Kapitel 4 - Albträume
Am nächsten Morgen wachte ich seltsamer weise in Toshiyas Bett auf.
Die Morgensonne strahlte durch das große Fenster direkt in mein Gesicht sodass ich meine Augen zusammenkniff und aus dem Zimmer schwankte.
Langsam schritt ich auf die Tür des Bads zu, schlafgetrunken stolperte ich über die Türschwelle.
Blickte nach vorn bevor ich, rot im Gesicht, meinen Blick wieder nach untern wendete.
Hörte wie die Dusche aufgedreht wurde und sah wie Toshiya nackt, so wie Gott ihn erschuf, unter der Dusche stand.
Er schien mich nicht bemerkt zu haben und bevor ich mich an den Anblick zu gewöhnen versuchte, stolperte ich raus aus dem Bad.
Ich schimpfte mit mir selbst, benahm mich auf einmal wie ein kleines Mädchen.
Ging trotzdem zurück ins Schlafzimmer und zog mich lieber dort um.
Meine Wunden waren gut verheilt, hatte zwar noch ein blaues Auge und eine kleine Narbe, aber das wurde auch wieder.
Ich schreckte kurz gedankenversunken zusammen als ich die Klingel klingeln hörte. Hebte meinen Blick als ich ein mädchenhaftes gekreische vernahm und die Tür ins Schlafzimmer aufgerissen wurde.
Zwei Schocks innerhalb von 7 Minuten.
Eine Frau mit braun gefärbten Haaren und einem engen, offenen Mantel und Brille stand geschockt vor der Tür. Stützte ihre Hände an den Hüften ab, schien zu grinsen.
Ich musterte die Frau kurze Zeit, sie war mir nicht sympatisch.
Ich spürte wie sich mein Mangen zusammenkrampfe.
Die Frau begann laut zu lachen.
,,Toshiya, seid wann stehst du auf kleine Jungs? Ich meine hey - wenn du etwas zum Anfassen brauchtest, musstest du doch nicht gleich den Call-Boy Service anrufen. Oder hast du ihn auf der Straße aufgetrieben? So wie er aussieht .. ."
Die Frau hatte doch einen Dachschaden? Was fiel ihr eigendlich ein?
Ich sprang vom Bett, bereit sie anzubrüllen.
Toshiya kam derzeit angezogen aus der Dusche herraus. Er verdrehte genervt die Augen. Dann knallte er - ohne auf mich zu achten - die Schlafzimmertür zu.
Nur weil er eine hässliche, arrogante und eingebildete Freundin hatte, musste er mich ja nicht gleich wie ein Tier behandelt, was man nichtmehr beachtet wenn es sauer ist.
So fühlte ich mich jedenfalls. Ich ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt und sah die beiden. Sie unterhielten sich.
,,Toshiya. Wer ist dieses Blag in deinem Schlafzimmer, sag bloß du .. ."
,,Nein. Ich habe ihn für ein paar Tage zu mir eingeladen. Sein Vater ist ein wenig seltsam. Sonst nichts." ,antwortete Toshiya.
Die eingebildete Frau sah über ihre Brillengläser hinweg zu Toshiya.
,,Du weißt ja wo du hingehen kannst wenn du ein wenig .. ." ,grinste die Frau. Ich wollte aus dem Zimmer rennen und ihr mal ordentlich meine Meinung sagen. Reisst sich ja wohl an Toshiya ran.
,,Was willst du, Midori?", fragte Toshiya unbeeindruckt.
Die Frau namens Midori zupfte ein wenig an ihrem Dekoltee.
,,Deine neue Single ist auf dem Markt. Ich hab mich um alles gekümmert, ein erster Song ist bereits im Fernsehen zu bestaunden. Sogar das Radio habe ich rumbekommen."
,,Großartig." ,gab Toshiya mit etwas freundlicherem Ton zurück.
,,Die Mädchen lieben dich ! Du musst in 3 Tagen noch ein Fernsehinterview geben, aber das besprechen wir am Telefon. ich wollte dir nur diese Nachricht überbringen. Die kleinen Mädchen lieben deine abweisende Art, und auch die Teenager sind davon angetan. Du bist auf den besten Weg ein Star zu werden! Übrigens heute Abend treffen wir uns doch zum Essen, das hast du nicht vergessen?" ,die Frau schmierte aufgeregt Lippenstift auf ihre Lippen, formte diesen zu einem Kussmund und schloss erwartungsvoll die Augen.
Toshiya verzog angeeckelt das Gesicht, ich hielt die situation nichtmehr aus und platze ins Zimmer herein.
,,Du .. alte Schabracke!"
Die Frau sah mich perplex an.
,,W..was? Wer bist du das du dich da einmischen darfst? Das sind Gespräche die nur erwachsenen etwas angehen! Geh zurück zu deiner Service Agentur und lass dich für andere Leute vermarkten, du billiges Stück."
Wut stieg in mir rauf, mein Gesicht färbte sich rot und ich ballte meine Fäuste. Toshiya stellte sich neben mich und hielt mein Handgelenk fest.
,,Ich pass diesen Abend auf den Kleinen auf. Ich kann wirklich nicht weg, vielleicht ein andermal."
Verwirrt blickte ich zu Toshiya hoch, vor Scham senkte ich meinen Blick allerdings wieder.
,,Wir telefonieren." ,hörte ich die entrüstete Midori sagen, die daraufhin wutgebrannt das Haus verließ.
Ich hielt meinen Kopf gesenkt.
,,Du warst eifersüchtig.", sagte Toshiya kühl.
,,Ich war nicht eifersüchtig! Ich konnte ihre Art einfach nicht ausstehen." ,antwortete ich ihm. Ich log - denn ich denke ich war wirklich ein wenig eifersüchtig. Ein wenig aber nur.
,,Sie ist meine Managerin, halt dich das nächste mal gefälligst zurück. Es ist immernoch meine Sache was ich tu, verstanden?" meinte er ruhig.
Ich nickte, war mittlerweile wieder rot im Gesicht.
,,Willst du mein neues Lied hören?"
,,Hm?"
,,Ob du mein neues Lied hören willst." ,fragte er mich, wobei er seinen Blick zum Bass schweifen ließ.
Ich nickte erneut und folfte ihm zu seinem Instument, er stellte sich neben ihr und hob sie auf.
( Der Gründe Text ist der Text der Toshiya singt und das andere sind einfach nur Kyos Gedanken )
Er spielte und sang. Seine Stimme erklang in meinem Ohr - seine wunderbare Art zu singen leiß mich erschaudern. Seine Haare fielen ihm über seine Augen und verdeckten sie.
look at me now..
Ich darf einfach nicht ..
see in my face -
Ich darf einfach nichts guten fühlen.
in my broken coldly eyes..
Du merkst es nicht.
nothing more is here.
Und doch bin ich so anders..
except the one ~
Bist du ein Mann, wie ich.
bittersweet destruction
Wenn ich könnte ..
coldly hands of death
Wenn du wolltest ..
which are hugging me.
Dürfte ich dich lieben?
I´m alone all along
Bin ich pervers?
Du singst noch zu Ende. Lächelst mich noch höfflich an.
Ich bemerkte wie anders der Tag mit dir ist.
Ich esse, schaue Fernsehen, höre mir deine Lieder an und hab auch die Schule geschwänzt. Ich werde wohl erst wieder gehen, wenn die Narbe verheilt ist. Hab sogar mit meiner Freundin Hikari telefoniert, hab ihr erzählt das ich sie in den nächsten Tagen sprechen muss. Sonst sagte ich gar nichts.
Es wurde Abend. Durfte baden gehen und aß aufgewärmtes Essen, da Toshiya nicht kochen konnte. Es schmeckte allerdings äußerst gut, besser als das Essen zu Hause auf jeden Fall.
Toshiya bestand darauf das ich in seinem Bett schlafen sollte und er auf dem Sofa. Ich sagte ihm auch, das ich morgen wieder nach Hause gehen würde und das ich eh nicht weglaufen könnte.
Er sagte nichts dazu, was mich ein wenig beunruhigte.
Ich überlegte mir nachzufragen, ob ich ihn besuchen könnte.
Er würde mich zwar für völlig bekloppt halten ..
aber tat er das nicht jetzt schon?
So schlief ich gedankenversunken ein und träumte.
Träumte erneut von dem Tyrannen, von seinen Schreien.
Seinen Schlägen, seinen berührungen.
Ich bemerkte nur noch das ich geschüttelt wurde.
Schrie auf >> Ich will nicht! Ich will das nicht!<<
Hatte das Gefühl als ob meine Knochen in sich zusammenfallen würden.
War so schwach.
Schrie. Ich schrie so laut ich konnte, versuchte mich zu befreien.
Roch den Alkohol und sah noch, wie eine Hand auf mein Gesicht zuraste.
Ich schreckte hoch und sah letzendes, wo ich mich befand.
,,Was ist los? Verdammt, bist du endlich wieder wach?", redete Toshiya auf mich ein. Ich hatte ihn mit meiner Hand am Hals gekratzt, sah eine leichte Blutspur.
,,Du hast gebrüllt, aber wie. Ich glaube mittilerweile ist die ganze Nachbarschaft wach. Hast du schlecht geträumt?" ,fragte er mich flüsternt. Ich war Schweißgebadet, ich zitterte und mein Hals schmerzte.
,,Ich will das einfach nicht." ,brachte ich hervor bevor ich meinen Kopf zurück sacken ließ.
TOSHIYAS SICHT
Was ist mit diesem arme, verwirrten Jungen los?
Brüllt mitten in der Nacht. Hat Angst wie ein kleines Kind.
Benimmt sich ungehobelt meinen Besuchern gegenüber.
Schämt sich in meiner Gegenwart - und denkt ich merke es nicht.
Kannst das Gefühl unter all den Grausamkeiten nichtmehr zuordnen?
Ich weiß du fühlst, denn ich fühle das selbe.
Doch kann es nicht aussprechen.
Mein armer kleiner Junge, ich seh in dein Kindergesicht, beobachte wie du schläfst.
Verdammt, ich liebe dich.
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( songtext by Animexx TeufelchenYugi )