Der große Raum ist dunkel und still.
Leise hört man nun Schritte auf dem Holzboden, es klingt wie leises und eiliges getrampel von Kindern.
Eine Kinderstimme ertönt.
,,Licht an!!" Und innerhalh kürzester Zeit erhellt das Zimmer und zeigt seine volle Farbenpracht.
Nicht nur das Zimmer strahlt, sondern auch zwei kleine Mädchen die aufgeregt auf einem Sofa sitzen.
Das linke von den Mädchen fängt daraufhin auch an aufgeregt zu brabbelt.
,, Ich glaubs nicht! Miku! Miku! Schau doch - "
Das rechte, schüchternde Mädchen lächelt nur verlegen, sie zupft an Ärmel des brabbelnden Mädchens rum.
,, Das war die Geschichte von Mayu, Miyu, Lee und co. Ich hoffe ihr fandet sie genau so cool wie meine Schwester und ich!"
,, Mika.. ." das schüchternde Mädchen zupfte weiterhin an dem Kleid herum.
,,10 Jahre ist es nun her. Mama und Papa haben natürlich schon noch einiges durchge - ." , nun wurde das schnell redene Mädchen von dem schüchterndem Mädchen unterbrochen.
,,Wir sollen uns zuerst vorstellen! Und die anderen, sie sehen doch alle bestimmt anders aus als vor 10 Jahren.."
,,Recht hast du." ,stimmte das fröhliche Mädchen zu und hielt die Hand ihrer Schwester gedrückt.
,,Mika heiße ich und bin stolze 9 Jahre alt! Ich wette ihr wisst bestimmt schon, wer meine Schwester und ich sind. Nicht? Schaut doch auf die Ähnlichkeiten zwischen meiner Mutter und uns!
Und habt ihrs? Meine Mutter ist natürlich Mayu und mein Vater kein anderes als Lee, was habt ihr denn erwartet?"
Das freche Mädchen mit dem schwarzen, lockigen Haaren lächelt frech und stuppst ihre Schwester neben ihr an und flüstert ihr zu. ,,Komm schon Schwesterherz, du machst das schon."
,,Guten Tag mein Name ist .. ist .. also ich heiße .. .", mittendrin unterbricht das schüchterne Mädchen mit hochrotem Kopf. Ihre Schwester stuppst sie nochmals lächelnd an, bis sie einen neuen Versuch startet.
,,Also mein Name ist Miku.. ich bin ja auch 9 Jahre alt. Ähm .. meine Mutter sagte ich wäre genau so wie sie früher .. das macht mich stolz, außerdem liebe ich meine Schwester über alles!" Das Mädchen unterbricht schon wieder, vergräbt ihr Gesicht schüchtern in ihren Händen.
Mika schaut sie erst verwundert an, lacht dann aber.
,,Du warst doch klasse Schwesterherz! Eigendlich fehlt hier ja noch wer .. ha! Da kommt er Miku!"
Die kleine Miku legt den Kopf zur Seite und erblickt einen Jungen, der auf sie zugelaufen kommt und sich zu ihnen setzt.
,,Das ist ganz schön unfair das ihr ohne mich anfangt. Hey Miku, dein Köpfchen, hast du Fieber?", der Junge mit den niedlichen, schwarzen Löckchen begutachtet das Mädchen besorgt.
,,Hey Mafuyu! Sag diesen Ahnungslosen mal wer du nun bist."
Der Junge wendet schweren herzens den Blick von Miku, doch dann grinst er.
,,Mafuyu heiße ich und bin sogar 9 1/2 Jahre alt. Wenn ihr genau hinsieht, erkennt ihr auch wessen Kind ich bin. Allerdings ist das auch so nicht sonderlich schwer zu erraten. Mein Mutter Yumi und mein Vater Vaan sehen schließlich so gut aus, da kann ja nur sowas wie ich rauskommen .. " der Junge lacht los, wobei Mika die Augen verdreht.
,,Also meine Lieblingsfarbe ist Rot, mein Lieblingstier der Löwe und.. ."
,,Das wollen wir gar nicht wissen." ,unterbricht Mika, die daraufhin weiter zu erzählen beginnt.
,, Mama und Papa heirateten natürlich." kicherte sie.
,,Wie eine Traumhochzeit war es, so sagte sie es uns." schwärmte die kleine Miku. ,,Allerdings waren ihre Eltern sowie ihre Schwester nicht eingeladen."
,,Klar war Tante Miyu eingeladen, Miku! Sie kam aber nicht." berichtigte sie ihre Schwester.
,,Sie kommt eh ziemlich selten zu uns, unsere Tante. Aber das macht uns ja auch nichts, nach allem was sie Mami angetan hatte!"
,,Mama verzieh ihrer Schwester allerdings. Schließlich wollte sie nicht immer Streit mit jemanden haben.
,,Kommt zum Punkt, Mädels!" Mafuyu wackelte genervt mit seinem Knie auf und ab.
,, Meine Mutter sagt, sie sei eine Barbie. Eine Puppe. Und Strohdumm."
Mafuyu lachte, wobei er beinahe vom Stuhl fiel.
,,Dir also irgendwie sehr ähnlich .. ." flüsterte Mika.
,,Ja, so sieht sie aus." bestätigt Miku.
,,Mami ist tausendmal hübscher." grinste Mika ihrer Schwester zu, die ihr zustimmend zunickte.
,,Ich glaube, sie wohnt nun bei Opa, da sich Oma immernoch nicht richtig erholt hat und deprischisch ist." erzählt Mika.
,,Depressiv, meinst du.", kicherte Mafuyu schadenfroh.
,,Ist doch egal! Los, zeig lieber mal was aus deinen Eltern geworden ist!"
,,Immerdoch, HA!"
,, Meine Mutter Yumi. Ja manchmal ist sie etwas seltsam, macht wirres Zeug und redet wie ein wildgewordener Teenie. Aber hey? Das ist doch gerade das coole an ihr." sagt Mafuyu, dieser kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
,,Ich finde es toll das deine Familie und unsere zusammen wohnt.", lächelte Miku ihn an.
,,Nun ja, das haben Mama und Yumi sich ja auch versprochen.", gähnte Mika.
,,Weiter im Text!", Mafuyu räusperte sich.
,,Big Daddy! Mein Vater, Vaan. Ehrlich gesagt hat Mama gesagt das er sich vom Charakter gar nicht verändert hat.. ." Mafuyu zog eine Augenbraun in die höhe.
,,Aber sie liebt ihn sicher so wie er ist." meinte Miku, wobei sie verlegen an ihrem weißen Kleidsaumen rumzupfte.
,,Klar!", erwiderte Mafuyu. ,,Sonst hätten sie ja nicht geheiratet."
,,Genau wie Mama und Papa!", strahlte Miku.
,,Ja, genau wie unsere Eltern, die haben auch geheiratet.", Mika strahlte ebenfalls und sah dabei ihrer Schwester zum verwechselnt ähnlich.
,,Wusstest du, das deine Eltern sich nicht ohne unsere kennen gelernt hätten?" , erzählte Mika weiter.
,,Das wusste ich nicht .. muss ich bei Papa und Mama nochmal nachfragen.", Mafuyu überlegte.
,,Kommen wir zu den wichtigen Dingen! Ihr wollt doch sicher sehen wie Mami und Papi aussehen, stimmts?" Mika streicht sich ihre schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht und Miku wackelt aufgeregt hin und her.
,,Wisst ihr. Papi hat den Dojo seines Vaters übernommen und unterrichtet Leute im Kampfsport!" Mika grinste.
,,Wir haben auch schon mitgemacht." Miku sah zu Mafuyu, der sie annickte.
,,Manchmal meditieren sie auch dort. Dann machen sie ooohhhmm .. ."
Mika äffte im Schneidersitz die Übung nach, Miku und Mafuyu lachten laut.
,,Unsinn, es sieht ganz anders aus! Er faltet immer die Hände zusammen, konzentriert seine Energie und entspannt sich.", Miku erzählte ihnen haargenau was sie dort anstellten.
Sie machte aber auch bei jeder Stunde mit, im Gegensatz zur fauleren Mika, die sich manchmal lieber mit Mafuyu in der Sonne reckelt.
,,Zur letzten und somit zur Hauptperson! Mayu, liebevolle Hausfrau und Mutter von zwei reizenden jungen Damen!", lächelte Mika und ihre Schwester Miku lief vor freude erneut rot an. Ihre Wangen färben sich und sie kicherte vor freude.
,,Unsere hübsche Mama!" riefen die beiden Zwillingsmädchen im Chor.
,,Ja okay! Okay! Sie ist wirklich hübsch eure Mami! Genau wie meine." bestätigte Mafuyu.
,,Mama ist Hausfrau und kümmert sich liebevoll um uns, ach ja Jobs! Yumi leitet ein Nudelsuppengeschäft dass super läuft. Vaan kümmert sich ebenfalls um die geschäftlichen Dinge des Dojos. Tante Miyu ist .. irgendwas mit .. Sekräterin?" Miku zählte mit den Fingern die Berufe der Erwachsenen auf.
,,Hey wir ihr beide. Sollen wir uns nicht wie Mami und Yumi ein versprechen geben?" fragte Mika daraufhin.
,,Ein Versprechen?", fragten Miku und Mafuyu gleichzeitig und die Antwort folgte ebenfalls direkt danach.
,,Lasst uns für immer zusammen bleiben! Zu dritt! Okay?"
Die drei hoben die Hände hoch und versprachen sich für immer Freunde zu bleiben.
,,Was macht ihr wieder für Unsinn?!" Durch die Eingangstür kamen Mayu und Yumi herein.
,,Mein kleiner Störenfried." Yumi ging zu ihrem Sohn Mafuyu und zog an seinem Ohr rum. ,,Lasst uns gehen, wir sitzen draußen."
Mayu ging fröhlich zu ihren beiden Kindern und strich ihnen liebevoll über den Kopf.
,,Kommt meine kleinen Engel, Papa wartet auch."
Die beiden Mädchen hüpften auf, fassten sich an die Hand und liegen raus. Yumi und ihr Sohn gingen träge aus der
Tür hinaus.
Draußen lagen sie sich auf rote Wolldecken und sahen in den strahlend blauen Himmel. Der Wind wehte nur in regelmäßigen, leichte Briesen.
Alle setzten sich auf den Boden, außer die beiden Zwillingsmädchen die hinters Haus rannten.
,,Auch wenn Mafuyu irgendwann vielleicht doch geht, wir bleiben doch immer zusammen nicht?", unsicher schaute die kleine, zerbrechliche Miku zu ihrer starken Schwester Mika.
,,Für immer." bestätigte Mika.
,,Bis wir sterben?", fragte Miku nochmals.
,,Nein! Im Himmel hast du mich auch noch auf'n Hals." lächelte Mika und drückte die Hand ihrer Schwester.
,,Eins weiß ich." lächelte Miku ihre geliebte Schwester an.
,,Wir werden niemals .. ", sagte sie.
,,Niemals .. ." lächelte Mika zurück.