@Pinkie: Na gut, dann kommt jetzt eben noch eins. Blöde Frage: Was ist ein Release? *echt nicht weiß*
Melanie lächelte den Arzt gekünstelt an, dann berichtete sie: „Ich habe ihre Akten durchsucht.
Sie ist noch am Leben und mittlerweile schon fast wieder gesund. Der Krebs hat sich soweit zurückgezogen, dass sie sogar wieder arbeiten gehen kann.“
Nidalla lächelte und für einen Moment konnte er sich zwischen all den Schmerzen auch einfach mal freuen.
Vermutlich war es sein Schicksal, welches dies zu vermeiden suchte.
Als Nidalla bemerkte, dass er seine Frau dann endlich einmal besuchen konnte, wenn all dies vorbei war, schüttelte Melanie den Kopf.
„Nidalla, es ist nicht so einfach“, begann sie und das Lächeln auf dem Gesicht des Arztes erstarrte.
„Nathalie ist wieder einigermaßen gesund, aber erinnerst du dich daran, dass du nach drei Jahren Flucht für Tot erklärt wurdest?
Die Polizei wollte damit nur vermeiden, dass die Leute sie für unfähig halten.“ Nidalla protestierte:
„Nathalie kennt mich und sie wusste, dass ich fliehe. Sie wird der Polizei kein Wort geglaubt haben.
Sie muss wissen, dass ich noch lebe.“
Genau wusste ich nicht, wieso es schlecht wäre, Nidallas Frau zu zeigen, dass er noch lebte. Wäre dies nicht viel eher ein Zeichen der Hoffnung?
„Nidalla, sie hat es geglaubt“, stellte Crowly niedergeschlagen richtig. „Wenn das schon alles wäre, Nidalla.“
Nun war auch der letzte Rest des künstlichen Lächelns aus ihrem Gesicht verschwunden.
„Nathalie konnte ja nicht ahnen, dass du noch am Leben bist und daher ...
hat sie erneut geheiratet.“
Der Blick des Arztes wurde völlig ausdruckslos. „Ist gut“, meinte er nur, dann ging er mit gesenktem Haupt weiter.
„Nidalla“, begann Andy, wurde jedoch von ihm unterbrochen. „Bitte, Andy. Im Moment müssen wir uns um andere Dinge kümmern.“
Keiner von uns sagte mehr etwas, als wir Officer Crowly folgten. Sie brachte uns in ihr eigenes Haus.
Es war nicht sehr groß, aber dennoch deutlich luxuriöser, als die Bleibe, die Soul uns hatte bieten können.
„Es sind nur noch ein paar Wochen und so lange muss es eben gelingen, dass ihr hier bleibt“, wies Crowly an.
Andy sah sich neugierig um, die anderen waren in Gedanken wohl ganz wo anders. „Ich brauche jetzt ganz dringend was zu essen“, bemerkte Andy dann noch.
„Andy, reiß dich zusammen“, zischte Enni nur. Vermutlich hätte sie ihr auch eine Standpauke gehalten, doch ihr grummelnder Magen hätte diese übertönt.
„Na gut, essen könnte wirklich nicht schaden“, korrigierte die junge Frau sich selbst. Dass Melanie wirklich begann uns etwas zu kochen, war mir nur recht,
denn auch mein Magen hing in den Kniekehlen.
Jen bot ihre Hilfe an, Melanie bemerkte jedoch, dass sie lieber allein kochte, damit niemand ihre Sachen durcheinander brachte.
Für pingelig hätte ich sie bisher nicht gehalten, aber ich hatte auch niemals gedacht, dass sie Pretender161 war.
Das Essen roch köstlich und ich überlegte, wann ich zuletzt etwas richtiges gegessen hatte. Über zwei Tage musste es wohl mittlerweile her sein.
Im Trakt hatten wir nur wenig zu Essen bekommen und bei Soul hatten wir dafür auch keine Zeit gehabt.
Es war ein schönes Gefühl mal ein paar Minuten zur Ruhe zu kommen. Ich saß auf dem Stuhl und döste ein wenig.
So kurz ich auch erst mit der seltsamen Gruppe zusammen war, es kam mir vor, wie eine halbe Ewigkeit.
Immerhin hatte ich auch bereits dementsprechend viel mit ihnen erlebt. Das Essen war köstlich und wir alle schaufelten, wie die Mähdrescher.
Alle außer Nidalla, der nur zaghaft ein paar Bissen nahm und dann Melanie ansah.
„Was ist da drin, Melanie?“, war das letzte, was ich ihn fragen hörte,
bevor ich das Bewusstsein verlor.