Ich nahm nichts wahr, nur die unausgeglichenen Drücke in mir. Verdammt, wo war ich? Verzweiflung erfasste mein Inneres. Ich hatte keine Erinnerungen, wer oder was ich war. Da war nichts in mir, nur diese schreckliche Leere, und die tat weh. Krampfhaft strengte ich meine Gedanken an. Was war passiert?
Und auf einmal prasselte alles wie ein Wasserfall auf mich ein. Ich wurde förmlich überrollt. Doch dann ordnete sich alles genauso schnell, wie es auf mich eingebrochen war und am Ende stand eine furchtbare Erkenntnis:
Ich war tot.
Panik erfasste mich. Es war nicht die Tatsache, tot zu sein, sondern die einfache Erkenntnis, dass Crone nicht bei mir war. Natürlich, er lebte, bestimmt tat er das, aber die Freude, die ich empfinden müsste, blieb aus.

Die Tatsache von ihm getrennt zu sein zerriss mir mein Herz, welches ich gerade schmerzlich begann zu spüren. Ich stöhnte, ohne es zu wollen, aber anscheinend gab es meinen Körper noch- sehr tröstlich. Ohne ihn war er nichts wert. Ohne Crone hatte meine Seele, mein Glück, alles hatte seinen Zauber verloren. Meine ganze Welt versank in einsamer Trostlosigkeit. Alles war wertlos, mein Körper, meine Herz, meine Heimat- ich war wertlos- voll und ganz.
Plötzlich begann ich etwas zu hören. Meine Ohren funktionierten noch? Verwirrt versuchte ich mich zu konzentrieren. Eine seltsam bekannte Melodie drang an mein Ohr, formte eindeutig Silben, ergab aber keinen Sinn in meinen Augen.
Dann brach die Mauer. Es war Crone. War er doch tot? hatte ich ihn mit mir genommen? Schmerz durchzuckte mich, ich begann etwas zu spüren, stöhnte wieder.

Dann ebbte seine Stimme ab, die Melodie, die meine Seele am Leben erhalten hatte, erlosch, doch indem Moment, indem die Leere wieder über mich einzubrechen schien, erfüllte ein anderer Klang mein Bewusstsein, eine Stimme, deren Töne zwar angenehm, aber im Vergleich zu seiner Stimme fast schon dumpf klang.
Dann lies die Melodie nach. Meine Sinne schärften sich, angesichts Crones Präsenz. „Crone…“ sprach die andere Stimme. Da brach die Woge. Es war Ciel.

Doch ich war noch nicht weit genug bei Bewusstsein, um meinen Körper unter meine Kontrolle zu bekommen. Trotz des Schmerzes, den ich zu spüren begann, wollte ich ihn zurück, wollte ihn bewegen, um Crone zu zeigen, dass ich noch lebte, dass ich hier war, wollte, dass er mich in seine Arme schloss, stark und sicher- für immer. Doch ich konnte nicht. Es war, als schwanke ich noch zwischen Leben und Tod. Ich spürte, wie ich gedrängt wurde, von einer unsichtbaren Macht, die mir Angst machte, spürte, dass diese Macht eigentlich Frieden verhieß- ewigen Frieden und sie drängte mich von den wohl bekannten Stimmen weg, zu denen mich mein Herz hinzog. Dann vernahm ich ihren Klang wieder.

„Crone, ich weiß, du willst das nicht, aber es gibt nichts mehr, zu was es sie verpflichtet. Es ist ein einziges Mal und es ist die einzige Lösung, oder du musst…“ er unterbrach sie, schrie wütend auf. Ich zuckte zusammen. Mein Körper unterstand also noch meinen Reflexen. Da schloss er m ich endlich noch fester in seine Arme.

Es gab mir die Kraft, doch noch gegen die „friedliche“ Macht anzukämpfen, obwohl ich förmlich auf das gleichende Licht wartete, das mich doch am Ende dieses Tunnels erwarten sollte. Doch ich würde ihn nicht gehen, diesen Weg, der mich führen sollte, geleiten dorthin, wo ich mich vor wenigen Tagen noch freiwillig hinbringen wollte. Wie dumm ich doch war. Wie hatte ich glauben können, dass es mir irgendeine Erfüllung bescheren könnte, von ihm getrennt zu sein- egal in welcher Welt? „Crone, sie stirbt“ ich hörte Ciel nurnoch schwach. Ihre Stimme wurde von einem leichten Klappern übertönt, ein Zittern, schwacher noch als Espenlaub, doch mein ohnehin schon schwaches Gehör trotze dem nicht länger, genauso wie ich es nicht vermochte, weiter gegen die drängenden Wogen des Todes anzukämpfen.

Mir blieb nicht mehr viel Kraft, nicht mehr genug Zeit. Eisige Schauder durchfuhren mich, ließen meinen Körper näher an ihn drängend zittern. Da begriff ich- dieses Geräusch, das ihre Stimme übertönte, das war ich, meine verzweifelten Versuche, mich doch noch krampfhaft an diese Welt zu klammern, der ich jeden Moment mehr entrissen wurde.
Der Schmerz kehrte langsam in mich zurück, doch nicht auf die Weise, wie es mich dem Leben näher gebracht hätte, sondern eher trieb er mich der Verzweiflung, dem Tod näher. Ich spürte leicht, wie sich meine Augen mit Tränen füllten, spürte, wie ein Schluchzen meine zum Zerbersten ausgetrocknete Kehle erfüllte und halb erstickt zur Oberfläche durchdrang.

Ich verstand, dass ich im Begriff war zu sterben, im Begriff, ihn zu verlieren, für immer. Ich konnte nicht mehr dagegen ankämpfen, dem Druck des Todes nicht mehr trotzen, selbst in seinen Armen, deren tröstende Nähe mir bald auf immer verwehrt bleiben sollte. Doch ein letztes musste ich ihm noch sagen, musste das über meine Lippen bringen, was ich ihm schon sooft gesagt hatte, doch er sollte es wissen, sollte das einzige erhalten, was ich ihm geben konnte, was er schon längst besaß- mein Herz.
Die ganze Zeit über war mein Leben leer gewesen, ohne das ich es gewusst hatte, all die Schmerzen, Demütigungen, Leiden, ich hätte sie ohne ihn nie überstanden und so war mein Körper zu seinem Eigen geworden, er war sein Tempel und ohne Crone würde er seinen Zauber verlieren- ich würde meinen Zauber verlieren, meine Seele, doch was zählte das jetzt noch? Es erwartete mich eine Zeit, eine Ewigkeit ohne ihn, die ich nie, niemals überstehen konnte und ich wusste, dass eine Ewigkeit, dieses „für immer“ noch nicht lang genug bedeuten, meine Leiden ohne ihn nie enden würden und jetzt war ich sogar noch zu schwach, ihm das zu sagen, ihm mein Herz zu offenbaren, dessen einzige Inhalt meinen fast leblosen Körper in seinen starken Armen hielt.

Verkrampft konzentrierte ich mich, das letzte Bisschen Kraft dahinein zu verwenden, dass ich zum letzten Mal meine Lippen bewegen, meine Augen aufschlagen konnte, um ihm all das zu sagen, ein letztes Mal mein Herz auszuschütten, allein um die Ewigkeit ertragen zu können, die mich ohne ihn erwartete.
In dem Moment hob er mich ein Stück an, ich spürte seinen marmornen Körper gegen jeden Zentimeter meiner eisigen Haut. Meine Augen erhaschten einen flüchtigen Blick auf sein Gesicht, von zweifelndem, bedauerndem Schmerz erfüllt. Dann drückte er seine weichen Lippen auf meine, sanft und trotzdem so sehr, als fürchte er, es wäre das letzte Mal, ein allerletzter Kuss, als wisse er all das schon.
Dann entfernte er sie leicht von mir und flüsterte, kaum hörbar, die Stimme erfüllt von endlosem Schmerz. „Vergib mir“ dann fuhr er sanft kurz über meine Lippen, fast zu schwach für einen Kuss und lies mich aus seinen Armen gleiten.

ok, die bildbearbeitung mag ich überhauptnicht, aber mein prog. is totaler schrott. kennt wer von euch ein gutes, das man als gratisdownload kriegt? wäre sehr nett