@Matt-Damon:
---
Stalker
---
Russischer SF-Film von 1979. Mit etwa 3 Stunden hat er deutliche Ueberlaenge, und ist die Verfilmung des Buches 'Picknick am Wegesrand' von den Gebruedern Strugatzkij.
Der Regisseur 'Tarkowsky' hat den Film aber als eine Art Fortsetzung des Buches gedreht.
In einem Gebiet sind vor mehreren Jahren viele ausserirdische Artefakte runtergekommen. Dieses Gebiet ist vom Militaer abgeriegelt worden und voller toedlicher Gefahren.
In der Mitte des Gebietes ist ein Raum, in dem die Geheimsten Wuensche in Erfuellung gehen. Der Stalker fuehrt Leute illegal zu diesem Raum. Dieses mal hat er zwei Leute dabei. Einen Schriftsteller, der sich nichts Wuenschen sondern nur ueber den Raum schreiben will und einen Wissenschaftler, der den Raum mit einer Kofferbombe zerstoeren will. (Im Film eine winzige Atombombe. Das ist vor allem deshalb interessant, weil der Film grossteils in Tschernobyl gedreht wurde.)
Der Stalker der in dem Raum ein Religioeses Ziel sieht, wird auf dieser Wanderung innerlich zerbrechen.
Der Film ist duester und poetisch. Keine 2 Menschen die den Film gesehen haben, wuerden das gleiche gesehen haben. Denn die Geschichte die man sieht ist von den eigenen Erfahrungen abhaengig. Sieht man den Film nach ein paar Jahren wieder, so sieht man wieder was anderes. Die nichtgezeigten Gedanken sind in diesem Film so intensiv, das sie eine extreme Spannung erzeugen. Und diese haben fuer jeden Betrachter einen anderen Inhalt.
Der Film ist nicht so brutal wie das Buch (im Gegensatz zum Buch stirbt im Film niemand), aber Szenen wie den Fleischwolf (eine der Gefahren in der Zone) vergisst man so schnell nicht.
Am ehesten ist der Film mit 'Solaris' vom selben Regisseur vergleichbar.
---
Brazil
---
Dies ist eine Komoedie vom Ex-Monty-Phyton-Mitglied Terry Gilliam. Der Film ist von 1985 und etwa 2,5 Stunden lang.
Die Geschichte erinnert sehr stark an Orwells 1984. Trotz des extrem schwarzen Humors und des boesen Endes ist der Film sehr lustig.
Es geht um Ueberwachung, Terror, Buerokratie und Menschliche Kaelte. Eigendlich alles keine witzigen Themen. (Ich hab den Film zuletzt im November im Kino gesehen. Er laeuft zum Glueck immer wieder in den Kinos. Und nach den Anschlaegen in den USA wirken die Themen noch haerter.)
Der Film ist Knallbunt und im Stil der 50ger gehalten, obwohl es ein SF ist. Der Humor geht oft stark ins Absurde. Das will ich am Beispiel einer kurzen Szene begruenden:
->
Ein grosses Nobelrestaurant. In der Mitte sind riesige Rohre die in die Decke fuehren. Am hinterem Ende spielt eine Kapelle. Zwei Frauen um die 50 und ein junges Maedchen und die Hauptfigur sitzen am Tisch. Das Essen wird gerade Serviert. Unter riesigen Servierschalen stehen dann winzige Teller mit jeweils 3 Keksen und einem Schild auf dem man ein Foto der Speise sehen kann. (z.B. Steak auf dem Foto, rote Kekse auf dem Teller oder Salat auf dem Foto, gruene Kekse auf dem Teller.) Der Kellner nimmt den Hund der einen Frau unter die Servierglocke und faehrt damit in die Kueche. Die beiden Damen unterhalten sich ueber Schoenheitsoperationen. Da expodiert im Hintergrund eine Bombe. Die Menschen verbrennen und schreien. Die eine Dame fragt die Hauptperson warum er denn nichts dagegen unternehme (er arbeitet im Ministerium fuer Informationsbeschaffung und wird im Laufe des Films noch in das Ministerium fuer Informationswiederbeschaffung befoerdert), und er antwortet nur 'Nicht meine Abteilung.' Dann unterhalten sich die Damen wieder ueber Schoenheitschirugie. Die Musikkapelle ist nur leicht verletzt und beginnt wieder zu spielen - diesmal juedische Volkslieder.
Im Hintergrund beginnt die Polizei auf die schreienden und verbrannten Opfer einzupruegeln und der Ober kommt an den Tisch, entschuldigt sich wortreich und verspricht sofort was zu unternehmen. Da stellen die Kelner bereits einen Sichtschutz um den Tisch, damit die Gaeste nicht so von den Verletzten gestoert werden.
<-
Das war eine vielleicht 1 minuetige Szene. Der gesamte Film ist extrem schnell, schwarz und ab dem 2. mal schauen komisch. (Beim erstenmal hab ich mich gefragt wie man bei einem solchem Film lachen kann, beim 2. mal lachte ich selber.)
Die den Film bereits kennen werden gemerkt haben, das ich viel ausgelassen habe. Aber die Szenen sind alle so Detailreich, das man den Fim 10 oder 20 mal sehen muss (im Kino!) um alles mitzubekommen. Also Monty-Pyton-Humor aber mit viel Farbenpracht. Der einzige Film der entfernt vergleichbar ist, ist 'Der Koenig der Fischer'.
Wer den Film zum ersten mal sieht: Versucht mal zu erraten welche Figur von 'Robert deNiro' gespielt wird.
---
Heimweg
---
Dies ist ein chinesischer Liebesfilm. Die Story passt in wenige Worte. Maedchen verliebt sich in Jungen, darf es aber wegen der Dorfgemeinschaft nicht offen zeigen. Junge muss Dorf verlassen, verspricht aber zurueckzukommen, Maedchen wartet auf Jungen, Maedchen bekommt Jungen.
Die Story ist aehnlich wie bei Titanic (ein Film an den auch die Musik erinnert) in Rueckblenden zum Tod des Mannes gebracht. Der Sohn der beiden ist zur Beerdigung gekommen und die Liebesgeschichte zeigt, warum die Frau darauf besteht das der Mann von der Klinik den alten Heimweg zum Grab im Dorf getragen werden soll.
Meiner Meinung nach war das der Beste Film der letztes Jahr in die deutschen Kinos kam. (Ist zwar von 1999, kam aber erst mit ueber einem Jahr Verspaetung in die deutschen Kinos.) Ich habe nur 3 DVD's, aber dieser Film ist eine davon. Bereits im Kino hab ich ihn ein paar mal gesehen. (Meine anderen beiden DVD's: Uhrwerk Orange und Schwarze Katze weisser Kater, auch zwei sehr gute Filme.)
Aber vorsicht, der Film ist sehr Sentimental! Sowohl Handlung als auch Musik sind Traenendruesendrueckend. Und dies ist der einzige Film bei dem ich das mag. Einfach weil er niemals kitschig ist. Und das will bei einem solchem Film schon was heissen. Zudem ist es der einzige Liebesfilm den ich kenne der ganz ohne einen Kuss oder koerperliche Beruehrung auskommt und die Gefuehle nur in winzigen Gesten ausdrueckt.
Die Hauptdarstellerin (Ziyi Zhang) ist in diesem Film einfach Genial. In der Rolle des Bauernmaedchens 1000 mal schoener als in der Rolle der Prinzessin bei 'Tiger and Tragon'. Naja, kurz gesagt ein Film zum Mitfuehlen.
Ich kenne keinen Vergleichbaren Film.
---
Delicatessen
---
Jetzt sind wir wieder bei SF! Diese Komoedie ist ein Effektfilm mit fantastischen Bildern. In diesem Film von 1991 hat Jeunet noch mit Caro zusammengearbeitet (Erst seit Alien 4 arbeitet Jeunet alleine).
Das Junet alleine bereits viele tolle Ideen hat, hat er mit 'Die wunderbare Welt der Amelie' ja bewiesen. Als Duett waren sie aber um laengen besser.
Bei Delicatessen geht es um ein einsames Haus in der Naehe vom Nachatomaren Paris. Die Welt Hungert. In diesem Haus hat man aber eine Loesung gefunden: Der Hausbesitzer ist Fleischer und hat einen Delikatessenladen. Er sucht per Anzeige einen Hausmeister gegen freie Kost. Wenn der Hausmeister die wichtigsten Dinge erledigt hat, wird er geschlachtet und wieder eine Anzeige aufgegeben.
Die Tochter des Fleischers verliebt sich in den neuen Hausmeister und ruft die Untergrundvegetarier (die Latexklamotten tragen und in der Kanalisation leben) zur Hilfe.
Die meisten Gags beruhen auf den exzentrischen Bewohnern des Hauses. Und die sind WIRKLICH exzentrisch.
Vergleichbar ist der Film mit dem fantastischerem aber weniger witzigem 'Die Stadt der verloren Kinder' von den selben Regisseuren.