@foreveryoung
Ein Versuch:
Die Höhlenforscher setzen sich am Abend zusammen und beratschlagen, was sie für die verlorenen kinder tun können. Nach langem hin und her setzt sich die Meinung durch, dass Amanda einen Artikel und Fotos verfassen soll, um die Öffentlichkeit zu informieren.
Am nächsten Morgen gehen Amanda und Gregor zur Militärschuldirektorin und erklären ihr, dass sie sich selbst von den Lernfortschritten der Kinder überzeugen müssen und dazu mit mindestens einem Kind persönlich in Kontakt treten müssen.
Die Direktorin ist darüber zwar nicht erfreut, aber als sie ihr mit einer Meldung an die Vorgesetzten drohen, lenkt sie ein.
Man vereinbart, dass Amelie, Mimi und Amanda zu dritt das Interview mit dem Kind führen werden. Gregor und Marcus sollen die Zeit wenn möglich mit der Direktorin verbringen und ihren männlichen Charme spielen lassen. Die anderen sollen sich in der Nähe des Einganges aufhalten, falls die Direktorin Frau Malzahn (!) doch noch misstrauisch wird und man schnell aufbrechen muss.
Am nächsten Morgen bereiten die Höhlenforscher ihre Rucksäcke zum Aufbruch vor. Amelie schlägt vor, ein Geschenk für das Kind mitzunehmen, um einen schnelleren Kontakt aufzubauen und dem Kind ein wenig die Angst zu nehmen. Alle kramen in ihren Taschen herum. Cat findet zu aller Freude einen hübschen Teddybären in ihrem Gepäck. Marcus trennt sich schweren Herzens von einer Tafel Schokolade.
So ausgerüstet brechen sie auf. Amelie, Mimi, Amanda und die beiden Charmeure Gregor und Marcus gehen voraus. Die anderen sollen sich später am Eingang zur Schule sammeln.
Gregor klingelt energisch an der Tür und die Direktorin erscheint mit grimmigem Gesicht. Marcus bedankt sich überschwänglich bei ihr für ihre "Einladung" und sie wird zunehmend freundlicher. Die beiden Männer bitten Frau Malzahn, ihnen die Schule zu zeigen und ein weinig von ihrem Alltag zu erzählen.
Amelie, Mimi und Amanda mit der unvermeidlichen Kamera im Schlepptau werden von einer der Lehrerinnen in einen kahlen, unfreundlichen kleinen Raum geführt. Darin befindet sich nur ein Tisch mit drei Stühlen. Gegenüber steht ein einzelner Stuhl, über dem sich eine grelle Lampe befindet. Die drei Frauen sind entsetzt, denn offensichtlich gehört das "Verhören" der Kinder hier zum Alltag. Schnell räumen sie die Möbel wenigstens so um, dass alle sich an den Tisch setzen können. Die Schokolade und den Teddy legen sie auf den Tisch und setzen sich gespannt hin.
Es dauert eine Weile bis die Tür aufgeht und ein kleines , blasses Mädchen den Raum betritt. Sie trägt die übliche blaue Uniform. Ihre dunklen Haare sind zu einem ordentlichen Pferdeschwanz gebunden. Die Kleine steht schüchtern herum, bis Mimi sie auffordert sich zu setzen. Amelie fragt die Kleine nach ihrem Namen. Leise antwortet die Kleine, dass man sie Nummer 1256 nennt. Amanda fordert sie auf, von ihrem Leben in der Schule zu erzählen.
Nummer 1256 erzählt über den düsteren Schlafsaal, den sie mit zwanzig anderen Kindern teilt. Jedes hat eine schmale Pritsche mit einer kratzigen braunen Decke. Über jedem Bett befindet sich ein Bord, in dem sich Unterwäsche, ein blaues Hemd und eine blaue Hose zum Wechseln befindet. An jedem Bord steht die Nummer des Kindes. Es ist streng verboten, andere Gegenstände zu sammeln und zu besitzen.
Morgens werden die Kinder in aller Frühe geweckt und müssen gemeinsam unter kalte Duschen. Danach geht es weiter in einen riesigen Speisesaal, wo jeder einen Becher Milch und eine Portion Haferbrei bekommt. Danach beginnt der siebenstündige Unterricht.
Die Kinder dürfen weder während der Schulzeit noch beim Essen miteinander reden. Nach dem Mittagessen im Speisesaal wird eine Stunde lang Gleichschritt und Rumpfbeugen exerziert.
Danach kommen die Hausaufgaben, die auch im Klassenraum gemacht werden. Anschließend gehen die Kinder in ihren Schlafsaal, um ihre Schulsachen zu richten und ihre Spinde und Betten aufzuräumen. Jetzt können sie auch miteinander reden, doch sind sie meistens zu erschöpft, um noch viel zu sprechen.
Nach dem kargen Abendmahl geht es wieder in den Waschraum zum Zähneputzen und anschließend sofort auf die Pritsche. Das Licht im Saal wird auch sofort gelöscht.
Amelie, Mimi und Amanda sind entsetzt über die Erzählungen und über die teilnahmslose Art , mit der das kleine Mädchen davon berichtet.
Vorsichtig versuchen sie, etwas über die Vergangenheit der Kleinen zu erfahren. Sie zeigen ihr den Teddy und fragen sie, ob sie wohl so etwas schon einmal gesehen oder gar gehabt hat. Langsam bemerken sie ein Leuchten in den Augen des kleinen Mädchens. Der grausame Ort um sie herum versinkt und Bilder aus der frühen Kindheit des Mädchens tauchen aus dem Nebel der Erinnerung auf:
Sie sehen einen großen Garten mit bunten Blumen. Das kleine Mädchen klettert fröhlich auf einem Holzgerüst herum. Ein etwas größerer, blonder Junge ist bei ihr. Er scherzt mit ihr und kitzelt sie. Es ist heiss und beide springen in einen wunderbar sauberen erfrischenden Pool. Danach gehen sie in die Küche an den wohlgefüllten Kühlschrank und holen sich Chips. Satt und zufrieden setzt sich das Mädchen ans Klavier und spielt ein kleines Lied, während ihr Bruder zuhört.
Später kommt die Mutter nach Hause. Sie hat ein liebes, freundliches Gesicht und nimmt ihre kleine Tochter liebevoll in den Arm. Als es schon dunkelt kommt der Vater von der Arbeit. Er überreicht seiner Tochter strahlend einen hübschen Teddybären.
" Rhea," schau mal, der ist für dich" sagt er.
Das kleine Mädchen in dem grauen Verhörraum weint und flüstert.:
" Rhea ist mein Name...". Sie nimmt den Teddy und drückt ihn an sich.
Die drei Frauen haben gebannt zugehört. Amanda schreibt auf ihren Block und eilt zwischendurch zum Filmgerät, um alles zu dokumentieren.
Liebe foreveryoung
Fühle dich bloß nicht verpflichtet, diesen Text in Bilder umzusetzen. Es ist nur eine Idee. Wenn du nichts damit anfangen kannst, sag mir einfach Bescheid, dann lösche ich den Text aus diesem thread und du machst anders weiter. Wenn dir der Ansatz zusagt, schreibe ich auch noch zu Ende.Jetzt bin ich erstmal etwas platt.
Eine gute Nacht wünscht dir Amanda