
Als ich am nächsten Morgen aufwachte war es schon recht hell und ein Blick auf die
Uhr verriet mir , dass es bereits 11 Uhr war. Ich ließ mich ins Kissen fallen und
dachte an den Abend gestern. An Jason. Wie wir uns unterhielten und wie er mir
gesagt hatte , dass er meine Sommersprossen süß fand. Wie wir den ganzen Abend
auf der Couch saßen und die anderen ausblendeten. Ich dachte an die Liebe auf den
ersten Blick. Niemals hätte ich gedacht , dass ich sie finden würde. Aber gestern
Abend wurde alles anders. Durch ihn. Meine schrecklichen Ferien hatten nun endlich
einen Sinn. Ihn. Wenn Emma endlich hier sein würde , dann müsste ich ihr alles
genau erzählen. Emma. Ich schaute hektisch auf die Uhr. 11:07. Schnell stand ich
auf und lief ins Bad. Emma und Taylor würden bald da sein. In Eile wusch ich mich
und putzte mir die Zähne. Danach rannte ich wieder hoch in mein Zimmer und riss
den Kleiderschrank auf. Willkürlich griff ich nach einem Shirt und einer Hose. Hastig
streifte ich mir die Sachen über. Mein Magen knurrte. Ich rannte die Treppe wieder
runter in die Küche. Als ich dort ankam war ich völlig fertig. Jean und mein Dad
saßen am Tisch und aßen. » So völlig aus der Puste Liebes ? « , fragte mich Jean.

Ich fluchte innerlich. Einfach auf nett tun , war während den Ferien wenn Jean und
Dad in der Nähe waren mein Motto. » Taylor .. Emma .. kommen gleich. « , keuchte
ich. » Setz dich zu uns und iss was. « , meinte mein Dad. Langsam ging ich auf die
beiden zu und setzte mich. Ich griff mir eine Scheibe Brot und aß sie ohne etwas.
Als mein Atem langsam wieder ruhiger wurde , hupte vor der Tür ein Auto. Ich
sprang auf , lief zu Tür und öffnete sie. Emma kam mir bereits entgegen und fiel
mir in die Arme.Beinahe wäre ich umgefallen. Sie hatte wieder
lange Haare , durch Extensions wahrscheinlich ,
welche mich kitzelten. Ich schaute sie an.

» Endlich wieder zusammen ! « , rief sie.
Ich lachte. Als sie mich wieder losließ rannte ich auf Taylor zu. Er ging einen
Schritt zurück um sicher zu stehen. Aber kurz vor ihm blieb ich stehen. Verunsichert
schaute er mich an. Ich lächelte und sprang ihn dann an. Das kam für ihn unerwartet
und er schaukelte leicht hin und her. Er hatte mich vorwärts Huckepack und konnte
mich deshalb nur schlecht ansehen.

Ich lehnte mich zurück und er kippte leicht nach
vorne. Sofort lehnte ich mich wieder Richtung seines Körpers um nicht zu riskieren ,
dass wir beide umkippten. » Irgendwann bringst du uns noch um Jess. « , lachte er.

Ich stimmte in sein Lachen mit ein und er zuckte leicht zusammen , als mein Atem
seinen Hals berührte. Er war wirklich verdammt kitzlig. Immer noch hing ich wie ein
Kleinkind an ihn dran und umarmte ihn , als Jean und Dad herauskamen. » Jess.
Was soll denn das ? « , meckerte mein Vater. Ich fluchte vor mich hin und Taylor
musste sich ein Lachen verkneifen. Er strich mir über den Rücken und ließ mich
runter. » So begrüßt sie uns immer. « , stellte Taylor klar und gab meinem Vater
die Hand. Dieser schaute mich nur mahnend an. » Wie alt seid ihr ? 5? « , fragte
er. Eine rein rhetorische Frage. Bei ihm musste man sich immer seines Alters
entsprechend benehmen. Ich nahm Emma ein paar Sachen ab und trug sie ins Haus.
Dad half Taylor bei seinen. Die schweren Koffer die Treppe hochzuschleppen war
nicht gerade ein Kinderspiel. Als Emma und ich unser Zimmer betraten fing sie an
zu kreischen. » Oh mein Gott. Das ist so .. unglaublich ! « , schrie sie. Ich lachte.
Ich schleppte die Koffer ins Ankleidezimmer und Emma folgte mir. Sie kam aus dem
Staunen gar nicht mehr raus. Wir gingen zurück ins Zimmer und Emma schaute sich
um. » Ein Piano ? « , fragte Emma und schaute mich verwundert an .

» Ich hatte damals mal Stunden. Dad wollte es so. « , erklärte ich.
Es klopfte an der Tür und Taylor kam herein.
» Wow. « , sagte er und schaute sich um. » Bei eurem Zimmer
haben sie sich wesentlich mehr Mühe gegeben als bei meinem. « , bemerkte er.
Er ging zum Piano , legte eine Hand drauf und schaute mich fragend an. » Ich hatte
damals mal Stunden. « , erklärte ich auch ihm. » Hätte ich mir denken können. Es
passt zu dir. « , meinte er und lächelte mich an. » Und nun erzähl mal. War die Party
gestern Abend schlimm ? « , wechselte Emma das Thema. Ich zog die beiden zum
Sofa und sie setzten sich. Ich selber nahm auf den Boden platz.

an und begann zu erzählen : » Die Veranstaltung gestern war ganz ok. Ich hätte es
mir schlimmer vorgestellt. Und es wäre auch schrecklich geworden wenn da nicht
dieser eine Junge wäre. Jason .. Lambton. Sein und mein Vater sind Geschäftpartner
und so haben wir uns eben kennen gelernt. Wir haben uns den ganzen Abend
unterhalten und .. ach Emma. Es war Liebe auf den ersten Blick ! « Sie stürzte zu
Boden und umarmte mich. » Ich freu mich für dich ! « , flüsterte sie. » Wir können
uns heute Nachmittag mit ihm und seinen Freunden treffen. Ich kann ihn anrufen.
Er hat mir seine Nummer gegeben. « , erzählte ich weiter. » Ruf ihn an ! « , meinte
Emma. Sie brannte darauf ihn kennen zu lernen. » Ich hab auch nichts dagegen.
Es kann Vorteile haben jemanden zu kennen , der sich hier auskennt. « , sagte
Taylor. Ich kramte mein Handy hervor und wählte seine Nummer. » Stell auf laut. « ,
flüsterte Emma. Ich tat was sie sagte. » Jess. « , sagte Jason als er abnahm. In
seiner Stimme schwang ein Lächeln mit. Emma kicherte , ich boxte sie. » Hallo
Jason. « , antwortete ich. » Hallo ! « , rief Emma und lachte. Taylor und ich
stimmten in ihr Lachen mit ein. » Ah. Deine Freunde sind da. « , stellte Jason fest.
» Genau. Und wir wollten mal fragen wann wir etwas mit euch unternehmen können.
Also , wenn ihr Lust habt nur. « , murmelte ich ins Telefon. » Ihr könnte heute mit
zum Strand kommen. « , meinte Jason. Ich schaute Emma und Taylor an. Die beiden
nickten. » Ok. Holst du uns ab ? « , fragte ich. Jason bejahte. » Bis nachher. « ,
verabschiedete ich mich und legte auf. » Was für eine sympathische Stimme ! « ,
quietschte Emma. Ich schüttelte gespielt den Kopf und sie warf sich auf mich. Ich
lachte und plötzlich war auch Taylor da. Beide drückten mich auf den Boden und wir
wälzten uns wie die kleinen Kinder herum. » Hört auf. Ich will nicht dass Dad
kommt. « , lachte ich. Taylor stand auf und half mir hoch. Emma blieb weiterhin am
Boden liegen und wartete darauf , dass ihr auch jemand half. Ich streckte ihr die
Zunge raus , als ich bemerkte dass Taylor ihr nicht helfen würde. Sie rappelte sich
selbst auf und schlug Taylor auf den Kopf. » Idiot. « , sagte sie. Ich umarmte die
beiden und wir fingen wieder alle an zu lachen.