Perversion, (
lat. perversio : die Verdrehung, die Umkehrung) ist ein
xenophobes Schimpfwort für eine starke bis sehr starke Abweichung von den eigenen
Moralvorstellungen, häufig im Bereich des Trieb- und Sexualverhaltens.
Im Sinne von "sexueller Perversion" wird heute der wertneutralere Begriff
Paraphilie verwendet.
In der Psychologie steht der Begriff für eine sexuelle Bedürfnisstruktur und die daraus hervorgehenden Verhaltensweisen. Diese weichen von dem als gewöhnlich geltenden Geschlechtsleben konstant erheblich ab. Vor allem dadurch, dass die Personen im grunde keine Partnerschaft anstreben, sondern lediglich ihren Sexualtrieb befriedigende Reize suchen. Dabei ist oft das Sexualziel nicht die Vereinigung mit dem Partner sondern andere Handlungen. Auch Menschen, die keine geschlechtsreifen bzw. ihren Alter entsprechende Person begehren, also Kinder, Kranke, Tiere, Gegenstände etc. gelten als pervers. Im algemeinen werden folgende Varianten unterschieden:
Perversitäten als Ergänzung des gewöhnlichen partnerschaftlichen Liebeslebens oder als Ersatz für fehlende Partnerschaft sind nicht als Perversion zu bezeichnen. Früher wurden auch
homoerotische Handlungen als pervers eingestuft, gelten aber heute als normaler Sexualtrieb.
Alle Versuche, die Ursachen der Perversion somatisch oder psychologisch zu erklären, blieben unbefriedigend, ebenso getätigte Therapieversuche. Die gängige Auffassung löst sich immer mehr von moralisierender oder pathologischer Einschätzung der Perversion und bevorzugt den wertfreien Terminus
Deviation (
lat. deviatio : die Abweichung), zumal die Perversion bei sonst völlig intakten
Persönlichkeiten zu finden ist.