Fotostory Riverview - Geheimnisse einer Kleinstadt

So, das Finale der dritten Staffel sah ich als passenden Zeitpunkt, mich (ebenfalls =)) als stiller Leser zu outen.
Ich lese seit Anfang zweite Staffel mit und kann nur sagen, dass ich absolut begeistert bin.
Du hast einen unglaublich fesselnden und witzigen Schreibtstil, und natürlich auch deine tollen Ideen und die spannende Handlung machen diese tolle Story aus.
Ich freue mich immer auf eine neue Folge Riverview mit deinen liebenswerten (oder weniger liebenswerten =)) Charakteren, fiebere mit und warte gespannt auf die Fortsetzung.
Wirklich klasse gemacht, einfach super.
Ich freue mich schon auf Staffel 4 und bin mir sicher, dass die Stories wieder so gut werden wie bisher. :)

lg
aqua
 
Hallo Raphiarts, ich möchte mich auch endlich als stille Mitleserin outen, schon von Anfang an lese ich mit.
Eigentlich wollte ich so nach und nach alle Geschichten hier mit- oder nachlesen, aber da ich so wenig Zeit habe, schaffe ich das nie und bin immer nur an deiner Story drangeblieben:
Jedenfalls bin ich sehr begeistert – es ist richtig spannend geschrieben, ich bin am Mitfiebern und kann immer kaum erwarten dass es weitergeht. Auch die Bilder sind sehr schön, und nicht zu vergessen die witzigen Anmerkungen am Anfang und Ende der Folgen.

Mir hat nur das mit den gereimten Texten nicht so gefallen, aber nur weil es – für mich jedenfalls - verdammt mühselig zu lesen war, obwohl ich deine Wortwahl sehr kreativ fand (was mir trotz des möglichst schnellen „Überfliegens“ des Textes doch noch aufgefallen war).

Außerdem blicke ich mittlerweile überhaupt nicht mehr durch – es kommen immer neue Leute dazu und dadurch verliere ich schon mal den Faden zu den vorherigen Geschichten.
Besonders interessiert hat mich die Geschichte mit dem genmanipulierten Jungen, der das Mädel entführt hat – wie hieß der gleich noch mal – Moment, ich blättere mal schnell zurück – Jonas, kommt der noch mal vor? Und das Ehepaar, das Nelly gesucht hat, und was wurde aus Bich Lin, ich erinnere mich nur noch daran dass sie entführt wurde?
Und wer war eigentlich dieser Leopold? Ich glaube, ich sollte noch mal alles nachlesen... na, bis zu deiner nächste Folge ist ja genügend Zeit dafür ;-)

Mich würde mal interessieren, welche Eigenschaften du Rüdiger mitgegeben hast, vielleicht: ordentlich, grüner Daumen, Loser.... (und wenn es dir nichts ausmacht - würdest du auch die von Nelly, Silke, Manuela und Jakob verraten?)?

Jedenfalls – weiter so, ich warte schon gespannt auf die nächsten Folgen und hoffe natürlich, dass es noch ein Happy End gibt für Manuela und Jakob... und lass diese Story bitte nicht so bald zu Ende gehen! Allen einen schönen Sonntag noch -
 
Schön zu sehen, dass ich so eine Outing-Welle auslöse =) Über jeden Leser freut sich ein Schreiberling ja immer. Allein dafür schon mal herzlichen Dank.

Auch die Bilder sind sehr schön, und nicht zu vergessen die witzigen Anmerkungen am Anfang und Ende der Folgen.

Ich liebe diese Einleitungen und Endkommentare des Erzählers irgendwie. Ich weiß nicht, das hat sich im Laufe der Geschichte so als konstantes Medium erwiesen. Ich könnte glaube ich nicht darauf verzichten, das gibt dem ganzen einen Rahmen, was ich wichtig finde. Die Folge soll ja nicht in der Luft hängen.

Mir hat nur das mit den gereimten Texten nicht so gefallen, aber nur weil es – für mich jedenfalls - verdammt mühselig zu lesen war, obwohl ich deine Wortwahl sehr kreativ fand (was mir trotz des möglichst schnellen „Überfliegens“ des Textes doch noch aufgefallen war).

Das ist der Hauptgrund, weshalb ich nciht mehr mit dem Reimen weitergemacht habe. Das Lesen war einfach zu unflüssig.

Außerdem blicke ich mittlerweile überhaupt nicht mehr durch – es kommen immer neue Leute dazu und dadurch verliere ich schon mal den Faden zu den vorherigen Geschichten.
Dafür muss ich mich glaub ich entschuldigen. Du musst das so sehen, ich hab meine Hauptcharaktere, Nelly, Rüdiger, Jakob, Leopold ... etc. und dann gibt es die Nebencharas, die je nach Staffel unterschiedlich sind. Die haben ihre geheimnisvolle Geschichte und , so Leid es mir tut, die verschwinden dann, sterben oder werden nicht mehr angesprochen.
Aber so viel kann ich schon mal sagen: Jonas kommt wieder vor. Bich nicht, die ist weg und hat jetzt ein schönes Leben. :p


Mich würde mal interessieren, welche Eigenschaften du Rüdiger mitgegeben hast, vielleicht: ordentlich, grüner Daumen, Loser.... (und wenn es dir nichts ausmacht - würdest du auch die von Nelly, Silke, Manuela und Jakob verraten?)?

Dazu hab ich vor ein kleines Extra die Tage reinzustellen. Da werden die alten Charaktere etwas näher Beleuchtet und die neuen, der vierten Staffel vorgestellt.


So, und jetzt gibts die ersten Infos zur neuen Staffel:

Riverview IV ist der offizielle Titel.



Los geht es wie bereits gesagt am: 17.04.2010
Die Folgen werden jeweils Montags und Freitags veröffentlicht.

Grund: Ich kann leider nicht mehr so schnell an einer Folge arbeiten, deshalb nur 2x Wöchentlich. Aber ich glaube das ist immer noch oft genug. :D

Folgenanzahl: 14 bzw. 15. Ich weiß noch nicht wie groß ich das finale machen werde.

Auf jeden Fall wird mit dieser Staffel eine Wende eingeleitet. Danach wird nichts mehr so sein wie es einmal war in Riverview. Denn diesmal betrifft das Geheimnis nicht nur eine Kleinstadt und ihre wenigen Bewohner, nein sogar eine ganze Nation...


Weitere Infos folgen ...

Gruß
 
So Leute, die Spannung steigt.

Heute hab ich schon mal ein paar kleine Leckerbissen, die euch auf die kommende Staffel hungrig machen sollen.

Lasst sie euch schmecken ;)

Promo1:



Promo2:



Promo3:



Promo4:


Und jetzt noch was zu Nelly.
Als ich sie heute umgestylt hab, hat es mir fast das Herz gebrochen. Aber sie ist krank und ich hoffe, das rüberzubrigen ist mir gelungen.

Weitere Promos folgen noch

Gruß Raphiarts
 
Hey! Mein Gott, was für Bilder...
Schön, und Nelly tut mir unglaublich Leid... Dazu noch diese Aussage. Sie hat offenbar schon mit ihrem Leben abgeschlossen :(

Es ist mir erst jetzt aufgefallen,a ber... spielst du (wie ich) ohne Downloads?
Wenn ja, Respekt...
Wenn nicht, dann auch schön ;)

Ich habe großen Respekt vor deiner Arbeit, glaub mir...
LG
S.I.M.S.
 
Es ist mir erst jetzt aufgefallen,a ber... spielst du (wie ich) ohne Downloads?

Also offizielle Geldmacherei-Downloads aus dem überteuertem Simsstore habe ich kaum welche, nur einige, die ich mit den geschenkten Punkten kaufen konnte.
Aber ansonsten habe ich eine breite Palette an Kleidern und Möbeln, die ich mir auf kostenlose Seiten angeeignet habe. Meistens trägt Karin, Rüdigers Mutter die Outfits oder Annette.
Die beiden haben übrigens auch einen eher schickeren Stil, sowie Jakob.
Für die ist es dann immer recht schwierig ein passendes Outfit zum Charakter zu finden.
Bei Rüdiger ist es einfach: Alles anziehen ,was alt, dreckig und überhaupt nicht zusammenpasst.

Für die neue Staffel hab ich auch ein paar tolle Kleider gefunden.

LG Raphiarts
 
Hi Leute,
der Mai ist zur Hälfte vorbei und damit auch die Warterei.

Genug gedichtet, kurz und knapp, die neue Staffel ist da!

Wie erwähnt gibt es neue Folgen jeweils Montags und Freitags!

eine Neuerung: Jede Folge gibt es jetzt auch zusätzlich als PDF zum download, für die Leute, die lieber offline lesen möchten.

Also viel Spaß mit dem neuen Abenteuern aus Riverview!


DOWNLOAD Folge 1


4x01 – Freunde, Liebe und Gefahren





Zurückzukehren ist schwierig. Manchmal unmöglich und doch notwendig.

Jakob Winter hatte vor genau 5 Monaten gedacht, dass es für Manuela Berg unmöglich werden würde jemals zu ihm zurück zu kehren. Noch immer sah er vor seinem inneren Auge die grausame Tat. Manuela lag in seinen Armen, blutverschmiert und mit einem Messer in der Brust. Damals hatte er gedacht, dass er ihr Lächeln nie wieder sehen würde. Und auch als ihm die Ärzte versicherten, sie sei außer Lebensgefahr, so konnte er immer noch nicht sicher sein jemals wieder zu ihr zurückkehren zu können. Er hatte ihr Vertrauen missbraucht. Doch selbst wenn sie ihm vergeben würde, das Schicksal war nicht auf seiner Seite.







Jakob stellte die Blumen, die er wie jeden Tag mitgebracht hatte in die Vase. Er rückte sie zurecht und öffnete die Vorhänge des kleinen Einzelzimmers, in dem die junge Frau lag. Es war komisch. Obwohl er diesen Anblick schon seit nun 5 Monaten jeden Tag aufs Neue ausgesetzt war, tat es ihm immer wieder weh. Manuela lag im Koma. Still und ruhig atmend und das die ganze Zeit über. Würde sie jemals wieder aufwachen?

„Ach, hallo Jakob.“ Jakob schrak auf und sah zur Tür. Dort stand Annette, ebenfalls mit Blumen in der Hand und lächelte.







„Annette. Was machst du so früh hier?“, fragte Jakob und strich sich seinen Anzug glatt.

„Ach, Leopold hat ja heute seinen ersten Arbeitstag und da ich jetzt alleine zuhause bin, dachte ich, ich besuche mal eine alte Freundin.“







Jakob konnte ebenfalls den Schmerz in Annettes Augen sehen. Manuela und sie waren die besten Freundinnen gewesen. Er erinnerte sich noch gut an die langen Abende, die sie zu dritt verbracht hatten. Es war eine schöne Zeit gewesen. Aber jetzt, da war es sicher besonders schlimm für sie. Ihre beste Freundin lag im Koma, ihr Ex-Verlobert und ihre Mutter waren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Es musste unglaublich schmerzhaft gewesen sein so viele geliebte Menschen auf einmal zu verlieren. Gut, dass sie Leopold zurück hatte. Er gab ihr wenigstens etwas Kraft in der schwierigen Zeit. Kraft, die er auch gerne in einem Menschen schöpfen würde. Aber in wem? In Susanne? Nein, mit ihr arbeitete er nur zusammen und das war schon mehr als genug.







„Ich habe gehört dein Haus wäre fertig.“ Annette sah den Architekten an, der daraufhin sofort lächelte.

„Ja, mein neues Haus steht und ist perfekt geworden. Susanne meinte zwar die Decke wäre nicht ganz in Ordnung, und es fehle noch der letzte Schliff, aber ich bin zufrieden.“

„Das ist schön zu hören. Sag mal, wie läuft es mit deinen Plänen wieder ein neues Architekturbüro zu eröffnen?“







„Ach …“ Jakob hielt kurz inne. Ja, es gab wohl nicht, was er sich sehnsüchtiger wünschte als wieder sein eigener Herr zu sein. Aber konnte er all das noch einmal auf sich nehmen? Wäre es klug?

„… ich … ich weiß nicht. Weißt du, seitdem Manuela nicht mehr bei mir ist, da… da bin ich mir bei gar nichts mehr so sicher. Außer bei einem. …“







„Du liebst sie. Hab ich recht?“

Jakob sah Annette traurig an. Nein, er liebte Manuela nicht. Er vergötterte sie. Er würde alles für sie tun. Am liebsten würde er sich für sie dort in dieses Bett legen. Sie hatte das nicht verdient. Nein …

Annette legte ihre Hand auf seine Schulter.

„Wie wäre es, wenn wir vor der Arbeit noch einen Kaffee trinken gehen und wir uns mal wieder so richtig unterhalten. Du hast dich lange genug von der Menschheit abgegrenzt. Es wird Zeit, dass du in die Welt zurückkehrst!“









Rüdiger hatte gerade den letzten Umzugskarton geleert, sich die Hände gewaschen und dann gestrahlt. Es war vollbracht. Zufrieden ließ er sich auf seine alte, modrige Couch fallen. Ja, das war sein Zuhause. Hier fühlte er sich richtig wohl. Er war zurück, zurück in seinem alten Trailerhouse am Rand der Stadt. Warum er jetzt hier wohnte? Nein, es lag nicht daran, dass er allergisch auf Sauberkeit und moderne Häuser war.







Nein, Rüdiger hatte beschlossen wieder alles richtig zu machen. Und dazu gehörte: Sein Geschäft aufgeben, seine Mutter in den Wind schießen und … Nelly um Vergebung bitten. Es hatte lange gedauert bis Rüdiger den Tod von Silke verkraftet hatte, aber nun, fünf Monate später fühlte er sich stark genug. Ja, Rüdiger Himbert war endlich stark genug. Klar, er würde immer noch nicht schwer heben können, das war aber wegen seinem Kreuz, das durfte nicht schwer belastet werden.

Rüdiger wusste was er als nächstes tun musste. Duschen. Es war zwar noch nicht Sonntag, aber es konnte nichts schaden gut duftend Nelly zu begegnen.

Gerade als er ins Bad gehen wollte, spürte er plötzlich etwas Weiches unter seinen Plattfüßen. Es quikte.







„Herr Adam!“, stieß er überglücklich aus und streichelte die kleine Ratte, die am Boden kroch. Wie sehr hatte er das alles nur vermisst. Es war alles so wunderschön hier. Tränen schossen ihm in die Augen. Bald würde wieder alles so sein, wie es sein soll.

Vorm Spiegel blieb er jedoch plötzlich stehen. Denn was dort hing, verschlug ihm die Sprache. Ein Bild von ihm und Nelly.



Das war unglaublich …

Nelly. Er liebte sie noch immer. Vor 5 Monaten war sie gegangen. Seit dem hatte er sie nicht mehr gesprochen, dabei wusste er ganz genau, wo sie jetzt lebte. Sie hatte Krebs, auch das wusste er. Aber er musste es einfach versuchen. Nelly gehörte zu ihm. Er brauchte sie.

Er würde sie wieder zurückholen! Das war sicher!







Aber jetzt musste erst einmal der Dreck von drei ganzen Wochen von sich gespült werden.









„Herr Bürgermeister?!“

„Ja, Sandy?“, fragte Leopold, der gerade an seinem Schreibtisch saß und einige Gesetzesentwürfe studierte.







„Ich habe hier ein Paket für Sie. Ein schön kleines… was könnte da wohl drinnen sein?“

„Eine Atombombe!? Jetzt geben Sie schon her, Sandy! Das habe ich bestellt.“

„Oh … geben Sie jetzt schon Gelder der Stadt für private Angelegenheiten aus, oder wie? Macht ja nichts, das habe ich bei Ihrem Vorgänger andauernd gemacht. Oder was glauben Sie, warum ich so viele Schuhe habe?“







Leopold von Werken beäugte seine Beraterin streng.

„Das habe ich privat gekauft, es bloß hier her liefern lassen, damit Annette es nicht findet. Sagen Sie, war das Ihr Ernst?“

Sandy wurde rot und schüttelte den Kopf.







„Ach, was … Sie wissen doch, ich scherze gerne. So viele Schuhe habe ich doch gar nicht… Wenn Sie mich jetzt entschuldigen!“

Sandy verließ den Raum. Im Weggehen konnte Leopold noch hören, wie sie den neuen Praktikanten anbrüllte: „John! Du musst sofort meine Bestellung von gestern stornieren!“

Kopfschüttelnd wandte sich der Bürgermeister dem Päckchen zu und öffnete es. Es war ein Verlobungsring, der sich darin verbarg.

Ja, damit würde er Annette zu seiner Frau machen. Und niemand würde sie trennen können. Niemand, niemals.







Ja, willkommen zurück allerseits. Doch wie das so ist, bedeutet jede Rückkehr neue Probleme. Die einen warten vergeblich darauf, dass ein anderer aufwacht. Wieder andere kehren in ihr geliebtes Zuhause zurück. Doch dann gibt es noch diejenigen, die nicht nach Hause zurückkehren können…







„Danke Jakob, das war ein nettes Frühstück! Das müssen wir wiederholen! Bis dann!“ Damit verabschiedete sich Annette von Jakob und begab sich auf den Heimweg. Gerne wäre sie heute arbeiten gegangen, aber ihre Praxis hatte geschlossen. Sie würde sich ein Bad einlaufen lassen, das…







Plötzlich packte sie ein Mann an ihren Armen. Brutal und erbarmungslos drückte er sie zu Boden und zog sie in einen Wagen. Sie konnte nicht einmal schreien, so geschockt war sie, als sie sich wenige Sekunden später im Innern eines Autos befand. Alles ging so rasend schnell. Ihre Arme waren gefesselt, ihr Mund geknebelt. Was geschah hier? Dann raste der Wagen davon …

.
 
Hey, schöne Fortsetzung!!!
Find ich toll, dass Rüdiger sich seine Nelly zurückholen will...
Da bekommt man gleich ein gutes Gefühl, wenn man es liest.
Tolle Bilder mal wieder....
Aber was mit Annette geschieht??? ENTFÜHRT?

Hihi....
Naja, liebe Grüße
S.I.M.S.
 
UND ich finde es gut, dass Leopold nicht mehr reimt! Ich fand die Idee zwar gut, aber nun ja, es war ein wenig anstrengend zu lesen auf die Zeit.....

ehrlich gesagt hab ich einmal kurz darüber nachgedacht ihn wieder reimen zu lassen. Aber dann hab ich mir noch einmal die erste Staffel durchgelesen und ... oh mein Gott, das ist wirklich schwer zu lesen. Da war mir dann klar, dass ich im Interesse aller auf das Reimen verzichten sollte. :D
 
Hey Raphiarts!

Freue mich, dass die vierte Staffel angefangen hat, und der Anfang ist dir - mal wieder ;) - super gelungen!

Ich freue mich, dass Manuela nicht tot ist und es für sie und Jakob vielleicht noch eine Chance gibt, und ich bin auch schon gespannt, wie das Zusammentreffen von Rüdiger und Nelly abläuft!

Ansonsten bin ich wohl eine der wenigen, die die Reime von Leopold in der 1. Staffel echt toll fand... *sniff* :( Ja, es war schon etwas schwer zu lesen, aber ich fand, dass es das wert war - aber na ja, macht nichts, es ist besser, er ist ohne Reime wieder da als gar nicht. :)

Der Cliffhanger am Ende der Folge ist dir auch sehr gut gelungen, das Gesicht von Anette passt super dazu! :D :up:

Bin schon sehr gespannt auf die nächste Folge!
Liebe Grüße,
Lotusbluete
 
Juhu, Staffel 4 ist da :D
Und es geht gleich so spannend weiter...
Oh nein, die arme Anette, jetzt könnte alles mit ihr und Leopold perfekt werden und da wird sie entführt :(
Hoffentlich wacht Manuela auf und es gibt für sie und Jakob ein Happy End... oder für Rüdiger und Nelly.
Ansonsten: Bisher mal wieder super und richtig toll geschrieben.

lg
aqua
 
Hab gerade bemerkt, dass Annette auf dem letzten Bild die Wimpern flöten geh'n.. Hat der Stylist aber geschlampt ;)
Hasta luego mis amigos...
Y no bebéis demasiado....

LG
S.I.M.S.

So was aber auch! Aber das kommt eben davon, wenn man es selbst macht und gerade nicht zum Stylisten geht! Also Mädels, nehmt euch diesen Vorfall zum Mahnmal und schwingt eure Popöchen zum Stylisten, anstatt stundenlang vor dem Spiegel zu verzweifeln :D

Und wieder einmal bin ich froh, dass ich ein Mann bin ... tü ...tü ... tü...
 
4x02: Unsere Helden

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Es geschah kurz vor zehn Uhr morgens, als der Nachrichtensender SimNN plötzlich nur noch ein Thema hatte. Und es waren diesmal nicht die unendlich langweiligen Nazi-Dokumentationen über den 2. Simkrieg, nein, diesmal war es etwas wirklich Schreckliches.



Alles begann damals, Anfang des neuen Jahrtausends, als ein Mann an die Spitze des Staates gewählt worden war. Doch, was damals noch keiner ahnte, er war derjenige, der die ganze Welt verändern würde. Seine Verdienste reichten von einer großen Gesundheitsreform



, über die erfolgreiche Überwindung einer Bankenkriese, bis hin, und das ist das wirklich wichtige, zu einer Versöhnung. Denn nach mehr als zwanzig Jahren erbitterten Bürgerkrieg in Simlisch-Mayorana, einem Inselstaat am Rande von Simopa, schaffte es dieser Mann den Frieden wiederherzustellen. Ja, Henry McBryan war ein Held. Ein Held, der an diesem Tag aus der Welt geschieden war.



Und nicht nur sein Land, nein die ganze Welt trauerte um ihn…



Magda McBryan war keine Frau großer Worte. Sie war auch nicht die beste Schauspielerin. Doch, in den sechs Jahren, in denen sie ihrem Mann zur Seite gestanden hatte, hatte sie so einiges gelernt: Das wichtigste davon war die Regel, die sich schon immer bewährt hatte:
Der Presse niemals mit leeren Worten vorzutreten.



Magda zog ein letztes Mal den tiefroten Lippenstift nach und betrachtete ihre müden Augen im Spiegel. Sie sah furchtbar aus. Völlig fertig und ausgepowert. Also genau richtig um vor die Presse zu treten. Denn das erwarteten sie von ihr. Fertig auszusehen, heulend und am Boden zerstört. Und das würde sie ihnen liefern. Denn für einen Eklat am Todestag ihres Ehemannes wollte sie natürlich nicht sorgen. Die Menschen sollten eine trauernde Witwe sehen und kein kaltes Monster, das nicht einmal eine Minute um diesen Idioten getrauert hatte. Nein, dafür hatte sie zu viel von ihm gelernt.
Als sie die Falten in ihrem Gesicht kaschierte, musste sie lächeln. Dieser Kerl hatte es wirklich drauf gehabt. Und die Menschen da draußen haben ihm alles abgekauft. Er war der große Held gewesen, der Retter der Nationen. Ts… Magda konnte nur lachen.



Wenn die Menschen nur wissen würden, wie er all das geschafft hatte, dann würde niemand mehr um ihn trauern. Aber das spielte keine Rolle mehr. Ihr Ehemann, nein, geliebter Ehemann war tot. Sie trauerte. Das sollten alle denken.



„Magda… wir wären so weit.“, sagte ihre Beraterin und engste Freundin Laura Ewert. Sie trug ein schwarzes Kleid und wirkte im Gegensatz zu Magda wirklich betroffen.
„Ich bin fertig. Hat Bernard meine Rede fertig geschrieben? Ich hoffe er hat diesen sentimentalen Blödsinn rausgestrichen. Das ist ja kaum zum Aushalten.“ Ein letztes Mal strich sie sich die Frisur gerade, ehe sie sich eine Zigarette ansteckte und aus dem Fenster des Grand Hotel von Riverview sah.



„Ich glaube, ich kann dann den Termin bei diesem Architekten für heute Nachmittag absagen…“, sagte Laura zögernd. Entsetzt starrte Magda sie an und schüttelte den Kopf.
„Bloß nicht! Alles bleibt wie es sein sollte. Das Haus wird trotzdem gebaut.“
„Aber … das… das ist irre. Die Presse wird…“
Magda lächelte leicht.
„Die Presse werden es verstehen. Ich bin trauernde Witwe und will mir den Traum von mir und mein Mann verwirklichen. Das bekommt unsere PR-Abteilung schon hin. Soll Bernard doch so eine dämliche Rede machen, glaube mir, die Leute schlucken alles…“



„Aber Magda! Diesmal ist es anders! Ihr Mann, unser Held, ist tot!“ Wütend baute sich die Beraterin vor der Witwe auf.
„Mein Mann waren kein Held! Er waren ein verdammter Heuchler!“
„Wie kannst du das sagen. Bei allem, was er für dich und dein Land getan hat.“ Laura schüttelte unverständlich den Kopf.
„Wenn du in meine Lage wärest, dann du würden es verstehen! Und jetzt ruf diesen Jakob Winter an. Der Termin bleibt. Ich will mein Haus haben!“





Jeder Mensch hat seine persönlichen Helden. Für Frau Meier aus der Brauerstraße war es der nette Nachbar, der ihr die täglichen Einkäufe mitbrachte. Für Julia Albert, der kleinen Erstklässlerin, war es Alex Bender, der ihre Katze vom Baum rettete, wenn sie mal wieder zu hoch kletterte. Doch so sehr man jemanden für seine Taten schätzt umso schwieriger ist es, wenn dieser jemand plötzlich fehlt. Das musste zumindest Rüdiger Himbert erfahren, als er sich an diesem Morgen im Spiegel betrachtete.



Es war scheußlich, einfach grauenhaft. Und damit meinte er nicht die vielen Mitesser, die sein Gesicht wie ein Atomwaffentestgebiet aussehen ließ. Nein, es war das Wesen, das sich hinter diesem fettigem Gesicht befand. Ein Wesen, das gebrochen, das nicht mehr vollkommen war.
„Ach Jamie...“, stöhnte er und kämmte sich eine Haarsträhne zur Seite. Die kleine Ratte, die an seinen Socken knabberte sah ihn schief an.
„Jetzt sieh mich bitte nicht so an! Es wird schon alles gut werden. Da bin ich mir sicher. Ich liebe Nelly! Das weiß sie.“



Wusste sie es wirklich oder versuchte er nur sich selbst und seinen unfreiwilligen rattigen Mitbewohnern etwas vor zumachen. In der Vergangenheit hatte er oft gemerkt, dass er dazu neigte. Aber man sollte ja niemals pauschalisieren. Das war nicht Rüdigers Art. Aber was war dann seine Art? Seitdem Nelly gegangen war hatte sich so viel geändert. Mal davon abgesehen, dass er jetzt immer selber Waschen musste, was einigen selbst gestrickten Wollpullis bereits das Leben gekostet hatte, gab es so vieles, das ihm jetzt keinen Spaß mehr machte. Wie zum Beispiel Fernsehen. Was konnte man sich denn noch gutes ansehen, wenn man keinen hatte, mit dem man darüber lästern konnte. Oder Essen, nach ja, Essen jetzt nicht per se, denn dafür liebte Rüdiger die Nahrungsaufnahme zu sehr, aber so bestimmte Dinge wie Salat essen, was er niemals ohne Nelly tun würde. So sehr er Salat auch nicht ausstehen konnte, für Nelly tat er sich dieses gesunde Grünzeug an. Doch jetzt? Was würde sein, wenn sie nicht mehr zu ihm zurückkommen würde? Er müsste ungesund sterben. Oder, was noch schlimmer war, alleine.
So muss es gehen. Lächelnd betrachtete er sich uns seinen Schlabberlook. Besser bekam er es nicht hin. Jetzt war es so weit. Er würde zu ihr gehen.



Dann schnappte er sich die Schlüssel, streichelte seine Rattenbande und schwang sich in seine alte Klapperkiste. Der Motor startete polternd und schon im nächsten Moment tuckerte er in Richtung Außensiedlung. Einem Sozialbaugebiet, in dem Nelly seit fünf Monaten mit Tobias zusammenlebte...


Helden haben viele Gesichter. Die einen stellen sich einen Helden mit Maske vor, der durch die Luft fliegt. Andere sehen die Retter in Weiß als Helden ihres Lebens. Und wieder andere sehen in einer blutüberströmten Frau, die in einem Autowrack liegt ihren Helden.



Leopold von Werken dachte noch oft dran. Zu oft, wie er zugeben musste. Aber dieser Unfall hatte alles verändert. Er hatte sein Leben zurückbekommen, obwohl er es fast verloren hätte. Als Annette vor fast fünf Monaten in ihre eigene Mutter und ihren Verlobten gerast war, hatte er geglaubt, dass nun alles zu Ende wäre. Aber wie durch ein Wunder verfehlte ihn der Wagen ur knapp.
Als er dann, nach minutenlanger Starre wieder klar denken konnte, hatte er erst das ganze Ausmaß der Katastrophe sehen können. Der Wagen war an einigen Felsen zerschellt. Neben dem Todeswagen lagen Silke und André.



Und als er zu dem Auto sah, das ihn nur knapp verfehlt hatte, bekam er einen Schock. Annette hing aus einem zerstörten Fenster. Sie war bewusstlos und voller Blut gewesen.
Leopold schüttelte den Kopf und sah auf die Uhr. Es war kurz nach drei. Bald hatte er Feierabend. Das Blick auf das kleine Foto von Annette zauberte augenblicklich ein Lächeln auf seine Lippen. Sie hatte immer behauptet er wäre ihr Retter, ihr Held gewesen, der sie aus dem Autowrack befreit hatte. Aber das stimmte nicht. Er war nicht ihr Held gewesen, sondern sie war seiner gewesen.
Dann in dem Moment, als er sie im Arm hielt und ihr die Haare von der blutigen Stirn gestrichen hatte, war ihm eines klar gewesen: Alles würde sich ändern. Und das hatte es.
Und das nur, weil er eine Heldin hatte...


Ja, wir alle haben unsere Helden. Die einen sehen in einem großen Staatsmann den Helden der Nation.
Für andere wiederum ist der Partner der wichtigste Held in ihrem Leben und wenn er nicht mehr da ist, merken sie, wie schlecht ihre Welt ist.



Doch was ist mit denen, die glauben ihr Held hätte sie gerettet und alles wäre gut? Ist es dann nicht zerschmetternd, wenn er … nicht mehr da ist.



„Ich bin weg. Komme nicht wieder.“
Der Satz traf Leopold wie ein schlag ins Gesicht. Minuten lang starrte er auf das Display seines Smartphones. Das konnte unmöglich wahr sein … Annette würde so etwas nicht tun … niemals!



 
Ja, ja, jaaa, es geht weiter!
Schon wieder geht es drunter und drüber… Dass auch Nelly an Krebs erkranken muss und so ihr und Rüdigers ganzes Leben aus den Fugen gerät! Aber das kann man sich eben leider nicht aussuchen, es kann jeden treffen. :(
Aber was soll das jetzt wieder mit Annette und Leopold? Es könnte zwischen den zweien doch so toll sein! Bestimmt hat da wieder einmal André seine Finger im Spiel. Hat der vielleicht die SMS geschrieben? Hmm…
Die neuen Charaktere aus dieser Staffel klingen ja auch schon mal interessant. Ein heuchlerisches Staatsoberhaupt, das stirbt und eine ebenso heuchlerische Witwe hinterlässt, die nicht einmal ehrlich um ihren Mann trauern kann. Was da nur geschehen ist? Und was wohl noch geschehen wird?
Ich bin gespannt. :)

:hallo: LG!
 
Ομνικρον;3844458 schrieb:
Die neuen Charaktere aus dieser Staffel klingen ja auch schon mal interessant. Ein heuchlerisches Staatsoberhaupt, das stirbt und eine ebenso heuchlerische Witwe hinterlässt, die nicht einmal ehrlich um ihren Mann trauern kann. Was da nur geschehen ist? Und was wohl noch geschehen wird?
Ich bin gespannt. :)

Was die neuen Charaktere angeht, war ich ja zu Anfang etwas skeptisch. Ich meine sonst habe ich mich ja auf Personen aus Riverview beschränkt. Jetzt sogar die Präsidentenfamilie einzubeziehen, damit hab ich mich zu Anfang etwas schwer getan. Aber mittlerweile hab ich die Handlung so ausgeweitet, dass ich das tun musste.
Denn wie schon verraten, wird es nach dieser Staffel nicht mehr so sein, wie es einmal war.
Übrigens Laura Ewert wurde "Caprica" aus Battlestar Galactica nachempfunden, wenn ihr die kennt. Ich fand die Frau immer so hübsch und so geheimnisvoll. ;)

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Ich oute mich mal als Battlestar-Fan XD

Jetzt versteh ich auch warum mir Laura irgendwie bekannt vorkam.
 
Ich oute mich mal als Battlestar-Fan XD

Jetzt versteh ich auch warum mir Laura irgendwie bekannt vorkam.

Das ist sozusagen meine eigene kleine Homage an eine wundervolle Serie, die so viel Tiefsinn hatte, was für das Sci-Fi Genre eher untypisch ist.

Und wer weiß, vielleicht hat Laura auch ein paar Züge von Caprica Six ;)
 
Du hast sie toll umgesetzt, sogar das kannst du also. Möchte wissen, was du noch für Talente birgst, außer Schreibtalent, Ausdrucksmeister, Nachstellungsgenie ;)
Ich glaube, vieles ;)
So, und jetzt mach ich mich an die Fortsetzung von meiner Story...

LG
S.I.M.S.
 
Bei dem Vorbild würde mich das nicht sonderlich wundern wenn Laura ein paar Charakterzüge abbekommen hätte ;)
Gerade auch wo sie in der Politik nicht ganz ohne Einfluss zu sein scheint.
 
Folge 4x03

4x03: Die Geschichte vom Kommen und Gehen

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Es ist die wohl älteste Geschichte der Welt – Die Geschichte vom Kommen und Gehen. In unserer Vergangenheit kam diese Geschichte in den verschiedensten Ausführungen vor. Allein das Leben selbst ist eine solche Geschichte. Man wird geboren und stirbt, man kommt an und verlässt sie wieder.

Ja, jeder Mensch kennt die Geschichte und doch ist sie bei jedem anders. Jakob Winters Geschichte begann jedoch nicht mit dem Kommen, sondern mit dem Gehen:



Er erinnerte sich noch genau an die vergangenen Jahre. Zunächst war seine Frau gegangen, dann seine beste Freundin, und nun… nun war die Liebe seines Lebens gegangen. Aber warum? Warum hatte sie sich für ihn nur aufgeopfert? Und wie hatte er nur so dumm sein können und seine Exfrau heiraten wollen? War er so verzweifelt gewesen? So erbärmlich?




Jakob nahm auf seiner neuen Couch Platz. Das Haus war schön, mit dem modernsten Schnickschnack ausgestattet und trotzdem fühlte er sich hier nicht wohl. Es fehlte etwas. Und nichts konnte diese Leere füllen. Manuela Berg, die Frau, die sich nicht nur in einer Hinsicht für ihn hingegeben hatte fehlte ihm. Sie fehlte ihm so sehr, dass er fast jeden Abend mit Tränen in den Augen zu Bett ging, nur um sechs Stunden später mit derselben Stimmung wieder aufzuwachen.




Das Telefon klingelte und der Architekt wachte aus seiner Gedankenwelt auf. Er griff nach dem Sprecher und nahm das Gespräch an.

„Winter hier?“
„Laura Ewert hier, ich habe vor einigen Tagen bei …“, meldete sich die freundliche Dame.
„Miss Ewert von der Regierung.“ Jakob war erstaunt über ihren Anruf. Nach dem Tod des Präsidenten hatte er nicht damit gerechnet.
„Es geht um den Auftrag. Die Frau des Präsidenten …“ Sie machte eine Pause. Jakob merkte, dass ihr nicht gefiel, was sie ihm jetzt sagen würde. Es war ein Jammer, dachte Jakob. Dabei waren die Pläne, die er für das neue Domizil des Präsidentenpaares gemacht hatte grandios. Aber der Präsident war gestorben und nun würde seien Frau sicher nicht mehr darin wohnen wollen. Das konnte er verstehen. So war das eben, Aufträge kamen und gingen. Nur, dass bei ihm öfters Aufträge gingen, als gute kamen. Vielleicht war es keine gute Idee gewesen noch mal ein Büro aufzumachen.



„Ich weiß, ich habe von dem Tod des Präsidenten gehört und verstehe, wenn Sie anrufen um mir zu sagen, dass der Bau nicht stattfindet, kann ich es verstehen. Ich habe mich sowieso gefragt, wieso die Präsidentenfamilie ein Haus von mir, einem relativ unbedeutenden Architekten haben will…“

„Eigentlich wollte ich Ihnen sagen, dass Frau McBryan an den Plänen festhält. Das Haus wird gebaut. Herzlichen Glückwunsch.“
Es traf Jakob wie ein Schlag ins Gesicht; ein seltsam angenehmer Schlag. Das konnte unmöglich wahr sein. Das … das konnte nicht wahr sein!
„Sind Sie sich sicher?“, fragte Jakob ungläubig, dessen Gesichtsfarbe zu einem Ziegenkäse-Weiß gewechselt war. Das war verrückt.
„Die Frau des Präsidenten hat den Bauauftrag unterschrieben. Er wird per Post zugeschickt. Sie können beginnen.“

Sprachlos legte Jakob auf. Stumm saß er in seinem neuen Heim und betrachtete die Wände. Er wusste nicht ob er sich freuen oder weinen sollte. Damit hatte er nicht gerechnet. Er würde das Haus des Präsidenten … oder zumindest dessen Frau bauen? Das war Wahnsinn! In diesem Moment wurde ihm klar, dass die Geschichte seines Lebens auf einmal einen neuen Kurs eingeschlagen hatte; Es kam mal wieder etwas. Und diesmal war es etwas großes.





Auch Leopold von Werken hatte eine Geschichte. Seine Geschichte war jedoch gerade auf einem Tiefpunkt angelangt. Er hatte sie verloren. Annette Obermeier war gegangen. Und es war seine Schuld.

Traurig saß der Bürgermeister von Riverview über seinem Glas Nektar. Er hasste dieses alkoholische Zeug. Es war süß und lange nicht so schmackhaft wie das Zeug, was der Rest der Welt trank, nämlich Wein. Aber in der freien Welt war Wein verboten, sodass die Bürger gezwungen waren dieses seltsam schmeckende zeug zu trinken. Als man das verordnet hatte ging es um Jugendschutz, oder so… Leopold war damals mit sechzehn Jahren in die Politik gegangen um genau dieses Gesetz zu ändern. Er hasste Nektar nämlich. Er wollte richtigen Alkohol! Denn nur dieser konnte seinen Schmerz lindern.
„Leopold?“ Die dunkle Stimme kam von irgendwo hinter ihm, vermutete der Bürgermeister, beschloss jedoch sich nicht vom Tresen umzudrehen.



„Leopold, du bist es ja wirklich. Wow, der Bürgermeister.“

Bert Schumann war um die dreißig, hatte helle Haut und eine Klappe, die niemals zuging. Er redete so viel dass ihm schon mit zwanzig Jahren die Haare vom Kopf wanderten, nur um ihn nicht mehr hören zu müssen. Das zumindest hatten seine Studienkollegen damals gesagt, als seine Geheimratsecken zu ganzen Gassen wurden.



„Bert… hallo.“ Leopold betrachtete seinen ehemaligen Kommilitonen mit einem flüchtigen Blick, ehe er sich wieder seinem Nektar zuwandte.

„Scheiß Zeug, heute wie damals, was?“, sagte Bert und bestellte sich gleich auch ein Glas.
„Du sagst es. Fast zehn Jahre ist es her.“ Leopold strich sich durch die Haare und bestellte ebenfalls ein Glas.
„Elf. Und du hast es immer noch nicht geschafft.“
„Was?“



„Na unsere Trinkfreiheit in der freien Welt. Du hast dich immer so über dieses Gesetz geärgert. Du wolltest alles ändern. Tja, Bürgermeister bist du ja schon mal.“, scherzte Bert und hob das Glas.

„Sei nicht albern, ich schaffe es ja nicht einmal den Stadtrat dazu zu bringen die Straßenbeleuchtung mit Energiesparlampen auszustatten.“ Ein kleines Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des Bürgermeisters ab und sie stießen an.
„Was ist los mit dir?“



„Hm … weißt du, heute hat mich meine Freundin verlassen, der ich heute einen Heiratsantrag machen wollte. Und das alles nur, weil ich ein Idiot bin.“

Bert hob erstaunt die Brauen.
„Das klingt nicht nach einem guten Tag. Willst du mit jemanden darüber reden?“
„Das kann ich nicht.“
„So, so … Henry, ein Mal Spezial bitte. Aber das gute Zeug.“
Erstaunt sah Leopold dabei zu, wie der Barkeeper eine Flasche richtigen Alkohols unter dem Tresen hervorholte. Ob er wusste, dass vor ihm der Bürgermeister saß? Und wenn schon…
„Danke, Henry. So, trink mein Freund. Und dann erzählst du mir, was passiert ist.“
Leopold dachte nicht weiter darüber nach, sondern griff sich das Glas und kippte es mit einem Satz in seinen Rachen. Das heiße Gefühl überkam ihn sofort und ergriff ihn in seiner vollkommenen Schönheit.



„Füll auf und es geht los.“ Leopold lächelte. Bert füllte das Glas ein weiteres Mal und sein Gegenüber wurde ernst.

„Aber das, was ich dir jetzt sage ist harter Tobak. Und es bringt mich in Schwierigkeiten.“
„Jetzt komm schon, du hast doch wohl keinen auf dem Gewissen.“, scherzte Bert, doch Leopolds Mine blieb steinern.
„Du hast ja keine Ahnung, was ich getan habe…“




Als Rüdiger ankam war er verblüfft. Mit einem lauten Knall schlug er die rostige Autotür zu und betrachtete staunend das Anwesen vor sich. Es war liebevoll geschmückt, bunte Blumen, Springbrunnen und ein großzügiger Eingang waren bloß die Spitze des Eisbergs. Das war eine Villa. Und nicht die Art von Villa in der er gewohnt hatte, nein diese hatte wirklich alles, was man sich wünschte. Und hier wohnte Nelly jetzt? Respekt. Er kannte dieses Haus, er war ja schon oft genug hier vorbeigefahren, doch er hatte sich nie getraut anzuhalten. Geschweige denn auszusteigen und den Treppenabsatz zur Haustür zu beschreiten. Er zitterte.

Er blieb kurz stehen, sah zur Sonne hoch und atmete tief durch. Viel schief gehen konnte ja nicht mehr. Seine Frau hatte ihn ja schon verlassen. Er überlegte, ob er auch alles richtig gemacht hatte. .. die Ratten waren gefüttert, der Herd ausgeschaltet … die Zehennägel gereinigt. Und die Blumen, die er Nelly mitbringen wollte entsorgt. Nelly hasste Blumen, sie war Allergikerin.



Beherzigt klopfte er an der massiven Holztür. Das dumpfe Klopfen flößte dem jungen Burschen Angst ein. Tat er wirklich das Richtige? Oder war es …

Dann ging die Tür auf.



Rüdiger lächelte und betrachtete das blasse Gesicht, das ihn erschrocken ansah. Stumm blickten die beiden Gesichter sich an. Eine Minute verging, eine zweite, ja sogar ganze fünf, ehe sich die junge Frau an der Tür gefasst hatte und Rüdiger plötzlich wild umarmte.

Diese Umarmung war wundervoll gewesen. Und mit jedem Drücken, jedem Streicheln wusste Rüdiger, was er in den letzten Monaten bitterlich vermisst hatte. Ja, das war seine Frau. Seine Nelly.



Als sich die Umarmung löste, zuckte Nelly plötzlich zusammen.

So schnell sie konnte wandte sie sich einem Blumenstock zu ehe sie eine gelbe Brühe erbrach. Sie versuchte sich an der Veranda festzuhalten, rutschte jedoch ab, sodass sie in einem Blumenstock hängen blieb und das Kopftuch, das ihr Haupt bedeckte herunter gerissen wurde.
Erst jetzt wurde Rüdiger das ganze Ausmaß der Katastrophe bewusst: Seine Frau war wirklich todkrank…



„Nelly… warum hast du mir nichts gesagt?“

„Rüdiger…“, schluchzte sie und ging in Richtung Tür.
„… geh a Besten wieder. Es war keine gute Idee, dass du gekommen bist. Ich … ich kann das jetzt nicht… nein.“ Doch Rüdiger hielt sie am Arm fest.



„Ich bleibe. Weißt du noch? Bis dass der Tod uns scheide.“

Nelly sah Rüdiger tief in die Augen. Die Verzweiflung war ihnen beiden ins Gesicht geschrieben.
„Es sieht so aus, als würde es dazu bald kommen…“





Ja, wir alle haben sie schon einmal gehört. Und die meisten von uns haben sie sogar schon erlebt. Eine Geschichte, eine Geschichte, die so alt ist wie die Welt: Die Geschichte vom Kommen und Gehen. Doch egal wie viele Jahrtausende vergehen, wo sie passiert, es ist doch immer erstaunlich, wie verschieden diese Geschichte doch sein kann …




„Du machst Witze … Das hast du wirklich getan?“ Bert sah Leopold geschockt in die Augen.

„Ja, das habe ich getan… Und das Schlimme ist…“ Er nippte an seinem Glas. „Ich würde es immer wieder tun!“

 
Wow... mit jeder neuen Folge wird es immer spannender und spannender! :eek:

Was hat es mit der Witwe des Präsidenten auf sich? Wer hat Annette entführt und was hat Leopold so fürchterliches getan? Wer ist dieser Bert? Irgendwie kommt er mir ganz schön unheimlich vor :D

Ich kann es kaum erwarten, weiterzulesen!! =)

Oh, übrigens, ist es eigentlich Absicht, dass die Witwe des Präsidenten öfters von ihrem Mann in der Mehrzahl redet, also "mein Mann waren" und nicht "war"? Das sieht irgendwie seltsam aus. :)

Liebe Grüße von
Lotusbluete :hallo:
 
Oh, übrigens, ist es eigentlich Absicht, dass die Witwe des Präsidenten öfters von ihrem Mann in der Mehrzahl redet, also "mein Mann waren" und nicht "war"? Das sieht irgendwie seltsam aus. :)

Magdalena McBryan, die Witwe, kommt aus einem 3. Welt-Land namens Simlish-Mayorana. Bitte fragt mich nicht, wie ich auf den Namen gekommen bin. Ist mir beim Duschen so in den Sinn gekommen.
Ich meine das passt irgendwie zu Sims. Das Land der Sims heißt ja auch "Die freie Welt" also bitte .. da kann es wohl in deren Welt auch ein Land mit Namen Simlish-Mayoran geben. :D
ie Hauptstadt der freien Welt, die auch noch vorkommt, heißt übrigens Wasimgton. Weshalb die wohl so heißt ... ^^

Aber zu Magdas Sprache: Sie spricht seltsam, weil sie nicht sehr lange in der freien Welt lebt. Sie ist ja Immigrantin.

Gruß
 
Hm, Jakob bekommt einen grossen Auftrag, freut mich für ihn, aber er bräuchte auch wieder eine Frau in seinem Leben, vielleicht ist ja die Witwe was für ihn,traurig über den Tod des Gatten ist sie ja nicht,was ich verstehen kann ,wenn ihre Ehe nicht glücklich war.Das mit Nelly und Rüdiger ist sehr traurig, aber ob Rüdiger jetzt der richtige Trost für Nelly ist,manchmal habe ich das Gefühl, es fehlt ihm der nötige Tiefgang um Verständnis für echte Probleme zu haben.Auf dem ersten Foto hättest du Nelly das Kopftuch auch tragen lassen sollen, es passt sonst mit dem Text nicht zusammen.Das es bei Leopold und Annette schon wieder nicht gut läuft, passt mir ehrlich gesagt gar nicht, die beiden hätten jetzt endlich mal etwas Glück verdient und diesem Bert würde ich mich nicht gleich anvertrauen,ob das richtig war von Leopold ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit Nelly und Rüdiger ist sehr traurig, aber ob Rüdiger jetzt der richtige Trost für Nelly ist,manchmal habe ich das Gefühl, es fehlt ihm der nötige Tiefgang um Verständnis für echte Probleme zu haben.Auf dem ersten Foto hättest du Nelly das Kopftuch auch tragen lassen sollen, es passt sonst mit dem Text nicht zusammen.

Ja, das ist wohl die Frage, die es gilt zu beantworten. Rüdiger ist ja wie wir alle wissen ein Kind. Und ob er das schafft, das bleib abzuwarten.

Und mit dem Kopftuch hast du echt. Das muss ich ändern.
Sehr aufmerksam. ;)
 
Nun, ich werde nun auch mal einen Kommentar hinterlassen.
Schon seit längerer Zeit verfolge ich deine FS und ich muss sagen, sie gefällt mir, nur ist sie an manchen Stellen, wie soll ich sagen, etwas stumpf.
Ja, sie wirkt manchmal etwas leblos. Entschuldigung, dass ich das so ausdrücke, aber nicht selten treten grammatikalische und sprachliche Fehler auf, die jedoch wiederrum von den Bildern übertroffen werden.
Nein, das war nicht positiv gemeint.
Deine Bilder sind im Großen und Ganzen eigentlich... Nunja, ganz okey für einen Anfänger (:
Sie würden mir voll und ganz gefallen, wenn man nicht dauernd den Sim Kristall sehen würde oder du die Wände hochstellen würdest.
Aber wie gesagt, im Großen und Ganzen ist die Story lustig und ich werde auf jedenfall weiterlesen und dir weiterhin hilfreiche Tips und Lob zuwerfen ;)

Liebe Grüße.
 
Hallo!
Jetzt muss ich auch mal was zur Story sagen.
Ich finde sie echt lustig und auch gut geschrieben, das heißt, ich werde sie auf jeden Fall weiterverfolgen :)
Meine ehrliche Meinung!
Ich finde deine Fotos auch echt gut gelungen, aber schon wie "Das Himbeereis" gesagt hat, wäre es vielleicht besser, wenn der Kristall nich da wäre und die Wände hochgestellt werden. Für den Kristall und Sprechblasen gibt es nämlich einen Cheat! :D
Aber das ist nicht so schlimm, denn die Story ist trotzdem witzig :D
 
Deine Bilder sind im Großen und Ganzen eigentlich... Nunja, ganz okey für einen Anfänger (:
Sie würden mir voll und ganz gefallen, wenn man nicht dauernd den Sim Kristall sehen würde oder du die Wände hochstellen würdest.

Eine Frage, hast du nur die erste Staffel gelesen??? :confused:
Wenn ja, dann stimmt das mit dem Kristall und den Blasen.
Wenn man jedoch weiter als Folge 4 liest ... tü tü tü dann wird einem schnell klar, dass man nie wieder einen Kristall sehen wird bzw Sprechblasen.
Und außer in Folge 1 habe ich nirgends vergessen die Wände hochzustellen.
Nur um das klarzustellen. :D

Also kleiner Tipp: Vorher mehr lesen bevor man einen "ehrlichen" Kommentar abgibt.
Aber hey, trotzdem danke. Das lässt mich jetzt nur noch stärker darauf achten, dass ich immer diesen Hideheadlineeffects cheat einschalte.
;)

Bei den Grammatikfehler und so, da muss ich ic hecht entschuldigen.
Aber das kommt vom vielen korrigieren und verändern des Textes. Manchmal hab ich selbst keinen Überblick mehr. :glory:

Danke fürs Kommi und für die Tipps, aber dass du mich als Anfänger bezeichnest, das hat mich irgendwie getroffen.
Gott, bin ich verrückt??? :Oo:

LG Raphiarts
 
Was hat Leopold bloß für ein Geheimnis? Wenn es etwas Schlimmes ist, das er getan hat, war es sicherlich keine gute Idee, es Bert zu erzählen. Du hast Bert ja als ziemlichen Schwätzer beschrieben, und dann ist Leopolds Geheimnis bestimmt bald kein Geheimnis mehr.
Ich hätte ihm und Annette schon etwas Glück gegönnt, nach all dem, was sie durchgemacht haben. Jetzt ist Leopold wieder da und es gibt wieder nur Probleme.
Aber okay, es muss ja spannend bleiben. Und ich denke, es wäre ziemlich untypisch für deine Serie, wenn es immer nur Friede-Freude-Eierkuchen gäbe und es nicht spannend wär. =)
Und oh, die arme Nelly. Der arme Rüdiger. Die Situation scheint ja ziemlich aussichtslos. Wirklich tragisch, und wie würde Rüdiger ihren Tod verkraften? Vielleicht kann sie den Krebs ja aber auch überwinden. Hoffentlich :zitter:
Zum Kommentar vom Himbeereis: Ich finde, ein Anfänger bist du durchaus nicht. Du hast doch mittlerweile weit mehr als 50 Folgen (bin mir grad nicht so sicher, aber ich glaube schon, oder?) und bist schon an der 4. Staffel.
Und deine Bilder finde ich, ebenso wie den Text, große Klasse, wirklich.
 
Danke aqua,

da bin ich aber beruhigt. Denn bei aller Bescheidenheit, als Anfänger sehe ich mich selbst nicht mal. Ich meine ich schreibe schon seit mehr als 5 Jahren und hab so viele Stories fabriziert, dass ich ein ganzes Regal dafür benötige. :D Ja, ich drucke mir immer meine Sachen aus und lasse sie binden. Verrückt, oder? :Oo:

Es sind übrigens 65 Folgen, die ihr bisher gelesen habt. Wer weiß, vielleicht schaffe ich die 100. ;)
Aber mit so viel Unterstützung von euch wird das sicher klappen. :up:

Morgen gibts dann die 66 Folge für euch. Also, noch mal Danke an alle!!!
 
@ Raphiarts
Sorry, wollte es nur noch einmal anmerken ;)
Da ich alles auf einmal gelesen habe :D
Naja, werde auf jedenfall weiterlesen, weil ich sie echt witzig finde :)

Liebe Grüße.

Nichts wofür man sich entschuldigen muss.
Das ist Kritik, und damit muss man leben. ;)

Ich werde nur gerne etwas zickig. :D
 
Hey, ich glaube, es ist keinesfalls verrückt, sich getroffen zu fühlen, wenn man als "Anfänger" bezeichnet wird.
Schließlich bekommst du sonst so gute Kritik, dass du zurecht schon ganz verwöhnt bist, da tut Kritik doch mehr weh, als wenn man sie gewphnt ist ;)
Geht mir genau so, und man versucht natürlich mit allen Mitteln zu rechtfertigen, was man erschaffen hat.
Also glaub mir, du bist weder verrückt, wenn du deine Stories binden lässt (ich finde die Idee sogar Klasse! Aber wie schaffst du es, die Seiten so auszudrucken, dass das funktioniert?) oder weil du dich getroffen fühlst.
Ich glaube, es ist völlig normal, und ich kann das sagen, ich bin nämlich die totale Perfektionistin und kann Kritik sehr schlecht wegpacken ;)

LG
S.I.M.S.


EDIT: Außerdem weiß ich wie viele andere, dass du KEIN Anfänger, Laie oder gar Sonntagsschreiber bist. Du legst dich mächtig ins Zeug und das liest man.
Deshalb lass' dich nicht verunsichern...

@ Das Himbeereis: Es ist völlig deine Meinung, was du geschrieben hast, aber auch ich glaube, du hast vielleicht nicht genau geguckt?? (Wegrenn weil sonst gehauenwerd).. Kann' auch sein, dass ich das alles jetzt zu weit ausbaue, weil ich raphiarts Story so liebe und es nicht ertragen kann, wenn jemand was dagegen sagt, wenn ich nicht Vergleichbares bei dir entdecken kann...
Ich hör jetzt lieber auf, sonst wird noch einer sauer.


UND NEIN, DIES SOLL KEIN STARTSCHUSS ZU EINER DISKUSSION WERDEN... danke
 
Zuletzt bearbeitet:
@s.i.m.s.

Danke für deinen Einsatz, und ich glaub ich muss auch noch an mir selber arbeiten.
Wie du bereits gesagt hast, teile ich eine Eigenschaft mit dir:
Kritik kann ich schlecht vertragen.
Und das ist wirklich ein großes Problem. Demnach mache ich Himbeeres überhaupt keinen Vorwurf.
Ich meine, man schaue sich mal an, wie ich manche Stories Bewerte und nicht davor zurückschrecke auch das kleine zu bemängeln.
Aber sobald es um meine Story geht, werde ich zum Stier. =)
Glaubt mir, das war nicht die erste Kritik.
Demnach muss ich mich entschuldigen.

@Himbeereis
Du musst dich keinesfalls entschuldigen.
Du hast das Recht deine Meinung zu sagen und wenn ich damit nicht klar komme zeugt das wohl nur von minderem Selbstbewusstsein meinerseits.

Also, alles wieder ok. ;)

Und damit das Gebabbel, um es auf hessisch zu sagen (bin kein Hesse!!!), abzubrechen, gibts heute wieder eine neue Folge auf die Augen.

Viel Spaß! :read:


4x04: Das Schlimmste auf der Welt

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Das Schlimmste passiert immer dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.



Es kann die Milchtüte sein, die beim stressigen Samstagseinkauf nach einer halben Stunde an der Kasse stehen, plötzlich aufplatzt.



Oder ein Autounfall, den man auf dem Weg zu Arbeit hat, obwohl man so wieso schon spät dran war. Doch all diese kleinen Dinge sind nichts im Vergleich dazu, was einige Menschen durchleben, Dinge, die sich nicht im Supermarkt ereignen…



Als Rüdiger Himbert an diesem Morgen aufwachte, dachte er, er würde immer noch träumen. Der süßliche Geruch von Lavendel und Rosmarin lag in der Luft. Dazu die warmen Sonnenstrahlen, die seine blasse Haut vitalisierten. Doch all diese wundervollen Eindrücke waren nichts im Vergleich zu dem, was neben ihm gebettet lag. Das wundervollste, dass er sich überhaupt vorstellen konnte: Seine Frau.



Er lächelte, er strahlte, ja er frohlockte formlich. Er liebte sie. Er hatte sie die ganze Zeit über geliebt. Und daran konnte nichts etwas ändern. Selbst dieser blöde Krebs nicht, an dem Nelly litt. Das würde sie überstehen. Sie musste es einfach.


Nachdenklich starrte Rüdiger an die Decke des Zimmers. Nelly hatte sich fast ein halbes Jahr nicht bei ihm gemeldet, war einfach verschwunden gewesen. Sie hatte Angst gehabt, hatte sie ihm gestern Abend erzählt. Sie hatte Angst gehabt, dass er an ihr zu Grunde gehen würde. Sie hätte nicht gewollt, dass er mitansehen musste, wie sie dahin vegetierte. Rüdiger konnte das gar nicht verstehen. Er würde seine Frau doch immer lieben, ihr immer beistehen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?



Nathalie Himbert hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. War es vor Glück? Vor Freude? Oder waren es bloß diese unerträglichen Schmerzen? Ganz gleich was es war, Tatsache war, dass sie Angst hatte. Angst, dass jetzt alles schief gehen würde. Aber was konnte denn noch schlechter laufen, als ohne hin schon? Wenn man am Boden ist, dann kann man eben nicht weiter sinken. Und Rüdiger konnte ihr vielleicht doch eine Hilfe sein. Zumindest solange es noch ging.
Bei dem Gedanken wurde ihr schlecht. Es musste alles gut werden. Aber wie? Was wäre, wenn Rüdiger die Wahrheit erfahren würde? Würde er dann immer noch zu ihr stehen? Würde er ihr noch vertrauen? Aber andererseits hatte sie keine Wahl. Sie wurde schließlich dazu gezwungen. Es war alles so kompliziert…



„Schatz, bist du wach?“, fragte Rüdiger schüchtern. Nelly drehte sich zu ihm und lächelte. Ihr kahler Kopf reflektierte die morgendlichen Sonnenstrahlen.
„Ich bin froh, dass du bei mir bist.“
„Nelly, ich weiß nicht, warum du geglaubt hast, dass ich dich nicht krank sehen wollen würde. Es ist mir egal. Wir stehen das durch.“



„Wenn du das sagst.“ Nelly wusste, dass Rüdiger nicht mehr gehen würde. Er war treu wie ein Hund und genau das schätze sie an ihm sehr. Umso trauriger war es, dass dieser treue Hund bald sein Herrchen verlieren würde. Denn egal, was sie ihm auch erzählte, sie wusste, dass sie sterben würde. Und das schon bald.



„Ja, wir stehen das zusammen durch.“, sagte Nelly und lächelte Rüdiger glücklich an.




Ja, das Schlimmste auf der Welt kommt manchmal ziemlich plötzlich. So plötzlich, dass die ganze Welt es kaum glauben kann…



„Das ist ein Desaster!“, rief Laura Ewert und knallte Magdalena McBryan die Zeitung auf den Schreibtisch.
„Laura! Was sollen das?“ Entsetzt starrte die Frau des toten Präsidenten die Beraterin an.
„Weißt du eigentlich, was da draußen vor sich geht? Die Menschen verurteilen deine Pläne wegen dem Hausbau.“



Magda setzte eine abweisende Mine auf und sah auf den Bildschirm ihres Notebooks, dass ein Bild ihrer Heimatstadt Simaluk zeigte. So schäbig und vergammelt, zerbombt und vernichtet es auch war, irgendwie hatte sie sich dort immer wohl gefühlt. Ganz im Gegensatz zu dieser komplizierten westlichen Welt. In Simaluk hätte sich die Bevölkerung niemals so ungehobelt ihrem Präsidenten oder dessen Frau verhalten. Diese Freien Welter hatten einfach einen Anstand.



„Die sollen sich nicht anstellen so. Ich bin trauernde Witwe! Irgendwie muss ich das verarbeiten!“, meinte Magda in gebrochener Sprache.
„Und genau aus diesem Grund glauben Sie dir es nicht. Hast du jemals ein Wort zur Presse gesagt, dich irgendwie medienpräsent gezeigt? Nein, du sitzt hier in deinem Büro und verkriechst dich! Und erzähl mir nicht, du würdest trauern. Du hast ja nicht einmal den Anstand um schwarz zu tragen.“
Stimmt, dachte sich Magda und sah an sich herunter. Sie trug ihre helle Bluse. Erst jetzt bemerkte sie, dass Laura hingegen in gediegenem Schwarz auftrat.



Aber hier war sie ja so oder so unter sich.
„Die Presse ist mir egal. Ich bin First Lady!“




„Warst! Dein Mann ist tot und um Himmels Willen, begreif es endlich!“ Laura wurde langsam immer lauter. Man konnte ihr die Empörung und Wut förmlich im Gesicht ablesen. Magda wusste, dass sie den Präsidenten sehr geschätzt hatte. Klar, wer nicht. Jeder hatte den alten Sack geliebt, das ganze Land war verrückt nach ihm gewesen.
„Magda, die PR-Abteilung läuft heiß, die Telefone stehen nicht still. Wann sagst du etwas vor der Kamera?“
„Das mussen warten. Ich möchten, dass du unseren Flugzeug bereit machst. Wir fliegen nach Rierview.“



„Was?“ Laura verstand die Welt nicht mehr. War sie jetzt vollkommen verrückt geworden?
„…d…d…das kann nicht dein Ernst sein? In einer Stunde übernimmt der Vizepräsident offiziell das Amt und du verschwindest einfach?“
Magda warf Laura einen warnenden Blick zu und sagte dann nur noch harsch:
„In einer Stunde!“
Laura wollte etwas sagen, fuchtelte mit den Armen in der Luft herum, beließ es aber dabei und stampfte aus dem Raum.

Bild16: Magda am Fenster ohne Brille

Als Laura gegangen war zog Magda ihre Brille aus, stand auf und ging ans Fenster. Sie hatten alle keine Ahnung. Sie dachte wohl alle, das hätte etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun, doch da irrten sie sich. Magda interessierte das alles nicht mehr. Sie hatte nur ein Ziel vor Augen. Ein Ziel, auf das sie die letzten Jahre zugearbeitet hatte. Und in wenigen Stunden würde es so weit sein…



Leopold von Werken hatte in seinem Leben schon viele lange Nächte hinter sich gebracht. Schon als Student hatte es kaum ein Wochenende gegeben, an dem man ihn nicht auf irgendeiner Party, in Diskotheken oder an der Strandbar angetroffen hatte. Damals hatte er die nächste meist gut überstanden. Klar, einen Kater hatte er des Öfteren, aber das gehörte ja dazu. Doch was ihm letzte Nacht passiert war, das war eine Premiere. Er hatte einen totalen Blackout.



„Sie sehen schrecklich aus Herr Bürgermeister…“ wisperte er sich selbst zu, als er sein müdes Gesicht im Spiegel betrachtete. Dunkle breite Augenringe dominierten sind Gesicht, woraufhin er reflexartig den Blick vom Spiegel abwandte. Er musste sich nicht mehr quälen als er ohnehin schon tat. Was hatte er nur die ganze Nacht getrieben? Wo war er gewesen? Je länger er darüber nachdachte, desto mehr wurde ihm bewusst, dass er sich nicht mehr erinnern konnte. Das letzte, was er noch wusste war, dass er jemanden kennengelernt hatte. Einen Mann, einen alten Freund?



Wer auch immer es war, er hatte ihm von Annette erzählt und dass sie ihn Hals über Kopf verlassen hatte. Sie fehlte ihm. Dabei war sie gerade einmal einen Tag weg. Er sah zu seinem Handy, dass auf der Kommode lag. Das Display war schwarz; keine neue Nachricht. Sie hatte nicht angerufen, sich nicht gemeldet. Vielleicht hatte er es verdient. Nein, ganz sicher hatte er das. Und sie hatte es herausgefunden und war nun fort. Er honte jetzt nur hoffen, dass sie nicht zur Polizei ging. Wenn das rauskommen würde, wäre er schneller hinter schwedischen Gardinen, als ihm lieb war.
Gerade als er ins Bad gehen wollte, klingelte plötzlich das Handy.



„Hallo? Annette?“, fragte Leopold erwartungsvoll, doch am anderen Ende der Leitung meldete sich eine Männerstimme.
„Nein, ich bin nicht Annette, Herr Bürgermeister.“ Die Stimme klang sehr verschmitzt, schon fast hämisch.

Ja, der Morgen nach einer durchtrunken Nacht kann hart sein, doch manche Nächte stellen sich als die Schlimmsten auf der Welt heraus…

„Wer sind Sie?“, fragte Leopold verwirrt.
„Ich weiß Sie letzten Sommer getan haben und was noch wichtiger ist, was die damit bewirkt haben …“



 
Find ich super, dass Nelly und Rüdiger wieder zusammen sind,aber da steckt mehr hinter Nellys Krebs als sie zugibt oder weshalb ist sie so sicher , dass sie sterben wird? Entweder ist die Krankheit schon so weit fortgerschritten oder man hat früher irgendwelche Experimente mit ihr gemacht, die gründlich schief gegangen sind.
Tja, Loepold hätte mal besser nicht so viel geplaudert,ich habs ja geahnt, dass dies nach hinten losgeht.
Die Frau des Präsidenten wird immer geheimnisvoller ,sehr spannend.Laura ist echt hübsch,ich hab Battlestar Galactica immer gern angeschaut zusammen mit meinem Sohn,mochte Caprica auch sehr gern.
 
Oh, mir fällt auf, Magda hat einen Mac :lol:! Finde ich gut;)!

Der größte Fehler meines Lebens mir keinen Mac gekauft zu haben :D
Dafür dürfen meine Sims einen haben. ;)

Entweder ist die Krankheit schon so weit fortgerschritten oder man hat früher irgendwelche Experimente mit ihr gemacht, die gründlich schief gegangen sind.
.
... wer weiß, wer weiß. Aber mit ihrer Vergangenheit hat es zu tun. Logisch, denn sie kann ja nicht in die Zukunft schauen. :lol:

Übrigens weiß jemand von euch wo man schöne Brillen für seine Simlinge herbekommt?

LG Raphiarts
 
4x05: Fehler, die wir begehen

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Er spürte wie der Schweiß seinen Hemdkragen entlang lief. Der Armani-Anzug saß fest am Körper, fast schon zu fest. Und dennoch behielt er das Tempo bei. Seine Schritte waren laut und schwer, fast wie von einem blutrünstigen Werwolf. So ungefähr war auch seine Körperhaltung. Gebeugt, und die schwere Schrotflinte in den muskulösen Armen. Es war nur eine Frage der Zeit bis es geschah. Sein Opfer konnte nicht entkommen.



Er legte einen Zahn zu, vor ihm schnaufte das Opfer, keuchte und jammerte. Es konnte nicht mehr. Winselnd brach es in einer Ecke zusammen, das Handy dicht am Ohr und stotterte mit Todesängsten etwas in das Gerät.



„Das war die falsche Entscheidung!“ Mit diesen Worten, hob der Hüne das Gewehr, richtete den Lauf aus sein schreiendes Opfer und drückte ab. Dann wurde es endlich still.


Eine Stunde zuvor …



Bellamy Jerkins war geboren für die Luftfahrt.



Schon sein Leben lang hatten ihn Flugzeuge, Hubschrauber und alles, was einfach nur in der Luft fliegen konnte interessiert. Der Sohn eines armen Farmers träumte davon einmal selbst in diese wundervolle Welt eintauchen zu dürfen. Und ja, er hatte seinen Traum erfüllt, er war dem Himmel näher, als er es je für einen armen Farmersjungen erwarten konnte. Er war Mechaniker am Flughafen von Sunset Valley. Zwar kam er damit nicht in die Luft, aber zumindest ins Innere der Maschinen. Eine Ehre. Eine Ehre war es für Bellamy auch immer, wenn er seinen alten Freund Charles Dorsent traf.



Er war einer seiner ältesten Freunde. Charles Dorsent war der Geschäftsführer des größten Bauunternehmens in der Region. Er hatte in den letzten Jahren so ziemlich alles gebaut, was von Bedeutung war. Und Bellamy war stolz darauf diesen werten Herr als seinen alten Freund bezeichnen zu dürfen.



„Bellamy. Schön dich zu sehen!“, sagte der Geschäftsmann und reichte dem Mechaniker die Hand. Bellamy erstaunte es immer wieder, dass Charles keine Berührungsängste hatte und sich nicht schaute auch seine schmutzige Hand zu nehmen. Dankend nahm er sie an und lächelte.
„Mal wieder unterwegs? Soll ich deinen Flieger abfertigen?“
„Lass nur Ballamy, heute werde ich hier abgeholt.“ Charles sah in den Himmel. Die Sonne schien und es war einer der schönsten Tage seit langem.
„Aha, hast wohl wieder einen Auftrag, was?“
„So könnte man es sagen.“




„Scheint was Großes zu sein, wenn man dich schon persönlich abholt.“, meinte der Mechaniker. Doch ehe er sich versah, brummte schon ein Helikopter aus der Ferne herbei.
„Das müsste mein Taxi sein.“
Bellamy war zwar noch nie in der Luft gewesen, aber mit Fluggeräten kannte er sich aus. Und das, was er am Himmel sah, hatte er bisher nur einmal gesehen, im Fernsehen. Es war der Hubschrauber des Präsidenten der freien Welt. Was wollte der auf diesem kleinen Provinzflughafen?
„Der Hubschrauber des Präsidenten? Aber der ist tot.“ Bellamy sah seinen Freund verwirrt an.
„Seine Frau sitzt da drin. Ich soll ihr ein Haus bauen.“



„Und dann kommt die mit einem Hubschrauber hier her und holt dich ab? Mein Gott, die hat nerven …“
Der Helikopter sank zu Boden und die Rotorblätter kamen zum Stillstand. Erst jetzt wurde es wieder angenehm leise. Die Tür des Fluggerätes öffnete sich und eine Frau in einem dunklen Kostüm trat heraus. Es war die Frau des Präsidenten. Wie erwartet.
„Wir sehen uns dann, mach’s gut Bellamy.“ Damit verabschiedete sich der Geschäftsmann vom Mechaniker und ging auf die Frau am Hubschrauber zu.



Bellamy Jerkins hatte in seinem Leben schon viel erreicht. Er hatte es geschafft sich vom armen Bauern in die Stadt durchzuschlagen, sich einen Job gesucht und die tollsten Flugzeuge gesehen, die das Land zu bieten hatte. Doch die Begegnung heute zählte wohl zu den außergewöhnlichsten seines Lebens. Blieb nur die Frage warum die Frau des toten Präsidenten gerade in dieser Region ihr Haus bauen wollte?




Leopold von Werken war geschockt. Sekunden verstrichen, und noch immer blieb er stumm.
„Ach, Herr von Werken … Sie brauchen sich nicht vor mir zu fürchten, zumindest wen Sie sich an das halten, was ich fordere.“, sagte der Man am anderen Ende der Leitung und Leopold erlangte so langsam wieder die Fassung.
„Was soll das?“
„Was das soll? Mein Lieber, die Frage könnte man glatt Ihnen stellen. Was Sie da getan haben, das ist schon ein starkes Stück. Das hätte ich Ihnen nicht zugetraut. Ich weiß eben, wieso ich sie gewählt habe. Oder nicht?“



Leopold konnte sich das Grinsen des Kerles gut vorstellen. Wie konnte er nur so dumm gewesen sein aus dem Nähkästchen zu plaudern? Wenn dieser Mann wirklich wusste, was er getan hatte, dann war er in Gefahr. Alles, was er sich im Leben aufgebaut hatte war in Gefahr. Was würde aus ihm und Annette werden? Wo war sie überhaupt? Wusste sie davon, war sie deswegen weggelaufen? Die Fragen schwirrten wie UFOs in seinem Kopf herum, ziellos und ohne klare Antwort.
„Was wollen Sie?“
„Ich will, dass Sie jemanden in die Freiheit entlassen … das ist alles. Sehen Sie es als das Öffnen eines Käfigs, damit der Vogel wieder frei ist.“
Leopold verstand die Welt nicht mehr. Er sollte jemanden freilassen?



„Freilassen? Wen?“
„Robert Obermeier. Sie sollen ihm Amnestie gewähren.“
„Was? Das… das ist unmöglich! Dazu habe ich nicht die Befugnis!“
„Stimmt …“, der Mann machte eine Pause. „… wenn Sie das nicht tun, dann haben Sie bald gar keine Befugnisse mehr. Es sie denn Sie werden Insassensprecher im Gefängnis. Ich werde Sie wieder kontaktieren. Bis dahin finden Sie einen Weg. Und Herr von Werken, ich meine es Ernst …“
Damit legte er auf und Leopold stand perplex im Raum. Er sollte Robert Obermeier aus dem Gefängnis entlassen? Den Mann, der versucht hatte durch Korruption an die Macht zu kommen? Nein, das konnte er nicht tun. Das konnte er der Stadt nicht antun.



Aber andererseits … was sollte er nur machen? Ach, wenn Annette doch nur hier wäre.


Sie kommt mit dem Hubschrauber!



Jakob konnte nur mit dem Kopf schütteln, als er am Landeplatz des Krankenhauses von Riverview auf den Hubschrauber des Präsidenten wartete. Leider gab es in dieser kleinen Stadt keinen anderen Ort um einen Hubschrauber landen zu können. Aber das interessierte Jakob herzlich wenig. Er machte sich eher um seinen Auftrag Sorgen. Die Pläne waren fertig, alles war so weit bereit. Nun musste die Bauherrin bloß noch dem Auftrag zustimmen. Jakob hätte ja schon längst eine Baufirma verständigt, aber die Frau des ehemaligen Präsidenten hatte ja darauf gepocht ihre eigene Firma zu organisieren. Er war gespannt, mit wem er zusammenarbeiten würde.



Ein seltsames Gefühl war das ja schon. Er hatte fast ein Jahr lang nicht mehr in seinem Beruf gearbeitet. Und dann die Sache mit Manuela, die hatte ihm schon zugesetzt. Er konnte nicht gerade behaupten, dass er sich wohl fühlte. Im Gegenteil, er hätte sich sicherer gefühlt, wenn ihm jemand zur Seite …
„Jakob! Da bist du ja!“



„Susanne?“ Jakob verzog erstaunt das Gesicht, als seine Exfrau Susanne auf ihn zu gerannt kam.
„Was machst du hier?“
„Ich bin hier um dir zu helfen. Schon vergessen, ich bin Baubeauftragte der Stadt. Und da die gute Frau des Präsidenten auf einem Grundstück der Stadt baut, muss ich mir das ansehen.“ Susanne grinste breit.



„Spinnst du? Das ist mein Auftrag!“
„Nur die Ruhe, ich will dir ja nicht den Auftrag wegnehmen, ich will dich unterstützen. Du bist doch so lange aus deinem Beruf draußen gewesen, da kannst du etwas Hilfe doch sicher gebrauchen, oder?“
Jakob konnte es nicht fassen. Was sollte das? Susanne war wirklich der letzte Mensch, der ihr jetzt helfen konnte.
Doch ehe, er sich gegen sie wehren konnte, flog bereits mit viel Lärm der Helikopter auf das Krankenhaus zu.



„Und? Was sagst du? Soll ich bleiben?“, fragte Susanne und lächelte noch immer. Der Hubschrauber setzte nun zur Landung an.
„Ich … ich …“ Der Lärm der Rotoren übertönte Jakob und Susanne nickte zufrieden. Sie würde bleiben.
Als der Hubschrauber am Boden war, und alles zum Stehen kam, war es so weit. Die Tür öffnete sich. Erst stieg die Witwe aus und blickte mit Sonnenbrille und Hut dem sonnigen Himmel entgegen. Doch, die zweite Person, die ausstieg hatte niemand erwartet. Jakob traute seinen Augen nicht. Geschockt warf er Susanne einen verwirrten Blick zu. Der Mann, der dort mitausstieg hatte ihm gerade noch gefehlt …



„Mein Gott … Jakob, das ist dein Vater!“




Simon Smolmak von Smolmak Cosmetics Inc. War einer der erfolgreichsten Geschäftsmänner von Riverview. Seine Fabrik war eine der letzten, die die Rezession ohne Verluste überstanden hatte. Das hatte er nicht zuletzt seinen unerbittlichen und harten Methoden sein Geschäft zu lenken zu verdanken. Er scheute vor nichts zurück. In drei Kriegen hatte er gedient, dreiundfünfzig Terroristen getötet und den Frieden in der Welt gesichert. Er war eine Kämpfernatur durch und durch. Und das spiegelte sich in seinen Absatzzahlen wieder. Jedes Jahr steigerte er seinen Umsatz um das doppelte.
Ja, Simon Smolmak würde alles tun um seine Firma am Laufen zu halten. Alles, einfach alles …



Tobias Ziegler arbeitete erst einige Monate im Unternehmen von Simon Smolmak, galt jedoch als Naturtalent im Chemielabor. Es war kurz vor Feierabend, als Tobias seinen Forschungsbericht an den Geschäftsführer bringen wollte. Eine Ehre, über die er sich immer wieder freute. Dieser Job war das Beste, was ihm seit langem passiert ist.
Er wollte gerade an der Bürotür des Managers klopfen, als er merkte, dass sie einen Spalt offen stand. Simon Smolmak telefonierte, sah Tobias aber nicht.



„… ja … ich habe Ihre Werte gesehen. Sie hält nicht mehr lange durch! Ja … ja!!! Ich will diese Proben verdammt! Wissen Sie, was uns das kostet? Wenn es sein muss, schlachte ich sie persönlich ab! Ich habe Ihr gesagt, wenn Sie sich weigert, werde ich ihren Mann umbringen lassen…“ Tobias schluckte. Hatte er sich gerade verhört?

„… ja, ihr Name ist Nathalie Himbert. Ja … sie ist infiziert.“



Damit rutschte Tobias das Herz in die Hose und er ließ den Bericht fallen. Es knallte laut, als die Plastikmappe zu Boden fiel und sofort schaute Marcel ihm in die Augen. Und der Blick, dem Tobias sich jetzt ausgesetzt fühlte sagte in einer Millisekunde alles. Es war vorbei. Er war tot.
„Ich muss auflegen…!“, sagte der muskulöse Geschäftsmann ganz ruhig, ließ seinen Blick aber nicht von Tobias. Der wachte aus seiner Starre auf, zückte sein Handy und rannte los.



Er musste jemanden warnen. Irgendwen! Ohne zu überlegen wählte er die letzte Nummer, die er angerufen hatte.
Hinter sich hörte er die schweren Schritte des Hünen.



„Ja… ja hier ist Tobias … ich … ich … Sie müssen Nelly warnen! Sie … sie ist in Gefahr! Gott er wird sie töten! Er wird Rüdiger töten! Er wird … er …“, plötzlich stolperte er über ein Druckerkabel. Mit aller Kraft krabbelte er in eine Ecke. Alles tat ihm weh. Er war vollkommen blass im Gesicht. Vor Angst hatte er sich sogar schon in die Hose gemacht. Sein Körper zitterte. Nichts ging mehr.



Und als der Riese ihm den Lauf der Flinte vor die Nase hielt, schloss er nur noch die Augen und betete. Er betete, dass es schnell vorbei gehen würde.
Dann ertönte der Schuss.



Es wurde endlich still…


 
Das Ganze wird ja immer verzwickter....... =) Nelly ist nun infiziert (womit genau?), Leopold wird erpresst, und was hat Jakobs Vater eigentlich mit dem Ganzen zu tun? :ohoh:

Übrigens, das habe ich nicht so ganz mitbekommen, Manuela liegt doch immer noch im Koma, oder? Vielleicht wird sie ja noch aufwachen........ *hoff* :)

Nur ein kleines Manko muss ich jetzt nun doch anmerken, in den letzten 2-3 Folgen hattest du leider immer mal wieder ein paar kleine Fehler, und mich stört sowas immer beim Lesen... :( hast du vielleicht irgendjemanden, der dir deine Geschichten probeliest?

Ansonsten könnte ich dir ja die Fehler schreiben, die mir in der letzten Folge aufgefallen sind, wenn du möchtest....

Liebe Grüße :hallo:
Lotusbluete
 
Oh Gott, da geht es ja wirklich drunter und drüber :zitter:
Ich dachte zuerst, dieser Lockenkopf hält Annette gefangen, aber am Schluss stellte sich ja heraus, dass Tobias das Opfer war. Oh nein, jetzt sind Nelly und Rüdiger ja total in Gefahr. Sieht ja nicht gerade so aus, als ob dieser Simon vor irgendetwas zurückschreckt.
Ich merke schon, diese Staffel wird spannender denn je. %)

Ach ja, und ein kleines Fehlerchen ist mir aufgefallen. Der Kerl heißt doch Simon, oder? Einmal hast du stattdessen aus Versehen Marcel geschrieben ;)
 
Ansonsten könnte ich dir ja die Fehler schreiben, die mir in der letzten Folge aufgefallen sind, wenn du möchtest....

Und jetzt schäme ich mich:ohoh:
Ich bin einfach etwas zu ungenau in der letzten Zeit. Sorry, aber ich hinke mit den Folgen ziemlich hinterher. Deshalb schaffe ich es nicht immer alles so hundertprozentig zu überblicken.
Aber ich hab die Woche jetzt frei und da hoffe ich, dass ich etwas Luft gewinne und mich dann wieder genauer mit meinem Geschreibsel auseinandersetzen kann.
Aber trotzdem danke für das Angebot, komme gerne darauf zurück, wenn's mal wieder enger wird.

Ach ja, und ein kleines Fehlerchen ist mir aufgefallen. Der Kerl heißt doch Simon, oder? Einmal hast du stattdessen aus Versehen Marcel geschrieben

Oh ja ... mein alter Fehler, der immer und immer wieder passiert. SORRY!!!

Wer meine Serie von Anfang an verfolgt hat, wird schnell merken, dass mir das unglaublich oft passiert. Zuerst war es mit Rüdigers Mutter, die Anfangs Sylvia hieß, dann aber Karian. Später Andre Duneufe, der ihrgendwann mal kurt Chaupard hieß. Usw. Das kommt daher, dass ich einmal so viele verschiedene Charaktere hab, dass ich manchmal den Überblick verliere. Und zum anderen, dass wenn ich neue Leute erschaffe sie so oft zum benenne, bis ich denke, dass der Name zum Charakter passt.

Marcel war eigentlich Franzose und brünett. Jetzt heißt er Simon, ist Skandinavier und ist blond. Franzosen hab ich genügend. Ich glaub ich hab da so einen frankophilen Tick. :D

Aber danke für die Tipps.
Ohne aufmerksame Leser wie euch würde ich in meinem Fehlerwald versinken.

LG Raphiarts
 
4x06: Erinnerst du dich noch?

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Das Leben ist lang. Manchmal kommt es uns so lang vor, dass wir beginnen Dinge zu vergessen. Wir vergessen alte Dinge, die uns früher Freude bereitet haben. Wir vergessen aber auch Menschen, die wir früher für unabdingbar gehalten haben. Doch am allerliebsten vergessen wir eines: Schmerzen.



Und wer einmal richtig verletzt wurde, geblutet hat und dann nur noch hoffte diese schrecklichen Dinge zu vergessen, der weiß wie schmerzlich es sein kann, wenn einen die Erinnerung wieder einholt …



Jakob Winter erstarrte. Sein Körper verkrampfte und er spürte wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich. Das konnte unmöglich wahr sein. Er konnte nicht hier sein! Jakob konnte nicht tun, als zu zusehen, wie es geschah. Und während die Sekunden verstrichen und sich der Man auf ihn zubewegte, kam alles wieder hoch. All die Qualen, all die Schmerzen, die er durch ihn erlitten hatte. Fast zehn Jahre hatte er es geschafft ihn aus seinem Leben auszublenden, zu vergessen, was er ihm angetan hatte. Doch dieser Moment, diese Sekunden hatten alles verändert. Denn er war wieder da, Jakobs Vater, Charles Dorsent.



„Jakob … Jakob!“ Susanne, die neben dem Architekten stand, stieß ihn unsanft an. Jakob erwachte augenblicklich aus seiner fast-Totenstarre und schluckte. Dabei starrte er immer noch auf den Mann in Anzug, der ihm nun gegenüber stand.
„Kennen Sie sich?“, fragte die Frau des toten Präsidenten, Magda McBryan und sah verstört zu den beiden Männern.



„Das … das ist mein Sohn.“, verkündete Charles kühl und versuchte sich ein Lächeln abzugewinnen.
„Oh … also ja… das sein ja Zufall großer.“ ´



„Willkommen in Riverview.“, sagte Susanne und reichte der Frau lächelnd die Hand. Die musterte Susanne erst und nahm dann etwas verwirrt die Hand an.
„Ich bin Susanne Winter. Die Baubeauftragte der Stadt Riverview. Mein herzlichstes Beileid.“
„Danke. Ich sein froh endlich hier zu sein.“, gab die Witwe zu und sah dann gespannt zu Jakob, der immer noch stumm da stand.
„Wir kennen uns schon ja, Herr Winter … Winter … sagen Sie, seien Sie beide verheiratet?“
Susanne seufzte. „Geschieden.“




„Was ist jetzt? Kommen Sie? Wir haben viel zu besprechen. Ich wollen neues Haus bauen!“, drängte Magda und deutete auf einen großen Wagen, der unweit des Landeplatzes stand.
„Nein.“ Jakob sah kurz zu Magda, stierte dann aber sofort wieder seinen Vater an.
„Wie bitte? Was Sie meinen?“



„Ich kann das nicht, Frau McBryan. Tut mir Leid. Nicht unter diesen Umständen.“
Mit diesen Worten drehte sich der Architekt um und wollte gehen. Doch Susanne hielt ihn fest.
„Jakob …“, flüsterte sie ihm mahnend zu, doch der schüttelte nur den Kopf.
„Du weißt wieso ich das nicht tun kann…“
Damit löste er sich aus dem Griff seiner Exfrau und ging davon, stieg in seinen Wagen und war verschwunden. Verwirrt blickten die übrigen Personen einander an.
„Was nun?“, fragte Magda, die die Welt nicht mehr zu verstehen schien und sah zu Susanne.



„Äh… also … keine Sorge. Fahren Sie schon mal ins Rathaus. Meine Kollegen von der Bauaufsicht haben bereits den Konferenzraum vorbereitet.“ Susanne versuchte sich ein aufmunterndes Lächeln aufzusetzen.
„Aber mein Sohn möchte doch nicht … Hören Sie, wenn ich gewusst hätte, dass sie gerade meinen Sohn als Architekten ausgewählt haben, dann wäre ich nie hergekommen.“
„Aber nein, ich brauchen Sie, Charles. Ihre Firma sein die beste in gesamten Region. Wenn ich gewissen, dass Jakob ihr Sohn, dann ich hätten niemals …“



„Frau McBryan. Vertrauen Sie mir, ich krieg das schon hin. Fahren Sie beide ins Rathaus. Ich bringe Herrn Winter.“
„Seien Sie sicher?“
„Ja, ich werde ihn überreden. Vertrauen Sie mir!“
Die beiden Frauen sahen sich tief in die Augen, und schließlich nickte die Frau des toten Präsidenten.
„Einverstanden. Ich fahre in der Limousine. Charles, Ihnen habe ich ein eigenes Fahrzeug besorgt. Ich muss noch einige Telefonate führen, wenn Sie verstehen.“
„Natürlich, Frau McBryan.“



Susanne war klar, dass das, was sie vorhatte nicht einfach werden würde. Es gab nicht auf der Welt, was Jakob weniger leiden konnte, als seinen Vater. Doch Susanne war zuversichtlich. Er hasste zwar seinen Vater, doch es gab etwas, dass Jakob sehr leibte: Geld.





Karin Himbert war ein Mensch, von dem man sich erzählte, dass sie keine Gefühle hatte. Sie hatte nicht getrauert, als ihre fünf oder sogar sechs Ehemänner vom Totengräber zur Ruhe gelegt worden waren. Sie hatte keine Regung gezeigt, als vor zehn Jahren zwei Flugzeuge in zwei Bürotürme geflogen waren und es interessierte sie herzlich wenig, dass überall auf der Welt die Menschen hungerten und starben. Ja, Karin Himbert war in ihrem Innern ein Eisklotz. Verdorrt, abgehärtet und total emotionslos.
Doch an diesem Tag sollte es sich ändern …



Karin Himbert war erstarrt. Sie traute sich kaum etwas zu sagen. Alles was sie tat war schweigend und entsetzt zuzuhören. Der Mann keuchte, schnappte nach Luft und schrie. Dann geschah das unglaubliche: ein Schuss fiel. Und alles wurde still. Karin Himbert hatte gerade gehört, wie am anderen Ende der Leitung jemand erschossen worden war. Und diese schrecklichen, von Todesschreien erfüllten Sekunden verbissen sich in ihrem kalten Herz. Mit zitternden Händen legte die das Handy zur Seite und sah aus dem Fenster. Ihr gingen die Worte des Mannes nicht mehr aus dem Kopf.



„Ja… ja hier ist Tobias … ich … ich … Sie müssen Nelly warnen! Sie … sie ist in Gefahr! Gott er wird sie töten! Er wird Rüdiger töten! Er wird … er …“ Dann fiel der Schuss und Karin wurde augenblicklich schlecht. Sie hielt sich gerade noch so an einer Couch fest und setzte sich. Alles war so verwirrend… so unglaublich … das … das konnte nicht wahr sein …
Nelly und Rüdiger waren in Gefahr? Karin wusste nicht was mit ihr geschah, sie wusste nicht was sie tun oder lassen sollte. Sie wollte gerade aufstehen, einen Schluck Wasser trinken, als ihr Kreislauf versagte und sie zusammensank. Alles drehte sich plötzlich. Das konnte alles nicht wahr sein …



Annette Obermeier war jemand, der eigentlich nichts vergas. Sie vergas niemals ihre Rechnungen zu bezahlen, ihren Patienten rechtszeitig ihre Medikamente zu geben oder die Geburtstage ihrer Lieben.
Doch als Annette an diesem Tag die Augen öffnete hatte sie vergessen, was passiert war, nur um fast im gleichen Moment die Hölle auf Erden zu erleben…
Annette riss die Augen auf.



Es war dunkel, still und feucht. Es dauerte eine Weile bis sich ihre Augen an die dunkle Umgebung angepasst hatten, aber dann sah sie die ganze Misere. Wo war sie? Und warum saß sie in einer Höhle? Verwirrt sah sie sich um. Schwaches Licht kam von einem kleinen Strahler am Boden.
Angst hatte sie noch keine, obwohl sie das auch etwas wunderte Schließlich war sie gerade aufgewacht und befand sich auf mysteriöse Weise in einer Höhle. Was war passiert? Annette dachte nach, doch … es kam einfach nichts. Sie hatte es wohl vergessen. Sie lehnte sich zurück, stieß dabei mit dem Kopf an die Wand. Das tat höllisch weh. Sie hatte eine Beule am Kopf. Hatte sie jemand geschlagen?



Doch ehe sie weiter nachdenken konnte, hörte sie plötzlich Schritte. Sie kamen näher. Jetzt begann Annette sich Sorgen zu machen. Und endlich kam auch die Angst hoch.
„Hallo?“, fragte sie mit schwacher Stimme, was sie selbst etwas schockte.
„Wer ist da? Hallo!“
Die Schritte wurden lauter und dann tauchten Füße aus der Dunkelheit auf. Es war eindeutig ein Mann.



„Hm … du bist wach.“, sagte eine schwache, männliche Stimme. Doch Annette konnte das Gesicht des Unbekannten nicht erkennen. Wer war er? Und was wollte er von ihr? Sofort dachte sie an das Schlimmste. War er ein Vergewaltiger? Ein Mörder? Angstschweiß zeigte sich auf der Stirn der jungen Ärztin.
„Was wollen Sie von mir?“
„Ach Annette… was ich will spielt keine Rolle. Nicht mehr. Wer sie will, das ist das einzige, das zählt.“
„Was? Wer sind Sie? Was soll das?“ Annette wurde angst und bange. Der Kerl klang wie ein Geisteskranker. Sie musste einen Weg finden von hier zu verschwinden.



„Sie werden uns alle erlösen. Und den Weg weisen. Alls was wir tun müssen ist zu glauben.“
„Hören Sie damit auf! Sie machen mir Angst!“ Annette selbst erschrak bei ihrer Reaktion. Das war doch alles verrückt.
„Prätor, sie ist so weit. Wir können nun beginnen!“
„Prätor?“ Annette dachte nach und dann ging ihr ein Licht auf.
„Die Kinder der Vielen … Sie … sie gehören zu Ihnen.“
Der Mann lachte leise und Annette merkte, wie er den Kopf schüttelte.



„Oh nein, die Kinder der Vielen sind schwach. Sie können nicht das volle Potenzial der Götter sehen. Nur durch uns wird ihre Macht klar und deutlich. Wir sind ihre Werkzeuge, ihre … Krieger.“
Annette traf es wie ein Pfeil durchs Herz. Alles an ihrem Körper schien vor Angst zu zittern. Die Krieger des Lichtes … Sie befand sich tatsächlich in der Gewalt dieser militanten Glaubensgruppe.



Annette hatte schon viel von ihnen gehört. Sie glaubten nicht an den einen Gott, sondern waren Anhänger der antiken Götter. Sie glaubten, dass nur ihre Götter die einzig wahren waren. Und sie sahen sich als Kreuzritter, die diese Botschaft, auch gewaltsam, in der Welt verbreiten sollten.
„Was wollen Sie von mir?“
„Von dir nichts, mein Kind. Du bist wie wir alle nur Mittel zum Zweck. Aber glaub mir, wenn wir Erfolg haben, dann wird die Welt eine bessere sein.“




Ja, wir alle vergessen. Wir vergessen alte Wunden, die man uns zugefügt hat. Wir vergessen wie es ist Schmerz zu erfahren. Doch wenn wir vergessen haben, was Gefahr bedeutet, kann uns das schneller zum Verhängnis werden, als uns lieb ist.



„Was meinen Sie mit Erfolg? Was haben Sie mit mir vor?“ Annette war käsebleich vor Angst.
„Du meine Liebe, bist der Garant dafür, dass wir unseren göttlichen Auftrag erfüllen. Du wirst das erste Opfer sein…“
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Das Leben ist lang. Manchmal kommt es uns so lang vor, dass wir beginnen Dinge zu vergessen. Wir vergessen alte Dinge, die uns früher Freude bereitet haben. Wir vergessen aber auch Menschen, die wir früher für unabdingbar gehalten haben. Doch am allerliebsten vergessen wir eines: Schmerzen.[FONT=&quot]
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Oh ja. Manchmal ist das ja aber auch gut; aber gerade wenn ein Mensch einem etwas Schmerzhaftes angetan hat und man dieses später wieder vergisst, kann die Gefahr bestehen, dass ebendieser Mensch einem wieder Schmerzen zubereitet, weil man die alten vergessen hat. Aber ansonsten ist es ein gutes Mittel des Gehirns, um sich von alten, nicht mehr aktuellen Lasten zu befreien.

Tja, und Jakob kann einfach nicht wieder glücklich werden, so schaut’s aus! Jetzt wäre wenigstens seine Karriere wieder etwas aufwärts gegangen, aber nein, sein verhasster Vater macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Warum nur? Was ist da vorgefallen, dass Jakob nicht einfach über seinen Schatten springen und die Schmerzen (wie oben) vergessen kann?

Und, uaaaaaa, eine Sekte! Ich finde Sekten unglaublich spannend. Das sind ja immer ganz spezielle Gemeinschaften, bei denen es oftmals noch um viel mehr geht als bei «normalen», weil ja immer noch eine höhere, nicht fassbare Gewalt – «Gott» oder was auch immer – im Spiel ist, mit der den Untertanen eindrucksvoll gedroht werden kann.

Und Nelly darf nichts passieren, damit das mal klar ist!? :scream:

Aber das liegt ja wie immer in deinen Händen. Ich freue mich schon, zu lesen, was du daraus formst. :)

LG :hallo:

Edit: Wow, gratuliere – die fünfte Seite ist angebrochen. :D :)
 
@ moonlight shadow:

Schön, dass ich so viele Fragen aufgeworfen habe ... Mann, das macht mich glücklich=) (Bin ein kleiner Sadist:ohoh:)

Und ja, ich habe Luxusassessoires und Traumkarrieren jetzt ganz neu. Aber damit weiß ich im Moment nicht viel anzufangen. Mal sehen, vielleicht ergibt sich noch mehr.
Wobei ich finde, dass Karins Frisur schrecklich ist. Aber genau das ist gut so. Die Frau ist ja auch nicht gerade die beste. :lol:


Ομνικρον;3855606 schrieb:
Und, uaaaaaa, eine Sekte! Ich finde Sekten unglaublich spannend. Das sind ja immer ganz spezielle Gemeinschaften, bei denen es oftmals noch um viel mehr geht als bei «normalen», weil ja immer noch eine höhere, nicht fassbare Gewalt – «Gott» oder was auch immer – im Spiel ist, mit der den Untertanen eindrucksvoll gedroht werden kann.

Oh ja, Sekten sind wirklich klasse, besonders wenn man eine Serie über Geheimnisse schreibt. XD Da hat man dann besonders viele Möglichkeiten. Aber lass dich überraschen, diese Sekte ist nicht wie andere...

Ομνικρον;3855606 schrieb:
Edit: Wow, gratuliere – die fünfte Seite ist angebrochen. :D :)

Danke, kann es kaum glauben, dass es schon so viele sind. Ich hoffe, da kommen noch ein paar. ;)

LG Raphiarts
 
4x07: Vergeben und vergessen

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Leopold von Werken hatte in seinem Leben oft vergeben müssen. Er hatte seinen Eltern vergeben, als sie ihn als Kind nicht aufs Gymnasium schickten, sondern sich für die ländliche Gesamtschule entschieden, wo man ihn für seine Herkunft und Wohlstand das Leben schwer machte. Später hatte er Annette vergeben müssen, dass sie ihn für tot erklärt hatte. Doch dem Mann, dem er nun vergeben sollte, sprengte seine Vorstellung.



Robert Obermeier. Er sollte dem Mann Amnestie gewähren, der ihn vor zwei Jahren fast umgebracht hatte. Einen Mann, der versucht hatte durch Korruption und Veruntreuung an die Macht zu kommen. Leopold konnte sich keinen besseren Ort vorstellen, als dort wo sich Robert Obermeier gerade befand: Dem Staatsgefängnis von Riverview.



Aber er hatte womöglich keine andere Wahl. Dieser Unbekannte Mann bedrohte ihn. Er würde alles über Leopold an die Öffentlichkeit bringen, er würde über den größten Fehler seines Lebens erzählen, ein Fehler, der nun alles zerstören könnte.
Nein, so leicht würde er nicht aufgeben. Es musste einen anderen Weg geben. Aber bis dahin musste er versuchen dem Wunsch seines Erpressers nachzukommen, so schmerzhaft das auch war.



„Herr Bürgermeister, ich habe die Unterlagen, die Sie angefordert haben.“, sagte Sandy, die gerade in den Raum kam und legte einen Stapel Bücher auf den Schreibtisch.



„Hören Sie, es geht mich ja nichts an, aber warum wollen Sie etwas über Amnestie wissen? Ihnen ist schon klar, dass so etwas große mediale Konsequenzen mit sich bringen kann.“
Leopold staunte nicht schlecht. Mediale Kompetenzen… Womöglich war Sandy doch schlauer als ihr Ruf es versprach.
„Was meinen Sie Sandy?“
„Ach, ihr Vorgänger hat das auch versucht. Er hat einen 81 jährigen Sträfling entlassen, wegen des Alters. Das hätte ihm fast den Titel gekostet. Die Presse hat ihn zerrissen. Das hätten Sie lesen sollen. Die sind nicht zimperlich mit ihm umgegangen. Aber sie waren ja zwei Jahre von der Bildfläche verschwunden. Sie hätten sich mehr für Riverview interessieren sollen.“
Leopold lächelte Sandy leicht an.



„Danke Sandy. Ach und, das bleibt bis auf weiteres unter uns.“
„Wie Sie meinen, Sir. Das verstehe ich.“
Als Sandy den Raum verließ stutzte der Bürgermeister plötzlich. Sie verstand es? Was meinte sie damit?
Leopold stand auf und rieb sich die Augen. Er war wohl schon vollkommen verrückt geworden. Sandy hatte sicher nichts damit zu tun. So ein Unsinn aber auch. Offensichtlich waren die letzten Tage wohl zu viel für ihn gewesen. Erst Annettes Verschwinden, der Tod des Präsidenten und jetzt die Erpressung. Vielleicht wäre es besser, wenn er sich etwas hinlegen würde. Ruhe hatte noch nie jemanden geschadet.



Rüdiger Himbert verließ das Haus und Nelly lächelte. Zum ersten Mal seit Wochen hatte Nelly wieder gelächelt. Sie erinnerte sich schon nicht mehr daran, wann sie das letzte Mal so glücklich gewesen war. Rüdiger war toll, einfach perfekt für sie. Doch ihre Freude wurde schnell wieder getrübt, als die Schmerzen wieder anfingen.



Schnell ging sie hoch ins Bad, öffnete den Alibert-Schrank und griff nach den Tabletten. Ihre Hände zitterten so stark, dass sie es kaum schaffte die Pillendose zu öffnen. Doch schließlich klappte es und mit einem Satz schluckte sie die Weisen Wunderbringer herunter. Es dauerte einige Minuten bis die Übelkeit und der Schwindel sich legten, dann ging es ihr wieder einigermaßen gut. Sie musste es Rüdiger sagen. Es hatte einen Sinn mehr es zu verheimlichen. Aber sie hatte Angst. Sie hatte Rüdiger schon einmal verloren. Sie hatte Angst davor, dass es ein weiteres Mal passieren konnte. Das würde sie nicht verkraften, niemals …
„Nelly???“ Die junge Frau erschrak, als sie plötzlich die Aufgeregte Stimme hörte.
„Nelly, bist du zu Hause?“ Nelly stutzte, als sie erkannte, wer gekommen war.



„Karin?“, sagte sie verwirrt und ging die Treppe hinunter. Dort stand sie, ihre Schwiegermutter. Die Frau, die Nelly wohl am wenigsten leiden konnte. Und nicht nur sie. Nelly konnte sich keinen Menschen vorstellen, der diese Schreckschraube mögen oder gar lieben konnte. Sie war sogar davon überzeugt, dass selbst Rüdiger nicht viel für sie übrig hatte. Obwohl er das niemals zugeben würde.



„Nelly, gut dass du da bist. Ich … ich hab gerade einen schrecklichen Anruf erhalten.“, stotterte die ältere Frau aufgeregt. Nelly versuchte die Situation zu fassen. Sie hatte diese Frau noch nie so aufgelöst gesehen. Es musste etwas wirklich Schreckliches passiert sein.
„Was ist los? Wer hat dich angerufen?“
„Tobias. Dein … Mitbewohner von hier …“
Jetzt war Nelly noch viel verwirrter. Warum um alles in der Welt rief er ihre Schwiegermutter an?
„Er hat mir etwas erzählt, dass du … dass du in Gefahr wärst. Ich … ich …“ Karin musste nach Luft schnappen und hielt kurz inne.
„Was ist? Was ist mit ihm?“



„Er … er ist tot, Nathalie. Er wurde erschossen. Ich habe es gehört … er wurde einfach erschossen…“



Krach machte es auf einmal. Die Welt blieb stehen, alles wurde hell, dann dunkel. Nathalie Himbert verschlug es die Sprache. Und für den Bruchteil einer Sekunde glaubte sie sofort selbst tot umzufallen. Denn das, was sich gerade vor ihr auftat war unfassbar, so unfassbar, dass es Nelly Angst machte. Karin weinte. Da waren tatsächlich Tränen …
Doch auf diesen schock folgte sofort ein weiterer auf dem Fuße. Ihr Mitbewohner Tobias war tot? Er … war tot … Nelly musste sich die Worte der alten Frau erst durch den Kopf gehen lassen um zu begreifen, was das bedeutete.



„Was sagst du da… er … er ist tot?“
„Ja… und du .. und Rüdiger … er … er sagte, dass ihr in großer Gefahr seid. Nelly, was ist los? Was wird hier gespielt?“
Und mit diesem Moment wurde Nelly klar, dass das Versteckspiel zu Ende war. Denn ab jetzt stand alles auf dem Spiel und nicht mehr nur ihr eigenes Leben …
„Nelly, was ist los? Ich weiß, dass du mir etwas verheimlichst! Rede mit mir! Rüdiger kannst du vielleicht etwas vormachen, aber nicht mir! Ich bin eine Menschenkennerin!“
Nelly konnte sich nicht fassen, sie konnte sich nicht konzentrieren. Alles war so wage, so fragil geworden. Vielleicht war es doch besser, wenn sie es wusste, möglicherweise konnte sie ihr sogar helfen.

„Karin, was ich dir jetzt erzähle, wird alles verändern. Und du musst mir verzeihen, dass ich damit nicht eher zu dir gekommen bin …“




Jakob Winter atmete tief durch. Das war wie ein Alptraum. Es schmerzte sehr diesem Mann wieder entgegen zu treten. Er dachte daran, wie sie damals vor Jahren auseinander gegangen waren. Wie er die Tür geknallt, geschrien und gegangen war. Dieser Mann hatte alles zerstört. Alles, woran Jakob geglaubt hatte, was er geliebt hatte: Seine Familie.



„Jakob … da bist du ja.“, sagte Susanne, die sich Jakob auf der Parkbank näherte. Mit mitleidigem Blick betrachtete sie ihren Exmann und setzte sich neben ihm.
„Ich hasse ihn.“, sagte er knapp und sein Blick bleib eisern.
„Ich weiß. Und ich verstehe es. Denn das, was er getan hat, das ist unverzeihlich.“



„Unverzeihlich … ts … für dich sagt es sich so leicht. Du bist nicht mit ihm verwandt. Du weißt nicht wie viel mir alles bedeutet hat. Alles! Er hat es zerstört! Er hat es mir genommen!“ Jakob sah Susanne an, als ob er auf sie wütend wäre.
„Ach ja, ich weiß nicht wie das ist? Jakob, ich war viele Jahre lang deine Frau. Ich habe diesen Mann genauso gut gekannt wie du. Ich habe alles miterlebt.“
Jetzt stand Jakob auf und schüttelte erbost den Kopf.



„Du hast doch keine Ahnung! Du …“, prustete er los, doch Susanne baute sich vor ihm auf.
„Ich habe Ahnung, Jakob! Dein Vater war nicht besser als meiner! Er hat deine Mutter misshandelt, sie geschlagen und obendrein gesoffen. Verdammt, das habe ich alles miterlebt! Ich bin nicht dumm!“



Susanne sah ihm tief in die Augen, wobei sie den Schmerz förmlich sehen konnte.
„Du .. du hast ja Recht. Es tut nur so weh. Wenn ich an den Tag denke, als meine Mutter tot auf dem Boden lag … mein Gott, sie hat sich mit einem Küchenmesser das Leben genommen! Und warum? Warum??? Nur weil dieses Arschloch sie wie Dreck behandelt hatte… ich hätte nicht so früh ausziehen sollen, wer weiß, vielleicht hätte…“



Susanne ohrfeigte Jakob plötzlich.
„Spinnst du?“
„Wach auf! Du bist hier der Spinner! Du hast dir nichts vorzuwerfen. Dein Vater war ein Arsch. Aber er hat sich geändert. Weißt du eigentlich was mit ihm los war, als er deine Mutter tot gefunden hatte? Weißt du das? Nein, natürlich nicht. Du warst blind vor Wut. Du hast ihm alles an den Kopf geworfen, ihm die Schuld an allem gegeben. Aber ich sag dir jetzt was: Für Eheprobleme sind immer beide Seiten Schuld. Deine Mutter war keine Heilige, auch wenn du das immer so darstellen willst.“



Susanne hatte sich in Rage geredet und spürte nun wie ihr Herz raste. Geschockt starrte Jakob sie an, dem die Worte fehlten.
„Er war am Boden zerstört. Dein Vater hat viele Jahre gebraucht um das alles zu überwinden. Er hat schließlich alles verloren, seine geliebte Frau und seinen einzigen Sohn. Du hast ja nie mit ihm gesprochen…“
„Er… er war doch schuld…“, stotterte Jakob wie ein kleines Kind und sah in die weite Welt hinaus.
„Ja, er war Schuld, deine Mutter jedoch nicht unschuldig. Vielleicht ist es Zeit, dass du mit ihm sprichst und versuchst ihn zu verstehen, dass…“



„Nein! Nein … das … Susanne … ich kann das nicht.“
Susanne nahm seine Hände und sah ihm helfend an.
„Wir schaffen das. Ich verspreche es dir. Aber lass dir deshalb nicht diesen Auftrag entgehen. Damit könntest du wieder erfolgreich werden. Nur das sollte zählen.“
Am liebsten hätte sich Jakob jeglicher Verantwortung entzogen und wäre gegangen. Doch irgendetwas hielt ihn fest, ließ ihn nicht fortgehen. Was Susanne sagte schmerzte zwar, war aber irgendwie auch die Wahrheit. Und möglicherweise war nach so langer Zeit wirklich die Zeit gekommen einen Schritt auf seinen Vater zuzumachen, ihm vielleicht endlich zu verzeihen, auch wenn das das schwierigste sein würde, was ihm je bevorstand...


Ja, wir Menschen können vergeben und vergessen. Einige müssen schwere politische Konsequenzen in Kauf nehmen um jemandem zu vergeben, der es in ihren Augen nicht verdient hat. Andere haben vergessen wie es ist Gefühle zu zeigen. Und wieder andere stehen am Scheideweg, soll ich meinem Vater vergeben oder nicht?
Doch was ist, wenn es Menschen gibt, die nicht vergessen und schon gar nicht vergeben können?
Ja, diese Menschen können uns gefährlich werden…



Magda McBryan saß in ihrer Limousine. Und während sie da so saß musste sie lächeln. Zwar hatte sie dazu keinen Grund, denn gerade war ihr Ehemann verstorben, aber trotzdem lächelte sie. Denn sie wusste, dass es bald so weit sein würde. Lange hatte sie darauf gewartet. Und jetzt endlich würde sie es zu Ende bringen …
Langsam kramte sie in ihrer Handtasche und zog ein kleines Foto heraus, das schon etwas mitgenommen aussah.
„Ach mein Lieber Aleksander … bald wird es so weit sein. Ich werden sorgen dafür, dass alles gerecht werden. …“


 
Hi Raphiarts,
hab´ mir nochmal die komplette Geschichte durchgelesen, war aus zeitlichen Gründen ja schon eeewig nicht mehr on. Also deine Story gefällt mir ausgesprochen gut, und mich haben die runtergeklappten Wände und dieser Diamant überhaupt nicht gestört. Anfänger? Das ich nicht lache, nimm´s dir nicht so zu Herzen, ist albern. Die Bilder sind große Klasse und der Text stimmig und spannend. Soviel dazu. - Also Rüdiger gefällt mir am besten, ich liiiiiebe ihn! Nelly wird wieder gesund und bekommt von Rudi-Maus ein Baby, eben glückliche, kleine Familie. Büüüüüüütte!!!!!!!!!!!!!!

Lieben Gruß

mimave
 
Danke für den lieben Kommentar, darüber freut man sich ja natürlich sehr. Ich hoffe, du bleibst dabei, auch wenn du nur sporadisch rein schaust. Die Folgen verschwinden ja nicht ... hoffe ich mal :ohoh:

Also Rüdiger gefällt mir am besten, ich liiiiiebe ihn! Nelly wird wieder gesund und bekommt von Rudi-Maus ein Baby, eben glückliche, kleine Familie. Büüüüüüütte!!!!!!!!!!!!!!

Ihr lebt wohl alle in einer zu behüteten, netten Welt ... diese Welt sieht aber leider etwas anders aus. =)
Wer weiß ... eine Sache, die du angesprochen hast, passiert jedenfalls...
 
...es darf auch gerne ein Mutanten-Baby sein:glory:...Nelly stirbt bei der Geburt und Rüdiger muss sein Kind alleine großziehen - findet aber zum Schluss dann doch seine "Große Liebe"!!!!:lalala:
 



4x08: Pläne, die wir schmieden

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Wir schmieden Pläne. Wir planen wie wir unser Leben unterhalten wollen, kümmern uns um unseren Job und die Familie. Dann gibt es diejenigen von uns, die ihren Alltag genau planen: Sie schreiben sich vor wann und wo und wie alles gemacht sein muss. Und wieder andere von uns haben eine Idee, eine Vorstellung, einen Glauben. Und nach diesen Kriterien schmieden sie ihre Pläne. Pläne, die viel Unheil über andere bringen können…




„Wir haben sie ruhig stellen müssen.“, sagte der Mann im weißen Kittel und der Besucher nickte.

„Wird sie kooperieren?“
Der Mediziner betrachtete die bewusstlose Annette einen Moment und nickte dann zuversichtlich.
„Gut. Ich brauche … Entschuldigung, wir brauchen Sie. Ist Prometheus zu sprechen?“
Der Besucher wandte seinen Blick von Annette ab und der Mediziner deutete auf eine Tür, die offen stand.



„Er erwartet Sie bereits. Und seien Sie unbesorgt. Sie wird kooperieren…“




Als die First Lady der freien Welt an diesem Nachmittag das Rathaus von Riverview betrat, brach Chaos aus. Mit einem Mal wurde es geschäftig, alle wollten alles perfekt machen, alles richten. Ja, diese Frau hatte diesen Mitarbeiten die Pläne durchkreuzt.

Mit allen Mitteln versuchte sie sich die Reporter vom Hals zu halten, die sofort, als sie ihre Limousine verlassen hatte, aufgetaucht waren und sie mit Fragen bombardierten. Gut, dass es für solche Sachen eine Person gab, auf die sich Magda McBryan immer hatte verlassen können: Laura Ewert.



„Keine Fragen an die Witwe … Sie ist noch geschockt.“, versuchte die blonde PR-Beraterin die Tobenden Reporter zu beruhigen.

„Aber wann wird sie ein Statement abgeben?“
„Wann ist die Beerdigung?“



„Wird der Vizepräsident seinem Vorgänger gerecht?“

All diese Fragen nervten Laura nicht mehr. Zu oft hatte sie in ihrer langjährigen Laufbahn in der PR-Abteilung des Blauen Hauses gearbeitet. Sie hatte zu viel gesehen, zu viel gehört, als dass sie so etwas noch schocken könnte.
„Was war die Todesursache des Präsidenten?“



Bei dieser Frage jedoch verschlug es selbst Laura die Sprache. Nicht nur die unglückliche Formulierung der Frage ließ sie stutzen, nein der Inhalt selbst schien ihr irgendwie ungeheure zu sein. Laura beschloss sich nichts anmerken zu lassen und überhörte all diese Fragen höflich.

„Die Regierung wird bald ein Statement abgeben. Guten Tag.“



Damit verschwand sie mit Magda im Rathaus von Riverview. Erst jetzt fiel ihr der Neoklassizistische Stil des Gebäudes auf. Sie hatte nie verstehen können wieso die Freie Welt bei allen Regierungsbauten so sehr auf vergangene Epochen setzen musste, und sich nicht selbst verwirklicht hat.

Aber es gefiel ihr. Diese Säulen am Eingang wirkten pompös, pur und irgendwie erhaben. So Antik und dennoch fortschrittlich. Doch das ironischste für sie war, dass ihr bewusst wurde, dass diese Gebäude bald einen anderen Sinn haben würden. Ja, denn in wenigen Stunden würde die Antike nicht mehr verspottet werden, nein, sie würde wieder gelebt werden …




Charles Dorsent schloss die Tür des Planungsbüros. Er hatte niemals damit gerechnet, dass so viele Reporter die First Lady befallen würden. Umso erleichterter war er sich hier im Rathaus in Sicherheit zu wissen. Presse machte ihn immer nervös.

„Diese dämliches Reporter. Die einfach einen nicht in Ruhe lassen.“, nörgelte Magda und vergewisserte sich mit einem Blick aus dem Fenster, dass ihre fähige Beraterin die Presse im Griff hatte.
„Mein Sohn wird nicht kommen. Das versichere ich Ihnen.“, sagte Charles und sah resignierend zu seiner Auftraggeberin.



„Wirklich? Nein … ich glauben er wird kommen. Ich haben ihn vor einigen Monaten kennengelernt und ich waren mir sofort sicher, dass er wie sagt man … dass er zielstrabig ist. Ich denken er werden kommen. Und außerdem scheinen diese Susanne eine nette frau zu sein. Sie kriegen das schon hin.“

Charles schüttelte den Kopf.
„Nein … ich glaube er hasst mich einfach noch zu sehr. Haben Sie den Ausdruck in seinem Gesicht gesehen? Die Art wie er mich nagesehen hat … ich weiß ja, dass ich einen Fehler gemacht habe. Viele Fehler. Aber trotzdem, Vergeben sollte man doch nach so vielen Jahren können, oder?“



Magda hielt kurz inne und betrachtete den Mann vor sich. Vergeben … dass gerade dieser Mann von Vergebung sprach war doch ironisch. Hatte er selbst doch die Schuld an so viel Leid … Nein … noch war die Zeit nicht gekommen. Noch nicht…

„Vergeben ist nicht einfach. Verstehen Sie, ich kannen selber nur schwer vergeben.“
„Aber irgendwann muss man es doch! Man muss einfach! Er kann mich nicht ewig hassen.“
„Da wären ich nicht so sicher. Aber ich denken, dass er kommen. Er müssen…“


Geplant hatte sie es nicht. Wie auch? Sie hatte intuitiv gehandelt, es war das einzig richtige gewesen das zu tun. Und jetzt, da sie es getan hatte, war sie es, die am allerwenigsten davon profitiert hatte: Manuela Berg lag im Koma. Und das schon ein halbes Jahr lang.




Genau diesen Umstand und den, weshalb sich die junge Reporterin in dieser Verfassung befand fand Schwester Bente Maurer so traurig. Manuela hatte sich geopfert, damit ihr Geliebter leben konnte. Es war so schrecklich, das Messer hatte direkt ihr Herz getroffen.

Bente sah auf die Uhr und kratzte sich am Kopf, als gerade Doktor Carter den Raum betrat.



„Doktor … gut, dass Sie gerade kommen. Ich kann Annette … äh Doktor Obermeier nicht finden. Haben Sie sie zufällig gesehen?“, fragte die erfahrene Stationsschwester und sah den Arzt besorgt an.

„Nein.“
„Das ist seltsam. Das erste, was sie macht, wenn sie kommt ist die Visite bei ihrer Freundin Manuela. Aber laut diesen Daten war sie heute gar nicht hier. Und es ist bereits Mittag.“ Bente sah ihren Vorgesetzten verwirrt an.



„Hören Sie, die Frau Doktor wird heute nicht kommen.“

„So?“ Bente hob verwundert die Augenbrauen. Da stimmte doch was nicht.
„Sie hat Urlaub. Ich übernehme das.“
„Urlaub? Mit Verlaub, aber das ist unmöglich. Ich kümmere mich um die Urlaubsplanung und Annette hat den ganzen Monat keinen Urlaub beantragt. Und ich habe nichts erhalten.“
„Sie wird schon kommen… Jetzt geben Sie mir die Akte.“
Bente gab dem Arzt die Krankenakte, blieb in Gedanken aber immer noch bei Annette. Sie hätte sich gemeldet, wenigstens etwas gesagt. Vielleicht wäre es besser, wenn Sie mal ihren Freund anrufen würde. Bente kannte Annette schon seit dem Tag, als sie vor zehn Jahren als junge Ärztin im Krankenhaus von Riverview angefangen hatte. Sie kannte sie so gut, dass sie sich sogar gelegentlich privat trafen und so eine kleine Freundschaft entstanden war. Umso verwirrender war es, dass sie nicht da war.
Schnell griff sie nach dem Telefon neben dem Bett und gab eine Nummer ein. Es dauerte einen Moment, bis sich eine nette Frauenstimme meldete.



„Sandy? Hi, hier ist Bente aus dem Krankenhaus. Sag mal, kannst du Leopold fragen, was mit Annette los ist, sie wäre nicht bei der Arbeit. Ich weiß ja nicht, ob was …“

Plötzlich riss ihr der Arzt den Hörer aus der Hand und legte auf.
„Was tun Sie da?“, rief Bente geschockt. Doch der Arzt sah sie nur düster an.
„Sie sollten jetzt besser nach Hause gehen, Schwester.“
„Was? Spinnen Sie jetzt völlig?“ Bentes Herz begann zu rasen, als der Arzt sich ihr plötzlich in den Weg stellte und die Tür verschloss.



„Wo ist Annette?“, fragte Bente ängstlich, denn es war mehr als offensichtlich, dass er etwas damit zu tun hatte.

„Unsere Neurospezialistin wurde verlegt. Sie hat jetzt eine neue, wichtigere Aufgabe.“
„Sie sind verrückt!“, rief Bente und lief auf die Tür zu, doch der Arzt schüttelte nur erbost den Kopf, griff nach einer Blumenvase und schlug zu. Im nächsten Moment lag Bente am Boden. Und das letzte, was sie sah, bevor alles schwarz wurde waren die weit geöffneten Augen von … Manuela Berg.



Ja, wir schmieden alle Pläne. Manche gehen auf, manche nicht. Manche dienen um zu helfen, manche machen alles nur noch viel schlimmer. Doch was ist, wenn man selbst Teil eins Planes ist … was werden wir tun?



Annette wurde wachgerüttelt.

„Aufstehen!“, rief ein dunkelhäutiger Mann ihr zu und löste ihre Fesseln.
„Was ist los … was…“, murmelte Annette verschlafen.
„Du hast eine neue Aufgabe.“
„Eine neue Aufgabe?“, fragte Annette verwirrt.
„Ja, du wirst uns helfen dieses Land in eine neue Richtung zu lenken. Weigerst du dich, wirst du sterben.“

 

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