Das ist ja auch die Problematik von Wettbewerben, dass letztlich doch Konkurrenz entsteht. Weshalb ich es im Grunde besser fände, die Teilnehmer würden gar nicht mitbewerten. Bloß könnten wir hier im Forum dann einpacken.
Außerdem sehe ich das Problem, dass man schon bei der Lösung der Aufgabe auf eventuelle Vorstellungen der Abstimmer schielt und sich deren vermeintlichen Wünschen anpasst. Ich tu das zwar nicht, weil es mir dann keinen Spaß mehr machen würde, aber ich kenne den Hintergedanken "Nimm lieber Sonnengelb oder Lindgrün - das mögen die meisten Leute. Rot macht manche aggressiv, Blau finden viele zu kalt in einer Wohnung ... etc." Man läuft dann Gefahr, sich des Wettbewerbs wegen zu verbiegen. Das wäre nicht anders, wenn man sich hier den Vorstellungen und Beurteilungen, die die TN im Vorfeld äußern, beugen würde. (Wären sie nicht auch Abstimmer, wäre eine solcher Austausch im Vorfeld ganz anders zu bewerten.)
Lernen kann man sicherlich, und ich bin wirklich dankbar für viele Tipps, die ich schon bekommen habe. Aber ich denke, man muss dabei aufpassen, dass man nicht lernt, dem allgemeinen Publikumsgeschmack zu folgen. Das fände ich dann eher einen negativen Erfolg. (Ich beobachte ohnehin erstaunt, wie - jedenfalls für meinen Geschmack -
konservativ die junge Generation der Zwanzig- und Dreißigjährigen eingestellt ist - und das nicht nur in Einrichtungsfragen.)
Mir ist übrigens schon immer aufgefallen, dass die meisten Leute nach der Devise abstimmen "Wo würde
ich gerne wohnen? Wo fühle
ich mich wohl? Was gefällt
mir?". Das ist aber nicht unbedingt geeignet, die beste Lösung der gestellten Aufgabe zu finden. Vor allem nimmt es dem Teilnehmer einen guten Teil der Experimentierfreudigkeit. Damit meine ich, dass dieses Spiel mir die Möglichkeit gibt, Dinge auszuprobieren, auch zu übertreiben. Im Umkehrschluss heißt das für mich, dass ich selber
so vielleicht
nicht wohnen möchte. Beispiel: Bei meinem schwarz-weiß-roten Bad gefiel mir die Provokation - die ja auch prompt die entsprechende Wirkung gezeitigt hat, ähnlich die rote Wandfarbe im Schlafzimmer. Im Nachhinein ärgere ich mich bloß, dass ich meinem ersten Impuls, Wohnzimmer und Küche grün-lila zu halten, nicht nachgegeben habe.

Fazit: Ich muss einfach noch konsequenter an meinem Stil arbeiten.