Hopeless.Dreams

bOOgie

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11.08.2008 08:39
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Hallo alle zusammen! :hallo:

Das ist meine erste FS. Wobei ich zugeben muss, dass ich auf dem Gebiet nicht ganz unerfahren bin. Umso mehr hoffe ich, dass sie euch gefällt. Natürlich freue ich mich auch über Lob und Kritik und werde stets versuchen, eure Kommentare zu beantworten.

x P E R S O N E N x (*klick*)

x B E N A C H R I C H T I G U N G x

Snagge ; Bambi119 ; Grumblecheese

Also dann: Viel Spaß beim Lesen!
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1) F r e i h e i t

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Gloria wurde durch das Surren ihres Handys geweckt. Schlaftrunken stieg sie aus ihrem Bett. Es war späte Nacht und niemand durfte sie hören. Niemand durfte wissen, dass sie das Haus verließ. Sie schaute sich ein letztes Mal in dem Zimmer um, welches ihr oft Schutz und Geborgenheit gegeben hatte. Aber der einzige Ort, der bis jetzt einen Zufluchtsort dargestellt hatte, kam ihr mittlerweile vor wie ein Gefängnis. Ihren Rucksack hatte sie bereits am Vortag gepackt, als sie gerade unbeobachtet war. Es war perfekt vorbereitet. Doch gegen Tollpatschigkeit, wusste Gloria, half keine noch so gute Vorbereitung. Sie nahm sich zusammen. Wenn es ihr heute Nacht nicht gelang, würde es niemals gelingen. Ihr war klar, dass es die letzte Gelegenheit war. Und diese wollte sie unbedingt nutzen.
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Vorsichtig lugte durch einen schmalen Türspalt, bevor sie sich traute, den Flur zu betreten. Aufmerksam horchte sie, um die Möglichkeit auszuschließen, dass ihr Bruder im Untergeschoss einen Mitternachtssnack zu sich nahm. Kein Geräusch war zu hören. Nur die Autos, die gelegentlich die Straße entlangfuhren. Vor der Treppe stoppte Gloria erneut. Doch sie war sich schnell sicher, dass sie als einzige wach war. Ihr Vater war bis in die frühen Morgenstunden unterwegs, ihr Bruder lag im Tiefschlaf. Das bedeutete für Gloria:
Die Freiheit war zum Greifen nah.
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Die Alarmanlage trennte sie noch von ihrem ersten Schritt in eine neue Zukunft. Es gab einen Generalschlüssel, der die Alarmanlage deaktivierte, nachdem sie sich nachts eigenständig einschaltete. Dieser Generalschlüssel wiederum befand sich immer im Büro von Stephano Burgundy, welches sich ebenfalls nur mit einem einzigen Schlüssel öffnen ließ. Der Schlüssel des Büros wurde von Glorias Vater an einem geheimen Ort aufbewahrt. Diesmal befand sich der Generalschlüssel nicht im Büro, sondern in Glorias Händen. Ihr war es gelungen, den Schlüssel zu entwenden, als er auf der Toilette war. Er hätte sich wahrscheinlich nicht träumen lassen, dass ihn dieses natürliche Bedürfnis einmal um seine Tochter bringen würde.
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Leise lief Gloria über den polierten Marmor, der den Boden des großzügigen Wohnzimmers bekleidete. Zielgerichtet steckte sie den Schlüssel in das winzige Loch neben dem kleinen blinkenden Lämpchen an dem unscheinbaren weißen Kasten, der Alarmanlage. Sobald das Blinken aufhörte, konnte sie ungehindert die Haustür öffnen und herausgehen. Von draußen warf sie den Schlüssel durch den Briefschlitz. Sie war sich sicher, dass sie nicht mehr zurückkehren wollte.
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Gloria Burgundy hatte es wirklich geschafft! Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Noch im Nachtzug liefen ihr die ersten Tränen über die Wange. Tränen der Erleichterung, Tränen des Schmerzes, sie war sich selbst nicht sicher, welchem Gefühl sie ihre Tränen zuschreiben musste. Auf der einen Seite war das normale Leben, welches sie sich so sehnlich herbeigewünscht hatte. Auf der anderen Seite war ihre Familie, die sie von ganzen Herzen liebte, die sie aber für ihr normales Leben aufgeben musste. Nicht nur aufgeben, sondern sogar verleugnen. Vor allem ihr Vater würde ihr diesen Entschluss niemals verzeihen. Die Familie bedeutete ihm einfach alles.
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Zuletzt bearbeitet:
@Snagge: Vielen Dank, dass du den Anfang gemacht hast :rolleyes:. Ich lege viel Wert darauf, dass Text und Bilder ausgeglichen sind. Es gibt zwar noch keine Benachrichtigungsliste, aber ich werde gleich eine anlegen.


Zunächst kommt hier erstmal eine Liste der Personen.


x P E R S O N E N x

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Zuletzt bearbeitet:
süße bilder und ein guter text...
ich mag´s ; )

Für deine erste FS ist das wirklich super!
Du hast zwar gesagt dass du nicht unerfahren bist (was auch immer das heißen mag) aber trotzdem... super... du hast dir viel mühe gegeben =)
 
@Peacenator: Schön, dass es dir gefällt. =)
Mit "nicht ganz unerfahren" meinte ich eigentlich, dass ich mich ein wenig mit Bildbearbeitungsprogrammen (Photoshop) und Fotografie auskenne. Und dass ich mir Mühe gegeben habe, ist absolut korrekt. ;)

Ohne größere Vorrede: Es geht weiter.

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2) F e i n d e & V e r b ü n d e t e

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Um sieben Uhr stand Gloria vor Jessicas kleinem Haus, in welchem sie mit ihrem Freund lebte. Durch die Sprechanlage erklang Jessicas Stimme: „Ja?“ „Ich bin’s. “, antwortete Gloria. Die Tür öffnete sich und Gloria trat ein. „Guten Morgen!“, begrüßte sie Jessica überschwänglich und umarmte ihre beste Freundin ohne weitere Umschweife. Es war schon eine Weile her, dass die beiden sich gesehen hatten, was Jessicas Umzug in einen der ruhigen Vororte geschuldet war. Die zwei äußerlich vollkommen normal wirkenden Frauen teilten ein besonderes Schicksal. Wie auch Gloria, stammte Jessica aus einer Familie, die schon seit Jahrzehnten in Mafiageschäfte verwickelt war. Und ein Mafioso zum Vater zu haben ist nie leicht, vor allem nicht, wenn man keine Mutter mehr hat, so wie Gloria. Jessicas Mutter, die als junge Frau durch die Liebe in das kriminelle Umfeld geraten war, hatte ihrer Tochter zum Ausbruch aus dieser Welt verholfen. Jessica hatte es einzig und allein ihrer Mutter zu verdanken, dass sie wie jeder andere auch ihren Freund, ihr kleines Haus und ihre bescheidenen Zukunftspläne haben konnte. Dank guter Kontakte konnte Jessica ein bisschen von ihrem Glück an ihre beste Freundin weitergeben, indem sie ihr eine Wohnung und einen gefälschten Ausweis besorgt hatte. Für Gloria wäre es unmöglich gewesen, weiterhin mit dem berüchtigten Namen „Burgundy“ zu leben. Mal abgesehen davon, dass sie wahrscheinlich nie einen Job finden würde, stände auch regelmäßig die Polizei vor ihrer Tür, die sicher nicht auf ein Tässchen Tee vorbeikäme. Und nicht zu vergessen die Handlanger ihres Vaters, die sie sicher jetzt schon überall suchten. So blieb ihr der einzige Ausweg, der auch Jessica geblieben war: Ein neuer Name.
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Gloria schlug den neuen, täuschend echten Ausweis auf. „Gloria Springs.“, las sie laut. Jessica grinste breit. Gloria erwiderte es mit einem ebenso breiten Grinsen. „Und du bist dir sicher, dass das keiner merkt?“, fragte Gloria etwas verunsichert. „Klar!“, antwortete Jessica, „Ich hab meinen schon seit vier Jahren.“ „Oh Jessica.“, seufzte Gloria, „Ich bin dir so dankbar.“ „Jetzt schon?“, fragte Jessica strahlend. „Ich hab hier nämlich noch die Adresse deiner neuen Wohnung.“, ergänzte sie. Gloria bekam einen Zettel in die Hand gedrückt, den sie sofort entfaltete. „Kensington Street 30“ stand da. „Du musst dich bei James Bird melden.“, erklärte Jessica, „Mein Freund hat sich darum gekümmert. Er meinte, es wäre eine WG mit zwei netten Jungs.“ Gloria nickte stumm. Jessica lachte. „Aber falls sie dir Ärger machen, ruf mich an.“, sagte sie scherzhaft, „Dann komm ich mal vorbei!“ Gloria wurde von Jessicas optimistischem Wesen angesteckt und begann sich auf das zu freuen, was ihr bevor stand, obwohl sie sich normalerweise eher Sorgen gemacht hätte.
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Kaum eine Stunde war vergangen, da saß Gloria bereits wieder im Zug, der sie nach Sunday City brachte. Das sanfte Ruckeln des Zuges und die Tatsache, dass sie nicht sehr viel Schlaf bekommen hatte führten dazu, dass Gloria bereits nach wenigen Minuten einschlief. Außerdem hatte sie bis jetzt vor lauter Aufregung kaum an Schlaf denken können, was sich nun auch bemerkbar machte. Sie wachte erst auf, als der Zug in der Central Station einfuhr.
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Da es erst kurz nach acht Uhr war, beschloss Gloria noch nicht gleich zu ihrer neuen Wohnung zu gehen. Sie schlenderte ein wenig umher und schaute in einige Läden, danach ging sie in einen Coffeeshop. Ihre finanzielle Lage sah zwar nicht gerade rosig aus, da sie sich nun nicht mehr auf das Geld ihres Vaters verlassen konnte, aber trotzdem brauchte sie dringend neue Kleidung. In ihrem Rucksack hatte sie nicht viele Sachen mitnehmen können. Vor ihrer Flucht hatte sie zwar schon nach und nach ihre Kleidung zu Jessica geschickt, damit diese sie dann in die neue Wohnung bringen konnte, aber den größten Teil hatte Gloria zurücklassen müssen. Auch ihre Möbel waren Größtenteils noch in der alten Villa geblieben. Aber glücklicherweise konnte sie auch in diesem Punkt auf ihre beste Freundin zählen. Jessica hatte bereits einige Möbel besorgt. Gloria fragte sich, wie sie Jessica jemals für all ihre Hilfe danken konnte.
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Das war's für heute. Ich hoffe es hat euch gefallen.
Wenn nicht: Schreibt mir ein Kommentar.
Wenn doch: Auch.
Oder genießt es einfach stumm. %)
Also bis dann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ^^

Ja, ich finde, dass es hübscher aussieht.
Da ich keinen anderen zitiere, zitiere ich ja eigentlich
keine Bilder. Es ist eben nur für's Optische.
Gilt das trotzdem als Regelverstoß?
 
Hallo ^^

Ja, ich finde, dass es hübscher aussieht.
Da ich keinen anderen zitiere, zitiere ich ja eigentlich
keine Bilder. Es ist eben nur für's Optische.
Gilt das trotzdem als Regelverstoß?


Nein, nein - ich wollte das nur für mich wissen :)

Hexlein :hallo:
 
Ich frage mich, warum du erst so wenige Kommentare bekommen hast. Denn ich finde deine FS wirklich verdammt gut.

Ich mag deine Art, die Bilder anzuordnen, so hat man beim Lesen immer schön viele Bilder vor sich. Außerdem sind die Bilder wirklich toll, du scheinst sehr viel Wert auf Kulissen zu legen und das sieht man. Gerade das Bild am Bahnhof ist dir super gelungen. Zudem finde ich deine Sims echt hübsch anzuschauen UND ich mag Glorias Shirt. :D

Deine Art zu Schreiben ist auch toll, du beschreibst gut und du scheinst ein spannendes Thema zu behandeln. Sowas in der Art hab ich hier im Forum noch nicht gelesen und ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht.
 
@Snagge: Dankeschön =) Wenn du das liest, bist du sicher schon benachrichtigt.

@brightMoment: Tja ich weiß auch nicht, warum ich etwas weniger Kommentare bekomme. Wahrscheinlich ist es einfach Zufall.
Was die Kulissen betrifft, hast du Recht. Ich gebe mir viel Mühe und freue mich sehr, dass es dir aufgefallen ist.


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3) A u c h B ö s e S i n d V e r l e t z l i c h

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Gloria stand schon einen Moment in der Schlange vor dem Tresen an, als sich plötzlich ein Mann von der Seite vor sie stellte. Er hatte mit seinem Handy telefoniert und schien offenbar zu glauben, dass er parallel dazu auch noch in der Schlange gestanden hatte. „Wie wär’s mit Hintenanstellen?“, fragte Gloria ihn mit leicht gereiztem Ton. Er schaute sie verblüfft an. „Ich war aber vor Ihnen hier.“, erwiderte er. „Sie haben aber da drüben gestanden und telefoniert.“, gab Gloria zurück. „Das ist doch lächerlich, ich bin sowieso gleich dran und dann Sie.“, seufzte der Mann. „Sie könnten mich auch vorlassen, dann bin ICH nämlich gleich dran und dann SIE.“, entgegnete Gloria. Aber in diesem Moment war der Mann sowieso schon an der Reihe. Idiot, dachte Gloria. Und man sah ihm an, dass er ungefähr das gleiche dachte. Gloria warf ihm einen bösen Blick zu. Er wendete sich ab.
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Samuel Burgundy, auch genannt „Sam“, hatte das leere Bett seiner jüngeren Schwester noch in der derselben Nacht entdeckt, in der sie verschwunden war. Es war keine große Überraschung für ihn, dass sie nicht mehr bei ihnen sein wollte, bei der Mafia. Er hätte aber niemals damit gerechnet, dass sie genug Mut aufbringt, sich gegen ihren Vater zu stellen. Sam hatte beschlossen, seiner Schwester eine Art Vorsprung zu gewähren. Obwohl ihr das sowieso nichts nützen würde. Eigentlich sollte er sofort seinen Vater informieren. Doch er wartete noch ein paar Stunden. Er schaute angestrengt aus dem Fenster, welches den Blick auf den Fußweg freigab, auf dem seine Schwester vor kurzem gegangen sein musste. Er spürte die leichte Unruhe in seiner Magengrube. Doch gleichzeitig war er niemand, der sich aus der Ruhe bringen ließ. Seiner Gelassenheit lag eine Gleichgültigkeit zugrunde, die er sich als Grundhaltung angeeignet hatte.
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Sam kannte das Gefühl, das seine Schwester hatte. Er ergab sich jedoch schon lange seinem Schicksal und versuchte nicht mehr, sich gegen das zu wehren, was ihm gegeben worden war. Er glaubte nicht an Gott, auch nicht an Gerechtigkeit. Für ihn zählte das Recht des Stärkeren und die Familie, alles andere war ihm ziemlich egal. Seine zwei Narben, die sich quer durch sein Gesicht zogen, waren stumme Zeugen seines Leides. Sie wurden ihm in einem der unzähligen Kämpfe zugefügt, die er schon bestritten hatte. Sein Vater hatte nur mit den Schultern gezuckt. Das war eine Zeit, in der er sich nachts voller Zweifel hin und her gedreht hatte. Sein Leben war ihm damals wie eine Endlosschleife vorgekommen und kam ihm heute immer noch so vor. Es war, als würde man immer wieder gegen eine Wand laufen, weil man die Tür nicht findet.
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Wenn sein Vater in dieser Nacht nach Hause kam, ließ es sich nicht mehr vermeiden: Sam musste ihm von Glorias Flucht erzählen. Und dann würde auch Sam der erste sein, der ihr hinterherlaufen, sie zurückholen musste. Dann kämen die Wortgefechte und die bitteren Tränen, die Gloria weinen würde. Außerdem käm dann auch das schlechte Gewissen ihr gegenüber. Er würde sich für jede Sekunde verantwortlich fühlen, in der ihre Hoffnung sich verlor. Irgendwann würde sie sich genauso fügen wie er es tat. Sam war sich nicht sicher, ob er sich das für seine Schwester wünschte.
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Ich überlege, ob ich später noch einige Bilder vom Bahnhof poste. Bis dahin erstmal tschüss ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaub mal nicht das er sie so schnell bekommt!
Dann wäre die Geschichte ja auch langweilig :)
Mal schauen wie lange sie das durchält!
Aber sie kann doch nicht immer an diesen Ort bleiben, sie muss doch immer weiter reisen! Sonst findet man sie doch schnell!
Naja nur so nen Tip für sie !:lol:
Bin mal gespant wie es weitergeht!

LG Bambi119
 
Sooo dann werd ich auch mal wieder was von mir hören lassen.

@Bambi119: Wer weiß, wer weiß, Sam ist ein kluger Kerl. ;)
*geheimnisvolltu*

@Snagge: Ich glaube, Sam war immer jenseits von Gut und Böse. Aber der Gute hat auch so einige Chancen verpasst, sein Leben zu ändern.

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Es könnte noch dauern, bis der nächste Teil kommt. Bei mir hat vor zwei Tagen die Schule begonnen. Ich schätze am Wochenende hab ich dann mal Zeit. Aaah mir fällt gerade ein, ein Geburtstag steht an. Na ja, mal sehen. Ich werd schon mal ne Stunde finden. :lol:
Bis dann
 
Hallöchen und Willkommen.
Hier, jetzt, sofort und in wenigen Augenblicken
werden Sie die Fortsetzung meiner FS lesen.
Und ab dafür...

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4) D e r I d i o t

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Zehn Uhr. Gloria war in einem heruntergekommenen Viertel angekommen. Moderne, aber nicht gerade hübsche Hochhäuser reihten sich neben alten Industriegebäuden und kleinen Wohnblöcken ein. Irgendwie schien ein Grauschleier über diesem Viertel zu hängen. Wahrscheinlich sah es auch bei strahlendem Sonnenschein nur geringfügig schöner aus. Aber das kümmerte Gloria kaum. Wohnungen in Sunday City waren ohnehin fast unbezahlbar. Glücklich konnte sich schätzen, wer irgendwo unterkam. Und Gloria war irgendwo untergekommen. Aber wenn sie sich so umsah, überlegte sie, warum sie nochmal die Villa mit dem Buttler und das volle Konto aufgegeben hatte. Ach genau, es war der Freiheit wegen. Sie kam sich schon etwas dumm vor, weil sie etwas wollte, das sie noch nicht einmal kannte. Unter „Freiheit“ hatte sie sich eigentlich nicht große, enge Wohnblöcke, verrostete Rohre und feuchte Wände vorgestellt. Das Wort klang einfach zu schön, um dabei an die Probleme der Unterschicht zu denken.
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Sie musste das Haus finden. Und das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Viele Häuser hatten weder Hausnummern noch Klingelschilder. Die Leute, die normalerweise hierher kamen, schienen sich auszukennen. Nach einiger Zeit beschloss Gloria, einfach in irgendeinen Block zu gehen. Im Hausflur hing ein muffiger Geruch. Eine ältere Dame ging an ihr vorüber. Gloria hoffte, dass diese ihr weiterhelfen konnte. „Entschuldigen Sie?“, sagte sie. Die Dame drehte sich um: „Ja?“ „Wissen sie wo ich die Kensington Street 30 finde?“, fragte Gloria. „Häääh?“, entgegnete die Dame. Ihr Gehör war wohl nicht mehr das beste. „WISSEN SIE VIELLEICHT WO ICH DIE KENSINGTON STREET 30 FINDE?“, schrie Gloria. „Ach, die Kensington Street.“, sagte die Dame, „Mein Sohn hat dort mal gewohnt, aber dann hat er sich in diese unselige Frau verliebt. Jetzt wohnen sie in einem schicken Mietshaus und für seine Mutter hat er natürlich keine Zeit mehr. “ Gloria sah sie verwirrt an. „Das ist bedauerlich.“, sagte sie perplex, „Aber können sie mir trotzdem sagen, wo die Kensington Street ist?“ „Hääh?“, fragte die Frau. „WO?!“, schrie Gloria.
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„Ja das ist ganz einfach.“, erklärte die Frau, „Gehen Sie einfach weiter bis Sie zu der großen Kreuzung kommen. Und dann biegen Sie in die Straße ein, in der das Italienische Restaurant ist. Gehen Sie dann 300 Meter und biegen Sie an dem Kiosk rechts in die kleine Gasse ab. Sie kommen dann direkt an der Kensington Street raus und müssen nur noch über die Straße. Ungefähr auf der Höhe von Hausnummer 30 müsste sich ein Feinkostladen befinden. Dort haben sie übrigens ganz ausgezeichnete Pastete. Mein Sohn liebt Pastete. “ Gloria nickte und seufzte: „Danke.“ Die Frau hatte es sowieso nicht gehört. Als Gloria schon wieder draußen war meinte sie immer noch die Stimme der alten Dame zu vernehmen. Gloria lief reflexartig schneller, weil sie sich so fremd und unbeholfen fühlte.
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Schlussendlich kam Gloria tatsächlich in der Kensington Street an. Sie betrat ein großes Gebäude, das früher einmal eine Fabrik oder eine Lagerhalle gewesen sein musste. Auch hier begegnete sie wieder diesem muffigen, ekligen Geruch. Nach mehreren Stockwerken, die sie zu Fuß bezwang, da es keinen Fahrstuhl gab, stand sie endlich vor einer Tür. Neben der Tür war eine Klingel und über der Klingel ein Schild, dessen Aufschrift „Bird/Payne“ lautete. Hier war sie richtig. Gloria drückte auf den Knopf. Die Tür öffnete sich. Der Mann, der ihr öffnete lächelte nur so lange, bis er Gloria erblickte. Wie durch die Schwerkraft wurden seine Mundwinkel in die entgegengesetzte Richtung gezogen. Glorias Gesichtszüge gefroren in Sekundenschnelle. Die beiden starrten sich fassungslos an. Es war James Bird. Und James Bird war der Mann aus dem Coffeeshop. Der Idiot.
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SO ICH HOFFE IN DIESER FOLGE WURDE EUCH NICHT ZU VIEL GESCHRIEN!!!

:lol:
 
Pruust,der letzte Satz,zu geil !!!
Der Idiot !!! :lol:
Obwohl,man konnte es schon an der Überschrift erahnen....
Achja,erstmal:
Ich habe gerade alle Kapis gelesen und muss sagen: KLASSE !!!!
Es passiert nicht oft,das es eine FS gibt,bei der ich das Frage,also fühle dich geehrt =) :
Benachrichtigst du mich bitte?
Achja,nochwas: Schießt du zufällig manche Fotos bei SimCity?
LG Grumblecheese :hallo:
EDIT: Erste!!!
Edit2: Kannst beim nächsten Kapi ruhig nochmehr schreien ;)
 
@Grumblecheese: Hey, schön, dass du dir die Zeit genommen hast, dir alles durchzulesen. Und natürlich auch schön, dass dir meine Story gefällt. Ich fühle mich immer geehrt wenn jemand mich um Benachrichtigung bittet. =)
Sim City benutze ich eigentlich nicht für Fotos...aber toll. Jetzt sind wenigstens meine Zweifel zerstreut. Wenn du überhaupt auf die Idee kommst, muss es ja irgendwie urban aussehen.
Na ja, geh dich dann gleich auf die Liste setzen.


@Snagge: Diese alten Damen immer, die zu stolz für ein Hörgerät sind. Vielleicht schenkt ihr Sohn ihr ja eins zu Weihnachten. Sie schenkt ihm immer Pastete...oh man, was schreibe ich hier eigentlich xD Danke für dein Kommi!
 
Das weiß ich ja. Und ich hatte es auch nicht so aufgefasst.
Mit "urban" meine ich eigentlich nur, dass sie nach Stadt
aussehen, daran hatte ich nämlich gezweifelt.
Also ich habe deine Aussage dahingehend nicht als Kritik aufgefasst. ^^

Edit: Ach so, falls sich jemand sich fragt, wann es weiter geht. Tja, das frage ich mich auch. Hoffentlich noch dieses Wochenende. Show must go on. xD
 
@Bambi119: Ja also Glück sieht anders aus. Obwohl, wer weiß, Gegensätze ziehen sich bekanntlich an.
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So habe ich doch tatsächlich geschafft, heute die nächste Folge fertigzustellen. Da ich mit dem Schreiben immer 4-5 Kapitel voraus bin, kann ich es selbst kaum erwarten, endlich die Bilder dafür zu machen. Das muss aber leider noch warten, weil ich erstmal die Fotos fürs aktuelle Kapitel machen muss, damit ich überhaupt jemals dort ankomme. Äh, ja, das nur, um einfach irgendwas geschrieben zu haben. Was wollte ich jetzt? Ach so, die neue Folge online stellen. xD

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5) S u r p r i s e , S u r p r i s e …

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„Du bist also…?“, fragte Gloria, ohne den Satz zu beenden. „Ja ich bin…“, antwortete James und auch er brachte seinen Satz nicht zu Ende. „Fantastisch.“, murmelten die beiden im Chor. In ihren Stimmen lag eine gewisse unterschwellige Ironie. James bat Gloria herein. Sie warf einen ersten flüchtigen Blick durch die Wohnung. „Nett.“, kommentierte sie. „Nicht wahr?“, gab James zurück. Es herrschte eine kühle Stille. Gloria war etwas beunruhigt, da James seinen Gesichtsausdruck seit Minuten nicht verändert hatte. Irgendwann brach er sein Schweigen: „Peter musste schon zur Arbeit. Er wird wahrscheinlich mittags wiederkommen.“ „Verstehe.“, nahm Gloria zu Kenntnis. Sie wusste, dass es sich bei Peter um ihren anderen Mitbewohner handelte. Wenn er seinem Kumpel nur wenig ähnelte, müsste sie wahrscheinlich sofort ausziehen und unter einer Brücke übernachten. „Dein Zimmer ist das dort drüben.“, sagte James und zeigte auf eine Tür am Ende des Raumes, „Schau dich einfach alleine um. Ich muss noch lernen.“ Gloria hatte das seltsame Gefühl, dass James sich heute nicht ohne Hintergedanken so wahnsinnig auf’s Lernen konzentrierte.
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Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer wie einst Howard Carter die Tür zum Grab von Tut-Anch-Amun. Ihr Gefühl war wahrscheinlich nicht dasselbe, aber ähnlich. Und ein anderer Unterschied war, dass sie hinterher nicht reich und weltberühmt, sondern ein Mädchen mit einem halbleeren WG-Zimmer war. Ihr Blick viel auf ein großes Bücherregal direkt über ihrem Bett. Sie fragte sich, wem diese ganzen dicken Staubfänger gehörten. Mit ziemlicher Sicherheit waren sie von ihrem reizenden Lieblingsmitbewohner, der ihr neues Schlafzimmer einfach so als Abstellkammer missbrauchte. Ohne sich weiter darüber aufzuregen, ließ Gloria ihren Blick weiterschweifen und an einem großen Fenster hängenbleiben. Ein Fenster, das direkt auf eine riesige Dachterrasse führte. Das war sehr praktisch, wenn sie sich runter stürzen wollte, falls sie zufälligerweise (z.B. wegen nervenden Mitbewohnern) das dringende Bedürfnis verspürte, ihrem Leben ein Ende zu setzen.
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Stephano Burgundy betrat sein Haus und wusste sofort, dass Unheil in der Luft lag. Er hatte einen Riecher für unangenehme Geschehnisse. Denn unangenehme Geschehnisse waren sein Beruf. Er kam heute später als sonst zurück. Eigentlich war es eine gute Nacht gewesen, die auf einem erfolgreichen Casinobesuch gipfelte. Stephano war dafür bekannt, dass er oft von schönen Frauen umgeben war, die meistens nur wenige Jahre älter als seine Kinder waren. Sein größtes Talent lag darin, sich zu amüsieren. Doch dieser Morgen sollte alles andere als amüsant für Stephano werden. „Gloria ist weg.“, sagte Sam trocken. „Weg.“, schnaufte Stephano, „Seit wann?“ Sam durfte jetzt nichts Falsches sagen. „Ich habe es gegen sechs Uhr bemerkt.“, antwortete er möglichst diplomatisch. „Das ist nicht witzig.“, sagte Sams Vater verärgert. „Ich weiß.“, entgegnete Sam, „Das ist ja auch kein Scherz.“ Jetzt schien Stephano wirklich getroffen zu sein. „Wozu lasse ich dich eigentlich hier, wenn du in dieser Zeit dermaßen nutzlos bist?! Du könntest nachts genauso gut Geld verdienen!“, schrie er. „Als wenn wir das bräuchten.“, lachte Sam leise. Sein Vater war stockwütend, weil er immer damit gerechnet hatte und es trotzdem nicht verhindern konnte. Außerdem hatte er gemerkt, dass sein Sohn sich auf der Seite seiner Schwester platziert hatte, was ihm überhaupt nicht passte. Und obendrein störte ihn diese unbeeindruckte Gelassenheit, die Sam an den Tag legte, als hätte er seinem Vater nicht anders gewünscht. „Soll ich nach ihr suchen?“, fragte Sam schließlich. Doch gegen seine Erwartung antwortete sein Vater: „Nein.“ Und sparte sich die Erklärung dafür.
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Gloria nahm gerade ein warmes Bad, als sie hörte, wie jemand die Wohnungstür zuschlug. Sie beeilte sich. Schnell zog sie sich frische Kleidung über und trat nach draußen. James und Peter blickten sie beide gleichzeitig an. „Du musst Gloria sein.“, sagte Peter, während James das Geschehen skeptisch beäugte. „Und du musst Peter sein.“, gab sie zurück. „Genau.“, antwortete er, „James hast du ja schon kennen gelernt.“ „Und wie.“, seufzte Gloria. James schaute ausweichend zur Seite. Er versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern, warum sie nach einem Mitbewohner gesucht hatten. Vor allem fragte er sich, wie die Wahl ausgerechnet auf ein Mädchen fallen konnte, das sie seiner Befürchtung nach mit Musik von Madonna und Duftkerzen terrorisieren würde. „Goodbye“ gutes altes Leben, „Hallo“ Dasein als männliches unterdrücktes Geschöpf.
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Ich liebe deinen Schreibstil!
Das neue kapi istecht cool. Ich hasse Madonna auch. Aber ich liebe Queen. Deshalb mag ich diesen Spruch "the show must go on" nicht. macht mich traurig. Hat aber alles nichts mit deiner Story zu tun o.0
Die ist nämlich echt super, mach schnell weiter!!!
LG Grumblecheese :hallo:

Edit: ersteee ;)
 
Vorne weg erstmal: Danke! Ich finde das so lieb, dass die, die auf der Liste stehen, auch wirklich jedes Mal ein Kommi schreiben. Darüber freue ich mich sehr!

Ich liebe deinen Schreibstil!
Das neue kapi istecht cool. Ich hasse Madonna auch. Aber ich liebe Queen. Deshalb mag ich diesen Spruch "the show must go on" nicht. macht mich traurig. Hat aber alles nichts mit deiner Story zu tun o.0
Die ist nämlich echt super, mach schnell weiter!!!
LG Grumblecheese :hallo:

Edit: ersteee ;)

Danke für dein Lob. Ich kann dir kann dir das mit Queen gut nachempfinden. (Tut mir leid wegen dem Spruch.) Das gleiche geht mir immer bei John Belushi durch den Kopf.

Snagge: Auch dir danke fürs Lob. Eigentlich hatte ich ein bisschen Probleme, weil ich beim Baden die Verpixelung nicht wegbekomme. Aber schön, dass es dir trotzdem gefällt.
 
Ich lese echt wenige Fotostories hier im Forum. Meistens reicht es mir die Bilder anzuschauen und dann verschwinde ich wieder aus den meisten Threads.
Aber hier habe ich nach dem Bilder angucken ernsthaft gelesen Ö.Ö
Jaaaah ^^
Und dann noch alle 5 Kapitel auf einmal :)

Ich mag wie du schreibst und vorallem was du schreibst. Die Bilder sind echt gut und die Idee von der Mafiosifamilie ist ebenfalls gut. Alles gut, nicht perfekt, aber gut.

Ich werde auf jedenfall weiter lesen ^^
 
xpatix00: Danke, es ist immer schön, Leser dazuzugewinnen. Jetzt gab es ja länger keine neue Folge, Erklärung folgt im Anschluss. :)

________________________________________________________

So also, wie manchen vielleicht aufgefallen ist, befinde ich mich
in einer Pause. Eine Pause, in der der Blog zu Hopeless.Dreams
entsteht. Dort will ich die Story fortsetzen, ihr erfahrt aber
trotzdem noch übers Forum, wann es weiter geht.
Es könnte noch ein bisschen dauern, bis ich fertig bin.
Adresse und Fortsetzung gibt's demnächst.

Bis dann =)
 

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