Und auf die Frage, warum dieser eine Mensch sieben andere Leute mit in sein Dilemma reingezogen hat, habe ich nur eine Antwort: Weil er es musste. So gemein es sich anhört. Aber hätte es einen anderen Weg gegeben - er wäre ihn gegangen.
Oh nein, darauf lasse ich mich nicht ein! Diese Frau hätte als Ort ihr Zuhause oder jeden anderen Ort wählen können, wirklich jeden anderen Ort!!!
Aber sie hat sich gemeinerweise
MEINEN Ort ausgesucht, einen Ort, wo ich als Chefin von über 90 Mitarbeiter und Verantwortung von über 180 bedürftigen Menschen inne habe. Einen Ort, wo sie sich nach schriftlichen Aussagen von ihr selbst wohlgefühlt hat, Wärme und Freundlichkeit empfangen hat, Licht und Helligkeit gesehen hat, ein Ort des Wohlfühlens - eine soziale Einrichtung! Bedürftigkeit von 180 Menschen hat sie für sich benutzt, für ihren Suizid benutzt! Sie hat sechs Mitarbeiter von mir und mich selbst für ihren Suizid benutzt!
Erwarte da kein Verständnis von mir! Das kann keiner von mir erwarten.
In meinem Beruf und vor allem in meiner Position habe ich mehr als Verständnis für den Tod. Es ist eben nicht nur ein "Job"! Aber "uns", als soziale Einrichtung, zu "benutzen" ist einfach schäbig. Dafür kann ich einfach kein Verständnis aufbringen.
Warum hat sie damit nicht ihren Lebenspartner und ihr Zuhause benutzt oder das Zuhause ihrer Kinder? Warum zieht sie uns als Unbeteiligte mit rein? Sechs meiner Mitarbeiter und mich? Die Jüngste, die dort unbeteiligt reingezogen wurde ist 19 Jahre alt!!! Warum musste diese Frau einem jungen Mädchen das antun? Warum??????
Weil sie keinen anderen Ort für sich fand? Oh nein! Weil sie es nirgendwo anders tun wollte? Weil sie sich bei uns so "wohl gefühlt" hat? Vielleicht! Aber das empfinde ich nicht als "Kompliment", sondern als Frevel! Sie hat nicht nur meine soziale Einrichtung damit beschmutzt, nein, sie hat unbeteiligte Menschen, fremde Menschen mit in ihren Frust, ihre Lebensunlust rein gezogen. Menschen, die jetzt Probleme haben, das Geschehene zu verarbeiten. Menschen die krank darüber geworden sind, Menschen, wo ich nicht weiß, was noch an Spätfolgen zu erwarten ist. Menschen, Mitarbeiter, denen ich das gerne erspart hätte!!! Und auch ich habe mich nicht in die erste Reihe gestellt und den Arm hoch gerissen, um das Elend mir fremder Menschen auszubaden!!!
Und hätte ich nur für einen winzigen Moment die Möglichkeit, diese Frau zu treffen, glaube mir, ich würde ihr weh tun, und zwar mindestens so sehr, wie sie mir mit ihrer Tat weh getan hat! Und ich würde nach treten, für jeden einzelnen meiner Mitarbeiter ... sie würde dafür büßen müssen!
Ich persönlich erlebe jeden Tag den Schmerz meiner Mitarbeiter, ich weine mit ihnen ... weil ich hilflos und ohnmächtig bin, ihnen zu helfen!
Aber hier wird ja breitbandig die Meinung vertreten, dass das nichts mit Egoismus zu tun hat. Und ich wiederhole mich: IHR HABT JA KEINE AHNUNG!!!!!!!
Edit: Wenn ich gewusst hätte, dass mein Verantwortung für 270 Menschen ( 90 Mitarbeiter, 180 bedürftige Menschen) so ein "Erlebnis" beinhaltet, dann hätte diesen "Scheiß-Job" jemand anderes machen "dürfen"! Er oder sie hätte dann aber Erschwernis-Zulage verlangen sollen bzw. müssen!