Und auf die Folter spannen (ich find das übrigens überhaupt nicht...
) tu ich euch nicht länger.....
Soo lange wird die Story nicht mehr gehen. Natürlich noch ein paar Kapitel..... aber mehr als 20 werden es nicht. Vielleicht so 18-20, könnte hinkommen. Dafür recht intensiv
Ausserdem geht es ja jetzt etwas schneller da ich mein Gerät endlich habe und ins Internet kann
Kapitel 11 (pff, wie die Zeit vergeht)
„Du hast ja schwarze Haare“, bemerkte Cindy zur Begrüßung. Die beiden jungen Frauen standen im alten Treppenhaus. „Steht dir.“
„Ich muss noch ein Hühnchen mit dir rupfen. Das Zeug von gestern war der größte Mist. Ich bin morgens bei einer wichtigen Konferenz fast eingeschlafen… was zum Teufel hast du mir da besorgt?“, zischte Amélie böse.
„Was? Das war ganz normales Speed… ich hab ja selbst auch eine Tablette geworfen.“
„Lüg mich nicht an.“
„Das tue ich nicht, Amé… bestimmt nicht! Hat es bei dir keine Wirkung gezeigt…?“
„Anscheinend nicht. Also, ich bin nicht extra früher nach Hause gekommen um mit dir zu quatschen… gib mir das Päckchen.“
Cindy kramte dieses aus ihrer Hotpants-Tasche. Obwohl Winter war, lief Cindy immer noch herum wie im Hochsommer. Selbst Amélie, die mittlerweile viel verstand, begriff das nicht.
„Wie viel?“, wollte Amé wissen und kramte ihre Brieftasche heraus.
„Genau hundertfünfzig. Sag mal Amélie, übertreibst du es nicht langsam. Nicht mal mehr Speed wirkt bei dir. Und ich will nicht dass du heroinsüchtig wirst so wie ich und Ellie damals, der Entzug war echt die Hölle… das kannst du dir nicht vorstellen.“
„Doch, ich durfte dein Gejammer lange genug anhören.“
„Übrigens hat Mark Beni getroffen… vielleicht interessiert es dich ja, zu hören, dass…“
„Nein, tut es nicht!“, zischte Amélie genervt. „Bis morgen. Lass mich durch.“
Cindy ging kopfschüttelnd an Amélie vorbei. „Du bist bald noch schlimmer dran als wir…“, flüsterte sie leise, aber Amé hatte es gehört. Interessiert hatte es sie allerdings nicht. Es war ihr egal. Genauso wie die Tatsache, dass sie nie mehr den Namen „Beni“ hören wollte. Nie mehr.
Sie stieß erst die Tür zur WG, dann die Wohnzimmertür auf, nachdem sie eine Pille aus dem Päckchen genommen und die restlichen in ihrer Handtasche, die sie im Flur auf den Boden stellte, verstaut hatte.
Erst als sie mitten im Wohnzimmer stand - sie war auf dem Weg zur Küche – bemerkte sie, wie ihre drei Mitbewohnerinnen auf dem Sofa saßen und sich so lange angeregt unterhielten, bis sie Amélie bemerkten und dann prompt stoppten.
„Was ist?“, wollte Amélie in scharfem Ton wissen.
„Du… schon hier?“, fragte Denise verwundert.
„Ja! Siehst du, ich überarbeite mich nicht! Du hast also nur Stuss rausgelassen heute morgen – weiter nichts.“
„Dann könnten wir heute Abend doch einen Döner zusammen essen gehen“, schlug Angie, die in der Mitte saß, vor. Amélie musterte die blutjunge, aus dem Süden stammende Studentin kurz, bevor sie antwortete:
„Nein, ich muss gleich wieder los.“
„Wohin?“, hakte die natürlich schwarzhaarige Angie, die Amé langsam nervte, nach.
„Auf eine Party.“
„Mitten in der Woche?“, mischte sich Denise ein. Da sie und Angie studierten, konnten sie sich das nicht leisten. „Du hast mir versprochen, das zu lassen. Du musst morgen arbeiten. Wir könnten doch wirklich kurz zum Türken laufen und uns hier einen gemütlichen Abend machen.“
Amélie wurde langsam wütend. „Erstens will ich doch nicht aufgehen wie ein Pfannkuchen. Döner. Pfui Teufel! Zweitens habe ich versprochen, auf die Party zu gehen. Und drittens ist das immer noch meine Sache und du bist nicht meine Mutter, verdammt noch mal!“
„Reg dich doch nicht so auf, Amélie… war ja nur ein Vorschlag“, sagte Annika, die ganz am Rand saß, und lächelte.
Amé drehte sich genervt um und stolzierte in die offene Küche. Dort spülte sie die Tablette herunter.
„Immer noch Kopfschmerzen?“, murmelte Denise seufzend. Darauf gab Amélie keine Antwort und verzog sich kurzerhand auf ihr Zimmer.
Nicht einmal eine Stunde später – es war schon dunkel – stieß Amélie die Tür der WG zum Treppenhaus auf. Das grelle Licht war eingeschaltet und erleuchtete die müde wirkende, magere Gestalt. Sie fröstelte leicht, schließlich trug sie nicht mehr als einen sehr knappen Minirock und ein leichtes Sommertop, aber da eine Freundin schon draußen in ihrem Auto wartete, war das nicht so wichtig.
Das Licht schaltete plötzlich automatisch ab, als Amélie zur Treppe kam.
In diesem Augenblick öffnete gerade jemand die Haustür. Erst achtete Amélie nicht darauf, aber als sie direkt vor dieser Person stand, stockte es ihr den Atem. Die Frau ihr gegenüber war mindestens genauso geschockt und die beiden starrten sich entgeistert an.
„Adriana“, flüsterte Amé kaum hörbar und schaute ihrer Cousine in die Augen.
„Amélie“, tat diese es ihr gleich… „meine Güte… heiliger Kanonentopf… was um Himmels Willen machst du denn hier!“
„Das… das gleiche könnte ich dich fragen…“
„Ich… ich bin Immobilienmaklerin und vermiete hier eine Wohnung… oben… mein Gott, Amélie, ich kann es nicht glauben… das ist unmöglich…“
„Wieso unmöglich…?“
„Du… hier… und sieh dich einer an. Oh mein Gott! Amélie… ich bin entsetzt. Was machst du nur. Du siehst aus wie die größte Nutte, tut mir leid wenn ich das so direkt ausdrücke… diese Haare… und diese Kleidung… was hast du gemacht, verdammt?“ Sie wurde etwas lauter. „Du hast alles zerstört, alles! Ich bin gerade so wütend… so wütend!“ Sie schrie mittlerweile das ganze Haus zusammen.
„Ich? Zerstört? Was habe ich denn gemacht!?“
„Du hast die ganze Familie zerstört – uns! Wie konntest du nur! An diesem Abend damals… du bist einfach weggerannt… im Regen… bist weggezogen… hierher, in dieses Elendsviertel… aus heiterem Himmel! Hast dich nie mehr gemeldet… wir haben so lange nach dir gesucht, wochenlang, aber nicht mal die Polizei wollte uns helfen… dann war es uns egal… du bist selbst Schuld! Und du hast einfach alles zerstört!“
„Warum sollte gerade ich euch zerstört haben, verdammt?“, schrie jetzt auch Amélie außer sich und stampfte wütend auf den Boden.
„Du warst nicht da, als…“ Sie stockte seufzend, „…als Mel dich gebraucht hätte. Sie hat… sie hat ihr Baby verloren. Kurz nachdem du verschwunden bist.“
Der Schock stand Amélie tief ins Gesicht geschrieben. Sie konnte es gar nicht glauben… Mel hatte ihr Baby verloren? Das war doch nicht möglich… einfach nicht möglich… plötzlich stieg wieder die Wut in ihr hoch. „Und ich bin also Schuld daran?“
„Nein. Das habe ich doch gar nicht gesagt. Aber sie hätte dich gebraucht und du warst einfach nicht da!“
Amélie schwieg. Also fuhr Adriana weiter:
„Und… ich verstehe es einfach nicht. Du hättest uns doch sagen können, dass… Beni aus dieser Clique stammt und nichts weiß. Ich wusste doch von nichts! Woher hätte ich das auch erahnen sollen!“
„Ihr hättet das doch nicht verstanden! Mir nicht zugehört… außerdem will ich davon nichts hören! Und jetzt lass mich durch!“
„Nicht verstanden? Quatsch! Was denkst du warum sich Beni nie mehr gemeldet hat, die ganzen Wochen über? Bei euerer… Clique… und dich nicht verraten hat?“
„Schweig, verdammt! Ich will davon einfach nichts hören!“, brüllte Amélie außer sich und atmete tief ein, weil ihr schon schwindlig wurde. Sie zitterte am ganzen Körper. Adriana wirkte ein wenig eingeschüchtert, aber immer noch sauer.
„Er hatte also Recht, du läufst immer nur vor dir selbst davon…“, flüsterte sie plötzlich traurig. „Herrgott, habe ich nicht gesagt du sollst still sein! Jetzt lass mich durch, oder du wirst es bereuen!“
Bevor ihre Cousine etwas erwidern konnte, stieß Amé sie schon unsanft zur Seite und schmiss die Tür regelrecht auf.
Sie erblickte draußen schon ihre Freundin im Auto. Genervt fasste sich Amé an den Kopf. Diese doofe Kuh, was bildete sie sich nur ein!
Plötzlich schlug ihre Stimmung blitzartig in Traurigkeit um. Mel hatte ihr Baby verloren… und sie war nicht bei ihr gewesen.
Aber egal. Das war Vergangenheit. „Du musst nach vorne schauen“, flüsterte Amélie leise zu sich selbst, stieg ein und stürzte sich ins Nachtleben…
ENDE KAPITEL 11
