Fotostory Sternenstaub ♦ abgeschlossen ♦

Soooooooo..........ich kanns auch hier nur nochmals sagen, was ich dir schon im Chat erzählt habe. Ich verstehe so vieles so gut! Und ich hoffe, Lillie ändert ihre Meinung und gibt allen die Chance, sich verabschieden zu können. Gerade wegen Tom...er würde es so wollen, da bin ich mir sicher! Und sie könnte so viel schöner die letzten Wochen verbringen mit seiner Liebe im Rücken! Mit seiner Kraft und seiner Stärke!
Jazzy scheint mir auch eine treue Seele zu sein. Die wird schon nicht aufgeben und weiter an Lillie dran bleiben.
Ich finde, dieses ganze Drama, der seelische Konflikt in welchem sie steckt...alles kommt super gut rüber und zum Ausdruck! Du schaffst es, dass man direkt mitleidet und Lillie immer wieder versteht und halten möchte!
Die Fotos wie eh und je...SEHR natürlich. Ich weiss, ich sag das dauernd. Aber genauso empfinde ich es und ich liebe Natürlichkeit! Text flüssig, stimmig...ausdrucksstark!
Weiter so!!! Ich bin gespannt was kommt und ob Tom noch die Wahrheit erfährt!
 
@Chrissy: Danke für Deinen Kommi, meine treue Seele. Wenn Du mir irgendwann auch noch aufhörst, muss ich die Story wohl doch noch schließen *seufz* Aber da es ja nicht mehr allzu viele Kapitel sind, werden wir das schon noch durchstehen, gell.


Kapitel 15

Freundinnen


Seufzend ging Lille zum Waschbecken und ließ sich das kühle Wasser über die Handgelenke laufen, um etwas zur Ruhe zu kommen. Sie fühlte sich müde und schwach.

Prüfend warf sie einen Blick in den Spiegel und flüsterte ihrem Spiegelbild leise zu: "Mensch, Lille - was machst du da nur?"
Dann sah sie sich lange an. Sah man ihr die Krankheit schon an? War sie blasser als sonst? Sie hatte sich vorhin nochmal ordentlich mit MakeUp aufgemöbelt. Aber irgendwie sah sie doch anders aus. Oder kam das nur ihr so vor?

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Ihre Eltern hatten ihr gesagt, sie müsse mit Schwindel und Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schwäche rechnen. Solange sie die Medikamente, die ihr der Professor verschrieben hatte, regelmäßig einnahm, sollte sonst mit viel Glück wohl nichts geschehen. Sie wusste nicht, ob sie das glauben sollte. Aber darüber wollte sie sich nun auch nicht noch Gedanken machen.

Eigentlich wollte sie über dieses ganze Thema so wenig wie möglich nachdenken.

Das Klacken der Tür riss sie aus ihren Gedanken. Jazzy betrat die Toilette und sah Lille einen Moment schweigend an. Dann sagte sie ernst:
"Sag mal, Lille - denkst du nicht, es wäre an der Zeit, dass du mir sagst, was los ist?"

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Lille schluckte. Sie hatte es geahnt. Jazzy war ihre beste Freundin - seit Jahren schon. Normalerweise spürte sie jede Veränderung, jede schlechte Laune. Wieviel Stunden hatten sie schon miteinander verbracht - sie wussten einfach ALLES voneinander.

Sollte sie ihr nun dieselben Lügen auftischen wie Tom? Hatte sie denn eine andere Wahl? ... wohl kaum.
Obwohl sie ahnte, dass ihre Erklärungen Jazzy nicht überzeugen würden, stammelte sie so gelassen wie möglich: "Ach Jazzy... weißt Du... ich hab mir das mit Tom anders überlegt. Er ist gar nicht so toll und ich bin nicht reif für einen Freund. Deswegen bin ich dann auch gar nicht zu diesem blöden Date gefahren. Und nun ist Schluss zwischen uns - und ich kann mich wieder wichtigeren Dingen widmen. Das ist besser so, weißt Du."

Jazzy stand vor ihr und sah sie einen Moment an, als habe sie den Verstand verloren. "Was?" fragte sie.

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Lille sank das Herz in die Hose. Was sie da gesagt hatte, hörte sich wirklich nur nach Schwachsinn an! Aber nun war es zu spät.
"Naja - wie ich es dir gesagt habe", meinte sie deswegen nur.

Jazzys Augen weiteten sich. Sie atmete zweimal tief ein und aus, dann verzog sich ihre Miene und sie zischte wütend:
"Mensch, Lille, für wie bescheuert hältst du mich eigentlich? Ich kenne dich seit Jahren, was tischst du mir da für beknackte Märchen auf? Mag sein, dass du Tom mit so einem blöden Gelaber überzeugen konntest, aber doch nicht mich! Seit Wochen redest du ununterbrochen von Tom! Am Samstag hast du nur an dieses Date denken können!!! Und nun erzählst du mir, dass du es dir innerhalb dieser halben Stunde, nach der ich gegangen war, anders überlegt hast? Was ist in dieser Zeit passiert, Lille? Ehrlich, ich find es gelinde gesagt total daneben, was du hier abziehst! Ich dachte, ich bin deine beste Freundin und wir lügen uns nicht an!"

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Lille schluckte erneut. In ihrem Kopf überschlugen sich Bilder und Gedanken, in ihrem Herzen und Bauch die Gefühle. Ihr war übel und dösig.

Jazzy hatte recht. Sie waren beste Freundinnen und hatten sich versprochen, einander immer die Wahrheit zu sagen. War das, was sie hier tat, denn rechtens? Sollte sie nur aus falschem Stolz ihre beste Freundin vor den Kopf stoßen?

Lille sah ein, dass es keinen Wert hatte. Sie musste die Wahrheit sagen. In diesem Moment wallte eine unbeschreibliche Wut in ihr auf. Warum musste Jazzy so bohren, warum konnte sie sich nicht mit dem zufrieden geben, was sie ihr gesagt hatte? Und warum musste das hier alles überhaupt passieren - und zwar ihr?!

"Also gut, Jazzy!" sagte Lille und ihre Stimme wurde lauter. "Dann sag ich dir eben die Wahrheit! Aber glaub mir, du würdest dir wünschen, ich hätte es nicht getan, denn sie ist nicht schön!" Sie holt Luft. "Ich werde sterben, Jazzy. So einfach ist das. Nicht mehr und nicht weniger. In ein paar Wochen bin ich nicht mehr da. Die Ohmacht neulich - ich habe einen Tumor im Kopf und daran werde ich sterben. So, nun weißt du es. Mehr ist es nicht."

Jazzy stand wie versteinert und zog dann die Augenbrauen nach oben. "Das ist jetzt nicht wahr, Lille, oder?" Es klang fast flehentlich.

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Lille seufzte auf und senkte den Blick.

Jazzy schluckte. Sie brauchte keine Antwort mehr. Lilles Gesicht sagte ihr mehr als tausend Worte.

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Es herrschte Stille. Selbst von draußen schienen keine Geräusche mehr in den kalten Raum zu dringen. Jazzy stand da und atmete einige Male tief durch. Die Tränen waren ihr in die Augen gestiegen, aber sie wischte sie tapfer fort. Das letzte, was Lille nun brauchen konnte, waren Tränen.

Lille verzog keine Miene. Sie merkte, dass es gut tat, es jemanden gesagt zu haben und gleichzeitig tat es weh, den Schmerz ihrer besten Freundin mitansehen zu müssen. Und doch wusste sie, dass es so besser war, denn Jazzy hätte sie nicht länger belügen können.

"Deswegen also hast du Tom abserviert", sagte Jazzy nach einer Weile. "Du willst ihn schützen. Oh, Lille..."

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"Ich weiß nicht, ob ich das richtig finde", sagte Jazzy mit fester Stimme. "Aber es ist deine Entscheidung, Lille. Und du weißt, dass ich immer hinter dir stehe. Wir sind Freundinnen. Für immer."

Lille sah Jazzy an und fühlte sich mit einemmal besser. Sie lächelte schwach. "Ich danke dir, Jazzy."
Ihr Gesicht wurde wieder ernst. "Du musst mir versprechen, es niemanden zu erzählen, Jazzy. Ich will nicht, dass es die anderen erfahren. Ich will nicht bemitleidet werden. Ich möchte mein Leben so lange es geht normal leben. Bitte, versprich es mir."

Jazzy nickte. "Natürlich verspreche ich es dir, Lille."

Lille sah Jazzy dankbar an. Sie sah müde aus und fühlte sich auch so.

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Jazzy strich ihr sacht über die Schulter. "Lass uns wieder reingehen", sagte sie. "Bevor noch irgendjemand etwas merkt."

Lille nickte dankbar und gemeinsam gingen die beiden zurück zu den anderen.




-- Ende Kapitel 15.

FS folgt​
 
:schnief::schnief::schnief: Ich hab echt meine Tränen nicht mehr zurückhalten können. Aus zweierlei Gründen...einmal wegen Jazzy. Ihre unbedingte Treue zu ihrer Freundin berührt mich total. Sie kämpft um sie, sie gibt nicht auf und bleibt so lange dran, bis sie weiss was los ist. Sie lässt sie nicht allein, auch dann nicht als Lillie sie anlügt. Für eine solche Freundin kann man Gott nur danken.
Und am meisten bewegt hat mich Lillies "Geständnis" an Jazzy...das muss so viel Kraft gekostet haben. Aber ich finde, es war richtig. Wenigstens hat sie nun eine treue Seele an ihrer Seite, die sie stützt, hält und begleitet. Und ich schätze Jazzy als echt stark ein. Die packt das - sie ist die Stütze, welche Lillie braucht.
Mensch Mädel - man möchte dich einfach nur vor diesem grausamen Schicksal bewahren.
Die Fotos haben mich auch sehr bewegt. Gerade das letzte drückt genau Lillies Gefühle und Angst aus. Ihre Schwäche...sie wirkt darauf total zerbrechlich.
DANKE für diese Story! DANKE für dieses Kapitel und ein extra fettes DANKE dafür, dass es dich gibt!!!

Kuss
deine Chrissy
 
Hallo! Hab die Fotostory am Wochenende durch Zufall entdeckt und bin echt total ergriffen. Die Story ist echt gut geschrieben! Ich kann Chrissy nur beipflichten. Mach weiter so! Bin gespannt wie das weitergeht!

PS: Würdest du mich bitte benachrichtigen?
 
@Chrissy: Lieben Dank für diesen schönen Kommi und einen dicken Kuss an Dich!
@schwarzerengel: Mensch, ich freue mich sehr über deinen Kommi! Und klar benachrichtige ich Dich!


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Kapitel 16

In der Disko


Es war erneut Samstagabend. Eine Woche war vergangen, seit sich Lilles Leben mit einem Schlag verändert hatte... und so dramatisch verkürzt.

Jazzy war in dieser Woche nicht mehr von ihrer Seite gewichen, ohne Lille dabei wie ein roes Ei zu behandeln. Lille war sehr froh, sich ihr anvertraut zu haben. Ihren Eltern ging sie zur Zeit ein wenig aus dem Weg. Sie konnte ihre traurigen Blicke nicht immer ertragen. Glücklicherweise ließen sie sie tun und lassen, was immer sie wollte. Auch wenn es Lilles Mutter schwer fiel, Lille nicht ständig in ihre Arme zu reißen.

Jazzy hatte Lille überredet, heute Abend mit ihr in den Jugendclub zu kommen. Zuerst war Lille unsicher gewesen, aber wie oft würde sie schon noch Gelegenheit haben? Und Jazzy schaffte es auf ihre besondere Art und Weise immer wieder, sie zum Lachen zu bringen und ihr das Gefühl zu geben, nicht krank zu sein, nicht diese Gewissheit zu haben.
Darum kam Lille schließlich gerne mit.

Sie fühlte sich auch sehr wohl, als sie beide in der vertrauten Atmosphäre standen und der DJ die ersten Beats durch den Saal jagte. Zuerst blieben beide im Vorraum stehen und Lille brachte die Sprache auf ein Thema, das viel zu lange in Vergessenheit geraten war:
"So, Jazzylein, du bist mir noch eine Antwort schuldig. Vor einer Woche auf der Terrasse sagtest du was von einem Traumprinzen... und ich will jetzt Fakten."

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Jazzy sah Lille an. "Naja, weißt Du... es... es kommt mir zur zeit gerade so völlig unwichtig vor, über so etwas zu sprechen, über meine kleinen Problemchen..."

Lille schüttelte energisch den Kopf. "Schwachsinn! Das Leben geht weiter, Jazzy - zumindest für dich..." Lille sagte es ohne Schmerz zu empfinden. Sie merkte, wie langsam etwas wie Akzeptanz in ihr wuchs und sie sprach weiter: "Und ich bin deine beste Freundin und will, dass du glücklich wirst. Und abgesehen davon bin ich nach wie vor einfach neugierig."

Jazzy sah sie dankbar an. "In Ordnung, ich sag es dir."

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"Weißt Du, es gibt doch diesen Jungen aus der Klasse über uns. Du weißt schon, der mit dem Bart und den halblangen Haaren, wir haben uns öfters mal im Schulhof gesehen. Naja und neulich haben wir uns mal unterhalten, einfach so, wir sind aneinandergerempelt. Und Lille - er ist so süß und so nett. Ich kann so toll mit ihm reden. Und naja... er will heute auch herkommen, weißt Du."

Lille klatschte in die Hände. "Mensch, Jazzy, das ist ja toll! Das freut mich! Ich würde mich so wünschen, dass du einen Freund findest, der lieb und nett ist!"

"Das ist Toni!" sagte Jazzy und ihre Augen funkelten. "Er ist der liebste von allen, die ich bisher kannte!"

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Lille lachte herzhaft und sah sich dann im angrenzenden Diskoraum um. "Oh nein!" entfuhr es ihr. "Da ist Tom!"
Jazzy sah ihr über die Schulter. "Naja, es überrascht mich nicht, wir sind ja fast jeden Samstag alle hier."
"Ich weiß... nur hab ich gehofft, er wäre heute nicht da. Es ist schon in den Proben so schwer für uns..."
Jazzy sah Lille an. "Bist du dir sicher, dass deine Entscheidung richtig war? Ich will dich nicht verurteilen, bestimmt nicht. Aber... bist du dir sicher?"

Lille sah sie an und wirkte mit einemmal traurig und ein wenig erschöpft. "Ja, bin ich... und ohnehin... es ist zu spät... ich meine, er hasst mich, redet kein Wort mehr mit mir, wenn es nicht sein muss... also... lass uns nicht mehr drüber reden."

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Jazzy sah sie mitfühlend an. "Wenn du willst, sag ich kein Wort mehr."

Lille atmete tief durch und schloss für einen Moment die Augen und lauschte der Musik, die durch ihren Körper drang. Sie hatte sich so entschieden und nun war es eben so. Sie wollte die restliche Zeit ihres Lebens nicht mit Reue vertun und merkte, wie die Musik sie in ihren Bann zog und sich etwas wie Freude in ihr ausbreitete.

"Ich will den Abend heute einfach genießen", sagte sie entschlossen zu Jazzy und öffnete die Augen wieder.

"Das wirst du!" lachte Jazzy und sah aufeinmal nervös in den Diskosaal.
"Was ist los?"
"Toni ist gerade reingegangen", erwiderte sie hektisch und winkte dann jemandem zu. "Du Lille, macht es dir was aus, wenn ich schnell zu ihm gehe und ihn begrüße?"

Lille lachte. "Ganz im Gegenteil!"

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Lille ging hinter Jazzy her in den Diskoraum und nickte Toni kurz zu, dann ließ sie ihn und Jazzy alleine und stellte sich ein Stück abseits vor die Toiletten. Lächelnd beobachete sie Jazzy, die sich lachend und angeregt mit Toni unterhielt, der wirklich nett zu sein schien.

Sie freute sich so für sie! Es schien wirklich gut für sie zu laufen!

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Lille seufzte. Wie gerne würde sie nun auch mit Tom so dastehen! Sie vermisste ihn - furchtbar.

Ihr Blick wanderte automatisch zu ihm hinüber, er saß auf einer Bank, drehte ihr den Rücken zu und unterhielt sich mit einigen anderen Jugendlichen.

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Er schien gar keine Notiz von ihr zu nehmen. Er hatte nichtmal gegrüßt. Im Theater war die Atmosphäre gespannt, aber allen lag zuviel an dem Stück, als dass man es riskiert hätte, es deswegen zu ruinieren.

Lille seufzte. Ihr Plan war perfekt aufgegangen - er hasste sie.

"Lille?" fragte eine Stimme. "Wieso stehst du hier in der Ecke und machst ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter?"
Lille sah auf. Vor ihr stand Nico und lächelte sie nett an.
"Oh hei Nico!" sagte sie freundlich. Sie hatte nie viel mit Nico zu tun gehabt, er war ihr immer recht suspekt gewesen mit seiner seltsamen KLamotte und dem zweifelhaften Ruf, der ihn begleitete. Aber eigentlich war er immer sehr nett und lustig gewesen.

"Hey, nun mach doch nicht so ein Gesicht, sonst wird die Milch noch sauer und die Kellner beschweren sich bei dir!" sagte Nico munter.
Lille musste über sein ulkiges Gesicht herzlich lachen und fühlte, wie gut das tat!

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Sie merkte nicht, dass Toms Oberkörper sich straffte, als er ihr Lachen vernahm...

Nico blieb weiter bei Lille stehen und redete mit ihr.

"Hast du das von Suse gehört?" fragte er aufgeregt.
"Nein, was denn?"
"Sie ist vorhin hier reingekommen und hat sich gebückt, da riss ihr der komplette Rock und sie stand im Slip da! Rosa geblümt, ich habe mich weggeworfen!"

Lille sah ihn lachend an. "Nein, ehrlich? Die arme Suse!"

Sie lachten herzlich und Lille fühlte sich immer wohler.

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Lille war so im Gespräch mit Nico vertieft, dass sie nicht merkte, dass Tom aufgestanden war und zur Treppe gehen wollte, die nach oben zu den Spielsälen führte. Ein paar Meter vor ihnen blieb er stehen und sah sie regelrecht angewidert an.

Er verstand die Welt nicht mehr. Wie Lille da stand, lachte und mit Nico schäkerte! Sie mochte ihn doch eigentlich gar nicht, was machte sie da nur? Hatte sie vergessen, völlig vergessen, was zwischen ihnen gewesen war?

Und wieso machte Nico sich an sie heran, wo er es doch eh nie auf etwas festes abgesehen hatte...? ODer passte das dann gerade gut zu Lille, so wie sich seit neustem zeigte?

Tom spürte die schmerzliche Wut in sich hochbrodeln. "Oh Lille!" dachte er. "Langsam fange ich an, dich zu hassen!"

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Tom grunzte leise vor Wut. Nun fing sie auch noch an, mit diesem Looser zu tanzen! Wie sie ihn anlächelte, nein anSTRAHLTE!

IHN, Tom!, hätte sie so anstrahlen sollen. Heute vor einer Woche hatte er noch aufgeregt vor dem "Times" gestanden... es hatte ein perfekter Abend werden sollen. Und nun, nun war alles ganz anders... Lille ein ganz anderer Mensch... wenn er doch nur verstehen könnte, WARUM! Tag und Nacht ging ihm diese Frage durch den Kopf, ohne eine Antwort.

Er schüttelte erbost den Kopf und zischte: "Das kann ich mir nicht mehr mit ansehen!"

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Schnell machte er sich auf den Weg nach oben. Dort traf er auf Mirko, der ihm nüchtern auf die Schulter klopfte und schweigend begann, den Billardtisch vorzubereiten.

Während er Mirko zusah, schweiften Toms Gedanken ab. Was machte Lille da unten wohl gerade mit Nico? Wieso war sie nur so anders? Hatte er sich so schmerzlich in ihr getäuscht? Dass sie ihn so kalt abserviert hatte, war schon schlimm genug... aber dass sie nun vor seinen Augen mit Nico herumschäkerte...

Schäkerte? Konnte man das so nennn? Vielleicht sprachen sie auch nur miteinander, ganz unverfangen?

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"Hey Alter!" riss ihn Mirkos Stimme aus seinen Gedanken. "Worauf wartest du? Sonst stößt du doch immer an!"

Tom sah auf und sagte verwirrt: "Nein, Mirko - schon ok. Mach du das heute."

Mirko sah ihn lange an und ging dann schweigend um den Tisch herum, um sich sein Queue zu nehmen. Währenddessen war Tom schon wieder in seinen Grübeleien versunken.

Derweil lief es für Jazzy immer besser. Toni und sie unterhielten sich prächtig!
Es war fast, als seien sie ganz alleine und Jazzy hatte alles um sich vergessen.

"Du bist so wahnsinnig lustig!" lachte Toni und sah Jazzy an. "Ich habe mit noch niemanden so einen wahnsinnigen Spaß gehabt wie mit dir!"
Jazzy rief begeistert. "Das geht mir ganz genauso mit dir, Toni!"

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Sie lachten beide herzlich. Jazzy schluckte und nahm ihren Mut zusammen. Wenn nicht jetzt in die Offensive gehen, wann dann?

"Weißt Du, Toni... ich finde dich echt nett. Ich bin froh, dich kennengelernt zu haben, echt", sagte sie und ging einen Schritt auf ihn zu.

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Geschmeichelt lächelte Toni zurück und sagte: "Das geht mir ganz genauso, Jazzy... hör mal... wollen wir nicht woanders hinfahren? Irgendwo wo es etwas ruhiger ist? Ich lade dich auf einen Eisbecher im Allmaro ein, was hältst du davon?"

Jazzys Augen strahlte und impulsiv wollte sie "JA!!" rufen, besann sich aber und sagte: "Ich muss Lille erst fragen..."
"Natürlich, mach das." Toni nickte verständnisvoll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rasch huschte Jazzy zu Lille, die sofort lachte und sagte. "Los, mach schon, dass du wegkommst. Ich bin dir nicht böse und wehe, du hast ein schlechtes Gewissen, dann bekommst du echt Ärger mit mir. Ich rufe gleich meinen Vater an und sage ihm Bescheid, er holt mich."

Nico und Lille winkten Jazzy nach, die mit Toni verschwand. Lille machte es wirklich nichts aus. Sie unterhielt sich so gut mit Nico, dass sie gerne noch eine weile hier blieb.

Die beiden unterhielten sich seit einer ganzen Weile prächtig, hatten getanzt, gelacht, redeten über dies und jenes - Lille fühlte sich wirklich gut. Endlich einmal fühlte sie sich wieder wie eine ganz normale Sechzehnjährige, die einfach nur an einem Samstagabend etwas Spaß hatte und mit Freunden abhing. Es war herrlich für sie.
Nicht einmal an Tom dachte sie mehr.

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Nach einer Weile lächelte Nico sie an und schwieg einen Moment, dann sagte er: "Mensch, Lille, echt, ich muss dir das enfach mal sagen jetzt, du siehst einfach toll aus heute, wirklich. Da kann kein Mädchen im Raum mithalten!"
Lille sah ihn verlegen an und wusste nicht, was sie sagen sollte, also lachte sie leise und meinte: "Schmeichel mir nicht so, Nico!"

Bei Nico musste man vorsichtig sein, er war ein Schwerenöter... auf der anderen Seite genoss Lille die harmlose Flirterei... wieso sollte sie jetzt nicht einfach mal alles vergessen und einfach genießen?

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Wobei man bei Nicos Ruf wohl wirklich vorsichtig sein sollte... also versuchte Lille, das Gespräch wieder in normale Bahnen zu lenken, was mühelos gelang.

Nach einer Weile ertönten die Klänge von Lilles Lieblingslied durch den Saal. Sie spürte, wie die Beats ihr in die Magengrube vibrierten und ein wohliges Freudengefühl sie durchlief. Das hatte sie so vermisst.

Fröhlich klatschte sie in die Hände. "Das ist mein Lieblingslied! Lass uns tanzen!"

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Nico ließ sich das natürlich nicht zweimal sagen. Gemeinsam ließen sie die Vibrationen durch ihren Körper fließen und Lille merkte, wie sie eine innere Ruhe durchfloß. Sie hatte mit einemmal das Gefühl, das alles gut werden würde und alle Angst schien ihr genommen.

Es zählte nur der Augenblick. Und der war großartig. Lille gab sich hin und dachte nicht mehr nach. Sie spürte den Rhytmus der Musik, lachte und trank aus vollem Halse das, was ihr wertvoller geworden war, als alles andere... Lebensfreude...!



Ende Kapitel 16!

FS folgt
 
Kapitel 17

Bedrängnis


Während Lille und Nico unten ausgelassen tanzten, spielten Mirko und Tom im Spielsaal bereits die zweite Rund Billard. Erneut spielte Mirko an, doch Tom war in tiefe Grübelein versunken und wurde zusehends nervöser.

Was machte Lille da unten wohl gerade? Ob sie immer noch mit dieser Flasche von Nico flirtete, da stand und lachte und schäkerte? Am Ende standen die beiden in irgendeiner Ecke und knutschten miteinander herum! Tom spürte, wie sich sein Magen bei dieser Vorstellung verkrampfte. Nein, das würde Lille doch nicht tun, da war er sich sicher...

Auf der anderen Seite - konnte man sich bei Lille überhaupt noch über irgendetwas sicher sein? Das alles passte doch gar nicht zu ihr. Irgendetwas war da faul, da war Tom sich gewiss... nur was?

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"Erde an Tom!" riss ihn da Mirkos tiefe Stimme aus seinen Gedanken. Verwirrt sah er auf und sagte: "Ja, Mirko, was ist?"
"Ich hab dich gerade etwas gefragt und du stehst nur da und starrtst Löcher in die Lut", brummte Mirko.
"Entschuldige, Mirko, ich bin irgendwie nicht ganz bei der Sache heute."

Mirko brummte zustimmend und während er zum Stoß ansetzte sagte er: "Das sehe ich. Dann änder eben etwas an der Situation."

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Tom sah ihn erstaunt an. "Wie meinst du das?"

Mirko zuckte gelassen mit den Achseln. "Genauso wie ich es gemeint habe", erwiderte er dann schlicht. "Meinst du, ich merke nicht, dass du in Gedanken nur bei Lille bist? Ich finde, du solltest runtergehen und mit ihr sprechen und endgültig in Erfahrung bringen, was da wirklich los ist. Dann kannst du einen Haken an die Sache machen. Man muss schließlich blind sein, um nicht zu sehen, dass ihr alle beide gleichermaßen unter dieser Sache leidet", beendete Mirko die für seine Verhältnisse äußerst umfangreiche Rede und konzentrierte sich wieder auf sein Spiel.

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"Denkst du das wirklich?" meinte Tom erstaunt und sah Mirko verblüfft beim Versenken einer Kugel zu. "Und... weißt du... ich meine, sie hat mir doch ganz klar und deutlich gesagt, was Sache ist. Ich kann ihr doch nicht hinterherlaufen...."

Er verstummte. "Auf der anderen Seite... das passt alles nicht zu Lille... was meinst du?"

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Mirko brummte wieder in seinen Bart und sagte dann: "Ich meine, dass du runtergehen und es herausfinden solltest. Also steh hier nicht weiter rum und philosophiere vor dich hin wie ein alter Mann. Bevor du die Sache nicht geklärt hast, kann kein Mensch ordentlich mit dir Billard spielen. Also beweg dich nach unten und mach reinen Tisch."

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"Du hast recht", sagte Tom entschlossen und legte das Queue zur Seite. "Ich werd nun runtergehen und mit ihr sprechen. Ganz einfach... nicht wahr?"

Unschlüssig blieb er einen Moment stehen.

"Nun geh schon", brummte Mirko.

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Tom schluckte und nickte, dann ging er langsam auf die Treppen zu.

Währenddessen hatten Lille und Nico zu tanzen aufgehört. Völlig außer Atem, aber glücklich mit einem unbeschreiblichen Gefühl von Freiheit rief Lille ihm zu: "Ich brauche eine Pause, Nico, ich bin völlig fertig!"
"Sollen wir raus an die frische Luft gehen?" fragte Nico.
"Nein, wir können hierbleiben, nur eine Pause machen", erwiderte Lille lächelnd.
Die beiden stellten sich einen Moment an die Seite und schauten den anderen zu.

Dann drehte sich Nico aufeinmal zu Lille, lächelte sie an und sagte. "Lille, du siehst einfach toll aus. Wahnsinn, wie deine Haare fliegen, wenn du tanzst..." Er kam einen Schritt näher.

Lille spürte ein Gefühl des Unbehagens in sich aufsteigen. Irgendetwas lief ihr schief, in eine ganz andere Richtung, als sie es gewollt und geplant hatte.

"Weißt Du, Nico...", sagte sie zögerlich. "Ich... denke nicht, dass wir das nun so vertiefen sollten."

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Sie sprach schnell weiter. "Sei mir nicht böse... ich bin im Moment einfach auf keine Flirterei aus, sondern nur auf Freundschaft."

Nico schnaubte und sah mit sie mit verschränkten Armen an.

Lille lächelte ihn zaghaft an. "Bitte nicht sauer sein, Nico. Ich finde dich wirklich sehr nett und der Abend war bis jetzt richtig toll durch dich. Ich will zur Zeit einfach nur meinen Spaß haben, weißt Du, mehr nicht..."

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Nico horchte auf. "Deinen Spaß haben?"
Lille nickte.
Nico grinste breit.
"Aber genau das ist es doch, Lille, was anderes will ich auch nicht. Ich wusste doch, wir würden uns prima verstehen! Spaß haben, genau darum geht es mir doch auch nur!"

Und er kam zielstrebig auf sie zu und wollte sie in die Arme ziehen.

Lille wehrte ihn ab. "Nein, Nico, so meinte ich das nicht! Bitte lass das!"

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Nico runzelte die Stirn.

"Ach komm schon, Lille, was treibst du hier? Eben sagst du, du willst nur deinen Spaß haben und nun zierst du dich? Was ist das schon anderes als Spaß haben! So ein bißchen schmusen und rumknutschen täte dir mal gut, dann kommst du aus deinem Schneckenhaus raus. Also gib dich einfach dem Moment hin und lass mich machen!"

Und wieder kam er forsch auf sie zu. Lille sah sich panisch um. Keiner schien zu bemerken, was hier vor sich ging, alle waren mit sich beschäftigt... und abgesehen davon hatte sie sich die ganze ZEit auf Nico eingelassen, wer konnte schon ahnen, dass ihr das nun zu weit ging.

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Schnell ging Lille zwei Schritte zur Seite und sah Nico wütend an.
"Es reicht, Nico!" zischte sie.
Nico sah sie wütend an. "Lille, halt mich doch nicht zum Narren. Wir alle wissen doch, wie du drauf bist. Schließlich hast du es am Dienstag gegenüber Tom laut genug rausposaunt. Bei ihm hast du dich doch auch nicht so geziert und du hast selbst gesagt, dass du nicht gerade treu oder biedern bist. Meinst du etwas, ich stehe hier den ganzen Abend mit dir und lasse mich von dir vollquatschen ohne was von dir zu wollen?"

Lille sah ihn wütend an. "Lass Tom gefälligst aus dem Spiel! Was zwischen ihm und mir war, geht keinen etwas an - und am allerwenigsten dich notgeilen Weiberhelden!"

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Nico lief rot an und kam bedrohlich auf Lille zu.

"Was denkst du, wer du bist, dass du mich so nennen kannst? Ich lass mir von einem Mädchen wie DIR doch nicht SOWAS sagen!!! Du solltest mal eine gewischt kriegen, das würde dir gut tun!" rief er aufgebracht und holte aus, als wolle er Lille ohrfeigen.

Lille wich ihm aus. "Lass diesen Mist!!!"

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Sie funkelte ihn wütend an. "Hör endlich damit auf!"

"Lass sie in Ru-he!"
Toms Stimme zerschnitt die laute Musik erstaunlich klar.

Lille und Nico fuhren gleichzeitig herum. Keiner von beiden hatte gemerkt, dass Tom heruntergekommen war und einen Teil des Schauspiels mitangesehen hatte.

Sein Gesichtsausdruck war vor Wut verzerrt. "Lass sie sofort in Ruhe!" rief er nocheinmal und ballte die Hände zu Fäusten.

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Schnellen Schrittes kam er auf beide zu und fuhr Nico an. "Wage dich nicht, sie noch einmal anzufassen oder anzuschauen. Lille ist MEINE Freundin und keiner tut ihr weh oder schreit sie an, dass das klar ist!"

Lille spürte, wie sich in ihrem Bauch ein Schwarm Schmetterlinge ausbreitete! Tom hatte gesagt: Lille ist meine Freundin - nach allem, was geschehen war!!!

Nico riss sie aus ihrem Freudentaumel, denn er erwiderte: "Was ist denn mit dir los, Tom? Lass dich doch nicht von SO EINER zum Narren halten. Sie hat dich in den Wind geschossen!"

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"Das geht dich gar nichts an und gibt dir schon gar nicht das Recht, sie anzugreifen!" rief Tom wütend.

"Mensch, Tom, wach auf!" Nico sah ihn nun auch wütend an. "Sie hält dich zum Narren, sie ist nichts weiter als eine billige Schlampe!"

Das war zuviel! Ohne nachzudenken ließ Tom seine Hand nach vorne fahren und schlug Nico klatschend ins Gesicht.

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"Du nennst Lille nicht noch einmal Schlampe!!!"

Lille versuchte, zwischen die beiden Streithähne zu treten. "Hört auf!" rief sie. "Hört sofort damit auf, das hat doch keinen Wert!"

Doch es war zu spät - innerhalb weniger Sekunden war zwischen beiden Jungen eine handfeste Schlägerei entbrannt.

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"Hört sofort auf!" schrie Lille hell. Die musik hatte inzwischen aufgehört und eine Traube von Schaulustigen sammelte sich um die beiden Streithähne. "Aufhören!!!!" Lilles Stimme durchdrang Mark und Bein und brachte Tom dazu, von Nico abzulassen.

Beide standen auf und funkelten sich wütend an. Allen Anscheins nach hatte niemand von ihnen ernsten Schaden genommen. Nico fauchte: "Dann nimm sie dir doch, deine Lille - wenn sie dich haben will, von mir aus. Aber komm mir bloß nie mehr zu nahe!"

Und wütend schlich er davon. Die Menschentraube löste sich wieder auf und der DJ warf erneut eine Platte auf den Spieler. So schnell wie alles angefangen hatte, war es vorbei.

Lille nahm Toms Hand und zog ihn in den Vorraum. Dort fiel sie ihm in die Arme. "Oh Tom, du bist so ein Idiot! Ich hatte solche Angst um dich!"

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Tom fühlte eine warme Erleichterung in sich aufsteigen.

"Lille - du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass du das sagst."
Er ließ von ihr ab.
"Lille -wir müssen reden oder meinst du nicht auch?"

Lille schluckte. Sie spürte, wie ihr sorgfältig zurechgelegter Plan gerade in tausend Einzelteile zerbrochen war. Wie ein Kartenhaus, ohnehin instabil, das durch einen Windhauch zusammengefaltet vor ihr lag.

Sie sah in Toms Augen, die nach einer Antwort suchten. Ratlosigkeit machte sich in ihr breit. Doch dann wurde sie mit einemmal ganz ruhig. Sie sah Tom fest an und nickte.

Er strich ihr sachte über den Arm. "Gut, Lille. Sollen wir ein Stück gehen?"

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Lille nickte erneut. "Ja, Tom. Lass uns ein Stück gehen."

Und gemeinsam verließen sie das Jugendhaus und gingen schweigend die Straße hinab...


FS folgt!
 
Sooooooo meine Danni! Auch hier ein Kommi für dich!
Ich finde es bemerkenswert, wie du Lillies Schicksal aufzeigst. Gerade auch das Problem, wie man jetzt mit den Mitmenschen umgeht, ob man sie aufklärt oder nicht....wie man sich verhalten soll....all das und die tiefe Angst, aber auch das Abfinden kommen dabei zur Geltung. Du rückst nicht Lillies Krankheit in den Vordergrund, sondern die Menschen welche damit leben müssen. Finde das toll!
Lillie ist auf einem Weg, ihr Schicksal anzunehmen. Sie wirkt gefasst und ruhig, will noch genießen und glücklich sein. Dieses Recht, so finde ich, steht niemanden so sehr zu wie ihr!
Ich fand es ja heftig, wie sie sich vor Tom verhalten hat. Der arme Kerl muss am Boden gewesen sein. Er konnte sich all das nicht erklären. Zum Glück hat ihn sein Kumpel dazu gebracht, nochmals mit Lillie zu sprechen. Er kam zum rechten Zeitpunkt, mag mir nicht ausmalen wozu Nico noch fähig gewesen wäre. Er hat einfach Lillies Auffassung von Spass falsch gedeutet. So, wie er es eben deuten wollte. War fast klar, dass er sich nicht mit unterhalten zufrieden gibt. Kerle wie er sind immer auf ein Abenteuer aus. Und dafür ist Lillie zu schade. Mistkerl!
Schön, dass sie sich ihm jetzt wohl endlich anvertraut. Er ist genau das, was sie braucht um das Leben noch zu genießen und das zu tun, was all ihre Träume erfüllt. Ich glaub, so werden die letzten Wochen ihres Lebens auch die schönsten, auch wenns blöd klingt.
Wieder super schön geschrieben, sehr tolle Fotos....ich freu mich aufs nächste Kapitel!

Küsschen,
deine Chrissy
 
huhu. tut mir wirklich furchtbar leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe. hatte sehr viel um die ohren und bin nicht zum lesen gekommen. habe die letzten kapitel jetzt aber alle nachgeholt und bin immernoch total begeistert von der story (auch wenn sie sehr traurig ist). aber vielleicht gibt es ja doch noch ein happy end? das fände ich soooo schön.

LG Melian
 
@Chrissy: Ja, ich denke, für Tom war es völlig unverständlich, warum Lille sich so verhalten hat. Er kennt Lille ja auch schon eine Weile und plötzlich war sie so anders. Gut dass der nüchterne Mirko zur rechten Zeit am rechten Ort war, was? :) Danke Dir für Deinen Kommi!!!
@Melian: Schön, dass Du wieder dabei bist und danke für Deinen Kommi! Ob es ein Happy End gibt - abwarten ;)

Kapitel 18

Geständnis


Lille und Tom schlenderten eine Weile schweigend durch die Straßen. Die Nacht war mild und unglaublich klar. Die Sterne und der Mond funkelten mild auf sie herunter.

Lille dachte nicht nach. Sie genoß es einfach, so neben Tom durch die Straßen zu laufen. Sie fühlte sich erstaunlich ruhig und gelassen. Das Schicksal hatte ihren Weg bestimmt und nun, so schien es ihr, brauchte sie nur noch den vorgegebenen Spuren zu folgen. So setzte sie einen Schritt vor den anderen ohne nachzudenken.

Auch Tom schwieg, als wolle er den Zauber des Moments nicht stören. Ohne es zu merken, schlugen beide den Weg zum Park ein und setzten sich schließlich fernab des Hauptweges auf eine kleine Bank, die geschützt unter einigen Weiden stand. Ohne ein Wort zu sprechen, legte Tom sachte seinen Arm um Lille und diese rückte näher zu ihm. So saßen sie eine Weile und hörten das sanfte Zierpen der Grillen um sich herum.

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Nach einigen Minuten löste Lille sich sachte aus Toms Umarmung, rückte ein Stück zur Seite und sah ihn an. Sie wusste, dass sie nun sprechen musste. Ein banges Gefühl beschlich sie, doch dann schluckte sie es hinunter und sagte leise: "Ich denke, ich muss dir etwas gestehen, Tom."

Tom sah sie aufmerksam an, sagte jedoch kein Wort.
"Du willst sicher wissen, was mit mir los ist.... zu allererst will ich mich bei dir entschuldigen für alles, was ich dir in der letzten Woche angetan habe", sagte Lille leise und sah beschämt zu Boden.

"Du hast das, was du am Dienstag sagtest, also nicht ernstgemeint?" sagte Tom ruhig.
Lille schüttelte den Kopf. "Nein, natürlich nicht, Tom. Es war nur eine Notlüge von mir... ich ... wollte dich nur schützen, Tom. Damit du nicht so sehr leidest, wenn... wenn es soweit ist."

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Tom sah Lille besorgt an. Die ruhige Ernsthaftigkeit in ihrem Gesicht und ihrer Stimme machte ihm Angst.
"Lille, was meinst du damit? Was sollte schlimmer für mich sein als dich zu verlieren, weil ich nicht mit dir zusammen sein kann?"

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Lille sah ihn nachdenklich an und sagte dann langsam: "Nun ja - mich für immer zu verlieren, nehme ich an."

Tom sah sie verstört an. "Was willst du mir damit sagen?"

"Tom - meine Ohnmacht neulich - das war keine Erkältung. Ich hab einen Tumor im Kopf."

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"Ich werde sterben, Tom. Man kann nichts dagegen tun."

Tom schrak zusammen, als habe man ihn mit einer Nadel gestochen.

"Nein, Lille! Das - ist doch nicht wahr, oder?"

Sie war so leid, es immer wieder aussprechen, erklären und beteuern zu müssen, wo es doch für sie selbst so unglaublich schien.

"Doch, Tom, es ist wahr", sagte sie leise. "Ich wollte dir einfach ersparen, dass du mich auf diese Weise verlierst. Ich dachte, wenn du mich hasst, wird es leichter für dich. Denn wir haben nur noch wenige Wochen zusammen - drei oder vier. Und was ist das schon?"

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Tom schlug die Hände vors Gesicht und sagte kein Wort mehr. So saßen beide eine halbe Ewigkeit nebeneinander. Lille beobachtete Tom angespannt. Er war still, aber seine Schultern zuckten immer wieder verräterisch und sein Atem ging stoßweise.

Sie spürte, wie sich ihr Herz zusammenzog, meinte, seinen Schmerz am eigenen Leib zu spüren und zögerte einen Moment, ob sie das richtige getan habe...

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Doch dann sah Tom plötzlich wieder auf und lächelte sie schwach an.

"Lille - es ist gut, dass du es mir gesagt hast. Ich kann es kaum glauben, dass du all das auf dich genommen hast, um mich zu schützen. Aber du warst im Irrtum, Lille. Ich hätte dich nie hassen können. Und ich hätte es mir nie verziehen, nicht die Wahrheit herausgefunden zu haben, Lille."

Lille seuftze erleichtert auf. "Lille - es... ist furchtbar, was du mir da gerade gesagt hast. Aber ich bin froh, dass ich es nun weiß. Wir - wir werden diese Wochen nutzen, Lille. Ganz egal, wie viel Zeit uns noch bleibt, wir werden jede Sekunde auskosten." Er sah sie sanft an. "Du siehst so schön aus, Lille."

Lille fühlte, wie sie ein ungekanntes, weiches Glücksgefühl ergriff, als Tom sie sachte in die Arme schloss.

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So saßen sie beide eine Zeit schweigend da. Irgendwann sagte Tom: „Lille… ich muss dir etwas sagen. Ich hab mich ganz schrecklich in dich verliebt, weißt du das.“

Lille sah gerührt zu Boden. „Und ich mich in dich, Tom“, sagte sie.
Sie merkte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, aber diesmal nicht aus

Traurigkeit, sondern vor Glück. Mit einemmal schien nichts mehr schwierig oder bedrohlich. Die Luft umspielte sie sanft, über ihnen rauschten die Blätter der Bäume, irgendwo zirpte eine Grille… und sie umgab die Wärme von Toms Körper, sein Geruch drang in ihre Nase und sein Atem streifte ihre Wangen.


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Es war gut, wie es war. Alles war gut.



Ende Kapitel 18!


FS Folgt
 
Oh jaaaaaaaaaaa....jetzt ist wirklich alles gut erst einmal für mich. Tom steht zu Lillie, etwas anderes hab ich nie vom ihm geglaubt oder erwartet. Er hat ein so grosses Herz und mir war klar, dass seine Liebe diesen Schmerz abfängt und die letzten Wochen so besonders machen würde. Für Lillie und ihn selbst!!! Es wird etwas bleiben, dass er ewig im Herzen tragen kann. So lebt Lillie auch nach ihrem Tod weiter. *snief* Unglaublich, dass sie nicht mehr lang leben kann. *DanianflehundbittendaufdenBodenfall* ;) Nee, im Ernst. Mir ist schon klar, dass ein Happy End nicht möglich ist. Ich glaub nicht, dass sich die Ärzte so sehr geirrt haben.
Ich finde, du hast sehr bewegend und schön geschrieben, Fotos sind aussagekräftig und gelungen. Wie eh und je!
Ich bin gespannt, was nun kommt...weil nun ist wirklich alles offen...ich stelle es mir sehr schwer vor, die letzten Kapitel nun zu schreiben in Lillies Leben.
 
ja, ich weiß dass ein happy end wohl schwer hinzubekommen wäre, ohne dass es auf einmal eine fantasy geschichte wird. aber ich mag happy ends :)
wieder eine tolle fortsetzung. du beschreibst alles echt super. man kann sich sehr gut in die situationen rein versetzen.

LG Melian
 
Sorry, konnte mich übers Wochenende nicht melden, habe aber heute mit sehr großen Interesse deine Fortsetzungen gelesen und ich kann nur sagen: Super gemacht! Ich bin froh, dass Lille Tom endlich die Wahrheit gesagt hat! Sonst hätte sie ihn glaube ich noch mehr verletzt. Die Story nimmt mich schon allein deshalb ziemlich mit weil mein Mann auch Tom heißt :-)
Du hast echt 'nen tollen Schreibstil und die Bilder sind auch Klasse, mach weiter so! ;-)
 
@Chrissy: Freut mich, dass ich Dich zufrieden gestellt habe :D Und ob Dein Flehen was bringt - verrat ich nicht ;) Aber Du hast recht, ich denke auch, dass es gut war, dass Lille nun doch offen gestanden hat, was los ist. So können sie die letzten Wochen noch genießen und es bleibt etwas von Lille zurück - wunderschön hast Du das Formuliert, vielen lieben Dank!
@Melian: Ich mag Happy Ends auch lieber - wenn ich die Geschichte lese zumindest ;) Danke für Deinen Kommi! Es freut mich sehr, dass ihr euch so gut reinversetzen könnt, denn darauf kommt es ja an!
@schwarzerengel: Ich danke auch Dir sehr für den tollen Kommi! Ich denke auch, es war gut, dass sie es ihm gesagt hat. Ich denke mal, er hätte es sich nie verziehen, wenn sie gestorben wäre und sie wären so wie vorher zueinander gestanden...



So! Es geht langsam, aber sicher auf den Endspurt zu, ihr Lieben. Deswegen heute direkt noch Mini-Kapitel 19!


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Kapitel 19

Sternenstaub


Währenddessen kamen Toni und Jazzy nur einige Kilometer weit entfernt an einem ganz besonderen Platz an. Sie hatten eine ganze Weile im Eiscafé gesessen, erzählt und viel gelacht.

Irgendwann hatte Toni sie aufmerksam angeschaut und gesagt: "Jazzy, möchtest du noch ein bißchen mit mir herumfahren? Ich kenne da so einen besonders schönen Flecken etwas oberhalb des Sees. Da fahre ich immer hin, wenn ich besonders glücklich oder traurig bin."

Jazzy atmete tief durch, sie fühlte sich geschmeichelt, dass Toni ihr diesen besonderen Ort zeigen wollte. "Natürlich, gerne, Toni!"

So stiegen sie fünfzehn Minuten später auf einer Anhöhe über dem See aus dem Auto und liefen einen kleinen Feldweg entlang, bis zu seiner alten verwitterten Mauer kamen. Von hier aus hatte man einen fantastischen Blick über den See und die umliegende Landschaft.

"Das ist mein Lieblingsplatz", erklärte Toni und ließ die Augen ruhig über den See gleiten, der sich im Mondlicht spiegelte. "Gefällt es dir?"

Er drehte sich zu ihr um und sah sie ernst an.

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Jazzy nickte. "Ja... ja... es ist... einfach toll, wirklich..."
Toni zog die Brauen hoch und ging einige Schritte zur Seite.

Jazzy seufzte und trat ein Stück näher an die Mauer. Irgendwie lief gerade alles unrund. Die ganze Zeit waren sie sich so nahe gewesen, aber schon im Auto hatte Toni aufeinmal eisern geschwiegen und auf ihr Geplapper höchstens ein "Mmhhhh" erklingen lassen.

Traurig fummelte Jazzy an ihrer Hose herum. Vermutlich würde sich diese Sache hier wieder genauso im Sand verlaufen wie viele andere zuvor. Den Jungs war sie oft einfach zu resolut, zu aufgekratzt und ein bißchen zu speziell.

Sie warf einen Blick zu Toni, der immer noch schweigend mit dem Rücken zu ihr stand. Hatte sie etwas falsches gesagt oder getan?

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"Weißt Du - ich... bin noch nie mit jemandem hier her gekommen. Du denkst vielleicht, ich fahre mit jedem Mädchen, das ich treffe hier rauf, weil es so schön romantisch ist..." sagte Toni plötzlich.

Jazzys große runde Augen weiteten sich und eine ungekannte Größe, als sie seine Worte vernahm. Er drehte sich zu ihr um.
"Aber nein! Das dachte ich nicht!" rief sie schnell. "Wie kommst du nur darauf?"

Toni zuckte mit den Achseln. "Ich weiß nicht... es war so ein Gedanke... weißt du... ich würde nur einen ganz besonderen Menschen mit hierher nehmen... so jemanden wie dich."

Toni kam auf sie zu und griff nach ihren Händen.

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Jazzy schluckte und lächelte ihn dann an. "Ich bin froh, hier oben zu sein. Mit dir hier oben zu sein."

Toni zog sie an sich und sah ihr in die Augen. "Weißt du, Jazzy", sagte er dann und ein leichtes Lächeln umspielte seinen Mund. "Du gefällst mir. Du gefällst mir wirklich. Du bist so ein richtig verrücktes Huhn und genau das macht dich so einzigartig. Ich glaube, ich könnte mich in dich verlieben..."

Jazzy lachte auf. "Hältst du das für charmant, einen Mädchen, in das du dich verlieben willst, zu sagen, sie sei ein verrücktes Huhn?"

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Toni grinste und zuckte mit den Schultern. "Darüber mache ich mir keine Sorgen. Ich nehme an, dieses Mädchen weiß selbst sehr genau, dass sie ein verrücktes Huhn ist und wird`s mir nicht übel nehmen. Die einzige Frage, die bleibt ist die, ob das verrückte Huhn mich genauso mag?"

Jazzy sah ihn erst an. "Das fragst du noch..."

Sie spürte, wie ihr ganzer Körper vibrierte und ihr das Herz bis zum Halse schlug. Sowas hatte sie bei all ihren Flirtereien noch nie erlebt.

Herrjeh, war es das, was Lille gemeint hatte, als sie erzählte, wie es sich anfühlt, den richtigen gefunden zu haben, sich Hals über Kopf in jemanden zu verlieben, mit Haut und Haar?

Sie konnte nicht länger weitergrübeln....

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Sachte ließ Toni von ihr ab und warf einen Blick in Richtung See.

"Sieh dir das an", sagte er dann und deutete in den Himmel. Jazzy richtete die braunen Augen nach oben und holte tief Luft. Die Sterne funkelten hell und klar auf sie herab, als wollten sie ihnen Applaus spenden.

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"Die Sterne sehen überall gleich aus", flüsterte Lille leise. "Ist das nicht beeindruckend? Es ist völlig egal, wo du dich befindest, ob hier oder in Afrika. Sie sehen immer gleich aus. Du schaust vielleicht in einem etwas anderen Winkel auf sie, mag sein. Aber letztlich ist der Sternenhimmel immer gleich. Wer weiß, wie viele Menschen unter demselben Himmel in diesem Moment weinen, lachen, sich küssen oder streiten..."

Tom richtete den Blick nach oben, wo zwischen den Blättern der Bäume ein faszinierend klarer Sternenhimmel auf sie herabfunkelte.

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Er antwortete eine Weile nicht und genoss einfach nur Lilles Nähe. Der Park war menschenleer und die Nacht war mild und beide hatten sich fernab vom Weg unter einigen Bäumen auf dem trockenen Gras ausgestreckt und starrten schweigend in den Himmel.

Nach einer Weile brach Tom das Schweigen. "Lille... hast... hast du Angst?"
Lille strich ihm sachte über den Kopf, den er in ihren Schoss gelegt hatte. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, Tom. Jetzt nicht mir. Jetzt bist du bei mir."

Tom drückte ihre Hand.
"Hast du Angst, Tom?" fragte Lille leise.
Tom seufzte. "Ich weiß es nicht", flüsterte er. "Ich - ich weiß nur, dass ich dich furchtbar vermissen werde, Lille. Und... ich fühle mich so unendlich hilflos, denn ich kann nichts dagegen tun, kann es nicht verhindern..."

Lille erwiderte nichts. Sie kannte dieses Gefühl.
"Tom... weißt du... ich habe keine Angst mehr", sagte sie schließlich. "Ich habe viel nachgedacht in den letzten Tagen. Und ich denke, es ist mein - unser - Schicksal, so komisch sich das auch anhören mag. Ich will mein Leben nicht in Jahren messen, sondern in schönen Momenten. Und mein Leben war immer schön und wird es hoffentlich bis zum Ende sein."

Wieder schwiegen beide eine Weile.

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"Sieh dir diese Sterne an", hauchte Lille nach einer Weile erneut. "Ich glaube, jeder Mensch, der stirbt, wird zu einem winzigen, glitzernden Korn Sternenstaub. Und alle gemeinsam stehen sie am Himmel und ergeben dieses wundervolle Firmanent, auf das wir gerade blicken dürfen."

Lille sah Tom an. "Wenn du mich vermisst, Tom, dann schau in den Himmel und denk an das, was ich dir gerade gesagt habe. Ich bin sicher, dass ich dort sein werde."
Tom griff nach Lilles Hand und drückte sie sacht. "Ich liebe dich, Lille."
Es war kaum mehr als ein Flüstern.
"Ich dich auch, Tom..."

Und schweigend richteten die beiden jungen Menschen ihre Blicke wieder in Richtung des Himmels, der in all seiner Pracht sanft auf sie hinabfunkelte, als wolle er ihnen versprechen, dass alles gut werde.


Ende Kapitel 19!

Fortsetzung folgt
 
"Sieh dir diese Sterne an", hauchte Lille nach einer Weile erneut. "Ich glaube, jeder Mensch, der stirbt, wird zu einem winzigen, glitzernden Korn Sternenstaub. Und alle gemeinsam stehen sie am Himmel und ergeben dieses wundervolle Firmanent, auf das wir gerade blicken dürfen."


:schnief::schnief::schnief: Diese Stelle ist für mich die aller, aller, allerschönste der ganzen Story. Das hast du so wunderschön geschrieben, dass hat mich bis ins Herz berührt.
Schon allein dafür hat sich das alles gelohnt und es ist ein schöner, tröstender Gedanke, den Lillie da ausgesprochen hat.
Mensch, ich freu mich so für sie und Tom...dass sie die Chance haben dieses Glück zu erleben. Sei es noch so kurz...es wird Spuren hinterlassen. Und durch diese lebt Lillie auf ewig weiter!
Auch die Szenen mit Jazzy fand ich gigantisch schön! Sie hat es so verdient, glücklich zu sein. Ich glaub, mit diesem jungen Mann hat sie einen gute Wahl getroffen. Er scheint nett, vernünftig und ehrlich zu sein. Das Herz auf dem rechten Fleck...
Das für mich schönste Kapitel, auch wenn du es nur als kurzes Zwischenkapitel bezeichnet hast. Aber es beinhaltet so viel tröstliches und so viel Glück, Hoffnung und Zuversicht...du hast selbst mit diesem kurzen Kapitel viel geleistet. Ich finds einfach traumhaft!
Dein Schreibstil beeindruckt mich, du drückst dich so schön gefühlvoll aus...klasse!
Die Fotos vom Sternenhimmel sind einfach nur toll! Grade das, in welchem die Blätter der Bäume mit drauf sind. Schön, ehrlich!
Deine Chrissy :hallo:
 
Boah, da könnte man glatt anfangen zu heulen, so traurig und doch schön ist das Kapitel... Lille und Tom wären echt das perfekt Traumpaar. Schade das Lille bald sterben wird. Ich würde den beiden es echt gönnen, ihr Leben gemeinsam zu verbringen. Aber ich hoffe, das wenigstens Jazzy und Toni dieses Glück nicht vorenthalten bleibt. Mach bitte bald weiter, ja? LG
 
@Chrissy: Ja, da hast du Recht. Es IST tröstlich, dass Lille sich Tom anvertraut hat und was sie über das, was nach dem Tod kommt, denkt. Auch wenn es vielleicht etwas klischeehaft anmuten mag - ich denke, es wird ihm helfen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.
Danke für das Kompliment mit dem Sternenhimmel! ... naja, schließlich ist das irgendwie das große "Motto" der Geschichte... und da gefiel es mir so gut, zu verdeutlichen, dass vier junge Menschen dasselbe Sternenbild ansehen und eigentlich stehen alle veir am Anfang ihrer jungen Liebe... nur unter ganz verschiedenen Voraussetzungen. Danke Dir für Deinen lieben Kommi und eine Umarmung für Deine Worte!
@schwarzer-engel: Vielen Dank für Denen lieben Kommi! Ja, sie passen total gut zueinander, finde ich auch... Und Jazzy und Toni auch, ja. Vielleicht hats ja was tröstliches, dass es für sie weitergeht...?
@Melian: :D Da kann ich Dir nur zustimmen. Nur gottseidank geht es da nichts o traurig zu!!

Wir nähern uns dem Finale.... und hier kommt Kapitel 20!

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Kapitel 20

Erinnerungen


Lille strich sich mit nervösen Fingern über den leinernen Stoff ihres Kleides und warf einen raschen Blick in den großen Spiegel vor ihr.

Sie war so froh, in diesem Moment genau hier zu stehen. Durch die Räume schwebte das Gemurmel von vielen verschiedenen, gedämpften Stimmen und hinter ihr ging aufgeregtes Getrappel vor sich.

Es war Premierenabend. Das Theater war proppenvoll. Lille sah sich nachdenklich im Spiegel an. Sie erinnerte sich an die letzten Wochen...

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Sie war froh, dass sie Tom die Wahrheit gesagt hatte. Vermutlich hätte sie sich es nie verziehen, es anders gemacht zu haben.

Die beiden hatten wunderschöne Tage miteinander verbracht. Sie waren nahezu keinen Moment voneinander getrennt gewesen in den letzten vier Wochen. Fast jede Nacht hatte Tom bei ihr geschlafen. Es war wunderbar gewesen, diesen Alltag mit ihm leben zu können.

Auch wenn es für ihn bestimmt noch schwerer würde, nun, da sie sich so aneinander gewöhnt hatten. Und doch wollten beide keine Sekunde missen

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Eines Abends hatte Tom sie angesehen und ihr zart die Wange gestreichelt. Ihr war klar gewesen, was nun geschehen würde...

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"Lille... wenn es Dir zu früh ist..." begann er leise. Doch sie schüttelte den Kopf! Sie hatte keine Zeit, jahrelang auf ihr erstes Mal zu warten!

Es sollte mit Tom geschehen. Und hier und jezt!

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Auch mit Jazzy hatte sie viel unternommen - auch wenn diese viel mit Toni unterwegs war! Ach, was freute Lille sich für ihre beste Freundin! Endlich hatte sie einen netten Jungen gefunden, den sie über alles lieb hatte!

Und doch hatten beide sich Zeit genommen, hatten viel Faxen gemacht und waren oft unterwegs gewesen, schwimmen, Eis essen - als sei alles ganz normal

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Das Leben war so intensiv gewesen wie nie zuvor.

Lille war froh, dass sie von schlimmen Beschwerden verschont geblieben war. Sie hatte oft Kopfschmerzen und ab und an war ihr schwarz vor Augen geworden. Aber ihren Alltag hatte sie meistens gut bewältigt.

Sie hatte keine Angst mehr. Sie machte sich nur noch Sorgen, um die, die sie zurücklassen musste - Tom... und vor allem ihre Eltern. Tom war jung, er würde darüber hinwegkommen. Auch Jazzy, sie hatte Toni an ihrer Seite. Aber ihre Eltern? Sie hatte viel mit ihnen gesprochen und hoffte, dass sie den Verlust irgendwann verschmerzen würden... ihr zuliebe...

Lille sah sich im Spiegel an. Sie war bereits fertig angezogen und frisiert. Es war ein Geschenk, heute Abend hier zu stehen.

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"Na, meine Schöne? Aufgeregt"? hörte sie eine Stimme hinter sich

"Du siehst wirklich hübsch aus."
Tom lächelte und nahm ihre Hand.

Lille lachte. "Also, irgendwie fühle ich mich um Jahre älter. So eine Frisur hatte ich mein Lebtag noch nicht."

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"Ach was, du bist wunderschön", sagte Tom. "Nur etwas blaß schaust du aus", stellte er besorgt fest. "Ist alles in Ordnung mit Dir?"

Sanft strich er ihr über die Wange.

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Lille nickte. "Ja, mir geht es gut. Ich bin nur sehr aufgeregt. Du etwa nicht?"

"Nein, Du bist doch bei mir." Tom zog sie nahe an sich.

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"Ich bin so froh, dass wir heute Abend hier stehen dürfen - gemeinsam", sagte Lille leise.
Tom nickte. "Und ich erst..."

Lille sah ihn nachdenklich an. Er schien in den letzten Wochen um Jahre älter geworden ... aber zu seinem Vorteil.

"Vergiss nicht, Tom, dass ich dich sehr, sehr lieb hab", flüsterte Lille und küsste ihn sachte.

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"Auf Position!!!!" hörte man da Bettinas Stimme, die sich vor Aufregung fast überschlug. "Wir fangen gleich an!"

Lille lachte und sah tom an. "NUn wissen alle Zuschauer Bescheid."

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Tom grinste zurück, doch bevor Lille sich aus seiner Umarmung lösen konnte, drückte er sie noch einmal feste an sich, sog ihren Geruch tief ein und sagte. "Vergiss nicht, Lille... ich liebe dich... und werde dich immer lieben."

Lille strich ihm sacht übers Haar. "Das werde ich nie vergessen", versprach sie ihm und dann spurteten beide nach vorne auf die Bühne. Der Vorhang öffnete sich und es wurde still.

Die Premiere hatte begonnen.



Ende Kapitel 20!


FS folgt!
 
Du weisst ja schon vom anderen Thread, dass ich von deinem aktuellen Kapitel total begeistert bin!
Es kommt schön zum Ausdruck, dass Lillie sich mittlerweile mit ihrem Schicksal abgefunden hat und es akzeptiert. Sie macht auf ihre Weise das Beste daraus und hält an dem fest, was sie noch hat. Sie ist bereit zu gehen, auch wenn das total unglaublich klingt. :-( Sie trägt es mit Würde und Fassung, man kann sie nur bewundern.
Ihr grosses Herz fühlt nicht mit sich selbst, sondern mit den Menschen die es zurücklassen muss. Das ist echt eine Stelle, da hätte man heulen können. Lillie hat keine Angst vor dem Sterben, sie sorgt sich um die Menschen die zurück bleiben....das find ich beeindruckend.
Toll geschrieben, schöne Fotos!
Mehr gibts echt nicht zu sagen. :-)

Kuss
Deine Umzugsgeplagte Chrissy
 
Wunderschön geschrieben! Da könnte man glatt meinen, das passiert wirklich...
Insgeheim hoffe ich ja darauf, das noch ein Wunder geschieht und Lille doch noch geheilt wird. Ich würds den beiden von ganzen Herzen gönnen...
Mach bitte schnell weiter!





 
@Chrissy: Vielen Dank für Deinen Kommi! Ja, Lille denkt eigentlich fast nur noch an die Menschen um sich und wie sie es verkraften werden. Denn dann kann sie ja nicht mehr helfen, nichts mehr tun. Sie ist da sehr hilflos, glaube ich.

@schwarzer_engel: Auch Dir vielen lieben Dank für Deinen Kommi! Ich kann verstehen, dass ein HappyEnd schön wäre... naja, Du liest es ja jetzt :)




Heute ist es also soweit, ich poste das Finale von Sternenstaub. Leider hatte ich in diesem Forum ja offenbar doch sehr wenige Leser/innen, darum möchte ich mich bei den wenigen treuen Seelen, die immer wieder gepostet haben, ganz herzlich bedanken! Ich hab die Story hier nur wegen Euch fortgeführt!

Ich hoffe, das Ende gefällt euch, auch wenn es ein bißchen traurig ist!
 
"Sternenstaub" - Das Finale


Kapitel 21

Lille


Der Vorhang fiel. Es war dunkel und still im Theater. Für einige Sekunden hätte man das Fallen einer Stecknadel hören können.
Auf leisen Sohlen schlich das komplette Ensemble in die Mitte der Bühne und stellte sich wie besprochen in Reih und Glied auf. Lille und Tom traten ein Stück nach vorne.

Lille spürte ihr Herz bis zum Halse klopfen und das Adrenalin durch ihren Körper strömen, als der Vorhang sich erneut öffnete und ein ohrenbetäubender Applaus aufbrandete und die jungen Menschen auf der Bühne in purer Euphorie badete.

"Wir haben es geschafft!" rief Anna hinter ihnen glücklich. Die jungen Menschen konnten nicht mehr an sich halten. Wochen um Wochen hatten sie geprobt, geackert, Texte gelernt, sich manchmal über ihrem eigenen Chaos verstritten und viel ihrer Zeit für diese Sache geopfert. Nun ernteten sie die Früchte ihrer Arbeit - und sie schmeckten süßer als sie es sich je vorgestellt hätten...!

Der Vorhang schloss sich erneut, nachdem sich alle verbeugt hatten. Doch der Applaus verstummte immer noch nicht. Die Euphorie jedoch bahnte sich in mächtigen Wellen ihren Weg in den Darstellern und begeistert juchzten und applaudierten sie sich selber.

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Überglücklich ließ Lille sich in Toms Arme fallen. "War das nicht gigantisch?" rief sie atemlos. "War das nicht der Hammer?"
Tom hielt sie fest und lachte laut. "Das ist kein Ausdruck! Es war wunderbar, mit dir auf dieser Bühne zu stehen! Es war einfach wundervoll!! Mir fehlen die Worte!"

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Er zog sie an sich und küsste sie mit ungekannter Leidenschaft.

"Ich bin so froh, dass sich unser Traum erfüllt hat!!" rief Lille lachend. Der Applaus brandete immer noch durch den Saal, als wollten die Zuschauer den Darstellern bedeuten, nocheinmal eine Runde weiterzuspielen.

Bettina juchzte und brüllte vor Freude hinter ihnen. Sie war unendlich stolz auf ihre Truppe. Während der Rest noch grölte und klatschte, wurde Lille mit einmal ganz ruhig und sah Tom sanft an.

"Ich liebe dich", formte sie mit ihren Lippen und Tom tat es ihr gleich.

Noch nie im ganzen Leben hatten sie ein solches Glück empfunden.

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Dieser Abend war perfekt.


...

Lille zuckte zusammen. "Lille", sagte Tom besorgt. "Hast Du wieder Kopfschmerzen?"
Lille nickte mühsam. Ein heißer Schmerz durchzog abermals ihre Stirn.

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"Es geht schon", murmelte sie und spürte im selben Moment, dass sie sich diesmal täuschte. Der Schmerz änderte sich nicht wie sonst, verschwand nicht, wurde nur bohrender und dringlicher und schien ihr die Kraft aus den Beinen zu ziehen.

Sie sah Tom kurz an. "Es ist soweit", flüsterte sie leise.

Die anderen um sie herum waren noch so mit sich beschäftigt, dass niemand merkte, was mit Lille vor sich ging. Nur Tom stand vor ihr. Stumm, reglos und wie versteinert stand er da und sah sie einfach nur an.

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Als Lille zu wanken begann, bemerkte Bettina, was vor sich ging.
"Lille!" rief sie. "Ist dir nicht gut?"
Sie sah das Mädchen einen Moment lang an und spürte, wie ihr eine ungekannte Angst in die Glieder stieg.
"Ich - ich rufe einen Krankenwagen!" stieß sie hervor.

Doch Tom sah auf und sagte: "Nein! Nein, Bettina, lass es..."
"Aber..."
"Nein, Bettina", stieß Lille hervor.
"Lille braucht keinen Arzt", sagte Tom entschieden und sah Lille traurig an.

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Lille warf ihm einen dankbaren Blick zu und spürte im nächsten Moment, wie sie alle Kraft verlor und sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte.

Sie spürte, wie alles um sie herum sich in seinen sanften und warmen Nebel zu hüllen begann. Irgendwo vernahm sie die leise Stimme Jazzys, die irgendjemanden anrief, ihre Eltern zu holen. Andere Stimmen begannen zu schreien und zu schluchzen.

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Doch all das war nicht mehr wichtig. Sie spürte nichts mehr. Keinen Schmerz und kein Leid.

Wie ein Kind zusammengerollt blieb sie auf den Brettern der Bühne liegen. Ihre Gesichtszüge entspannt und weich, als würde sie schlafen.

Tom trat an sie heran, kniete sich neben sie und küsste sie sachte auf die Wange. Er wusste, dass sie nichts mehr spürte. Der Applaus war verstummt und es war still im Theater geworden.

Toms Augen richteten sich auf eines der Fenster und er sah hinauf in den Nachthimmel. Und er fühlte tief in seinem Herzen, dass Lille ihm in diesem Moment einen letzten Kuss zuwarf und sich dann erhob, frei und glücklich, und immer höher und höher flog, ohne zu wissen, was Schmerz oder Trauer waren.



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Sie flog und flog immer weiter... bis sich ihre Spur letztlich im tiefschwarzen Blau des Nachthimmels verlor.
 
Epilog


Es war ein sonniger Nachmittag. Auf dem kleinen Friedhof war es ruhig. Vögel zwitscherten und in der Ferne hörte man das Geräusch der Umgehungsstraße.

Ein paar bauschige Wolken schmückten den tiefblauen Himmel und ein sachtes Lüftchen verteilte die warme Luft in angenehme Brisen.

Das Leben ging weiter, fast so, als sei nie etwas geschehen.

Doch sechs Menschen standen an diesem Tage vor dem marmorierten Grabstein und hingen ihren Gedanken nach...

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Jeder von ihnen hatte seine ganz eigenen Erinnerungen an ein junges, hübsches Mädchen, das noch vor wenigen Tagen in ihrer Mitte gelebt hatte und das für immer tiefe Spuren in ihren Herzen hinterließ...

... Maria und Bernhard dachten an ihre geliebte Tochter...


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.. Jazzy an ihre beste Freundin...

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...und Tom an den Menschen, den er mehr geliebt hatte als alle anderen bisher in seinem Leben...

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Tom sah auf, als die Bilder in seinem Kopf verblassten. Und trotz aller Trauer fühlte er, wie ein Lächeln seine Lippen umspielte

Er war froh, Lille gekannt zu haben und dankbar für all das, was sie ihm gelehrt und gegeben hatte.

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Für ihn war sie nicht fort. Er spürte sie jeden Tag um sich, wie ein sanfter, warmer Schauer. Nie würde er das vergessen, was er mit ihr erlebt hatte.
Nichts war umsonst gewesen. Und er war dankbar für jede Sekunde, in der hatte lieben dürfen und geliebt worden war...


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"Ich bin nicht tot, ich wechsel nur die Räume.
Ich leb in euch und geh durch eure Träume"
 
:schnief::schnief::schnief::schnief::schnief:
Ich kann auch hier nur nochmals sagen....ein würdiges Finale für eine grandiose Story!
Sie gibt so viel Hoffnung für die Menschen, die zurück bleiben. Das es sich immer lohn, weiter zu kämpfen und nie aufzugeben. Im Bezug darauf, was man zurück lässt und wie andere an einen denken. Was man schenkt und gibt und was man zurück bekommt.
Lillie hat aus ihrem Schicksal das Beste gemacht. Sie hat weiter gelebt, gelacht und war glücklich. Es klingt grotesk, aber ich bin sicher sie war glücklich.
Die Fotos, welche Tom durch den Kopf schießen in Gedanken an Lillie sind einfach nur gigantisch schön geworden. Sie untermalen alles in wunderbare Art und Weise.
Das Video zur Story ist einfach nur Wahnsinn. Darin kommt alles rüber, was die Story so wunderbar macht. Die Erinnerungen bleiben immer und durch sie lebt Lillie in allen weiter.
Dein Schreibstil war und ist einfach grandios. Die Fotos immer ruhiger und trotzdem total passend. Sehr natürlich und der Story angepasst. Toll, Danni! Ehrlich toll!!!

DANKE dafür, dass wir das miterleben durften.

Deine Chrissy
 
wow, die FS war wirklich toll!!!!!
 
Danni, das war echt 'ne super Leistung! Eine der besten Storys die ich je gelesen habe hier! Echt Schade das nur so wenige die Story anscheinend gelesen haben... Am Schluß hab ich echt feuchte Augen gekriegt! Hoffentlich machst du bald noch 'ne Story!
Vielen Dank für deine Mühe und das du uns an so einer tollen, ergreifenden Geschichte hast teilhaben lassen!
DANKE! *knuddel* LG
 
:eek::eek::eek:
Das war eine tolle FS, auch wenn sie sehr, sehr traurig war.
Ich könnte mich Ohrfeigen, dass ich sie zu spät entdeckt habe.
:schnief::schnief::schnief:
Die FS ging mir sehr nahe. So schön traurig. Ich will nicht gerne Tom sein in dem Moment. Er hat es überhaupt nicht einfach.

Ein gaaaaa...nz großes Lob von mir.
Freu mich auf deine nächste FS.
LG Lynie
 
@Chrissy: Vielen lieben dank für diesen süßen Kommi. Ich freue mich, dass Dir und euch die Story trotz aller Traurigkeit so gut gefallen hat.
Ich glaube übrigens, dass Du recht hast und dass Lille am Ende noch sehr glücklich war. Vielleicht bewusster als es die aneren menschen je sein können? Wer weiß.
Das Video soll auch genau das ausdrücken. Am Ende habe ich extra nochmal alle Bezugspersonen ins Visier genommen und ihre Erinnerungen aufleben lassen. Es soll irgendwie tröstlich sein ... sie lebt in ihren erinnerungen weiter.
Für mich war die Umsetzung der Thematik nicht ganz einfach. Wie schwierig, habe ich erst beim Schreiben selbst gemerkt. DAs Grundgerüst, die Idee zu Story ist ja 10 Jahre alt und damals habe ich das natürlich ganz anders empfunden.
Ich möchte mich bei Dir nochmal ganz besonders für deine treuen Kommentare bedanken, denn wenn Du nicht immer geschrieben hättest, hätte ich die Story vielleicht wirklich - in diesem Forum - abgebrochen!

@Melian: Nein, kein Happy End. Für mich wäre ein HappyEnd nicht schlüssig gewesen. DIe Story ist von Anfang an auf dieses Ende hinausgelaufen und hatte darin ihren Kern. Natürlich hätte ich am Ende bringen können, dass die Ergebnisse vertauscht wurden oder eine Spontanheilung stattgefunden hat, eine neue OP-Methode Hoffnung verschafft usw. Aber das wollte ich nicht, denn es wäre für mich nicht pasend gewesen. Auch wenns traurig ist :(
Auch Dir danke ich nochmal für Deine Treue und die vielen lieben Kommis!

@Stupsi: Auch Dir vielen lieben Dank für Deinen Kommi!

@schwarzer_engel: Ich knuddel Dich einfach mal zurück und bedanke mich auch bei Dir fürs treue Mitlesen! Ich freue mich sehr, dass Dir die Story so gefallen hat. Traurig ist sie wohl und es rührt mich, dass ich euch damit so gerührt hab.

@Lynie: Besser spät als nie ;) Nein, ehrlich, ich freue mich gerade aufgrund der wenigen Leser/innen wirklich über jeden einzelnen Kommi, auch noch und gerade zum Ende der Story.
Tom tut mir fast noch am wenigsten leid. Ich fühle da hautsächlich mit Llles Eltern, denn ich denke, es ibt auf der Welt nichts schlimmeres als ein Kind zu verlieren.
Tom hat ein paar wundervolle Wochen voll Liebe bekommen. Es ist natürlich schwer für ihn, aber mit 17 heilen Wunden doch noch schneller als später. Und er wird neue Liebe finden, neue Frauen, er lebt sein Leben und hat durch Lille ein kostbares Geschenk bekommen.



@ALL: Ich möchte mich übrigens an dieser Stelle noch einmal GAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAANZ herzlich bei all denjenigen Leser/innen bedanken, die "Sternenstaub" zu FS des Monats vorgeschlagen haben!

Ich kann euch gar nicht sagen, WIE VIEL mir das bedeutet, eben weil die Story während des laufs nicht so gut angekommen ist. Das zeigt mir noch einmal, dass es richtig war, mir jede Woche die Mühe zu machen, sie auch hier noch mit einzustellen :) VIELEN VIELEN LIEBEN DANK!


Wie ihr übrigens in meiner Sig seht, braucht ihr auf etwas neues nicht lange zu warten - ich hoffe, dass Chrissy und ich einige von euch (vielleicht alle :D) bei unserer neuen Story "Imortelle" wiederlesen dürfen :)


VIELEN LIEBEN DANK nocheinmal an euch!
 
Hallo Innad!

Nach deinem lieben, überwältigenden Kommi zu "Jule" wollte ich doch mal in deine FS reinschauen und ich frage mich nun, warum sie an mir vorbei gegangen ist. Es ist wirklich sehr schade, dass du hier so wenige Leser hattest und ich wünschte, ich hätte "Sternenstaub" früher entdeckt, denn es handelt sich hier um eine absolut ergreifende, wunderbar geschriebene, dramatische und (leider) realistische FS. Du hast ein Thema aufgegriffen, welches sehr viele Menschen bewegt, weil so viele damit konfrontiert werden und leben müssen, und hast es absolut feinfühlig und wunderschön inszeniert. Meine Hochachtung! Ich habe mich in meinem Leben selbst schon einige Male mit der Krankheit Krebs auseinandersetzen müssen, mal mit gutem, mal mit schlechtem Ausgang. Niemand ist davor gewahrt und es kann wirklich jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Lebenstandard/-gewohnheiten etc. Allein diese Tatsache macht die Krankheit zu einer der schlimmsten.

Ich finde es toll, wie du in deiner Story verschiedene Thematiken miteinander verknüpft hast. Da geht es um die Eltern, die ihr einziges Kind verlieren werden, um die beste Freundin, um den ersten Freund... alle wissen, dass Lille sterben wird und du hast alles so wunderbar zum Ausdruck gebracht. Ehrlich, ich hätte heulen können und hatte einen richtig dicken Kloß im Hals. Deine FS ist so lebensnah, so realistisch, dass es einem Gänsehaut macht.

Am beeindruckendsten fand ich das Ende. Lille stirbt nach dem tosenden Applaus auf der Bühne, mit Tom an ihrer Seite. Sie wusste, dass es soweit ist und das hört man ja wirklich sehr häufig, dass Menschen dies genau in dem Moment wissen. Manche merken es schon einige Stunden vorher. Und dann die Stelle, als sie wirklich tot ist... Toms Reaktion ist großartig und so ergreifend. Gänsehaut pur!
Der Epilog war ebenfalls klasse. Ich muss sagen, für mich war es sogar irgendwie ein Happy End. Lille hat erfahren, dass sie sterben muss, aber sie konnte die Zeit, die ihr noch blieb, nutzen und intensiv genießen. Tom war an ihrer Seite und durch ihn hat sie Liebe erfahren - das schönste Geschenk auf Erden und das kann ihr keiner mehr nehmen. Gleiches gilt für Tom.
Er war froh, Lille gekannt zu haben und dankbar für all das, was sie ihm gelehrt und gegeben hatte.
Für ihn war sie nicht fort. Er spürte sie jeden Tag um sich, wie ein sanfter, warmer Schauer. Nie würde er das vergessen, was er mit ihr erlebt hatte.
Nichts war umsonst gewesen. Und er war dankbar für jede Sekunde, in der hatte lieben dürfen und geliebt worden war...
Das ist so wunder-, wunderschön! Weißt du, ich studiere neben Germanistik auch noch Theologie und gerade letzte Woche haben wir in einem Seminar noch über den Tod gesprochen und eben das thematisiert, was ich gerade zitiert habe. Es ist natürlich schlimm, wenn junge Menschen sterben, aber gerade darum ist es umso wichtiger, nicht das aus den Augen zu verlieren, was diesen Menschen ausgemacht hat. Sein Leben war kurz, aber es hat ihn gegeben und wir sollten uns alles in Erinnerung rufen, was er bewirkt hat. Er hat unser eigenes Leben bereichert und uns so viel gegeben. Ich denke, genau das trifft hier auch auf Tom und Lille zu. Außerdem glaube ich daran, dass tote Menschen nicht ganz fort sind. Sie leben in uns und durch uns weiter und die Beziehung zu ihnen besteht fort. Meine Oma, die mir sehr wichtig war, ist z.B. 2003 verstorben, aber ich bin fest davon überzeugt, dass sie stets anwesend ist und immer noch mitkriegt, was ich tue. Ich denke sehr oft an sie und das spürt sie, da bin ich mir sicher.

Deine FS ist wirklich, wirklich toll! Kennst du das Buch "Für jetzt und alle Ewigkeit" von Liz Nickles? Da geht es ebenfalls um eine sehr junge Frau, die an einem Gehirntumor erkrankt und nicht mehr lange zu leben hat. Ein grandioses Buch. Falls du es nicht kennst, kann ich es nur empfehlen, es würde dir bestimmt gefallen.

Ein riesiges Lob von mir!
LG, die Chaotin :hallo:
 

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