Ozelot
Gesperrt
Hoi die Zweite und Willkommen zu einer neuen grenzwertigen Leseerfahrung! 
Da meine erste Fotostory "Saigo no Koufukuron" ja gerade bei den Erwachsenen hier *hust* so gut angekommen ist, wage ich mich erneut an eine Geschichte.
Es ist wieder keine Teenager-Lovestory (sorry Kids, nehmts nicht persönlich
) und diesmal geht es nicht um Einsamkeit und Isolation, sondern um die Grenzen der menschlichen Ethik und Moral. Wo ich mich mit meiner ersten Story schonmal rangetastet habe, den menschlichen Wahnsinn zu beschreiben, werde ich diesmal einige wirklich grosse Tabus brechen und ich rate zart besaiteten Leuten davon ab, diese Geschichte zu lesen. (Ich hoffe, ich kriege keinen Rüffel von der Forenleitung
aber es sei gesagt, ich stelle keine Gewalt dar und auch keine expliziten Sexszenen)
Nun denn, ich hoffe, ihr habt einen starken Magen und kein zu erzkonservatives Weltbild
Benachrichtigt werden:
der Jahni;LiT;Purple_Moon;Lully_Maus;<3 MaLu <3;
Mailin;LaFeeSim;*Lisa*;simgurl0609;Lucy_Nyu
une copine;xBoux;piano;Phiala;Pheebs007
Snagge;rehab;userfan;GruenesGift;Lenia2502;
lila.freakii;Ienny;Niqesse
PROLOG
Die Sonne.
Ein gigantischer Feuerball im Zentrum des Universums. So heiß, daß man in manchen Monaten des Jahres sogar barfuß laufen konnte, ohne zu frieren. So hell, daß sie selbst den großen Wald in heiliges Licht tauchte und ihm all die Gespenster austrieb, vor denen wir solche Angst hatten. So unbeschreiblich schön, daß man bei ihrem Anblick jede Art von Kummer vergaß.
Die Sonne – der Ursprung allen Lebens.
Eine Legende der Hoffnung, so alt wie die Menschheit selbst. Dennoch hielten manche Menschen an ihrer Existenz fest und wenn ein Kind abends im Bett Angst vor der Dunkelheit hatte, so erzählte man ihm diese Fabel. Was für Träumer sie doch waren…
Solang ich mich zurückerinnern kann, war es immer grau gewesen. Durch die tief hängenden Wolken drang gerade soviel Licht, daß man sehen konnte, wohin man trat und man hatte ständig das Gefühl, man sei in einem surrealen Traum gefangen. „Der idyllische Ort am Rande eines Sees“ verhießen die Urlaubsbroschüren über Treesville.
Treesville – das ist der Ort, in dem ich wohne. Eine kleine Stadt mit einer Handvoll Einwohnern, mitten im großen und gigantischen Nichts der Welt. Wenn der diesige Nebel, der manchmal den ganzen Tag über in der Stadt hing, dem feinen und kalten Nieselregen Platz machte, konnte man die fernen bewaldeten Hügel sehen, die unser kleines Dorf umgaben. Trotzdem es Infoblätter über Treesville gab, so erinnere ich mich nicht daran, daß jemals ein Besucher von Außerhalb hierher fand. Was hätte ihn auch hier erwartet? Die Einwohner dieses Ortes kannten die Bedeutung des Wortes „Freundlichkeit“ nicht. Ihre Gesichter lachten nie und es wurde gerade so viel gesprochen, wie es von Nöten war.
Alles, was ich weiß, kenne ich aus Erzählungen. Ich erinnere mich nicht daran, jemals in der Stadt selbst gewesen zu sein. Die einzige Verbindung zur ihr war der Kleinbus, der ein paar mal im Jahr vor unserem Heim hielt und die neuen Kinder brachte. In den ersten Tagen waren die Neuen immer noch sehr redselig und versuchten Bekanntschaften zu knüpfen, um nicht allein zu sein. Mit der Zeit jedoch lernten sie, daß es kein Vorteil war, Freunde zu haben. Wenn man niemanden hat, der einem etwas bedeutet, tut es auch nicht weh, wenn derjenige plötzlich nicht mehr da ist. Und früher oder später erwischte es jeden von uns.
Unser Kinderheim, ein mehrstöckiger Hausklotz mit schmutzig grauer Fassade, befand sich einige Kilometer außerhalb des Stadtzentrums von Treesville. Nur eine einzige Straße führte hier herauf an den Rand eines großen dunklen Waldes, der sich hinter dem Haus ins Unendliche erstreckte und jeden, der den Versuch unternahm, ihn zu durchqueren, irgendwann in den sicheren Tod trieb. Es war uns streng verboten, in die Stadt zu kommen. Niemand wollte uns dort sehen. Gelang es einem von uns, die Grenzen des Ortes zu passieren, schoß man auf uns, oder jagte uns mit Hilfe von einer Meute bellender Hunde ins Moor. Manche von uns sagten, daß dieses Schicksal gnädiger wäre als das, was uns hier im Heim erwartete.
Es gab hier keine Erwachsenen. Es gab auch niemanden, der auf uns aufpaßte oder uns versorgte. Unser Heim war ein Abstellgleis, die letzte Bastion, eine Art Exil, in das wir gebracht wurden, um zu sterben. Den Grund dafür kannte niemand hier. Wenn man jemanden fragte, was er getan hatte, bevor er hierher kam, erhielt man meistens ein Schulterzucken oder ein weinerliches „Ich weiß es nicht mehr.“ . Es ist kein Geheimnis, daß die Grenzgänger von Treesville –so nannte man uns- irgendwann vergessen, daß es ein Leben vor dem Heim gab. Aber es hatte auch keinen Anlaß dazu gegeben, den Grund nicht zu vergessen, denn keinen Menschen hatte es je interessiert.
Das Leben hier hatte längst die Bedeutung des Wortes verlernt. Es war ein Dahinsiechen in Dreck, Gestank und Unrat. Nur sehr selten erreichte ein Grenzgänger das 15. Lebensjahr. Vorher starb er entweder an einer der zahllosen Seuchen, die im Heim grassierten, oder den grausamen Hungertod. Viele begangen Selbstmord, indem sie sich vom Dach stürzten und ebenfalls nicht wenige wachten einfach irgendwann nicht mehr auf.
So konnte es einen jederzeit erwischen und niemandem fiel es auf, wenn man nicht mehr da war. Erst, wenn der eindeutige Verwesungsgestank aus einem der vielen Zimmer trat, öffnete jemand die Tür, um sich des Toten anzunehmen und ihn in den Keller zu bringen, wo er zusammen mit vielen weiteren Leichen zerfiel. Man könnte meinen, der Tod mit seinem bestialischen Geruch sei ein Störfaktor im Heim gewesen und daß die Kinder darin den Kadaver aus Respekt und Ethik entsorgten. In Wirklichkeit jedoch war nichts dergleichen der Fall. Man hatte sich längst an den Gestank von verrottendem Fleisch gewöhnt und der Tote wurde nur entsorgt, um Platz für den Nächsten zu machen, der in jenem Zimmer sterben sollte.
Mein Name ist James, ich bin dreizehn Jahre alt und dies ist meine Geschichte.
...to be continued
...bis hierher erstmal wieder
Mal schauen, ob sich das überhaupt jemand antun will 

Da meine erste Fotostory "Saigo no Koufukuron" ja gerade bei den Erwachsenen hier *hust* so gut angekommen ist, wage ich mich erneut an eine Geschichte.
Es ist wieder keine Teenager-Lovestory (sorry Kids, nehmts nicht persönlich


Nun denn, ich hoffe, ihr habt einen starken Magen und kein zu erzkonservatives Weltbild

Benachrichtigt werden:
der Jahni;LiT;Purple_Moon;Lully_Maus;<3 MaLu <3;
Mailin;LaFeeSim;*Lisa*;simgurl0609;Lucy_Nyu
une copine;xBoux;piano;Phiala;Pheebs007
Snagge;rehab;userfan;GruenesGift;Lenia2502;
lila.freakii;Ienny;Niqesse

PROLOG

Die Sonne.
Ein gigantischer Feuerball im Zentrum des Universums. So heiß, daß man in manchen Monaten des Jahres sogar barfuß laufen konnte, ohne zu frieren. So hell, daß sie selbst den großen Wald in heiliges Licht tauchte und ihm all die Gespenster austrieb, vor denen wir solche Angst hatten. So unbeschreiblich schön, daß man bei ihrem Anblick jede Art von Kummer vergaß.
Die Sonne – der Ursprung allen Lebens.
Eine Legende der Hoffnung, so alt wie die Menschheit selbst. Dennoch hielten manche Menschen an ihrer Existenz fest und wenn ein Kind abends im Bett Angst vor der Dunkelheit hatte, so erzählte man ihm diese Fabel. Was für Träumer sie doch waren…

Solang ich mich zurückerinnern kann, war es immer grau gewesen. Durch die tief hängenden Wolken drang gerade soviel Licht, daß man sehen konnte, wohin man trat und man hatte ständig das Gefühl, man sei in einem surrealen Traum gefangen. „Der idyllische Ort am Rande eines Sees“ verhießen die Urlaubsbroschüren über Treesville.
Treesville – das ist der Ort, in dem ich wohne. Eine kleine Stadt mit einer Handvoll Einwohnern, mitten im großen und gigantischen Nichts der Welt. Wenn der diesige Nebel, der manchmal den ganzen Tag über in der Stadt hing, dem feinen und kalten Nieselregen Platz machte, konnte man die fernen bewaldeten Hügel sehen, die unser kleines Dorf umgaben. Trotzdem es Infoblätter über Treesville gab, so erinnere ich mich nicht daran, daß jemals ein Besucher von Außerhalb hierher fand. Was hätte ihn auch hier erwartet? Die Einwohner dieses Ortes kannten die Bedeutung des Wortes „Freundlichkeit“ nicht. Ihre Gesichter lachten nie und es wurde gerade so viel gesprochen, wie es von Nöten war.

Alles, was ich weiß, kenne ich aus Erzählungen. Ich erinnere mich nicht daran, jemals in der Stadt selbst gewesen zu sein. Die einzige Verbindung zur ihr war der Kleinbus, der ein paar mal im Jahr vor unserem Heim hielt und die neuen Kinder brachte. In den ersten Tagen waren die Neuen immer noch sehr redselig und versuchten Bekanntschaften zu knüpfen, um nicht allein zu sein. Mit der Zeit jedoch lernten sie, daß es kein Vorteil war, Freunde zu haben. Wenn man niemanden hat, der einem etwas bedeutet, tut es auch nicht weh, wenn derjenige plötzlich nicht mehr da ist. Und früher oder später erwischte es jeden von uns.

Unser Kinderheim, ein mehrstöckiger Hausklotz mit schmutzig grauer Fassade, befand sich einige Kilometer außerhalb des Stadtzentrums von Treesville. Nur eine einzige Straße führte hier herauf an den Rand eines großen dunklen Waldes, der sich hinter dem Haus ins Unendliche erstreckte und jeden, der den Versuch unternahm, ihn zu durchqueren, irgendwann in den sicheren Tod trieb. Es war uns streng verboten, in die Stadt zu kommen. Niemand wollte uns dort sehen. Gelang es einem von uns, die Grenzen des Ortes zu passieren, schoß man auf uns, oder jagte uns mit Hilfe von einer Meute bellender Hunde ins Moor. Manche von uns sagten, daß dieses Schicksal gnädiger wäre als das, was uns hier im Heim erwartete.

Es gab hier keine Erwachsenen. Es gab auch niemanden, der auf uns aufpaßte oder uns versorgte. Unser Heim war ein Abstellgleis, die letzte Bastion, eine Art Exil, in das wir gebracht wurden, um zu sterben. Den Grund dafür kannte niemand hier. Wenn man jemanden fragte, was er getan hatte, bevor er hierher kam, erhielt man meistens ein Schulterzucken oder ein weinerliches „Ich weiß es nicht mehr.“ . Es ist kein Geheimnis, daß die Grenzgänger von Treesville –so nannte man uns- irgendwann vergessen, daß es ein Leben vor dem Heim gab. Aber es hatte auch keinen Anlaß dazu gegeben, den Grund nicht zu vergessen, denn keinen Menschen hatte es je interessiert.

Das Leben hier hatte längst die Bedeutung des Wortes verlernt. Es war ein Dahinsiechen in Dreck, Gestank und Unrat. Nur sehr selten erreichte ein Grenzgänger das 15. Lebensjahr. Vorher starb er entweder an einer der zahllosen Seuchen, die im Heim grassierten, oder den grausamen Hungertod. Viele begangen Selbstmord, indem sie sich vom Dach stürzten und ebenfalls nicht wenige wachten einfach irgendwann nicht mehr auf.
So konnte es einen jederzeit erwischen und niemandem fiel es auf, wenn man nicht mehr da war. Erst, wenn der eindeutige Verwesungsgestank aus einem der vielen Zimmer trat, öffnete jemand die Tür, um sich des Toten anzunehmen und ihn in den Keller zu bringen, wo er zusammen mit vielen weiteren Leichen zerfiel. Man könnte meinen, der Tod mit seinem bestialischen Geruch sei ein Störfaktor im Heim gewesen und daß die Kinder darin den Kadaver aus Respekt und Ethik entsorgten. In Wirklichkeit jedoch war nichts dergleichen der Fall. Man hatte sich längst an den Gestank von verrottendem Fleisch gewöhnt und der Tote wurde nur entsorgt, um Platz für den Nächsten zu machen, der in jenem Zimmer sterben sollte.

Mein Name ist James, ich bin dreizehn Jahre alt und dies ist meine Geschichte.

...to be continued
...bis hierher erstmal wieder


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