Zum Thema Angst und Lücke:
Einige Dinge hat man so oder so. Alsda wären:
- Eine gewisse Nervosität, wenn man nun den ganzen Sermon ohne einen Fahrlehrer macht, der notfalls auch mal mithelfen oder einen auf Sachen aufmerksam machen kann. Das gehört einfach dazu, das hat man überall. Das ist beim Autofahren so, das ist aber auch so, wenn man zum ersten Mal ohne Papas Hilfe einen Küchenschrank aufhängt - da denkt man sich dann auch "Ok, jetzt bist Du auf Dich gestellt. Im Prinzip weißt Du ja, wie's geht, nun musst Du's nur noch allein auf die Reihe kriegen". Für tausende andere Situationen gilt das Gleiche.
- Die Umgewöhnung auf ein anderes Auto. Ich hatte auch den Wechsel von einem fast unabwürgbaren Diesel-Golf (ich hab' ihn natürlich trotzdem gelegentlich abgewürgt

) mit gemächlichem Ansprechen aufs Gaspedal, hyperempfindlichen Bremsen und Servolenkung auf einen recht leicht abzuwürgenden Benziner mit mehr Temperament, anders herum eingebautem Gaspedal, gemächlichen Bremsen und ohne Servolenkung. War anfangs nicht immer sehr elegant.
Also, das nimmt einem eh keiner.
Was aber stimmt, ist die Sache mit der Lücke. In der Fahrschule lernt man nicht fahren. In der Fahrschule lernt man sozusagen die Voraussetzungen, um mit dem eigentlichen Fahren lernen anzufangen. Wenn dann nach der praktischen Prüfung erst mal nix kommt, ist das schlecht. Ich bin immer sonntags früh aufgestanden, wenn die Straßen frei waren, und habe Runden durch die Gegend gedreht, zum Üben. So lange, bis das mit dem neuen Auto und dem Abschätzen-Können allmählich saß, und solange das Gelernte aus der Fahrschule noch frisch war. Gerade am Anfang fällt man aber noch sehr schnell wieder auf Null zurück, finde ich.
Auch das ist ja letztlich bei jeder Sache so. Wenn Dir jemand einmal gezeigt hat, wie man 'ne Steckdose anschließt, und dann machst Du ein Jahr nix mehr, und dann stehst Du vor der Situation, eine anschließen zu müssen - prost Mahlzeit! Wenn Du das aber direkt nach dem Lernen eine Weile angewandt hast, bis es saß - dann ist auch eine Pause nicht mehr so schlimm, weil Du es dann schon fester intus hast.
Mit dem genauen Alter, wann man nun anfängt (ich selber habe meinen Führerschein erst mit Anfang 20 gemacht, weil ich ihn vorher einfach nicht brauchte und noch nie so autogeil war), hat das gar nicht so sehr viel zu tun. Nur nach dem Lappen auch sofort in die Fahrpraxis, das halte ich für sehr wichtig. Egal, ob das mit begleitetem Fahren ab 17 losgeht oder mit Fahrten ab 22. Nur
fahren muss man.