eingesperrt. Ich weiß noch das ich in den Kammern oft die Luft anhalten musste, es war sehr stickig. Mein Bruder bekam Schläge mit dem Gürtel - ich hörte seine Schmerzensschreie."
Lee drehte sich sachte von mir weg und hob seine Hand zum Gesicht. Eine Träne lief seine Wange hinunter, eine klare Träne.
Mir zerbrach es beinahe das Herz Lee so zu sehen. Lee war immer für mich stark. Wenn ich traurig war nahm er mich in den Arm und wenn ich verzweifelt war, gab er mit immer einen Rat. Wenn ich Zärtlichkeiten brauchte küsste er mich und wenn ich Schutz brauchte, stellte er sich vor mich um mich zu beschützen. Lee erzählte mir nun von seiner Vergangenheit, und sie war schrecklicher als ich dachte.
Ich ging einige Schritte auf ihn zu, legte meine Arme um seinen Körper und drückte ihn an mich herran.
Ich lehnte meinen Kopf an seinen Rücken ab. Ich spürte seine Hände auf meine und ich war glücklich, das er mir etwas erzählte.
,,Meine nächsten Adoptiveltern waren ein nettes Ehepaar, da mein Adoptivvater meinen Bruder und mich natürlich wieder weggab. Dieses ältere Paar bezeichne ich noch heute als meine Eltern, da sie wirklich alles versuchten um mich und Vaan wieder aufzufrischen und es gelang ihnen relativ gut. Ich war zwar immernoch sehr auf distanz - aber das änderte sich auch." Er drehte sich zu mir um, er lächelte: ,,Wegen dir, natürlich."
Ich lächelte ihn ebenfalls an und mein Gesicht bekam wieder eine rote färbung.
,,Auf jedenfall bin ich meinem Bruder für alles sehr dankbar. Ich zeig es zwar nicht aber .. ."
Ich unterbrach ihn:,, ... er ist dein Vorbild."
Lee nickte, wobei er erneut lächelte.
,,Weißt du Mayu, ich denke wirklich das unser Leben sich von nun an bessern wird. Wir haben viel durchgemacht, viel gekämpft und sind nun hier angekommen."
Ich nickte:,, Das ich jetzt hier mit dir stehe, habe ich nur dir zu verdanken." Er schüttelte den Kopf.
,,Nein. Du hast eigenständig überlegt, ich habe nur nachgeholfen. Ach außerdem .. "
Lee beugte sich ein wenig zu mir hervor um mir was ins Ohr zu flüstern.
Er drückte sanft meine Hand, bevor er leise flüsterte:
,,Ich liebe dich und damit .. meine ich für immer. Willst du dich mit mir verloben?"
Mein Herz begang schlagartig stärker zu klopfen. Ich konnte meinen Körper nichtmehr kontrollieren, ein ungeheures Gefühl des Glücks machte sich in mir breit und Tränen flossen über meine Wangen. Ich verlor das Gefühl in meinen Knien, sodass ich zusammenklappte und Lee mich festhielt.
,,Ja. Ja natürlich möchte ich das." rief ich laut und krallte mich an ihn fest. Überraschenderweiße rannten auch Yumi und Vaan um die Ecke her, sie ahnten wohl von Lees Plan, Yumi umklammerte mich ebenfalls und Vaan machte es nach und breitete seine Arme aus, um mich und die Yumi gleichzeitig an seinen Körper zu drücken.
Das Leben ist nicht immer einfach
Es kommt uns so vor, als ob alles auf einen niederdrückt und ..
das niemand mehr an einen glaubt, am allerwenigsten man selbst.
Die Wege die man wählt und die Entscheidungen die zu treffen sind
werden durch eigenen Willen beeinflusst.
Wenn ihr überlegt und nicht immer andere über euch urteilen lässt
wenn ihr euch selbst akzeptiert, kann jeder glücklich werden.
Ich weiß das kein Mensch dumm ist.
Denn selbst wenn ihr entscheidet nicht zu entscheiden
habt ihr eine entscheidung getroffen.
†
Dieses Kapitel widme ich meiner besten Freundin Olivia die mich immer aufbaut und auf die ich mich auch in den schwersten Momenten verlassen kann.
Meiner Cousine Hülya die mich immer grün und blau schlägt wenn ich an mich selbst zweifle und leicht depressiv werde.
Und zuletzt meiner Freundin Ina, die ich schon Ewigkeiten kenne und weiß das ich ihr alles erzählen kann.
†
Das letzte Kapitel folgt.