Der Irak-Krieg und seine Folgen

xxx

  • xx

    Stimmen: 105 16,1%
  • xx

    Stimmen: 546 83,9%

  • Umfrageteilnehmer
    651
ich muss schon sagen, daß die Rede von Bush eben nur mit einem starken Nervenkostüm oder unter Alkohol zu ertragen war.
Wäre er Pinoccio, hätte seine Nase das Zelt, in dem er die Rede hielt,verlassen.
 
Ich habe den wichtigsten Teil meiner Kindheit in Alexandria verbracht. Unter anderem auch den Jom Kipur Krieg, hat mich nachhaltig geprägt, auch wenn ich noch sehr jung war. Meine Eltern haben zu den wenigen Ausländern gehört, die sich nicht haben evakuieren lassen. Ein Grund neben anderen war, dass wir dort zu Hause waren, wenn auch nur zu Gast.
Es ist ihre Stadt, ihre Heimat, ihre Freunde, ihre Nachbarn, für die meisten, alles was sie haben, das gibt man nicht so schnell nicht auf.
 
Zu der Zerstörung der Kulturdenkmäler fällt mir folgendes ein, Memorizid. Dieser Begriff wurde während der Kriege auf dem Balkan geprägt. Zwar kann man den Amerikaner nicht unbedingt vorwerfen, dass sie absichtlich Kulturdenkmäler zerstören, um den Menschen ihre Identität zu nehmen, aber die Wirkung auf die Menschen ist dennoch zu vergleichen.

Mittlerweile weiß man, dass es nicht mal so unerheblich ist für die Psyche der Menschen, wenn uralte Kulturdenkmäler vernichtet werden. Sie sind Teil ihres kulturellen Gedächnisses und werden für immer gelöscht. Dabei betrifft das ja nicht nur das kulturelle Gedächnis der Iraker, sondern der gesamten Welt, immerhin gilt der Irak als Wiege der modernen Zivilisation.
 
@Claudy
Die Verbindung Bush und der normale Menschenverstand betrachte ich als erledigt, sie ist seit Monaten nicht mehr nachvollziehbar. Für Bush scheint gesundes Denken ein Fremdwort zu sein und ein Vergleich könnte die beleidigen, die noch einen gesunden besitzen. (ironisch)
****
Leider hab ich Bush's Rede verpasst, aber damit mir wohl den Weg zum Klo danach erspart.

Die Meinungen hier, warum die Iraker Bagdad nicht verlassen, überzeugen mich natürlich und ich muss gestehen, ich wusste bis dato nicht, dass sie das noch nicht einmal dürfen, selbst wenn sie es wollten. Ich hab mich immer nur gewundert und die Mitteilungen dazu in den Medien wohl irgendwie verpasst. Das ändert auch meine Sicht + dafür haben wir diesen Thread ja auch, dass man sich untereinander informiert.
Danke erstmal an alle!

Was die Präszision angeht ... klar, es wurde voll übertrieben und jetzt wo es drauf ankommt, ist es ein Reinfall für alle Beteiligten. Auch hier hab ich nur die Bilder im TV gesehen, wo ein Abschnitt beschossen wurde und daneben waren vielleicht noch 1-3 ominöse Gebäude. Und dass das in der Realität nicht hinhauen kann, war doch klar und meiner Meinung auch nur Propaganda oder falsche Überzeugtheit. In einem dicht besiedelten Wohngebiet kann so etwas nicht hinhauen.

Was die archäolog. Stätten angeht, ja das ist auch zusätzlich eine Schande, aber um Saddams Palläste tut es mir nicht leid, so toll sie auch aussehen. Da steckt das Geld drin, welches für das Volk hätte verwendet werden müssen und ihnen somit viel Leid erspart hätte.
 
Vorweg - Saddam ist ein Verbrecher und sollte eliminiert werden. Aber - bei 24 Millionen Menschen würde es nicht viel bewirken, wenn er seine Paläste nicht gebaut und sein Geld unter der Bevölkerung verteilt hätte.
Außerdem soll es lt. Peter Scholl Latour dem irakischen Volk in Bezug auf Lebensmittel seit einem Jahr nicht mehr schlecht gehen. Außer Fleisch, das sehr teuer ist, soll es alles geben und niemand hungert mehr.
Wenn man jetzt sieht, daß die Menschen sich in Basra um Lebensmittelpakete prügeln, dann ist das einzig eine Folge davon, daß Verpflegungslieferungen seit dem Krieg ausblieben.
 
@Tweeny
Die Angst vor dem Straßenkampf ist deshalb bei den Einwohnern von Bagdad weit ausgeprägter. Dort hat ein Stadtteil derzeit ganz besonderen Zulauf: Das Viertel Chalil Ibn al-Walid im Osten von Bagdad gilt als Geheimtipp für den Kriegsfall.Die Regierungs-, Armee- und Geheimdienstzentralen, Ziele der amerikanischen Bomber wie der anrückenden alliierten Truppen, liegen weitab auf der anderen Seite des Tigris.
aus Spiegel 13/2003 Seite34

Das Bombenwerfen auf zivile Ziele, hat seinen Ursprung im 2.Weltkrieg (übrigens von Britten und Amerikanern erfunden). Man hofft damit die Bevölkerung gegen die eigene Regierung aufzubringen. Deshalb könnte ich mir gut vorstellen, daß die zivilen Ziele mit Absicht ausgewählt worden sind. Es wird ja von mehreren Raketen gesprochen, die dort eingeschlagen sind.

Für die Fünf-Millionen-Stadt Bagdad gibt es 34 Bunker, gebaut von finnischen Firmen in den achtziger Jahren. Doch seit im ersten Golfkrieg eine amerikanische Bombe einen dieser Bunker traf und 400 Menschen verbrannten, glauben die Iraker, dass solche Schutzräume Todesfallen sind. "Warum sollten wir da hineingehen? Wollen Sie,dass wir ersticken und verbrennen?" fragt Lena, eine Frau die 300 Meter von einem Bunker entfernt wohnt.
aus Stern14/2003 Seite 44
ich glaube das die Freude auf die "Befreier" nicht so überschwenglich wird
 
Ich hab neulich nen Fernsehbeitrag gesehen, wo es über irakische Kulturgüter und amerikanische / britische Auktionshäuser ging... Bei Christie's reiben sie sich schon die Hände, egal ob es legale oder illegale Einfuhr ist... Im amerikansichen Kongress werde eine Lockerung des Kunst-Import-Gesetzes diskutiert!!
 
Mit Kunst haben dies sowieso nicht. Auf www.artistsnetwork.org steht, dass Pablo Picassos Guernica, das ultimative Gemälde, was die Darstellung der Kriegsschrecken anbelangt, zugehängt. Tja, das kommt davon, wenn man mit Kritik nicht umgehen kann. Oder wenn man kein Kunstverständnis hat.

Und jetzt was, was nicht zum Thema gehört:
Gerade höre ich das Lied "Esperanto" von "Freundeskreis" die gleichnamige Sprache bin ich fleißig am Lernen, vielleicht wird sie sich ja durchsetzen. :)
 
Original geschrieben von Wolf
Vorweg - Saddam ist ein Verbrecher und sollte eliminiert werden. Aber - bei 24 Millionen Menschen würde es nicht viel bewirken, wenn er seine Paläste nicht gebaut und sein Geld unter der Bevölkerung verteilt hätte.
Außerdem soll es lt. Peter Scholl Latour dem irakischen Volk in Bezug auf Lebensmittel seit einem Jahr nicht mehr schlecht gehen. Außer Fleisch, das sehr teuer ist, soll es alles geben und niemand hungert mehr.
Wenn man jetzt sieht, daß die Menschen sich in Basra um Lebensmittelpakete prügeln, dann ist das einzig eine Folge davon, daß Verpflegungslieferungen seit dem Krieg ausblieben.
das ist so auch nicht richtig, zumindest wenn man den angaben der uno glauben schenken darf. zwar leiden immer weniger teile der bevölkerung an unterernährung, aber immer noch ist über die hälfte der irakischen bevölkerung zwingend auf versorgung durch das "food for oil"-programm angewiesen. die verteilung der lebensmittel soll zwar erstaunlich gut funktionieren. aber diese nahrungsmittelpakete enthalten nur das allernotwendigste zum überleben, nämlich leckere sachen wie milchpulver, salz, zucker, linsen und bohnen - vielmehr ist nicht drin. peter scholl-latour scheint ein genügsamer mensch zu sein, wenn er meint daß da nur fleisch noch fehlt.
 
Original geschrieben von Sim_IQ
Und jetzt was, was nicht zum Thema gehört:
Gerade höre ich das Lied "Esperanto" von "Freundeskreis" die gleichnamige Sprache bin ich fleißig am Lernen, vielleicht wird sie sich ja durchsetzen. :)
Was ist denn das für eine Sprache? Erzähl mal (wenn du willst auch per PM)...
 
zwar leiden immer weniger teile der bevölkerung an unterernährung, aber immer noch ist über die hälfte der irakischen bevölkerung zwingend auf versorgung durch das "food for oil"-programm angewiesen. die verteilung der lebensmittel soll zwar erstaunlich gut funktionieren.
Das die Versorgung gut funktioniert ist Kalkül seitems der irakischen Führung. Beispiel sei dafür Deutschland, auch unter den Nazis war die Nahrungsmittelversorgung bis zum Ende des Krieges relativ gut, erst nach dem Krieg gab es Engpässe. Aber nicht aus Absicht seitens der Siegermächte, um solche Vermutungen gleich wegzuräumen. Dies war eine Lehre aus dem 1. Weltkrieg, damals hatte es in Deutschland an der "Heimatfront" gekrieselt, wegen Mange an Nahrungsmitteln
 
Original geschrieben von DodotheGoof
Das die Versorgung gut funktioniert ist Kalkül seitems der irakischen Führung. Beispiel sei dafür Deutschland, auch unter den Nazis war die Nahrungsmittelversorgung bis zum Ende des Krieges relativ gut, erst nach dem Krieg gab es Engpässe. Aber nicht aus Absicht seitens der Siegermächte, um solche Vermutungen gleich wegzuräumen. Dies war eine Lehre aus dem 1. Weltkrieg, damals hatte es in Deutschland an der "Heimatfront" gekrieselt, wegen Mange an Nahrungsmitteln
ich bezweifle, daß die uno (die das programm überwacht und der die irakische administration ihre verteilungspläne vorlegen muß) in diesen kategorien denkt.
 
Original geschrieben von Kevi @Tweeny
Also Bush denkt für mich schon mit normalen Menschenverstand.
Hätte er sonst den Irak-Krieg angefangen?
@Kevi
Und wieder meine Antwort ... wenn Bush den friedlichen Weg zur Abrüstung gesucht hätte, das hätte nicht nur Verstand sondern auch Mut, Charakter und alles was dazu gehört gezeigt. Er ist den falschen Weg gegangen. Er spaltet die Welt im Alleingang. Er schadet nicht nur das irakische Volk sonder jetzt schon sein eigenes. Oder glaubst Du im Ernst, das nach dem Krieg alles wieder wie früher ist????????
 
Original geschrieben von VoodooMama
Was ist denn das für eine Sprache? Erzähl mal (wenn du willst auch per PM)...

Das ist eine Sprache, die aus mehreren Sprachen zusammengesetzt eine Weltsprache werden soll. Erfunden wurde das ganze um 18schlagmichtot von Ludwig Zamenhof, der das ganze als Buch verfasste und es unter dem Pseudonym "Doktoro Esperanto" rausbrachte. Daraus wurde dann der Begriff Esperanto, auf Deutsch "ein Hoffender" oder "der Hoffende".

Mehr Infos gibts auf www.esperantoland.de

Esperanton estas ja plej bela lingva. --> Esperanto ist die schönste Sprache.

EDIT: Ich sehe gerade, dass es dort auch was zum Krieg gibt: http://www.esperantoland.org/de/plu.php?msgid=304
 
Original geschrieben von DodotheGoof
@hardinho
Das ändert ja nichts daran, dass der Irak ein Interesse daran hat wenigstens die Grundversorgung aufrecht zu erhalten, allein um die Bevölkerung zufrieden zu stellen.
darauf können wir uns verständigen ;)
 
@Wolf
Ich habe den Beitrag von P.Scholl-Latour zum Teil noch verfolgen können (das Gute kommt für Arbeitnehmer leider immer so spät) und den Teil mit
dem irakischen Volk in Bezug auf Lebensmittel. Das seit einem Jahr es ihnen nicht mehr schlecht gehen soll.

Tut mir leid, das glaube ich so nicht ganz.
Ich halte viel von ihm, aber da musste ich gestern stutzen. Warum leidet ein Großteil der Bevölkerung immer noch so stark an Unterernährung? 1 Jahr ist lang, also dürfte das nicht mehr zutreffen. Oder können nur die sich die Lebensmittel leisten, die keine Tagelöhner sind oder in der "gehobeneren" Klasse leben? Auch die gibt es, die Bilder von Familien die momentan in Bagdad gezeigt werden, zeigen u.a. wohlgenährte und in tollen Häusern lebende Familien.
Ja, auf die mag es zutreffen. Im TV haben sie heute auch noch davon berichtet, dass sie sich auf den Markt Gemüse und Obst zu noch nicht einmal erhöhten Preisen leisten konnten, weil alles komischer Weise in Kriegszeiten massig vorhanden ist. Wie hoch ist bei denen der "Normalpreis"? Diese Messlatte können wahrscheinlich die meisten Iraker nicht erreichen.
Ich kenne mich damit zu wenig aus, muss ich zugeben aber ich versuche es aus meiner normalen Sicht zu sehen und zu verarbeiten.
Und da fallen mir einfach Sachen auf, wo es scheint, das die nicht zu einander passen.
Grundversorgung würde einem auch nicht verwundern ...
 
Mich beängstigt das sehr, was da in der arabischen welt abgeht, ich hab ehrlich gesagt schiss
1. Weil die den Islamischen dschihad ausrufen könnten und dann gibt es überall in der christlichen welt terror oder dies ist der Beginn des 3. Weltkriegs.

Bush ist ein .....loch aber Saddam eben auch, mich erstaunt es nur, dass in den usa ein präsident an die macht kam, dessen IQ nicht grade hoch ist.
 
Zum Thema Boykott: Habe gerade Susuna's Liste angeschaut und fast nix gefunden, was wir je kaufen (außer Kartoffelchips, die kann ich meinem Mann nicht abgewöhnen). Wenn man versucht, möglichst viel lokal/bioland/fair gehandelt etc zu kaufen, macht man sowieso schon einen ziemlich guten Boykott multinationaler Konzerne.


Weiterer Punkt, was ich augenblicklich schlimm finde: Überall geht es jetzt nur noch um Details, welche Bomben wo eingeschlagen sind, ob Basra sich ergibt, ob Saddam noch lebt, etc. Die Grundfrage nach der Rechtmäßigkeit des Krieges wird gar nicht mehr gestellt. Innerhalb einer Woche ist es den Politikern gelungen, diese Grundfrage zu ersetzen durch die Frage: "Werden wir gewinnen und wie lange wird es dauern?" Leute, der Widerstand muss in unseren Köpfen beginnen!
 
Original geschrieben von Hoschi
@Tweeny
aus Spiegel 13/2003 Seite34

Das Bombenwerfen auf zivile Ziele, hat seinen Ursprung im 2.Weltkrieg (übrigens von Britten und Amerikanern erfunden). Man hofft damit die Bevölkerung gegen die eigene Regierung aufzubringen.

Und wie sieht es jetzt aus? Die Bevölkerung richtet sich nicht/kaum gegen das eigene Terror-Regime. Das erzeugt somit das Gegenteil und die USA erzielt damit bei ihrem Volk genau das Gleiche, wenn man den letzten Umfragen Glauben schenken darf.
Die "Befreier" werden sich noch wundern, sollte es wirklich deren Strategie sein.
Das kaum militärische Ziele in Bagdad liegen wusste ich auch nicht. Ich hätte gerne die Zeit jede Woche Stern, Spiegel usw. zu lesen ... ich sollte sie mir wirklich nehmen. Andererseits kann man nicht alles wissen. Und darum frag ich ja auch.
Und dahern nochmal danke für die Antworten.
Ich höre jetzt auch auf, komme mir vor wie eine Schülerin im Geschichtsunterricht *grins*
 
Zur Versorgung im Irak: Es gibt Lebensmittelmarken für die Grundlebensmittel wie Reis, Mehr, Zucker, Öl. Man kann alles bekommen, aber auf dem Schwarzmarkt gegen, wie auch nicht, ironischerweise US-Dollar. Ein Liter Wasser z.B. kostete vor Kriegsausbruch zwischen 1 und 2 Euros.
 
Zum Thema Jihad und Angst vor dem Islam im Allgemeinen:

Jihad bedeutet nicht automatische "Heiliger Krieg", sondern kann auch mit "Heilige Bemühung/Anstrengung", "islamischer Lebenswandel", "Missionseifer" und ähnliches übersetzt werden. Kommt darauf an, welche Islamische Gruppe man fragt. Und damit komme ich zum Punkt:

Historisch betrachtet ist der militante/fundamentalistische Isalm eine absolute Neuerscheinung. Wenn ihr so alt seid wie ich oder älter, könnt ihr euch bestimmt noch an das Bild des Islam aus eurer Kindheit erinnern: Tausend und eine Nacht, Harem, Bauchtanz, Ali Baba, Sindbad, Fliegende Teppiche, Juwelen, Märchen, Paläste... Das ist natürlich ein Stereotyp, aber es zeigt gut, wofür Islam jahrhundertelang gestanden hat, nämlich eine weltoffene, lebensbejahende Religion und Kultur. Im Mittelalter waren die islamische Reiche die liberalsten Kulturen der Welt, Hüter von Kunst und Wissenschaft und der Reste antiken Wissens.

Wenn sich das nun innerhalb einiger Jahrzehnte so drastisch geändert hat, muss man doch fragen: Warum? Was hat diesen Wandel bewirkt? Und wie kann man dem entgegenwirken und die liberalen islamischen Kräfte unterstützen?
 
@Tweeny @Hoschi

People tend to get pissed when their homeland is invaded -
even Iraqis.
(fand ich so schön, dass ich mir den Satz gemerkt habe)

Und wenn sie Saddam noch so hassen mögen, es ist ihr Land, und auch die Araber sind in der Regel tief mit ihrem Land verwurzelt. Saddam hin Saddam her, die USA sind Invasoren, und Gutes ist nicht unbedingt von ihnen zu erwarten, dass glauben ja nicht mal wir. Die Vorstellung der USA, die IRaker würden sie mit offenen Armen empfangen, ..... also ich frag mich wirklich, wo sie die herhaben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Fundamentalismus im Irak z.B. ist erst nach dem ersten US-Golfkrieg und dem Embargo angewachsen. Der Irak gehört zu den moderneren arabischen Ländern, in denen Frauen vergleichsweise viele Rechte haben. Geht es den Menschen schlecht, nehmen sie oft verstärkte Zuflucht in die Religion und Fundamentalisten haben dann leichteres Spiel. Und da sind wir dann wieder bei den Ursachen und den Verursachern
 
Stimmt, dieses Bild vom Islam hatte ich auch immer. Das andere kommt erst in den letzten Jahren immer mehr nach vorne
Jede große Idee hat das Ziel, dass es am Ende dem Menschen besser gehen soll, sei es Christentum, Islam, Demokratie, Absolutismus, Kapitalismus,Kommunismus.
Aber die Geschichte hat gezeigt, dass jede große Idee auch Missbraucht werden kann und den Grund des Missbrauchs oft in sich selber trägt. Interessant ist für mich, dass der Islam die Fehler des Christentum einfach wiederholt.
Die Ideen Jesus waren revolutionär, aber in seinem Namen wurden schlimmste Kriege geführt bis irgendwann Staat und Kirche getrennt wurden (Ich weiß Bush beruft sich oft auf Gott, aber trotzdem ist seine Glaubensrichtung doch nur eine von vielen in den USA). Der Islam ist ungefähr 500 Jahre jünger als das Christentum. Im 16 Jh. und 17 Jh. waren die christlichen Religionen zwar mit sich selbst beschäftigt, aber trotzdem könnte man sagen, dass es noch gut 400 Jahre dauern kann bis in der islamisch/ arabischen Welt die Trennung von Kirche und Staat vollzogen ist.
 
nochmal zu den zivilen Treffern der Bomben:
Das hat schon im 2. Weltkrieg nix gebracht! Die erhoffte Reaktion blieb aus.. ja, Gruppierungen, die mit dem Gedanken spielten etwas zu unternehmen, haben sich eher um Hitler geschart - ebenso wie (verzeiht mir den Vergleich) die Amis um Bush und die Briten um Blair.
 
Noch einmal zum Thema Unterernährung:
Es gibt noch Unterernährung, diese ist aber im letzten Jahr deutlich zurückgegangen. Die Fälle von Unterernährung von Kindern unter 5 Jahren sind nur noch halb so viele wie 1996.

Sicher wären weder Peter-Scholl Latour noch wir mit dem Nahrungsmittelangebot zufrieden, aber man sollte berücksichtigen, daß
- 14 Staaten in Asien
- 13 Staaten in Südamerika und
- 35 Staaten in Afrika
ein höheres Nahrunsmitteldefizit aufweisen, als der Irak, und höher bedeutet dabei teilweise die doppelte Nahrungsmittelknappheit.

Ich will damit nicht sagen, daß sich der Irak damit begnügen müsste, denn durch das Öl ist er eigentlich ein reiches Land. Die UNO-Sanktionen haben aber viel dazu beigetragen.
Dazu sagt der ehemalige UN-Loordinator des Programms Öl für Lebensmittel Hans von Sponeck:

"Die Sanktionen sind absolut der Hauptgrund für das Leiden der Bevölkerung in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre." Seit dem Beginn des "Öl für Nahrungsmittel"-Programms im Jahr 1996 bis Ende 2002 lag der Gesamt-Pro-Kopf-Wert an Waren, die verteilt wurden, bei lediglich 178 Dollar pro Jahr.
Viele Lieferungen sind vor allem durch die USA und Großbritannien blockiert worden, während der Irak sich in der Zusammenarbeit mit den UN-Helfern sehr kooperativ gezeigt hat. Die von den USA durchgesetzte Einführung einer "Goods-Review-List" von Gütern, die nicht oder erst nach besonderer Prüfung ins Land kommen dürfen, beweist, das die Vereinigten Staaten und Großbritannien den UN-Mitarbeitern im Irak nicht traut.
 
Original geschrieben von Tweeny
@aragorn21
Na, mit der Berliner Runde lag ich voll daneben ... sorry (gedanklich war ich wohl noch im Tiefschlaf)


Komm leider erst jetzt zum ansehen des ganzen Threads. In der Firma wird derzeit streng auf Nichtbenutzung von eMail und Internet (für private Zweck) geachtet. Und gestern war ich total müde, als ich heimkam.
Trotzdem danke für die schnelle Antwort. :-)
 
Nur wie lange wird dieser "theatralisch militärische Aktionismus" anhalten und wie viele Menschenleben, zivile wie militärische, wird er auf beiden Seiten kosten? Krieg als Aktionismus zu bezeichnen, finden ich, nebenbei bemerkt, mehr als euphemistisch und schlichtweg unpassend.

Noch ein Artikel der etwas Hoffnung macht:
CBS, Opinion, The War You See

http://www.cbsnews.com/stories/2003/03/25/opinion/meyer/main545994.shtml
 
@hoschi:
danke für den tollen Link vom 25. zu PSL! (Bin leider erst heute zum lesen gekommen.)

@virtuella:
Dann hat die gesunde Ernährung nicht nur für den Körper was positives! Auch in Bezug auf die Multis. :)

Könnte der Wandel des Islams die Dominanz der westlichen (sollte man sagen amerikanischen????) Lebensweise ausgelöst haben. Wenn ja, dann könnte dies auch auf andere Regionen "abfärben".
 
Guten Morgen! *ummichguck* noch keiner was gepostet?
Dann fang ich einfach mal an und frag Euch, ob Ihr was von "E" Bomben und deren Einsatz gehört habt oder kennt.
http://www.spiegel.de/netzwelt/technologie/0,1518,242078,00.html

Zu den stockenden Hilfslieferungen fällt mir auch noch was ein. Und zwar - gehört es auch zur Strategie von S.Hussein, die Zufahrtswege ob zu Lande oder zu Wasser zu verminen, damit sein Volk keine humanitären Hilfsgüter erhalten kann? Oder dass Sümpfe absichtlich trocken gelegt werden usw.? Mir fehlt das Wissen, wie man aus Not an Wasser kommt aber Kläranlagen sind mir dazu eingefallen. Und wenn ich den Artikel aus einer Spiegel-Ausgabe "Öl kann man nicht trinken" durchlese frage ich mich, warum die Technik für Kläranlagen fehlt aber S. Hussein kein Geld gescheut hat, es für weitere Aufrüstungen auszugeben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir geht das elende Gesabbel der Politiker (nicht nur der deutschen) ehrlich gesagt langsam mehr als nur auf den Keks!!! Die sollten mal lieber was unternehmen, anstatt immer nur dumm herum zu eiern!
 
Moin Moin,
zu den e-Bomben weiß ich auch nicht viel mehr, als der Spiegel-Artikel nennt. Sicher wollen die Amis den Irak auch als Versuchsfeld für neue Waffen nutzen, allerdings vermute ich, daß der Einsatz dieser e-Bombe wohl problematisch ist, da sie nicht zwischen Freund und Feind unterscheidet.
Mit Sicherheit befinden sich ja viele Amerikaner in Bagdad. Auf deren Berichte müsste dann verzichtet werden. Außerdem würde dies bedeuten, daß nicht nur Strom und Telefon tot wären sondern sämtliche Versorgungseinrichtungen, also auch Wasser, jeglicher Verkehr, Krankenhäuser könnten nicht mehr arbeiten. Es würde sofort zu einer humanitären Katastrophe kommen und ich denke nicht, daß die Amerikaner das in Kauf nehmen würden.
Bei einem Einsatz außerhalb Bagdads wäre die Frage, ob sie so gezielt eingesetzt werden kann, daß nur irakische Streitkräfte davon betroffen werden.
 
Science Fiction ... guter Vergleich! Bei Gebrauch so einer Bombe würde lt. Angaben so viel Energie freigesetzt werden, dass alle elektr. Bauteile im Umkreis geschädigt werden würden. Das wäre doch ein großes Hindernis, denn nach Angaben Rumsfeld stehen sie ja "angeblich" in Verbindung mit Machthabern/Verantwortliche des irakischen Militärs. Dann werden via TV immer wieder Meldungen an das irak. Volk weiter gegeben, um sie von Eingriffen in den Kriegsvorgängen abzuhalten um sich selber zu schützen und natürlich um sie zu beeinflussen.
Interessiert hat mich der Beitrag alleine deswegen, weil ich bisher davon noch nichts gehört habe, daher mir kaum was darunter vorstellen konnte und mich gefragt habe, wie solche enormen Energiemassen überhaupt transportiert werden sollen. Nun weiß ich es.
Die Erklärung von Wolf hat noch mehr gezeigt ... klar, wenn überall der Strom ausfällt, sind die Folgen für Volk, humanitäre Einrichtungen usw. katastrophal. Bis dahin kam ich heute früh gedankenmäßig noch nicht. Aber stimmt, es wäre eine weitere Katastrophe.
 
Je länger dieser Krieg dauert, desto zwiespältiger ist meine Meinung.
Aus humanitären Gründen wäre es sicher das beste, der Krieg würde schnell beendet, die Irakis würden sich gegen Saddam erheben und die Befreier mit Blumen und Fahnen empfangen.
Dies würde allerdings bedeutet haben, daß die Amerikaner mit ihrer Politik in den Augen der Welt Recht gehabt hätten, Demonstrationen wären verstummt und sie wären zur unangreifbaren Führungsmacht geworden.
Weitere "Befreiungen" wären die Folge und die Welt würde sich aufteilen in die USA mit Vasallenstaaten und als einzigem Gegner vielleicht China (das ja schon jetzt aufrüstet). Ein Wettrüsten wäre die Folge und kalter Krieg, bei dem man nie ausschließen kann, daß er zu einem heißen Krieg wird.
Global gesehen ist deshalb das sich jetzt abzeichnende Ergebnis vermutlich das Bessere.
Der Krieg wird vermutlich noch Monate dauern und ob es überhaupt jemals einen befriedeten Irak geben wird, ist zweifelhaft, zumindest nicht unter Befehlsgewalt eines amerikanischen Generals, so wie sich das die US-Regierung vorstellt.
Es muss dafür ein hoher Preis gezahlt werden, aber auf lange Sicht gesehen vielleicht dennoch das kleinere Übel, denn ich rechne damit, daß sich der Vietnam-Effekt einstellen wird. Es wird sich eine Kriegsmüdigkeit einstellen und auch das amerikanische Volk wird ein Ende des Krieges fordern. Bereits jetzt fällt schon in den USA der Ausdruck "Vietmalia"(zusammengesetzt aus Vietnam und Somalia, den beiden Niederlagen der USA)
Ein neuer Präsident könnte das machen und langsam damit beginnen, das total beschädigte Image Amerikas wieder aufzubauen. Das Zurückstutzen Amerikas wäre dann auch wieder eine Chance für die UNO, die ja ansonsten als Sicherheitsinstrument wirkungslos bliebe.
Es hätte nie diesen Krieg geben dürfen,aber nun, wo er stattfindet, wäre ein schneller Erfolg gut für den Irak gewesen, was aber jetzt geschieht, ist gut für die Welt.
 
Wir wissen jetzt, daß die Koalition unter einer CDU-Regierung so ausgesehen hätte: USA-Großbritannien-Spanien-Deutschland.
Jedenfalls unter einer Frau Merkel.
Hier das, was sie gestern im Gespräch mit Gabi Bauer sagte:

"Man hatte einen Punkt erreicht, an dem Krieg unvermeidbar geworden war. Bei einem Nichthandeln wäre der Schaden noch größer gewesen." Zwar seien die Folgen für die Menschen vor Ort "extrem bedauerlich", doch Amerikaner und Briten seien nicht die Schuldigen.
Der militärische Einsatz der USA und Großbritanniens sei "unvermeidbare Schadensbegrenzung".

Würg:mad:
 
Was eine Frau Merkel betrifft ... da fehlen mir immer mehr die Worte und ihren eigenen Parteigenossen mittlerweile auch. Wenn ich sie im TV in einer Gesprächsrunde sehe schalte ich schnell weg, ihr Geplänkel stellt meine Nerven auf unsagbaren Zerreisproben und das muss ich nicht haben.
Das sie sich furchtbar gerne in die "willige Koalition" eingereiht hätte, glaube ich blind. Nun ja, es ist schon toll sich mit Ländern wie Palau, Mikronisien, Eritrea oder auch Ruanda (gut das da so ein Friede herrscht) zusammen tun zu wollen und eine gestandene Einheit zu präsentieren. Das gibt Halt, das gibt Mut. *doppelwürg* (schade das es kein Smilie gibt, der sich den Finger im Hals steckt, der wäre der Renner hier)

Ich habe heute folgendes gelesen und schreib es 1:1 mal kurz hier rein:
Inspektoren kritisieren Schröder
Hamburg, der deutsche Anti-Kriegs-Kurs hat nach Meinung von UN-Inspektoren wirksame Waffenkontrollen verhindert. Die Position von Bundeskanzler Schröder sei schlicht "verrückt" gewesen, zitierte "Die Zeit" einige Inspektoren.

Ich verstehe jetzt bald gar nichts mehr. Was soll das eine mit dem anderen bitteschön zu tun haben?? Wenn ich ehrlich bin weiß ich gar nicht mehr, worüber ich mich als erstes aufregen soll. Über die Innenpolitik, Außenpolitik was uns betrifft ..über Bush's Alleingang und die Konsequenzen ... über das Leid der Gefallenen, Verwundeten egal aus welchem Lager .. sie sind alle Menschen und das Bild im heutigen Stern mit dem irak. Vater, der seine schwer verwundete Tochter die keine Füße mehr hat ... es dreht einem alles ständig den Magen um.

Und die Bushrede hab ich auch noch als Ausschnitt gesehen, wie er die Soldaten/Soldatinnen drückte und bei der Rede (ich wollte schon einen Eimer unter'm Fernseher stellen, weil ich dachte, der Schmalz kommt mir gleich entgegen) so tat als wenn er Tränen vor Rührung in den Augen hatte.
Und zur gleichen Zeit wurden zu Hause bei Rumsfeld rot bemalte Kindersärge als Protest hochgehalten und man hat gerufen "Du hast Blut an den Händen" ... aber davon bekommt er wohl leider nicht viel mit.:argh:
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben sah ich Bilder von Demonstranten in New York, auf der 5th Avenue gegenüber dem Rockefeller Center. Sie lagen auf dem Boden und die Polizei stand rundherum.

Mir wird auch ständig schlecht, wenn ich Merkel oder Bush sehe. Aber Wolf hat ja schon gesagt, dass ein Merkel die kleinste Zeiteinheit überhaupt ist.
 
Es geht los
(Aus: ORF-Fernsehen)
Der Mufti von Syrien, Scheich Ahmed Kaftaro, rief alle Moslems zu Selbstmordanschlägen gegen die amerikanischen und britischen "Eindringlinge" im Irak auf.
Die Moslems sollten "alle möglichen Mittel ergreifen, um die Aggression niederzuschlagen", dazu gehörten auch "Märtyrer-Operationen", hieß es in einer Erklärung des einflussreichsten religiösen Würdenträgers des Landes. "Der Widerstand gegen die kriegerischen Eindringlinge ist eine Verpflichtung, die allen Moslems obliegt, vor allem im Irak", hieß es weiter.
 
Original geschrieben von Kevi
@The Wolf
Also ich halte die Merkel für eine der kompetentesten Politiker die es in Europa gibt.

Oh Mann Kevi. Es tut mir leid, aber wie naiv bist du?

Diese Person ist als Politikerin und vor allem als Führungspersönlichkeit vollkommen ungeeignet.
 
Ich finde es einfach nur idiotisch dass, durch zwei menschen millionen von anderen menschen ihr leben lassen müssen, für eine sache die es gar nicht wert ist. denn im krieg gibt es keine gewinner nur verlierer.
ciao
May peace prevail on earth!!!
 
@Sim IQ

Ist für dich jeder umkompetent bzw.naiv wenn er für jegliche art von Krieg als Letztes einsetzbares Mittel ist und damit den Tod Tausender Zivilsten in Kauf nimmt?
 
Zuletzt bearbeitet:

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten