Appolonia
Newcomer
Diese Fotostory habe ich im 'Blauen Forum' schon begonnen, möchte sie nun, wie es viele andere auch tun, hier ebenso veröffentlichen.
Ich hoffe, sie gefällt euch.
Und nun, ohne weitere Umschweife, präsentiere ich:
Tränen der Justitia
Kapitel 1.1
"Mutter! Nicht schon wieder!" Ja, meine Mutter hat wieder einmal eine neue Flamme. Sein Name? Keine Ahnung. Ich bin hinausgestürmt und habe es nicht mehr gehört. Mir auch egal. "Philine! Komm sofort zurück!"
Ich denk ja gar nicht dran. Ich renne die Treppe hinunter, trete auf den Saum meines Kleids und stolpere. Verdammter Fetzen! "Mariola, warte doch!" höre ich eine Männerstimme nach meiner Mutter rufen. Er. Der Namenlose.
Meine Mutter hat mich eingeholt und hält mich an den Schultern fest. "Jetzt hör mir mal zu! Ich liebe ihn und du wirst das akzeptieren müssen!" Ich kann mir ein schämisches Lächeln nicht verkneifen. "Ach ja? Genauso, wie du... wie hieß er noch? Egal. Genauso, wie du den letzten geliebt hast? Dass ich nicht lache!" "Sei still! So redet man nicht mit seiner Mutter!"
Ihre roten Haare fallen ihr ins Gesicht und überdecken ihre leuchtend grünen Augen. Die grünen Augen, die ich von ihr geerbt habe. Wir funkeln uns an, grün gegen grün. Bleiben nur noch meine Haare. Die stammen wohl von meinem Vater. Blond. Aber noch einen Tick heller. Aschblond, silberblond, weißblond... Wie auch immer man es nennen will.
Vater. Dieses Wort hat keine Bedeutung für mich. Natürlich sind da die Liebhaber meiner Mutter, aber die sind sowieso nur ein oder zwei Wochen mit ihr zusammen, dann ist immer Schluss. Außerdem würde ich mir eher die Zunge abbeißen, als einen von denen als meinen Vater zu bezeichnen. Die meisten von ihnen nutzen meine Mutter sowieso nur aus, sie tut mir irgendwie leid deswegen, aber sie lernt nichts daraus und nimmt sich sofort den nächsten. Natürlich sind ihre Liebesabenteuer ein gefundenes Fressen für die Ratschweiber auf dem Markt.
"Lass mich in Ruhe!" Ich reiße mich los und renne in Richtung Tür. "Philine! Warte! Du kennst ihn doch noch gar nicht!" "Ich will ihn auch nicht kennenlernen!" Wozu denn auch? "Du bist genauso stur wie dein Vater, der..." Ihre Stimme erstickt. Sie hat meinen Vater erwähnt. Hab ich mich verhört? Sie hat doch noch nie über ihn gesprochen. Es dauert einen Moment, bis ich die Sprache wiederfinde.
"Genauso stur? Wie war mein Vater denn noch? Ich kenne ja noch nicht einmal seinen Namen!" Meine Stimme überschlägt sich beinahe. Meine Mutter verschränkt ihre Arme vor der Brust, als wolle sie sich schützen oder selbst trösten und dreht mir dann ihren Rücken zu. "Halt den Mund. Das ist ein abgeschlossenes Kapitel, das dich nicht zu interessieren hat."
Nun bringe ich wirklich keinen Ton mehr heraus. Immer diese eine verdammte Antwort. Jedes mal, wirklich jedes verfluchte Mal, wenn ich sie nach ihm gefragt habe, hat sie mich mit dieser blöden Phrase abgespeist. Es hat mich ja nicht zu interessieren. Und ob es mich interessiert! Wenn sie mich schon mit meinem Vater vergleicht, sollte ich doch wenigstens etwas über ihn wissen!
Jetzt halte ich es nicht mehr aus. Ich reiße die Tür auf und stürze hinaus. "Philine Amelie! Bleib sofort stehen!", höre ich meine Mutter schreien. Aber auch die Tatsache, dass sie mich bei meinem vollen Namen nennt, beeindruckt mich jetzt nicht wirklich. Ich will nur weg. Zum Brunnen. Nachdenken. Ruhe, ja, bitte. Ruhe. Meine Gedanken spielen verrückt. Vater. Vater. Dieses Wort. Oh, wie ich es hasse. Alle haben Väter, nur ich nicht. Was war er nur für ein Idiot... Ein mir unbekannter, namenloser Idiot. Ich marschiere im sturen Gleichschritt weiter, ohne auf alles andere zu achten. Die sind mir egal und ich bin ihnen egal, so funktioniert doch die Welt.
Plötzlich ist er da, ein Widerstand an meiner rechten Schulter. Ich stemme mich dagegen, will mit dem Kopf durch die Wand. Einfach starr dran vorbei. Remple den Menschen an. "He, pass auf!" Ärgerlich schallt die Stimme hinter mir her. Eine männliche Stimme. "Warte mal!" Schnell ändere ich die Richtung, biege in die nächste Gasse ein. Ich hab jetzt wirklich keine Lust auf eine weitere Strafpredigt.
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So, das war's fürs Erste.
Freue mich über jeden Kommentar, egal, ob er Kritik oder Lob enthält.
Noch einen schönen Abend wünscht
Eure Appolonia
Ich hoffe, sie gefällt euch.
Und nun, ohne weitere Umschweife, präsentiere ich:
Tränen der Justitia
Kapitel 1.1
"Mutter! Nicht schon wieder!" Ja, meine Mutter hat wieder einmal eine neue Flamme. Sein Name? Keine Ahnung. Ich bin hinausgestürmt und habe es nicht mehr gehört. Mir auch egal. "Philine! Komm sofort zurück!"

Ich denk ja gar nicht dran. Ich renne die Treppe hinunter, trete auf den Saum meines Kleids und stolpere. Verdammter Fetzen! "Mariola, warte doch!" höre ich eine Männerstimme nach meiner Mutter rufen. Er. Der Namenlose.

Meine Mutter hat mich eingeholt und hält mich an den Schultern fest. "Jetzt hör mir mal zu! Ich liebe ihn und du wirst das akzeptieren müssen!" Ich kann mir ein schämisches Lächeln nicht verkneifen. "Ach ja? Genauso, wie du... wie hieß er noch? Egal. Genauso, wie du den letzten geliebt hast? Dass ich nicht lache!" "Sei still! So redet man nicht mit seiner Mutter!"
Ihre roten Haare fallen ihr ins Gesicht und überdecken ihre leuchtend grünen Augen. Die grünen Augen, die ich von ihr geerbt habe. Wir funkeln uns an, grün gegen grün. Bleiben nur noch meine Haare. Die stammen wohl von meinem Vater. Blond. Aber noch einen Tick heller. Aschblond, silberblond, weißblond... Wie auch immer man es nennen will.

Vater. Dieses Wort hat keine Bedeutung für mich. Natürlich sind da die Liebhaber meiner Mutter, aber die sind sowieso nur ein oder zwei Wochen mit ihr zusammen, dann ist immer Schluss. Außerdem würde ich mir eher die Zunge abbeißen, als einen von denen als meinen Vater zu bezeichnen. Die meisten von ihnen nutzen meine Mutter sowieso nur aus, sie tut mir irgendwie leid deswegen, aber sie lernt nichts daraus und nimmt sich sofort den nächsten. Natürlich sind ihre Liebesabenteuer ein gefundenes Fressen für die Ratschweiber auf dem Markt.
"Lass mich in Ruhe!" Ich reiße mich los und renne in Richtung Tür. "Philine! Warte! Du kennst ihn doch noch gar nicht!" "Ich will ihn auch nicht kennenlernen!" Wozu denn auch? "Du bist genauso stur wie dein Vater, der..." Ihre Stimme erstickt. Sie hat meinen Vater erwähnt. Hab ich mich verhört? Sie hat doch noch nie über ihn gesprochen. Es dauert einen Moment, bis ich die Sprache wiederfinde.

"Genauso stur? Wie war mein Vater denn noch? Ich kenne ja noch nicht einmal seinen Namen!" Meine Stimme überschlägt sich beinahe. Meine Mutter verschränkt ihre Arme vor der Brust, als wolle sie sich schützen oder selbst trösten und dreht mir dann ihren Rücken zu. "Halt den Mund. Das ist ein abgeschlossenes Kapitel, das dich nicht zu interessieren hat."

Nun bringe ich wirklich keinen Ton mehr heraus. Immer diese eine verdammte Antwort. Jedes mal, wirklich jedes verfluchte Mal, wenn ich sie nach ihm gefragt habe, hat sie mich mit dieser blöden Phrase abgespeist. Es hat mich ja nicht zu interessieren. Und ob es mich interessiert! Wenn sie mich schon mit meinem Vater vergleicht, sollte ich doch wenigstens etwas über ihn wissen!

Jetzt halte ich es nicht mehr aus. Ich reiße die Tür auf und stürze hinaus. "Philine Amelie! Bleib sofort stehen!", höre ich meine Mutter schreien. Aber auch die Tatsache, dass sie mich bei meinem vollen Namen nennt, beeindruckt mich jetzt nicht wirklich. Ich will nur weg. Zum Brunnen. Nachdenken. Ruhe, ja, bitte. Ruhe. Meine Gedanken spielen verrückt. Vater. Vater. Dieses Wort. Oh, wie ich es hasse. Alle haben Väter, nur ich nicht. Was war er nur für ein Idiot... Ein mir unbekannter, namenloser Idiot. Ich marschiere im sturen Gleichschritt weiter, ohne auf alles andere zu achten. Die sind mir egal und ich bin ihnen egal, so funktioniert doch die Welt.

Plötzlich ist er da, ein Widerstand an meiner rechten Schulter. Ich stemme mich dagegen, will mit dem Kopf durch die Wand. Einfach starr dran vorbei. Remple den Menschen an. "He, pass auf!" Ärgerlich schallt die Stimme hinter mir her. Eine männliche Stimme. "Warte mal!" Schnell ändere ich die Richtung, biege in die nächste Gasse ein. Ich hab jetzt wirklich keine Lust auf eine weitere Strafpredigt.
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So, das war's fürs Erste.
Freue mich über jeden Kommentar, egal, ob er Kritik oder Lob enthält.
Noch einen schönen Abend wünscht
Eure Appolonia