MABRA schrieb:
Ich muss mich da auch Ophelia und Downi "anpassen"
Ein nettes Wortspiel, das sogar ich verstanden habe.
SimsDom schrieb:
Natürlich gibt es gewisse Situationen, in denen es nicht ganz einfach ist und wo Falscheinschätzungen nahezu vorprogrammiert sind, aber das kann man doch nicht auf die Anpassung bzw. Abgrenzung der Gesellschaft beziehen.
Da hast du vollkommen Recht, das eine hat mit dem anderen relativ wenig zu tun. Ich merke gerade, wie weit man den Begriff "Anpassung" ausdehnen kann, deshalb wird es schwierig, hier sinngemäß zu argumentieren. Da ich nicht falsch verstanden werden möchte, hole ich ein wenig aus und definiere meine Interpretation des Begriffs: Anpassung beinhaltet nicht nur das Befolgen von Gesetzen, sondern auch das Berücksichtigen verschiedenster Wahrnehmungen und Sichtweisen. Das Respektieren der Grenzen und verschiedenster Rituale spielt hier eine große Rolle. Wenn jemanden die laute Musik des Nachbarns stört, wird dieser diese abschalten oder leiser machen. Dies ist Anpassung im alltäglichen Leben und unvermeidbar. Somit gleicht man seine Ebene mit anderen an, um sich besser zu integrieren und vor allem, wie ich weiter oben schon erwähnt habe, um einen für alle angenehmen Weg der Kommunikation zu finden. Dies ist ein kurzer Anriss. Verstellte oder verdrängte Meinungen, ein geändertes Auftreten und das Vorspielen flascher Tatsachen hat für mich überhaupt nichts mit Anpassung zu tun. Vielmehr existiert hier ein Druck, den viele nicht standhalten können oder wollen. Auch das "Mitlaufen" fördert nicht die Individualität und ist somit nicht im Sinn der Entwicklung eines Menschens.
Dass man sich falsch einschätzt, hängt meiner Meinung nicht vom Alter ab und überhaupt sind Gefühle und Wahrnehmungen keiner genauen Altersgruppe zuzuordnen. Natürlich können diese vermehrt bei Menschen in bestimmten Lebenssituationen auftreten, aber verallgemeinern kann man hier wirklich nicht. Und überhaupt ist es auch nicht förderlich für die Gesellschaft, dass Ältere den Jüngeren etwas zuschieben und umgekehrt. Dies verstärkt nur den Generationskonflikt, der für Missverständnisse sorgt und nutzt damit im Endeffekt niemanden.
Danke, es freut mich, dass du so empfindest, denn ich diskutiere sehr gerne.
Ich möchte aber Mitläufer durch diesen Beitrag nicht diskriminieren oder gar verurteilen, da hier die psychische Verfassung eine große Rolle spielt. Für eine derartige Schwäche soll man auch nicht gedemütigt werden, vielmehr sollte der Betroffene versuchen, Mut zu zeigen und etwas zu verändern.
Ich selbst füge mich den mir auferlegten Regeln und Gesetzen und halte diese konsequent ein.
Meine eigene Meinung habe ich dennoch, wie auch Geschmack und Stil.
Das heißt, Anpassung und Individualität können Hand in Hand laufen, warum auch nicht?
Was ich aber schade finde, ist, dass viele heutzutage glauben, ihre Einzigartigkeit beweisen zu müssen.
Dies ist nicht nur unnötig, sondern führt auch meist widerrum zu falschen, aufgesetzten Meinungen und verwehrt dem Betroffenen so Manches.
Liebe Grüße,
Downi