@krebschen´89: danke sehr. hab mich auch bemüht mit der haltung
es geht auch schon weiter.
und auch bis(s) zum morgengrauen gelesen. wow!
danke für dein kommi, und schön dass du das mit dem christkind toll findest, hab mir lange überlegt ob ich dass auch wirklich schreiben soll..., umso größer die überraschung, dass es gut ankommt *_*

Es ist schwierig, einfach zu sein.
V. Van Gogh

„Hallo“, sagte sie, aber mir kam es so vor als hätte sie es gesungen.
Sie hatte eine sehr schöne Stimme.
Samt war das Wort, dass sie beschreiben könnte.
Es schwang eine bestimmte Melodie mit.
Ich hatte noch nie einen Menschen kennengelernt, der so eine Stimme hatte, jedoch kam sie mir bekannt vor.
Und das ließ mich grübeln.
Diese Stimme hatte sich im inneren meines Gehirnes festgewachsen und erst jetzt, da ich sie hörte, merkte ich dass sie mir bekannt vorkam.
Doch von wo?
Das Mädchen wollte sich erheben, doch ich machte eine ruckartige Bewegung mit meiner Hand um ihr zu deuten, dass sie sitzen bleiben sollte und sie setzte sich wieder. Sie war mir noch immer suspekt mit ihrem gespensterischen Auftreten. Und von wo verdammt nochmal kam sie?
Ich ging einen Schritt zurück.
Wie kam sie hier hinein? Und was hatte sie hier zu suchen? Doch die wichtigste Frage war, wer war dieses Mädchen und warum kam mir ihre schöne Stimme so bekannt vor?
So als hätte sie meine Gedanken gelesen, fing sie an zu erzählen.
Sie stellte sich mit dem Namen Oktavia Bathory vor.
Sie war neu eingezogen und entschuligte sich, dass sie einfach das Haus betreten hatte, doch die Türe stand offen und sie wollte ihre neuen Nachbarn begrüßen.
So eine einfache Erklärung gab es dazu, und ich hatte mir schon was Gruseliges eingebildet.
Ich könnte schon wieder über mich schimpfen. Warum war ich in letzter Zeit bloß so ängstlich und schreckhaft.
So als wollte mich mein Körper vor irgendwas warnen.
Ach so ein Blödsinn. Ich hatte in letzter Zeit wirklich zu viele Horrorfilme mit Ciro gesehen.
„Es kommt alles wieder zurück“, hatte er mich gewarnt, „spätestens in deinen Träumen“.
Doch ich hatte nur dämlich gegrinst und mich in seiner Horrorfilm-Sammlung weiter vorgearbeitet.
Jetzt kam alles auf mich zurück.
Ja, so scheint es.

„Und wie heißt du?“, holte mich die Samtstimme wieder zurück in die Wirklichkeit.
Ich machte einen entschlossenen Schritt auf meine neue Bekanntschaft zu und streckte ihr erwartungsvoll meine Hand hin.
Mir kam es so vor als würde sie eine Sekunde zögern, doch dann ergriff sie meine Hand und schüttelte sie. Der Blick ihrer Hämatit farbigen Augen war unergründlich, doch ihr Lächeln war freundlich.

„Muriel“, hauchte ich ihr entgegen und senkte eingeschüchternd von ihrer Schönheit den Kopf.
Ihre Hand fühlte sich komisch an.
Nicht im Sinne von lustig, unterhaltsam. Sie fühlte sich eigenartig an.
Kalt und hart.
Erschrocken zog ich meine Hand zurück, entschuligte das aber gleich wieder mit einem meiner angeknipsten Lächeln.
Genug von den Horrorfilmen.
Ich werde sie gleich Morgen Ciro ungesehen wieder zurück geben.
Das Mädchen war doch ganz normal. Ein bisschen kalt und blass, aber sicher würde sie mich nicht gleich in Stückchen zerreißen und die dann in ihren Keller voller Leichen bringen.
Ich schüttelte den Kopf über mich selbst.
Plötzlich war von oben ein Rumpeln zu hören.
Ich zuckte leicht zusammen, aber da kam Ciro schon die Stiegen heruntergepoltert.

„Na hallo“, er stutzte einen Moment, und schaute verdutzt von Oktavia, zu mir und wieder zu Oktavia.
„Von wo kommst du denn plötzlich her?“, fragte er ein verwundert und beobachtete Oktavia interessiert.
Es schien aber so als würde es ihm nicht viel ausmachen, dass plötzlich aus unbeschreibbaren Gründen ein mysteriöses, blasses, aber vorallem unwahrscheinlich hübsches Mädchen in seiner Küche saß und ihn anlächelte.
Oktavia ging nicht auf seine Frage ein und streckte ihm, wie ich ihr kurz davor, ihre elfenartige, kalte Hand entgegen.
„Oktavia.“ Der Klang ihrer melodischen Stimme hallte in meinen Ohren wider.
„Ciro.“
Er zwinkerte ihr unverschähmt zu und ließ ihre Hand wiederwillig los.
Nach einer kurzen Stille in der wir Oktavia bewundernd, aber auch argwönisch begutachteten, stemmte sie sich leichten Handes aus ihrem Sessel, und glitt wieder aus der angelehnten Türe, die sie kurz davor erst betreten hatte.
Mir wurde klar, warum wir sie beim Hereinkommen nicht gehört hatten.
Ihre Schritte waren leicht, und sie tanzte aus dem Raum.
Nein, sie schwebte.
Ich bildete mir ein, gesehen zu haben, wie sich ihre Mundwinkel leicht in die Höhe zogen, als sie unsere erstaunten Blicke sah.
Sie drehte sich schwungvoll um und ihre dunklen Haare flossen nun an ihrem Rücken hinunter.
„Auf Wiedersehen“, hauchte sie uns zu.
Ich bekam nur ein dünnes „ciao!“ heraus, und Ciro presste seine Lippen zusammen und schaute mich aus den Augenwinkeln verblüfft an.
Seine Augen waren groß und er blinzelte unglaubwürdig.
„Wer war das?“, fragte er mich mit hochgezogener Augenbraune.
Ich zuckte die Schultern und flüsterte: „Keine Ahnung.“
Dann setzte ich mich auf die Theke und dachte nach.
Wer war das?
_____________________________________________
Sodalla!
Hoffe es war amüsant und interessant für euch, und freue mich schon wieder auf eure Meinungen!
Lg semmel
