*FS* Rich Girl *FS abgebrochen*

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crazy_sim90

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Hey Leute!

Das hier ist meine neue FS "Rich Girl - Wenn Geld zur Verdammnis wird". Die Story ist noch nicht ganz ausgereift, aber den ersten Teil kann ich schon posten *freu*
Ich verrat einfach mal nicht, worum es geht, weil ihr es sowieso nach dem ersten Kapitel wissen werdet. :D
Kritik ist natürlich sehr, sehr, sehr erwünscht!!

Und jetzt viel Spaß beim :read:!

crazy_sim :hallo:


RICH GIRL
Wenn Geld zur Verdammnis wird


Es war der Morgen des 17.Augusts. Die Sommerferien näherten sich ihrem Ende. Wenn ich in der letzten Zeit an die Schule gedacht hatte, hätte ich kotzen können. Ich hasste meine Schule. Ich hasste sie, wie die Pest. Und ich hasste sie nicht aus dem Grund, dass sie eine Schule war. Sondern ich hasste sie aus dem Grund, dass sie eine Privatschule war. Die Montgomery Privet School. Es war die teuerste Schule in der ganzen Gegend und ich musste dort hin. Die Lehrer dort waren alle verdammte Spießer, die Mädchen waren eingebildete Ziegen, die auf ihre Kohle stolz waren und die Jungs...von denen rede ich lieber gar nicht erst. Ich hatte nicht einen einzigen Freund dort. Und warum? Weil ich es hasste, reich zu sein. Weil ich mein vieles Geld verabscheute. Weil ich mich gegen den Willen meiner Eltern in No-Name-Klamotten steckte, obwohl ich mir Markensachen vom feinsten leisten konnte. Darum blieb mein Hass nicht unerwidert.
Ich verstand sie nicht. Was war so toll daran, viel Geld zu haben? Was war so toll daran, wenn andere Leute darüber hinaus vergaßen, wer man eigentlich wirklich war? Vielleicht machte es ihnen nichts aus, dass man nur noch auf ihr Geld schaute und nicht mehr auf ihre Persönlichkeit. Aber mir machte das etwas aus. Ich hatte lieber gar keine Freunde als einen Haufen falscher, die nur darauf aus waren, dass ich ihnen jedes Mal den teuren Espresso bezahlte oder sie ins Kino einlud. Nein, darauf hatte ich echt keine Lust.

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Der 17.August. Eigentlich ein Morgen, wie jeder andere. Ich saß auf meinem Bett und überlegte noch, was ich anziehen sollte, als ich den Zeitungsjungen durchs offene Fenster pfeifen hörte. John – den Zeitungsjungen! Er war so verdammt süß! Schnell zog ich mir eine Weste über meine Bluse und stürzte Hals über Kopf die Treppe hinunter. Ich wollte ihn unbedingt noch erwischen! Während ich durch die vielen Flure zur Haustür rannte, verfluchte ich unser großes Haus. Warum zum Teufel brauchte man auch für drei Personen so viel Platz?
Als ich die Haustür aufriss und hektisch nach draußen schaute, wurde ich bitter enttäuscht. John war bereits weiter gezogen.

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„Mist!“ Wütend trat ich gegen den hässlichen Gartenzwerg, der vor unserer Tür stand. Mit einem dumpfen ,Klong’ fiel er um. Mit schlurfenden Schritten ging ich zum Briefkasten und hob die Zeitung auf. Ein Blick auf die Titelseite drehte mir den Magen um. Eine riesige Schlagzeile – mal wieder – über die verehrte, hoch geschätzte Familie van Weitz.
Ich ließ die Zeitung sinken. Warum nur mussten diese Idioten von der Zeitung immer wieder Artikel über uns schreiben? Was taten wir denn so großartiges, dass wir es verdient hätten, jeden zweiten Tag auf der Titelseite zu stehen? Meine Hand, die die Zeitung hielt, krampfte sich in das raue Papier. Ich war stinksauer.

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Wütend kehrte ich zurück ins Haus. Auf der Terrasse hörte ich meine Mutter lachen. „Ja, lach du nur“, dachte ich griesgrämig. „Dir scheint das Leben als die Berühmtheit der Stadt ja auch sehr viel Spaß zu machen.“ Ich ging ins Kaminzimmer – das heißt, in eines unserer Kaminzimmer – und ließ mich aufs Sofa sinken. Meine Mutter genoss es, berühmt und beliebt zu sein. Das wusste ich. Wenn mal wieder irgendein Empfang oder ein Wohltätigkeitsball oder irgend so etwas in der Art war, wo sie mich mit hinschleiften, meine Eltern, sah ich das Funkeln in den Augen meiner Mutter. Das Funkeln, das nur dann da war, wenn irgendjemand ihr sagte, dass ihr neues Kleid wundervoll aussehen würde. Wenn jemand sie um dieses wundervolle Kleid beneidete. Dann bekam sie dieses Funkeln in den Augen und auf ihren Lippen zeichnete sich ein widerliches höhnisches Grinsen ab. „Tja, ich kann mir so etwas eben leisten“, sagte dieses Grinsen. Dabei war es noch nicht einmal der Verdienst meiner Mutter, dass wir steinreich waren. Soll ich euch sagen, wer meine Mutter war, bevor sie Heinrich van Weitz heiratete? Vor diesem schicksalhaften Tag hieß sie noch Isabelle Krause und half ihrer Tante in einer kleinen Bäckerei, wo sie kaum etwas verdienten. Kaum zu glauben, wie schnell man doch seine Vergangenheit vergessen kann, was?

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Mit einem Seufzen riss ich mich von meinen Gedanken los und begann, den Artikel über uns zu lesen. Wie ich es mir bereits gedacht hatte, ging es um die großzügige Spende meines Vaters. 100 000 € für einen Kindergarten im Zentrum der Stadt. Eigentlich war es ja eine sehr nette Geste von ihm gewesen, aber auch nur, wenn man nicht wusste, wie er den Grund für seine Spende ausgedrückt hatte, als keine Kameras in der Nähe waren.
„Diese armen Bettler erwarten immer, dass man, wenn man Geld hat, etwas Gutes tut. Wüsste nicht, warum die mein Geld etwas angehen sollte, aber man muss ja schließlich auch seinen Ruf pflegen. Also kriegen die einen Tausender für ihren heruntergekommenen Kindergarten, wir werden als Helden gefeiert und alles ist Friede, Freude, Eierkuchen.“
Meine Mutter hatte neben ihm gesessen und so heftig genickt, dass ich Angst hatte, ihr Kopf würde abreißen. Ich hatte gewusst, was sie in diesem Moment gedacht hatte: „Bloß zustimmen. Egal was er sagt- gib ihm Recht!“
Das muss man sich mal vorstellen! Meine Mutter, eine stolze Frau von 36 Jahren, sagte zu allem, was mein Vater meinte, Ja und Amen. Und das nur, weil sie sich ein Leben ohne goldenen Schmuck und teure Pelzmäntel nicht mehr vorstellen konnte!

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Der Artikel ging über die ganze Titelseite. Bloß Damit es so aussah, als hätten sie unheimlich viel über uns geschrieben. Aber ich merkte schnell, dass sie sich eigentlich ständig nur wiederholten. Als ich zu Ende gelesen hatte, betrachtete ich das Bild in der Mitte. Und schon kochte meine Wut wieder in mir hoch. Eigentlich hätte ich es mir denken können, doch ich konnte mich jedes Mal wieder darüber aufregen. Auf dem Foto waren vier Leute zu sehen. Ganz links stand meine Mutter, die dümmlich in die Kamera grinste. Neben ihr der Direktoer des Kindergartens, der meinem Vater kameradschaftlich die Hand schüttelte. Der Direktor selbst sah aus, als könne er sein Glück gar nicht fassen.
Und ganz rechts, da stand noch Jemand. Etwas abseits und ziemlich unglücklich über die ganze Situation. Allerdings konnte man diese Gefühlsregung nicht am Gesichtsausdruck dieser Person erkennen. Das lag daran, dass ihr Gesicht mit kleinen Kästchen zensiert worden war. Ja, ihr habt es erraten: Diese zensierte Person war ich. Als ob ich ein Schwerverbrecher wäre!
Immer, wenn ich meinem Vater gesagt hatte, dass ich nicht wegzensiert werden wollte, sagte er mir, es wäre zu meinem eigenen Schutz.
Das ich nicht lache! Wenn mir jemand etwas antun wollte, dann würde er auch so schnell genug herausfinden, wie ich aussah.
Mit einem hasserfüllten Knurren knüllte ich die Zeitung zusammen und schmiss sie in die leere Feuerstelle.

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Ich blieb noch einen Augenblick unschlüssig im Zimmer stehen, dann ging ich nach oben in mein eigenes. Auf dem ganzen Weg murmelte ich Verwünschungen an die Zeitungsmenschen, an meine Eltern und an alle reichen Spießer dieser Welt vor mich hin.
In meinem Zimmer griff ich wahllos nach einem Buch aus meinem Regal und schmiss mich damit aufs Bett. Das ist eine ziemlich seltsame Eigenschaft von mir. Immer, wenn ich irgendwie aufgebracht oder traurig war, musste ich lesen. Das half mir, mich abzureagieren. Ich sah nach, was ich mir für ein Buch geschnappt hatte. Es war „Lonely“ von Stephan Angell. In diesem Buch ging es um ein sechzehnjähriges Mädchen, welches von ihren Eltern aufs Internat geschickt wurde und dort völlig alleine war, weil sie sich nicht an das Internatsleben gewöhnen konnte. Seufzend schlug ich die erste Seite auf. Ich hatte dieses Buch bestimmt schon vier Mal gelesen, doch es gefiel mir immer wieder. Weil es so passte. Schließlich war ich auch allein.

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Schon nach den ersten paar Worten schoss mir eine Idee durch den Kopf. Ich spürte förmlich, wie über mir eine Glühbirne aufleuchtete. Gepackt von diesem fesselnden Einfall ließ ich das Buch fallen, sprang auf und rannte mal wieder aus meinem Zimmer. Auf der Treppe nahm ich immer zwei Stufen auf einmal. Im Flur blieb ich kurz stehen um zur horchen, ob meine Eltern immer noch auf der Terrasse saßen. Ihren Stimmen nach zu urteilen, taten sie das. Mit einem entschlossenen Blick trat ich aus der Tür. Als ich jedoch vor ihnen stand, verflog mein Mut ein wenig. Doch ich würde mich nicht schon wieder unterkriegen lassen!

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„Mum, Dad?“, begann ich zaghaft. Sie wandten sich zu mir um. „Was ist, Schatz?“, säuselte meine Mutter. Ich atmete tief durch. „Ich muss mit euch reden und zwar jetzt. Es ist wichtig“, sagte ich schließlich. Mein Vater sah überrascht auf. In seinem Gesicht spiegelte sich größte Sorge wider. Er erwartete wohl, dass ich ihnen etwas Schreckliches beichten wollte. Das ich schwanger war, vielleicht. Oder, dass ich den Wagen zu Schrott gefahren hatte oder irgendetwas in dieser Art. Doch das hatte ich nicht vor. Warum ich mit ihnen reden wollte, hatte einen ganz anderen Grund.
„Ich will aufs Internat“, sagte ich trocken.

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Einen Moment lang sagte niemand ein Wort, dann lachte Dad schallend los. Verdutzt blinzelnd sah ich ihn an. „Warum lachst du?“, fragte ich ungläubig.
Er wischte sich, immer noch schmunzelnd, die Tränen aus den Augen.
„Guter Witz, Nelly. Wirklich, guter Witz.“ Er kicherte.
Ich starrte ihn fassungslos an. Meine Mutter schaute etwas unschlüssig von mir zu Dad. Dann sagte sie leise:
„Ich glaube, das war kein Witz, Heinrich.“
Abrupt hörte mein Vater auf zu Lachen. Nun war es an ihm ungläubig zu schauen. Als er sich wieder von seinem Schrecken erholte hatte, sah er mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an.

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„Du willst aufs Internat? Du bist wohl nicht ganz bei Sinnen, was? Ich bezahle doch nicht jedes Jahr einen Haufen Geld für deine gute Bildung, damit du nach sechs Jahren sagst, du willst auf eine andere Schule! Ein Internat, wie kommst du denn auf so etwas? Willst du vielleicht tagein tagaus mit anderen Mädchen auf einem Zimmer wohnen? Dich von untauglichen Lehrern unterrichten lassen? Glaubst du vielleicht, dass du dort auch Hummer zum Abendessen bekommst? Nein, nein, meine Liebe, das schlag dir mal ganz schnell wieder aus dem Kopf!“
Ich blieb ruhig, auch wenn ich innerlich vor Wut kochte.
„Aber, Dad...“
„Kein Aber! Nein heißt nein. Ich werde dich nicht auf eine billige Schule gehen lassen und erstrecht nicht, wenn ich dich dann nur in den Ferien sehe!“
Mit diesen Worten stand er auf und stolzierte ins Wohnzimmer. Er schien sich seines Sieges absolut sicher.
Doch so schnell würde ich nicht aufgeben.

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Ich drehte mich zu meiner Mutter um, die meinem Blick schnell auswich.
„Mum! Sag etwas!“
Sie seufzte und erhob sich ebenfalls. Ich dachte, sie wollte ebenfalls verschwinden. Schnell stellte ich mich ihr in den Weg.
„Sag etwas!“, befahl ich ihr.
„Du weißt, das kann ich nicht“, sagte sie kleinlaut.
„Das stimmt nicht! Du musst doch nicht immer nach seiner Pfeife tanzen!“
„Nelly, bitte...“
„MUM!“
Ich glaubte es einfach nicht. War ihr Geld etwa sogar wichtiger als ihre eigene Tochter? Ich sah sie zornfunkelnd an.
Sie schien sich sichtlich unwohl zu fühlen, doch trotzdem gab sie nicht klein bei.
Mit den Händen wild gestikulierend versuchte sie, mir zu erklären, warum es besser für mich wäre, auf der Montgomery zu bleiben.
„Und, willst du vielleicht deine ganzen Freunde hier verlassen?“
Einen Moment war ich sprachlos. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Meine Freunde verlassen?

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Es reichte mir. In meinem Gehirn legten sich alle Schalter um. Mit geballten Fäusten begann ich, meine Mutter anzuschreien:
„DU WEIßT GENAU, DASS ICH HIER NICHT EINEN EINZIGEN FREUND HABE! UND SOLL ICH DIR MAL VERRATEN, WORAN DAS LIEGT? DAS LIEGT DARAN, DASS ICH KEINE LUST DARAUF HABE, NUR WEGEN MEINES GELDES GELIEBT ZU WERDEN! DIR IST DAS JA VIELLEICHT EGAL, ABER MIR NICHT!“
Ich atmete schnell und flach. Meine Mutter starrte mich erschrocken und unfähig, etwas zu sagen, an.
Eine Träne rollte meine Wange herab.
„Ich will weg, verstehst du? Irgendwohin, wo man mich nicht kennt. Wo man mich als Mensch akzeptiert.“
Ich sah sie mit einem letzten flehenden Blick an.
Doch sie drehte sich um und ging ins Haus.
Alleingelassen, vor Wut zitternd, stand ich auf der Terrasse und sah ihr nach. Genau in diesem Moment hatte ich einen Entschluss gefasst.

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Langsam und bedächtig ging ich in mein Zimmer. In Gedanken feilte ich an meinem Plan herum. Ich wusste, dass dabei ziemlich viel schief gehen konnte. Doch ich musste es unbedingt versuchen.
Ich schloss meine Zimmertür hinter mir und drehte den Schlüssel um.
Wenn sie mich nicht ins Internat lassen wollten, dann musste ich eben zusehen, dass ich allein dort hinkam.
Ich schaltete meinen PC ein und öffnete den Internet Explorer.
„Wollen doch mal sehen, was sich finden lässt“, murmelte ich vor mich hin.
Ich gab das Wort ‚Internat’ in meine Google-Suchmaschine ein und drückte auf die Enter-Taste. Sofort spuckte mir Google einen Haufen Ergebnisse aus. Was ich suchte, fand ich gleich auf der ersten Seite: Eine Sammlung der Internate in Deutschland. Erwartungsvoll klickte ich den Link an. Ich wurde fündig und freute mich meines Lebens. Es gab ein Internat ganz in unserer Nähe. Jetzt musste ich nur noch hoffen, dass ich so kurzfristig noch aufgenommen werden konnte. Schnell dachte ich mir eine fatale Geschichte über meine Vergangenheit aus und schickte diese samt meiner Bitte, noch in eine Klasse gesteckt zu werden, an die E-Mailadresse, die ich auf der Homepage des Internats gefunden hatte.
Nun hieß es abwarten...


Ende Kapitel 1


So, das war jetzt erstmal das erste Kapitel. Ich weiß, die Fotos sind nicht ganz so pralle und das mit der Anmeldung am Internat...naja...nicht seh realistisch :lol:, aber ich hoffe euch hat's trotzdem ein bisschen gefallen^^.




 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde nicht so gerne in so einem Haus leben..so groß...und wenn ich so eine mutter hätte, wäre ich auch ins internat gegangen...
mir gefällt deine story ganz gut besonders vom inhalt her.
die haare der mutter sehen etwas...nun ja merkwürdig aus...
Es kommen ja alle naselang neue FS aber ich würd sagen, deine spricht mich jetzt am meisten an...
Bitte benachrichtige mich *bettel*
Du hast genau meinen Geschmack getroffen, anders kann ichs nicht sagen :lol:
meine kritik: Bilderquali....
 
hey... ich finde die geschichte auch echt super... hört sich interessant an... bin gespannt wies weitergeht! kanns du mich auch benachrichtigen?
 
Bitte benachrichtigen, ich finde es toll bis jetzt!
 
bitte benachrtigen - mir gefällt der plot bis etz supergut, u an den pixx kannst du ja noch arbeiten ;)
 
Hallihallo!

Vielen, vielen Dank fürs Lesen und für das viele Lob *verneig*.
Natürlich benachrichtige ich euch alle sehr gerne!

@Lioness77: Tut mir Leid wegen der Bilder. Ich hatte vergessen, im Spiel die Quali auf Hoch zu stellen :naja:.
 
dein schreibstil gefällt mir echt gut, weil du 'locker' schreibst und es ist wirklich lustig und interessant die story zu lesen.
auch die bilder sind wirklich gut gelungen. werde die story auf jeden fall weiter verfolgen, bin schon gespannt wie es weitergeht. kannst du mich viell. benachrichtigen?

lg
 
Lalala...es geht weiter! :D


Ich checkte alle paar Stunden meine E-Mails und mit jedem Tag, der ohne eine Antwort vorbeiging, wurde ich verzweifelter. Wenn sie mir nicht antworteten, würde ich auch das nächste Schuljahr wieder auf der Montgomery verbringen müssen. Und das wollte ich auf gar keinen Fall!

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Der Tag, an dem ich die E-Mail abgeschickt hatte, lag nun vier Tage zurück. Es waren nur noch drei Tage bis die Schule wieder anfing! Abends beim Essen war ich so in meine Gedanken vertieft, dass meine Mutter mich besorgt ansah. Mein Vater tat so, als würde er nichts bemerken. Ich wusste, dass sie beide den Streit um das Internat noch nicht vergessen hatten, doch keiner verlor ein Wort darüber. Das hieß aber noch lange nicht, dass ich ihnen verziehen hatte. Ich redete nur mit ihnen, wenn es nötig war und wenn ich es tat, war ich zickig. Sie reagierten unterschiedlich auf mein Verhalten. Mein Vater ignorierte es einfach. Er dachte wohl, es würde vorbeigehen, wenn ich keine Reaktion feststellen konnte. Meine Mutter dagegen, fasste mich nur noch mit Samthandschuhen an. Ich hatte sie mit meiner Schreierei wohl doch mehr getroffen, als ich es beabsichtigt hatte. Aber, was soll’s.
„Schatz, geht es dir nicht gut?“, fragte Mum in einem versöhnlichen Tonfall. Den hatte sie schon seit zwei Tagen aufgelegt und, um ehrlich zu sein, ging er mir ziemlich auf den Geist.
„Alles okay“, antwortete ich knapp und schob mir noch eine Gabel Spagetti in den Mund. Mum sah mich einen Augenblick traurig an, dann senkte sie den Blick wieder auf ihren Teller. Dad blieb weiterhin regungslos.

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Nach dem Essen stürmte ich sofort in mein Zimmer und öffnete meinen Posteingang. Mein Herz blieb beinahe stehen, als ich endlich die erhoffte Antwort angezeigt bekam. Vorfreudig öffnete ich die Mail. Innerlich betete ich, dass sie mich aufgenommen hatten. Aufgeregt begann ich, zu lesen.

Sehr geehrtes Fräulein Roth,


zu allererst möchten wir uns bei Ihnen bedanken, dass Sie sich für unser Internat entschieden haben. Wir freuen uns immer, wenn junge Menschen, den Weg zu uns finden.
Doch nun zu Ihrem Anliegen.
Wie Ihnen sicherlich bekannt sein wird, muss die Anmeldung für das Internat mindestens sechs Monate vor Schulbeginn erfolgen. Da es bei Ihnen gerade mal sieben Tage sind, ist die Situation sehr kritisch.
Auf Grund der Schilderung Ihrer derzeitigen Situation und, weil wir tatsächlich noch einen Platz frei haben, haben wir uns dazu entschlossen, ihrer Anfrage nachzukommen und Ihre Anmeldung hiermit zu bestätigen.
Wir bitten Sie jedoch darum, sich am letzten Ferientag (dem 23. August) bei der Schulleitung zu melden, damit wir der Gerechtigkeit halber Ihre Zeugnisse überprüfen können. Außerdem werden Sie dort ein ausführliches Formular erhalten, welches Sie zur Aufnahme an der Schule zwingend ausfüllen müssen.
Wir erwarten Sie am genannten Tag um 10.00 Uhr.

Mit freundlichen Grüßen,

Die Schulleitung



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Ich las es noch einmal durch. Und noch einmal. Ich konnte mein Glück noch gar nicht fassen. Sie hatten mich tatsächlich aufgenommen!
„Danke, danke, danke!“, rief ich überschwänglich und tanzte in meinem Zimmer umher. „Leben, ich komme!“
Im Nachhinein war es schon seltsam, dass sie mir die Geschichte über meine Vergangenheit und meine Situation tatsächlich abgekauft hatten. „Wie naiv manche Menschen sind“, dachte ich.
Soll ich euch erzählen, was ich in die E-Mail geschrieben hatte?
Passt auf:
Ich hatte geschrieben, dass meine Eltern vor kurzem gestorben wären und mich allein hinterlassen hatten. Ich hatte keine Verwandtschaft mehr. Meine Großeltern waren tot und Tanten und Onkel gab es keine. Ich müsste also ins Heim, aber dort will ich auf keinen Fall hin. Darum dachte ich mir, wäre das Internat doch eine gute Lösung.
So ähnlich hatte ich es verfasst. Außerdem hatte ich natürlich meinen Namen geändert. Ab sofort hieß ich nicht mehr Nelly van Weitz, sondern Saskia Roth. Es war wirklich schwer zu glauben, dass man mir das ohne irgendwelche Fragen abgenommen hatte. Aber, ich wollte mich bestimmt nicht beschweren!

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Ich ließ mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen. In meinen Gedanken war ich schon lange von meinem verhassten Zuhause fort.
Ich würde also am nächsten Tag meine Koffer packen. In der Nacht würde ich mich dann aus dem Haus schleichen. Ich würde den Zweitwagen nehmen und damit zum Bahnhof fahren. Dort würde ich in den nächsten Nachtzug steigen, am Morgen pünktlich ankommen und dann mit dem Taxi zum Internat weiter. Pünktlich um zehn würde ich dann bei dem Direx auf der Matte stehen. So einfach war das. Ich lächelte vor mich hin. Ich konnte den nächsten Tag kaum noch abwarten. Endlich weg!

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Es klopfte. „Nelly?“ Es war meine Mutter. „Was?“, fragte ich kühl. Schnell sprang ich auf und schloss die E-Mail, just in dem Moment als sich die Tür öffnete. Mum stand dort und sie sah ziemlich geknickt aus. „Nelly, hör zu...“, begann sie vorsichtig und versuchte, meine Augen zu treffen. Ich drehte mich jedoch weg und sah demonstrativ aus dem Fenster. „Bitte!“, flehte Mum. „Ja, jetzt sag doch!“, stieß ich hervor. Einen Augenblick war sie still, dann:
„Nelly, du weißt, dass ich dich gelassen hätte. Aber dein Vater, er...“
„Er was? Hm?“
Wütend wirbelte ich herum. „Er kontrolliert wohl dein ganzes Leben, was? Er sagt, mach dies, mach das und du tanzt nach seiner Pfeife! Warum tust du das, verdammt noch mal? Kannst du nicht deine eigenen Entscheidungen treffen? Wovor hast du eigentlich Angst?“
Sie wollte etwas erwidern, doch ich redete sofort weiter.
„Ach nein, ich weiß. Du hast Angst davor, dass du wieder als normaler Mensch leben musst, ist es nicht so? Du hast Angst davor, wieder nur Isabelle Krause zu heißen. Hab ich Recht, Mum?“
Sie starrte mich fassungslos an.
„Das...das...stimmt nicht!“, versuchte sie, sich zu verteidigen. Es war jämmerlich.
„Das glaubst du ja wohl selbst nicht“, entgegnete ich spottend. „Und jetzt verschwinde und lass mich in Ruhe!“„Nelly...“
"RAUS!“

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Ich stand zitternd vor Wut da und deutete mit meinem Zeigefinger auf die Tür. Meine Mutter schluckte, holte Luft, überlegte es sich dann doch anders und wandte sich um.
„Es tut mir Leid“, sagte sie noch leise, als sie hinausging. Ich tat so, als hätte ich es nicht gehört.
Als sie weg war, atmete ich tief durch um mich wieder zu beruhigen.
Wie konnte man nur so dreist sein? Glaubte sie etwa wirklich, dass ich ihr verzeihen würde, wenn sie wieder damit anfing, dass sie sich doch nach meinem Vater richten müsse? War ihr eigentlich völlig egal, wie ich mich fühlte?
„Ja“, dachte ich bei mir. „Das einzige, was für sie wichtig ist, ist Geld, Geld und nochmal Geld.“
Verbittert sah ich zum kleinen Safe hinüber, der unter meinem Bett stand. Er war meine „Spardose“.
Mit raschen Schritten ging ich hinüber, zog ihn unter dem Bett hervor, drehte die richtige Kombination an dem Rad und öffnete ihn. Bündel von grünen Geldscheinen lagen darin. Mit zitternden Händen nahm ich sie heraus und verteilte sie auf dem Boden. Dann setzte ich mich mitten hinein und begann, wild knurrend jeden einzelnen Schein in kleine Fetzen zu reißen. Mit der Zeit füllten sich meine Augen mit Tränen.

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Um zwölf Uhr war ich immer noch nicht fertig. Eine bleierne Müdigkeit legte sich auf meine Augen. Gähnend rutschte ich an meinem Bett hinunter, bis ich zusammengekauert auf dem Boden lag. Ein letzter Geldschein glitt mir aus der Hand. Als mein Wecker 00.00 Uhr anzeigte, war ich bereits erschöpft und mit tränenüberströmtem Gesicht eingeschlafen.

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Am nächsten Morgen erwachte ich mit höllischen Kopf- und Rückenschmerzen. Stöhnend richtete ich mich auf. Als ich in meinem Zimmer umherblickte, musste ich schlucken. Der ganze Boden war übersät mit kleinen grünen Schnipseln. Ich hatte ganze Arbeit geleistet.
Müde schlurfte ich zum Wirtschaftsraum und holte einen Besen. Ich hatte nicht vor, aufzuräumen. Ich wollte die Geldscheinfetzen nur unter mein Bett kehren.
Während ich fegte, machte sich mein Rücken böse bemerkbar.
„Vielleicht sollte ich nachts nicht mehr auf der Erde schlafen“, dachte ich verbittert.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits zwanzig nach elf war. Es wunderte mich nicht, dass mich keiner geweckt hatte. Jedenfalls nicht nach dem gestrigen Abend.
Als ich mit fegen fertig war, lehnte ich den Besen gegen die Wand und trat auf den Flur. Unschlüssig sah ich die Treppe hinunter. Frühstücken zu gehen hieße, meinen Eltern unter die Augen zu treten. Und das wollte ich eigentlich bis zu meinem Aufbruch vermeiden. Ich war fertig mit ihnen. Allerdings überzeugte mein knurrender Magen mich davon, wenigstens in die Küche zu schleichen und etwas aus dem Kühlschrank zu holen.

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Unten angekommen musste ich feststellen, dass meine Sorge völlig unbegründet war. Meine Eltern waren nicht zu Hause. Auf dem Küchentisch lag ein Zettel, der höchstwahrscheinlich an mich gerichtet war, doch ich nahm ihn und zerknüllte ihn bevor ich überhaupt ein Wort gelesen hatte. Achtlos warf ich ihn über die Schulter.
Ich öffnete den Kühlschrank und nahm mir einen Joghurt. Damit verkrümelte ich mich wieder auf mein Zimmer. Ich hatte nicht vor, unten herumzulungern, wenn meine Eltern nach Hause kamen.
Als ich meinen Magen zufrieden gestimmt hatte, war es an der Zeit, meine Sachen zu packen. Schwungvoll stand ich auf und zog meinen Kleiderschrank auf.
„Oh je“, stöhnte ich.
Der Schrank war randvoll mit Klamotten. Nur, weil ich keine Markensachen anzog, hieß das noch lange nicht, dass ich Klamotten nicht auch so sehr liebte, wie andere Mädchen in meinem Alter.
Es half wohl alles nichts. Ich musste mir einen Koffer voll aussortieren. Obwohl, würde ein Koffer überhaupt reichen? „Wohl eher nicht“, dachte ich und beschloss, zwei Koffer mit Kleidung mitzunehmen und dazu noch eine große Tasche für alle anderen Sachen. Wie ich das alles schleppen wollte, darüber wollte ich mir später Gedanken machen.

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Als ich zwei Stunden später gerade versuchte, den zweiten Koffer zuzubekommen, hörte ich die Haustür zufallen. Meine Eltern waren also wieder da.
Als ich meinen Vater wütend brüllen hörte, lauschte ich überrascht auf.
„...bist wohl auch nicht mehr ganz richtig, was? Ich habe doch gesagt, dass sie auf der Montgomery bleibt und damit basta!“
Erschrocken richtete ich mich auf und ging hinaus in den Flur. Vom Treppengeländer aus konnte ich sehen, wie meine Eltern sich unten gegenüberstanden und sich gegenseitig böse anfunkelten.
„Willst du nicht auch mal ein Bisschen an Nelly denken?“, fragte Mum aufgebracht. Ich konnte gar nicht glauben, dass das dort unten tatsächlich sie war. Meine Mum stellte sich gegen meinen Vater! Das hatte ich ja noch nie erlebt!
Doch die ganze Situation sollte sich schnell wieder wenden. Dad sagte einen Augenblick gar nichts. Dann, anstatt wieder los zu schreien, schlug er einen versöhnlichen Tonfall an. Es war genau dieser Ton, mit dem mich Mum die ganzen letzten Tage voll gesäuselt hatte.
„Schatz, wenn ich nicht an meine Tochter denken würde und ich nicht nur um ihr Wohl besorgt wäre, dann würde ich sie aufs Internat schicken. Verstehst du nicht, dass diese Schulen kein Umgang für sie sind? Willst du etwa, dass Nelly dort von den ganzen anderen Schülern völlig schlecht beeinflusst wird? Auf der Montgomery wissen die Schüler, wie sie sich zu verhalten haben.“

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Ich glaubte es einfach nicht. Wie konnte er so etwas behaupten? Wer war er denn, dass er das Recht hatte, etwas Derartiges zu sagen? Ich war drauf und dran, die Treppe hinunterzustürmen und ihm mal ordentlich die Meinung zu sagen, als meine Mutter wieder zum Sprechen anhob. Gespannt bleib ich regungslos an meinem Platz stehen.
„Ja, ich glaube du hast Recht. Entschuldige bitte.“
Zack! Ich fühlte mich, wie vor den Kopf geschlagen. Die Knöchel meiner Hände, welche ich krampfhaft um das Geländer gelegt hatte, färbten sich weiß, so fest drückte ich zu. Das durfte doch wirklich nicht wahr sein! Und ich hatte tatsächlich gedacht, meine Mutter hätte sich doch noch dazu entschlossen, mich zu verteidigen!
Zornig sah ich mit an, wie mein Vater Mum in die Arme schloss. Ich schnaubte.
„Und tschüss!“, sagte ich ihnen in Gedanken. Die Beiden würden mich, da war ich fest entschlossen, nie, nie wieder sehen!
Ich drehte mich um und ging in mein Zimmer um weiter zu packen. Bald würde es losgehen.

Ende Kapitel 2


So, das war's dann erstmal wieder. Hoffe, es hat euch gefallen!

:hallo: crazy_sim







 
Zuletzt bearbeitet:
das is echt cool! bin schon super gespannt auf die fortsetzung^^
deine bilder find ich ganz gut... außer die wo du was zugefügt has... naja...
 
Ja, ich gebe zu, dass die bearbeiteten Bilder etwas seltsam aussehen, aber irgendwie musste ich das ja machen. Oder weißt du zufällig, wo ich zerrissene Geldscheine downloaden kann ;)?
Aber vielen Dank, dass du ehrlich bist^^.
Und natürlich freut es mich, dass dir die Geschichte gefällt. Ich hoffe, dass das auch so bleiben wird! :D
 
Hey crazy_sim90
Eine gelungene Fortsetzung finde ich und ich freue mich schon wahnsinnig auf ihren Aufenthalt im Internat!
Naja, das Bild mti den Klamotten im Kleiderschrank sieht wirklich seltsam aus. Aber das zweite Bild mit den zerrissenen Geldscheinen find ich gar nicht mal so schlimm. Da sist dir doch gut gelungen. Sowas muss man erstmal hinkriegen

Deine Kapitel sind schön, schön lang :D und die bilder super

Liebe Grüße Lion :D
 
Ich finde die Idee sehr interessant. Könntest du mich bitte benachrichigen?
Und woher hast du die Frisur von Nelly?

lg Niub
 
Hallihallo ihr Lieben!
Mann, ich freu mich so, dass es euch gefällt :scream:

@Nikita-chan: Vielen, vielen Dank! Natürlich wirst du benachrichtigt!

@Lioness77: Dankeschön! Ja, das Bild mit dem Kleiderschrank sieht echt ein bisschen seltsam aus...naja ;)

@Niub: Klar benachrichtige ich dich! Und die Frisur von Nelly gibt es hier. (hair>female>Seite 3)

Lg,
crazy_sim :hallo:
 
Hey!
Hab gerade deine Story entdeckt.
Gefällt mir bisher wirklich gut. Das ist schon interessant.
Arme Nelly. Geld macht einsam.
Das mit dem Internat ist ein guter Plan. hoffe sie kann das
auch alles umsetzten. Naja zumindest das mit der
Anmeldung hat sie ja schon mal gut eingefädelt.
Ihr Mutter naja. . ich glaube im Grunde liebt sie ihre
Tochter schon, aber so wie sie immer reagiert könnte
man wirklich glauben das Geld sei ihr wichtiger.
Und der Vater scheint wohl alles zu wissen. Klar.
Er ist reich --> muss er doch auch schlau sein oder?
--> weiß er was am besten fürs Töchterchen ist
--> kennt seine Tochter nicht wirklich
--> blöder Vater
Ich werde die Story weiterverfolgen.
mfg chil :hallo:
 
och die arme..irgendwie grad ends des üble alter...versteh schon, warum sie raus will...geld macht net glücklich - weil niemand mehr einen selber kennen will sondern nur die reiche oberfläche!
deine bilder zeigen manchmal noch zu wenig von den sims, haben zu wenig ausdruck! aber ich bin mir sicher, dass du das noch besser hinbekommst!
dein text gefällt mir sehr gut! du beschreibst sehr ausführend, wie es nelly oder bald saskia und allen anderen mit der situation geht! man kann sich gut reínversetzen - weiter so!!
 
Hallihallo! Vielen Dank für eure Kommis und, dass ihr alle so fleißig lest :D
Heute geht es dann auch endlich mal weiter!
Viel Spaß!


Dreimal klopfte es im Lauf des Tages an meine Tür. Meine Eltern wollten mich unbedingt dazu bewegen, mit ihnen zu reden. Ich hatte jedoch abgeschlossen und antwortete ihnen nicht. Irgendwann gaben sie es schließlich auf.
Gegen Abend wurde mein Hunger fast unerträglich. Mein Magen hörte sich an, wie ein wütender Bär. Doch ich widerstand dem Drang, mir etwas zu Essen von unten zu holen.
Um halb zehn hörte ich meine Eltern die Treppe hinaufkommen. Es war also soweit.
Ich stand auf und sah mich noch ein letztes Mal in meinem Zimmer um. In diesem Zimmer hatte ich nun sechzehn Jahre gelebt und gelitten. Aber das war ja jetzt endgültig vorbei. Ich würde aufbrechen in ein neues Leben.

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Ich lauschte noch einmal, um sicherzugehen, dass meine Eltern wirklich im Schlafzimmer waren. Als ich nichts hörte, griff ich nach dem ersten Koffer, öffnete behutsam die Tür und ging leise hinaus. Ich hörte Mum und Dad im Schlafzimmer leise reden.
Ich lächelte schadenfroh in mich hinein. „Glaubt mir, ab morgen werdet ihr weitaus größere Sorgen haben, als die, dass ich nicht mehr mit euch rede“, dachte ich und der Gedanke erfüllte meinen ganzen Körper mit Genugtuung. Endlich würde ich ihnen alles heimzahlen!
Ich trat vorsichtig auf die erste Treppenstufe, betend, dass sie nicht knarren würde. Zu meinem Unglück tat sie es doch. Ich holte erschrocken Luft. Dann war ich ganz still und lauschte mit zusammengekniffenen Augen. Im Schlafzimmer regte sich nichts. Ich seufzte erleichtert auf und setzte meinen Weg auf Zehenspitzen fort, bedacht darauf, ja den schweren Koffer nicht fallen zu lassen oder irgendwo gegen zu stoßen. Mit klopfendem Herzen kam ich heile unten an. Ich stellte den Koffer in den Eingangsbereich und machte dann leise kehrt um den anderen Koffer zu holen. Es gelang mir ohne weitere Zwischenfälle. Unten holte ich mir noch einen Rucksack aus der Garderobe, wo ich mein Portmonee mit dem ganzen Fahrgeld für die Nacht, ein bisschen was zu Essen und eine große Flasche Wasser hineintat. Dann öffnete ich die Haustür, schob die Koffer nach draußen und ging hinaus. Mit einem Ruck schloss ich die Tür hinter mir.
Vor mir lag mein Weg in die Freiheit.

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Ich trug meine Sachen zum Zweitwagen meiner Eltern und schloss den Kofferraum auf. Klugerweise hatte ich den Autoschlüssel schon am Morgen aus der Küche mitgehen lassen.
Ächzend hob ich die Koffer ins Auto. Als alles verstaut war, bemühte ich mich, die Klappe möglichst leise zuzumachen. Es gelang mir nicht, aber das war mir eigentlich egal. Jetzt würde mich eh keiner mehr aufhalten können!
Lächelnd setzte ich mich auf den Fahrersitz, schlug die Tür zu und startete den Wagen. Unter den Rädern knirschte der Kies, als ich los fuhr. Als ich auf die Straße bog, war ich mir sicher, dass ich es jetzt geschafft hatte.

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Die Fahrt zum Bahnhof dauerte zehn Minuten. Dort angekommen parkte ich den Wagen und stieg aus. Mit meinem Gepäck im Schlepptau machte ich mich auf den Weg in die Bahnhofshalle.

Obwohl es schon so spät war, war massig viel los. Schon nach wenigen Minuten taten mir die Arme vom Kofferschleppen weh. Stöhnend stellte ich sie für einen Moment ab. Ich kramte mein Geld hervor und stellte mich hinter einer Frau vor dem Ticketschalter an, als irgendjemand von hinten auf mich zu gerannt kam. Erschrocken wirbelte ich herum.

Ein Mann mit langen schmutzigen Haaren und zerschlissener Kleidung blieb vor mir stehen.

„Na, Kleine“, sagte er mit einem Grinsen, wobei er seine schiefen gelben Zähne entblößte. Die Frau vor mir hatte ihre Fahrkarte gekauft und ging davon.

„Was wollen Sie?“, fragte ich den Mann vor mir ängstlich.

„Nur ein bisschen Kleingeld“, hauchte er und bei seinem Mundgeruch wurde mir fast schlecht. Er roch nach einer Mischung aus Alkohol, Zigaretten und Fäulnis. Als ich mich angewidert von ihm wegdrehte, streckte er eine schmutzige Hand aus und griff nach meinem Portmonee. Schnell zog ich es weg.

„Lassen Sie mich!“
Verzweifelt sah ich mich um. Bemerkte denn keiner, dass ich in Schwierigkeiten steckte?

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Scheinbar wollten sie es nicht bemerken. Alle gingen einfach an uns vorbei. Der Penner streckte seine Hand wieder aus und diesmal konnte ich mein Geld nicht schnell genug retten. Er bekam eine Ecke des Portmonees zu fassen und riss es mir aus den Händen. Ich versuchte, ihn zu treten, doch er presste mich gegen den Fahrkartenschalter. „Dan-ke!“, flüsterte er, wobei er ganz nah an mein Gesicht herankam. Meine Augen füllten sich mit brennenden Tränen.
Der Penner grinste noch einmal sein grauenhaftes Haifischgrinsen, dann ließ er mich los, drehte sich um und rannte davon.

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Schluchzend sah ich ihm nach. Ich konnte mich nicht bewegen, ihm nicht hinterher rennen. Tausend Gedanken rasten mir durch den Kopf. Aber einer überwiegte:
Jetzt war alles aus, obwohl es noch gar nicht richtig angefangen hatte.
In dem Portmonee war mein ganzes Geld, welches ich mir für die Fahrt zurechtgelegt hatte, plus meine Geldkarte, mit der ich wenigstens noch etwas von meinem Konto hätte holen können.
Ich war am Boden zerstört. Das durfte doch nicht wahr sein! Es konnte nicht vorbei sein! Nicht jetzt, nicht hier!
Immer noch von allen anderen Leuten unbeachtet, die hastig an mir vorbeieilten, nahm ich meine Koffer und schlurfte niedergeschlagen und verzweifelt durch den Bahnhof. Ich fragte mich verbittert, in was für einer Welt ich eigentlich lebte, dass die Menschen nicht einmal mehr mitbekamen, wenn ein junges Mädchen von einem Penner beklaut wurde! Meine Gefühle drehten sich im Kreis. Die Verzweiflung wurde von unbändiger Wut abgelöst, die wiederum von Trauer und Hoffnungslosigkeit.

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„Sieh es ein, Nelly“, sagte eine giftige Stimme in meinem Kopf. „Du hättest es doch niemals geschafft! Geh nach Hause zurück und spiel weiter deine Rolle als Tochter aus gutem Hause!“
„Hau ab!“, sagte ich leise. „Lass mich in Ruhe!“
Doch sie ließ mich nicht in Ruhe. Die Stimme redete immer weiter auf mich ein. Sie malträtierte mich so sehr, dass ich nach zwanzig Minuten ziellosem Herumirren erschöpft auf einer der Treppen zu den Gleisen zusammenbrach. Das hieß, ich wurde nicht ohnmächtig, aber geistig brach ich zusammen. Weinend saß ich auf der Treppe, meine Koffer links und rechts neben mir stehen.
Die Leute schauten mich seltsam an, doch niemand kam zu mir und fragte, was los sei. Niemanden kümmerte es, warum ein sechzehnjähriges Mädchen mutterseelenallein auf einer Bahnhofstreppe saß und sich die Augen ausheulte.

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Ich vergrub das Gesicht in den Händen. Fieberhaft versuchte ich, nach einer anderen Möglichkeit zu suchen, am Morgen pünktlich um zehn bei dem Direktor des Internats zu erscheinen. Doch ich konnte nicht klar denken. Panik hatte mein Gehirn vernebelt. Der einzige Gedanke, der durch meinen Kopf ging war:
„Es ist vorbei. Hier ist Ende. Geh zurück nach Hause!“
„Entschuldigung?“, hörte ich plötzlich eine Stimme sagen.Ich sah auf.

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Ein Junge, ungefähr in meinem Alter, mit einem Koffer in der Hand stand, vor mir. Er lächelte mich freundlich an. Ich wischte mir schnell die Tränen aus dem Gesicht.
„Ist das hier vielleicht deins?“, fragte er und hielt mir mein Portmonee entgegen.
Fassungslos starrte ich ihn an.
„Ist es nicht deins?“, fragte er überrascht.
„D...doch“, stotterte ich und nahm es entgegen. „A...aber...wie hast du...?“
Er grinste. „Meinst du, ich bekomme es nicht mit, wenn eine hübsche Lady in Nöten ist?“
Er zwinkerte keck.
„Aber, jetzt mal ehrlich...“, begann er völlig gelassen an zu reden, ganz so, als ob wir uns schon seit Ewigkeiten kennen würden. „Was machst du denn um diese Zeit alleine im Bahnhof?“
Einen Augenblick schwieg ich, doch dann entschloss ich mich dazu, im die Wahrheit zu erzählen. Schließlich war ich ihm etwas schuldig.
„Ich bin weggelaufen. Von zu Hause. Und jetzt fahr ich eben...“
Er sah mich verdutzt an.
„Was hast du denn für Gründe, von zu Hause abzuhauen?“
Ich zuckte mit den Schultern.
„Viele.“
Mehr bekam er nicht aus mir heraus.

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Ein paar Minuten später gingen wir schweigend nebeneinander her. Der Junge hatte sich einen meiner Koffer genommen, wofür ich ihm sehr dankbar war. Er hieß Sam und war die letzten Tage der Ferien bei seiner Freundin zu Besuch gewesen. An diesem Abend fuhr er zurück nach Hause. Und zwar mit genau demselben Zug, mit dem ich auch fahren würde.
„Wo willst du denn überhaupt hin?“, fragte Sam mich nach einiger Zeit.
„Ich werde aufs Internat gehen“, antwortete ich ihm mit verträumter Stimme. Es kam mir alles vor, wie ein Wunder. Eben noch hatte ich gedacht, es wäre alles vorbei und jetzt war ich schon wieder auf dem Weg ins Ziel.
„Aufs Internat?“ Sam sah mich ungläubig an. „Kannst du das denn überhaupt bezahlen?“
Ich wurde rot und nickte.
Ihm entwich ein anerkennendes Pfeifen.
Ich senkte den Kopf. Wie peinlich! Das war doch genau das, was ich nicht tun wollte. Ich wollte nicht mehr mit meinem Geld angeben, auch nicht unbeabsichtigt. Aber scheinbar hatte ich genau das gerade getan, denn Sam schwieg eingeschüchtert.
Wir gingen die Treppe zum Gleis 3 nach oben. Unser Zug würde in wenigen Minuten ankommen.

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„Willst du auch einen?“, fragte ich Sam und hielt ihm die Tüte mit Keksen hin. Wir saßen in einem Abteil des Zuges und ratterten vor uns hin. Draußen war die Welt in ein Meer aus bunten Lichtern verwandelt worden. Es war zwanzig nach elf.
Sam griff lächelnd in die Tüte. „Dankeschön.“
Eine Weile saßen wir nur still da, knabberten Kekse und schauten abwesend aus dem Fenster.
Die ganze Sache war mir nicht sehr geheuer. Ich suchte die ganze Zeit nach einem Gesprächsthema, doch ich konnte keins finden. Also schwieg ich.
Während Sam aus dem Fenster schaute und verträumt in die Ferne blickte, betrachtete ich ihn von oben bis unten. Er hatte wuscheliges dunkelblondes Haar, das ihm spielerisch in die Stirn fiel. Seine Augen, die aus dem Fenster gerichtet waren, waren schokoladenbraun, das hatte ich gesehen. Sein Körper steckte in sportlichen Klamotten. Er hatte seinen Koffer neben sich auf den Boden gestellt, meine Koffer hatte er locker in die Gepäckablage gehoben.

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Sam wandte sich vom Fenster ab und unsere Augen trafen sich. Meine Wangen nahmen augenblicklich die Farbe einer reifen Tomate an.
„Ist was?“, fragte er grinsend.
Ich schüttelte hastig den Kopf und sah selbst schnell aus dem Fenster. Ich hörte ein seltsames Geräusch und als ich mich wieder umdrehte sah ich, dass Sam sich mit aller Mühe das Lachen verkniff. Doch schließlich konnte er nicht anders und prustete laut los. Für einen Moment sah ich ihn nur verdutzt an, doch dann musste ich auch loslachen und schließlich lachten wir laut und ausgelassen, bis wir keine Luft mehr bekamen.
Es wurde eine angenehme Fahrt zusammen mit Sam, meinem „Lebensretter“.

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Gegen halb eins schlummerten wir langsam ein.
Als ich am Morgen wieder aufwachte, war Sam nicht da. Auch seine Tasche stand nicht mehr auf dem Sitz. Traurig musste ich einsehen, dass er wohl bereits ausgestiegen war.
Ich seufzte und sah hinaus. Der Himmel draußen war strahlend blau. Grüne Wälder und goldgelbe Äcker zogen vorbei. Sam war der Beginn meiner neuen Freiheit gewesen, doch er musste seinen eigenen Weg gehen. Er konnte nicht immer auf mich aufpassen.
Ich müsste jetzt auch meinen eigenen Weg gehen.

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Um halb zehn wurde durch die Lautsprecher meine Haltestelle angesagt. Ich mühte mich ab, meine Koffer von der Gepäckanlage hinunter zu bekommen, wobei mir der eine fast auf den Kopf fiel. Doch ich konnte ihn gerade noch rechtzeitig festhalten.
Gerade, als wir in den Bahnhof einfuhren, hatte ich es geschafft, mein Gepäck unter Kontrolle zu bekommen. Als die Türen sich zischend öffneten trat ich hinaus in den Sonnenschein und sah mich um. Auf dem Gleis herrschte geschäftiges Treiben. Die „Pendler“ waren unterwegs. Mit Aktentaschen in den Händen und in schicke schwarze Anzüge gekleidet hetzten sie herum, auf der Suche nach dem richtigen Zug.
Ich raffte meine Koffer und machte mich auf den Weg hinunter in die Bahnhofshalle.
Glücklicherweise konnte ich schon von weitem die gelben Autos mit dem Taxi-Schild auf dem Dach vor dem Ausgang sehen. Ich ging noch einen Schritt rascher, bis ich die Taxis erreicht hatte. Lächelnd ging ich auf den Taxifahrer, der mir am sympathischsten war, zu.

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„Hallo!“, sagte ich.
Er lächelte auch.
„Wohin soll’s denn gehen, junge Dame?“
„Ich...“
Ich stutze. Oh nein! Ich hatte doch glatt den Namen dieses vermaledeiten Internats vergessen!
„Ähm...“
Er sah mich hochgezogenen Brauen an.
„Ja?“
„Hier in der Nähe soll es ein Internat geben“, sagte ich schließlich und hoffte, er würde wissen, was ich meinte. Scheinbar tat er es, denn er nickte und ging um den Wagen herum zum Kofferraum.
„Bring deine Koffer her.“
Erleichtert reichte ich ihm mein Gepäck. Er verstaute sie, dann stiegen wir ein.
Er redete nicht viel auf der Fahrt, doch das war mir gerade recht. Ich war müde und außerdem hatte ich keine Lust irgendwelche blöden Fragen zu beantworten.
Die Fahrt dauerte eine halbe Stunde. Das Taxameter stieg immer mehr in die Höhe.
Ich sage euch lieber nicht, was ich am Ende für die Strecke bezahlt habe...
Doch schließlich war ich dort, wo ich hin wollte.
Mein neues Zuhause ragte vor mir in die Höhe.

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Ich starrte das Riesengebäude mit offenem Mund an. Auf dem Bild im Internet hatte es ja schon überwältigend gewirkt, aber es in Lebensgröße zu sehen, haute Einen fast um.
Das Internat sah aus wie eine alte Ritterburg. Überall ragten Türmchen in die Höhe und an den Wänden hingen bunte Banner. Sogar die Fenster waren im mittelalterlichen Stil gehalten.
Mit klopfendem Herzen machte ich mich auf den Weg zum Eingang. Es war fast ein kleiner Spaziergang. Mit funkelnden Augen sah ich mich um. Ich konnte mich gar nicht satt sehen. Ich fand es wunderschön hier.

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Ich hatte Mühe, das schwere Eingangstor aufzubekommen, doch schließlich hatte ich es ins Haus geschafft. Dort sah ich mich neugierig um. Wie ich vermutete hatte, war auch das Innere des Internats ganz mittelalterlich eingerichtet. Ich hatte das Gefühl, mitten in Joanne K. Rowlings Hogwarts gelandet zu sein.
Ich hörte Schritte und wandte mich um. Eine rothaarige Frau kam lächelnd auf mich zu.
„Guten Morgen! Kann ich dir helfen?“
Ich nickte.
„Können Sie mir sagen, wie ich zur Schulleitung komme?“
„Selbstverständlich.“ Mit einer winkenden Handbewegung wies sie mich an, ihr zu folgen.
Ich nahm meine Koffer und ging hinterher. Sie führte mich durch einige Gänge, eine Treppe hinauf und eine andere hinunter. Ich war bereits völlig außer Atem, als sie endlich vor einer Tür stehen blieb.
„Hier drin ist der Direktor“, sagte sie und wies auf die Tür. „Klopf einfach an.“
„Danke“, keuchte ich.
Sie nickte mir zu und ging davon.
Jetzt wurde es also ernst. Bis hierhin hatte ich es schon mal geschafft.
Ich hob eine Hand und klopfte an die Tür.
„Herein“, ertönte eine brummige Männerstimme von drinnen.

Ende Kapitel 3


Hoffe, es hat euch gefallen! :hallo:



































 
super Forstetzung, nur wie will sie denn das Internat bezahlen? So viel Geld hat sie ja schließlich nicht, dass sie das jahrelang bezahlen kann.
lg NIub
 
Das internat sieht wirklich aus wie hogwarts, hast du das gebaut oder gedownloadet?
Coole fortsetzung freue mich schon auf die nächste, das war deine beste bisher :eek:
LG Lion :read:
 
Einen wunderschönen guten Abend (gute Nacht?) :D

@Niub: Naja...meinst du nicht, dass auch Nelly ein Konto für schlechtere Zeiten parat hat...und bei ihren reichen Eltern...;)

@Lioness77: Ich muss zugeben, das "Internat" hab ich gedownloadet. Ich bin nicht so ein As im Häuserbauen ;) Wer Interesse hat: Das Grundstück gibt es auf MTS unter dem Namen "Lenores Kingdom" zu downloaden.

Lg,
crazy_sim :hallo:
 
ist eine echt tolle fortsetzung!
das gebäude schaut richtig toll aus, bin total begeistert :)
irgendwie hab ich mir ja eigentlich etwas modernes erwartet, aber das passt richtig gut auf die bilder!
freu mich schon auf das nächste kapitel.

lg
 
Die FS ist dir wirklich gut gelungen! Aber ich hätte mal eine Frage: Wo hast du die schönen haare des "rich girl" ^^ her?! Sind sie pay?
 
Guten Abend!

So, jetzt geht es endlich mal weiter. Viel Spaß!


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Mit klopfendem Herzen öffnete ich die Tür und trat in das Büro des Internatsdirektors. Dieser selbst saß hinter einem wuchtigen, unaufgeräumten Schreibtisch. Ich schätzte ihn auf Ende fünfzig oder noch älter, jedenfalls seinem fast weißen Haar nach zu urteilen. Er hatte ein freundliches, runzliges Gesicht, leuchtend grüne Augen und einen ebenfalls weißen Vollbart. Auf der Nase trug er eine Brille mit runden Gläsern. Als ich hereinkam, las er gerade irgendetwas auf einem Zettel. Hinter mir fiel die Tür zu und er sah auf. Seine Lippen verzogen sich zu einem väterlichen Lächeln. Obwohl er noch nicht einmal ein Wort geredet hatte, hatte ich ihn bereits lieb gewonnen.
„Ahh...“ Seine Stimme war tief und rau. „Du musst Saskia sein, nicht wahr?“
Für einen Moment konnte ich ihn nur verdutzt anstarren, doch dann fiel mir ein, dass ichja Saskia war. Ich nickte schnell.
„Ja, ich bin Saskia Roth.“
„Schön, schön.“
Er warf noch einmal einen Blick auf den Zettel in seiner Hand, dann seufzte er und legte ihn beiseite.
„Es freut mich, dass du zu uns gefunden hast.“
Ich wusste keine Antwort darauf, darum schwieg ich.

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Der Direktor stand etwas mühsam auf und ging um den Schreibtisch herum. Direkt vor mir blieb er stehen. Prüfend blickte er auf mich herab.
Dann, als hätte er soeben in Gedanken eine Entscheidung gefällt, nickte er abwesend und kehrte zurück auf seinen Platz. Völlig verdattert stand ich vor ihm und wartete darauf, was noch kommen würde.
„Du wirst im Zimmer 46 wohnen. Ich rufe gleich Gregor, der soll deine Koffer nehmen und dich hinführen.“
Ich blinzelte. Einmal. Zweimal.
„Ähm...“ Ich suchte nach den richtigen Worten. Er hatte mich überrumpelt und zwar völlig. Warum teilte er mir jetzt schon ein Zimmer zu? Ohne irgendwelche Fragen zu stellen? Hatte es nicht in der E-Mail geheißen, dass ich meine Zeugnisse vorlegen musste? Und, dass ich irgendein Formular ausfüllen sollte?

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Der Direktor sah auf. „Ja?“
„Ich...ich dachte, ich soll...“
„Ach, die Zeugnisse, hm? Vergessen wir das einfach. Ich bin da nicht so streng. Ich nehme gern neue Schüler auf. Also, wenn du keine weiteren Fragen hast, werde ich Gregor jetzt rufen.“
„Ähm...in der E-Mail stand etwas von einem Formular...“
„Ach ja, richtig!“ Der Direktor schlug sich mit einer Hand gegen die Stirn. „Danke, dass du mich daran erinnerst!“

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Er stand wieder auf und ging zu einem Aktenschrank. Er zog eine Schublade auf, wühlte darin und schien das, wonach er suchte, nicht zu finden, denn er schob die Schublade wieder zu und öffnete die darunter.
„Weißt du“, redete er dabei munter weiter, „ich werde langsam etwas senil, möchte ich sagen. Ich vergesse dieses Formular immer wieder...ahh, da haben wir es ja.“
Er zog ein pfefferminzfarbenes Blatt aus der Schublade hervor und kehrte damit zum Schreibtisch zurück. Er studierte es einen Moment, dann reichte er es mir.
„Das solltest du am besten heute noch zurückgeben.“
Ich nickte.
„So, noch etwas?“
Klar war noch etwas. Ich hatte noch tausend Fragen, die ich ihm hätte stellen können. Doch mein Mund fühlte sich an, als wäre darin eine große Dürrezeit ausgebrochen, darum sagte ich nur:
„Nein, vielen Dank.“
„Wunderbar!“

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Freudig drückte er auf ein Gerät auf seinem Schreibtisch. Es schien eine Gegensprechanlage zu sein, denn aus dem Gerät ertönte plötzlich eine Stimme.
„Sir?“
„Ich habe hier oben einen neuen Gast, Gregor. Ich denke, es wird Zeit, ihn auf sein Zimmer zu geleiten. Zimmer 46, bitte.“
„Selbstverständlich, Sir.“
Es dauerte keine zwei Minuten, da stand Gregor bereits vor der Tür zum Büro.
„Auf Wiedersehen, Saskia. Ich wünsche dir einen angenehmen Aufenthalt. Ich hoffe, du lebst dich schnell ein.“
„Danke.“ Zu mehr Worten war ich in diesem Moment nicht fähig. Ich war noch zu sehr mit der Frage beschäftigt, warum, verflucht noch mal, alles so unnormal einfach war.
Der Mann namens Gregor nahm sich meine Koffer und marschierte los. Ich folgte ihm. Bevor ich die Treppe hinunter stieg, drehte ich mich noch einmal um. Der Direktor stand immer noch im Rahmen der Tür seines Büros. Er nickte mir aufmunternd zu und ich brachte es tatsächlich fertig, ein Lächeln auf meine Lippen zu zaubern.
„Wenn hier alle so sind, wie der Direktor“, dachte ich frohlockend, „dann kann ja gar nichts mehr schief gehen!“
Das Zimmer 46 lag im dritten Stock. Es war das letzte im Korridor. Gregor blieb davor stehen und stellte meine Koffer ab. „Die anderen Mädchen sind schon seit gestern da“, teilte er mir mit. Ich bedankte mich bei ihm und er drehte sich um und ging.

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Ich atmete tief durch und setzte meine Fingerknöchel an das massive Holz der Tür. Doch, schon bevor ich anklopfen konnte, wurde die Tür aufgerissen. Ein Mädchen in meinem Alter stand vor mir, mit kurzen roten Haaren und einem aufgedrehten Gesichtsausdruck. Es steckte in einem schwarzen T-Shirt und einer Skaterjeans. Um seinen Hals waren die Köpfhörer eines iPods geschlungen, welcher in dem Moment, als es die Tür aufstieß, wild hin und her baumelte. Auf mich machte das Mädchen einen schwer hyperaktiven Eindruck.
„Hi!“, rief sie überschwänglich.
„Ha...hallo...“ Überwältigt von soviel Power, geriet ich schon wieder ins Stottern.
„Ich bin Maike. Und du?“
„Nel...äh...Saskia.“
Maike packte einen meiner Koffer und schleppte ihn ins Zimmer. Als ich keine Anstalten machte, ihr zu folgen, drehte sie sich verwundert um.
„Willst du da Wurzeln schlagen? Komm schon! Wir beißen auch nicht.“
Zögerlich griff ich nach meinem anderen Koffer und ging hinter ihr hinein.
Wie alles andere in dem Internat auch, war das Zimmer im mittelalterlichen Stil gehalten. Allerdings konnte man von der prächtigen Mauer nur noch ziemlich wenig erkennen, da die ganze Wand mit Postern zugeklebt war. Ich erkannte Poster von Sängern, von Models, von Schauspielern, aber auch welche, auf denen einfach nur irgendwelche Bilder drauf waren.
Auf der linken und rechten Seite des Raumes standen je zwei Himmelbetten. Im hinteren Teil des Zimmers stand ein Tisch mit vier Stühlen direkt unter einem der Fenster. Eine andere Tür führte in einen weiteren Raum. Dahinter vermutete ich das Bad.

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Auf dem Bett auf der rechten Seite, welches der Tür am nächsten war, lag ein weiteres Mädchen und las ein Buch.
„Das ist Aki“, unterrichtete mich Maike. „Und das...“, sie deutete auf ein drittes Mädchen, welches ganz hinten auf dem Bett auf der rechten Seite saß und sich mit Aki unterhielt, „ist Nina.“
Aki und Nina sahen auf, als Maike ihre Namen erwähnte. Aki war eine zierliche Erscheinung, mit japanischen (oder chinesischen?) Gesichtszügen. Die schmalen Augen und die helle Haut machten sie wahnsinnig hübsch. Sie hatte ihr schwarzes Haar zu einem schlichten Dutt zusammengesteckt. Fehlt nur noch der festliche Kimono, dachte ich bei mir. Doch Aki hatte keinen Kimono an, sondern eine schlichte Jeans und ein T-Shirt.
Nina war das genaue Gegenteil von Aki. Sie war klein, ein wenig pummlig und braungebrannt. Ihre blonden Haare fielen ihr locker über die Schulter.
„Leute, das ist Saskia. Ab heute unsere neue Mitbewohnerin.“
Maike fuchtelte in der Luft herum und präsentierte mich, wie in einer TV-Shop-Sendung.

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Nina grinste.
„Hey, Saskia. Alles klar?“
„Ich denke schon“, sagte ich leise.
„Die Kleine ist schüchtern, aber das werden wir ihr schon noch austreiben“, trällerte Maike und schob mich zu dem einzigen noch freien Bett, dem in der linken hinteren Ecke und drückte mich auf die Decke.
Wenig später standen auch meine Koffer neben mir.
„Ist es dir Recht, wenn wir dir beim Auspacken helfen?“, fragte Maike, die Finger schon an den Verschlüssen des ersten Koffers. Sie wartete erst gar keine Antwort ab.
„Natürlich ist es dir. Kommt, Mädels!“

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Wenige Zeit später sah es auf meinem Bett aus, wie auf einem Schlachtfeld. Überall lagen Kleidungsstücke zerstreut. Die etwas teureren Fummel wurden bewundert, die anderen Sachen je nach Geschmack gutgeheißen oder kopfschüttelnd abgelehnt.
Maike schnappte sich hin und wieder mal ein Kleid oder ein Oberteil von mir und tanzte damit vor einem großen Spiegel herum.
Wir anderen drei saßen zwischen meinem, über das Bett verteiltem, Gepäck und lachten uns kaputt. Maike hatte Recht gehabt. Sie hatten mir die Schüchternheit schneller ausgetrieben, als ich es gedacht hätte.

Ende Kapitel 4


Benachrichtigt werden:
Lioness77
MrsReeves123
annibirdy
Flatterdings
totenkopfäffchen
Nikita-chan
Niub


@*Sim*: Freut mich, dass dir die FS gefällt! Die Haare von Nelly bekommst du hier (hair>female>Seite 3) und zwar kostenlos.

crazy_sim :hallo:


















 
Hey crazy,
super Fortsetzung mal wieder.
Den Direktor find ich irgendwie witzig :lol:
Maike finde ich schon cool, nur das einzige was ich schade finde, ist, dass du uns Aki nicht auf einem Foto gezeigt hast. Aber das kommt bestimmt noch.
Von dem Gebäude bin ich einfach nur begeistert und deine Fotos sind wie immer klasse.
*Um-Den-Stuhl-Hops* Schneeell eine Fortsetung :heul:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallihallo!

Erstmal natürlich DANKE fürs Lob *tutgut* :D

Und dann eine (schlechte) Nachricht für meine fleißigen Leser:
In den Osterferien werde ich wohl wenig Zeit haben, neue Teile zu posten, weil ich in Urlaub fahre ;) Aber, wenn ich wieder da bin gehts ganz schnell weiter, versprochen!!!

Lg,
crazy_sim :hallo:
 
Hey!
Fand das letzte Kapitel sehr gelungen.
Ich persönlich hätte die wände in den Zimmern anders gestrichen,
weil auf mich die Steinwände etwas kalt wirken.
Natürlich ist es burgmäßig aber es gibt dort ja auch trotzdem
Strom oder? Ich hoffe du verstehst was ich meine.
Ist aber auch Geschmackssache, war nur meine persönliche
Meinung.
Ansonsten sehr schön. Der Direx scheint sehr nett zu sein.
Und Maike. . wow ein stürmisches Mädel. . ist aber sicher
lustig wenn man so eine zur Freundin hat.
Na ich bin schon gespannt. .
Auch wenn es wohl länger dauert bis zum nächsten Teil,
wegen Urlaub.. .der sei dir gegönnt..
Freu mich schon..
mfg chil :hallo:
 
Hey crazy_sim!

Hab mir grade deine FS durchgelesen und muss wirklich sagen, dass ich sie außerordentlich gut finde. Nelly, äh ich meine natürlich Saskia ^^ ist mir total sympathisch! Bin schon gespannt, wie sich alles entwickelt, ob "Saskia" sich bald eingelebt hat und was ihre Eltern unternehmen...es würde mich auch wahnsinnig interessieren, was auf dem Zettel von ihnen stand, den "Saskia" einfach zerküllt hat ohne ihn zu lesen...und der Direktor, also ich weiß nicht - irgendwie ging das jetzt alles zuuu einfach. Vielleicht ist da was faul..?! Ich hoffe, wir werden es bald erfahren!

LG Marlana

P.S. Wärst du so lieb und würdest mich benachrichtigen, wenn's weiter geht?
 
Hallöchen! Bevor ich morgen dann wegfahre, hab ich doch noch einen Teil geschafft :D Viel Spaß beim :read:!

Kapitel 5

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„Hast du den Zettel?“
„Welchen Zettel?“
„Na, das Formular.“
„Ja, natürlich!“
Maike zog ihre Tasche höher auf ihre Schulter.
„So natürlich ist das nicht“, meinte sie grinsend.
Ich streckte ihr die Zunge raus und stieß die Tür vor uns auf.
War waren auf dem Weg zu Direktor Lind um ihm mein ausgefülltes Formular zu bringen. Durch unsere chaotische Auspack-Aktion hatte ich es am Vortag völlig vergessen.
Ich drehte mich um, immer noch die Klinke der Tür in der Hand.
„Warum war Aki eigentlich vorhin nicht mehr im Zimmer, als ich aufgestanden bin?“
„Sie ist schon um halb sieben in die Bücherei runter gegangen“, antwortete Maike. Ihre Tasche war schon wieder von ihrer Schulter gerutscht. Ärgerlich friemelte sie an dem Riemen des Gurts herum um ihn fester zu ziehen.
„So eine Streberin“, meinte ich. Um Maikes amüsante Versuche, den Gurt fester zu ziehen, weiter beobachten zu können, ging ich rückwärts weiter- ein großer Fehler!

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Ich schaffte zwei Schritte, bis ich mit jemandem zusammenknallte.
„Autsch!“, rief dieser Jemand, bevor er mit einem dumpfen Geräusch auf den harten Steinboden fiel. Ich verlor selbst das Gleichgewicht, ruderte mit den Armen in der Luft herum, bis ich schließlich an der rettenden Tür halt fand.
Maike sah auf. Und grinste wieder, als sie die Person sah, die ich umgerannt hatte.
„Guten Morgen, Luca.“
Ich drehte mich um.
Ein schlanker, blasser Junge mit braunen Haaren rappelte sich gerade mit ärgerlichem Gemurmel auf.
Maike trat neben mich und legte mir eine Hand auf die Schulter.
„Es hätte gereicht, wenn du ihm Hallo gesagt und dich vorgestellt hättest, Sassi“, meinte sie.
Ich stieß ihr mit dem Ellbogen in die Seite.

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Luca stand nun wieder aufrecht vor uns. Er funkelte mich böse an.
„Schon mal was davon gehört, dass man mit den Augen vorne geht?“
„E...ent...etschuldige“, stammelte ich und spürte, wie mein Gesicht heiß wurde.
Maike machte ein spöttelndes Geräusch.
„Wenn du nach vorne geschaut hättest, hättest du gesehen, dass Saskia dich nicht kommen sehen kann“, sagte sie.
Luca verengte die Augen zu Schlitzen.
„Halt die Klappe, Pumuckel!“
Ich starrte die beiden mit offenem Mund und aus entsetzen Augen an.
Sie waren so nah aneinander getreten, dass ihre Nasenspitzen sich beinahe berührten.
Und, auch wenn ich echt nicht an so einen Quatsch glaubte, konnte ich eine elektrisierende Aura um sie herum spüren.

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Lucas Augen sendeten Blitze in die von Maike, die schien allerdings ziemlich unbeeindruckt zu sein.
Im Gegenteil: Sie brachte es fertig, schon wieder zu grinsen. Doch diesmal war es anders. Es war kein bisschen humorvoll, sondern einfach nur fies. Mörderisch.
„Na, waren sie wieder hinter dir her?“, fragte sie in einem schneidenden Tonfall. „Konntest du darum nicht vernünftig nach vorn schauen, weil du dich über die Schulter ständig nach ihnen umsehen musstest?"

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Ein Schauer lief mir den Rücken hinunter. So hatte ich Maike noch nie erlebt. Ich kannte sie zwar erst einen Tag lang, aber eigentlich hatte ich gedacht, dass sie ein spritziges, freches Mädchen wäre, das anderen zwar gern einmal Streiche spielte, aber in Wirklichkeit keiner Fliege was zuleide tun konnte. Doch scheinbar hatte ich mich getäuscht, denn sie sah aus, als würde sie Luca am liebsten jeden Knochen einzeln brechen. Und, von was redete sie überhaupt? Wer war hinter diesem Luca her? Scheinbar musste Maike recht mit ihrer Vermutung gehabt haben, denn Lucas Wangen nahmen einen blassen Rosaton an.
„Was geht dich das an?“, zischte er.
Maike zuckte mit den Achseln. „Gar nichts. Und darum werden Saskia und ich jetzt auch ne’ Fliege machen.“
Sie packte mich am Arm und zog mich von Luca fort, der uns böse nachsah.
„Einen schönen Tag noch! Und, immer schön nach vorn schauen!“, rief Maike ihm noch über die Schulter zu.
Er machte eine sehr wüste Geste in unsere Richtung.

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„Was war das denn?“, fragte ich Maike, als wir ein paar Meter schweigend nebeneinander hergegangen waren. Maikes Laune hatte sich eindeutig verändert. Sie stierte böse auf den Boden und ihre linke Hand hatte sich krampfhaft in ihre Tasche geklammert.
„Vergiss es einfach“, sagte sie leise.
„Ich will es aber nicht vergessen. Jedenfalls nicht, bevor du es mir erklärt hast!“, sagte ich wütend.
Maike atmete tief durch. Es hörte sich an, als müsse sie sich beherrschen, mir keine zu knallen.
Ich schluckte.
„Ich kann dir das nicht erklären. Es ist zu gefährlich.“
„Pah“, machte ich. „Ich wette Aki und Nina wissen es auch.“
Einen Augenblick sagte Maike gar nichts, dann: „Ja, sie wissen es. Aber auch sie würden es dir nicht erzählen, wenn sie genug Hirn im Kopf haben.“
Ihre Worte hatten eine solche Bestimmtheit, dass ich den Kopf senkte und nicht weiter fragte. Das hieß allerdings nicht, dass ich nicht weiter versuchen würde, etwas herauszubekommen.

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Vor der Tür zu unserem Klassenzimmer standen drei Mädchen. Eins von ihnen war genau die Sorte Weib, die ich auf meiner alten Schule so gehasst hatte. Sie war schlank, solariumbraungebrannt und hatte blond gefärbte Haare.
Ich hatte sie am Vorabend schon einmal flüchtig gesehen. Jemand hatte sie Chantal genannt. Chantal trug - natürlich - einen Minirock, ein weit ausgeschnittenes Top und hohe Schuhe. Die beiden anderen Mädchen sahen sie aus bewundernden Augen an. Klar - eine eingebildete Superzicke brauchte selbstverständlich Gefolgschaft.

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Als sie Maike und mich kommen hörte, blickte sie auf. Ihre Lippen verzogen sich zu einem hämischen Grinsen.
"Sieh an, die Neue."

Ich hoffe es hat euch gefallen!

@Chil: Dankeschön! Wegen dem Zimmer...hm. Ich glaube, das ist wirklich Geschmackssache, denn ich persönlich finde mittelalterlichen Stil total schön :D.

@Marlana: Juhu! Ein neues Leserchen! :scream: Freut mich, dass du so mit überlegst (wegen dem Direktor). Wer weiß...;) Natürlich wirst du benachrichtigt!

@meitscheliiii: Noch jemand Neues! *freu* Schön, dass dir die Story gefällt! Ich benachrichtige dich selbstverständlich gern!

So. Ich wünsche allen (die jetzt welche haben^^) schöne Osterferien!!!













 
Hey crazy_sim90!

Tolle Fortsetzung! Diese Chantal...igitt. So ne richtige Tuss eben :naja:
Oder vielleicht auch nicht? Wie werden sehen! Mach weiter so!

LG Marlana
 
Das bild von maike (da wo sie so böse grinst) ist echt der hammer!
Total gut getroffen und teilweise zum totlachen...
supi fortsetzung, ich frag mich wer hinter luca her war, vielleicht nen lehrer?
 
Mir gefällt es sehr, dass regelmäßig Fortsetzungen online stellst ;)
Die Fortsetzung war fantastisch!
lg Niub
 
hey leute, also erstmal ein grooooßes lob an crazy_sim90 vbmenu_register("postmenu_2675760", true); . die fortsetzungen sind ehrlich cool! hab mit freude und spannund an der FS gelesen! möchte vielleicht auch mal so was probierlen, allerdings soll es sich da um eine sängerkarriere handeln nur leider benutze ich die normale version von die sims 2, also kein erweiterungs pack, und brächte dafür etwas wo die sims singen könnten. karaoke maschine??? wenn ich damit was anfangen könnte müsste ich noch wissen ob und wenn ja wo ich die mir downloaden kann! hoffe auf tipps
Byebye
 
bin begeistert! kann mir auch jemand helfen??

:hallo: hey leute, also erstmal ein grooooßes lob an crazy_sim90 vbmenu_register("postmenu_2675760", true); . die fortsetzungen sind ehrlich cool:cool: ! hab mit freude und spannund an der FS gelesen!:D möchte vielleicht auch mal so was probierlen, allerdings soll es sich da um eine sängerkarriere handeln nur leider benutze ich die normale version von die sims 2, also kein erweiterungs pack, und brächte dafür etwas wo die sims singen könnten. karaoke maschine??? wenn ich damit was anfangen könnte müsste ich noch wissen ob und wenn ja wo ich die mir downloaden kann! hoffe auf tipps
Byebye:hallo:
 
die geschichte is echt der hammer und die drei angebertussen sind perfekt getrofen!!!!Die erinnern mich voll an so welche auf unsrer schule^^ Ich werd die geschichte auf jeden weiterverfolgen!!!!

GGGLG an alle und schöne Osterferien und Frohe Ostern!!!!!!
 
@ sweet sim Was soll denn der Doppelpost? Aber erstmal herzlich willkomen im Sim Forum! Allerdings passt deine Frage nicht so richtig zum Thema hier. Guck mal hier .

lg Niub
 
Ich glaube du hast noch nen neuen Fan-MICH!!!
Du hast mit dieser Story total meinen Geschmack getroffen!
Am Anfang waren deine Bilder etwas verschwommen und JETZT!?
Sehen sie einfach nur klasse aus(die Frisuren sind ebenfalls spitze). Dickes, fettes Lob von meiner Seite!
Mach so weiter, könntest du mich bitte benachrichtigen??
Möchte deine FS unbedingt weiter lesen.

MfG J@mie 07
 
Ach ja hab vergessen es oben zu schreiben!!
BITTE BENACHRICHTIGE MICH AUF JEDEN FALLL!!!!=)
Die FS is vooolllll cool=)

;) bis denn dann da footballgirl ;)
 
*wild mit dem fingern am wackeln binZz*...


ich wll bitte auch benachrichtigt werden ..=)...ich hab die story erst nur überflogen und dann aber doch gelesen weil ich die kommis gelesen habe...und ich find sie auch echt gut gelungen..=)...
 
Ich find die story richtig klasse !!

Weiß nicht was ich noch schreiben könnte, außer "MACH WEITER SO!!!"
Ist echt gut gelungen !!!!!!!!!!
 
Hallöchen ihr Lieben!

Gerade frisch und erholt ausm Urlaub zurück und was sehen meine entzückten Äuglein? Soooo viele neue Kommis!! :scream: Danke, danke, danke!
Da werden wir uns doch gleich mal ans zurückschreiben machen, nech? :D

@Marlana: Ja, ja, Chantal muss jetzt den Kopf für den unbeliebten Charakter hinhalten. Armes Mädchen... :lol:
@Lioness77: Ich hätt auch nicht geglaubt, dass Sims so böse gucken können^^ Wer hinter Luca her war...tja...Das erfahrt ihr schon noch, keine Angst ;)
@meitscheliiii: Dankeschön!
@Niub: Fantastisch? Wow! Herzlichen Dank! *verneig* Ich hoffe ich werde es auch weiterhin schaffen, regelmäßig Fortsetzungen zu basteln...
@sweet sim: Also, erstmal danke für dein Lob! Und dann, auch wenn es eigentlich nicht der richtige Thread ist: Nach solchen Sachen solltest du am Besten immer bei Mod The Sims2 gucken. Da bekommst du (beinahe) alles. Einfach mal was in die Suchmaschine eingeben.
@Da_Footballgirl: Danke, danke, danke! Und PS: Was meinst du wo ich die Grundlage für die drei Tussis her hab :p (auf meiner Schule gibt es ne' ganze Klasse voll solcher Weiber :naja:) Und natürlich wirst du benachrichtigt!!
@J@mie 07: Wow, so viel Lob vertrag ich ja schon fast gar nicht mehr *rotwerd* Dankeschön!! Selbstverständlich benachrichtige ich dich!
@KleinSonja: Na, man gut, dass du sie doch noch gelesen hast :lol: Vielen Dank! Klar benachrichtige ich dich!
@MaggieChapman: Dankeschön! Ich werde versuchen deiner Forderung nachzugehen ;)!

Hui...ich sollte nie wieder in Urlaub fahren, wenn ich eine FS schreibe :D
So, und als Belohnung für so viele Kommis, gleich noch ein kurzes kapitel!
Viel Spaß!

PS: Wundert euch bitte nicht, dass manche Sims etwas anders aussehen. Ich musste mein Spiel neu installieren und dabei sind auch einige Downloads futsch gegangen, die ich nicht wieder gefunden habe. Und, weil ich viele der Sims mit dem Tombstone of Life and Death "erschaffen" hatte, konnte ich sie auch nicht richtig "wiederherstellen". Bitte um Nachsicht^^

Kapitel 6

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Maike machte den Mund auf, doch ich hielt sie zurück.
„Ja, die Neue“, meinte ich gelassen.
Ich wusste nicht, ob ich eine gute Schauspielerin war oder nicht. Auf jeden Fall war die Gelassenheit, mit welcher diese Worte aus meinem Mund kamen, nicht in meiner Brust vertreten. Dort staute sich nämlich just in dem Moment, als diese Chantal den Mund aufmachte, eine unbändige Wut an. Was bildete diese Tussi sich eigentlich ein, mich so geringschätzend anzusehen?
Maike ließ es sich nicht gefallen, dass ich ihr Redeverbot erteilt hatte.
Sauer stemmte sie die Hände in die Hüften und blickte Chantal giftig an.
„Ich warne dich, Chantal! Lass Saskia bloß in Ruhe!“

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Chantal gab ein gekünsteltes Lachen von sich, wobei sie die Hand theatralisch ans Kinn hielt.
„Sie? Was sollte ich für einen Grund haben, dieses Mädchen zu belästigen?“
Ihr Blick wanderte über mein verwaschenes T-Shirt. Sie rümpfte die Nase.
Die anderen beiden Mädchen hinter ihr giggelten hinter vorgehaltenen Händen.
Ich verengte die Augen zu Schlitzen.
„Hör mir mal zu, du künstliche Gans! Wenn du glaubst, dass ich so mit mir reden lasse...“
Doch weiter kam ich nicht, denn hinter uns ertönte eine strenge Frauenstimme.

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„Saskia Roth! Was fällt Ihnen ein, so mit Mademoiselle Francés zu reden?“
Chantals Lippen umspielte ein selbstgefälliges Lächeln, als ich mitten im Satz zur Salzsäule erstarrte. Mademoiselle Francés? Wer war dieses Mädchen? Die französische Königin vielleicht?
Maike seufzte, als sie sich umdrehte. Ich folgte ihrem Beispiel und sah durch eine Brille mit dicken Gläsern in kalte grüne Augen. Die Augen gehörten zu einer ältlichen Frau, die wütend auf mich herabblickte. Sie hatte eine beträchtlich große Nase und einen Mund, den sie zu einem dünnen Strich zusammenkneifen konnte. Ihr schwarzes, von grauen Strähnen durchzogenes, Haar, hatte sie fest am Hinterkopf zusammengebunden.
Ich fragte mich kurz, ob ihre Kopfhaut sich nicht anfühlen müsste, als würde sie jeden Moment reißen, als die Frau schon wieder loskeifte.

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„Kennen Sie die Regeln nicht, Fräulein Roth? Mademoiselle Francés genießt hohes Ansehen auf diesem Internat! Ihr Vater (sie betonte dieses Wort, als wäre Monsieur Francés ein Gott) hat sehr zur Gründung dieser Einrichtung beigetragen, also verlange ich, – auch von Ihnen – dass sie Mademoiselle Francés mit Respekt behandeln, wie alle anderen auch!“
Als sie mit ihrer Standpauke fertig war, hob sie ihre Nase in die Höhe und stolzierte ins Klassenzimmer. Als sie an Chantal vorbeiging, legte sie ihr eine Hand auf die Schulter und führte sie sanft mit sich. Chantals Mitläuferinnen folgten ihr hastig.
„Was ist das denn für eine?“, fragte ich ungläubig.
Maike zuckte mit den Achseln.
„Frau Weiderich ist total vernarrt in Chantals Vater. Darum ist Chantal auch ihr Schützling. Bei ihr lässt sie alles durchgehen und Chantal wird von oben bis unten verhätschelt.“
Sie zog eine Grimasse und ich musste lachen.
Obwohl mir eigentlich nicht danach zumute war. Ich fühlte mich zu sehr an meine alte Schule erinnert. War ich nicht hierher gekommen um von den Menschen dort weit weg zu sein?
Zu meinem größten Bedauern schienen die Leute hier auch nicht besser zu sein...

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Maike riss mich aus meinen Gedanken.
„Komm schon!“, sagte sie und zog an meinem Arm. „Sie fängt sicher gleich mit dem Unterricht an. Wir müssen rein!“
Immer noch grübelnd ging ich hinter Maike in den Klassenraum.
„Soso.“
Schon wieder diese schneidende Stimme! Frau Weiderich richtete sich in voller Größe vor uns auf.
„Fräulein Heim, Fräulein Roth, ich erteile Ihnen hiermit 2 Stunden Strafarbeit fürs Zuspätkommen!“
Maike riss den Mund auf und sah die Lehrerin empört an. Auch ich konnte es nicht fassen. Wie konnte man nur so garstig sein?
„Frau Weiderich, bitte...“
„Setzen!“, fauchte die alte Schachtel.
Mit wutverzerrten Gesichtern gingen wir auf den einzigen noch freien Tisch zu. Er stand direkt in der Mitte, zwischen dem Tisch an dem Luca und ein anderer Junge saßen und dem, von dem aus uns Aki und Nina besorgt ansahen.
Der Unterricht, der dann folgte, war eine Stunde Qual und Folter. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal einen schrecklicheren Menschen als meinen Vater kennen lernen würde, aber – voila - Frau Weiderich hätte wohl sogar den Teufel persönlich übertroffen.

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Normalerweise war ich es gewohnt, dass man am ersten Schultag all diesen organisatorischen Kram erledigte, wie Bücher austeilen, Stundenpläne und so weiter.
Doch wir hatten diese ganzen Dinge schon am letzten Ferientag bekommen, wodurch nichts Frau Weiderich davon abhalten konnte, sofort mit langweiligem Politikunterricht zu beginnen.
Ich betete, dass ich nicht einschlafen würde, denn, was dann passieren würde, wollte ich mir lieber gar nichts erst ausmalen.

GLG,
crazy_sim :hallo:













 
Zuletzt bearbeitet:
Hör doch jetzt nicht auf!
Ich MUSS wissen was passiert, bitte mach schnell weiter!
Und diese Chantal (wenn ich den Namen lesen muss ich immer grinsen...frag nicht wieso) bäh! So ne aufgetakelte Tussi...:rolleyes:
Diese Frau Weiderich erinnert mich an meine Geschichtslehrerin...:argh:
 
Wow!!! Deine Fortsetzungen gefallen mir immer besser!!! Mach weiter so!! Also jetzt hast du mich richtig gespannt gemacht was als nächstes passiert und wie es mit diesem Luca weiter geht und..............Hach diese Neugierde ist ja nicht mehr zum aushalten!!! Jetzt will ich auch UMBEDINGT benachrichtigt werden!!!! BITTE!! :-) Saskia bzw. Nelly hast du finde ich total gut getroffen. Ich finde sie richtig hübsch!!! FETTES LOB!
vlg!
_____________________________
SWEET SIM
 
Hallöle!

@Lioness77: Ha, jetzt mache ich es extra spannend^^ Und ich sags ja: Arme Chantal. Aber irgendwer muss ja das schwarze Schaf spielen :D Ohje...wenn Frau Weiderich dich an deine Geschichtslehrerin erinnert, dann tust du mir aber verdammt leid :argh:

@Tumstl: Dankeschön! Dass du meiner FS Seltenheitswert gibst, ehrt mich jetzt aber ganz besonders *rotwerd*

@meitscheliiii: Dankeschön!

@sweet sim: Tjaja...ich werde euch aber trotzdem noch ein bissel auf die Folter spannen müssen :D Da wird sich Nelly sicher freuen, dass du sie so hübsch findest^^. Dankeschön! Und natürlich benachrichtige ich dich!
 
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