entschuldigt im Vorfeld, dass ich hier im Moment selber keinerlei Ratschläge erteile, aber dazu bin ich jetzt im Moment nicht fähig.
Zuckerschnute ich danke auch Dir für deinen Beitrag. Hätte ich keinen Freund, wäre ich wohl fast soweit, dass ich professionelle Hilfe brauche, aber zum Glück kann er mich auffangen.
Ich wollte die, die es interessiert, auf dem Laufenden halten.
Eben gerade habe ich einen Schlußstrich unter die Sache gezogen, da sie sich in eine völlig falsche Richtung entwickelt hat.
Dazu ein Rückblick:
Vor 10-11 Jahren, als ich diesen Freund kennenlernte, fühlte ich mich sofort freundschaftlich zu ihm verbunden. Wir langen voll auf einer Wellenlänge, haben ziemlich viele gemeinsame Interessen. So jemanden trifft man ja nicht oft. Aber mehr als Freundschaft könnte ich nie für ihn empfinden. Damals war er sehr wahrschienlich in mich verliebt. Er hat es mir nie gesagt, allerdings jede mögliche Minute in meiner Nähe verbracht, das ich mich total eingeengt fühlte. Das war damals sehr belastend für mich und ich bin total auf Distanz gegangen. Ich konnte ihm nicht total aus dem Weg gehen, da wir zusammen Abi gemacht haben und einige Kurse zusammen hatten. Nach einer Weile wurde es dann besser. Nach dem ABi haben wir auch das selbe studiert. Er fing ein Jahr nach mir an, der er zunächst Zivi machte, aber ab und zu hatten wir eine Vorlesung zusammen. Aber da er ja zum Glück in der Zwischenzeit eine Freundin hatte, lies er mich in Ruhe und wir sind ganz gute Freunde geworden und bis heute geblieben.
Das ist jetzt so lange her, dass ich niemals auf die Idee gekommen wäre, dass er meine Freundschaft mißverstehen könnte...
Nachdem ich am Montag alles so schwarz sah, rief er mich abends an und klang viel besser. Von da an fing er an, mir seine Gedanken, die er den ganzen Tag über aufschireb, an mich zu schicken. Die Gedanken waren die ganze Zeit auf seine Ex-Freundin bezogen, sehr polemisch und schwülstig, aber wenn es ihm half... In der Mail gestern dann, schrieb er zunächst, dass er sich mit keiner anderen, außer seiner Ex, eine Beziehung vorstellen könnte und direkt anschließend dann dies:
Es gäbe zwar, mal abgesehen von **Seine Ex**, eine bestimmte Person mit der ich mir eine gemeinsame Zukunft vorstellen könnte, jedoch ist gerade sie es die es nie erfahren wird. Aber das ist ein anderes Kapitel aus einem älteren Buch.
Ich kann diesen Satz nicht auf jemand anderen beziehen, als auf mich selbst, da er in den ganzen Mails und in allen Telefonaten so viel persönliches erzählt hat, dass es einfach nur merkwürdig ist, dass er plötzlich so geheimnisvoll wird.
Seit dieser Mail von gestern habe ich überlegt, was ich tue. Selbst wenn der Satz da oben nicht auf mich bezogen war, machten die folgenden Mails mir bewußt, dass ich ihm nicht länger zu Seite stehen kann und darf. Er bezeichnete mich als die Auserwählte, als seine Therapie.
Er hat mich in seinen Mails gebeten, ehrlich zu ihm zu sein, ihm zu sagen, wenn mir das alles zu viel wird und ihm zu sagen, wenn ich der Meinung bin, er gehöre therapiert. Das habe ich vor einer Stunde getan. Ich hatte fest damit gerechnet, dass dann das Telefon klingelt oder eine Rückmail kommt, aber nichts... Ich mag gar nicht darüber nachdenken, was ich nun angerichtet habe, wie es ihm jetzt gerade geht, wie es ihm am Wochenende gehen wird, wenn er wieder allein ist, aber kann das alles nicht mehr. Ich kann doch nicht die Verantwortung für sein Leben übernehmen. Ich wollte die Mail gar nicht wegschicken, aber mein Freund meinte, das ich es machen muß. Während ich an seiner Mail schrieb kamen 3! neue von ihm an. In der letzten ein Gedicht, 13 Strophen, 3 für mich. Da hab ich sie weggeschickt. Aber man kann eine Verantwortung nicht einfach per Mail wegschicken. Ich fühle mich kein bisschen besser, im Gegenteil, ich mache mir große Sorgen und Vorwürfe.
Danke für's lesen.