bOOgie
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- 11.08.2008 08:39
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Hallo alle zusammen!

Das ist meine erste FS. Wobei ich zugeben muss, dass ich auf dem Gebiet nicht ganz unerfahren bin. Umso mehr hoffe ich, dass sie euch gefällt. Natürlich freue ich mich auch über Lob und Kritik und werde stets versuchen, eure Kommentare zu beantworten.
x P E R S O N E N x (*klick*)
x B E N A C H R I C H T I G U N G x
Snagge ; Bambi119 ; Grumblecheese
Also dann: Viel Spaß beim Lesen!
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1) F r e i h e i t
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Gloria wurde durch das Surren ihres Handys geweckt. Schlaftrunken stieg sie aus ihrem Bett. Es war späte Nacht und niemand durfte sie hören. Niemand durfte wissen, dass sie das Haus verließ. Sie schaute sich ein letztes Mal in dem Zimmer um, welches ihr oft Schutz und Geborgenheit gegeben hatte. Aber der einzige Ort, der bis jetzt einen Zufluchtsort dargestellt hatte, kam ihr mittlerweile vor wie ein Gefängnis. Ihren Rucksack hatte sie bereits am Vortag gepackt, als sie gerade unbeobachtet war. Es war perfekt vorbereitet. Doch gegen Tollpatschigkeit, wusste Gloria, half keine noch so gute Vorbereitung. Sie nahm sich zusammen. Wenn es ihr heute Nacht nicht gelang, würde es niemals gelingen. Ihr war klar, dass es die letzte Gelegenheit war. Und diese wollte sie unbedingt nutzen.Die Alarmanlage trennte sie noch von ihrem ersten Schritt in eine neue Zukunft. Es gab einen Generalschlüssel, der die Alarmanlage deaktivierte, nachdem sie sich nachts eigenständig einschaltete. Dieser Generalschlüssel wiederum befand sich immer im Büro von Stephano Burgundy, welches sich ebenfalls nur mit einem einzigen Schlüssel öffnen ließ. Der Schlüssel des Büros wurde von Glorias Vater an einem geheimen Ort aufbewahrt. Diesmal befand sich der Generalschlüssel nicht im Büro, sondern in Glorias Händen. Ihr war es gelungen, den Schlüssel zu entwenden, als er auf der Toilette war. Er hätte sich wahrscheinlich nicht träumen lassen, dass ihn dieses natürliche Bedürfnis einmal um seine Tochter bringen würde.
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Vorsichtig lugte durch einen schmalen Türspalt, bevor sie sich traute, den Flur zu betreten. Aufmerksam horchte sie, um die Möglichkeit auszuschließen, dass ihr Bruder im Untergeschoss einen Mitternachtssnack zu sich nahm. Kein Geräusch war zu hören. Nur die Autos, die gelegentlich die Straße entlangfuhren. Vor der Treppe stoppte Gloria erneut. Doch sie war sich schnell sicher, dass sie als einzige wach war. Ihr Vater war bis in die frühen Morgenstunden unterwegs, ihr Bruder lag im Tiefschlaf. Das bedeutete für Gloria:
Die Freiheit war zum Greifen nah.
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Leise lief Gloria über den polierten Marmor, der den Boden des großzügigen Wohnzimmers bekleidete. Zielgerichtet steckte sie den Schlüssel in das winzige Loch neben dem kleinen blinkenden Lämpchen an dem unscheinbaren weißen Kasten, der Alarmanlage. Sobald das Blinken aufhörte, konnte sie ungehindert die Haustür öffnen und herausgehen. Von draußen warf sie den Schlüssel durch den Briefschlitz. Sie war sich sicher, dass sie nicht mehr zurückkehren wollte.
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Gloria Burgundy hatte es wirklich geschafft! Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Noch im Nachtzug liefen ihr die ersten Tränen über die Wange. Tränen der Erleichterung, Tränen des Schmerzes, sie war sich selbst nicht sicher, welchem Gefühl sie ihre Tränen zuschreiben musste. Auf der einen Seite war das normale Leben, welches sie sich so sehnlich herbeigewünscht hatte. Auf der anderen Seite war ihre Familie, die sie von ganzen Herzen liebte, die sie aber für ihr normales Leben aufgeben musste. Nicht nur aufgeben, sondern sogar verleugnen. Vor allem ihr Vater würde ihr diesen Entschluss niemals verzeihen. Die Familie bedeutete ihm einfach alles.
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