Kuona
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Hallo ihr Lieben!
Da bin ich auch schon wieder mit einer neuen FS. Die Idee dazu spukt mir schon ziemlich lange im Kopf herum und jetzt endlich geht es an die Realisierung

Ich hoffe, ihr habt ein bisschen Spaß beim Lesen und dass ihr die Figuren genau so schnell ins Herz schließt wie ich

Lob und Kritik sind natürlich mehr als nur willkommen.

Inhaltsangabe:
Für Maja gibt es nur einen Mann in ihrem Leben: ihren Jugendfreund Noah, mit dem sie einen wunderschönen Sommer verbrachte. Doch Noah zog plötzlich weg, und alles, was Maja blieb, war das Versprechen, sich eines Tages wieder zu sehen und zu heiraten. Elf Jahre später trifft sie tatsächlich wieder auf ihn, aber Noah hat sich sehr verändert. Für ihn scheint das Versprechen und Maja keine Bedeutung mehr zu haben. Zu allem Überfluss scheint er auch noch ein Geheimnis zu haben. Ist das der Grund für sein Verhalten, oder muss Maja sich der Realität stellen, dass Kinderliebe nicht ewig halten kann?
Kapitelübersicht:
Prolog (runterscrollen)
Kapitel 01 - Wünsch' dir was
Kapitel 02 - Eine merkwürdige Begegnung
Kapitel 03 - Das Versprechen erfüllt sich
Kapitel 04 - Wie die Prinzessin zum Propheten wird...
Kapitel 05 - ...und der Berg dennoch auf einem weißen Pferd angeritten kommt
Benachrichtigungsliste:
Khausi | Hermine_Love | naddimietze | Cameron123 | Vel
sweet sim | Engelstraum | BlackCat444 | Rosegirl | GruenesGift
Machri | chrissy1709 | nachtstern | Leittara
Kapitel 01 - Wünsch' dir was
Kapitel 02 - Eine merkwürdige Begegnung
Kapitel 03 - Das Versprechen erfüllt sich
Kapitel 04 - Wie die Prinzessin zum Propheten wird...
Kapitel 05 - ...und der Berg dennoch auf einem weißen Pferd angeritten kommt
Benachrichtigungsliste:
Khausi | Hermine_Love | naddimietze | Cameron123 | Vel
sweet sim | Engelstraum | BlackCat444 | Rosegirl | GruenesGift
Machri | chrissy1709 | nachtstern | Leittara
Prolog


"Bäääh!", machte Maja und streckte dem Fenster die Zunge raus. Es war ja so ungerecht, dass sie nicht mit den anderen Kindern spielen konnte. Warum konnte sie nicht auch einfach einen kaputten Arm oder ein kaputtes Bein haben? Aber Maja hatte ein kaputtes Herz.
"Du bist besonders, Maja. Du kannst nicht einfach raus gehen und spielen. Du musst vorsichtig sein", äffte sie Dr. Peters nach, obwohl er ihr von den Ärzten eigentlich der Liebste war. Sonnenlicht fiel durch die Bäume vor ihrem Fenster und warf tanzende Schatten an die Zimmerdecke. Eine Weile sah Maja den Mustern zu und ließ auf sich wirken, was für sie "Sommer" bedeutete: Eine warme Brise, die nach Spaß und Freundschaft roch, Blätterrascheln, Lachen und natürlich der Geruch von Desinfektionsmitteln, das Gefühl von frisch gestärkten Laken an ihren nackten Armen und eine ganze Armee von Medikamenten in ihrem Nachttisch.

Das Leben war ja so ungerecht. Verstohlen reckte Maja sich und warf einen Blick zum Fenster hinaus. Die anderen Kinder spielten gerade Ball und schienen jede Menge Spaß zu haben. Währenddessen würde sie hier vor Langeweile sterben, dessen war sie sich sicher. Über die Langeweile konnten diesmal auch ihre Bücher nicht hinwegtrösten. In letzter Zeit war ihr ohnehin die Lust am Lesen vergangen. Zu sehr wiesen die Geschichten von Abenteuern und Aufregung auf den Mangel in ihrem Leben hin, der ihr immer bewusster wurde: Sie hatte keinen einzigen Freund. Die meisten Kinder im Krankenhaus blieben nur wenige Wochen, und kaum jemand hatte Lust, sich zu einem kranken Mädchen ans Bett zu setzen, wenn stattdessen das Spielzimmer oder der Park lockte. Und denjenigen, die wie sie im Zimmer bleiben mussten, ging es zu schlecht, als dass gegenseitige Besuche möglich gewesen wären.

Sehnsüchtig warf Maja noch einen Blick aus dem Fenster und seufzte. Die Erwachsenen waren einfach zu besorgt. Sie war immerhin schon neun Jahre alt und konnte selbst gut einschätzen, wie sehr sie sich anstrengen konnte, ohne sich zu überfordern. Und das würde sie ihnen auch beweisen! Bevor sie es selbst richtig realisierte, hatte sie bereits ihre Beine aus dem Bett geschwungen. Sie wusste natürlich, dass ihre Flucht spätestens auf dem Gang gestoppt werden würde, aber der Wunsch nach ein bisschen Spaß – nach wenigstens einem Freund in ihrem Leben – überwog. Der Boden fühlte sich angenehm kühl unter ihren Füßen an, als sie in Richtung Tür tappte, und ihr schlechtes Gewissen war wie weggeblasen, als neuerliches Lachen an ihr Ohr drang. Vorsichtig öffnete sie die Tür und sah zu beiden Seiten des Flurs. Es war niemand zu sehen, also schlüpfte sie schnell aus dem Zimmer, bevor sie es sich anders überlegen konnte.

Sie fühlte sich sehr verwegen – fast wie einer der Helden aus ihren Büchern – und die Aufregung ließ ihr Herz höher schlagen. Vor dem Sichtfenster des Schwesternzimmers ließ sie sich auf alle Viere sinken und krabbelte kichernd darunter her. "Vielleicht werde ich Spion, wenn ich groß bin", dachte sie selbstzufrieden und schlug den Weg zum Treppenhaus ein. Sie war schon fast an der schweren Glastür angekommen, als sich eine Tür auf dem Gang hinter ihr öffnete und gedämpfte Stimmen an ihr Ohr drangen. Erschrocken wirbelte sie herum: Ausgerechnet die strenge Schwester Sabine kam aus dem Schwesternzimmer. Majas Herz raste jetzt. Wenn sie entdeckt würde, dann bekäme sie bestimmt großen Ärger. Verzweifelt sah sie sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, doch bis zum Treppenhaus war es noch zu weit. Die einzige Chance bestand in einer Tür, die nicht allzu weit vor ihr lag. Maja betete jetzt.

Zu viel konnte schief gehen: Schwester Sabine musste noch lange genug mit den anderen Schwestern sprechen und durfte sich nicht herumdrehen, die Tür durfte nicht verschlossen sein und auf gar keinen Fall durfte Schwester Sabine gleich ausgerechnet in dieses Zimmer kommen. Maja kniff die Augen zu, holte tief Luft und sprintete auf die Tür zu. Sie war nicht verschlossen. Schnell hechtete sie hinein und zog sie hinter sich ins Schloss. Dicke Schweißperlen bildeten sich mittlerweile auf ihrer Stirn und ihr Herz beruhigte sich einfach nicht.
"Oh nein", hauchte sie und wurde kreidebleich, als ihr klar wurde, dass das nicht nur Aufregung war. Schon begann ihr Herz wieder unkontrollierbar zu flattern wie ein kleiner Vogel und der vertraute Schmerz zwang sie auf alle Viere.

Maja versuchte sich auf ihr Mantra zu besinnen, aber die Schmerzen machten es zu schwierig, sich zu konzentrieren.
"Stirbst du jetzt?", drang plötzlich eine piepsige Stimme von weit her zu ihr durch und sie hob mühsam den Kopf. Ein kleiner Junge im Schlafanzug hatte sich vor ihr auf den Boden gesetzt und musterte sie neugierig. Das war der Moment, der ihr ganzes Leben verändern würde. Der Moment, in dem sie Noah traf.
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Und damit ist der Prolog auch schon wieder beendet. Ich weiß, viel kann man noch nicht sagen, weil die eigentliche Geschichte ja auch elf Jahre später spielt, aber diese Begegnung ist auf jeden Fall sehr wichtig für Maja. Ich hoffe, es hat euch gefallen.
LG Kuona
LG Kuona
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