*FS* °°° Die Wintersaga °°°

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LizzieJane

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Oktober 2007
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Schweiz
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Hallo liebe Simsler/innen!


Mit dieser Geschichte habe ich meine Freude am Schreiben mit meiner "Simssucht" verbunden, und hoffe, dass sich einige Leser/innen finden, welche sich mit meiner fiktiven Familie und deren Freuden und Leiden identifizieren können.
Es ist keine Teeniegeschichte, obwohl der Beginn dies vermuten lassen könnte. Jedoch spielen Menschen im Teenageralter sehr wichtige Rollen. Es ist für mich rückblickend ein interessantes, faszinierendes und wunderschönes Alter, an das ich mich gerne zurück erinnere.;)
Es ist kein Krimi, obwohl es auch zu kriminellen Handlungen kommen wird
Es ist definitiv keine Fantasy-Story, da mir dazu ganz und gar das Talent und die Phantasie fehlen :(

Viele Elemente in meiner Geschichte habe ich aus eigenen Erlebnissen oder Erzählungen von anderen eingebaut; einige Protagonisten haben sogar ihre Pendants im "Real Life"!

Hauptsächlich geht es hier um Menschen und Beziehungen jeglicher Art, um innere und äussere Konflikte und die individuellen Entwicklungen meiner Protagonisten.

So, und nun genug geplaudert, viel Spass beim Lesen !

p.s. Wenn jemand Lust hat, mir ein Titelbild zu machen, bitte melden!

Kapitel 1
Gefühle


„Ach, lass mal, Dani." Sie drehte ihren Kopf weg, was bei ihrem Freund ein etwas verwundertes Räuspern hervorrief.
„Was ist denn nur in letzter Zeit mit dir los, Sophi?"
„Nichts." Verlegen kratzte sie sich an ihrem Kinn.

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„Du bist so..... zurückhaltend. Ist irgendwas?", fragte er und sie drehte sich um, schaute kurz in seine Augen, in seine lieben, unschuldig anmutenden Hundeaugen.
„Quatsch, ich bin einfach nur nicht in Stimmung!“

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Nun, dies entsprach nicht ganz der Wahrheit, wie Sophia sich selbst eingestehen musste. Verträumt blickte sie in die Ferne. Der richtige Ort - die richtige Zeit - aber der falsche Mann!
Der richtige Mann - wo war er in diesem Moment? Wunderte sie sich. Was machte er gerade? Dachte er an sie? Nein, natürlich nicht, er war so fern, so unerreichbar - und doch immer wieder so nah.

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Ein Weile gingen die beiden schweigend nebeneinander her, bis Dani stehen blieb, und sanft ihre Hände ergriff.

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„Komm, wir setzen uns ein bisschen“, schlug er vor und zeigte auf einen grossen Stein am Ufer des Flusses.
„Ich weiss...“, begann er, „...wir sind erst seit einem guten Monat zusammen, und vielleicht geht dir alles zu schnell, aber dann bitte ich dich, es mir zu sagen. Denn ich kann warten und das weisst du!“

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Sophia seufzte und gab zögernd zur Antwort:
„Das ist es nicht. Ich habe momentan einfach zu viel um die Ohren. Die Schule, meine Family, all das......“ Sie machte eine vage Handbewegung.
„Ja, das versteh ich schon. Es war wirklich etwas viel noch vor den Ferien, aber jetzt solltest du versuchen, einfach Spass zu haben und die freie Zeit zu geniessen.“

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„Du hast ja recht. Vielleicht sind es nur meine Hormone.“ Sie grinste schräg.
Ihr Freund stutzte und schaute sie erschrocken von der Seite an:
„Wie meinst du denn das, die Hormone? Du bist doch nicht etwa.....?“

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„.....schwanger?" ergänzte sie lachend, "nein, ganz bestimmt nicht! Mit Pille und Kondom wird man ja wohl kaum schwanger, und ausserdem hab ich gerade meine Tage.“
„Hm, ich weiss, ist ein blöder Spruch, den ihr Frauen nicht gerne hört, aber vielleicht liegts dann wirklich an deiner Periode, dass du so bedrückt bist seit einigen Tagen?"

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Erleichtert nickte Sophia.
„Ja. Ja, genau. Das wird es wohl sein.....“
Die beiden plauderten noch eine Weile über dies und jenes, bis es langsam dunkel wurde, und Sophia auf ihre Uhr schaute.

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„Du, jetzt muss ich wirklich langsam nach Hause", meinte sie in die Stille des Waldes hinein.
„Ist schon okay. Ich begleite dich natürlich noch bis zu dir.“ Sophia nickte. Es war nicht ganz ungefährlich für eine junge Frau von achtzehn Jahren, nachts alleine durch den Wald zu gehen.
Ich bin gemein, herzlos, dachte sie, als Dani ihre Hand nahm und sie zärtlich streichelte, spiele ihm Liebe vor, obwohl er eigentlich gar nicht mein Typ ist!

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Klar, er sah süss aus, machte ihr schon seit längerer Zeit den Hof, überschüttete sie mit Komplimenten und war immer für sie da. Sie mochte ihn, keine Frage. Sehr sogar. Fühlte sich wohl in seiner Gegenwart, sicher und geborgen. Jedoch – irgend etwas fehlte. Auf die Schmetterlinge im Bauch wartete sie noch immer vergeblich. Er ist zu sanft - zu unreif vielleicht? Er ist so verdammt anständig, so unerträglich lieb!
Warum hast du dich dann mit ihm eingelassen? fragte ihre innere Stimme, während sie an Danis Seite dem schmalen, dunklen Waldweg folgte, und sie überlegte.

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Vielleicht, weil sie sich zur Zeit einsam fühlte? Weil ihre beste Freundin sich frisch verliebt hatte und ausserdem in den Ferien weilte? Weil ihr Bruder ständig bei seiner neuen Freundin hockte? Weil an ihrer Geburtstagsparty vor einem Monat ihr Ex-Freund mit seiner Neuen aufgetaucht war, während sie selbst schon seit über einem Jahr als Single durchs Leben ging? Oder weil ihre Mutter sich immer mehr in sich selbst zurück zog und in letzter Zeit so abwesend und traurig wirkte? Und sich gerade niemand um sie, Sophia, kümmerte?
Aber, Mensch, ich bin Achtzehn, ich brauche niemanden. Oder?
In einem Jahr würde sie hoffentlich ihre Matura bestanden und irgend eine Arbeit gefunden haben. Denn die Uni, soviel stand für sie fest, kam für sie auf gar keinen Fall in Frage. Sie wollte auf eigenen Füssen stehen, wollte weg von zu Hause, raus aus der Abhängigkeit, rein in die Selbständigkeit, eigenes Geld verdienen, frei sein. Sie stellte sich das alles so einfach vor. Aber wie genau diese Selbständigkeit, dieses Leben als „Erwachsene“ denn aussehen sollte, war ihr selbst überhaupt noch nicht klar. Sie war ein recht vielseitiger, junger Mensch, war kreativ, ziemlich musikalisch und auch Zahlen bereiteten ihr keine Mühe. Es gab so viele Möglichkeiten, und doch konnte sie sich auf nichts festlegen. Nun gut, sie hatte noch etwas mehr als ein Jahr Zeit, sich schlüssig darüber zu werden, wie es nach der Matura mit ihr weiter gehen sollte.
Sie liess Danis Hand los und trat aus dem Wald auf die Strasse.

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Da Sophia in der Nähe des Waldes wohnte, standen sie nach einigen Minuten bereits gegenüber von Sophias Elternhaus. Eine ältere Nachbarin führte ihren Hund Gassi und schaute diskret auf den Boden, als die jungen Leute sich im hellen Licht der Strassenlaterne umarmten.

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„Tschüss, bis morgen!“ sagte Dani und riss Sophia aus ihren Gedanken. Sie gab ihm einen Kuss auf die Lippen und merkte auf einmal, dass sie fröstelte. Es war ja auch erst April und die Nächte konnten noch recht kühl werden.

In den Zimmern ihrer Geschwister brannte noch Licht und sie beschloss, kurz bei ihnen vorbei zu schauen.
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Sophia schaute in den Spiegel im Flur. Einige Strähnen ihres roten Haares hatten sich gelöst und hingen ihr ins Gesicht. „Wunderhübsch“ fand Dani ihr Aussehen und er liebte ihre grünen Augen und die unzähligen Sommersprossen im Gesicht.

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Sie selber fand sich je nach Stimmung entweder ganz okay, oder aber ziemlich hässlich. Früher hatte sie unter ihren roten Haaren gelitten, aber seit sie etwa Sechzehn geworden war, hatte sie begonnen, ihre natürliche Haarfarbe sogar noch zusätzlich mit Hennarot zu betonen. Die Haare wurden für sie zu einem Markenzeichen, auf das sie mittlerweile stolz war.
Ab und zu fühlte sie sich jedoch von der Natur ganz und gar ungerecht behandelt, wenn sie an die grossen dunkelbraunen Augen und die vollen Lippen ihrer jüngeren Schwester dachte und diese Attribute mit ihren eigenen kleineren Augen und schmäleren Lippen verglich. Ausserdem war ihr Mund viel zu breit, fand sie.

„Froschmaul!“ sagte sie laut zu ihrem Spiegelbild und verzog ihren Mund.

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So, das wärs für heute!

Gute Nacht!

Gruss
LizzieJane





 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo =) Also ich finde die Geschichte bis jetzt sehr schön auch wenn es mir noch nicht gelingen will die Bilder dazu zu sehen, kann aber an meinem Browser ( Firefox) liegen. Irgendwie klingt das mit "Er ist so lieb und anständig ect" vertraut..*grinst*.
Bin gespannt wie es weitergeht.

Liebe Grüße Shaiya
 
Ok, jetzt kann man sie sehen.
Die Bilder sind wirklich schön, genauso wie der Text.
Wäre nett von dir wenn du mich benachrichtigigen könntest.
LG Chekkka
 
Oh sehr schöne Geschichte bis jetzt. :)
Total süß irgendwie und irgendwie auch ziemlich realistisch...
Das mit dem "zu lieb" kenn ich auch. ;)
Ich find das Bild am schönsten wo sie im Wald gehen und von weitem gezeigt werden... richtig hübsch.
Werde auf jeden Fall weiter lesen. ^^
 
ich kann meiner vorschreiberin nur zustimmen.
die story ist bisher wirklich schön geschrieben.
was mir besonders gut gefällt ist die hauptdarstellerin.
sie ist mal "ganz anders".
die bilder sind durch die wunderbar ausgeführte und detailierte gestaltung der umgebung wunderbar geworden! ich konnte kaum wegschaun :)

großes lob!

honey
 
Hay! Geile FS, sehr abwechslungsreich...super Bilder und super Inhalt! Das mit dem Fluss und so... das sieht alles super realistisch aus, also grooooooooooooooooooooooooosses Lob an dich:D
Ach ja, kannst du mich benachrichtigen?

LG 5umbrella93
 
Hi =)

Also ich bin ja Teenie Zeit *g*
Und ich finde das du das alles total gut rüber bringst.
Würde mich freuen wenn du mich benachrichtigst...
aber ich kann Sophia nicht verstehen xD ich hab grüne Augen und tön meine Haare immer absichtlich rot (hab eig. fast schwarze) nur um so auszusehen *g*
Und ich für meinen Teil finde sie total hübsch =)
Ich bin gespannt wie es weiter geht...

lg
Mel
 
Hallo
Ui, da freu ich mich ja riesig, dass ich schon so viele nette Kommentare bekommen habe!

Shaiya: Danke dir für den allerersten Kommi, und jetzt kannst du ja die Bilder auch sehen, gell. :)

Arwen_1986:
Danke für deinen Hinweis mit den Bildern, ich hoffe aber doch sehr, dass du sie jetzt auch siehst?

Chekkka (mit 3 k!):Auch dir ein ganz liebes Danke und ich bin froh, das auch du die Bilder jetzt siehst. Denn was wäre eine Fotostory ohne Fotos? Wohl so etwas wie ein Vogel ohne Flügel, oder?;)

malaSuricza:
Oh, ein Kommi von der Autorin meiner Lieblings-Fotostory, da freu ich mich ja besonders. Danke!
"Zu liebe" Jungs/Männer sind nicht wirklich interessant, gell, da stimme ich dir zu ;)

Densetsu-Niyuu:
Vielen Dank für dein grosses Lob! Ja, ich habe Sophia absichtlich nicht als die perfekte Schönheit darstellen wollen, sondern mal als ganz normales "Mädchen von nebenan"

5umbrella93
: Wow, ein Lob mit so vielen "o's"?Da freu ich mich natürlich sehr!

Lucy_Nyu:
Ja ja, Lucy, du bist voll und ganz in diesem schönen Alter, gell, geniess es nur, es geht ja alles viel zu schnell vorbei *ein wenig nostalgisch bin*.
Nun, Sophia mag ihre roten Haare ja jetzt sehr gerne, sie betont das Rot ja sogar noch! Nur früher hat es sie gestört, aber seit ca. 16 steht sie voll und ganz dazu. Mir gefällt ihr Aussehen auch sehr gut, aber sie ist eben nicht die perfekte, makellose Schönheit aus dem Katalog.

Engelstraum (was für ein schöner Name!): Danke, das freut mich, dass du weiterlesen willst.

alle: einige haben mich um Benachrichtigung gebeten. Leider weiss ich alte Frau nicht, wie das geht =) Wenn ihr mich darüber aufklärt, dann kann ich euch gerne benachrichtigen!

LG
Lizziejane
 
alle: einige haben mich um Benachrichtigung gebeten. Leider weiss ich alte Frau nicht, wie das geht =) Wenn ihr mich darüber aufklärt, dann kann ich euch gerne benachrichtigen!

LG
Lizziejane

Du schreibst einfach allen die benachrichtig werden möchten eine Private Nachricht,
wenn du ein neues Kapitel online gestellt hast. Wenn du noch andere Fragen hast, ich helfe gerne.
LG Chekkka
 
Gefällt mir für den Anfang schonmal ganz gut, wenn es eine Fortsetzung gibt, werde ich mir diese auch anschauen ^^
aber was wird das für eine Geschichte? Soetwas wie eine Soap oder so?

Kannst du mich benachrichtigen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Chekkka: danke für deine Hilfe! Muss ich denn einfach alle, die benachrichtigt werden möchten, in die Buddyliste aufnehmen? Ich denke, so wäre es am einfachsten, da ich dann die PN an alle gleichzeitig versenden könnte, sehe ich das richtig?

Elfenmond: Danke, freue mich, dass du weiterlesen willst. Deine Frage, was das für eine Geschichte wird, ist durchaus berechtigt.:)

Es ist eine Familiengeschichte, und ja, wenn du so willst, eine Art Soap, kannst es vielleicht vergleichen mit "Lindenstrasse" oder "Marienhof".

Genügt dir das als Antwort?

Ich hoffe, heute noch eine Fortsetzung einstellen zu können.
LG
Lizziejane
 
Mimi14: Danke für deinen Kommi!

Und jetzt gehts weiter!

Leise klopfte Sophia an die Türe ihrer Schwester. Als diese nicht reagierte, drückte sie die Türklinke herunter und trat ein.
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Sabrina sass so konzentriert am Computer, dass sie noch immer nichts gehört hatte und erschrak, als ihre Schwester sie ansprach.

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„Was machst du?"
„Pssst! Ich chatte! Mit einem Jungen!" Sabrina hatte vor Aufregung ganz gerötete Wangen, als sie zu ihr aufblickte.
Misstrauisch schaute Sophia auf den Bildschirm. Wer um Gottes Willen hatte Sabrina jetzt das Chatten beigebracht? Seit sie den alten Lap Top von Eric geerbt hatte, brachte man sie fast nicht mehr von diesem Ding weg. Aber Chatten? Mit Sabrinas Schreib- und Lesekünsten war es nicht weit her, obwohl sie es in der heilpädagogischen Schule, welche sie seit ihrem siebten Lebensjahr besuchte, mehr schlecht als recht gelernt hatte. Ihr Geschreibsel war kaum verständlich, meist reihte sie die Buchstaben beliebig aneinander und Sophia konnte sich nicht vorstellen, dass irgend jemand Lust hatte, auf diese umständliche Art und Weise mit ihrer Schwester zu kommunizieren.
„Willst du nicht langsam schlafen?" fragte Sophia aber natürlich - keine Chance!
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Sabrina hatte genau wie sie selbst einen unwahrscheinlichen Sturkopf. So beschloss Sophia, ihr den Spass zu lassen, es gab schliesslich schlimmeres, als ein wenig Schreiben und Lesen zu üben.
Ärgerlich stand Sabrina auf und fuhr sie an:
"Mensch, geh jetzt raus, Soph, das ist geheim hier und du störst!"

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Da Sophia noch keinerlei Müdigkeit verspürte, beschloss sie, kurz bei ihrem Bruder Eric vorbei zu schauen.
Nanu? Auch hier wurde ihr Klopfen ignoriert. Ob er beim Lernen eingeschlafen war? Sie drückte langsam die Türklinke runter und hielt inne.

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"Nein, mein Liebes“, hauchte er gerade in den Telefonhörer und Sophia fand es irgendwie peinlich, wie sich ihr sonst eher rationaler Bruder nur wegen dieser Frau in so einen Gefühlsdusel hatte verwandeln können, das war ja geradezu degradierend! Aber gleichzeitig musste sie sich eingestehen, dass hier auch eine Spur Eifersucht mit im Spiel war, zumal sie diese geheimnisvolle Helga (welch unmöglicher Name für eine junge Frau!) immer noch nicht persönlich kennen gelernt hatte!
„.... das brauchst du nicht, wirklich nicht. Ich möchte nur nicht..... ja. Ja genau....das wirst du auch. Ganz bestimmt.“

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In diesem Moment drehte er sich um und sah seine lauschende Schwester in der Türe stehen.

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Seine eindeutig abwehrende Handbewegung übersah Sophia geflissentlich, trat ganz ins Zimmer und zog die Türe hinter sich zu.
„Ja, das machen wir – ich dich auch. Schlaf gut, Liebes!“

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„Schlaf gut, Liebes!“ äffte sie ihn nach, nachdem er den Hörer aufgelegt hatte, aber er liess sich keineswegs provozieren.
„Nur keinen Neid, liebe Schwester!“

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Obwohl eher scherzhaft gemeint, traf Eric damit genau den Nagel auf den Kopf. Aber das vor ihrem Bruder zugeben? Niemals!
„Neid? Worauf denn? Auf deine neueste Eroberung? Darf ich mal raten, wie lange die Affäre dieses Mal dauern wird? Eine Woche? Zwei Wochen?“
Warum bin ich nur so aggressiv heute? fragte sich Sophia während sie ihrem Bruder in spöttischem Ton diese Fragen stellte.
„Vielleicht ein paar Tage länger als dein Spiel mit dem armen Dani.....“, sagte er und wirkte keineswegs verärgert. Verliebte Jungs!
Sie stöhnte.
„Vorhin waren wir im Wald, und natürlich wurde er gleich wieder so anhänglich! Aber nicht so, wie es ein Mann sein sollte sondern eher wie .....ja wie ein kleiner Hund, ein armer verlassener einsamer Welpe...aber, Mensch, Eric, ich konnte nicht! Ich konnte ihn in dem Moment einfach nicht küssen!“

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Eric schwieg und Sophia, froh, mit jemandem reden zu können, fuhr fort:
„Weisst du, an meinem Geburtstag, da war ich einfach gut drauf. Zugegeben hatte ich auch ein paar Gläschen zu viel getrunken, logisch, das tut man halt, man wird schliesslich nur einmal im Leben Achtzehn, oder? Eben. Aber ohne Alkohol hätte ich doch nie im Leben gleich mit ihm geschlafen!“ Als Eric nur die Augenbrauen hochzog, brauste sie auf:
„Hei! Du solltest das doch am besten verstehen, wie schnell sowas passiert! Mensch, mit wie vielen Mädchen hast du dich in den letzten zwei Jahren getroffen? Kannst du sie überhaupt noch zählen?“

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„Wenn ich mich mit einem Mädchen treffe, liebste Schwester, heisst das noch lange nicht, dass ich auch jedes Mal gleich mit ihr ins Bett hüpfe! Und im Gegensatz zu dir habe ich immer von Anfang an mit offenen Karten gespielt! Jede wusste, dass ich nach Jenny zu einer festen Beziehung noch nicht bereit war! Bis ich Helga kennen lernte....“
Mann, er schaut schon wieder aus wie ein verknallter Gockel!
„Okay, okay!“ sie winkte ab, eigentlich hatte sie es heute Nacht nicht auf einen Streit mit ihrem Bruder abgesehen, im Gegenteil. Sie erhoffte sich seinen männlichen Rat.
„Also, dann sag mir doch, wie ich aus dieser Sache mit Dani wieder raus komme, bitte!“

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„Wie wär's mit Ehrlichkeit?“
„Wie denn? Was soll ich ihm denn sagen? Ich bin mir doch meiner Gefühle selbst nicht sicher! In den ersten Wochen, nachdem wir im Bett gelandet waren, habe ich irgendwie auch daran geglaubt, dass aus uns was werden könnte! Schliesslich ist das mit Sandro jetzt schon mehr als ein Jahr vorbei und ich hätte ja gerne wieder eine Beziehung! Und Dani ist ja wirklich nett und sieht auch gut aus.....!“
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„Mach dir nichts vor! Du hast bereits am nächsten Morgen ganz genau gewusst, dass du einen Fehler gemacht hast, warst aber zu feige, dir, geschweige denn Dani, dies sofort einzugestehen, oder etwa nicht?“

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Oh! Warum musste Eric auch immer so direkt sein? Wenigstens war er das im Umgang mit ihr! Wenn er auch sonst der rücksichtsvollste, sensibelste Mensch sein konnte, aber mit seiner Schwester sprach er immer Klartext, was sie ja eigentlich auch an ihm schätzte. Aber eben nicht immer!
„Hm, weiss nicht“, brummte sie und betrachtete scheinbar hoch interessiert ihre Fingernägel.

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„Ich weiss ja, dass ich Dani gegenüber nicht ganz fair bin, aber.....“ schon wurde ihre Stimme wieder lauter, „er lässt sich auch alles gefallen, weisst du! Welcher andere Mann würde das schon mit sich machen lassen, wenn seine Freundin sich nur so selten meldet, sich nur ab und zu küssen lässt, geschweige denn, mit ihm schläft! Aber nein! Der Gutmensch Dani hat unendliche Geduld und ist der verständnisvollste Typ auf der Welt!“

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„Der liebt dich eben. Um so schlimmer....der arme Teufel!“
„Ich mag ihn doch auch! Wirklich! Ich mag ihn sogar sehr! Aber irgendwas fehlt. Dieses absolute Wahnsinnsgefühl, das Herzklopfen, die feuchten Hände ......." Sie hielt inne. „Hee, was grinst du denn so?“
„Schwesterlein, du bist doch keine 13 mehr. Verliebtheit kann sich auch anders äussern, weisst du?“

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„Hm, du denkst also doch, dass es sich noch entwickeln könnte mit den Gefühlen?“ fragte sie hoffnungsvoll aber er schüttelte langsam den Kopf.
„Wenn ich ganz ehrlich bin, Soph, dann muss ich dir sagen, nein, in deinem Fall glaube ich nicht daran. Ich habe mehr allgemein gesprochen.“


„Sag mal....“ Plötzlich kam ihr Sabrina wieder in den Sinn und ein Themawechsel war ihr auch gerade recht, da sich das schlechte Gewissen gegenüber Dani wieder bei ihr meldete, welches ihr auch ihr Bruder nicht hatte erleichtern können, im Gegenteil!
„Ist dir auch schon aufgefallen, dass Sabrina neuerdings chattet?“

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„Ja. Leider.“ Er wurde ernst. „Mami hat mich gebeten, ihr diesen Chat - wie hiess der doch gleich? - Teenlove oder so was Ähnliches - zu sperren. Sie hat befürchtet, dass man sich dort über Sabi bloss lustig macht. Und so ganz unrecht hatte sie wohl damit nicht. Du weisst ja, wie sie schreibt, kaum leserlich und voller Fehler, sie bringt ja keinen ganzen Satz zustande und du kannst dir vorstellen, wie Gleichaltrige da drauf reagieren. Sie wissen es ja nicht besser, logisch. Sie denken, sie hätten es mit einem ganz normalen Teenager zu tun.“
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Gerade wollte Sophia protestieren, da fuhr er fort: „aber ich weiss nicht, ob es richtig ist, eigentlich habe ich es nur Mami zuliebe getan, sie hat sich halt schon wieder furchtbare Sorgen gemacht.“
„Ich finde es falsch!“ rief Sophia aufgebracht, „Sabrina ist kein kleines Kind mehr! Sie hat doch Gefühle wie jede andere Sechzehnjährige! Sie ist in der Pubertät, sie schwärmt für Jungs, sie war schon so oft verliebt! Auch wenn sie geistig immer kindlich bleiben wird, hat sie doch auch das Recht auf ein bisschen Spass! Und überhaupt, es gibt massenhaft Chats und du kannst ihr ja nicht jeden sperren! Ausserdem denke ich, dass es ihr sowieso bald verleiden wird, da sie ja sowieso nicht wirklich lesen kann.“

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„Solche Gedanken habe ich mir auch gemacht“, gestand Eric, „ich frage mich, was in ihr vorgeht, wenn sie sieht, dass Sieben-, Achtjährige besser und schneller schreiben als sie......, und Kinder sind grausam, was dann?“ Nachdenklich schritt er durchs Zimmer.

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„Valentina ist auch erst 11 Jahre alt, und die bezeichnet sie als ihre beste Freundin und mir wäre noch nie aufgefallen, dass sie mit ihr konkurriert!“
Eric zuckte mit den Achseln. „Wie schon gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob es gut ist, Sabrina vor allem schützen zu wollen! Es dauert keine zwei Monate mehr und ihre Schulzeit ist vorbei. Wenn das klappt mit der Aushilfe im Kindergarten, wird sie dort auch nicht immer nur Schönes erleben. Manchmal denke ich, Mam und Paps haben sie seit ihrer Geburt viel zu sehr behütet.“
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„Vielleicht. Aber würden wir es als Eltern nicht genauso machen?“
Die Geschwister standen sich gegenüber und sahen einander mit ernsten Gesichtern schweigend an. Die Frage blieb unbeantwortet und nach dem Gutenachtkuss, den Sophia ihrem Bruder auf die Wange drückte, hing jedes
von ihnen seinen eigenen Gedanken nach.

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Es war fast wieder so wie früher gewesen, fand Sophia, als sie noch viel öfter solche Gespräche mit ihrem Bruder geführt hatte, und sie fühlte sich schon ein wenig besser in der Gewissheit, dass er trotz seiner Helga das Interesse für seine beiden jüngeren Schwestern nicht verloren hatte!


Schluss für heute! Bis bald!

LG
Lizziejane
 
Schönes Kapitel. Ich habe lange gebraucht um es zu lesen.
Ach ja...sich von einem Mann einen Rat zu holen, ist wohl das schlechteste was man
machen kann. =) Freu mich schon auf das nächste Kapi.
LG Chekkka
 
Och schönes Kapi:)
Die arme Sabrina tut mir so Leid, Sophia hat völlig recht mit dem was sie sagt...
Ich bin schon massig gespannt aufs nächste Kapi

LG 5umbrella93
 
Das neue Kapitel gefällt mir wirklich sehr gut. Wäre das schön auch so einen großen Bruder zuhaben bei dem man sich "ausweinen " kann*schnüff*. Freue mich schon auf die nächsten Kapitel.

Liebe Grüße =)
 
Hallo Lizziejane,

Also erstmal ein ganz dickes Lob für deine Bilder!! Die sind echt toll geworden, und deine Sims sehen echt richtig Natürlich aus!! Super.

Und dein Schreibstil ist auch klasse. Du kannst die Gefühle wirklich toll rüberbringen und man kann sich richtig hineinversetzen..ich jedenfalls..

Und nun zum eigentlichen Kommi:

Die beiden Kapitel sind sehr emotional. Ich find es klasse das Sophia mit ihrem Bruder so reden kann!
Und ich finde auch das sie recht hat ...man kann Sabrina nicht vor allem schützen ich denke auch das sie ihre eigenen Erfahrungen machen muss auch wenn es wahrscheinlich manchmal sehr hart sein wird! Ich hoffe nur das sie im Chat nicht auf irgendwen trifft der ihr Böses will..du weisst bestimmt was ich mein...

Und die Sache mit dem Dani.. der arme Kerl..ich hoffe das Sophia sich da nochmal ein paar Gedanken macht und vielleicht doch mal mit ihm reden wird!!

Bin sehr gespannt wie es weitergeht..werd auf jedenfall weiterlesen.
:hallo:
 
Hei Ihr Lieben,
habe mich wieder sehr über eure Kommis gefreut!

Mimi14: Danke! :)

Chekkka:
[QUOTE Ach ja...sich von einem Mann einen Rat zu holen, ist wohl das schlechteste was man
machen kann. =)
[/quote] Da sagst du was.... und das bereits in deinem zarten Alter! ;)

5umbrella93: Ja, Sabrina hat es wirklich nicht ganz einfach. Äusserlich wirkt sie ja wie ein ganz "normaler" Teenager, aber das ist sie ja nicht. Was genau sie von Gleichaltrigen unterscheidet, wirst du noch lesen.

Shaiya: So einen Bruder hab ich mir auch immer gewünscht. Habe zwar einen, aber er ist 4 Jahre jünger als ich. Heute spürt man diesen Altersunterschied natürlich nicht mehr, als Kind/Jugendliche jedoch schon.

Lilly_1980: Oh, danke schön für dein grosses Lob! Freu mich riesig!
Sophia ist sich mit Dani selber nicht ganz sicher. Einerseits hat sie durchaus Gefühle für ihn, andererseits ist es eben nicht die "ganz grosse Verliebtheit". Ob das noch kommt oder nicht....?
 
Hey LizzieJane,

eine interessante FS hast Du da auf die Beine gestellt.
Der Text gefällt mir sehr gut, es lässt sich super lesen und fühlt sich in die Geschichte hinein versetzt.

Die Bilder gefallen mir auch sehr.

Ich werde auf jeden weiterlesen und bin gespannt wie es weitergeht.

Lieben Gruß
Stern
 
du schreibst sehr schön :) dein text ermöglicht es, sich sofort in die protagonisten hineinzuversetzen und die bilder verdeutlichen das geschriebene noch!

über benachrichtigungen in meinem postfach würde ich mich sehr freuen!
 
Hey, tolles Kapitel ^^

das ist noch viel besser als das 1.
ich freue mich schon auf die fortsetzung ^^

ja, die antwort reicht fürs erste, nur ist mir die familie jetzt schon recht sympathisch und deshalb hoffe ich, dass es z.B. wie bei 'eine himmlische Familie' (falls du das kennst, die soaps die du mir jetzt genannt hast kenne ich nur vom namen, deshalb kenne ich die story auch nicht) eher familienintern bleibt (zwischendurch könnte ja auch mal ein kapitel aus danis sicht oder so kommen)
natürlich ist es deine fs, deswegen kannst du's machen wie du willst, aber das wäre jetzt nur so ein vorschlag, was ich mir von der geschichte wünschen würde.

MFG
Elfenmond
 
So, ich möchte noch eure Kommis beantworten, bevor es wahrscheinlich morgen mit einer Fortsetzung weitergeht.

Stern*
: Freue mich sehr, noch eine neue Leserin zu haben! Danke!

annibirdy: Ui, nochmal jemand Neues, auch dir ein liebes Danke schön, und ich werde dich benachrichtigen.

elfenmond: es freut mich sehr, dass du weiterlesen willst. Die von dir erwähnte Soap kenne ich leider nicht. Danke für deinen Vorschlag, aber ich muss dir sagen, dass der Text schon ca 90 Seiten umfasst, und es wird immer jeweils aus der Sicht von einem Familienmitglied erzählt. Von daher kann ich daran nichts mehr ändern. Aber es wäre mir auch zu viel, da ja die Familie alleine bereits 5 Personen (Sophia, Sabrina, Eric und deren Vater/Mutter) zählt.
Die Lindenstrasse und den Marienhof habe ich genannt, weil für mich diese beiden Serien noch am ehesten das ganz normale Leben mit all seinen Facetten aufzeigen, durchschnittliche Menschen darin mitspielen und nicht nur "Reiche, Schöne und Erfolgreiche", wie es in vielen anderen Soaps der Fall ist.
 
Wie versprochen, geht es nun weiter!

Kapitel 2
Die liebe Familie


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Gedankenverloren stocherte Sophia am Ostermorgen in ihren Spiegeleiern und der Speck schmeckte ihr erst recht nicht, da sie eigentlich vor einiger Zeit beschlossen hatte, Vegetarierin zu werden, und sich seither jedes Mal ihr schlechtes Gewissen meldete, wenn sie ihren fleischlichen Gelüsten nachgab.

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Aber ihre Familie war mal wieder so beschäftigt, dem Geplapper Sabrinas zuzuhören, dass es niemandem wirklich auffiel.
Sabrina hier - Sabrina da! dachte Sophia genervt. Sie liebte ihre Schwester und natürlich war ihr seit jeher klar, dass Sabrina mehr Aufmerksamkeit benötigte als andere Kinder ihres Alters, und auch jetzt mit ihren sechzehn Jahren befand sie sich auf dem geistigen Entwicklungsstand einer ca. Fünf- bis Sechsjährigen. Jedoch - gerade heute störte es Sophia ganz besonders, hatte sie doch mit ihren Eltern über die geplante Englandreise, welche in der Projektwoche stattfinden sollte, reden wollen.
"Ich habe ganz viel Schokohase gegessen, mindestens eine Tonne voll!" verkündete Sabrina und schaute um Aufmerksamkeit heischend in die Runde.

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"Und du hast keine Bauchschmerzen davon gekriegt?" wollte ihre Mutter wissen, worauf sich Sabrina mit der Hand auf ihren Bauch klopfte und laut lachend rief: "Nein, nein, nein, mein Bauch ist doch gross genug, ich hätte noch mehr essen können, aber jetzt mag ich kein Spiegelei mehr." Sprachs, und schob den Teller demontrativ von sich weg.

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"Das gibts doch wohl nicht!" meldete sich ihr Vater von seiner Ecke, " du nimmst jetzt zumindest noch ein paar Gabeln voll, und bis dahin bleibst du gefälligst hier bei uns sitzen!"

Murrend fügte sich Sabrina und schob noch einige Bissen in ihren Mund.

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"Vielleicht magst du ja später noch etwas, was meinst du? Sophia oder Eric können es dir nachher warm machen, wenn du hungrig wirst, gell? Du weisst ja, dass Papi und ich jetzt in die Matinée gehen."

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„Au ja!Ja...... Eric? Du machst das, nicht wahr? Sophia schaut heute so böse. Mami, Papi, warum schaut sie so?"

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Aller Augen waren nun auf Sophia gerichtet.
„Murmeli, was ist denn los? Du hast ja auch fast nichts gegessen?"

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Murmeli - na toll. Ihr Name aus der Kindheit. Als ganz kleines Mädchen hatte sie sich aus ihrer Bettdecke immer eine kleine Höhle gebaut und sich darin verkrochen wie ein Murmeltier, was ihr schliesslich diesen Namen eingebracht hatte. Obwohl ihre Mutter doch ganz genau wusste, dass sie diesen Kosenamen schon seit sie ungefähr Zehn geworden war, verabscheute, nannte sie sie immer noch ab und zu so. War wohl die Macht der Gewohnheit, trotzdem vertrug sie es nicht immer gleich gut.
"Bei diesem Lärm hier ist mir der Appetit vergangen", brummte sie, stand auf und machte sich übellaunig auf den Weg in ihr Zimmer.

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"He he he! Nimm dich zusammen, Fräulein!" rief ihr Vater ihr nach und sie sah kurz zurück und warf ihm einen bösen Blick zu.

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Gleichzeitig ärgerte sie sich über sich selber. Mein Gott! Sie benahm sie ja gerade wie eine pubertäre Zwölfjährige, dabei war sie doch eben vor einem guten Monat schon Achtzehn geworden!
Es war nicht immer einfach mit ihrer geistig behinderten Schwester!
Früher noch mehr als heute hatte sich Sophia sehr oft benachteiligt gefühlt und es hatte deswegen viel Tränen und Streit mit ihren Eltern gegeben. Sabrina konnte einem manchmal wirklich den letzten Nerv rauben! Und überhaupt liess ihre Mutter Sabrina viel zu viel durchgehen! Schokolade vor dem Essen war ihr, Sophia, nie geduldet worden!
Und ihr Vater! Sie seufzte innerlich. Was wusste er in diesen Tagen überhaupt noch von ihr, er verbrachte die meiste Zeit in seinem Büro. Ach, wie schön es früher gewesen war, als er noch fast jedes Wochenende mit ihr und ihren Geschwistern auf Entdeckungsreise gegangen war. Später dann nur noch mit Sabrina und ihr alleine, da Eric vor ein paar Jahren auf einmal nicht mehr an den Familienausflügen teilgenommen hatte. Darauf angesprochen, hatte er damals nur mit den Achseln gezuckt und gemeint, dass er jetzt zu alt für diesen "Kinderkram" wäre. Aber so ganz hatte Sophia ihm das nicht abgenommen, da sich sein Verhältnis zum Vater ganz allgemein fast von einem Tag auf den anderen merklich abgekühlt hatte. Warum? Das wussten die Götter!
"Komm Sabi, wir räumen zusammen den Tisch ab, ja?" hörte Sophia ihren Bruder sagen.

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Sie setzte sich in ihrem Zimmer aufs Sofa und liess sich ihre Familie durch den Kopf gehen.
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Ach Eric! Wieder musste Sophia innerlich seufzen. Obwohl nur gerade drei Jahre älter als sie selbst, war er ihr schon immer um so vieles erwachsener und reifer vorgekommen. Und auch er hatte auf einmal keine Zeit mehr für sie, seit er diese neue Freundin hatte, welche er bis jetzt vor seiner Familie "versteckt" gehalten hatte. Dabei war Sophia doch so schrecklich neugierig auf sie. Es schien Eric dieses Mal ernsthaft erwischt zu haben - das erste Mal seit ihn seine grosse Liebe Jenny vor zwei Jahren verlassen und danach nach Kanada gegangen war, um einige Jahre dort zu studieren.

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Eric war äusserst beliebt bei den weiblichen Wesen, was nicht verwunderte, da er nicht nur mit einem attraktiven Äusseren, sondern zusätzlich einer netten, sympathischen Art gesegnet war. So hatte er sich über mangelndes Interesse des weiblichen Geschlechts nie beklagen können. Jedoch - in den vergangenen zwei Jahren waren die Mädchen gekommen und gegangen, und es schien, als ob er noch immer seiner enttäuschten Liebe zu Jenny nachtrauerte, da diese "Beziehungen" nie länger als ein paar Monate überdauert hatten. Doch dieses Mal war es anders. Erics verliebte Blicke, wenn er mit Helga telefonierte, waren seiner Familie nicht entgangen und da Helga eine eigene Wohnung in der Stadt hatte, verbrachte er auch die eine oder andere Nacht bei ihr, so dass es eine Seltenheit war, die ganze Familie Winter versammelt am Esstisch vorzufinden.

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Sabrina blühte richtig auf, wenn Eric da war. Er war - nebst ihrem Vater - so etwas wie ihr Held und sie hing wie eine Klette an ihm. Manchmal musste man sie jedoch bremsen, denn wenn Eric für sein Studium lernte, brauchte er absolute Ruhe, um sich konzentrieren zu können.


Kapitel 3:
Jackie’s neuer Job

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"Jackie? Hallo?" Sophia hörte nur ein Rauschen, als am anderen Ende das Telefon abgehoben wurde.
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"Nein, hier ist Anita, Moment mal, Sophia!" Jackie's Mama, ach so, ein Chaos wie immer im Hause Schneider.

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Es knackte und dröhnte in der Leitung, danach war laute Musik und ein Stimmenwirrwarr zu hören, bis endlich eine verschlafene Stimme zu vernehmen war.
"Hallo, wer ist da?"

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"Jackie! Du hast doch nicht etwa noch geschlafen!" rief Sophia gespielt entrüstet, "es ist ja bereits ein Uhr!"
"Doch, habe ich." Sophia konnte sich richtig vorstellen, wie ihre Freundin mit noch halb geschlossenen Augen nach dem Hörer gegriffen hatte und ihren Mund beinahe nicht aufbrachte. Wie immer wunderte sich Sophia wie man bei den Schneiders überhaupt schlafen konnte, herrschte doch Tag und Nacht ständig ein Betrieb und Lärm in deren Haus. Es schien, als ob diese Familie nach ganz eigenen Uhrzeiten und Regeln lebte.
"Ich dachte, wir könnten vielleicht ein wenig in die Stadt gehen?" schlug Sophia vor und erntete ein fast unverständliches Gebrummel:
"Es ist Sonnag, da läufochnixinnerstadt. Oooch, ich will schlafen!"

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"Und am Abend? Wir könnten ins Bluemoon?"
Langsam aber sicher war Jackie nun wach. "Kann ich nicht, ich muss arbeiten. Phuu- hab ich jetzt einen Hunger!"
"Wie, du musst arbeiten? Ich wusste ja gar nicht, dass du wieder einen Job hast?"

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"Na, du warst ja auch so mit deinem Schnuckel beschäftigt, so dass dir das einfach entgangen ist!"
"Hör bloss auf! Ich bin einfach so unsicher, was Dani betrifft!"
"Sag ihm, dass er dich nicht reizt als Mann, dann bist du ihn bestimmt ziemlich schnell los!"

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"Das geht doch nicht, das würde ihn so verletzen. Und überhaupt - ich mag ihn doch wirklich gern, auch wenn es nicht dieses Kribbeln im Bauch ist...."
"Na dann... macht so bald wie möglich einen Termin beim Standesamt aus...." meinte Jackie trocken, und Sophia musste trotz ihrer schlechten Laune ein wenig lachen.

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Das war Jackie wie sie leibte und lebte! Wenn sie auch nicht gerade eine Medaille für Einfühlsamkeit erhalten würde, so konnte sie doch manches Mal gerade mit ihren Sprüchen einer schlecht gelaunten Freundin ein Lachen entlocken.
"He, aber mal im Ernst, was für einen Job hast du denn jetzt wieder gefunden?", wunderte sich Sophia und spürte förmlich, wie die Freundin am anderen Ende schmunzelte.
"Ich hab den Job noch nicht, Sweetheart, ist bloss mal ein Probelauf sozusagen."

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"In welcher Bar denn diesmal?" Jackie, welche nach den obligatorischen neun Jahren Schulzeit keine Lust mehr gehabt hatte auf die ihr so verhasste Schule, jobbte seit dem mal hier mal da, putzte Büros, sass in der Migros an der Kasse, servierte oder stand hinter irgend einer Bartheke.
"Nein keine Bar, wart's ab und sei nicht so neugierig, noch hab ich den Job ja nicht. Aber falls.... falls ich da einsteigen könnte, wow, dann wird es die ständig pleite Jackie nicht mehr geben!" sagte sie geheimnisvoll, und natürlich war Sophias Neugierde nun erst recht geweckt.
"Jetzt sag schon! Ist es denn was Illegales?" wollte sie wissen und hielt vor Spannung den Atem an.

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Jackie war schon immer für Überraschungen gut gewesen und mit ihr hatte sie bereits in der Kindheit die spannendsten Abenteuer erlebt.
"Du erfährst es, wenn es so weit ist. Und jetzt muss ich was essen, ich sterbe vor Hunger!"

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"Wann sehn wir uns mal?" wagte Sophia noch einen letzten Versuch, da sie genau wusste, dass in ein paar Sekunden ein Piep Piep im Hörer ertönen würde. Jackie musste ihre Bedürfnisse immer sofort befriedigen, und wenn sie Hunger hatte, dann hatte sie Hunger und etwas anderes interessierte sie nicht.
"Ich melde mich, okay? Tschüssli!"

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Und weg war sie! Zurück blieb eine verwirrte aber auch aufgeregte Sophia. In was für krumme Dinger war sie wohl dieses Mal wieder involviert? Schon als Kind hatte Jackie für Aufregung in Sophias Leben gesorgt, und zwar von Anfang an.
Lächelnd dachte Sophia an jenen heissen Sommertag nach den grossen Ferien, als ein Mädchen namens Jacqueline Schneider neu in ihre Klasse gekommen war.
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Angezogen wie ein kleines Cowgirl und mit blossen Füssen war sie ins Schulzimmer einmarschiert - ganz ohne mütterliche Begleitung -

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hatte sich selbstbewusst vor die Klasse gestellt und gegrinst,

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bevor sie sich auf den freien Platz neben der sie unendlich bewundernden Sophia gesetzt hatte. Diesen Tag würde Sophia nie mehr vergessen. Auch nicht den Kampf bei ihr zu Hause, als ihr Vater ihr den Umgang mit "diesem verwahrlosten, frechen Gör" verboten hatte.

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So hatten sich die beiden Mädchen eben heimlich getroffen und gemeinsam die lustigsten Streiche ausgeheckt,

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und einander ihre kindlichen Geheimnisse anvertraut.

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Aber schon damals hatte Sophia das Gefühl gehabt, dass sich ihre Freundin auch ganz gut ohne sie amüsieren konnte und zwar gerne mit ihr zusammen war, aber keine wirkliche Nähe entstehen liess. Das war bis heute so geblieben, was Sophia insgeheim manchmal bedauerte. Ihre Freundschaft blieb mehr oder weniger oberflächlich, was daran lag, dass Jackie trotz ihrer extravertierten, kontaktfreudigen Art nie wirklich vieles von sich Preis gab.
Sophia musste sich eingestehen, dass sie über Jackies innerste Gefühle nicht viel mehr wusste, als damals vor beinahe 10 Jahren im Klassenzimmer des zweiten Schuljahres. Aber da gab es ja auch noch Enrica, ihre andere beste Freundin, welche sie im Gymnasium kennen gelernt hatte, die jedoch zur Zeit in Italien bei ihren Verwandten in den Ferien weilte.





 
Warum schreibst du immer so lange Kapitel? *ne, scherz.....oda?....mhh....überleg.....ich finds doch ein bissl lang....*
Also zurück zu den 2 Kapiteln: Die waren mal wieder echt toll! Ich freu mich schon wenn es weiter geht. Ach ja. Woher hast du das outfit von Jackie?
LG Chekkka
 
Hey, danke für die Benachrichtigung.
Okay, jetzt hab ich verstanden was für eine Story es werden soll. Das meinte ich auch mit familienintern, und so gefällt es mir ganz gut.
Ist wieder eine klasse fortsetzung geworden, ich kann verstehen, dass Sophia von ihrer kleinen Schwester manchmal genervt ist (ich hab hier selbst 2 blagen, und auch wenn die nicht krank sind, nerven die manchmal ganz schön xD).
 
Hey, wow! Zwei Kapitel hintereinander! Reife Leistung, ich mag deine FS wirklich sehr. Ich frag mich schon welchen Job Jackie hat:) Woher hast du Jackies Haare, wenn ich fragen darf:rolleyes:

LG umbrella*schongespanntaufdiefortsetzung*
 
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