Fotostory *FS* Der Sommer mit Noah

Kuona

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Januar 2007
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39
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w

Hallo ihr Lieben!

Da bin ich auch schon wieder mit einer neuen FS. Die Idee dazu spukt mir schon ziemlich lange im Kopf herum und jetzt endlich geht es an die Realisierung :D
Ich hoffe, ihr habt ein bisschen Spaß beim Lesen und dass ihr die Figuren genau so schnell ins Herz schließt wie ich ;)
Lob und Kritik sind natürlich mehr als nur willkommen.


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Inhaltsangabe:
Für Maja gibt es nur einen Mann in ihrem Leben: ihren Jugendfreund Noah, mit dem sie einen wunderschönen Sommer verbrachte. Doch Noah zog plötzlich weg, und alles, was Maja blieb, war das Versprechen, sich eines Tages wieder zu sehen und zu heiraten. Elf Jahre später trifft sie tatsächlich wieder auf ihn, aber Noah hat sich sehr verändert. Für ihn scheint das Versprechen und Maja keine Bedeutung mehr zu haben. Zu allem Überfluss scheint er auch noch ein Geheimnis zu haben. Ist das der Grund für sein Verhalten, oder muss Maja sich der Realität stellen, dass Kinderliebe nicht ewig halten kann?

Kapitelübersicht:
Prolog (runterscrollen)
Kapitel 01 - Wünsch' dir was
Kapitel 02 - Eine merkwürdige Begegnung
Kapitel 03 - Das Versprechen erfüllt sich
Kapitel 04 - Wie die Prinzessin zum Propheten wird...
Kapitel 05 - ...und der Berg dennoch auf einem weißen Pferd angeritten kommt

Benachrichtigungsliste:
Khausi | Hermine_Love | naddimietze | Cameron123 | Vel
sweet sim | Engelstraum | BlackCat444 | Rosegirl | GruenesGift
Machri | chrissy1709 | nachtstern | Leittara

Prolog

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Einatmen. Ausatmen. Einatmen. Ausatmen. Wie ein Mantra betete Maja diese Worte in ihrem Kopf und langsam ließ der krampfartige Schmerz in ihrer Brust nach. Ihre Hände, die die Bettdecke umklammert hatten, entspannten sich ein wenig. Vor dem Zimmer waren Schritte zu hören, die näher kamen und sich wieder entfernten. Erleichtert tat sie einen besonders tiefen Atemzug, bevor sie missmutig ihre Stupsnase kraus zog und sich auf den Rücken fallen ließ. Außer ihrer Familie kam sie nie jemand im Krankenhaus besuchen und es würde noch vier Stunden dauern, bis ihre Mutter Feierabend machen konnte. Durch das Fenster, das einen spaltbreit geöffnet war, wehte eine laue Brise herein und trug fröhliches Kinderlachen mit sich.

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"Bäääh!", machte Maja und streckte dem Fenster die Zunge raus. Es war ja so ungerecht, dass sie nicht mit den anderen Kindern spielen konnte. Warum konnte sie nicht auch einfach einen kaputten Arm oder ein kaputtes Bein haben? Aber Maja hatte ein kaputtes Herz.
"Du bist besonders, Maja. Du kannst nicht einfach raus gehen und spielen. Du musst vorsichtig sein", äffte sie Dr. Peters nach, obwohl er ihr von den Ärzten eigentlich der Liebste war. Sonnenlicht fiel durch die Bäume vor ihrem Fenster und warf tanzende Schatten an die Zimmerdecke. Eine Weile sah Maja den Mustern zu und ließ auf sich wirken, was für sie "Sommer" bedeutete: Eine warme Brise, die nach Spaß und Freundschaft roch, Blätterrascheln, Lachen und natürlich der Geruch von Desinfektionsmitteln, das Gefühl von frisch gestärkten Laken an ihren nackten Armen und eine ganze Armee von Medikamenten in ihrem Nachttisch.

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Das Leben war ja so ungerecht. Verstohlen reckte Maja sich und warf einen Blick zum Fenster hinaus. Die anderen Kinder spielten gerade Ball und schienen jede Menge Spaß zu haben. Währenddessen würde sie hier vor Langeweile sterben, dessen war sie sich sicher. Über die Langeweile konnten diesmal auch ihre Bücher nicht hinwegtrösten. In letzter Zeit war ihr ohnehin die Lust am Lesen vergangen. Zu sehr wiesen die Geschichten von Abenteuern und Aufregung auf den Mangel in ihrem Leben hin, der ihr immer bewusster wurde: Sie hatte keinen einzigen Freund. Die meisten Kinder im Krankenhaus blieben nur wenige Wochen, und kaum jemand hatte Lust, sich zu einem kranken Mädchen ans Bett zu setzen, wenn stattdessen das Spielzimmer oder der Park lockte. Und denjenigen, die wie sie im Zimmer bleiben mussten, ging es zu schlecht, als dass gegenseitige Besuche möglich gewesen wären.

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Sehnsüchtig warf Maja noch einen Blick aus dem Fenster und seufzte. Die Erwachsenen waren einfach zu besorgt. Sie war immerhin schon neun Jahre alt und konnte selbst gut einschätzen, wie sehr sie sich anstrengen konnte, ohne sich zu überfordern. Und das würde sie ihnen auch beweisen! Bevor sie es selbst richtig realisierte, hatte sie bereits ihre Beine aus dem Bett geschwungen. Sie wusste natürlich, dass ihre Flucht spätestens auf dem Gang gestoppt werden würde, aber der Wunsch nach ein bisschen Spaß – nach wenigstens einem Freund in ihrem Leben – überwog. Der Boden fühlte sich angenehm kühl unter ihren Füßen an, als sie in Richtung Tür tappte, und ihr schlechtes Gewissen war wie weggeblasen, als neuerliches Lachen an ihr Ohr drang. Vorsichtig öffnete sie die Tür und sah zu beiden Seiten des Flurs. Es war niemand zu sehen, also schlüpfte sie schnell aus dem Zimmer, bevor sie es sich anders überlegen konnte.

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Sie fühlte sich sehr verwegen – fast wie einer der Helden aus ihren Büchern – und die Aufregung ließ ihr Herz höher schlagen. Vor dem Sichtfenster des Schwesternzimmers ließ sie sich auf alle Viere sinken und krabbelte kichernd darunter her. "Vielleicht werde ich Spion, wenn ich groß bin", dachte sie selbstzufrieden und schlug den Weg zum Treppenhaus ein. Sie war schon fast an der schweren Glastür angekommen, als sich eine Tür auf dem Gang hinter ihr öffnete und gedämpfte Stimmen an ihr Ohr drangen. Erschrocken wirbelte sie herum: Ausgerechnet die strenge Schwester Sabine kam aus dem Schwesternzimmer. Majas Herz raste jetzt. Wenn sie entdeckt würde, dann bekäme sie bestimmt großen Ärger. Verzweifelt sah sie sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, doch bis zum Treppenhaus war es noch zu weit. Die einzige Chance bestand in einer Tür, die nicht allzu weit vor ihr lag. Maja betete jetzt.

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Zu viel konnte schief gehen: Schwester Sabine musste noch lange genug mit den anderen Schwestern sprechen und durfte sich nicht herumdrehen, die Tür durfte nicht verschlossen sein und auf gar keinen Fall durfte Schwester Sabine gleich ausgerechnet in dieses Zimmer kommen. Maja kniff die Augen zu, holte tief Luft und sprintete auf die Tür zu. Sie war nicht verschlossen. Schnell hechtete sie hinein und zog sie hinter sich ins Schloss. Dicke Schweißperlen bildeten sich mittlerweile auf ihrer Stirn und ihr Herz beruhigte sich einfach nicht.
"Oh nein", hauchte sie und wurde kreidebleich, als ihr klar wurde, dass das nicht nur Aufregung war. Schon begann ihr Herz wieder unkontrollierbar zu flattern wie ein kleiner Vogel und der vertraute Schmerz zwang sie auf alle Viere.

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Maja versuchte sich auf ihr Mantra zu besinnen, aber die Schmerzen machten es zu schwierig, sich zu konzentrieren.
"Stirbst du jetzt?", drang plötzlich eine piepsige Stimme von weit her zu ihr durch und sie hob mühsam den Kopf. Ein kleiner Junge im Schlafanzug hatte sich vor ihr auf den Boden gesetzt und musterte sie neugierig. Das war der Moment, der ihr ganzes Leben verändern würde. Der Moment, in dem sie Noah traf.

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Und damit ist der Prolog auch schon wieder beendet. Ich weiß, viel kann man noch nicht sagen, weil die eigentliche Geschichte ja auch elf Jahre später spielt, aber diese Begegnung ist auf jeden Fall sehr wichtig für Maja. Ich hoffe, es hat euch gefallen.

LG Kuona
 
Zuletzt bearbeitet:
Ouh von der Inhaltsangabe hört sich das ja schon sehr spannend an.
Die Bilder sind auch toll gemacht vorallem das Cover *in ein Feld wünsch*
Wenn du magst darfst du mich auch gerne benachrichtigen ;)
Weiter so :D
LG Tina
 
Liebe Kuona

hihi, da konntest Du es aber gar nicht abwarten, hm?

Bis jetzt gefällt mir die Story sehr gut. Das mit Majas Herzen hat ja schonmal was recht dramatisches. Toll auch die typisch kindliche Geradlinigkeit Noahs: "Stirbst du jetzt?" :ohoh::rolleyes:


Ich bin gespannt, wie es weitergeht und schreibe heute mal nicht so viel wie sonst :D
 
Wo wirklich süss geschrieben.
Gefällt mir sehr.
Bitte benachrichtige mich doch =)
Die Kleine ist wirklich goldig :)

Das mit dem "Stirbst du jetzt?" finde ich sehr "schön". Es ist sehr emotional.

Schon wieder eine neue? ^^
Ich wünschte ich hätte so viel zeit meine ganzen ideen zu verwirklichen :(
 
hey kuona.
sehr schön geschrieben bis jetzt =)
hmm ich bin schon gespannt, der titel "der sommer mit noah" klingt ja wirklich vielversprechend.
noah ist schon als kleiner voll niedlich...wenn er noch älter wird...hmmh xD
naja, mach auf alle fälle schnell weiter ;D
lg semmel
 
Also, das ist das erste Mal, dass ich bei einer FS einen Kommi poste (bin eig. eher der stille Leser), also muss das schon was heißen ;) Deine FS ist (bis jetzt) wirklich schon sehr...naja süß gelungen :D ich find sie echt total niedlich und toll und freue mich auf mehr. :hallo:
 
Wow klasse Geschichte.
Du hast echt Talent dafür sich zu fühlen,
als wäre man selbst das Mädchen.
Bitte benachrichtige mich doch (:
danke schöööön <3
mach weeiter so :D
 
Wow, schon so viele Kommentare :) Dankeschön!

@Khausi: Hehe, es freut mich, dass die Inhaltsangabe ein wenig Neugierde weckt. Ich hab zuerst überlegt, ob ich sie überhaupt schon einstellen soll, weil sie ja doch ziemlich viel vorweg nimmt, was man aus dem Prolog nicht erahnen kann, aber letztendlich habe ich sie genau deswegen mit dazu geschrieben. Nicht, dass jemand einen falschen Eindruck bekommt und hinterher enttäuscht ist ;) Das Cover gefällt mir auch ganz gut, vor allem wegen dem Hintergrundbild *g* Ich hatte ein Bild gesucht, das irgendwie sommerlich aussieht und dieses Bild verkörpert irgendwie eine sommerliche Ausstrahlung für mich :lol:. Benachrichtigt wirst du natürlich gerne!

@Innad: Ach, man muss ja nicht immer viel schreiben ;) Der Prolog war ja jetzt auch nicht so lang und viel Spekulationsraum oder so lässt er auch noch nicht, von daher... :D
Abwarten konnte ich es übrigens wirklich kaum *g* Die Chaotin hat schon mit mir geschimpft und mich davon abgehalten, den Prolog schon einzustellen, bevor WdLi überhaupt abgeschlossen war :rolleyes: Aber das Schreiben ist eben mein Hobby und ich mache es gerne, daher werdet ihr jetzt schon gequält :lol:
Ich finde Noah irgendwie sehr süß, wie er da sitzt und so eine Frage stellt.

@Hermine_Love: Hihi, ich hab mich bemüht, das Ganze etwas kindlich zu schreiben, weil es ja nunmal aus Sicht der 9-jährigen Maja spielt. Daher freut es mich natürlich, dass es mir ein bisschen gelungen zu sein scheint ;). Benachrichtigt wirst du natürlich gerne.
Ideen habe ich irgendwie den ganzen Tag. Ich träume auch immer sehr intensiv und daher kommen dann noch mehr Ideen *g* Aber die meisten werden halt nicht umgesetzt, höchstens dann, wenn sie mich einfach nicht mehr loslassen. Und da die Kapitellänge hier genau wie bei Herz aus Eis nur so um die 1500 Wörter betragen wird, geht es eigentlich :D.

@Leberkassemmel: Es freut mich irgendwie total, dass der Titel ansprechend klingt. Ich war am Schwanken zwischen diesem und einem anderen Titel und habe mich dann auf den letzten Drücker für "Der Sommer mit Noah" entschieden. Ich hoffe nur, dass er nicht zu irreführend ist. Denn in der Story geht es ja nicht hauptsächlich um diesen einen Sommer. Andererseits habe ich dann überlegt, dass dieser Sommer ja große Auswirkungen auf Maja und ihr Leben hatte und als sie Noah wiedertrifft, ist es auch wieder Sommer. Von daher passt es wohl irgendwie ;)
Noah in erwachsen finde ich übrigens auch sehr ... lecker *g*

@rockish: Wow, ich fühle mich wirklich geehrt :eek:. Es freut mich, dass der Schreibstil bisher niedlich und süß rüberkommt, weil er ja ein bisschen an die 9-jährige Maja angepasst ist. Das heißt, die Kapitel klingen dann etwas anders (aber nicht sehr viel *g*) Es freut mich auf jeden Fall, dass du die Story weiterverfolgen möchtest :)

@naddimietze: Hach, das ist ein ganz tolles Kompliment, danke :) Darüber freue ich mich wirklich! Benachrichtigt wirst du natürlich gerne und ich hoffe doch mal, dass ich so weitermache und es nicht irgendwann langweilig wird oder so *g*

LG Kuona
 
Menno, gerade mal das erste Kapitel und ich weiß schon wieder nicht, was ich schreiben soll. Ich kenne die Inhaltsangabe, das Cover, den Anfang... Ach, wir quasseln echt zu viel. :D Aber eins muss ich dennoch loswerden: der Anfang gefällt mir äußerst gut. Maja und Noah sind total niedlich und die Kleine kann einem echt leid tun mit ihrem kaputten Herzen, das hast du sehr süß und rührend beschrieben. Ich freu mich schon auf den Rest der Geschichte. Alles weiß ich ja doch noch nicht - nur, dass Maja einmal im Bademantel herumlaufen wird. :lol:
 
Hallo Zusammen!

Großartig!!! Die Geschichte ist echt super schön. Du kannst echt toll schreiben. Die Bilder sind auch echt super!!! :D:D:D

Beide Daumen nach oben!!! =)

Könntest du mich Benachichtigen, bitte?!

Liebe Grüße
Cameron
 
juhu, eine neue fs von dir, wunderbar!
der anfang ist sehr vielversprechend und die angedeutete handlungsfortsetzung klingt ebenfalls sehr interessant, und natürlich würde ich auch sonst aus prinzip mitlesen :)

~ ich freu mich drauf! ~ *jingle* -->*spinn*
 
Hey! Mir gefällt der Anfang sehr gut! Kinderliebe - wie süüüüüüüüüüüüüüüüüüß!!!
Ich werde auf jeden Fall weiter lesen. Könntest du mich bitte benachitigen?
 
Hallöchen Kuona! :hallo:
Ich finde, dass du klasse Geschichten schreiben kannst! :eek:
Diese Story hört sich auch wieder toll an.
(Uh, ich seh grad, der Schlafanzug von der kleinen Maja sieht ja süß aus! *.*
Der passt richtig zu ihr !! ^.^ ;))
Und auch so, die Bilder und der Text sind richtig gut geworden.
Ich bin dann mal gespannt was noch alles passiert mit Noah und der Maja.
Und ich les ganz bestimmt weiter, wäre toll wenn du mich benachrichtigen würdest!

LG...
...Engelstraum.....
 
@Chaotin: Jaaa, wir quatschen wirklich zu viel =) Aber ich möchte das nicht missen und von daher ist es vollkommen okay, wenn die Kommis nur aus ein paar Sätzen bestehen *gg*. Allerdings wirst du ja wirklich bald nicht mehr wissen, worum es geht ;). Die Bademantelszene hab ich übrigens abgeändert, weil ich nicht bis April warten möchte, bis akzeptable Bademäntel verfügbar sind :rolleyes:. Aber es freut mich natürlich riesig, dass dir der Anfang schonmal gefällt und ich hoffe natürlich, das bleibt so *g* und *knutsch*

@Cameron123: Wow, dankeschön! Es freut mich, dass dir der Anfang schonmal so gut gefällt und du wirst natürlich gerne benachrichtigt.

@Zahlencödchen: *mitsing* :lol: Es ehrt mich natürlich total, dass du schon aus Prinzip mitlesen würdest, aber noch mehr freue ich, dass dir der Anfang auch schonmal gefällt *g* Mal gucken, ob das so bleibt ;)

@sweet sim: Ja, ich finde Kinderliebe irgendwie auch sehr süß. Da gibt es auch eine ganz tolle Story hier im Forum, die auch davon handelt (aber ganz anders ist als meine wird - komplizierter Satzbau *g*). Ist auch in meiner Signatur unter "Zauberwort" verlinkt, falls dich das Thema interessiert ;).
Benachrichtigt wirst du natürlich gerne, es freut mich, dass dir die Story bisher gefällt :)

Kapitel 01 – Wünsch' dir was

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"Waaas? Du hast schon wieder einen Typen abblitzen lassen? Ich fass es ja nicht…" Schnaubend ließ sich Lena in ihrem Stuhl zurückfallen und blies sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht. Mark und Larissa kicherten nur, während Maja unsicher mit den Schultern zuckte.
"Was soll ich machen, er war halt nicht mein Typ", antwortete sie und grinste schief.
"Ach, wer soll dir denn das glauben?", lachte Larissa und nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Glas, "Wenn man danach geht, müsste dein Traummann wahrscheinlich zehn Jahre alt sein und rote Haare haben."
Eine leichte Röte überzog Majas Gesicht, aber sie wusste, dass Widerspruch zwecklos war. Jahrelange Erfahrung hatte sie gelehrt, dass ihre drei Freunde keine Gelegenheit ausließen, um sie mit Noah aufzuziehen.
"Das stimmt nicht", versuchte sie sich dennoch zu verteidigen. "Ich stehe doch nicht auf kleine Kinder! Er ist heute doch auch schon 21... Na gut, vielleicht bin ich zu romantisch, aber mich hat halt bisher noch kein anderer vom Hocker gehauen. Und ich hab es ihm nun mal versprochen…"

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Ihre Stimme erstarb und die Röte in ihrem Gesicht vertiefte sich, als ihre Freunde nur wissend grinsten.
"Jaja, das ominöse Versprechen. Ewige Liebe und ein Wiedersehen, sobald ihr beide erwachsen seid… wirklich romantisch!" Mark formte seine Lippen zu einem übertriebenen Kussmund und klimperte mit den Wimpern, was die Mädchen in herzhaftes Gelächter ausbrechen ließ. Selbst Maja konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Auch wenn sie es nicht mochte, wenn sich ihre Freunde über ihre Kindheit lustig machten, war sie doch unendlich dankbar dafür, dass sie solche Freunde hatte. Alleine wäre sie auch mit Sicherheit nie in einen Laden wie diesen gegangen. Verstohlen sah sie sich um. Das Lokal wirkte sehr modern und schick, wenn auch irgendwie sehr… grün – fast klinisch. Auch die Gäste schienen allesamt einer Modelagentur entlaufen zu sein. Ein wenig unbehaglich wandte sie sich wieder den Anderen zu. Mit ihrem einfachen T-Shirt und den ausgeblichenen Jeans kam sie sich schrecklich fehl am Platz vor. Wenn sie wenigstens einen Rock angezogen hätte! Aber der wäre äußerst hinderlich in der Tierarztpraxis gewesen, in der sie arbeitete. Wer hatte eigentlich die blöde Idee gehabt, sich direkt nach Feierabend zu treffen?

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Zum Glück scherten die Drei sich nicht im Geringsten um Majas Aussehen und waren immer an ihrer Seite.
"Aber mal ehrlich Mausi", nahm Larissa das Gespräch wieder auf und legte ihre Hand auf Majas, "Wir wissen ja, dass du sehr an diesem Typen hängst und das ist ja eigentlich auch okay. Aber meinst du nicht, dass er dich längst vergessen hat? Ich meine, ihr habt euch doch nur ein paar Monate gekannt und danach ist er nach Amerika gezogen, richtig? Und ihr habt doch auch gar keinen Kontakt mehr gehabt. Schau, ich will dich nicht runterziehen oder so, aber wir machen uns ehrlich gesagt ein bisschen Sorgen. Du zeigst so gar kein Interesse an anderen Männern…"
Larissas liebevolles Lächeln wärmte Majas Herz und unwillkürlich erwiderte sie es. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, dann war Larissa ihr von ihren Freunden die liebste. Eine richtige beste Freundin. Und ohne Noah hätte sie vielleicht nie gelernt auf andere Menschen zuzugehen. Er hatte ihr so viel gegeben, sie konnte das Versprechen nicht einfach aufgeben. Aber sie wollte auch nicht, dass die Menschen, die ihr wichtig waren, sich Sorgen um sie machten.

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"Ich weiß", sagte sie sanft. "Aber es ist schon in Ordnung. Ich bin glücklich. Ich habe euch Drei und ich bin mir sicher, dass Noah mich nicht vergessen hat. Er ist nicht so ein Mensch. Und eines Tages sehen wir uns auch wieder, daran glaube ich einfach. Hey, kommt schon. Macht nicht solche Gesichter!"
Sie strahlte in die Runde, und nach und nach hellten sich die besorgten Gesichter der Anderen auf.
"Okay, du hast Recht. Schluss mit der schlechten Stimmung", grinste Mark und legte einen Arm um Maja. "Und wenn der Typ nicht aufkreuzen sollte, hast du ja auch immer noch mich, weißt du?"
"Ja, ich weiß", antwortete sie arglos. "Wir sind doch Freunde, oder?"
"Sie hat dich voll verstanden", prustete Lena los, "Mein Name ist Hase, ehrlich…"
Auch Larissa kicherte, während Mark verlegen die Arme im Nacken verschränkte. Erstaunt sah Maja von einem zum anderen und zuckte schließlich mit den Schultern.
"Wie auch immer, ich muss so langsam los. Frau Neubauer gibt ihren Hund morgen noch vor der Sprechstunde ab, weil sie es nicht anders einrichten kann, also muss ich früher raus", sagte sie und erhob sich. "Bezahlt ihr gleich für mich mit?"

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Sie legte einen Geldschein auf den Tisch und umarmte Larissa und Lena kurz.
"Ich bringe dich noch zur Bushaltestelle!" Mark war aufgesprungen und hangelte nach seiner Jacke, aber Maja winkte ab. "Nee, lass mal. Ist schon in Ordnung. Viel Spaß noch!"
Sie drückte auch Mark kurz und ging in Richtung Tür. Das Gelächter der beiden Mädchen begleitete sie noch ein Stück, bevor es mit dem restlichen Geräuschpegel verschmolz. Die Nachtluft strich angenehm kühl über ihr Gesicht, als sie aus dem Lokal auf die Straße trat. Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss und dämpfte das Stimmengewirr, und ohne es sich selbst erklären zu können, fühlte sie sich plötzlich einsam. Energisch schüttelte sie den Kopf. Eigentlich war Selbstmitleid nichts, was zu ihr gepasst hätte. Aber in letzter Zeit ertappte sie sich immer öfter dabei, dass sie in Gedanken versank und grübelnd in der Gegend herumstand. Insgeheim fragte sie sich auch, ob Noah sie vielleicht einfach schon längst vergessen hatte. Er hatte schließlich die Möglichkeit, über das Krankenhaus Kontakt aufzunehmen. Wenn er gewollt hätte, wäre da doch sicher ein Weg da gewesen. Aber vielleicht galt das ja auch für sie. Maja hatte nie wirklich versucht ihn ausfindig zu machen, hatte sich immer nur darauf verlassen, dass er eines Tages kommen und sie holen würde.

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Offensichtlich war sie ohne es zu merken zu einer Prinzessin geworden, die passiv und ihrem Schicksal ergeben in dem hohen Turm auf ihren Prinzen wartete. Seufzend lenkte sie ihre Schritte in Richtung Bushaltestelle. Die Erinnerungen an Noah waren für sie ihr wertvollster Schatz. Ohne zu zögern würde sie alles, was sie besaß, dafür hergeben. Doch die Wahrheit war, dass sie bereits zu vergessen begann. Vielleicht wehrte sie sich deswegen so sehr, ihn aufzugeben. Sie konnte sich kaum noch an sein Gesicht erinnern, und an den normalen Alltag schon gar nicht, nur an ein paar besondere Erlebnisse. Andererseits war jeder Tag mit Noah etwas ganz Besonderes gewesen. Die Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, war von Freude und Glück erfüllt gewesen und es war diese Begegnung gewesen, die ihr ganzes Leben zum Guten gewendet hatte. Dank ihm hatte sie genug Mut und Kraft besessen, die Operation durchzustehen, und nur ihm war es zu verdanken, dass ihr Zustand als "geheilt" galt, auch wenn sie immer noch nicht die Kondition und Konstitution normaler Menschen besaß. Sie hatte eine Ausbildung gemacht und gute Freunde gefunden, hatte eine schöne Wohnung und einen süßen Kater, wie sie es sich immer erträumt hatte.

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Ohne Noah würde sie vermutlich immer noch im Krankenhaus liegen und sich hinter ihren Büchern verschanzen. Er war der Stein gewesen, der ihr Leben ins Rollen gebracht hatte. Vielleicht würde sie heute gar nicht leben, wenn er nicht gewesen wäre. Er war ihr Retter, ihr Engel. Und alles, was sie wollte, war ihn ein einziges Mal wieder zu sehen. Sie wollte ihm danken und ihm sagen, was er für sie bedeutete.
"Was soll ich denn machen?", wisperte Maja und warf einen kurzen Blick zum Sternenhimmel. "Ich wünsche mir doch nur ein Wiedersehen, mehr nicht. Mit einem einzigen Mal wäre ich schon zufrieden."
Und dann war da noch das Versprechen…
Langsam setzte sie ihren Weg fort, vorbei an Diskotheken, die von Zeit zu Zeit einen Schwall torkelnder Menschen ausspieen, vorbei an Seitengassen, die nur spärlich erleuchtet waren und vorbei an Geschäften, die von flackernden Reklameschildern beschienen wurden. Sie war so in Gedanken versunken, dass sie nichts um sich herum wahrnahm. Auch die Sternschnuppe, die für einen winzigen Augenblick am Himmel zu sehen war, bemerkte sie nicht.

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So, ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen, auch wenn das Kapitel ja hauptsächlich die neuen Figuren einführen soll. Das nächste Kapitel sollte dann irgendwann nächste Woche folgen, aber allzu viel Zeit werde ich mir nicht lassen, versprochen :)

LG Kuona
 
hey, mir hat das kapitel sehr gut gefallen:)
ich kanns kaum erwarten das es weiter geht!
ich hoffe, dass sich später am ende noch alles zum guten wenden wird, was noahs und majas liebe angeht. jaahh ein happyend fänd ich hier echt nicht fehl am platz=);)
weiter so!!:hallo:
*und danke für die benachichtigung
 
aaah.
ich freu mich schon auf noah xD der muss echt toll sein...
ihre freunde sind auch voll lieb, dass sie sich so sorgen um sie machen& mike hast du auch gut eingebaut =)
gefallen mir echt gut solche wiedersehens-geschichten.
freu mich schon wenns weitergeht!
lg semmel
 
Das war eine schöne Fortsetzung...doch ich habe da mal ne Frage?! :confused:
Auf dem Cover ist sie das nicht?! Also ich meine die Frau...weil im Club sah sie ja ganz anders aus!
Na, vielleicht kommt das ja noch, also weiter so :D
Ich freue mich wenn es weiter geht.

Cameron
 
Jetzt hab ichs endlich auch gelesen^^
Ich bin wie immer hin und weg. Die Idee, das mit dem Herzen und ihrem Kindheitsfreund, den sie nicht aufgibt, obwohl sie schon erwachsen ist - toll! Und die Bilder liebe ich wie immer :)

Also, ich glaube ja nicht, dass Noah sich an sein Versprechen erinnert, aber das werden wir ja sehen, was solche Sachen angeht bin ich grundsätzlich Pessimist (na gut, du hast es ja in der Inhaltsangabe deutlich gemacht. :D)

Bitte wieder benachrichtigen und schnell weiter machen!

LG Miez

PS: Herz aus Eis lese ich auch demnächst weiter, nicht dass du denkst, ich hätte es vergessen.
 
Hach! Wunderschöne Fortsetzung (:
Ich mag Majas Freunde die sind klasse :D
Wie beim Prolog wunderschöner Schsreibstil & tolle Bilder (:
hehe freue mich schon auf die nächsten Kapitel.
lg nadine
 
Ou einfach nur schön und Traumhaft :)
Eine Sternschnuppe, na das muss ja was bedeuten.
Einfach nur wow dein Schreibstil, die tollen Be/Umschreibungen, dazu dann die einfach passenden und stimmigen Bilder, was will man mehr?
Ich bin ja gespannt was passiert ist, dass Noah sich so verändert hat.

LG Tina
 
Schönes Kapitel und sehr, sehr schöne Bilder. Maja ist so hübsch und die Straße mit den niedlichen Gebäuden sieht einfach toll aus. Traumhaft!
Über Majas Freunde kann ich jetzt noch nicht so viel sagen, machen aber alle bisher einen netten Eindruck.
Was ich auch unbedingt noch loswerden muss (und das ist jetzt keine Kritik), was mir aufgefallen ist (und was ich auch teilweise schon mal gesagt hab): deine Storys ähneln sich vom Muster her alle sehr. Okay, bei dieser kann man es noch nicht so genau sagen, da sie gerade erst angefangen hat, aber ich schätze sie momentan so ein. Da ist ein dunkelhaariges, sehr liebes, eher schüchternes und ruhiges Mädel, ihre lockeren Freunde, ein cooler Typ und ein dramatisches Schicksal, welches das Mädel betrifft. Aber was soll ich sagen - wir lieben diese Geschichten und du setzt sie einfach wunderbar um. Dein Schreibstil ist genau der richtige dafür mit den verschnörkelten, lyrisch angehauchten Formulierungen (und ich finde, er muss so bleiben, das kannst du einfach zu gut und es passt so perfekt - du weißt schon, was ich meine). Deine Storys sind wie süße, bunte Zuckerwatte... Man liest sie, entspannt sich dabei total, vergisst den Alltag um sich herum und taucht ein in eine romantische, teilweise etwas klischeehafte und manchmal ein winziges bisschen vorhersehbare Welt. Aber so wollen wir das ja, ich zumindest. *g* Irgendwie stecken wir doch alle voller Klischees und deine Geschichten sind für mich genau die richtigen, um zu entspannen, ein Stück Schokolade zu knabbern und laut zu seufzen. :)
 
Eine neue Geschichte von dir - toll! ;)

Ich fand den Prolog unglaublich süß! Wie Maja hoffte das die Schwester sie nicht entdeckt und Noahs Spruch: "Stirbst du jetzt?" - Herrlich :lol:

Ich mag Majas Freunde, ich finde Lena voll hübsch und Mark ist auch ein Schnuckel. Aber ich weiß nicht ob es an mir liegt oder ob das wirklich so ist Larissa sieht aus wie Julie nur mit blonden Haaren :lol: Diese Augen, das ganze gesicht überhaupt das ist wie das von Julie *GG*

Sonst haben mir die Bilder und der Text total gut gefallen und ich bin gespannt wie Noah wohl jetzt aussieht, aber so wie ich deine Geschichten kenne, wird er sicherlich voll schnuckelig sein ;)

Könntest du mich bitte benachrichtigen?
 
Hallo ihr Lieben :)

Sorry erstmal, dass ihr jetzt doch so lange warten musstet, vor allem, bis ich die Kommis beantwortet habe. Aber Montag hatte ich Geburtstag und zwischendurch muss ich auch immer mein armes Ehedings pflegen, das eine OP an den Weisheitszähnen hatte und jetzt Spezialnahrung braucht ;). Ihr wisst ja, wie das ist, wenn Männer krank sind... *seufz* :lol:

@sweet sim: *g* Von Liebe kann man ja noch nicht wirklich sprechen. Maja klammert sich zwar ziemlich an Noah, aber so wirklich Liebe ist das wohl nicht. Vielmehr eine große Wertschätzung ihrer Erinnerungen. Und wie Noah das Ganze sieht, wissen wir ja auch noch nicht ;). Aber wer mich kennt, weiß, dass ich total auf Happy Ends stehe. Bei dieser Geschichte weiß ich zwar nicht, ob es wirklich ein glückliches Ende für Maja und Noah sein wird, aber allzu traurig wird es hoffentlich nicht werden für euch ;).Und benachrichtigt hab ich doch gern ^^

@Leberkassemmel: Ja doch, ich mag Noah ;). Wirst ihn ja jetzt sehen. Ich freue mich natürlich total, dass dir das Kapitel gefallen hat und bin froh, dass den meisten die Wiedersehungsgeschichten zu gefallen scheinen. Aber wer ist Mike? Du meinst Mark, oder? *gg* Ist nicht schlimm, ich weiß nicht, wie oft ich statt Julianna (eine Figur aus meiner alten FS) Juliane geschrieben habe und es wieder korrigieren musste :lol:

@Cameron123: Hihi, danke für dein Lob. Schön, dass dir das Kapitel gefallen hat. Ich finde es sehr gut, dass dir das mit dem Cover aufgefallen ist, aber das erklärt sich noch im Laufe der Story. Auf jeden Fall ist Maja das auf dem Cover, nur mit anderer Frisur. Eine kleine Ahnung, warum sie unterschiedliche Frisuren hat, bekommt man schon im nächsten Kapitel ;)

@Miez: Ach, keine Sorge wegen HaE. Da muss ich auch noch einiges schreiben und du hast noch mehr als genug Zeit ^^ Ich freue mich ja umso mehr darüber, dass du den Weg in diese FS gefunden hast und dass sie dir gefällt. Und dein Lob lässt mich wie immer ganz rot werden (okay, ich bin aber auch jemand, der schnell rot wird *g*).
Tja, das Wiedersehen zwischen Noah und Maja wird auf jeden Fall nicht so, wie sie es sich vorgestellt hat, da können wir schonmal sicher sein. Was das Versprechen angeht... Mal abwarten :lol: Benachrichtigt wirst du natürlich gern!

@naddimietze: Ui, dankeschön :) Ich freue mich natürlich total, wenn Majas Freunde gut ankommen. Sie werden ja einen nicht ganz unwesentlichen Teil zur Geschichte beitragen und sind vor allem für Maja natürlich ganz wichtig.

@Khausi: *gg* Bei der Sternschnuppe hab ich erst noch überlegt, ob es nicht ein bisschen too much ist, aber letztendlich hat es mir zu sehr gefallen, als dass ich die Szene rausgelassen hätte. Klar, ist natürlich sehr bedeutungsvoll, höhö :D
Und es freut mich natürlich, dass du gespannt bist *g* und dass es dir gefällt

@Chaotin: Öhm, zu Maja hab ich ja schon was gesagt. Also, sie ist eigentlich nur so verbissen, weil sie ihre Erinnerungen nicht aufgeben will und fest davon überzeugt ist, dass sie es nur Noah zu verdanken hat, dass es ihr so gut geht. Da ähnelt sie Julie und Verena wirklich sehr, weil die beiden ja ebenfalls oft der Meinung sind, ihr Glück hänge von einem einzigen Menschen ab. Aber ansonsten ist Maja eigentlich der Lichtblick unter den dreien *g*. Positiv, fröhlich, intelligent und selbstbewusst, so stelle ich sie mir vor ^^
Und ansonsten... der Rest deines Kommis lässt mich hier fast in Tränen ausbrechen. Ehrlich, so liebe Sachen sagst du da *schnüff* Ich bin total gerührt und nehme mir fest vor, meinen Stil nie zu ändern ;). Ich glaube, das könnte ich auch gar nicht vollkommen, weil ich beim Schreiben eigentlich nie groß nachdenke, welche Formulierungen ich benutze. Ähm, ein richtiger Autor sollte das wohl tun, aber ich bin ja kein richtiger Autor. Von daher... *knuddelknutsch*

@Rosegirl: Hey, schön, dass du diese FS jetzt auch liest :). Und es freut mich natürlich total, dass dir die FS bis jetzt gefällt. Auf dem Bild von Larissa sieht sie wirklich ein bisschen wie Julie aus, aber das tut sie eigentlich gar nicht. Weil sie so grinst, sieht man ihre Augenpartie nicht so deutlich, aber die ist der größte Unterschied zu Julianna, würde ich sagen. Naja, demnächst sieht man Larissa dann ja auch mal in nicht-grinsend *g*. Benachrichtigt wirst du natürlich gerne!


Kapitel 02 – Eine merkwürdige Begegnung

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Die Tränen flossen Maja heiß über das Gesicht und von Zeit zu Zeit entfuhr ihr ein erstickter Schluchzer.
"Hey, was ist los? Weinst du?" Ein Gesicht tauchte vor ihr auf. Noah.
"Nein, tu ich nicht." Schnell wischte sie sich mit ihrem Ärmel die Tränen fort.
"Du lügst ja", lächelte er und strich ihr leicht über den Arm. "Was ist denn?"
"Ich bin so traurig", wimmerte sie und strafte ihre Aussage Lügen, "Du ziehst so weit weg und dann bin ich hier ganz allein. Mich mag hier doch niemand!"
"Das stimmt gar nicht. Du bist doof, wenn du das denkst. Ich muss doch wegziehen und ich kenne da, wo wir hinziehen noch keinen. Aber du hast Dr. Peters und Schwester Sabine und die Mona ist doch auch nett. Die ist doch auch in deiner neuen Klasse. Du hast viel mehr als ich!"
"Aber ich will, dass du bei mir bleibst! Für immer und immer!", rief Maja verzweifelt und auch Noah sah jetzt traurig aus.
"Ich will doch auch bei dir bleiben", sagte er leise, "Viel lieber als woanders zu sein. Aber das geht halt nicht. Ich bin doch noch ein Kind, ich muss bei meinen Eltern bleiben."

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"Aber vielleicht sehen wir uns nie wieder! Ich will das nicht", murrte sie und erneut traten Tränen in ihre Augen. Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus und wurde immer drückender. Doch plötzlich hellte sich Noahs Gesicht auf. "Ich weiß was!", sagte er. "Wenn wir groß sind, dann verdiene ich ganz viel Geld und komme wieder zurück zu dir. Und du musst auf jeden Fall gesund werden und dann können wir immer zusammen sein."
"Ehrlich?", fragte Maja und ein kleines bisschen Hoffnung begann sich in ihr zu regen. Doch dann kam ihr ein Gedanke und sie ließ den Kopf wieder hängen. "Vielleicht erkennst du mich dann gar nicht mehr", sagte sie missmutig und Noah grübelte einen Moment.
"Okay, dann musst du immer so Zöpfe haben wie jetzt. Genau wie Pippi Langstrumpf. Und du musst dir einen Herrn Nilsson kaufen, der dann immer auf deiner Schulter sitzen kann, dann erkenne ich dich bestimmt. Und einen kleinen Onkel brauchst du auch."
Zweifelnd sah Maja ihn an. "Meinst du echt, das klappt?"
"Ja, ganz bestimmt. Und dann…" Noah zögerte und sah verstohlen in ihr Gesicht. Er senkte den Blick und nuschelte so undeutlich, dass sie es kaum verstand: "Heiratest du mich dann? Wenn wir groß sind und uns wieder sehen?"

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"Ehrlich?" Maja machte große Augen, und er nickte.
"Ja, ehrlich."
Ihr Gesicht wurde feuerrot, aber schließlich nickte auch sie ernsthaft. "Okay, das machen wir."
"Versprochen?"
"Versprochen."
Noah strahlte und auch Maja konnte endlich wieder lächeln. Und dann beugte er sich plötzlich vor und gab ihr einen Kuss. Mitten auf den Mund. Ihr Herz machte einen Sprung, als wollte es aus ihrer Brust heraus, und ihr Magen fühlte sich plötzlich ganz komisch an. Aber irgendwie auch irre schön.
"Ich hab dich lieb, Maja." Noahs Stimme klang auf einmal weit entfernt und sie konnte ihn immer undeutlicher erkennen. Ein durchdringendes Piepsen drang an ihr Ohr und als sie die Augen aufschlug, war sie wieder ihr zwanzigjähriges Selbst, das in ihrer Wohnung im Bett lag und von ihrem Wecker aus süßen Träumen gerissen wurde.

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"Immer dann, wenn es am Schönsten ist", maulte sie und rieb sich schlaftrunken die Augen. Vor der Schlafzimmertür machte ihr Kater, Herr Nilsson, bereits Radau und forderte lautstark seine morgendliche Runde Kuscheleinheiten ein.
"Ist ja schon gut", seufzte sie und öffnete die Tür, woraufhin ein schwarz-weißes Fellknäuel ins Zimmer geschossen kam und nach einer kurzen Inspektion des Betts begann, um ihre Beine herumzustreichen. Trotz ihrer Morgenmuffeligkeit musste sie grinsen. Auf ihrer Schulter saß er zwar nicht, aber sie war trotzdem froh, sich eines Tages in diesen verrückten Kater verliebt zu haben. Mit einem kleinen Onkel konnte sie auch nicht dienen, aber ansonsten hatte sie das Versprechen eingehalten. Müde schlurfte sie ins Bad, um sich wie jeden Tag die Haare zu zwei Zöpfen zu flechten, und unterdrückte nur mühsam ein Gähnen. Ihr Chef, der Tierarzt Dr. Mohn, legte großen Wert auf Pünktlichkeit und sie musste sich beeilen, wenn sie nicht zu spät kommen wollte. Schnell fixierte sie die Zöpfe mit zwei einfachen Gummibändern und beschloss dann, das Frühstück heute ausfallen zu lassen. Nachdem sie sich angezogen und seiner Majestät Herrn Nilsson ihr Essen kredenzt hatte, eilte sie aus dem Haus.

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Die Straße war menschenleer und irgendwie war es ein merkwürdiges Gefühl, so früh am Morgen allein unterwegs zu sein. Andererseits hatte sie so ungewohnt viel Zeit, um den Tag in ihrem eigenen Rhythmus zu beginnen, das mochte sie. Das Wetter war angenehm mild und die aufgehende Sonne tauchte die Nachbarschaft in ein goldenes Licht. Insgesamt schien es ein sehr viel versprechender Tag zu werden, überlegte sie vergnügt. Als sie in die Straße einbog, in der die Tierarztpraxis lag, fiel ihr Blick auf den Blumenladen. Spontan beschloss sie, einen Strauß für das Wartezimmer zu kaufen. Sie betrat den Laden, was ein feines Klingeln der Türglocke auslöste. Sie kannte die Ina, die Verkäuferin recht gut, aber da sie gerade in eine Diskussion mit einem Kunden vertieft schien, nickte sie ihr nur zu und sah sich die Blumensträuße am anderen Ende des Ladens an, um nicht den Eindruck zu erwecken, dass sie lauschen würde. Dennoch kam sie nicht umhin, das Gespräch mitzuhören, da der Kunde sich mittlerweile in Rage geredet hatte und immer lauter wurde. Aus dem Augenwinkel beobachtete Maja die Szene. Ina sah sehr hilflos aus und schien angesichts des wütenden Mannes etwas eingeschüchtert zu sein. Ärgerlich zog Maja die Nase kraus.

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Sie mochte es gar nicht, wenn jemand seine schlechte Laune an unschuldigen Angestellten ausließ.
"Das muss ein Missverständnis sein", blaffte der Mann gerade und Maja zuckte zusammen. "Meine Mutter hat mir gesagt, dass der Strauß schon bezahlt ist. Schauen Sie doch noch einmal in ihrem System nach, bitte!"
Obwohl seine Wortwahl höflich war, ließen sein Tonfall und sein Gesichtsausdruck sehr zu wünschen übrig.
"Einen Moment bitte." Ina verschwand im hinteren Teil des Ladens. Etwas verlegen tat Maja so, als würde sie die Gestecke vor ihr inspizieren. Das fehlte ihr gerade noch, dass dieser unmögliche Kerl seine schlechte Laune an ihr ausließ!
"Es tut mir leid, aber der Strauß ist wirklich nicht bezahlt", sagte Ina und sah den Mann entschuldigend an, während sie in den Verkaufsraum zurückkehrte.
"Kann man denn da gar nichts machen?", knurrte er jetzt und stieß ein unwilliges Schnauben aus. "Sie haben doch den Namen meiner Mutter, können Sie sich da nicht später das Geld wiederholen? Ich bin eben erst aus dem Ausland zurückgekehrt, ich habe noch kein deutsches Geld. Und es ist ja wohl nicht meine Schuld, dass ihr Geschäft keine Kreditkarten akzeptiert."

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"Nein, so leid es mir tut. Ich darf so etwas nicht einfach auf eigene Faust entscheiden. Der Strauß ist nicht bezahlt, also kann ich ihn Ihnen nicht mitgeben." Ina schien mittlerweile sehr genervt zu sein, denn Maja war sich sehr sicher, dass sie unter normalen Umständen schon ein Auge zugedrückt hätte.
"Hören Sie", sagte er jetzt und massierte sich seine Schläfen. "Ich habe einen Jetlag, mein Flug hatte Verspätung, ich habe seit Stunden nichts gegessen, hatte heute noch keinen Kaffee und meine Mutter hat es irgendwie geschafft, mir erst ein paar Minuten vorm Abflug zu sagen, dass ich in diesem Geschäft noch diesen dämlichen Blumenstrauß abholen muss", er holte tief Luft und als er weiter sprach, klang er sehr nüchtern, fast hölzern. "Eigentlich geht Sie das überhaupt nichts an, aber dieser Strauß besteht aus den Lieblingsblumen einer für mich sehr wichtigen Person, die es durch ihre gottverdammte Naivität und Dummheit mal wieder geschafft hat, im Krankenhaus zu landen und diesmal sieht es nicht sehr gut aus. Ich habe im Grunde genommen nicht einmal Zeit, mich hier mit Ihnen herumzuschlagen. Kurz gesagt, mein Tag – nein – meine ganze letzte Woche war absolut…" Seine Stimme verlor sich zu einem Flüstern und verstummte schließlich ganz.

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Majas Herz zog sich schmerzhaft zusammen und sie sah ihn jetzt offen an. Er sah auf seine Hände hinab, die zitterten, und ballte sie zu Fäusten. Das berührte sie mehr, als wenn er in Tränen ausgebrochen wäre. Voller Mitleid schlug sie eine Hand vor den Mund. Auch Inas Gesichtsausdruck war sehr viel weicher als noch vor ein paar Minuten.
"Hm, okay", sagte sie, "Also, ich werde sehen, was sich machen lässt. Aber ich könnte wirklich Ärger bekommen und–"
"Ist schon okay Ina, ich bezahle." Mit ein paar Schritten hatte Maja den Raum durchquert und war zur Kasse gegangen. "Wie viel bekommst du?"
Der Mann starrte sie mit offenem Mund an und dann Ina, nachdem sie den Preis genannt hatte. Wenn Maja ehrlich war, musste auch sie kurz schlucken. Sie hätte nie damit gerechnet, dass dieser Strauß so teuer war. Nachdem sie ihr Portemonnaie wieder verstaut hatte, sah sie ihm einmal kurz ins Gesicht.

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"Es wird bestimmt bald wieder alles in Ordnung kommen", sagte sie, winkte Ina und ging dann schnell aus dem Laden. Irgendwie war es ihr unangenehm, ihn in eine Position gebracht zu haben, in der er ihr etwas schuldig war, denn sie spürte instinktiv, dass er ein sehr stolzer Mann war. Aber als sie gesehen hatte, wie er sich bemühte, stark zu sein und sich seine Sorgen nicht anmerken zu lassen, hatte sie für einen kurzen Moment daran denken müssen, dass ihre Eltern ebenfalls jeden Tag voller Sorge um sie gewesen waren und dennoch immer ihr Bestes getan hatten, um sie aufzuheitern. Und sie hätte gewollt, dass ihnen in so einer Situation alle Hilfe zukäme, die sie brauchten. Der Mann starrte ihr nur mit immer noch leicht geöffnetem Mund hinterher und wandte sich dann Ina zu.
"Das…", sagte er mit belegter Stimme, "das war doch Maja!"

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Das war es auch schon wieder. Das erste kleine Wiedersehen zwischen Noah und Maja, hehe

LG Kuona
 
Ui war das ein tolles Kapitel. Und Noah ist zu einem noch viel süßerem Kerlchen geworden. Ich hätte auf jeden Fall auch gewartet. Ich frage mich nur wer diese mysteriöse und naive Person ist, die ihm so viel beteutet.

Grüße
 
Hallo Kuona,
ich habe bisher still und friedlich mitgelesen. :)
Ich mag die Geschichte und ich finde das Versprechen total süß, ein wenig schnulzig, aber das darf es ja auch sien, schließlich waren die beiden noch Kinder.

Vom Prolog gefällt mir das Bild, wo Maja auf dem Boden an dem "Empfand" vorbei krabbelt total gut, also Bild Nr. 5!
Im ersten Kapitel, das Bild wo Mark die Arme in den Nacken legt, wie hast du das gemacht? Das gefällt mir sehr gut...
Und im neuen Kapitel, die ganzen Kindheitsbilder,...
...generell finde ich deine Bilder sehr stimmig mit dem Text...
...und dieser ist auch sehr schön beschrieben, ich finde man kann sich gut in Maja hineinversetzen.

Oh je, sie war so an ihm dran und dann das? Wie gemein!

Liebe Grüße
bärchen
 
oh mann, er is ja wirklich unwahrscheinlich hübsch xD
is er verheiraten? weil er trägt ja einen ring...oh bitte nicht =/
das ist echt wieder toll geworden das kapi. großes lob!
&ich freue mich schon auf die fortsetzung.
lg semmel

PS.: tut mir leid wegen dem namen...hab mich verschaut :rolleyes:
 
Oooh, das ist dir wieder sehr sehr schön gelungen. Dieser kleine Flashback bzw. Traum ist total süß und die Gefühle kommen voll rüber. Mach weiter so, ich freu mich auf weitere Kapitel!!! <33
 
Zuletzt bearbeitet:
Einfach geil :) Magst du mich auch benachrichtigen? Würd mich freuen .. woaa ich stell mir das alles so schön vor :D
 
ohh schööön :] hab mir noahs haare irgendwie so hell wie als kind vorgestellt...^^ najaa sieht aber auch so ganzzz süüß aus;) thx für die benachichtigung^^ lg
 
Also, noch mal: ich traue Noah irgendwie nicht, seine Begründungen klingen für mich eher nach hanebüchenen Ausreden und stinken zum Himmel. Kann aber natürlich auch sein, dass ich mich gewaltig irre, aber ganz geheuer ist er mir trotzdem nicht. Sieht aber trotzdem schnuckelig aus. ;)
Das Versprechen der beiden als Kinder find ich auch total süß, erinnert mich an Jule und Felix, nur ohne Ring. :) Das erklärt auch, warum Maja immer noch diese kindischen Zöpfe trägt. Ganz schön verträumt, die Gute.
Lustig finde ich ja, dass sie ihm als Kind vorgeworfen hat, er würde sie bestimmt nicht erkennen und nun hat sie ihn nicht erkannt. Typisch Frau! :lol: Hauptsache, erstmal meckern...
Wie schon gesagt, mich würde interessieren, was Noah überhaupt als Kind hatte, dass er längere Zeit im Krankenhaus war. Und dass seine Hände so sehr zittern, wundert mich auch - so furchtbar aufreibend ist die ganze Situation ja eigentlich nicht. Aber da reagiert ja jeder Mensch anders. Aber vielleiiiiicht hat das ja auch was mit seinem Geheimnis oder seiner Krankheit zu tun. Oder aber ich interpretiere irgendwas hinein und rätsle zu sehr. :confused:
Jedenfalls bin ich jetzt schon ganz begeistert von dieser FS. Sie gefällt mir sogar besser als Herz aus Eis, weil man hier einfach noch völlig im Dunkeln tappt und keine Ahnung hat, wohin die Geschichte uns führen wird.

*knutsch*
 
Ich habe mir schon gedacht als ich ihn sah das es Noah war! :D
Der sieht noch so aus wie als kleiner Junge nur etwas rötliche Haare hat er jetzt...

Ich freue mich auf den nächsten Teil, ich bin echt gespannt was sie sagt und ob alles gut wird?! xD

Ich finde eine Geschichte muss immer ein Happy End haben xP

Cameron
 
aaaaah schnell weiteer!
Die Fortsetzung ist ja sooo wunderschööön <3
Oh die Maja hat ja sooooo ein großes Herz.

Hach ist das schön das Noah sie erkannt hat...
Bin mal gespannt für wen die Blumen sind, wann Maja Noah
erkennt und wiedersiiieht..
uiuuiuiuiuiui schnell weiter :DD

lg nadiine
 
Also als Kind hat mir Noah eindeutig besser gefallen :lol:
Einfach zu niedlich wie sie als Kinder miteinander umgegangen sind, super rübergebracht, wirklich wie Kinder :D
Irgendwie ja total romantisch, sie macht sich die Zöpfe, hat diesen Kater, alles für ihn... und er?
Inzwischen ein echt unsympathischer Kerl :lol:

Weiter so
LG Tina
 
Weißt du was, Kuona? Ich hab heut Morgen von Deiner Geschichte geträumt, ganz ernsthaft, genau das letzte Kapitel, aber ich weiß nicht, wie es weitergegangen ist bei mir %)

Sorry, dass ich zum letzten Kapitel nix geschrieben hab, ich hab es irgendwie verpeilt.

Ich bin aber über beide soooo begeistert! Maja ist wirklich supernett, sie ist mir so sympathisch, eine echte Charakterfigur, gerade wegen Dinge wie der geflochtenen Zöpfe und ihrem nicht ganz so hippen Aussehen, ihrer etwas zurückhaltenden Art usw. Ich mag sie wirklich sehr, und ich find es so süß, dass sie wirklich auf Noah wartet.

Die Sternschnuppe... tja, da scheint Majas Traum recht rasch in Erfüllung gegangen zu sein, denn ich tippe mal, der junge Mann im Blumenladen, der übrigens höchst interessant ausschaut, ist niemand anders als Noah selbst!

Er scheint sich aber in eine ganz andere Richtung wie Maja entwickelt zu haben, er sieht hip, modern und trendy aus - ganz anders wie der kleine, niedliche Junge seinerzeit.

Die Abmachung der beiden fand ich einfach bezaubernd - die Zöpfe, Herr Nilson und all das... wirklich klasse.

Ich bin SEHR gespannt, wie es weitergehen wird!
 
@Ricki: Es freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat ;) und natürlich auch, dass Noah in erwachsen gefällt ^^ Tja, über die mysteriöse Person wird es erstmal nicht so viel zu lesen geben, aber sie spielt natürlich noch eine Rolle *g*

@nasenbaerchen: Wow, danke für dein Lob :D Das Bild mit dem Empfang gefällt mir auch ganz gut, wobei es mich schon etwas nervt, dass ich Maja trotz aller Cheats irgendwie nicht näher am Fenster platzieren konnte. Wenn man es mal realistisch betrachtet, könnte zumindest die stehende Schwester sie entdecken :lol: Aber gut... Das Bild, wo Mark die Arme hinter dem Kopf verschränkt ist mit zwei Hacks gemacht. Einmal dem Modelposen-Hack, den es auf MTS zu finden gibt (der hat halt für die Pose gesorgt) und den Gesichtsausdruck habe ich dann noch mit einem anderen Hack erzeugt. Frag mich jetzt nicht, wie der heißt, wenn du ihn brauchst, könnte ich ihn dir aus dem entsprechenden Thread raussuchen.
Gemein ist das wirklich ein bisschen, dass sie ihn da gar nicht erkannt hat. Aber da ich ja nicht soooo fies bin, können wir uns ja sicher sein, dass es bald wieder ein Wiedersehen gibt *g*

@Leberkassemmel: Ach, wie gesagt. Dass mit dem Namen war überhaupt nicht schlimm :). Öhm, also eines kann ich sagen, verheiratet ist Noah nicht. Der Ring steckt ja auch an seinem kleinen Finger und von daher kannst du zumindest in Richtung Ehe beruhigt sein ;). Danke für dein Lob!

@GruenesGift: Hihi, also mich freut es doch, wenn Noah als geile Sau bezeichnet wird :D Ich bin da nicht empfindlich in der Wortwahl *g*. Hm, mag sein, dass er ein bisschen schnell eingeführt wurde, aber für mich war einfach alles wichtige an Vorinfo geliefert, die meisten wichtigen Personen eingeführt und von daher hätte ich jetzt keinen Sinn gesehen, das Ganze noch zu verzögern. Zumal es dann vermutlich recht künstlich rübergekommen wäre. Benachrichtigt wirst du natürlich gerne!

@rockish: Freut mich, dass das Kapitel gefällt :). Ich arbeite eigentlich oft mit solchen Träumen als Rückblende, weil ich es absolut hasse, ständig im Plusquamperfekt zu schreiben *g* Also eigentlich nur eine Faulheit meinerseits. Und auf diese Art und Weise habe ich dann auch nicht so viele Schwarz-Weiß-Bilder in einem Kapitel. Okay, bisher musste ich hier noch keine wirklichen Vergangenheitsbilder einfügen, aber wenn das irgendwann mal kommt, bin ich auch froh über die bunte Abwechslung. Ähm, das war jetzt etwas wirr, fürchte ich :lol:

@Machri: *g* Natürlich wirst du gerne benachrichtigt :) Ich freue mich ja, dass es dir so gut gefällt!

@sweet sim: Ja, Noahs Haare... Die haben mich einiges Kopfzerbrechen gekostet, weil ich ihm nicht eine zu stylische Frisur als Kind verpassen wollte und mich irgendwann auf die Frisur versteift hatte, die man im Prolog und in der Traumsequenz sieht. Und die hat leider gar nicht den gleichen Farbton wie die des aktuellen Noahs. Aber ich hoffe, ihr verzeiht mir das ;)
Ich freue mich natürlich, dass dir das Kapitel gefallen hat und habe dich gern benachrichtigt :)

@Chaotin: Hach, ich finde es irgendwie sehr toll und erfrischend, dass hier mal jemand Noah misstraut und seine Aussagen in Zweifel zieht. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass diese Zweifel berechtigt sind, aber du weißt schon, wie ich es meine *g*.
Und an Noahs Aussehen bist du ja nicht ganz unwesentlich beteiligt ^^
An Jule und Felix fühle ich mich zeitweise auch erinnert und versinke in nostalgischen Träumereien :lol:. Ich weiß zwar, dass du dir da keine Sorgen machst, aber ich sage es vorsichtshalber nochmal: die Story wird auf jeden Fall anders von der Thematik her. Es tauchen zwar gewisse Elemente aus Jule auf, aber ich hoffe doch, mich da noch deutlich genug vom Inhalt her distanzieren zu können.
Die Zöpfe finde ich übrigens ganz schrecklich *lol* Aber in dem Punkt ist sie wirklich eine Romatikerin und Träumerin. Andererseits ist ihr das eigene Aussehen vielleicht auch nicht wichtig genug, um da einen Leidensdruck bei ihr aufzubauen :lol:
Dass sie ihn nicht erkannt hat, ist wirklich eine Unverschämtheit *g* Andererseits war es ja auch nur ein kurzer Augenblick und ihr süßer kleiner Noah ist plötzlich zu einem Mann geworden. Da kann ja schon mal Verwirrung herrschen *gg*
Wie gesagt, Krankheit wird nicht verraten, aber das Händezittern rührt einfach daher, dass er sehr besorgt um seine süße Person ist und auch ziemlich wütend ist, weil Ina den Strauß einfach nicht rausrückt ^^
Und es freut mich natürlich riesig, dass dir die Story so gut gefällt :). Ich mag es irgendwie auch sehr, dass man jetzt noch nicht so genau weiß, wohin alles führt und dass es noch so ein paar Geheimnisse und Rätsel gibt. Bei HaE gibt es ja zumindest bisher noch keine offensichtlichen Geheimnisse (und die nicht-offensichtlichen sind auch rar gesäht) *reknutsch*

@Cameron123: Hihi, ja, seeeehr verändert hat er sich wirklich nicht. Aber wie schon gesagt, ich stehe auch auf Geschichten mit Happy End. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass ich mich nicht trauen würde, dieser Story ein trauriges Ende zu verpassen, aber zumindest wenn ich selbst in der Rolle des Leser bin, mag ich Happy Ends tausend mal lieber als andere. Ganz schrecklich finde ich persönlich offene Enden. Damit kann ich einfach nichts anfangen und ich hasse es, mir selbst ein Ende zu denken. Das klappt nämlich nie und kommt mir wie Selbstbetrug vor, weil ich ja nicht weiß, ob es wirklich so ausgegangen wäre, wie ich mir das vorstelle.

@Engelstraum: Na, da bin ich ja froh, dass du nicht böse bist und dass dir die Geschichte gefällt. Wie schon gesagt, wir haben uns da total überschnitten und ich hatte die Kommentare vor meiner Beantwortung auch nicht nochmal durchgelesen. Benachrichtigt wirst du ab jetzt natürlich auch gerne. Majas Schlafanzug mag ich übrigens auch gerne. War gar nicht so leicht, einen zu finden, der irgendwie zu ihr passt und alle Kriterien erfüllt, die ich an ihn hatte *g* Er sollte zumindest nicht wie ein typischer Schlafanzug aussehen, sondern auch als Jogginganzug durchgehen können, damit es nicht so auffällig ist, wenn sie jemandem begegnen sollte.

@naddimietze: Ja, Maja hat wirklich ein großes Herz. Nicht nur Menschen gegenüber, sondern vor allem auch Tieren, weswegen sie vermutlich auch in der Tierarztpraxis arbeitet. Ich freue mich, dass du so gespannt bist. Das heißt ja, dass ich meinen "Job" richtig mache *g* Aber verraten kann ich jetzt natürlich noch nichts weiter :D

@Khausi: *gg* Echt? Also mir gefällt der jetzige Noah besser, aber als Kind war er natürlich auch sehr süß ^^
Allerdings fürchte ich, dass er dir wohl im Laufe der nächsten Kapitel nur noch unsympathischer werden wird, und nicht nur dir. Naja, ich hoffe mal, dass ich es nicht übertreibe und ihr trotz allem dann noch ein wenig neugierig seid, warum er so handelt, wie er es tut.

@Innad: Wow, das ist ja mal ein cooler Zufall :eek:. Okay, vielleicht schreibe ich auch einfach nur zu vorhersehbar :lol:
Dass du zum letzten Kapitel nichts geschrieben hast, ist überhaupt nicht schlimm. Ich bin da manchmal auch etwas vergesslich und einen Kommizwang finde ich blöde. Ich freu mich ja, dass du jetzt was schreibst und gut ist *g*
Ich freue mich riesig, dass dir Maja so gut gefällt, auch wenn sie nicht ganz so zurückhaltend ist, wie es vielleicht rüberkommt ;). Aber ich mag sie und auch Noah total gerne und daher bin ich natürlich glücklich, wenn ihr sie auch mögt (naja, zumindest Maja, mit Noah hab ich da ja noch einiges vor :ohoh:).
Die Sternschnuppe scheint ihr wirklich ihren Wunsch erfüllt zu haben *g* Hat die Gute aber auch ein Schwein, wo sie die Sternschnuppe noch nicht einmal bemerkt hat, hehe. Wohl im richtigen Moment gewünscht :lol:
Noah hat sich auf jeden Fall in eine ganz andere Richtung entwickelt. Mal gucken, ob die beiden da trotzdem ein wenig zueiander finden.

LG Kuona
 
Huch, ich dachte ich hätte hier schon ein Kommentar geschrieben... Na ja mach ich halt jetzt *GG*

Ich finde es irgendwie süß das Maja immer noch diese Zöpfchen trägt, aber andereseits finde ich es etwas naiv. Ich meine okay Noah ist jetzt zwar zurück gekommen, und für uns war es auch klar, aber diese vielen Jahre die ganze Zeit nur diese schrecklichen (tut mir leid^^) Zöpfle... Also das hätte ich nicht ausgehalten. Obwohl ich als Kind jeden Tag solche hatte. Zum Glück ist die Phase vorbei :lol:

Ich kauf Noah irgendwie die ganze Geschichte nicht ab. Zwar finde ich ihn total sympatisch aber ich hab so das Gefühl das das ganze gespielt war. Oder wenigstens übertrieben. Oder er zeigt immer so offen seine Gefühle und unterstreicht es damit, oder ich mache da Probleme wo es gar keine Probleme gibt :lol:
Und sonst finde ich ihn total schnuckelig. Ich hab ja schon mal gesagt das ich deine männlichen Sims einfach nur toll finde. Sie sehen nicht nur gut aus, aber sie haben auch was geheimnisvolles oder freches, oder beides xD Und die Haare passen meiner Meinung nach hervorragent zu ihm. Etwas außergewöhnlich aber doch ganz cool.
 
@Rosegirl: *g* Ja, das kenne ich ^^ Manchmal lese ich ein Kapitel durch, will antworten und werde durch irgendetwas abgelenkt. Hinterher denke ich dann auch ständig, dass ich schon geantwortet hätte. Ich glaube, Maja kann die Zöpfe auch nicht wirklich leiden. Aber sie ist da wirklich etwas verträumt und naiv und lässt sie halt, weil sie zu ihrem Versprechen gehören. Aber wie man ja am Titelbild sehen kann, wird sie die wohl nicht mehr allzu lange behalten (zum Glück!!!).
Hehe, noch eine, die Noah misstraut. Hmmm, wir werden ja sehen. Aber man kann ja auch schon der Inhaltsangabe entnehmen, dass er irgendwas verheimlicht ;) Das muss jetzt aber natürlich nichts mit seiner Story vom Krankenhaus zu tun haben.
Dass dir die Haare gefallen, freut mich echt. Das war echt ein Kraftakt, weil ich noch eine andere Frisur habe, die ich nicht umfärben konnte und für die ich dann einen passenden Farbton brauchte. Dann hatte ich erst eine andere Frisur, die mir aber nicht 100% gefiel und kurz bevor der Prolog online kam, hatte ich dann endlich diese Frisur gefunden :lol: Ihm steht da leider auch nicht alles, weil sein Gesicht so klein ist. Oft sieht er aus, als hätte er eine Perücke auf und das wollen wir dem Armen ja nicht antun ;)


Kapitel 03 – Das Versprechen erfüllt sich

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"Oh man, endlich wieder zuhause!" Entnervt pfefferte Maja ihre Schuhe in eine Ecke und begann sich aus ihren verschwitzten Klamotten zu schälen. Der Tag war mehr als anstrengend gewesen, voller überdrehter Tiere und noch hysterischerer Tierbesitzer. Alles, was sie jetzt wollte, war eine Abkühlung und danach einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher zu verbringen.
"Ich geh jetzt duschen. Und du lässt meine Schnürsenkel in Ruhe, kapiert?"
Natürlich ließ sich der Kater kein bisschen von ihren Worten beeindrucken und auch das drohende "Herr Nilsson" quittierte er lediglich mit einem gelangweilten Blick über die Schulter, bevor er sich genüsslich wieder daran machte, Majas Schuhe zu attackieren. Seufzend zuckte sie mit den Schultern und stellte sich in die Badewanne. Für heute hatte sie genug davon, sich mit exzentrischen Persönlichkeiten herumzuschlagen. Dankbar hielt sie ihr Gesicht dem kühlen Strahl Wasser entgegen. Eine Weile verharrte sie so, doch schließlich drehte sie den Wasserhahn zu und wickelte sich in ein Handtuch.

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Der erfrischende Effekt verlor sich beinahe auf der Stelle, so warm war es in der Wohnung.
"Echt ätzend", nuschelte sie und schlang ein zweites Handtuch um ihre Haare.
"Ey Kater, lass den Müll", raunzte sie in Richtung des weißen Fellknäuels, das sich mittlerweile voller Begeisterung immer wieder auf die Schuhe schmiss und nach Herzenslust auf ihnen herumkaute. Geschafft ließ Maja sich auf das Sofa plumpsen und schaltete den Fernseher ein. Hatte sie heute Morgen tatsächlich noch geglaubt, es würde ein guter Tag werden? Eine raue Frauenstimme versuchte sie davon zu überzeugen, dass sie mit einer bestimmten Marke Sekt jeden Mann haben könne, doch den einzigen Effekt, den diese Werbung auf Maja hatte, war, dass sie Durst bekam. Schnell stand sie auf und holte sich eine Dose Dr. Pepper aus dem Kühlschrank – ihr Seelentröster Nr. 1 an anstrengenden Tagen wie diesem. Sie hielt sich die Dose an die Stirn, während sie wartete, dass der Film anfing. Das Metall fühlte sich angenehm kühl auf ihrer Haut an. Sie hatte sich gerade wieder auf das Sofa gesetzt, als das Telefon klingelte.

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Am liebsten hätte sie geweint. Sie wusste genau, wer am anderen Ende der Leitung sein würde, zumal ihre Mutter jeden einzelnen verdammten Tag anrief, seit Maja ausgezogen war. Einen Moment lang erwog sie, das Telefon einfach Telefon sein zu lassen und es zu ignorieren, aber ihre Mutter war leider ein Mensch von der überbehütenden Sorte und brächte es locker fertig, einen Krankenwagen zu der Wohnung ihrer Tochter zu bestellen, wenn sie sie nach zwei Anrufen nicht erreichen konnte. Maja stellte die Dose auf dem Boden ab, warf ihrem Kater, der interessiert begann, die Dose zu beschnüffeln, einen drohenden Blick zu und ging zum Telefon, nachdem sie den Fernseher ausgeschaltet hatte.
"van Beer", meldete sie sich ergeben. Volltreffer.
"Hallo Mama."
"Majalein, es ist etwas ganz, ganz Furchtbares passiert, ich weiß jetzt noch gar nicht, wie ich das verarbeiten soll. Sitzt du? Wenn nicht, setzt du dich besser, es ist wirklich ganz grausam."

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Ihre Mutter redete wie immer ohne Punkt und Komma, und für sie war es jedes Mal ein absoluter Notfall.
"Was ist denn passiert?", fragte Maja gelangweilt, während sie überlegte, dass ihre Balkonpflanzen auch mal wieder etwas Wasser gebrauchen könnten.
"Deine Großmutter, sie-"
"Oma? Was ist mit ihr, es geht ihr doch gut?!" Maja war nun doch etwas ängstlich, obwohl die Frage eigentlich überflüssig war. Ihre Großmutter war einer der agilsten Menschen, die sie kannte.
"Was meinst du?", blaffte ihre Mutter, "Hör mir bitte zu, wenn ich dir etwas sagen will! Also, deine Großmutter will wieder heiraten! In ihrem Alter, kannst du dir das vorstellen? Noch dazu ist der Kerl zehn Jahre jünger. Frag mich nicht, wo sie den aufgegabelt hat. Der kann doch nur hinter dem Erbe her sein, was meinst du? Ich habe mich heute so aufgeregt, dass ich ein Beruhigungsmittel einnehmen musste. Und weißt du, was dein Vater da gesagt hat? Ich verrate es dir: Er hat tatsächlich ganz frech gesagt, ich solle mich nicht so aufregen. Ich! Wo ich mir doch nur um euch alle Sorgen mache. Aber das weiß ja niemand zu schätzen"

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Maja atmete auf. Also doch wieder nur die üblichen Jammereien ihrer Mutter. Sie schaltete ihre Ohren auf Durchzug und beschränkte sich auf gelegentliches "Hm" und "Ach so?". Ein wenig überraschte sie es schon, dass ihre Oma wieder heiraten wollte, aber sie war erst 65 Jahre alt und sehr modern und jung geblieben. Sie war einfach nicht der Typ, der sich seinem Witwendasein ergab und fortan allein in Trauer lebte. Soviel Maja aus dem hysterischen Gerede ihrer Mutter mitbekam, hatte sie ihren Verlobten beim Speed-Dating für Senioren kennen gelernt. Ein weiterer Punkt, den Majas Mutter "vollkommen unmöglich" fand.
"Maja? Hörst du zu?", fragte ihre Mutter gerade und Maja schreckte auf.
"Ja, natürlich."
"Du kommst also mit nächsten Sonntag?"
"Wohin?"
"Ich wusste doch, du hörst mir nicht zu. Meine Probleme interessieren dich überhaupt nicht, da schlägst du ganz nach deinem Vater", sagte sie mit weinerlicher Stimme und Maja seufzte. Wenn sie sie jetzt nicht unterbrach, durfte sie sich eine weitere halbe Stunde Gejammer anhören. Ihren gemütlichen Abend konnte sie ohnehin vergessen, der Film hatte jedenfalls schon längst angefangen.

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"Was ist denn an diesem Sonntag?", fragte sie schicksalsergeben.
"Deine Großmutter hat uns alle ins Restaurant eingeladen, damit wir ihren Zukünftigen kennen lernen. Und deinen 'Onkel' kannst du dann ja auch in Augenschein nehmen."
"Meinen Onkel?", hakte Maja nach und hörte ihre Mutter am anderen Ende der Leitung trocken auflachen.
"Ja, deinen Onkel. Das ist ja sowieso die Höhe. Ich bin jetzt 43 Jahre alt und bekomme noch einen 15-jährigen 'Bruder' vorgesetzt. Kannst du dir das vorstellen? Deine Großmutter hat sogar noch die Unverfrorenheit besessen, ihn unser ganzes Gespräch lang 'dein Bruderherz' zu nennen. Sie weiß genau, wo meine wunden Punkte liegen und kann es einfach nicht lassen, Salz in die Wunde zu streuen."
Maja hörte nicht mehr zu. Ein Onkel, der erst 15 Jahre alt war, das wäre dann doch ein "kleiner Onkel"?! Innerlich jauchzte sie. Dieser Zufall war einfach zu köstlich.
"Danke, Oma!", sagte sie inbrünstig und musste unwillkürlich kichern. Sie hatte tatsächlich ihr Versprechen eingehalten.

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"Was hast du gesagt?", fragte ihre Mutter spitz, aber bevor Maja antworten konnte, klingelte es an der Tür. Verwundert sah Maja auf die Uhr. Es war fast neun Uhr. Stirnrunzelnd überlegte sie, wer das wohl sein könnte. Soweit sie wusste, waren Mark, Lena und Larissa heute anderweitig verabredet.
"Mama, ich muss auflegen, da ist jemand an der Tür", sagte sie und legte das Telefon zurück auf die Station, ohne die Antwort ihrer Mutter abzuwarten. Leicht panisch sah sie an sich herunter. Mit nur einem Handtuch bekleidet konnte sie doch unmöglich die Tür öffnen! Aber es klingelte bereits zum zweiten Mal. Ein Blick durch den Türspalt konnte ja nicht schaden. Wenn es wichtig war, konnte sie sich ja immer noch anziehen, während der Besucher draußen wartete, überlegte sie. Zaghaft öffnete sie die Tür. Der Mann aus dem Blumenladen stand dort. Er hatte ihr zwar den Rücken zugewandt und betrachtete die altmodischen Bilder, die im Flur hingen, aber sie erkannte ihn dennoch sofort an seinem flammendrotem Haar.

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"Ähm, hallo", räusperte Maja sich und er drehte sich zu ihr herum. Sein Blick, der sie von oben bis unten musterte und dann schnell wieder zu ihrem Gesicht zurückkehrte, sagte ihr, dass er ihr dürftiges Erscheinungsbild sehr wohl bemerkte.
"Hallo, Frau van Beer."
"Sie können mich ruhig duzen, ich bin erst 20. Ich heiße Maja", beeilte sie sich zu sagen und hielt ihm eine Hand durch den Türspalt entgegen, während sie sich bemühte, nicht zu viel von ihrem Körper zu zeigen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue ergriff der Mann ihre Hand und Maja wurde sofort puterrot. Sie wusste nicht genau, was er dachte, aber sein abschätzender Blick ließ es sie ungefähr erahnen.
"Äh, wenn sie mir einen kurzen Moment geben, dann ziehe ich mir eben etwas an", stammelte sie, aber er schüttelte den Kopf.
"Ich habe nicht viel Zeit, tut mir leid. Ich wollte Ihnen nur das Geld wiedergeben. Es hat sich wirklich nur um einen Fehler im System gehandelt."
Er sprach, als wollte er daran keinen Zweifel lassen. Offenbar jemand, dem das Erscheinungsbild, das er der Öffentlichkeit gegenüber zeigte, sehr wichtig war.

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"Kommen Sie doch trotzdem einen Moment herein, dann ziehe ich mir wenigstens schnell einen Bademantel über", beeilte sie sich zu sagen. Irgendwie war es ihr wichtig, dass er nicht dachte, es sei ihre Gewohnheit, fremde Männer halbnackt zu empfangen. Aber die Augenbraue erreichte ganz neue Höhen und viel zu spät ging ihr auf, dass es wohl noch ein Stück schlimmer war, die fremden Männer auch noch hereinzubitten. Trotzdem trat er an ihr vorbei in die Wohnung und setzte sich auf das Sofa, nachdem sie ihn darum gebeten hatte.
"Ich bin gleich wieder da", nuschelte sie und verschwand im Badezimmer. Dort angekommen schlug sie erstmal mit ihrem Kopf gegen die Fliesen.
"Du dumme Kuh!", schimpfte sie mit sich selbst, "Das war das Peinlichste, was du seit Jahren gemacht hast. Nein, das Peinlichste überhaupt!"
Seufzend rieb sie sich über ihre Stirn, die ein wenig schmerzte, und wollte nach ihrem Bademantel greifen, aber er war nicht da. Siedendheiß fiel ihr ein, dass sie ihn gestern gewaschen hatte.
"Wie viel kann heute eigentlich noch schief gehen?", murmelte sie und kam mit hochrotem Gesicht wieder aus dem Badezimmer.

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Was war es nur, dass sie sich in seiner Gegenwart so furchtbar unsicher fühlte?
"Alles in Ordnung?", fragte der Mann und musterte sie kühl. "Ich habe seltsame Geräusche gehört und Ihre Stirn ist ganz rot."
"Äääh", machte Maja und sah verlegen zur Seite. "Es ist alles okay. Machen Sie sich keine Sorgen. Aber mein Bademantel hängt noch zum Trocknen auf dem Speicher. Ich ziehe mir dann doch kurz etwas an."
Dass er ihr Angebot, sie zu duzen nicht angenommen hatte, verletzte sie irgendwie, aber sie ließ es sich nicht anmerken.
"Machen Sie sich bitte keine Umstände. Wie gesagt, ich habe nicht viel Zeit. Ich bin nur hier, um Ihnen das Geld wiederzugeben." Er stand auf und zückte sein Portemonnaie. "Wenn es geht, hätte ich ganz gerne eine Quittung von Ihnen, dass Sie das Geld auch bekommen haben."
"Äh ja, natürlich. Aber Sie können mir da vertrauen, ich würde doch nie behaupten, das Geld nicht bekommen zu haben!", sagte sie und erntete eine weitere Musterung. Schließlich lächelte er dünn. "Natürlich nicht."

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Fassungslos starrte Maja ihn an. Die Sympathie, die sie am Morgen für ihn aufgebaut hatte, war wie weggeblasen. "So ein arroganter Arsch", dachte sie ärgerlich und wartete mit verschränkten Armen, während er in seinem Portemonnaie herumkramte. Zwei Fotos fielen ihm heraus und Maja bückte sich reflexartig.
"Sie haben da was verloren", sagte sie und ärgerte sich sofort wieder, dass sie diesem Idioten gegenüber so eine Hilfsbereitschaft zeigte.
"Gib schon her!", herrschte er sie an, aber die Bilder hatten ihre Aufmerksamkeit erregt. Ihr stockte der Atem. Es konnte einfach nicht sein und doch gab es keinen Zweifel. Ein Bild zeigte zwei süße Jungs, die auf einer Wiese lagen. Einer der Beiden kam ihr so bekannt vor, dass ihr Herz vor Aufregung wild zu schlagen begann, aber nur dieses Bild hätte sie vielleicht nicht argwöhnisch werden lassen. Das andere Bild jedoch, das schon etwas mitgenommen und zerknittert wirkte, war eindeutig. Es zeigte Noah – und sie selbst!

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Ihre Hand zitterte, als sie den Mann vor ihr genauer in Augenschein nahm. Er stand stocksteif da und ließ die Musterung scheinbar unberührt über sich ergehen, aber die Art, wie er seine Lippen aufeinander presste, zeigte ihr, dass er nicht so ruhig und entspannt war, wie er es ihr gerne Glauben machen wollte. Maja konnte ihren Blick nicht abwenden. Jetzt, wo sie wusste, wer er war, kam es ihr idiotisch vor, dass sie ihn nicht gleich erkannt hatte. Ihre Knie wurden plötzlich weich und sie setzte sich auf das Sofa.
"Mein Gott, Noah!", hauchte sie. Und seltsamerweise war das Einzige, woran sie dann noch denken konnte, dass sie ihn ausgerechnet mit einem peinlichen rosa Handtuchturban auf dem Kopf wieder getroffen hatte.

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So, ich hoffe, es hat euch gefallen. Einen kleinen Blick konntet ihr jetzt auch schonmal auf Majas Mama erhaschen, die kommt demnächst dann auch nochmal etwas stärker vor. Tja, sonst weiß ich jetzt nicht weiter, was ich sagen soll (außer, dass ich es bereue diesen blöden Turban in die Geschichte eingebunden zu haben. Der ging mir schon nach drei Bildern tierisch auf den Geist ^^)

LG Kuona
 
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*lach* Ja wie peinlich ein rosa Handtuch.

"So ein arroganter Arsch",

Das hab ich kurzzeitig aber auch gedacht :P
Vielleicht wird er mir doch noch sympathisch, auf alle Fälle scheint mir Majas Oma eine sehr lebenfrohe Frau zu sein :)

LG Tina
 
Ui Maja sieht sogar noch in Handtücher eingewickelt toll aus :D
Und allgemein ist das Kapitel toll. Besonders ihre peinlichen Szenen bringst du toll rüber. Das mit der roten Stirn und dem Krach im Bad fand ich einfach köstlich. Hach mehr davon. Die Krönung währe es, wenn Noah Majas Onkel wäre *lach*

Leila
 
Ooooh das ist ja Klasse! Aber was das für ein arroganter Misstkerl geworden ist. Total traurig. Mal sehen wieso er so geworden ist. Ach jaaa die arme Maja Pechvogel schlecht hin. xD Aber ich glaube ich hätte auch nur an mein peinliches Aussehen gedaacht haah xD
klasse Fortsetzung schnell weiter

Ricki schrieb:
Die Krönung währe es, wenn Noah Majas Onkel wäre *lach*

das könnte doch rein theoretisch nicht sein, weil ihr Onkel doch 15 ist, oder hab ich da etwas falsch verstanden?! xD
 
Zuletzt bearbeitet:
das könnte doch rein theoretisch nicht sein, weil ihr Onkel doch 15 ist, oder hab ich da etwas falsch verstanden?! xD

Nach dem Text zu urteilen, stimmt das. Also, es wäre nicht möglich das Noah Majas Onkel ist.
Falls doch, brauch ich ein neues Hirn :lol:
Herr schick Hirn vom Himmel %)
 
Ohhh schön, eine Fortsetzung. Naja - jau, Du führst Noah ja nicht gerade als den symapthischsten, verführerischsten und nettesten Mr. Right ein, als den wir ihn gerne gehabt hätten :D Wäre aber auch fast langweilig gewesen.

Köstlich, Kuona, wie Du diese Szene inszenziert hast, mit dem Handtuch, dem Turban - einfach genial! Du hast echt ein Talent für solche alltäglichen Szene, ich liebe das!

Ich fass mich heute was kurz, ich habe um diese nachtschlafende Zeit noch einen Kuchen in der Röhre und darum wenig Zeit. :hallo:
 
Hihi, ihr habt alle teilweise recht ;) Noah kann natürlich nicht Majas 15-jähriger Onkel sein, aber theoretisch natürlich dennoch ein Kind von dem Verlobten von Majas Oma und somit trotzdem ein Onkel. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu wirr *g*

LG Kuona

oh gott! jetzt bin ich endgültig verwirrt. Aber nach dem 20. mal durchlesen ergibt es doch ein wenig Sinn für mich xD

Nach dem Text zu urteilen, stimmt das. Also, es wäre nicht möglich das Noah Majas Onkel ist.
Falls doch, brauch ich ein neues Hirn :lol:
Herr schick Hirn vom Himmel %)

jaaaa herr schick hirn vom himmel für mich mit XD
 
HUHU ^.^ !!
Die Fortsetzung hat mir wieder gefallen, ich fands echt schön!

Also die Maja die traut sich ja was! Schon schlimm genug das sie im Handtuch halb nackt vor Noah rumtanzt, aber dann kriecht sie auch nich vor im auf dem Boden, und ich meine... Handtücher neigen dazu schnell mal zu verrutschen, vor allem wenn mal sich bückt und so .... :lol: ;)

lg,
Engelstraum
 
Ich hab ja nicht gemeint, dass Noah der 15 jährige Kerle ist, aber der Mann hat ja vllt. noch mehr Kinder und das wäre für die Mutter sicher nicht so schockierend wenn die schon erwachsen sind und ausgezogen und darum wurde es evtl nicht erwähnt. ABer so ein 15jähriger Bursche ist ja schon etwas außergewöhnlich für eine Person, die schon Oma ist und darum hat es vllt. Majas Mutter gleich erwähnt.
So habe ich das jetzt gemeint.

Grüße
 
heyy,toll das kapitel:) wow, majas oma muss ja cool drauf sein ;D
hach.....endlich haben sie sich wieder getroffen, ......
 

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