JeWnS schrieb:
Und T_Wrecks scheint ja auch ein halbwegs anständiger Kerl geworden zu sein.
Das ist nur die Oberfläche, har, har.
JeWnS schrieb:
Versteht mich nicht falsch, ich will nicht um jeden Preis den Teufel an die Wand malen. Nur sollen Kinder(=oder besser später, wenn es ihnen gesetzlich gestattet ist) die freie Wahl haben, ob sie so etwas konsumieren oder nicht.
Das auf jeden Fall. Dann meintest Du vielleicht auch mehr so dieses "Schau, wenn man auf den Weihnachtsmarkt geht, dann muss man auch anständig was saufen, sonst isses nix". Da gebe ich Dir natürlich recht.
JeWnS schrieb:
Ich sehe dort eben nur eine Gefahr...selbst wenn einem kleinen Jungen das Bier nicht schmeckt...wenn er Elf ist, probiert er es vielleicht nochmal..
Also, ich muss über Jahre hinweg so manches Bier zu Ende getrunken haben - pro Abend immer nur ein, zwei Schluck, aber es war dann halt echt nix Besonderes mehr. Auch beim Griechen vom Ouzo nach dem Essen durfte ich dann später mal so die Restchen aus dem Glas trinken. Dadurch war dann halt nix mehr mit Neugier - ich kannte das Zeugs ja.
JeWnS schrieb:
ach ich weiß auch nicht, welche Schiene die richtige ist..
Ich glaube, da gibt es auch keine. Du kannst als Elternteil wohl nur soundso weit gehen, um Deinen Kindern vorzuleben "Saufen als Selbstzweck ist weder cool noch schön, mit Alk muss man vernünftig umgehen, und man muss sich aus Zwängen (Gruppenzwängen und "Anlasszwängen") raushalten und immer mehr auf sich selbst als auf die anderen hören. Da ist wohl auch schon finito mit den Möglichkeiten, die man hat.
Der Rest hängt wie gesagt von so vielen Faktoren ab... hat das Kind Stress aus Richtungen, in denen die Eltern nix beeinflussen können, gerät es an die falschen Leute, kommen ein paar unglückliche Zufälle zusammen, wird dem Kind durch irgendwas, was die Eltern nicht beeinflussen können, das Selbstvertrauen und die Kraft, nein zu sagen, geraubt - dann kann es halt passieren.
Irgendwo ist halt der Punkt erreicht, wo man dem Kind alles gesagt und gezeigt hat, was man sagen und zeigen kann - ab da kann man nur noch hoffen, dass es dieses Rüstzeug auch in der Praxis richtig einsetzen kann. Aber da bist Du dann eh nur noch Zuschauer, und ob Du selber strikter Antialkoholiker bist oder ab und zu auch mal ein Glas becherst, tut da womöglich gar nix mehr zur Sache.
In der Zeit, wo Jugendliche mit dem Trinken vielleicht anfangen, suchen sie sich ja auch allmählich andere Vorbilder als die Eltern und nabeln sich langsam ab...
Es sind ja auch durchaus folgende Szenarien denkbar:
A) Kind rebelliert gegen überkorrekte Eltern und säuft erst recht
B) Kind ist angewidert von oft trinkenden und besoffenen Eltern und verweigert Alkohol komplett
Da steckt man nicht drin...

Als Laie würde ich mal spekulieren, dass ein intaktes Elternhaus, die Vermittlung von Selbstvertrauen und das Gefühl, geachtet und akzeptiert zu werden (dazu gehört auch Vertrauen statt Geglucke und Kontrollwahn), letzten Endes mehr dafür tun, dass ein Kind keinen allzu argen Spökes mit Alkohol macht, als die Tatsache, dass die Eltern selbst mal einen Krug stemmen oder eben nicht - jedenfalls solange die Eltern nicht gerade selber Fälle von Alkoholjunkies sind, die morgens aus dem Flachmann frühstücken.
JeWnS schrieb:
EDIT: Während ich das schreibe, trinke ich gerade einen Spätburgunder.
Wohl bekomm's.
