Die warmen Strahlen der Sonne drangen bereits durch die zugezogenen Vorhänge in Amelies Schlafzimmer.Seit zwei Tagen waren die Temperaturen drastisch gestiegen.Enspannt lag Amelie auf dem Rücken und stützte Kopf und Nacken in die weichen Daunenkissen.Vom Korridor drangen die typischen Geräusche des frühen Morgens zu ihr.Schritte und schlagende Türen,flüsternde Stimmen und leises Gekicher.
Amelie fühlte ein leichtes Kribbeln der gespannten Erwartung.Ein Gefühl,daß etwas Unvorhergesehenes passieren würde,konnte sie nicht unterdrücken.
Die Möglichkeit den Fremden mit den hellen Haaren und den noch helleren Augen wieder zu treffen zog sie ebenso in Betracht,wie das Erforschen der weißen Villa,in der ein Klavierspieler wohnte.
Voller Vorfreude auf einen neuen Urlaubstag machte sich Amelie nach dem Frühstück auf den Weg zum Strand.Wieder huschte sie durch die kleine Pforte,dann nahm sie den schmalen Fußweg durch das Wäldchen zum Meer.
Und nun stand sie vor der weißen Villa.Heute war alles ruhig und da sie sich unbeobachtet fühlte,lief sie ein Stück am Zaun entlang,um einen Blick in den Garten zu erhaschen.Dicke Brombeersträucher versperrten ihr die Sicht.Aber die Beeren waren reif.Durch das stachelige Gestrüpp griff Amelie entschlossen nach ein paar dicken,tief schwarzen glänzenden Früchten und ließ sie in ihrem Mund verschwinden.
Sie war so sehr damit beschäftigt,einerseits die Beeren zu pflücken und sich anderseits die Hände nicht zu zerkatzen,daß sie garnicht bemerkte,wie sich eine Gestalt hinter der Hecke auf das schmiedeeiserne Gartentor zu bewegte.
Der Mann,der vor ihr stand war groß und blond.Und er hatte die hellsten Augen.
Für Sekunden versagten Amelies Beine ihren Dienst.
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