Fotostory Tränen der Justitia

Appolonia

Newcomer
Registriert
Dezember 2009
Ort
Ein Dörflein in Franken
Geschlecht
w

Diese Fotostory habe ich im 'Blauen Forum' schon begonnen, möchte sie nun, wie es viele andere auch tun, hier ebenso veröffentlichen.

Ich hoffe, sie gefällt euch.

Und nun, ohne weitere Umschweife, präsentiere ich:

Tränen der Justitia

Kapitel 1.1


"Mutter! Nicht schon wieder!" Ja, meine Mutter hat wieder einmal eine neue Flamme. Sein Name? Keine Ahnung. Ich bin hinausgestürmt und habe es nicht mehr gehört. Mir auch egal. "Philine! Komm sofort zurück!"

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Ich denk ja gar nicht dran. Ich renne die Treppe hinunter, trete auf den Saum meines Kleids und stolpere. Verdammter Fetzen! "Mariola, warte doch!" höre ich eine Männerstimme nach meiner Mutter rufen. Er. Der Namenlose.

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Meine Mutter hat mich eingeholt und hält mich an den Schultern fest. "Jetzt hör mir mal zu! Ich liebe ihn und du wirst das akzeptieren müssen!" Ich kann mir ein schämisches Lächeln nicht verkneifen. "Ach ja? Genauso, wie du... wie hieß er noch? Egal. Genauso, wie du den letzten geliebt hast? Dass ich nicht lache!" "Sei still! So redet man nicht mit seiner Mutter!"
Ihre roten Haare fallen ihr ins Gesicht und überdecken ihre leuchtend grünen Augen. Die grünen Augen, die ich von ihr geerbt habe. Wir funkeln uns an, grün gegen grün. Bleiben nur noch meine Haare. Die stammen wohl von meinem Vater. Blond. Aber noch einen Tick heller. Aschblond, silberblond, weißblond... Wie auch immer man es nennen will.

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Vater. Dieses Wort hat keine Bedeutung für mich. Natürlich sind da die Liebhaber meiner Mutter, aber die sind sowieso nur ein oder zwei Wochen mit ihr zusammen, dann ist immer Schluss. Außerdem würde ich mir eher die Zunge abbeißen, als einen von denen als meinen Vater zu bezeichnen. Die meisten von ihnen nutzen meine Mutter sowieso nur aus, sie tut mir irgendwie leid deswegen, aber sie lernt nichts daraus und nimmt sich sofort den nächsten. Natürlich sind ihre Liebesabenteuer ein gefundenes Fressen für die Ratschweiber auf dem Markt.

"Lass mich in Ruhe!" Ich reiße mich los und renne in Richtung Tür. "Philine! Warte! Du kennst ihn doch noch gar nicht!" "Ich will ihn auch nicht kennenlernen!" Wozu denn auch? "Du bist genauso stur wie dein Vater, der..." Ihre Stimme erstickt. Sie hat meinen Vater erwähnt. Hab ich mich verhört? Sie hat doch noch nie über ihn gesprochen. Es dauert einen Moment, bis ich die Sprache wiederfinde.

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"Genauso stur? Wie war mein Vater denn noch? Ich kenne ja noch nicht einmal seinen Namen!" Meine Stimme überschlägt sich beinahe. Meine Mutter verschränkt ihre Arme vor der Brust, als wolle sie sich schützen oder selbst trösten und dreht mir dann ihren Rücken zu. "Halt den Mund. Das ist ein abgeschlossenes Kapitel, das dich nicht zu interessieren hat."

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Nun bringe ich wirklich keinen Ton mehr heraus. Immer diese eine verdammte Antwort. Jedes mal, wirklich jedes verfluchte Mal, wenn ich sie nach ihm gefragt habe, hat sie mich mit dieser blöden Phrase abgespeist. Es hat mich ja nicht zu interessieren. Und ob es mich interessiert! Wenn sie mich schon mit meinem Vater vergleicht, sollte ich doch wenigstens etwas über ihn wissen!

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Jetzt halte ich es nicht mehr aus. Ich reiße die Tür auf und stürze hinaus. "Philine Amelie! Bleib sofort stehen!", höre ich meine Mutter schreien. Aber auch die Tatsache, dass sie mich bei meinem vollen Namen nennt, beeindruckt mich jetzt nicht wirklich. Ich will nur weg. Zum Brunnen. Nachdenken. Ruhe, ja, bitte. Ruhe. Meine Gedanken spielen verrückt. Vater. Vater. Dieses Wort. Oh, wie ich es hasse. Alle haben Väter, nur ich nicht. Was war er nur für ein Idiot... Ein mir unbekannter, namenloser Idiot. Ich marschiere im sturen Gleichschritt weiter, ohne auf alles andere zu achten. Die sind mir egal und ich bin ihnen egal, so funktioniert doch die Welt.

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Plötzlich ist er da, ein Widerstand an meiner rechten Schulter. Ich stemme mich dagegen, will mit dem Kopf durch die Wand. Einfach starr dran vorbei. Remple den Menschen an. "He, pass auf!" Ärgerlich schallt die Stimme hinter mir her. Eine männliche Stimme. "Warte mal!" Schnell ändere ich die Richtung, biege in die nächste Gasse ein. Ich hab jetzt wirklich keine Lust auf eine weitere Strafpredigt.
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So, das war's fürs Erste.
Freue mich über jeden Kommentar, egal, ob er Kritik oder Lob enthält.


Noch einen schönen Abend wünscht

Eure Appolonia
 
Nix zu quoten...=)
Schöner Anfang, auch wenn Philine mit den weißen Haaren irgendwie alt aussieht. Sie wirkt irgendwie älter als ihre eigene Mutter. Aber das macht nichts, das wird bestimmt noch wichtig. :cool:
Es ist (noch) nicht genug Stoff für einen richtigen Kommentar, aber egal - der Anfang ist toll, schöne Bilder, vielversprechender Stil...
Bin dabei :read: und bin gespannt, wie es weitergeht.
 
Ich persönlich kann mit Geschichten, die im Präsens geschrieben sind, nicht viel anfangen, aber sehen wir weiter. Denn die Geschichte beginnt schonmal ziemlich spannend und vielversprechend. Klasse. :)
Bin gespannt auf Neues.
 
Kommentarbeantwortung:

@Aminte:
Danke für das Lob.
Nicht genug Stoff? Na, dann hoffe ich, dass du mit dieser Fortsetzung genug Stoff zusammenbekommst.

@chilischokolade:
Der Stil im Präsens hat seinen Grund und ich werde aus demselben Grund auch nicht bei einem Stil bleiben, soviel sei gesagt.
Ebenfalls danke für das Lob.
 
Kapitel 1.2

So, es geht weiter!

Kapitel 1.2

Als ich endlich weit genug weg bin, drossle ich mein Tempo wieder. Den hab ich abgehängt. Wirklich nicht schlecht, wenn man sein eigenes "Revier" in- und auswendig kennt. Solche kleinen Gässchen sind manchmal echt von Vorteil. "He! Bleib doch stehen!" Mist! Da war ich wohl ein wenig zu voreilig. Offensichtlich kennt er sich hier besser aus, als ich dachte. Aber deshalb werde ich noch lange nicht klein beigeben.

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Seine Schritte hallen energisch an den Wänden entlang und kommen immer näher. Himmel, ich hab ihn nur angerempelt, will er mir jetzt nachstellen und sich für so eine Kleinigkeit gleich rächen? Was weiß ich. Viel hab ich mich mit dem anderen Geschlecht noch nicht beschäftigt. Vorsichtig schiele ich über meine Schulter, aber im Laufschritt kann ich kaum etwas erkennen.

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Schlagartig ist da noch ein Widerstand. Nicht an meiner Schulter. An meinem Fuß. Und dieser Widerstand gibt dummerweise nicht nach. Ich strauchle, der Boden kommt immer näher. Ich warte nur noch auf den harten Aufprall. "Obacht!" Eine Hand fasst meinen Kragen und zieht mich nach hinten, der Boden entfernt sich wieder. "Kein guter Tag, um sich die Kleider zu ruinieren." Er. Seine Stimme klingt eigentlich freundlich, heiter. So vertraut. Aber jetzt denkt er bestimmt, dass ich ihm doppelt schuldig bin. Wenn er das denkt, hat er sich aber gewaltig geirrt.
Als ich wieder sicher stehe und seine Hand meinen Kragen freigibt, drehe ich mich zu meinem Verfolger um. Das ist er also. Ein muskulöser Mann mittleren Alters. Verblassende rotbraune Haare. Graue Augen. Bartstoppeln, die einen schelmisch und lebenslustig grinsenden Mund umrahmen. Ich habe ihn noch nie gesehen, und doch scheint er mir so seltsam vertraut. Direkt unheimlich.

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Viel mehr sehe ich von ihm aber nicht mehr, denn er hat schon angefangen, mich langsam zu umkreisen. "Du hast hübsche Haare." Ach, wollte er etwa das? Mich umgarnen? Igitt! Der ist doch viel zu alt! "Viele sagen, ich seh damit aus wie eine alte Frau", knurre ich barsch. Ihm bloß nicht das Gefühl geben, er sei erwünscht. Er lacht laut auf. "Finde ich nicht." Mittlerweile hat er seine Runde vollendet und steht erstmals direkt vor mir. "Weißt du, es ist wirklich komisch. Du erinnerst mich wirklich an..." Als er mir ins Gesicht sieht, verstummt er und seine fröhliche, unbekümmerte Miene macht einer unglaublich ernsten und nachdenklichen Platz.

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Er kommt näher und starrt mich förmlich an. "Von wem hast du diese Augen?" Ich zögere kurz. "Von meiner Mutter." Vorsichtig. Nicht zuviel preisgeben. Ich kenne ihn doch gar nicht. "Von deiner Mutter...", wiederholt er abwesend. "Moment... Wie alt bist du?" Heiland! Bin ich hier beim Kreuzverhör? Was will der von mir? "Fünfzehn... Wieso?" Er gibt keine Antwort, er runzelt nur seine Stirn. Verdammt, was will der von mir!? Stellt mir dutzende Fragen und ich bekomme keine Antwort auf eine einzige! Ich sollte einfach gehen, einfach verschwinden, das hier führt doch zu nichts!

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"Tut mir leid, ich habe... nur nachgedacht..." flüstert er schließlich. "Ach ja? Wer seid Ihr überhaupt?" Anscheinend hat er sich wieder gefasst, denn er lächelt wieder ganz gelassen. "Wie unhöflich von mir, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Leandro mein Name. Von Beruf... Reisender. Aber in der Heimat ist’s doch immer noch am schönsten." "Ich habe Euch nie hier gesehen", erwidere ich triumphierend. Ha, jetzt hab ich ihn. Mal sehen, wie er das erklären will. "Ist ja auch gar nicht möglich. Fünfzehn, hast du gesagt? In welchem Monat bist du geboren?" Was soll das denn nun wieder? Wo soll das nur hinführen? "Im Mai." Wieso vertraue ich dem Mann nur? "Ja, dann kann es erst recht nicht möglich sein. Ich bin im April vor 15 Jahren von hier weg." Ah ja. Sicherlich. Was für ein Zufall. Kann ja jeder behaupten.

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"Mein Herr, wieso erzählt Ihr mir das? Ich kenne Euch doch gar nicht." Er ignoriert meine Bemerkung und redet einfach weiter. "Eine letzte Frage noch. Bitte. Ich will mir sicher sein." Womit denn? "Na gut. Stellt mir Eure Frage." "Gut... Der Name deiner Mutter. Sag ihn mir. Bitte." Oh Gott, was geht ihn das an? Sicher sein, womit? Na gut, den Namen noch, dann ist’s aber mal wieder gut mit der Fragerei.

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"Mariola." Er nickt geistesabwesend. "Mariola. Ja, diese Augen sind von ihr." Komm zur Sache. Verdammt, ich hab dir Informationen gegeben, jetzt will ich auch welche. Ich mustere ihn mit verschränkten Armen. Na los, rede! Nach einigen Minuten hat er immer noch nichts von sich gegeben. Wütend wirbele ich herum. "Was für ein Spiel treibt Ihr mit mir?" Ich setze mich in Bewegung. "Warte. Bleib doch." "Warum sollte ich!?", schreie ich, ohne mich umzudrehen.

"Ich kenne deinen Vater."

Fortsetzung folgt...
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Das war's für heute.
Freue mich nach wie vor über jeden Kommentar.

~Eure Appolonia~
 
Hallo ;)
Mir gefällt deine Story - zumindestens der Anfang.
Du hast das Kapitel im richtigen Moment unterbrochen, man fragt sich, was wohl jetzt kommt..
für mich scheint es allerdings so als sei er ihr Vater. Aber so wird es warscheinlich nicht sein, liegt irgendwie wohl zu sehr auf der Hand ;D
Und irgendwie stimmt das schon, sie sieht in der Tat irgendwie alt aus - älter als ihre Mutter. :O
Die Story spielt irgendwann früher, oder ? Scheint so, wie sie reden und so.
Ich finde es jedenfalls gut das die Klamotten 'dem angemessen' sind ;)
Mal schauen was noch so wird.

Achja, magst du mir verraten welche Schrift du benutzt ? Und auch welche Größe das dann ist ?
Ich hatte die für meine Story auch mal, aber irgendwie finde ich die nicht wieder..
Wär ganz lieb :)

Liebe Grüße
 
Ich finde die Story bisher wirklich gut... mach bitte bald weiter... allerdings würde ich auch sagen, dass die Präsensschreibform nicht so ganz mein Ding ist... nun ja...

Ich hätte nur eine ganz kleine Sache, die ich vielleicht verbessern würde... der Text beinhaltet doch einige, vielleicht nicht unbedingt zeitgemäße Worte... ich hoffe, du nimmst die Kritik nicht zu persöhnlich... dass ist mir nur beim durchlesen aufgefallen...

Aber ich finde die Kleidung super! Und auch die Kulissen sind bisher sehr schön...
 
Kommentarbeantwortung:

@Dream27:
Ja, eher im Mittelalter.
Aber auf ein genaues Jahrhundert lege ich mich nicht fest.
Die Schriftart-Info schicke ich dir per PN.
Und danke für dein Lob.

@dschanilein:
Danke. Schön, das meine Story ankommt.
Das kommt noch.
Frühstens Ende des nächsten Kapitels.

@Lockette:
Auch dir ein Dankeschön.
Ich weiß nicht... mir gefällt die irgendwie. Aber wie schon gesagt, bei einer Stilform bleibt es nicht...
Nicht doch. Angebrachte Kritik nehme ich durchaus an.
Würdest du mir vielleicht sagen, welche Worte du als nicht zeitgemäß empfindest?
 
Zuletzt bearbeitet:
Würdest du mir vielleicht sagen, welche Worte du als nicht zeitgemäß empfindest?

Das hab ich mich auch gefragt.... Und nochmal genau gelesen. Ich fürchte zwar, dass eher das Gegenteil gemeint war, nämlich dass du einige zu altmodische Worte benutzt - wobei ich die schon mit der Lupe suchen muss :lol: - aber dein Schreibstil ist ein wenig zu modern für das Mittelalter. Das finde ich aber nicht weiter schlimm, wenn du versuchen würdest, wirklich dem Mittelalter angemessen zu schreiben, würde das wohl unfreiwillig komisch werden. Und das wäre hier wohl auch etwas überambitioniert.
Die Sprache, die du deinen Figuren in den Mund legst, ist für die heutige Zeit durchaus angemessen - damals sprach man aber doch etwas gewählter, die Bedeutungsunterschiede der Worte waren noch nicht so verwischt und verwässert, wie sie das heute sind. Viele empfinden das als gestelzt und hölzern, vielleicht auch zu pathetisch und übertrieben, aber das ist nur eine Frage der Gewöhnung - und eine Frage, wie es umgesetzt ist. Man kann "mittelalterlich" schreiben, ohne altmodisch und unzeitgemäß zu klingen. Aber das ist hohe Schule.
Es sind meist Kleinigkeiten, besonders bei den spontanen Sprüchen. "Mist!" ist z.B. so ein Ausruf, der mir irgendwie nicht zu passen scheint. Mist liegt im Stall, und er war im Mittelalter allgegenwärtig, und nicht im übertragenen Sinne. :lol: Ich glaube nicht, dass man das Wort so benutzt hat, wie wir das heute tun. Das wäre in etwa so, als wenn ein Berliner "Hundekacke" als Stoßseufzer benutzen würde...
"Igitt! Der ist doch viel zu alt!" Das ist zu lapidar dahingesagt, zu historischen Themen passt eher eine etwas gepflegtere Hochsprache.
"Weißt du, es ist wirklich komisch. Du erinnerst mich wirklich an..." Komisch? Warum lacht er dann nicht? Das meine ich mit verwässert. Es wird sich heute wohl kaum einer an dem Wort stören, aber die Verwendung von komisch ist mittlerweile, wie bei vielen anderen Begriffen auch, vom Sinn weit entfernt. Er findet das nicht komisch, sondern seltsam. Und damals hätte er das auch so gesagt.
"Verdammt, ich hab dir Informationen gegeben, jetzt will ich auch welche." Im Mittelalter war "verdammt" ein weitaus stärkeres Wort als heute. Die Verdammten kamen in die Hölle, und das nahm man damals ziemlich wörtlich. In der normalen Alltagssprache hat man dieses Wort ganz sicher nicht so inflationär benutzt wie heute.
Und wenn man es ganz genau nimmt, ist auch "hab" unpassend, es heißt ich habe. Wir sind heute daran gewöhnt, dass Worte einfach so verstümmelt werden. In der Schriftform sollte man das aber generell vermeiden, es sei denn, es ist ein stilistisches Mittel - um zum Beispiel deutlich zu machen, dass jemand Umgangsprache spricht. In einem historischen Ambiente hat so etwas aber nichts verloren. Der Typ ist ein Reisender, kein armer Landstreicher, und es ist unwahrscheinlich, das er sich keiner gepflegten Sprache bedient.
Aber das sind Spitzfindigkeiten. Für Dein Alter machst Du das schon ganz gut. Schreib am besten weiter so aus dem Bauch heraus, das ist einfach authentischer.

Liebe Grüße
Aminte
 
Zuletzt bearbeitet:
@Aminte:
Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, das mal zu 'analysieren'.
Zum einen spricht Philine manche Dinge ja nicht aus. Es sind ihre Gedanken, also empfand ich "hab" jetzt als nicht so tragisch.
Ja, stimmt, verdammt ist schon ein starker Ausdruck gewesen - damals -, aber Philines innere Unruhe ist schon ziemlich stark. Außerdem, wie gesagt, spricht sie es ja nicht aus.
Zu altmodisch... "Obacht!" vielleicht?
 
Ja, stimmt, verdammt ist schon ein starker Ausdruck gewesen - damals -, aber Philines innere Unruhe ist schon ziemlich stark. Außerdem, wie gesagt, spricht sie es ja nicht aus.
Ich hab gewusst, dass du das sagst :lol:.
Tragisch finde ich das auch nicht, so wie du werden das hier sicher 90% der Leser sehen. Aber die Worte, die wir in unseren Gedanken wählen, sind abhängig von der Sprache, die wir auch wirklich sprechen, nur dass wir da durchaus "stärkere" Ausdrücke benutzen, als wir das tun würden, wenn wir sie jemandem an den Kopf werfen. Der Wortschatz ist aber derselbe, den wir auch im Alltag verwenden.
Dass sie in dem Moment wütend ist, ist mir bewusst. Aber dass sie ihn in die Hölle wünscht, glaub ich nicht, dann kann er ihr nämlich erst recht nicht mehr sagen, was sie wissen will. =)=)=)
Aber ich weiß, dass das spitzfindig ist, das soll dich auch nicht dazu bringen, jetzt jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. Das wäre schade, denn dann würde die Flüssigkeit und Spontanität mit Sicherheit verloren gehen. Und die finde ich wichtiger als eine "angemessene" Sprache - so ganz genau weiß das heute ja sowieso keiner, wie die wirklich gesprochen oder gar gedacht haben.
Lass dich bloß nicht verunsichern, du machst das schon gut. :hallo:
 
Hi Appolonia,

mit den "nicht angemessenen Worten" meinte ich genau das, was Aminte gesagt hat.
Aber klar, so eine "gefasste und galante Sprache", wie sie im Mittelalter gesprochen wurde, nach zu ahmen kann manchmal echt nerven ;-)

Natürlich kann Philine auch so sprechen, wie wir es heute tuen, ich würde dann nur darauf achten, dass es nicht alzu "neumodisch" wird.

Na ja, ist aber wie gesagt nur meine Meinung, du kannst sie natürlich sprechen lasse, wie du willst!
 

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