Das kommt natürlich etwas auf die Haarlänge an, und, wie Felina schon sagte, auch darauf, ob es tatsächlich nötig ist, sich täglich die Haare zu waschen. War aber auch mehr in Bezug auf Körpergeruch gemeint.
(Kann aber Felina und Eleanor nur zustimmen, ich hatte ebenfalls deutlich schönere Haare, bevor ich angefangen habe, sie mir jeden Tag zu waschen. Früher waren meine Haare auch nach einer Woche noch nicht fettig, heute schon nach zwei Tagen. Aber das nur am Rande.)
Was gesellschaftliche Zwänge und das Sich-Wohl-Fühlen betrifft könnten wir uns jetzt vermutlich lange darüber unterhalten, ob man sich wohler fühlt, weil man es von sich aus schöner findet, jeden Tag andere Klamotten zu tragen, oder weil man es anerzogen bekommen hat, es schöner zu finden, jeden Tag andere Klamotten zu tragen.
Fakt ist, wir Menschen sind ganz schön leicht zu beeinflussen, und oft wissen wir nicht einmal selbst, aus welchem Antrieb heraus wir etwas tun, oder wir glauben es nur zu wissen. Und Fakt ist außerdem, wir Menschen machen ganz schön viel unnötiges Geschiss um Klamotten, Aussehen und ähnlich oberflächlichen Kram - als hätten wir keine anderen Probleme, als uns darüber zu wundern, warum XY zwei Tage hintereinander das selbe Hemd trägt.
Ich weiß noch (um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen), wie wir uns als Teenager über einen unserer Lehrer lustig gemacht haben, weil er eine Woche lang immer dieselbe Hose anhatte. Dabei muss ich im Nachhinein sagen, die Hose war weder schmutzig, noch hat der Lehrer in irgendeiner Weise unangenehm gerochen. Und das ist genau das, was ich meine: Objektiv betrachtet hätte er die Hose auch drei Wochen lang tragen können, ohne dass sie gestunken hätte und ohne dass es unhygienisch gewesen wäre. Weil aber andere Menschen uns komisch anschauen, wenn wir so etwas machen, wechseln wir unsere Kleidung eben öfter, bis wir es irgendwann möglicherweise selbst als unhygienisch empfinden, Kleidung länger als x Tage hintereinander zu tragen, und möglicherweise ohne uns darüber bewusst zu sein, dass es ursprünglich die komischen Blicke der anderen Menschen waren, die uns dazu gebracht haben, so zu empfinden - oder meinetwegen auch von den Eltern anerzogene Ideale.
Es ist ja nichts schlimmes dabei, öfter seine Outfits zu wechseln, mache ich ja schließlich auch nicht anders. Ich will nur sagen: Notwendig ist es eigentlich nicht. Und jemanden schief anzuschauen, nur weil er ein Kleidungsstück längere Zeit trägt, obwohl es sauber ist und nicht stinkt, so wie wir es damals mit unserem Lehrer gemacht haben, finde ich nicht richtig.