gisu schrieb:
Vor allem sollte man mal überlegen was der Kopierschutz überhaupt bringt. Ein Kopierschutz hält einen Warezfreak nicht vom Kopieren ab, der crackt oder lässt es einfach Cracken und verteilt das dann. Der eigentliche Leidtragende ist der Käufer der ohne Fachkenntnis am Rechner hockt, wenn der Kopierschutz meckert kommt der Käufer dann eben nicht weiter, und das erzeugt Frust - ganz nebenbei gehen die heutigen Kopierschutzmaßnahmen ja schon ein ganzes Stück weiter in die Bevormundung des Käufers. Bleibt abzuwarten wie weit das noch geht - nur bockt das keinen Warezfreak der lacht noch drüber wie leicht er den Kopierschutz umgeht.
Was ganz derbe Stinkt an der gesamten Raubkopiererdiskussion (wobei die Defenition Raub passt hier nun mal überhaupt nicht) ist die tatsache das keiner Beweisen kann wieviele überhaupt Raubkopieren. Wird auch kaum einer zugeben das er illegale Versionen daheim hat auser den Vollspaten die eigentlich von gar nichts eine Ahnung haben.
Gut der Raubkopierer ist existent nur kennt man nicht die Anzahl, und das ist dann der eigentliche Knackpunkt. Macht ein Spiel schlechte Verkaufszahlen, wird gerne gemunkelt das dies durch Raubkopiererei verursacht wurde da wird über mangelde Qualität usw. wenig nachgedacht da die Marketingabteilung ja frohen Mutes war "Unsere Umfragen haben ergeben das Spiel wird ein voller erfolg". So werden unzählige Dollarnoten verschifft für achso tolle Kopierschutzmechanismen, Geld das für die eigentliche Produktion des Spiels dann eben fehlt. Und wer zahlt den ganzen Spaß? Die Firmen nicht, die leiten die Unkosten auf den Kunden um. Der Kunde zahlt den Kopierschutz mit den er eigentlich nicht brauchen würde - so gibt es heute halt keine schönen Pappschachteln mehr, billige DVD Boxen, vielleicht noch ein 20 - 40 Seitiges Heftchen.
Die Firmen stützen sich immer auf das Raubkopierargument und drücken damit immer mehr durch. Das ergibt dann eine Interessante Argumentation "Warum hat sich ihr Spiel so schlecht verkauft?" "Tjo werden sich wohl alle Raubkopiert haben"
Falls das so rüberkommt, ich bin gegen Raubkopiererei. Alleine schon aus dem Grund weil ich eben selbst Programmierer bin, und ich es selbst nicht ausstehen kann wenn meine Software kopiert wird. Vor allem da es hier um vier bis fünfstellige Summen geht.
Nur bin ich gegen Kopierschutzmaßnahmen die eigentlich eh nur den Käufer treffen - der den Mist auch noch bezahlen muss.
Vielleicht sollten die Publisher mehrwerte schaffen, dinge die man eben nicht digital vervielfältigen kann wo der Anreiz eben höher ist (Mensch ist ein Jäger und Sammler). Das ganze natürlich zum Standartpreis.
Meistens ist es auch eine Schwachstelle in der jeweiligen Firma oder selber ein Mitarbeiter der Firma, denn wie sonst kann man es sich erklären, das Spiele/Programme/Filme/Musik CD's etc. Teils Wochen/Monate vor Release schon im Internet kursieren?
Hingehen wird der Cracker/Raubkopierer ja wohl eher nicht und sich das Teil besorgen, sondern er hat immer eine Zuverlässige Quelle, wo er bedient wird und evtl. sogar gesagt bekommt, wie man Kopierschutz xy umgehen/knacken kann.
z.B. Need For Speed Underground war schon ~3 wochen vor Release im Internet erhältlich, die neue CD von Anastacia war auch schon wochen vor Release erhältlich, zum Kinostart von Ghost Ship gab es schon ein DVD RIP von im Internet usw.
Die liste lässt sich endlos fortsetzen.
Lustig fand ich damals die sache mit StarCraft, da wurde sehr weit vor Release einem Blizzard mitarbeiter in Taiwan, eine Kopie von dem Spiel angeboten (der dürfte nicht schlecht geguggt haben). Ok, das spiel war eines der letzten ohne Kopierschutz, aber obwohl es Kopiert wurde, war es ein voller erfolg, weil es was neues, was innovatives war, wo 3 unterschiedliche Rassen völlig verschiedene Fähigkeiten hatten, was bis dahin in keinem Spiel zu finden war und die Leute haben es gekauft.
GTA3 hingegen, hatte mit einem extremen Kopierschutz bug zu kämpfen, das sogar der Hersteller einen NoCD Crack empfehlen musste, damit man es Fehlerfrei spielen konnte und das finde ich irgendwie schon ein Armutszeugnis für Kopierschütze.
Selbst Command & Conquer Generals hatte nach einem Update vom Hersteller einen extremen Kopierschutz Bug, der sich so wiederspiegelte, das man was gebaut hat und die ganzen sachen aufeinmal Explodiert sind und das trotz Original.
Aber andererseits sind die meisten Raubkopierer auch teils unter 18 und besorgen sich halt so die FSK 18 Software wie z.B. Doom3, FarCry und auch indizierte Spiele.
Oder aber, kunden zeigen so ihren unmut über die Software allgemein (ok, kann man auch anders machen, aber die machen es halt so), denn früher hatte man eine schöne Pappschachtel, ein gutes Handbuch (auch wenn es z.B. MS beim Flight Simulator übertreibt) und auch manchmal ein Goodie dabei (z.B. Karte, Tastaturschablone usw.), aber die Hersteller werden immer Raffgieriger und sparen wo sie können, um ihren gewinn bis zum geht-nicht-mehr zu maximieren auf kosten des Kunden.
Gut, ab und zu gibt es auch noch Special Editions mit z.B. Sammelfiguren etc., aber da wird man auch abgezockt, aber wer sowas sammelt, greift halt zu.
Ich hab z.B. von Der Herr Der Ringe die Sammler DVD Boxen, wo eine Figur zum sammeln dabei ist und die werden bei ebay teils für Horrende Summen gehandelt, aber ich sammel die halt, weil die gut aussehen, allerdings hat alles irgendwo eine gewisse Grenze.
Und wenn mir jetzt auch noch ein Kopierschutz vorschreibt, was ich auf dem PC installiert haben darf, dann hört es irgendwo auf und kaum einer kauft es noch, aber dann ist nicht der Kunde schuld, nein, dann sucht man sich die Raubkopierer als Sündenbock aus.
Die Hersteller sollten mal lieber die Bibel lesen, denn da steht u.a. geschrieben "Wer ohne sünde ist, werfe den ersten stein", aber so wie ich die Hersteller kenne, werfen die nicht einen stein, sondern gleich den ganzen Berg.
Aber so war es ja schon immer, anstatt die Fehler bei sich selber zu suchen, nimmt man sich halt n sündenbock der sich nicht wehren kann, zerrt ihn vor den Kadi und fertig ist die sache.
Damals gab es ja auch schon Raubkopierer zu C64, Amiga und zur Anfangszeit der PC's und da hatte sich ein Spiel trotzdem sehr gut verkauft, weil einem noch was geboten wurde für sein geld, aber heute bekommt man irgend eine Plastikbox wo die CD's auf engsten Raum zusammengepfercht werden und das Handbuch auch noch als PDF etc. draufliegt.
Und zudem ist man heute mehr Betatester, als entspannter spieler, denn früher hat man ein Spiel installiert, gezockt, passt schon. Heute installiert man ein spiel, muß schon beten ob das gelingt, wenn man es denn startet muß man da auch schon beten und wenn es läuft nochmal beten, das es einigermaßen läuft.
Die Hersteller sollten sich lieber wieder auf Qualität statt Quantität besinnen und sie werden sehen, das wieder mehr Leute ihre spiele kaufen, denn keiner hat lust auf einen Betatest (Fehler gibt es immer, aber heutzutage sind die doch schon teils sehr extrem).
Und die Musikindustrie muß sich sowieso nicht wundern, das mehr Raubkopiert, als ehrlich gekauft wird, denn bei "Musik" wie Kübelböck und Co. wird einem kotzübel. Zudem wird mehr zusammengecastet, als auf echte Talente geguckt.
Wenn ich mir die ganzen Boybands angucke, dann werden die doch meistens Digital bearbeitet damit sie gut klingen, nehmen sich irgendwelche Lieder die vor ~10 oder mehr Jahren aktuell waren, trällern die fröhlich weg und haben so tausende abgezockt.
Am schlimmsten finde ich es aber, wenn die dann auch noch Englische Titel nehmen und die dann in Deutsch singen *grusel*, da hat man wirklich lust, sich gute 80'er Musik anzuhören, da dies noch Musik war und nicht irgendwas gecovertes (ok, gab es auch, aber dafür klang es erheblich besser).
Heutzutage wird man echt nurnoch abgezockt, wo es nur geht und da sollte eigentlich das umdenken der Hersteller etc. beginnen, denn Geld macht man durch Qualität und nicht durch Quantität.