Fotostory Morgensonne ♦ abgeschlossen ♦

5.Kapitel




Castello lief unruhig über die Koppel. Der braune Wallach hob den Kopf und lauschte. Nur ich stand am Zaun und beobachtete das kleine Mädchen, das langsam auf das Tier zuschritt. Sie war für ihr Alter sehr weit. Hatte Erfahrungen mit Pferden und wusste wie man mit ihnen zu reden hatte, so dass sie einem auch zuhörten. Castello lauschte noch immer, als sie mit dem Halfter langsam auf ihn zuschritt, aber er blieb skeptisch.

m5_Bild1.jpg


Er war eines von den Tieren, die sich nur schwer einfangen ließen, und obwohl der Beinbruch ihn behinderte, war er um einiges schneller als das kleine Mädchen. Zufrieden beobachtete ich die Situation. Der Bruch war gut verheilt und nur eine große Bandage am linken Knöchel erinnerte an den schrecklichen Unfall. Ich verdrängte diese Gedanken und ließ mich auf dem Zaun nieder.
„Er macht Fortschritte“, rief Tristan aus der Ferne zu mir herüber. Die Sonne blendete mich, als ich zu ihm hinüber sah. Er hatte wohl schon eine ganze Weile auf der anderen Seite des Zaunes gestanden und das Szenario beobachtete. Ich begutachtete Castello, der das Halfter in der Hand des Mädchens kurz beschnupperte und ihr dann breitwillig den Kopf entgegen streckte.
„Ja“, rief ich Tristan schlicht zu. Ich blickte auf meine Armbanduhr und sprang vom Zaun herunter - die nächste Stunde würde bald beginnen und ich wollte nicht zu spät kommen, egal wie gerne ich hier auch saß um Castello bei seinen Fortschritten zuzusehen.

m5_Bild2.jpg


„Ich muss zurück“, rief ich beiden zu und winkte ein letztes Mal, ehe ich mich auf den Weg zurück machte.
„Leila, warte.“
Ich wandte mich um und sah wie Tristan mich mit schnellem Schritt einholte. Er erreichte mich und lief eine Weile stumm neben mir her.
„Ich wollte dich kurz etwas fragen“, sagte er plötzlich und blickte auf mich hinab. Ich erwiderte den Blick nicht, denn schon oft hatte ich diesen Blick aus seinen Augen gesehen.
Die letzten Wochen hatten wir viel Zeit miteinander verbracht. Ich hatte ihm und seiner Nichte geholfen mit Castello fertig zu werden, und hatte ihm gezeigt wie man sich Pferden gegenüber verhalten sollte. Doch je länger der Kontakt währte, umso unwohler fühlte ich mich neben seiner starken Persönlichkeit. Tristan wusste immer etwas Richtiges zu sagen um auch in der schlimmste Situation noch etwas Positives zu finden. Es war, als sprächen tausend Philosophen durch seinen Mund, und trotzdem hatte ich das Gefühl er wüsste es nicht zu schätzen welch eine Gabe ihm dadurch gegeben war. Irgendetwas verheimlichte er mir und zunehmend erdrückte er mich.

m5_Bild3.jpg


„Ja?“, fragte ich unsicher und sah stur auf den steinigen Weg vor mir. Der Kies knirschte unter unseren Füßen und schaffte eine angenehme Atmosphäre.
„Es kommt vielleicht etwas plötzlich, und wenn du nicht willst wäre das auch o.k.“, sagte er und rieb sich nervös über seinen Hinterkopf. Ich beobachtete die Geste kurz und wandte meinen Blick sogleich wieder ab.
„Wenn ich was nicht will?“, fragte ich ihn. Er seufzte und lief einen Schritt schneller als ich, um mich zu überholen. Dann blieb er abrupt vor mir stehen und zwang mich damit ebenfalls stehen zu bleiben. In diesem Moment fing mein Herz an zu schlagen wie nie zuvor. Er ergriff mit beiden Händen meine Oberarme, was mich förmlich dazu nötigte ihn anzusehen. Ich schluckte und sah auf. Nun da der Kies nicht mehr knirschte war es totenstill um uns herum.

m5_Bild4.jpg


„Ich wollte dich fragen, ob du nicht Lust hättest, dass wir beide mal was zusammen unternehmen. Simcity hat viele Bars und du hast sicherlich noch nicht alle gesehen. Wir könnten uns aber auch einfach etwas bei McDonalds holen und uns in einen Park setzten. Oder wir gehen ins Kino oder so, was immer du auch willst.“ Tristan wirkte leicht nervös und es schien so, als wolle er es schnellstmöglich loswerden, bevor ihn der Mut verlässt.
Ich hätte vielleicht „Ja“ sagen sollen. Vermutlich schreit ihr gerade in diesem Moment nach einem „Ja“, denn wie konnte eine einzige Frau nur so blöd sein und bei Tristan nicht „Ja“ sagen. Er sah gut aus, war gebildet, wusste was er vom Leben wollte und interessierte sich sogar für das was ich tat. Was hätte ich Besseres zu erwarten? Aber da war Etwas was ich erwartete - und das lag nicht in seiner Hand. Er schien genau das zu verkörpern, was mich nicht erreichen konnte. Diese absolute Perfektheit. Und in diesem Moment tat ich das, was ich vielleicht für immer bereuen würde.
„Tristan, ich denke nicht, dass das so eine gute Idee ist“, sagte ich leise und senkte den Blick.

m5_Bild5.jpg


Sein Griff um meine Arme schnürte mir fast die Luft ab, obwohl er hauchzart war und mich kaum zu berühren schien.
„Ach, Leila. Spielst du etwa die Unnahbare?“, lachte er und ließ mich los. Ich trat wieder den Weg zurück zum Stall an und er lief weiter neben mir her.
„Sicherlich nicht“, gab ich nur kurz von mir.
„Warum willst du dann kein Treffen?“, fragte er und blickte mit einem Grinsen auf mich hinab. In diesem Moment erschien er mir so unglaublich anders: überheblich, arrogant und einfach nur unsympathisch.
„Denkst du, deine Anziehungskraft wirkt auf alle Frauen unwiderstehlich?“, fragte ich stur.
„Nein, nur bei dir“, grinste er und kam meinen Schritten bedrohlich nahe. Ich betete so sehr darum, dass der Stall endlich in Sichtweite kommen würde, denn ich fühlte mich zunehmend unwohler in meiner Haut. Dann konnte ich das tun, was in solch einer Situation mit Sicherheit das Beste war: weglaufen.

m5_Bild6.jpg


„Du bist unmöglich“, fluchte ich und war mir nicht sicher, ob ich wirklich ihn damit meinte. Mit festen Schritten stapfte ich auf den Stall zu und spürte wie Tristan in meinem Rücken stehen geblieben war.
„Du kannst mir nicht davon laufen“, lachte er mir hinterher, doch ich ignorierte es und stapfte wütend durch das große Tor.

*

Am Abend machte ich mich auf den Weg zu Tina. Wir hatten beschlossen uns einen gemütlichen Tag vor dem Fernseher zu machen: ohne Männer, nur wir beide. Der Abend war lau und trotzdem fror ich, als ich mit dem Auto durch Simcitys Innenstadt fuhr. Die Sonne ging gerade unter und wenn der Himmel nicht bewölkt gewesen wäre, so hätte man den lila-roten Sonnenuntergang strahlen sehen können. Aber ich hätte sowieso nicht hingesehen, auch wenn es so gewesen wäre. Ich starrte nur auf mein Lenkrad und trommelte nervös auf dem Plastik herum.

m5_Bild7.jpg


Ich hätte mir in den Hintern beißen können, wenn ich so gelenkig gewesen wäre. Es war zum verrückt werden. Ich fluchte doch jeden Abend, dass ich es satt hatte als alte Jungfer zu sterben, und dann macht mir dieser unglaubliche Mann den Vorschlag mit ihm auszugehen und ich lehne ab. Ich wusste nicht einmal den Grund dafür. Aber Tristan schien irgendwie nicht derjenige zu sein, der sich lange mit ein und derselben Frau aufhielt. Er spielte nur und ich würde verlieren. Ganz sicher. Und wenn das so war, dann war er einfach nicht der Richtige. Dann würde er nicht derjenige werden, der mir zeigen könnte was es heißt eine Frau zu sein.
Ich trat energisch aufs Gaspedal und sauste weiter zu Tina - sie würde mich aufmuntern. Sie würde mir Geschichten von der großen Liebe erzählen und mich glauben lassen, dass ich nicht umsonst warten würde. Das tat sie immer. Denn Tina war der festen Überzeugung, dass sie ihre große Liebe bereits gefunden hatte. Sie und Patrick passten wirklich umwerfend zusammen. Beide ergänzten sich zu einem Ganzen, und sie zusammen zu erleben war die größte Inspiration für mein Vorhaben Jungfrau zu bleiben.

m5_Bild8.jpg


Tina empfing mich in ihrer typisch lockeren Art und nur im Jogginganzug. Sie strahlte schon von Weitem und wedelte wie eine Verrückte mit einer Videokassette.
„Leila, das ist A Knights Tale“, rief sie mir zu und deutete auf die Videokassette. Es verwunderte mich nicht, dass sie wieder mal einen Liebesfilm ausgesucht hatte. Aber um ehrlich zu sein gehörte ich genau zu dieser Art Frau, die sich nur allzu gerne dazu hinreißen ließ solche Filme anzuschauen.
„Ist Patrick da?“, fragte ich dennoch zuerst. Er sollte nicht sehen, dass ich auch zu dieser Sorte Frau gehörte, die eigentlich in Jeder steckt.

m5_Bild9.jpg


„Nein, er macht heute seinen monatlichen Saufabend“, zwinkerte Tina mir zu. Ich schmunzelte und trat in die gemütliche Wohnung ein. Beide wohnten beschaulich und etwas abseits von Simcity. Es kostete mich oft Kraft durch die ganze Innenstadt zu fahren, nur um bei den Beiden anzukommen.
In der Wohnung roch es nach frischem Popcorn und dem typischen Vanilleduft, den man hier immer wahrnehmen konnte. Tina legte großen Wert auf die Sauberkeit der kleinen Wohnung, und oft stand in jedem Zimmer einer von diesen Lufterfrischern, die einem oftmals die Tränen in die Augen trieben, weil sie einen so starken Duft verströmten. Was aber das Bemerkenswerteste war: dass sie ihren Putzfimmel mit Patrick teilte. So kam es, dass beide eigentlich nie etwas aufzuräumen hatten.
„War viel Verkehr?“, rief mir Tina aus der Küche zu aus welcher sie das Popcorn holte.
„Es ging eigentlich, weniger als sonst immer“, antwortete ich. Lächelnd kam sie aus der Küche.
„Also immer noch um Einiges zuviel“
„Stimmt“, gab ich grinsend zu. Ich nahm ihr das Popcorn ab und stellte es auf dem kleinen, eckigen Couchtisch ab.
Wir sahen uns den Film ganze zwanzig Minuten an und fingen dann an über Gott und die Welt zu philosophieren. Es war eigentlich das was wir jedes Mal taten und ich konnte mich an kein einziges Mal erinnern, wo wir es tatsächlich geschafft hatten einen Film zu Ende zu sehen.

m5_Bild10.jpg


„Tristan, hat’s getan“, sagte ich nach kurzer Zeit und spürte wie mir eine gewisse Röte ins Gesicht stieg und das, obwohl ich mich den ganzen Abend schon darauf gefreut hatte Tina mein Herz auszuschütten.
„Was hat er getan?“, fragte sie irritiert. Ich schob mir eine Handvoll Popcorn in den Mund ehe ich weiterfuhr.
„Na, das was ihr immer dachtet was er irgendwann tun wird“
„Er hat dich um ein Date gebeten?“, fragte sie freudestrahlend und ich war mir sicher, dass dieses Gesicht nicht anhalten würde, wenn sie erst die Wahrheit wusste.
„Ja, und ich habe absolut nicht darauf gewartet“, schmunzelte ich.
„Und wann trefft ihr euch?“ Tina war ganz aufgeregt.

m5_Bild11.jpg


„Gar nicht“, sagte ich leise und blickte sie kurz an, starrte dann aber wieder auf den Fernseher. Ich erwartete nicht, dass sie mich verstehen würde, oder dass Stella das tat. Aber ich wollte nicht für verrückt erklärt werden, nur weil ich das Angebot von einem unglaublich tollen Mann ablehnte, der sich nichts zu Schulden kommen ließ und so verdammt gut aussah. Verdammt, ich war verrückt!
„Wie? Du hast doch nicht etwa abgelehnt?“ fragte sie und runzelte die Stirn, während sie mich fixierte.
„Ich habe nie behauptet, dass ich jemals zusagen würde“, betonte ich streng und hielt ihrem Blick stand. Tina schüttelte verständnislos den Kopf.
„Das ist doch kein Eheversprechen, Leila.“
„Aber es hat nun mal nicht gefunkt, was sollten wir damit erzwingen?“, fragte ich und blickte hinaus auf die dunkle Straße. Es regnete noch immer in Strömen.
„Das scheint Tristan aber anders zu sehen“, sagte sie ernst und fuhr sich durch die Haare. Ich biss mir unruhig auf meine Lippe - ein Zeichen dafür, dass ich mich mehr als unwohl fühlte.

m5_Bild12.jpg


Unglaublich unwohl. Warum hatte ich nur über das Thema reden wollen, wenn es gar keinen Sinn ergab?
„Aber ich sehe es nicht anders, und nur weil er euch gefällt muss ich ihm nicht gleich an den Hals springen“, gab ich unfreundlich zurück - vielleicht ein Stück zu unfreundlich, denn Tina hob abwehrend ihre Hände.
„Schon gut, es ist schließlich dein Leben. Mach was du willst“. Ich dachte sie wäre fertig, doch stattdessen streckte sie mir plötzlich ihren Zeigefinger mitten ins Gesicht: „Aber lass´ dir eins gesagt sein Leila Hatherley, du bekommst nicht oft so eine Chance und selbst wenn du nicht an ihm interessiert bist, hättest du das Angebot annehmen sollen, denn es hat ihn sicherlich viel Mut gekostet.“
Sie hatte vermutlich Recht, so wie sie immer Recht hatte, aber hätte ich gegen meine Prinzipien handeln sollen? Hätte ich sein Angebot annehmen sollen, obwohl mir der Sinn dieses Dates nicht einleuchtete? Vielleicht hatte ich auch nur unglaubliche Angst. Angst, dass ich meine Erwartungen und Hoffnungen in ihn zu hoch stecken und im Nachhinein nur auf der Schnauze liegen würde.

m5_Bild13.jpg


„Möglich“, gab ich nur nachdenklich von mir und sah wieder aus dem Fenster. Dann seufzte ich tief und fuhr mir durchs Gesicht. Ich bekam seinen Anblick nicht mehr aus meinem Kopf, dieses ständige, verschmitzte Lächeln. Gerade, wenn ich über Tristan sprach, sah ich ihn bildlich vor mir stehen.
„Wohl eher unmöglich“, grinste Tina und plötzlich war sie wieder da. Die Stimmung die ich haben wollte. Die ich genau jetzt brauchte und die eine gute Freundin ausmacht. Und so lachten wir herzhaft über mich und ich fand all das plötzlich nicht mehr kompliziert und schwierig, sondern einfach nur lächerlich.

 
*freu* es geht weiter!
Ich brauch wohl kaum noch was zu sagen! Der Teil hat mir mal wieder sehr gut gefallen!! Aber da muss doch etwas dran sein, dass sie das Date abgesagt hat. Weibliche Intuition =)!

Und so, wie sich Tristan nach der Abfuhr aufgeführt hat...entweder war er total verzweifelt oder er hat sein wahres Ich gezeigt! Hmmm....

Freu mich schon auf die Fortsetzung, die du ja auch schon fertig hast, nicht wahr? :p

Ciao bb :hallo:
 
Hi,
die Fortsetzung war mal wieder super gewesen.
Außerdem die Bilder sind auch sehr schön.
Naja aber ich frag mich warum sie das Date abgesagt hat.
Freu mich auch wieder auf die nächste Fortsetzung.

Ciao Sarah:)
 
@bilberry
Jaaa. man kann schon irgendwie sagen, dass sich dadurch (also durch die abfuhr) sen wahres Ich irgendwie gezeigt hat, aber ich würde nicht sagen, dass es nur negativ ist. Immerhin ist er lebensfroh und hat immer den passenden Spruch auf den Lippen, aber natürlich ist das erst mal abschreckend für Leila.
Ich hab zwar schon 16.Kapitel aber ich will auch meinen Beta Reader nicht überfluten und so steigert es die spannung und geht schön lange, obwohl es irgendwie fies ist, ich weiß.

@Sisa92
Ja, warum Leila das Date abgesagt hast, bleibt wohl irgendwie ein Rätsel. Vielleicht ist es Angst, dass sie mehr für Tristan empfinden könnte und er dann nur mit ihr spielt oder sie glaubt nicht, dass es einen Sinn hat. Aber wer mich kennt weiß, dass da das letzte Wort nicht gesprochen ist oder wie Tristan sagt "du kannst mir nicht davon laufen" *g*

@Naduah
Merci beaucoup. schön, dass es dir gefällt!
 
Wiedermal ein toller Teil :) Hach und wenn sie den Typen nich will, dann nehm ich ihn =) :D

Bin gespannt wies weiter geht ;)

Blue
 
Ich glaub du kannst deinen Beta-Reader garnicht überfordern. Da ich der Meinung bin das der/die jenige genauso gefesselt ist von deiner Story wie wir. Aber ich bin schon gespannt wie Tristan um Laila weiter werben wird. Und wie er sie davon überzeugt nicht der Aufreisser zu sein für den sie ihn hält.

Ich kann garnicht mehr dazu sagen, du kennst ja meine Meinung zu deinen Geschichten.
 
@BlueRain
jaja, schon klar *g* aber Leila is da nicht so festgesetzt, schließlich kann man Meinungen ja noch ändern oder?

@ArinaCD22
Ich denke ein wenig von deiner Neugierde kann ich jetzt stillen, das andere bisschen wird in der übernächsten erklärt werden *g* Meine Betaleserin ist übrigens urmeli und die findet wirklich jede Kleinigkeit, was mich wirklich erstaunt und glücklich macht sie zu haben!
 
6.Kapitel




Ich schlich die Woche eher durch den Stall, als dass ich lief. Ich vermutete ihn hinter jeder Tür und je öfter ich ihn nicht sah, umso sicherer fühlte ich mich. Ich lief ruhiger durch den Stall, erschrak nicht, wenn jemand meinen Namen rief und traute mich nach einer Woche durch einen Gang zu laufen ohne zu überprüfen, ob sich jemand hinter der nächsten Ecke verbarg.

m6_Bild1.jpg


Aber es war natürlich mehr als naiv zu glauben, dass all das so einfach ist. Aber für den ersten Moment brauchte ich einfach das Gefühl wieder sicher zu sein. Pferde auf die Koppel zu bringen ohne verfolgt zu werden, oder in den Hallen Unterricht zu geben ohne ständig die Tür anzustarren. Am Anfang der folgenden Woche traute ich mich sogar an Castellos Koppel vorbei und fühlte mich nun fast unsterblich, als ich niemanden erblickte. Doch der Teufel war wohl allgegenwärtig.
„Das Angebot steht noch“, rief jemand in meinem Nacken und all meine Sicherheit, die ich mir die Woche über mühevoll antrainiert hatte, war mit einem Mal verschwunden und verschollen. Ich warf ein kleines Gebet gen Himmel und wandte mich auf dem Absatz um.
„Und meine Antwort auch.“ Da war er. Tristan lehnte am Gatter und trug eine normale, verwaschene Jeans und ein weißes Shirt, das an einer Seite lässig in der Hose klemmte.

m6_Bild2.jpg


Seine Augen glühten fast, als er seine Hände noch tiefer in die Taschen grub und dadurch der Bund seiner Unterhose aufblitzte. Ich musste mich regelrecht zwingen ihm überhaupt ins Gesicht blicken zu können.
„Die muss mir wohl entfallen sein, könntest du sie vielleicht noch mal wiederholen?“, grinsend lief er auf mich zu. Panische Angst überkam mich und das Gefühl erneut wegzulaufen wurde stärker.
„Nein. N-E-I-N!“, knurrte ich und erwiderte seinen Blick. Es machte mich wild, dass er mich nicht ernst nahm. Jedes Wort aus seinem Mund triefte geradezu voll Ironie und er schien nicht den Entferntesten zu glauben, dass ich vielleicht wirklich kein Interesse an ihm haben könnte.

m6_Bild3.jpg


„Ich hab dich die Woche nicht gesehen, wo warst du?“, fragte er. Immer noch mit diesem unverschämten Grinsen im Gesicht.
„Ich hatte viel zu tun. Du bist eben nicht alles hier auf dem Hof“, sagte ich kalt und konnte einen arroganten Blick nicht vermeiden.
„Um Neulinge muss man sich aber ganz besonders kümmern, sonst sind sie schnell wieder weg“, grinste er und trat einen gefährlichen Schritt auf mich zu. Ich musste im ersten Moment tief schlucken, riss mich aber so schnell es ging wieder zusammen.

m6_Bild4.jpg


„Flieg Vogel, du bist frei“, erwiderte ich und wandte mich auf dem Absatz wieder um. Seine Nähe war weniger unerträglich als sein Blick. Er wusste, dass er mich in der Hand hatte und er wusste ebenso gut, dass er mich seine Hand immer fester packte.
„Samstag um elf vorm Divine“, rief er mir hinterher, noch ehe ich das Tor erreicht hatte.
„Vergiss es!“, brüllte ich zurück.

~*~

„Das ist ja nicht zum Aushalten“, rief Stella außer sich und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch „ich umgarne Tristan schon seit er auf dem Hof aufgetaucht ist und Leila zeigt ihm die kalte Schulter, aber er klammert an ihr wie ein Blöder. Brauchen Männer so was?“, rief sie empört in die Runde.

m6_Bild5.jpg


Die Runde, in der alle nur breit grinsend in meine Richtung blickten, und auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
„Leila ist eben Jungfrau und das spüren die Männer instinktiv“, zwinkerte Svenja in meine Richtung.
„Ach, die haben doch nur Angst vor selbstbewussten Frauen“, röhrte Stella in ihre Richtung. Die vielen Cocktails, die sie intus hatte taten ihr nicht sehr gut, und so musste ich mich wieder um sie kümmern. Sie würde die Nacht wohl erneut auf meiner Couch verbringen müssen.
„Leute, ich bring diese selbstbewusste Frau jetzt mal wieder heim“, sagte ich seufzend und blickte in Stellas Gesicht. Sie schob die Unterlippe trotzig hervor und sah mich bestürzt an.
„Schon?“
„Es ist halb vier, Stella“, sagte Tina nach einem Blick auf ihre Armbanduhr. Ich warf ihr einen dankbaren Blick zu, den sie kurz erwiderte.

m6_Bild6.jpg


Gemeinsam hievten wir Stella in mein Auto, wo sie sogleich auf dem Nebensitz in einen tiefen Schlaf fiel. Ich fuhr durch die klare Nacht, während Stella neben mir laut atmete. Ich war selbst hundemüde. Trotzdem beschäftigte mich die Frage, wie ich Stella gleich aus meinem Auto in meine Wohnung bekommen sollte. Fähig zum Gehen war sie nur bedingt. Und das sowieso nur, wenn ich sie überhaupt wach bekommen würde. Sie trank samstags immer viel, oft viel zu viel und in letzter Zeit war es Tradition gewesen, dass ich sie anschließend zu mir nach Hause fuhr. Doch eigentlich begleitete mich Svenja sonst jedes Mal, damit wir Stella mit vereinten Kräften in meine Wohnung bekamen. Doch für Svenja war es heute eindeutig zu spät gewesen und ich konnte ihr das nicht mal übel nehmen.

m6_Bild7.jpg


An meiner Wohnung angekommen, schaffte ich es tatsächlich Stella wach zu bekommen, so dass sie mit wackeligen Schritten und meiner Hilfe den Weg auf meine Couch schaffte. Dort öffnete sie die Augen, sah sich kurz um und blinzelte mich mit halb geschlossenen Augen an.
„Danke“, nuschelte sie und ich lächelte nur.
„Schon okay.“
„Ich weiß warum du noch Jungfrau bist… ist mir gerade eingefallen“, flüsterte sie und beugte sich so weit vor, dass sie beinahe von der Couch fiel. Ich fing sie rechtzeitig ab und rollte sie zurück.

m6_Bild8.jpg


„Ach ja?“, fragte ich abwesend, während ich ihr die Schuhe auszog.
„Es gibt einfach keinen Mann, der dir gerecht wird - du bist perfekt“, murmelte sie im Halbschlaf und verschränkte mit letzter Kraft die Hände vor der Brust.
„Wohl kaum“, seufzte ich und fügte in Gedanken hinzu: sonst hätte ich Tristan doch einfach nehmen können. Noch ehe ich das Zimmer verlassen konnte, vernahm ich Stellas Stimme ein letztes Mal.
„Du elende Mary Sue.“ Lächelnd lief ich aus dem Zimmer und stahl mich leise in mein eigenes Bett, wo ich todmüde ins weiche Kissen versank.

*

Am nächsten Morgen - oder vielmehr: am nächsten Nachmittag – trafen sich zwei halbtote Menschen in meiner Küche wieder. Stella war geprägt durch den Alkohol, sie war unfähig ihren Fuß höher als 20 cm vom Boden zu heben und trank den Kaffe ohne die Tasse vom Tisch zu heben.

m6_Bild9.jpg


Mir ging es besser: ich hatte ausgeschlafen und auch keinen Kater, aber trotzdem war ihre üble Stimmung mehr als ansteckend.
„Ich bin echt dumm, ich weiß wie ich auf Alkohol reagiere und tue es trotzdem immer wieder“, sagte sie und sah mich aus schwarz unterlaufenen Augen an. Ich zuckte nur mit den Schultern.
„Ich kann dich schlecht davon abhalten, erst recht, wenn du schon was intus hast.“
„Ich weiß“, seufzte sie laut hörbar. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf und wandte mich dem Kaffee zu, den ich gerade erneut frisch aufbrühen musste. Als ich den Kaffeetropfen beim Fallen zusah, fiel mir ein, dass Tristan mich gestern vor dem Divine hatte sehen wollen. Aber ich dachte nicht, dass er selbst daran gedacht hatte. Trotzdem verspürte ich eine Art schlechtes Gewissen. Vielleicht war das einfach nur menschlich, aber wieso hatte ich das Recht über Menschlichkeit zu urteilen? Ich war einundzwanzig und Jungfrau!

m6_Bild10.jpg


„Leila?“
„Ja?“ Ich sah mich nicht um, starrte nur weiter auf die Tropfen aus der Kaffeemaschine.
„Es tut mir leid… wegen gestern“, flüsterte Stella leise. Ich wandte mich um und sah sie starr an. Mein Kopf brummte und ich verstand nicht wovon sie überhaupt sprach, aber diese Traurigkeit, diese Reue hatte ich noch nie zuvor in ihren Augen gesehen.
„Was tut dir leid?“, fragte ich skeptisch. Sie hob den Blick und schaute mich an, sah aber sogleich wieder weg, als wäre mein Blick eine Art Strafe gewesen.
„Es tut mir leid, dass ich dich so sehr in Anspruch nehme. Ich meine: Tina oder Svenja helfen mir nie so sehr wie du das immer tust.“ Ich lächelte kurz in ihre Richtung, obwohl ich wusste, dass sie es nicht sah und setzte mich dann langsam zu ihr.
„Die Beiden wohnen aber auch nicht so nah wie ich, für sie wäre es nur zusätzlicher Stress.“
„Aber es reicht schon, dass du mich als Stress bezeichnest“, jammerte sie nun lauter.

m6_Bild11.jpg


„So habe ich das doch nicht gemeint. Ich mache das gerne und das weißt du“, versuchte ich mich zu erklären, doch Stella schüttelte nur den Kopf. Energisch und selbstsicher, so wie sie es immer tat, dann konnte einfach niemand mehr irgendetwas gegen sie einwenden.
„Nur, weil du das gerne machst, ist das keine Entschuldigung für mein Verhalten. Ich bewundere dich: du erledigst dein Leben mit solch einer Leichtigkeit, dass es scheint als gäbe es für dich keine Hürden.“ Ich sah sie an und hatte das Gefühl, ich würde ihr zum ersten Mal wirklich ins Gesicht blicken. In ein Gesicht voller Zweifel am Leben, voller Angst vor der Zukunft und voller Scham mir gegenüber. Ich wollte etwas erwidern - etwas, dass sie hätte aufmuntern können, aber plötzlich blieb ich stumm.
„Und obwohl ich ständig Witze über… über deine Jungfräulichkeit mache… ich bewundere deine Einstellung, aber für mich ist es nun schon lange zu spät“, sie lächelte kurz „und die Anderen machen auch Witze, und du nimmst das alles so locker und gehst trotzdem deinen Weg. Ich glaube nicht, dass ich…“

m6_Bild12.jpg


„Stella!“, rief ich, als der Druck in meinem Kopf zu stark wurde.
„Du sprichst von Sachen von denen du keine Ahnung hast“, sagte ich nun etwas leiser und sah sie intensiv an. Ihr Gesichtsausdruck zeigte Unverständnis.
„Ich bin Jungfrau, weil ich meinen Körper nicht verschenken und es nachher bereuen könnte, aber das heißt nicht, dass ich deswegen nicht so empfinde wie ihr. Ich denke über Männer genauso wie ihr. Ich will auch Sex und ich brauche ihn immer mehr. Ich muss ständig mit zuhören wie gut derjenige im Bett ist und eigentlich will ich das lieber selbst raus finden, als es immer nur erzählt zu bekommen. Ich scheine so sicher in diesem Entschluss, aber ich merke wie ich in der letzten Zeit immer mehr schwanke. Ich will nicht mehr warten. Vielleicht verliere ich Jahre an mein tristes Leben und damit Jahre, in denen ich schon viel weiter hätte sein können. Gott, das ist so beschissen“, sagte ich und sah sie lange an. Ihr Blick durchbohrte mich. Ich fühlte mich unter diesem bohrenden Blick so befreit wie nie, denn es war mir gelungen es endlich auszusprechen. Auszusprechen, dass ich es satt hatte ständig die Gute zu sein. Das Vorbild, zu der sogar Stella aufblickte und nun war das Band gerissen.

m6_Bild13.jpg


Es war unglaublich still in der Küche, man hörte wie die Tropfen der Kaffeemaschine langsam in die Kanne fielen und es verging eine Ewigkeit, bis Stella zu ihrer Stimme fand.
„Warum hast du das nie erzählt?“, fragte sie leise.
„Wer gibt schon gerne zu, dass sein felsenfester Entschluss wankt?“, schmunzelte ich.
„Das hätte ich nie geglaubt, ich dachte dir macht das alles nichts aus“, erwiderte sie und eine Art Belustigung schwang in ihren Worten.
„Ja, das wäre einfach“, lächelte ich.
Dann schwiegen wir eine Zeit lang. Ich sann meinen Worten nach und Stella wohl auch den ihren, doch die Ruhe hielt nicht lange, denn nur wenige Minuten verstrichen, bis über Stellas Gesicht ein breites Grinsen flog.
„Weißt du was?“, fragte sie und ich hob zweifelnd die Augenbrauen. Bei ihren Gedankenschüben war im seltensten Fall etwas produktives dabei.

m6_Bild14.jpg


„Was?“
„Ich mach dir einen Vorschlag, ob du ihn annimmst bleibt dir überlassen - aber ich lass nicht zu, dass du als alte Jungfer stirbst, wenn du es selbst gar nicht willst!“
 
Endlich gehts weiter. Der Teil gefällt mir. Der vorige kam mir eher wie ne zwischensequenz vor, um ehrlich zu sein. Jetzt bin ich ja gespannt, was Stellas Vorschlag ist.
 
Hallo dasmuffin,
der Teil ist wieder total gut geworden.
Doch ich frag mich welchen Vorschlag Stella meint den sie Leila macht.:confused:

Ciao Sarah;)
 
Hi dasmuffin,
wünsche dir alles Gute zum Geburtstag und feier schön.
Wünsche dir außerdem viel Gesundheit und Glück.
:lalala:

LG Sarah;)
 
Hey Muff!
Ich bin auch mal wieder da. Hast ja meine PN`s gelesen und weist wieso*zwinker*
Mein Gott hab ich viel nachzuholen. Ich denk ich machs kurz. Alle Teile die ich (dämlicher weise) verpasst habe sind super. Die Bilder sind klasse und geben den Text super wieder. Der Text ist auch mal wieder hammer mäßig, super dargestelt und einfach perfekt. Du hast diese Art an der passenden Stelle genau die richtigen Wörter zu finden und das find ich echt toll. Darum lieb ich deine Storys auch so^^
Dann lesen wir uns beim nächsten Kapittel!
Super liebe Grüße von Chingy *knuddel dich*:hallo:
 
Hallo, meld mich auch mal!!
Ich find deine Stories einfach wunderschön, du schriebst echt klasse, was will man dazu noch sagen und auch deine Bilder passen perfekt!
grosses Lob und mach weiter so, isa
P.S. HaPpY BiRtHdAy To YoU!
 
Danke, Danke an alle. Jetzt kann ich auch endlich schreiben, die ganze Verwandftschaft is ausm Haus. Obwohl es schon merkwürdig ist 18 zu sein. Ich weiß nicht wieso, aber als meine Mutter mir gesagt hat, dass nun alles meine Entscheidung wäre sind mir ziemlich die Tränen in die Augen geschossen. Ich bin ja niemand anderes als gestern noch, aber gut. Am Montag hol ich meinen Führerschein und los gehts *g*

@Silia
Ich würde mal sagen, abwarten *g* Es ist auf jeden Fall etwas was mal ein wenig Schwung in die Sache bringt. Eigentlich waren alle anderen Teile eine gewissen Einleitung, die richtige Geschichte beginnt noch, aber ich fande es unheimlich wichtig hier ausführlich zu werden, um später einmal verstehen zu können, wieso Leila gewisse Dinge tut und den Personen vielleicht noch näher zu sein.

@Sisa92
Die Antwort erfahrt ihr natürlich sofort in dem nächsten Kapitel, dass ich heute noch zu meinem Beta losschicken werde, es ist aber sicherlich etwas was Leila nicht leicht fallen wird. *g* Wie hast du eigentlich herausgefunden, dass ich heute Geburtstag habe? :-)

@Chingy
Ich hoffe jetzt ist alles mit deinem PC wieder in Ordnung, ich hab ja schon meine Gedanken gemacht, schließlich weiß ich wie schlimm das manchmal sein kann irgendwie vollkommen abgekapselt von allem zu sein *schmunzel*Es ist auf jeden Fall schön, dass du wieder da bist, da hat schon etwas gefehlt. Schließlich bist du ja mit mir die Schottland Fanin *g* Ich wünsch dir auch alles liebe nachträglich zum geburtstag, genieße es noch nicht volljährig zu sein, wenn ich überlege was da alles auf mcih zukommt (allein schon in der Frankfurter Innenstadt auto zu fahren *g*)

@orli_isa
Vielen Lieben Dank, auch für den geburtstaggruß. Nun kehrt auch wieder Ruhe in die Wohnung ein, die Wünsche werden weniger, aber si auch gut so *g*
 
Ich bin ein guter Abwarter^^ (lese "Das Lied von Eis und Feuer", der Autor hat sich mit dem aktuellen Band fünf Jahre Zeit gelassen...). Find ich gut, dass du diese "Einführungskapitel" machst. Ich zum Beispiel glaube, mich recht gut in Leila hineinversetzen zu können. Naja, trotzdem bin ich gespannt ^^ :read:

Uhh...schon so spät...ich geh lieber :sleep:
 
Hi dasmuffin,
naja ich habe bei den Geburtstagen von gestern nachgeschaut
und da stand eben dein Name.*=)*
Ich muss leider noch vier Jahre warten bis ich meinen Führerschein
machen kann.:mad:
Aber hoffentlich ist es nicht so schlimm für Leila.

Ciao Sarah;)

 
Mit Verspätung - sorry, war gestern den ganzen Tag unterwegs! :argh: Aber besser spät als nie, gelle?! ;)

35.gif

Nur die allerbesten Glückwünsche vom urmeli!!!
56.gif


Ich hoffe du hast schön gefeiert und man hat dich toll beschenkt und verwöhnt!

Alles, alles Liebe nachträglich von
61.gif
Tanja
 
@Muffin, das freut mich das du dich freust das ich wieder da bin^^ Jetzt bin ich richtig Glücklich. Übrigens wünsch ich dir viel Spaß mit deinem Führerschein, Mensch ich will auch einen^^
 
@Silia
schön, dass du dich mit Leila identifizieren kannst, es klappt also, was ich vorhatte *g*
Naja 5 Jahre braucht ihr nicht zu warten *lol* Ich denke Tristans Geheimnis wird so ungefähr im 16 Kapitel rauskommen, aber vorher passiert natürlich auch noch so einiges.

@Sisa92
Die Zeit vergeht wie im Flug, glaub mir. ich kann mich noch daran erinnern wie ich mich gefreut hab 16 zu werden, weil man da mehr darf, als mit 15 und es kommt mir echt vor, als wäre es letztes Jahr oder so gewesen, ging echt irre schnell vorbei. Siehs aber mal so; du kannst jetzt machen was du willst und wirst für nichts verantwortlich gemacht *g*

@Naduah
Dankeschön *freu* Momentan hab ich noch nichts davon, dass ich 18 bin, ich bekomm meinen Führerschein auch erst morgen, dann fahr ich schön mit dem Auto zur schule *juhu*

@Urmeli
Danke, danke, danke. Ja, ich wurde reichlich beschenkt, wirklich irre! Von antiker Zahnpasta bis hin zu einem Stiftehalter, war wirklich alles dabei.

@Chingy
Ich hab ihn eigentlich noch nicht, muss ihn morgen beim Amt abholen und das hat nur morgens auf, dass heißt ich kann nicht zur schule, aber ich kann mir ja jetzt meine Entschuldigungen selbst schreiben. *juuuhhhuuu* So viel werd ich auch erst mal nicht fahren können, da die Schule auch total anstrengend ist, aber das wird schon. ich brauch ja Übung.
 
Von mir auch noch alles Gute nachträglich und eine unfallfreie Fahrt!!

Hoffe du hast schön gefeiert!

Bin genauso wie alle anderen gespannt wie es weiter geht!
 
Ich wünsch dir natürlich auch alles Gute zum 18. Geb. Irgendwie ist er ja was besonderes. Aber spätestens wenn man über 20 ist möchte man das man die Zeit anhalten kann bzw. das man nicht mehr so schnell nen Geburtstag feiern muss. Zumindest bei mir ist das so.

Im vergleich zu dir könnte man mich ja schon fast "Alte" nennen, hoffentlich tut das keiner :/
 
@XBlackcorsaX
Dankeschön. Ja, ich hab schon ordentlich gefeiert mit all meinen Freunden am Freitag schon (also wir haben reingefeiert, war spaßig) Ich bin momentan auch sehr viel am Fahren, um ein wenig in Übung zu kommen. Ich merke die Fortschritte auch schon. Obwohl es schrecklich ist hier in Frankfurt Auto zu fahren.

@ArinaCD22
Ich verstehe was du meinst, komischerweise wollte ich immer 18 werden und fand das super spannend. Nun bin ich 18 und will gar nicht mehr älter werden. Es ist irgendwie merkwürdig, aber jetzt kommt kein Geburtstag mehr der irgendwas erlaubt oder so ähnlich. Naja muss ich durch ;-)
 
7.Kapitel




Ich biss nervös auf meinen Fingernägeln herum und wiederholte zum hundertsten Mal den gleichen Satz:
„Hatherley, du bist vollkommen verrückt“

m7_Bild1.jpg


Die Sonne ging langsam unter, und in wenigen Stunden würde bereits der nächste Tag beginnen. Es war Montag - der Montag nach dem Sonntag, an welchem ich mir Stellas Vorschlag angehört und für scheußlich erklärt hatte. Aber wer Stellas kannte, der wusste, dass solche Ausreden nicht wirkten......und ich kannte sie sehr gut. Es hatte nicht lange gedauert und jetzt saß ich hier, mit nichts, außer dem Wunsch einfach wieder gehen und weiter zu behaupten zu können ich wäre verrückt.
Der Reiterhof lag eingetaucht in einem warmen Licht von Rot und Gelb, und die beige Fassade funkelte in den letzten Sonnenstrahlen. Ein Traktor verursachte den unglaublichen Lärm, der aus der Ferne herüber drang. Er transportierte die letzten Heuballen in den passenden Raum, weil der Wetterbericht Regen angekündigt hatte. Ein weiterer Grund, weswegen ich unbedingt hier weg wollte.
Doch es war zu spät um jetzt noch zu fliehen, also ergab ich mich meinem Schicksal und beobachtete wie mit der Sonne nun auch die Welt unterzugehen drohte.
„Wartest du auf mich?“

m7_Bild2.jpg


Da war sie. Meine Stunde des Todes. Tristan schlenderte mit den Händen in den Taschen auf mich zu. Seine Nichte lief einige Meter hinter ihm, sie hatte jedoch eher Augen für den großen Traktor, dem auch die Pferde ihre. ganze Aufmerksamkeit schenkten.
„Soweit kommt’s noch“, log ich. Und dass ich log war schon mal kein guter Anfang.
„Hast du nicht schon längst frei? Stella ist auch schon weg“, er lehnte sich neben mich an die Wand und grinste zu mir hinab „Worauf solltest du denn sonst warten?“
„Darauf, dass du endlich deine Stimme verlierst“, knurrte ich und sah zu ihm auf. Er hatte einen Mundwinkel in die Höhe gezogen und das Sonnenlicht glitzerte in seinen Haaren. An seinem Blick sah ich genau, dass er noch an seiner Antwort feilte. Doch statt mir eine Passende zu geben, seufzte er nur und zog beide Augenbrauen in die Höhe.

m7_Bild3.jpg


„Ich verstehe wirklich nicht was aus uns geworden ist, wir waren ein Herz und eine Seele, ich hab deinem Pferd das Leben gerettet und mich nie unfair verhalten, dann frage ich dich einmal das Falsche und unsere Wege trennen sich so schmerzhaft.“
Obwohl ich strikt dagegen war musste ich grinsen. Dieser Mann hatte die Fähigkeit alles aus den Fugen geraten zu lassen.
„Einmal? Du hast mich also nur einmal gefragt?“, bohrte ich nach und sah ihn herausfordernd an. Er wandte sich mir ganz zu.
„Jawohl, ich habe die Frage nur einmal gestellt und das Angebot immer nur erneuert“, antwortete er ehrlich und sah mich wieder mit diesem niederschmetternden Blick an. Ich hatte das Gefühl ein imaginärer Ball würde zwischen uns ständig hin und her geworfen werden.
„Gut von mir aus. Ich muss jetzt los“, sagte ich und erwiderte seinen Blick nicht, was ihn mächtig verwirren musste, denn er öffnete den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder sogleich. Auch ich sagte nichts mehr. Ich tat auch nichts mehr, außer mich an ihm vorbei zu schlängeln und meinen Weg zu gehen.

m7_Bild4.jpg


Es hatte keinen Sinn, ich besaß einfach nicht den nötigen Mumm um Stellas Vorschlag wirklich in die Tat umzusetzen.
„Leila, warte“, er hielt mich am Arm zurück. Sein Griff war locker, er berührte mich kaum und trotzdem war es, als stünde eine riesige Wand vor mir, die mich daran hinderte meinen Weg fortzusetzen.
„Warum hast du wirklich gewartet?“, fragte er ernst. Keine Ironie. Keine Belustigung. Es war sein Ernst und es brannte ihm offensichtlich auf der Seele. Aber zu einer Antwort war ich nicht mehr fähig - das Einzige was ich tat war mich umzudrehen und ihm ins Gesicht zu sehen. Und da war es wieder: diese Ironie und dieses selbstgefällige Grinsen.
„Also am Samstag dann um acht vorm Divine?“ Es lagen Sekunden zwischen diesem Satz und meiner Antwort, die wohl reichlich dumm wirkte.

m7_Bild5.jpg


„Ja, verdammt!“ Und ohne irgendetwas zu hören und ohne ihn antworten zu lassen, machte ich auf dem Absatz kehrt und marschierte fluchend meines Weges.

*

Die restliche Woche verging in einer unglaublichen Langsamkeit. Die Arbeit lenkte mich von meinem Date ab, welchem ich skeptisch gegenüberstand und nicht so glücklich darüber war wie Stella, die mich bei jedem Treffen auf den nächsten Samstag aufmerksam machte. Als wenn ich meine Blamage jemals vergessen könnte!
Wenn ich in diesen Tagen Tristan traf, dann sah ich ihn nur von Weitem und sein selbstgefälliges Grinsen war mir selbst auf dieser weiten Entfernung nicht entgangen. Es war die reinste Tortur und ich betete den Samstag herbei, an welchem sein belustigter Blick endlich ein Ende haben würde. Aber so einfach würde er es mir niemals machen.

~*~

Den Freitag verbrachte ich bei Tina und Patrick. Gemütlich saßen wir am Esstisch und aßen Spaghetti mit Tomatensoße.

m7_Bild6.jpg


Ein Gericht, dass ausnahmsweise mal Patrick gekocht hatte, obwohl Tina meistens dafür verantwortlich war. Nicht, weil sie die Frau war, sondern, weil sie diejenige war, die das am besten konnte.
„Das ist echt unglaublich lecker, Patrick“, sagte ich in seine Richtung und er lächelte glücklich bei diesem Kompliment.
„Danke und das, obwohl Tina ein Desaster erwartet hat“, grinste er.
„Oh Schatz, wenn du ehrlich bist, war es das ja auch immer“, spottete sie in seine Richtung - beide wechselten einen kurzen Blick, der mehr über ihr Leben verriet, als alles Andere. Ich seufzte innerlich auf. Gott, waren beide zu beneiden. Sie hatten sich gesucht und gefunden, und niemand konnte ernsthaft behaupten, dass sie sich jemals wieder loslassen würden.
Patrick hatte mir auf Anhieb gefallen, so wie Stella und Svenja auch. Er war ein Gentleman und typischer Schotte, seine Eltern stammten beide aus Schottland und er besaß diesen auffälligen, harten Akzent. Doch das war nicht alles, denn seine Vorfahren und sogar seine Großeltern entstammten alle den Highlands und das war ein besonderes Privileg. Er war wie geschaffen für Tina und spätestens, als ich das begriffen hatte war für mich klar gewesen, dass auch jemand für mich irgendwo existieren würde.

m7_Bild7.jpg


„Wie geht’s Castello?“, fragte Tina in die kurze Stille hinein. Ich erhob mein Weinglas und hielt es neben mein Gesicht.
„Er lahmt noch immer schrecklich, aber er vertraut der Kleinen immer mehr. Es ist beruhigend ihn noch auf der Koppel stehen zu sehen“, seufzte ich und trank einen Schluck.
„Ihr hattet mächtiges Glück“, nickte mir Patrick zu und legte die Serviette sauber auf seinen Teller. Ich kam mir in der Gegenwart der beiden oftmals schlecht erzogen oder unordentlich vor, denn besondere Etikette besaß ich nicht gerade.
„Ja so war’s wohl. Herr Schulz hätte nicht mit der Augenbraue gezuckt, wenn er ihn zum Schlachter hätte bringen müssen“, erwiderte ich und Verbitterung drang durch meine Worte.
„Er ist ein Schwein“, gab mir Tina Recht. Dann war es wieder einen Moment still und ich kam nicht umhin zu spüren, dass etwas zwischen uns stand, was mir beide nicht sagen wollten. Ich hatte es schon an Tinas Grinsen gesehen, als ich die Tür herein gekommen war. Ein Grinsen, das nur sie zustande brachte.

m7_Bild8.jpg


Ich legte unsanft meine Gabel beiseite.
„Okay, was ist los? Was wollt ihr loswerden?“ Beide grinsten weiter und Tina versteckte ihr Lächeln hinter ihrer Serviette, und noch ehe sie antworten konnte legte Patrick die Hand auf ihren Unterarm, der ruhig auf dem Tisch lag.
„Wir werden heiraten“, sagte er und strahlte Tina an, die es endlich fertig gebracht hatte die Serviette sinken zu lassen. Ich starrte einen Moment zwischen den beiden hin und her, dann schüttelte ich grinsend den Kopf.
„Warum sagt ihr das erst jetzt? Wir sitzen hier seit einer knappen Stunde und reden über so Belangloses, während ihr …“, ich brachte den Satz nicht zu Ende sondern schüttelte nur ein zweites Mal den Kopf.
„Castellos Wohlbefinden ist ja wohl nicht belanglos“, lachte Tina und strich sanft über Patricks Hand.
„Oh, Tina!“, grinste ich „wann habt ihr das beschlossen?“

m7_Bild9.jpg


„Gestern Abend erst. Behalte es aber noch einige Zeit für dich. Du kennst Stella“, sagte sie und legte ihren Kopf schief.
„Natürlich, wie du willst. Gott, ich freu mich so für euch, aber wir haben alle nie etwas Anderes erwartet“, rief ich freudig. Tina und Patrick wechselten einen kurzen Blick.
„Wir auch nicht“, antwortete Patrick stellvertretend für Tina, doch sie schien genau das Gleiche sagen zu wollen, denn auf ihrem Gesicht zeigte sich dieselbe Unbekümmertheit, die man nur auf Gesichtern entdecken kann, die nun nichts mehr zu befürchten hatten.
Egal was auch kommen würde, beide würden gemeinsam hindurch gehen.

*

Auf dem Nachhauseweg kam ich nicht an dem Gedanken vorbei, dass unser Leben eigentlich nur daraus bestand jemanden zu suchen, der ewig bei uns bleiben würde. Dass wir selbst, wenn wir das Gegenteil behaupteten, doch trotzdem immer unser Augenmerk auf eine Person legten, die mit uns durchs Leben ging.

m7_Bild10.jpg


Ich war nie anders gewesen. Und dass Patrick und Tina heiraten wollten erfüllte mich mit Freude, trotzdem hinterließ es einen Anflug von Traurigkeit: ich sah jeden Tag aufs Neue zu wie sich Beziehungen bildeten und wieder zerbrachen, und trotzdem stand ich an demselben Fleck ohne auch nur ein Stück weiterzukommen. Dass die Beiden nun heiraten wollten ließ mich erkennen wie weit hinten ich wirklich stand.

m7_Bild11.jpg


Und mit einem Mal freute ich mich auf das Treffen mit Tristan. Auch, wenn es nur ein kleines Bisschen war.
 
Ahhh...die Sache kommt allmählich in Schwung. Bin ja gespannt, was aus den beiden wird. Das Abendessen hast du total süß gemacht, man sieht die Tina und Patrick quasi vor sich, wie die sich die ganze Zeit anturteln ;). Hmmm...so schön die Kapitel auch sind, irgendwas Spannendes muss ja noch passieren und ich bin schon ganz hibbelig.
 
Also ich bin mir fast sicher das das Date eine echte Katastrophe wird, schlimmer als jedes Wetterfenomen. Aber ich kleinen Funken Hoffnung hab ich doch noch, das es vielleicht doch nicht so ist wie ich es vermute. Aber ich lass mich ja gern von dir überraschen. Du hast uns ja vom einen aufs andere mal schon öfters mal überraschet.

Bezüglich zum Geburtstag, ich hab mich noch bis ich 20 geworden bin auf meine Geburtstage gefreut, weil mit 20 sehen dich auch endlich alle als Erwachsen an. Aber wenn ich daran denke das ich nicht mal mehr ein halbes Jahr bis zum nächsten Geburtstag hab :argh: Ausserdem ist die Zeit des Probeführerscheins auch dann vorbei. Oder hab ihr das in Deutschland nicht die 2Jahre auf Probe?
 
Hi dasmuffin,
dieser Teil war mal wieder total spannend gewesen.
Freue mich wenn wieder ein Teil kommt.

Ciao Sarah
 
Hui, du hattest Geburtstag! Alles Gute nachträglich!

Ich bin gerade ein bisschen enttäuscht, weil ich mich so auf das Treffen gefreut hasbe und gehofft habe, endlich von den heißen Kohlen zu kommen- wahr wohl nix.

Ich freu mich auf das nächste Kapitel! =)
 
@Silia
Ich denke das nächste Kapitel wird auch ein wenig spannender werden, schließlich kommt es da zum heiß ersehnten Date zwischen den beiden. Das wird sich aber in 2 Kapitel gliedern, weil es ja etwas besonderes ist, nicht ;-)
Jaja Tina und Patrick sind halt das Traumpaar der Clique und das ist auch gut so, sonst hätte Leila keinen zum beneiden mehr *g*

@ArinaCD22
Naja, wenn man sich die beiden unterschiedlichen Charaktere der beiden mal anschaut wird sicherlich schnell klar, dass das natürlich nicht ganz reibungslos verlaufen kann. Aber ich kann zumindest versprechen, dass sie sich Mühe geben werden.

@Simcasa
Ja und beim nächsten Kapitel wird es sich nur um das Treffen drehen (genauso wie das Kapitel darauf), also dauert es gar nicht mehr so lange, bis ihr dann belohnt werdet ;-)
 
Wow, Muffin!
Der neue Teil ist klasse! Und Patrick wurde mir beim lesen mit einem mal seeeeeehr sympatisch ;) :lol: . Ich freu mich immer total über deine Kapittel, die sind sooo schön lang, vor allem der Text. Und wenns dann endlich zum Treffen zwischen Leila und Tristan kommt, das wird sicher auch super^^
 
hey sag mal dasmuffin woher hast du diese tolle skinhaut!??
mfg bigsimsfan
 
Hi dasmuffin,
wo hast du eigentlich von Leila die Klamotten her?*ganzliebfrag*
Irgendwie freue ich mich wen sich Leila und Tristan
treffen.

Ciao Sarah
 
Hallo muffin!
Sorry für meine Verspätung! Hatte in letzter Zeit ziemlich viel um die Ohren. Ersteinmal noch alles Gute nachträglich zum Geburtstag! Ja, ja 18 zu werden ist schon ein guter Sprung und ein schönes manchmal auch feucht-fröhliches Erlebnis. Kann aber auch mit ArinaCD22 gut mitfühlen. In ein paar Wochen bin ich schon wieder ein Jahr äter. 21 oh mein Gott, ich werd alt! AHHH!!! :heul:
Hast du eigentlich deinen Führerschein bestanden?

Zu deinen letzten beiden Kapiteln:
*seufz* Hast du einfach super gemacht! Ich bin immer wieder beeindruckt, wie du es schaffst die Gefühle von Leila und das Geschehen um sie herum so gut in Worte zu fassen. Im 6. Kapitel fand ich unter anderem das Gespräch von Leila und Stella toll. Da hast es super geschafft, dass es wie aus der Seele geprochen kam. Einfach super. Auch finde ich die Szenen zwischen Tristan und Leila immer wieder gut gemacht. Er scheint wirklich was für sie zu empfinden. Das fand ich im letzten Gespräch sehr gut rübergebracht. Dann wäre da noch der innere Kampf von Leila. Sie zadert, überlegt und denkt über ihn nach. Du erweckst deine Geschichte durch deinen zauberhaften Schreibstil und den sehr gut passenden und schönen Bildern richtig zum Leben.
Ich bin ja so gespannt, wie es nun weitergeht und wie sich das Treffen nun entwickelt. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es schön kriseln wird, aber mit Schmetterlingen im Bauch...;)

Na dann beglück uns hoffentlich bald wieder mit einem wunderschönen Teil! I'm looking forward!

Ciao bb :hallo:
 
@BlueRain
Danke für deine weiterleithelfe und dein Lob *g*

@bilberry
Meinen Führerschein hab ich nun schon seit fast einem Monat, aber fahren kann ich natürlich erst jetzt und das klappt auch schon sehr gut, wie ich finde. heute bin ich das erste mal zur schule gefahren (wir hatten tag der offenen tür) ohne hilfe und es hat echt prima geklappt, auch mit Parkplätzen und so, aber ich weiß so viel GLück werde ich nicht immer haben.
Danke für deinen langen Kommentar zu meiner Geschichte, es freut mich immer wieder zu sehen wie die Story anderen gefaällt und sie auch soweit beschäftigt, dass sie sich Gedanken darum machen. Also bin ich nicht die einzige *g*
 
hey dasmuffin warum hast du nich auf mein "kommi" geantwortet *heul*:( bitte schreibe noch was dazu!!!
mfg biggi(mareike=))
 
bigsimsfan schrieb:
hey dasmuffin warum hast du nich auf mein "kommi" geantwortet *heul*:( bitte schreibe noch was dazu!!!
mfg biggi(mareike=))


Sorry hatte deinen Kommentar gar nicht gesehen, aber ich kann dir da leider nicht helfen, da ich eine Figur beim Exchange runtergeladen habe und da war die dabei, deswegen weiß ich nicht wer der urheber ist. Sorry.
:(
 
8.Kapitel




Ratlos stand ich an besagtem Samstag vor dem Spiegel und betrachtete mich von allen Seiten. Ich wandte mich um und warf einen Blick über meine Schulter in den Spiegel. Die Hose saß perfekt und das Oberteil auch, trotzdem hatte ich das Gefühl etwas besser machen zu können. Ich drehte mich wieder um und zögerte. War der Ausschnitt vielleicht viel zu tief? Ich wollte keinen falschen Eindruck erwecken, schon gar nicht bei Tristan, denn seine Blicke brannten heißer als Feuer und ich hatte nicht vor mich zu verbrennen. Weder heute noch irgendwann sonst.

m8_Bild1.jpg


Wieso hörte ich nur auf Stella, die nicht mal wusste wie man einen Mann hält, die einen Mann schon nach Wochen gehen lässt, ohne ihm eine Träne nachzuweinen? Konnte solch eine Frau mir überhaupt eine Hilfe in meinem Vorhaben sein? Ich zweifelte weiter.
Aber es half nichts, irgendwann musste ich schließlich das Haus verlassen um den Klauen der Zweifel entkommen zu können. Erschrocken erkannte ich, dass dies das erste Date seit Monaten für mich war. War ich etwa schon so tief gesunken?
Ich blickte kurz auf die Uhr und folgte dem Zeiger einige Sekunden, bis ich die Uhrzeit erst realisierte. Es war kurz vor halb acht, um acht wollte ich am vereinbarten Treffpunkt sein. Aber der Weg zum Divine war nicht weit.
Ich umklammerte einen kurzen Moment den kleinen Stein, der an einer Silberkette um meinen Hals baumelte und dachte angestrengt nach. Aber was ich auch immer denken mochte und wie groß meine Zweifel wohl noch sein würden: es half alles nichts, ich musste das Haus einfach verlassen und jetzt war der perfekte Zeitpunkt!

m8_Bild2.jpg


Ich stürmte wie von einer Tarantel gestochen auf meine Jacke zu, schnappte sie im Vorbeigehen und griff hektisch nach meiner Handtasche. Im nächsten Moment schloss sich die Tür hinter mir mit einem großen Rums und ich stand im dunklen Flur. Ich schloss für einen Moment die Augen und lief dann eilig die Treppen hinunter. Es war doch nur ein einziger Abend und dann würde alles vorbei sein.
Ich fuhr nicht mit dem Auto, sondern huschte in die nächste Bahn und quetschte mich zwischen all die Menschen, die um diese Zeit in Massen unterwegs waren. Wenige Minuten später fand ich mich schon auf dem richtigen Bahngleis die Rolltreppe hochfahrend wieder - ein Blick auf meine Armbanduhr sagte mir, dass ich bereits zwei Minuten zu spät war. Den Rest rannte ich die Rolltreppe hinauf.
Es war schon dunkel, als ich an die frische Luft kam und den Wind mit einem Seufzen empfing.
In solchen Momenten drohte die Zeit für einen Moment still zu stehen. Ich verlangsamte meinen Gang und ging automatisch den richtigen Weg entlang.

m8_Bild3.jpg


Als der Wind sich legte und ich dem Divine bedrohlich nahe kam, erblickte ich Tristan an eine Straßenlaterne gelehnt. Er hatte das Kinn auf die Brust gedrückt und somit sein Gesicht verborgen. Er trug eine einfache, verwaschene Jeans und ein weißes Hemd, hatte die Hände tief in die Hosentaschen vergraben und scharrte mit einem Fuß auf dem Asphalt. Sein Haargel leuchtete in dem Straßenlicht unter welchem er stand. Ich wagte kaum auf ihn zuzutreten, weil ich befürchtete das fast malerische Bild damit zu zerstören.
Doch es war nicht ich, die die Stimmung zerbrach, sondern er. Er hob den Kopf und begegnete meinem Blick - fast schon erstaunt, dass ich doch gekommen war erwiderte er meinen unsicheren Blick. Und ich war wirklich unsicher, mehr als alles Andere in diesem Moment. Hatte er trotzdem Zweifel gehabt, dass ich vielleicht nicht kommen würde? Doch sein Grinsen verjagte diesen Gedanken sofort wieder.

m8_Bild4.jpg


„Hast du etwa Angst vor mir“, rief er mir zu und gab sich einen Stoß um von der Laterne wegzukommen.
„Ich wollte dich nicht aufwecken“, rief ich zurück und tat den ersten Schritt in seine Richtung, dann den Nächsten und beim Fünften hatte ich ihn fast erreicht.
„Oh ja, beinahe wäre ich wohl eingeschlafen, aber anscheinend lässt man mich gerne warten.“
„Hast du es nicht mitbekommen? Es ist nicht die neueste Mode pünktlich zu sein, aber bei Trendsachen bist du anscheinend noch nie oben dabei gewesen“, gab ich giftig zurück und sah ihn herausfordernd an.
„Nein, stimmt. Ich war immer der altmodische Gentleman“, schmunzelte Tristan.
„Ha, das ich nicht lache“, gab ich von mir und erwiderte sein Grinsen. Er ergab sich seufzend und streckte mir Augen rollend seinen Arm entgegen.
„Lass uns diese überaus intelligente Unterhaltung drinnen weiterführen, ich fürchte bei deiner eisigen Kälte und dem Wetter bin ich sonst in spätestens einer Minute erfroren.“

m8_Bild5.jpg


Lächelnd hakte ich mich bei ihm unter und erwiderte darauf wohlerzogen nichts mehr, obwohl mir durchaus der passende Spruch auf dem Lippen gelegen hätte. Dieser Abend hatte durchaus die Chance doch noch unterhaltsam zu werden und mit diesem Gedanken schenkte ich ihm ein Lächeln, während er mir die Tür aufhielt. Mein geflüstertes ’altmodischer Gentleman’ hörte er nicht mehr.

*
Wir setzten uns an einen abseitsstehenden Tisch und bestellten zuerst etwas zu trinken. Er sah heute anders aus, als ich ihn jemals zuvor gesehen hatte. Er wirkte viel jünger, fast jungenhaft, selbst wenn er seine Augenbrauen tief ins Gesicht zog. Außerdem ließ das weiße Hemd seine Augen heller strahlen als sonst. Er wirkte nicht älter als Zwanzig und doch wusste ich, dass er es war.
„Warum hast du plötzlich doch zugesagt?“, fragte er plötzlich und ich erstarrte, als sein Blick mich ungeniert musterte. Immerhin schien er nicht gemerkt zu haben, dass ich ihn beobachtet hatte.

m8_Bild6.jpg


Aber wie hätte ich ihm diese Frage nur beantworten sollen? Ehrlich konnte ich ja wohl kaum sein oder wie würde es aussehen, wenn ich ihm an den Kopf warf, dass ich noch Jungfrau war und meinem tristen Jungfrauenleben ein Ende bereiten wollte. Ich schwieg einen Moment und versteckte meine Ahnungslosigkeit in einem großen Schluck Wasser. Als ich es absetzte sah er mich immer noch fragend an und so wurde ich geradezu zu einer Antwort gezwungen.
„Du willst jetzt wahrscheinlich hören, dass ich dir einfach nicht widerstehen kann?“, gab ich zurück und er erwiderte meine Herausforderung mit einem koketten Lächeln.
„War es denn nicht so?“
„Das ‚Nein’ lag mir auch auf der Zunge, ich hätte ebenso gut ablehnen können“, sagte ich und sah wie er sich kurz auf die Unterlippe biss, eine Geste die ich bei ihm schon öfters beobachtet hatte.
„Das hast du aber nicht… zumindest nach der dritten Aufforderung nicht mehr“, grinste er. Ich streckte ihm meinen Zeigefinger entgegen.

m8_Bild7.jpg


„Siehst du, du hast mich regelrecht genötigt ‚Ja’ zu sagen.“
Er lachte kurz empört auf und deutete mit beiden Händen auf seine Brust: „Ich? Komm schon, so unwiderstehlich bist du wiederum auch nicht“, lachte er und senkte seine Hände langsam. Ich wollte etwas antworten, aber mir fiel nichts ein, was ich darauf hätte erwidern sollen. und so schwieg ich einfach und starrte auf das Glas Wasser vor mir. Wenn ich durch das Getränk hindurch sah, erblickte ich Tristans Hände, deren Spiegelung verzerrt mit der Serviette spielten. Als er sie neben sich legte sah ich auf.
„Erzähl was über dich. Ich meine, Wo kommst du her? Was machst du außerhalb deines Jobs? Ich weiß ja kaum was über dich“, fragte er ernst und ich hatte so meine Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieser Fragen.
„Wo soll ich da nur anfangen“ Vielleicht damit, dass ich eine hoffnungslose Jungfrau war, die nicht wusste warum sie hier saß? Leila, du reduzierst dich auf deine Jungfräulichkeit, hörte ich Tina in meinem Kopf sagen und schüttelte diesen Gedanken schnell wieder ab.

m8_Bild8.jpg


„Geboren und aufgewachsen bin ich hier in Simcity. Langweilig, ich weiß. Nach einem ganz guten Abschluss habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und das war’s schon. Ich würde mein Leben nicht gerade als spannend bezeichnen, aber es ist gemütlich.“
„Gemütlich?“, fragte er interessiert und hob sein Glas.
„Nun ja, ich hatte nie wirklich eine stressige Phase, alles lief so wie ich es haben wollte, nie kam etwas Unerwartetes dazwischen. Eben ein stinknormales Leben“, schmunzelte ich. Er nickte nur aufmerksam. Ich lehnte mich ein wenig zurück, verschränkte die Hände vor der Brust und blickte ihn herausfordernd an.
„Und was ist mit Ihnen, Mr. Marx? Sie wissen alles über mich, aber ich weiß rein gar nichts über Sie.“ Tristan lachte leise und lehnte sich ebenfalls mit verschränkten Armen zurück.
„Ich dachte über das Siezen wären wir hinaus.“
„Sie lenken ab“, grinste ich.
Er hob beschwichtigend die Hände.
„In Ordnung. Aber es ist ebenfalls nicht sonderlich interessant. Ich bin in Pleantville zur Welt gekommen und hierher gezogen, um zu studieren, außerdem hat mich diese Multikulti – Gesellschaft hier mächtig angezogen. Na ja, beim studieren blieb’s nicht lange und nach ein paar Kontakten habe ich im Reisebüro angefangen zu arbeiten, das war vor etwa einem Monat und ich bin dem Beruf treu.“
Ich runzelte die Stirn.

m8_Bild9.jpg


Er arbeitete in einem Reisebüro? Nie im Leben hätte ich damit gerechnet. Er wirkte wie jemand der bei einer Bank arbeiten würde oder bei einer Versicherung, außerdem verdiente man in einem Reisebüro bei Weitem nicht so viel Geld, dass es reichen würde ein Pferd zu kaufen und den Unterhalt davon zu bezahlen. Ich versuchte nicht weiter darüber nachzudenken, doch je mehr ich mich zwang es nicht zu tun kam ich zu dem unweigerlichen Schluss, dass er wohl sehr reiche Eltern haben musste.
„Was ist? Du siehst so aus, als hättest du mehr erwarten? Ach, es war also nur, weil du glaubtest ich hätte mehr Geld, dass du mit mir ausgegangen bist? Tztz…“ Er lehnte sich nach vorne, stützte seine Ellenbogen auf der Tischplatte ab und grinste breit.
„Natürlich nicht. Ich gehe immerhin davon aus, dass du später mal mehr verdienen wirst“, erwiderte ich kokett.
„So so, du planst also schon unsere Zukunft gemeinsam?“

m8_Bild10.jpg


„Träumer“, lachte ich.
Als der Kellner kam bestellten wir beide etwas zu essen und unterhielten uns solange, bis das Essen serviert wurde, während welchem wir die meiste Zeit schwiegen. Es war nicht so wie ich es mir vorgestellt oder gar befürchtet hatte. Ganz im Gegenteil. Ich hatte Spaß und amüsierte mich großartig. Es erschien mir kaum wie ein richtiges Date, bei welchem es oftmals sehr verkrampft zugeht. Was ich an diesem Abend erlebte war so ganz und gar nicht von dieser Sorte. Tristan war es, der den Abend zu etwas ganz Besonderem machte. Aber dass er nicht wie jeder Andere war hatte ich sogleich gespürt, das hatte jeder auf dem ganzen Hof gespürt.
„Lass das Geld sofort stecken, sonst werfe ich mit meinem Glas nach dir“, wies er mich zurecht, als der Kellner zum Bezahlen anrückte und ich brav meine Rechnung bezahlen wollte.
„Bis eben habe ich es noch gut verdrängen können, dass dies hier eine richtige Verabredung ist“, sagte ich und lächelte den Kellner an, der breit grinste und die Kreditkarte von Tristan in Empfang nahm.

m8_Bild11.jpg


„Sie ist ganz verrückt nach mir“, flüsterte er dem Kellner zu, als er die Karte losließ. Der Kellner lachte und wandte sich ab. Ich schmunzelte nur und neigte meinen Kopf, betrachtete den jungen Mann vor mir, der seine Geldbörse auf dem Tisch platzierte. Wie so oft schoss mir durch den Kopf, dass er ein hübscher Mann war, mit welchem ich, nach neuesten Erkenntnissen, einfach nur Spaß hatte. War dies nicht immer meine Beschreibung für den passenden, richtigen Mann gewesen?
„Woran denkst du?“, fragte er interessiert, nachdem ihm wohl mein nachdenklicher Blick aufgefallen war.
„Es war ein schöner Abend“, gestand ich. Er hob beide Augenbrauen überrascht.
„War? Der Abend hat doch eben erst angefangen.“
„Was hast du denn noch vor?“, fragte ich neugierig, als der Kellner mit dem kleinen Tippgerät wieder kam.
„Da du nach langem Betteln diesem Treffen nun doch stattgegeben hast, dachte ich mir, dass ich dir mehr bieten muss als ein einfaches, langweiliges Date. Deswegen habe ich mir etwas ganz Besonderes überlegt.“ Der Kellner neben Tristan schmunzelte breit, bevor er sich wieder entfernte. Tristan legte ein paar Münzen auf den Tisch und erhob sich.

m8_Bild12.jpg


„Und was wäre das?“, fragte ich interessiert, als ich in meine Jacke glitt.
„Warum müssen Frauen nur immer so neugierig sein?“, fragte er und half mir beim Anziehen, wobei seine Hand länger als gewöhnlich auf meiner Schulter liegen blieb. Ich spürte es, aber ich hatte nicht das Bedürfnis sie wegzustoßen, wie sonst immer. Ich begann mir langsam zu wünschen, dass sie dort verweilen könnte. Doch als ich diesen Gedanken fertig gedacht hatte war sie wieder weg und auf meiner Schulter blieb nur ein Film von Wärme.
Tristan führte mich die Straße entlang. Es nieselte leicht, doch es war in irgendeiner Weise angenehm, die kleinen, leichten Regentropfen auf meiner Haut zu fühlen. Tristan war neben mir still, seine Hände hatte er in seinen Jackentaschen vergraben und war komischerweise sehr schweigsam. Nur zu gerne hätte ich in diesem Moment gewusst was in seinem Kopf vorging. Mit einem Ruck blieb er plötzlich stehen.
„Jetzt wäre ich doch fast dran vorbei gelaufen“, schmunzelte er und holte seinen Autoschlüssel aus der Tasche. Als er auf den kleinen Knopf drückt blinkte ein kleiner Mini Cooper neben mir auf.

m8_Bild13.jpg


Ich grinste. So wie sein Job schien auch dieses Auto nicht zu ihm zu passen. Aber es gab wohl viele Dinge die ich noch über ihn lernen konnte. Er lief um das Auto herum und öffnete die Beifahrertür.
„Auf, steig ein. Ich halte dir nicht umsonst die Tür auf.“
„Ich steige nicht in ein Auto, wenn ich nicht weiß wohin es geht“, sagte ich und runzelte die Stirn. Natürlich war es nicht ehrlich gemeint, aber ich war plötzlich nicht mehr sicher was er eigentlich vor hatte. Nicht, dass ich es zuvor gewusst hätte.
„Manchmal muss man über seinen eigenen Schatten springen können. Nun komm schon oder wir kommen zu spät zum Britney Spears Konzert.“
„Haha“, sagte ich ironisch und lief langsam um das Auto herum.
„Ich wusste, dass du sie magst, Schatz“, erwiderte er sarkastisch und sprang geschickt um das Auto herum, zur Fahrerseite.
Ich bekam nicht mit wohin er fuhr und was sein Ziel war.

m8_Bild14.jpg


Nicht , weil ich mich in der Gegend nicht auskannte, sondern, weil ich nicht auf den Weg achtete, da ich so sehr in meinen Gedanken vertieft war. Alles was ich heute über Tristan erfahren hatte ließ mich ihn mit anderen Augen sehen. Ich hatte noch nie einen Menschen erlebt, der so sehr vor Lebensfreude sprühte wie er. Es war beinahe ansteckend, und ich fühlte mich wohl in seiner Gegenwart und das mochte viel heißen, denn seit ich mich erinnern konnte verhielt ich mich verkrampft in der Gegenwart von Männern. Tristan hatte diese Scheu wie fortgefegt. Ich sah zu ihm hinüber. Sein Blick war angestrengt auf die Straße gerichtet und er tippte nervös auf dem Lenkrad herum, doch als er meinen Blick auf sich spürte sah er mich kurz an und lächelte.
„Neugierig?“
„Nur unsicher, ob man dir vertrauen kann“, sagte ich und neigte meinen Kopf ans Fenster.
„Kannst du, ich werde nichts Schlimmes mit dir anstellen, nur dass es regnet ist blöd“, seufzte er und sah aus dem Fenster.
„Damit war hier in Simcity aber überhaupt nicht zu rechnen“, sagte ich süffisant, worauf er nur grinste, aber nichts mehr erwiderte.

m8_Bild15.jpg


Wir fuhren schweigend durch die Nacht, die Straßenlichter beschienen durch die Fahrtbewegung sein Gesicht in unterschiedlichsten Farben und Facetten. Es war ein wunderbares Schauspiel und ich spürte, dass es nicht nötig war zu sprechen.
Nach etwa fünf Minuten hielt er an, lächelte und stieg aus, um meine Tür aufzuhalten. Ich hauchte ein ‚danke’ und trat in die kühle Nacht. Ich erkannte im ersten Moment nicht wo wir uns befanden, bis mir ein kleines Schild auffiel. Richmond Park. Ich stutzte. Der Richmond Park war ein riesiger Park, gehörte zu den Größten im ganzen Land. Früher hatte ich mit meinen Eltern oft Picknicks dort gemacht und sogar ein paar mal Hirsche beobachten können. Während ich dastand und auf den wunderschönen Park bei Nacht blickte, war Tristan damit beschäftigt irgendwelche Dinge aus dem Kofferraum zu holen.
„Ich finde es super, dass du mir beim tragen hilfst“, rief er mir zu und riss mich damit aus meinen Gedanken.
„Sorry, ich war gerade in Gedanken. Was ist das alles für Zeug?“, fragte ich verwirrt, als ich um das Auto herum gelaufen war. Er antwortete nicht, sondern drückte mir erst eine karierte Decke in die Hand, dann eine Isoflasche und eine Tüte mit Teelichtern. So langsam begriff ich was er vorhatte. Aber ich schwieg und grinste nur, worauf er das Grinsen wissend erwiderte.
 
juhuu, das Date läuft gut. Ich komm mir beim Kommentieren immeer so nutzlos vor, weils bie dir nun aber wirklich gar nichts zu meckern gibt (sagt das jetzt was über meinen Charakter aus?) Naja, umso mehr kann man sich über die Geschichte freuen. Schreib schön weiter, es wird grad spannend :read:
 
Maaaaaaaaan! *heul* Warum musst du gerade jetzt aufhören?
Ich bin immer so vertieft in den Text und träume immer so sehr, dass ich die Bilder beinahe übersehe und nochmal den letzten Absatz lese, wenn der Teil zu Ende ist, weil ich nicht glauben kann, dass die Story endet, wenn ich lese.
Schlimm, ich träum sogar schon nachts von der Story und kann nicht genug kriegen! Und jetzt werd ich wieder halb wahnsinnig, bis ein neuer Teil kommt! *schnief*
 

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten