Fotostory Auf Gedeih und Verderb - Naike's Virtual Life! ♦ abgeschlossen ♦

Hihi, nee, Sim-Naike heiratet! Bin ja schon ein Stückle weiter mit der Geschichte. Was meine Privatdaten angeht, schicke ich dir PN, ok?!
Ansonsten geht es mit der FS leider erst morgen weiter, heute war der Tag einfach zu voll. :argh:

Besten Abend, Naike
:hallo:
 
Kapitel 22 - Schwebezustand

Kapitel 22 – Schwebezustand​

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"Guten Morgen, Liebling, Frühstück ist fertig! Setz dich doch schon mal hin, der Kaffee braucht noch einen Moment."
"Nichts lieber als das, mein Schatz, einen guten Morgen auch dir!"

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"Oh Mann, das ist ja heftig. Weißt du was passiert ist?"
"Nein, was denn, Melissa?"
"Stell dir vor, Adam Tallis wurde von seiner eigenen Schwester beschossen!" Armin stellte unverzüglich das Kauen ein. "Adam Tallis ...

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… Naikes Freund?", fragte er geschockt. "Von seiner Schwester? Oh mein Gott, wie furchtbar ist das denn?!"
"Furchtbar findest du das? Dieser Schwerverbrecher hat es doch nicht anders verdient. War ja klar, dass es irgendwann noch Theater mit ihm gibt. Wenn er nicht mehr hier ist, kann das nur gut für Fräulein Le Normand und die gesamte Insel sein. Ich fühlte mich schon längst nicht mehr sicher", meinte Melissa gleichgültig. "Das ist jetzt nicht wirklich dein Ernst, oder?!" Armin verschluckte sich an seinem Toast und verschwand hustend im Bad.

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http://www.youtube.com/watch?v=cKTfcX8NbaM

In mir klingt ein Lied, ein kleines Lied,
in dem ein Wunsch von tausend Stunden glüht,
bei dir zu sein.
Sollst mit mir im Himmel leben,
träumend über Sterne schweben,
ewig scheint die Sonne für uns zwei,
sehn dich herbei
und mit dir mein Glück.
Hörst du die Musik,
zärtliche Musik ...

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"Willst du mich?" – "Ja", hörte Naike sich zärtlich hauchen.​

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Doch dann verzog sich das Gesicht ihres Liebsten. Hilflos sah er sie an, Blut lief aus seinem Mund. "Adam? ADAM – was ist mit dir?"

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"Was tust du denn??"​

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"Steh auf!! Bitte – STEH DOCH AUF!!", flehte die Braut und hörte ihre schrille Stimme wie ein Echo aus allen vier Himmelsrichtungen widerhallen.

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"NEIIIIIIN, VERLASS MICH NICHT!!!"​

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Mit einem Ruck saß Naike kerzengerade im Bett. Ihr Herz klopfte wie ein Bohrhammer …​

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… und ihr Atem ging stoßweise.​

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Dann wusste sie wieder, wo sie war …​

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… und wenige Sekunden später drangen auch die schrecklichen Erinnerungen erbarmungslos zurück in ihr Bewusstsein. Sie hatte nur geträumt, aber dennoch war alles wahr. Kraftlos ließ sie sich zurück in ihr Kissen fallen und schloss die Augen wieder, denn in dieser Welt wollte sie nicht mehr sein.

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"Naike, Liebling, bitte wach mal kurz auf", rüttelte sie kurze Zeit später ihre Freundin Jessica vorsichtig an der Schulter. "Wie geht es dir?"
"Danke", sagte Naike matt.
"Ich gehe jetzt gleich zur Beerdigung, wollte ich dir nur kurz Bescheid sagen. Schlaf mal ruhig weiter, du bist noch zu schwach. Ich bin mittags wieder da. Ich habe dir etwas zu essen in den Kühlschrank gestellt, brauchst es nur kurz aufwärmen, wenn du Appetit bekommst, okay?"


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"Beerdigung? So schnell? Ich will ihn noch einmal sehen." Jessica erschrak. "Mensch, Naike, nein! Es geht doch nicht um Adam. Meine Tante, ich hatte dir doch gestern von ihrem Tod erzählt, du wolltest mich begleiten, erinnerst du dich?"
"Wo ist Adam?"
"Im Krankenhaus, Schatz. Er wird von Dr. Blythe betreut, er und seine Kollegen tun für ihn, was in ihrer Macht steht", versucht Jess Naike zu beruhigen, doch die richtete sich auf. "Ich will sofort hin!"
"Nein, bitte bleib liegen! Das schaffst du noch nicht, du musst dich erst erholen."
"Nein, ich will sofort hin!"

*​
Hat Adam noch eine Chance?
 
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hallo naike

WAS!!!!!!????????
spinnt diese melissa fuller sowas hat niemand verdient!!!pah die tickt doch nicht mehr richtig!!!!
ohje die arme naike sie tut mir so leid!!!!
und wie fertig sie aussieht man sieht das sie am ende ihrer kräfte ist!!!!
schön das jess so gut es geht versucht sich um sie zu kümmern!!
sie braucht jetzt viel halt und jemanden der für sie da ist!!!
und dann dieser traum,die arme!!
aber die bilder sind toll gemacht von dir!!!
freu mich schon auf mehr!!!

lg simgurl
 
spinnt diese melissa fuller sowas hat niemand verdient!!!pah die tickt doch nicht mehr richtig!!!!
Ach ja, die Melissa ist ein schwieriger Fall, hat total steife Prinzipien und vergißt dabei ihre Menschlichkeit. Nicht so toll. :(

... sie braucht jetzt viel halt und jemanden der für sie da ist!
Ja, unbedingt, zum Glück war der Streit mit Jess komplett beigelegt.

Ach, Sim Naike...ich dachte schon, du heiratest ;) Haja...
Würde ich schon gerne nochmal. Aber die Ehe danach ... :ohoh: :lol:

Irgendwie sieht Naike jetzt anders aus als vorher, eiß auch nicht...aber gefällt mir
Sie trägt kein Make-up und hat Augenringe verpaßt bekommen, die Arme. :argh:

Bald geht's weiter ...
:hallo:
 
Kapitel 23 - Geteiltes Leid

Kapitel 23 – Geteiltes Leid​

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Naike erhob sich wankend. Sie musste zu Adam, kostete es was es wollte.​

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Jessica starrte ihre Freundin plötzlich mit offenem Mund an. "Oh, mein guter Gott! Was ist das? Das ist doch mein Nachthemd! Und es ist voller ...", sie schluckte erschüttert, " ... Blut? Haben wir damit gestern etwa die Wunde abgedrückt?"

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"Ja, das haben wir. Und ich ziehe es nie mehr aus. Es ist das Einzige, was mir im Moment von ihm bleibt". Naike biss trotzig die Zähne zusammen, und ihre Freundin wusste, dass eine Diskussion an dieser Stelle nicht ratsam war.

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Stattdessen versuchte sie das besudelte Nachthemd zu ignorieren, überwand tapfer ihren Ekel und nahm Naike zärtlich in den Arm. "Warum hast du mir nichts von dem Baby erzählt?", frage sie leise. "Ach Jess, ich wusste es doch erst seit gestern. Adam sollte es zuerst erfahren", erklärte Naike niedergeschlagen.

*​

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"Bitte iss etwas, du musst wieder zu Kräften kommen."
"Ich habe keinen Hunger."
"Komm, wenigstens ein paar Gabeln!"
"NEIN, VERDAMMT! Mir ist kotzschlecht!"

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Naike sprang viel zu schnell vom Tisch auf, sah deshalb Sternchen um sich herum tanzen und legte sich auf die Wohnzimmer-Couch, zu schlapp, irgendetwas zu tun, aber nicht müde genug, um schlafen zu können und so der Realität zu entfliehen.

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Auch in der Simlane 6 hatten die Bewohner keinen Appetit. "Julia, bitte! Nur ein kleines bisschen", bat Joseph Tallis seine kleine Nichte besorgt. "Ich will zu Papa!", jammerte sie nur. "Wir besuchen ihn doch gleich, bitte stärke dich vorher ein wenig, das macht wirklich Sinn", versuchte er das kleine Mädchen weiter zu überzeugen, aber sie schob den Teller von sich und rutschte von ihrem Stuhl hinunter.

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Sie schaffte es nicht mehr ins Badezimmer. "Oh Mann, was machst du denn für einen Scheiß, Julia!? Bist du erst zwei Jahre alt!?", rief Joe aufgebracht, als er das Missgeschick sah. Und eine Sekunde später schämte er sich zutiefst, dass ihm dieser sinnlose Vorwurf herausgerutscht war und lief zu ihr.

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"Julia, tut mir so leid. Bitte vergiss den Scheiß, den ich gerade gesagt habe, das war nicht so gemeint. Komm, ich helfe dir, die Klamotten zu wechseln."
"Das kann ich auch allein!", wehrte Julia betroffen ab. "Es tut mir wirklich leid, Kleine", bedauerte ihr mit der Situation völlig überforderte Onkel zutiefst. "Weißt du, ich bin auch total traurig und verwirrt und weiß nicht, was ich tue."

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"Lass mich in Ruhe, Onkel Joe. Ich will jetzt zu Papa. SOFORT!", weinte Adams Tochter laut. "In Ordnung, bitte ziehe dich um und wasche dich. Wir fahren gleich los, ja?"
Vom Dach des Hauses der Tallis' konnte man direkt hinüber zur Simlane 10 schauen. Joe fragte sich, wie es Naike wohl gehen mochte und spürte dabei einen entsetzlich dicken Kloß in seinem Hals.

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Aber er machte sich auch Sorgen um die kleine Julia. Er hatte ihr die tatsächlichen Geschehnisse zu ihrem Schutz verschwiegen und erzählt, dass ihr Vater und Tante Nastassja einen Unfall gehabt hatten. Wer sollte sich nun um sie kümmern? Er hatte bereits versucht, eine Verbindung zu ihrer Mutter in den Vereinigten Staaten zu bekommen. Desdemona hatte vor ihrer Abreise eine Nummer hinterlassen, die Adam zum Glück in sein Adressbuch geschrieben hatte. Aber es wollte einfach nicht gelingen, der Ruf ging trotz mehrmaliger Versuche nie durch.
Als nächstes rief er bei einem Dienst für die Vermittlung von Tagesmüttern an. Er hatte zwar beschlossen, Julia vorerst überwiegend selbst zu betreuen, aber auch während seiner Arbeitszeiten musste jemand vor Ort sein. Der Schock saß ihm tief in den Gliedern. Was sollte nur werden, wenn sein Bruder starb? Joe traute sich nicht, weiter darüber nachzudenken.

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Naike hatte sich inzwischen doch wieder ins Bett gelegt, schlief aber nur sehr leicht und wenig erholsam.

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Nachdem Jess von der Beerdigung heimgekehrt war, klingelte es an der Tür. "Ich glaube nicht, dass sie dazu in der Lage ist, Herr Tallis."
"Bitte sagen Sie doch Joe zu mir, Jessica. Naike muss mit, es könnte das letzte Mal sein, dass sie ihn sieht." Jessica sah den jungen Mann besorgt an. "Ist es wirklich so schlimm?"
"Adam liegt im künstlichen Koma und schwebt noch in Lebensgefahr, das ist mein Stand von vor einer Stunde", berichtete Joe. "Gut, dann packen wir sie ins Auto."

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Als Joe das Schlafzimmer betrat, fand er eine vor sich hindämmernde Naike vor, die völlig abwesend schien. "Sie reagiert überhaupt nicht auf mich", sagte Joe bestürzt zu Jessica. "Hab ich dir ja gesagt. Sie tritt ab und zu weg, habe ich das Gefühl. Ich sollte besser nachher noch einmal den Doc rufen. – Ach Joe, was soll nur werden? Stell dir vor, er schafft es nicht. Ich habe Angst um Naike, ich kann ihre psychische Stabilität nicht einschätzen." Plötzlich erhob sich die völlig erschöpfte junge Frau doch noch und grüßte Adams Bruder tonlos. Joe sah ihr Nachthemd und fuhr sich betroffen über seine schweißfeuchte Stirn. "Kannst du mit ins Krankenhaus kommen?"
"Natürlich! Wartet bitte im Wohnzimmer, ich ziehe mich eben an."

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Jessica wippte unruhig mit ihren Füßen und konnte dem Fernsehprogramm, dass sie zur Ablenkung eingeschaltet hatte, nicht folgen. "Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ach, da ist sie schon." Joseph erhob sich. "Gut, gehen wir. Auf Wiedersehen, Jess. Ich bringe sie dir gleich wieder", drückte er kurz tröstend die Hand der alten Dame. Naike verzog das Gesicht. "Ihr kommt mir vor wie meine Eltern. Ich bin in Ordnung. Los, gehen wir!" Dann wankte sie Richtung Haustür. Jessica warf Joe noch einen ernsten Blick zu, dann verließen die beiden jungen Leute zusammen das Haus, um Julia abzuholen und anschließend ins Stadt-Krankenhaus zu fahren.

*​

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Die Atmosphäre auf der Intensiv-Station war bis auf das regelmäßige Piepen einiger Überwachungsmonitore gespenstisch ruhig. "Papa? Papa?", hoffte das kleine Mädchen durch Ansprache auf eine Regung ihres Vaters. "Julia, Papa schläft", flüsterte Joseph. "Er kann dich gerade nicht hören."
"Wird er bald wieder gesund?"
"Ich hoffe sehr, wir müssen jetzt Geduld haben."
 
Zuletzt bearbeitet:
Ufz da ist ja einiges passiert. Adams Schwester fand ich ja von Anfang an nicht so toll, lag aber teilweise auch an ihrem Aussehen (ihre Lippen erinnern mich irgendwie an eine Botoxlagerstelle o.O)
Adam tut mir irgendwie schon ein wenig Leid. Und Naike erst. Sie wird doch psychisch sicherlich sehr ähm naja ihre Stimmung ist sicherlich im Keller. Bei dir ist die 4. Aufgabe ja eine richtige Horroraufgabe. Arme Naike.

Grüße
 
Huhu Ricki, Nasti war ein früher Angelina-Jolie-Sim, den ich mal irgendwo runtergeladen hatte, find den heute auch doof, gibt inzwischen viel Schönere von ihr. Aber Botox gehört glaube ich nicht in die Lippen, das Zeug ist zum Glätten, soweit ich weiß. Bin aber nicht im Bilde, wie man das Lippenaufspritzzeug nennt. *grusel* :ohoh: :lol:
 
Kapitel 24 - Lästige Laienpsychologie

Kapitel 24 – Lästige Laienpsychologie​

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"Da bist du ja. Wo warst du?", fragte Joseph. Naike antwortete nicht. "Sag mal, warst du wirklich schwanger von ihm?"
"Ich will jetzt nicht darüber reden."
"Ok, bitte entschuldige."
"Fahrt bitte gleich ohne mich heim, ich möchte noch bei ihm bleiben." Joseph schüttelte den Kopf. "Du bist noch viel zu schwach, Naike. Ich bringe dich lieber zurück."
"Ich weiß selbst am besten, wie es mir geht. Keine zehn Pferde bringen mich hier weg. Ich nehme mir später ein Taxi." Adams Bruder seufzte.

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Naike setzte sich an Adams Bett und betrachtete sein gespenstisch blasses Gesicht.

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Beim Hinausgehen trafen Joe und Julia auf Dr. Blythe. "Hallo, Herr Tallis. Und du bist sicher die Julia, nicht wahr?" Adams kleine Tochter nickte. "Wie steht es um ihn, Doc? Bitte nehmen Sie kein Blatt vor den Mund", bat Joseph. Naike rief Julia zu sich und machte ihr ein bisschen Mut, während sie mit einem Ohr dem Gespräch der beiden Männer folgte.

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"Er hat sich in der Nacht stabilisiert, aber ich möchte noch keine Prognose wagen. Wir müssen abwarten und ihn am besten vorläufig im Koma belassen. Die OP ist aber gut verlaufen. Die Kugel ist raus und zum Glück ist der Darm nicht dramatisch verletzt, aber seine Genesung wird voraussichtlich recht lange dauern. Wie gesagt, wir müssen abwarten."
"Danke, Doc, das lässt hoffen! Bitte rufen Sie mich jederzeit an, wenn es neue Nachrichten gibt."
"Das werde ich tun. War die Polizei schon bei Ihnen?"
"Ja, sie wollen auch noch Fräulein Le Normand vernehmen, im Moment macht das aber keinen Sinn."
"Verstehe. Alles Gute, Herr Tallis, und nicht die Hoffnung aufgeben – beten Sie für ihren Bruder!"

*

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Während Naike ein wenig später alleine an Adams Bett saß, dachte sie an alles zurück, was sie mit ihm erlebt hatte. Wie sie damals durch einen Fehler im System in die Simwelt katapultiert wurde. Wie sie ihn dort das erste Mal sah, als er sie noch für seine Freundin Jeanne hielt. Wie er sie liebte und wie er sie schlug. Alles zog wie ein Film an ihrem inneren Auge vorbei. Sollte das nun alles vorbei sein?

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Nach einigen Stunden war sie so müde, dass sie unmöglich weiterhin wach bleiben konnte. Sie küsste ihn noch einmal auf die Stirn und verließ dann, ohne zu weinen imstande zu sein, das Krankenhaus, um sich durch die nachtkalte Luft zu Fuß nach Hause zu schleppen.

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Im Gemeinschaftsraum der Modernen Jesus-Nachfolger unter der Kirche ging es zwischenzeitlich hoch her. Man redete aufgeregt über den Fall Tallis. Albert Kappe führte wie immer das Wort: "Ein Verbrecher ist er, ja, aber in jedem Menschen steckt ein guter Kern, wir dürfen nicht so hart urteilen! Fräulein Le Normand braucht jetzt unsere Hilfe, das ist unsere christliche Pflicht. Wir müssen ihr helfen, Herrn Tallis zu vergessen und wieder ein normales Leben zu führen!" Neumitglied Armin sah ihn verwundert an. "Entschuldigen Sie bitte, aber ich glaube nicht, dass wir uns da einmischen sollten. Sie hat Freunde, die sich um sie kümmern, uns kennt sie doch kaum. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass sie eh nie gut auf unsere Kirche zu sprechen war."
"Papperlapapp, Armin. Jessica, die alte Hexe! Sowas nennen Sie Freunde? Schlechten Einfluss nenne ich das! Fräulein Le Normand scheint ganz offensichtlich dazu zu neigen, sich in die Obhut der falschen Leute zu begeben. Jetzt ist da auch noch der Bruder von diesem Tallis. Wer weiß, was der auf dem Kerbholz hat. Die ganze Familie ist irre", urteilte Pfarrer Kappe scharf.

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Armin, der zwar ein Weichling war, aber offenbar wenigstens über Anstand verfügte, sprang entrüstet auf. "Ich habe keine Lust, mir diese haarsträubenden Mutmaßungen anzuhören ..."

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"Armin! Jetzt bleib doch bitte sitzen, das ist ja peinlich", war nun auch Melissa aufgestanden und redete auf ihren Mitbewohner, mit dem sie vor kurzem erste zarte Bande geknüpft hatte, ein. "Überlege mal in Ruhe, Albert hat doch Recht! Er will doch nur, dass wir handeln, wie es sich für gute Christen gehört!" Armin Sims schüttelte den Kopf. "Aber er widerspricht sich, Melissa! Zuerst sagte er, er wolle nicht urteilen, dann tut er es doch!"
"Ja, manchmal geht es halt nicht anders, es ist doch nur gut gemeint. Bitte setz dich wieder. Wir werden einen Weg finden, den wir alle bejahen können, okay?", meinte die junge Frau Fuller diplomatisch. "Ach, ich weiß nicht", zweifelte ihr Freund. Da wurde ihr Blick kühl. "Gut, du kannst auch gerne wieder zu deiner Mama ziehen", drohte sie ihm nun und vergaß unmittelbar jegliche Diplomatie.

Melissa wusste genau, wo sie bei Armin anzusetzen hatte. Es war ihm furchtbar peinlich, dass er bis vor wenigen Wochen noch bei seiner Mutter gewohnt hatte. Aber er war nun mal arbeitslos, konnte sich kein eigenes Heim leisten und war deshalb sehr glücklich, als er bei Melissa einziehen durfte, die ihn auch gleich bei den MJN eingeführt hatte, deren Grundsätze er zum christlichen Leben zwar eigentlich recht gut fand, jedoch die Umsetzung behagte ihm häufig weniger. Kleinlaut gesellte er sich wieder in die Runde, und nach einer längeren Diskussion kam man zu der Entscheidung, Naike erst einmal aufzusuchen, um die Lage vor Ort zu checken. Und zwar umgehend!

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Am nächsten Tag traf das selbsternannte Rettungskommando in der Simlane 10 ein und überraschte Doktor Blythe, der seine Patientin gerade noch einmal untersucht hatte und nun auf Jessica wartete, die kurz außer Haus war. "Es ist sehr freundlich, dass Sie alle gekommen sind, aber Fräulein Le Normand ist noch nicht fähig, Besuch zu empf…" Gerda fiel ihm mit einem Vorschlag ins Wort. "Nein, Frau Kappe, ein Spiegelei wird sie mit Sicherheit auch noch nicht mögen."

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"Sind Sie jetzt der neue Macker hier oder was?", raunzte deren Gatte. "Albert, das ist doch Doktor Blythe", stupste Melissa den Pfarrer peinlich berührt an, dessen Gesicht sich daraufhin leicht rosa färbte.

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"Oh … äh … tut mir Leid, ich hatte Sie in Zivil gar nicht erkannt." Gilbert Blythe rollte mit den Augen und zwang sich höflich zu bleiben. "Es ist wirklich besser, wenn Sie jetzt alle wieder gehen." Im Flur öffnete sich eine Tür und Naike kam ins Wohnzimmer geschlurft.

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"Was ist denn hier für ein Lärm?", stutzte sie. "Was machen die alle hier?" Albert Kappe setzte eine mitleidende Miene auf und erklärte großherzig: "Liebes Fräulein Le Normand, da sind Sie ja! Wir möchten Ihnen unsere Hilfe anbieten, denn wir haben gehört, was Furchtbares geschehen ist", säuselte er eine Spur zu liebevoll. Naike erwiderte gar nichts, sondern macht nur kurz große Augen und schwebte dann wie ein Geist wieder in ihr Zimmer zurück.

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Der Doc schüttelte den Kopf und wurde langsam ungeduldig. "Herr Kappe, jetzt setzen Sie sich bitte nicht wieder hin. Sie müssen doch einsehen, dass das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für ein Engagement ist, auch wenn Sie gerne helfen möchten.

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Albert zeigte jedoch keinerlei Einsicht. "Also, Dr. Blythe, ich kann das besser beurteilen, denn ich habe im Laufe der Jahre viel Menschenkenntnis ..."
"Albert, komm, der Doc hat Recht, kommen wir später noch mal wieder", meinte Gerda dann endlich einsichtig. "Fräulein Le Normand sah gerade wirklich wie ein Gespenst aus." Sie gruselte sich ein bisschen und fühlte den Drang, das Haus so schnell wie möglich wieder zu verlassen.
"Aber, dass Sie ja aufpassen, dass sie sich nicht auf Dauer völlig vom Leben abkapselt, Dr. Blythe", meinte dann der wie ein zu groß geratener 12jähriger wirkende Gerd Gieke, der anscheinend ebenfalls der Auffassung war, bereits viel Lebenserfahrung zu besitzen und laienpsychologische Urteile treffen zu können. Doktor Blythe kratzte sich schmunzelnd am Kinn. "Ja, ja, keine Sorge. Also dann, auf Wiedersehen zusammen!" Murmelnd trollte sich die Gruppe gen Ausgang und er atmete hörbar erleichtert auf, nachdem er die Tür endlich hinter ihnen geschlossen hatte.

*​
Kommen die etwa noch mal wieder?
Wann wacht Adam endlich auf?
Und wird er je wieder der Alte sein?
 
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Hoher Besuch im Hause Le Normand ;) Zum Glück sind die wieder abgehauen =) Tzz, das sind welche...die sollen bloß fort bleiben :rolleyes:

Die pinke Fliege von Dr. Blythe ist übrigens cool :lol:

Und Naike stehen die Augenringe super, sie sieht irgendwie besser aus als vorher :p Ihre neuen Haare find ich auch toll.

Kurzum - ein tolles Kapitel :)


Liebe Grüße :hallo:
 
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Das ist ja prima, daß ich dich mit der Fliege erfreuen konnte, Snagge! *kicher* Soll ich dir ein Geheimnis verraten? Ich hab mit Absicht das Bild so geschnitten, daß man die Füße vom Doc nicht sehen kann, seine Hose hat nämlich auch noch ordentlich Hochwasser! :lol: Ob es inzwischen attraktivere Arzt-Kleidung gibt? Falls jemand was weiß, her damit. ;)

Sim-Naike "trägt" später öfter so 'ne Art Augenringe, die aber nicht so fertig aussehen, sondern einfach das Auge plastischer machen. Ich neige von Natur aus sowieso dazu, hatte ich bereits als Kind, aber sieht man auf dem Foto wegen guter Beleuchtung zum Glück nicht.


:hallo:
 
Hochwasserhosen *lach* Wie sexy :D Ich geh mal auf die Suche nach Arztkleidung. Hast du schon bei Mod The Sims geschaut?

Jaaaa, Augenringe *freu*

:lol:

edit: Hab selber mal geschaut.

Hier, das gefällt mir super, evtl. auch für Pflegepersonal:
http://modthesims2.com/showthread.php?t=170992

Hier vielleicht bisschen was für die Wände, sieht realer aus, finde ich:
http://modthesims2.com/showthread.php?t=53504

Oh, was seh ich denn da?
http://modthesims2.com/showthread.php?t=138215
*lach* Dass es sowas für Sims gibt... :lol: Naja, vielleicht, wenn Naike mal wieder schwanger wird ;)

Aber richtig gute Arztkleidung hab ich noch nicht gefunden...
 
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Huhu Snagge, das ist ja lieb, danke! :hallo: Hab gestern auch nochmal kurz bei MTS vorbeigeschaut, leider gibt es kaum Neues. Die Pflegepersonalkleidung ist ganz ok, für einen Arzt aber zu amerikanisch, so läuft hier ja kein Doc herum (mit Fliege und Hochwasser allerdings auch selten *gg*). Die Mediplakate sind klasse, sie hängen bei Dr. Blythe im Sprechzimmer. Auf dem Gynstuhl sitzt die Simin leider nicht in richtiger Position, aber das dürfte man ja hier eh nicht zeigen. *g* Die Geburtsbilder sind schon brisant genug, mal gucken, was ich davon überhaupt später verwenden kann, aber sie sind wunderschön, hab bei der Erstellung viele Taschentücher verbraucht. :heul:;)

Ich halt mal weiterhin die Augen offen, zwei Teile für die Intensiv habe ich inzwischen noch gefunden, aber zum Glück sind alle meine Sims im Moment fit wie ein Turnschuh, bis auf einem im Rollstuhl, aber der hat ein psychologisches Problem. :ohoh:

LG, Naike
 
Die Chirurgen und Assis im Krankenhaus laufen öfter mal in grün, blau oder pink rum, aber ein normaler Hausarzt natürlich nicht ;)

Oh, ich hoffe, man darf die schönen Bilder hier einstellen...ich will auch Taschentücher verbrauchen :lol:

Das mit dem Gynstuhl war auch nur ein Spaß, hatte nicht gedacht, dass es sowas für Sims gibts ;)

Freu mich schon auf die Fortsetzung :D
 
Ach ja Botox ist glaub wirklich was anderes. So genau kenn ich mich in dem Bereich eh nicht aus, denn ich hab mich nie wirklich damit auseinandergesetzt ;)
An Angelina Jolie erinnert der Sim aber eher nicht.

Das neue Kapitel ist auch sehr gut, obwohl für Naike ist es eher nicht sooo gut.
Bin mal gespannt was aus Julia wird. Und was mit Adams Schwester ist interessiert mich auch. Verbann sie doch aus der Simwelt oder so...

Leila

PS: noch eine Frage, du bist ja in Aufgabe 4 wer ist denn dann der 3. Mitbewohner?
 
Oh, ich hoffe, man darf die schönen Bilder hier einstellen..
Sie sind sehr freizügig. :ohoh:

An Angelina Jolie erinnert der Sim aber eher nicht.
Nee, nicht wirklich. Hab inzwischen 'ne bessere Version im Spiel, wird kackfrech ausgetauscht. *hehe*

du bist ja in Aufgabe 4 wer ist denn dann der 3. Mitbewohner?
Kommt ca. in der Mitte der 4, taucht in Kürze also auch hier in der FS auf. ;)

Voraussichtlich geht es morgen weiter, bin sooo gespannt wie ihr die nächsten Bilder findet, sie gehören zu meinen Favoriten, ich brauche da immer seeehr viele Taschentücher. :argh::p

Schönen Abend, Naike
 
Kapitel 25 - Is it a sin, is it a crime ...

Kapitel 25 - Is it a sin, is it a crime ...​

... loving you dear like I do
If it's a crime, then, I'm guilty
Guilty of loving you
Maybe I'm wrong dreaming of you
Dreaming the lonely night thru
If it's a crime, then, I'm guilty
Guilty of dreaming of you

What can I do?
What can I say?


http://de.youtube.com/watch?v=Ce3Yr_Y6kV8&feature=related

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Es war schon dunkel geworden. Noch immer wartete sie auf seine Rückkehr. Wo mochte er nur so lange bleiben?

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Plötzlich spürte sie den zärtlichen Druck zweier kräftiger Hände auf ihren Schultern ...

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... warmen Atemhauch an ihrem Hals ... und dann ein weiches Lippenpaar sanft ihren Nacken küssend.

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"Da seid Ihr endlich!" Sie sah ihm tief in die Augen, schloss sie in sehnsüchtiger Erwartung …

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... und griff ins Leere.

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"Adam?", fragte sie verwundert. "Wo … wo seid Ihr?"

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"Adam?", rief sie ängstlich in die Tiefe des Kellers. "Ich bitte Euch, spielt nicht mit mir … mir … mir …", hallte es wider.

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Verwirrt schritt sie die Steintreppe hinab ins dunkle Gewölbe.

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Stufe für Stufe wurde es kälter, sie fröstelte sehr.

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"Liebster, wo seid Ihr? Versteckt Euch doch nicht vor mir!", klagte sie mit klopfendem Herzen.​

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Und es begann vor Schreck zu rasen, als er plötzlich wieder vor ihr stand. "Da seid ihr ja! Warum neckt Ihr mich so?", lächelte sie erleichtert. Doch er antwortete nicht, sondern sah sie nur regungslos an.

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Von einer Sekunde auf die andere wechselte die Szenerie. Sie erschrak erneut und starrte in eine modrige Zelle, die ihren Liebsten plötzlich barg.

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Und dann geschah es wieder. Wie in fast jedem ihrer Träume, er brach mit einem leisen Stöhnen zusammen …

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… und sank vor ihr auf die Knie. In diesem Moment wurde ihr klar, dass sie träumte.

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"Nein, bitte nicht wieder! Wie oft wird er mir noch genommen? Darf ich denn nicht einmal mehr im Schlafe glücklich sein?", stöhnte sie gequält.

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Unerbittlich stand der Tod vor ihren Augen und lachte ihr dröhnend ins Gesicht. "Errr hat es nicht anderrrrs verrrdient!!!", grollte seine tiefe Stimme. Kaltes Entsetzen packte sie, während er ohne einen Laut wieder verschwand ... und sie vergaß wieder, dass sie träumte.

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"Adam, gebt mir Eure Hand, bitte! Bitte!", flehte sie ihn leise wimmernd an.

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Doch sein Körper blieb leblos.

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Naike wachte auf, hielt ihre Augen aber mit aller Kraft geschlossen, weil sie ihre Welt nicht sehen wollte. Aber es half alles nichts, sie konnte nicht wieder einschlafen. Was hätte es auch gebracht? Aber sie wollte ihn nicht noch einmal sterben sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, das ist ja echt ein mieser Albtraum, arme Naike :( Ich hoffe, der Traum bleibt ein Traum und wirds nicht zur Realität...Adam soll doch überleben :heul:


Ach, was ich grad gesehen hab: Trägt Melissa Fuller in Kapitel 22 ein Krankhausnachthemd? :lol:


Bitte, meine Lieblings-FS-Macherin, mach ganz, ganz schnell weiter, ich bin soooo gespannt, wies weitergeht :D


Ist wieder ganz toll geworden :up:
 
Ich bin deine Lieblings-FS-Macherin? DANKE, das ist ja ein super Kompliment!!
Und du bist offenbar ein Schlaufuchs, das ist nämlich tatsächlich ein Krankenhaus-Nachthemd. Fand das Muster irgendwie so klasse für Melissa, da war mir die Rückseite egal, au weia. :lol:

Einen schönen Sonntag! :hallo:
Naike
 
So nun muss ich mich aber auch mal wieder zu Wort melden.
Leider fehlt mir die Zeit Kommentare zu schreiben, aber ich lese immer fleißig mit :).
Also langsam regen mich diese Jesus Futzis richtig auf, die sollen sich um ihr eigendes Leben kümmer und nicht immer in dem der anderen rumfuschen...Ist ja vielleicht nett gemeint, aber sie sollten dann auch ein Nein akzeptieren, wenn sie eins bekommen.
Armer Adam :( ich hoffe sooo sehr, dass er bald aus seinem künstlichem Koma aufwachen kann, damit es Naike dann auch wieder besser geht.
Das letzte Kapitel ist echt Hammer, wirklich gut gemacht. Das Bild mit dem Tod gefällt mir, weiß auch nicht warum...^^

Wie immer freu ich mich auf die Fortzetzung
Ganz liebe Grüße von mir
 
Huhu Slaaam00, grüß dich! *froi* :hallo:

Bin gerade an Kapitel 26 am wurschteln. Die MJN haben echt Nerven, aber solche Leute gibt es ja auch im echten Leben, sie wollen zwar Gutes tun, finden aber ihren Rahmen dafür irgendwie nicht so recht. :rolleyes:
Ja, finde auch das Bild hat irgendwie Stimmung, auch wenn es gruselig ist.
 
Kapitel 26 - Trost auf vier Pfoten

Kapitel 26 – Trost auf vier Pfoten​

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Irgendwann wurde Naike unruhig. Zu langes Liegen fühlte sich auch nicht gut an, ihr Körper verlangte nach Bewegung. So entschied sie sich zu einem abendlichen Spaziergang und verbat sich jeglichen Protest seitens ihrer Mitbewohnerin. Sie ging aus dem Haus und lief zuerst ziellos die einsamen Straßen der Insel entlang, bis sie an den Friedhof der Kirche kam, der sie wie magisch anzog. Hier hatte sie vor einiger Zeit Adam nach der Trennung wieder getroffen.
Weit und breit war keine Menschenseele zu sehen …

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... so konnte sie ungestört ihren Kummer beweinen.

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Irgendwann wurde es kühl und auf dem Rückweg kam sie an der kleinen Taverne vorbei, die noch geöffnet war, aber es wurden bereits die Stühle reingeholt. Auch hier war sie noch vor kurzem mit Adam gewesen. Eigentlich war sie überall mit ihm, es gab fast keinen Platz ohne Erinnerungen auf der kleinen Insel.

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Kein fröhliches Karaoke mehr, überall herrschte nur noch gähnende Leere.

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Als Naike auf der Toilette vor Müdigkeit schwindelte, wusste sie, dass es nun dringend wieder Zeit für das Bett war. Sie hoffte auf einen traumlosen Schlaf und bekam ihn auch, der frischen Luft sei Dank.

*

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Doch am nächsten Morgen fühlte sie sich noch immer nicht richtig ausgeschlafen und war sehr blass. "Naike, soll ich Dr. Blythe holen?", fragte Jessica beunruhigt. "Nein. Hast du was von Adam gehört? Ich traue mich nicht, im Krankenhaus anzurufen", fragte sie ängstlich. "Sein Zustand ist unverändert", berichtete ihre Freundin. "Willst du heute zu ihm?"
"Ja, Joe nimmt mich nachher wieder mit. Du, ich habe eine Bitte an dich. Schau für mich in die Karten, ja?" Jessica schüttelte den Kopf. "Nein, Süße, das wäre nicht gut. Ich lege nie auf Leben oder Tod, und du machst das auch nicht, wie du mir noch vor kurzem erzählt hast." Mit diesen Worten ging sie ins Arbeitszimmer, Naike lief ihr hinterher.

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"Ja schon. Normalerweise. Aber bitte mach mal eine Ausnahme, ich muss es wissen!", versuchte sie ihre Kollegin zu überzeugen. Aber Jess blieb hart. "Nein und nochmals nein, Nai, das will ich nicht. Bin außerdem müde und muss noch ein bisschen an meinem Roman schreiben, bitte lass mich jetzt allein. Ich habe dir übrigens ein Chili in die Küche gestellt."
"Ich will nichts essen! Nie wieder!", rief Naike aufgebracht, obwohl sie durchaus ein warmes Essen nötig gehabt hätte. "Lieber verhungere ich, als dass ich weiter hier lebe!"

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Jessica wurde Naikes Zustand nun zu ernst, Hilfe musste her. So konnte es nicht weitergehen.

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Eine Stunde später kam Besuch. "Naike, schau mal wer hier ist!", rief Jessica aufmunternd. Aber wieder kam nur ein mageres, abwesendes Hallo vom Sofa. Sonst hatte sich Naike immer so sehr gefreut, wenn Voodoo Mom zu Besuch kam. Jessica zog Voodoo Mom beiseite. "Da siehst du es, so kann es doch nicht weitergehen! Ich verstehe ja ihren Kummer. So wenig ich den Typ leiden konnte, aber es ist einfach schrecklich, was passiert ist. Aber sie richtet sich doch selbst zugrunde, wenn sie so weitermacht. Bitte sprich du mit ihr, auf dich hat sie doch bisher gehört!", bat sie ihre Freundin hoffnungsvoll. "Natürlich, ich werde es versuchen", versprach Voodoo Mom.

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Sie setzte sich zu Naike aufs Sofa. "Hallo, magst du dich aussprechen?"
"Lieb von dir, aber ich habe nichts zu sagen", antwortete diese desinteressiert. "Schau mal, Kleines, du hilfst doch Adam nicht damit, wenn du dich so hängen lässt. Du bist ja kaum in der Lage, ihn zu besuchen. Es wäre viel sinnvoller, dich aufzuraffen und ihm mit ganzer Kraft zur Seite zu stehen. Ich bin sicher, er würde das genauso wollen." Jetzt sah Naike zu ihr herüber. "Du? Ich habe ihm mal heimlich ein Haar ausgerupft. Dachte, das könnte ich eines Tages noch gebrauchen. Kann man damit etwas erreichen?" Voodoo Mom blickte sie überrascht an. "Meinst du etwa auf magische Weise?"
"Natürlich, was sonst."
"Nein, Liebes, für so etwas ist das nicht zu gebrauchen. Binden wird in diesem Fall nichts nützen, vergiss das ganz schnell wieder. Sei lieber für ihn da, ganz normal wie jede andere Frau auch für ihren Liebsten da ist, wenn er in irgendeine Not geraten ist. Manchmal geschieht dann ein Wunder und alles wendet sich zum Guten", seufzte die erfahrene Hexe. Naike sank wieder in sich zusammen.

*​

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Auch mit Julia ging es weiterhin bergab, sie aß ebenfalls kaum etwas von dem, was Joe ihr kochte, obwohl er es wirklich gut konnte und ihr nur vom Feinsten servierte. Niemand hatte ihr gesagt, dass man ihre Tante Nastassja in eine psychiatrische Klinik eingeliefert hatte, nachdem man sie nach langem Suchen völlig verwirrt am Strand gefunden hatte. Julia hätte das auch nicht verstanden, deshalb war die Unfall-Version im Moment besser für sie gewesen. Allerdings glaubte sie nun, die Schwester ihres Vaters sei verreist, was ihr sehr unlogisch vorkam, wo es Papa doch so schlecht ging. Joe bekam nun also handfeste Probleme mit seiner Nichte und ihre Mutter war – ihm unerklärlich – noch immer nicht erreichbar.

Deshalb bat er Jessica um Hilfe. "Die Situation gleitet uns aus den Händen."
"Ja, Joe, wir müssen uns etwas ausdenken. Ich hätte da auch schon eine Idee: Was hältst du davon, wenn du mit Julia bei uns in die Simlane 10 ziehst, wenigstens vorübergehend? Naike und Julia können sich vielleicht gegenseitig ein bisschen aufbauen, und ich kann anstelle des Kindermädchens auf sie aufpassen, wenn du bei der Arbeit bist. Das wäre doch ideal!" Joseph Tallis lächelte sehr erfreut über das großzügige Angebot. "Ich werde darüber nachdenken, in Ordnung?" Mach' das, stimmte Jessica zu und ging dann nach oben zu Julia.

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"Na du, wie geht es dir?"
"Ich wäre lieber tot“, antwortete Adams kleine Tochter und Jessica hielt den Atem an, ließ sich aber so gut wie möglich nichts von ihrem Schrecken anmerken. "Julia, so etwas darfst du nicht sagen", versuchte sie zu trösten, "denk an deine Mama und Onkel Joe, sie würden dich schrecklich vermissen, wenn du nicht mehr bei ihnen wärst."
"Mama ist doch eh weg, sie hat mich bestimmt nicht mehr lieb. Der Papa hat mich lieb, aber der ist jetzt krank und wird vielleicht nie wieder gesund", schluchzte sie plötzlich los. Jessica fühlte sich völlig hilflos. "Hab Vertrauen, bitte! Onkel Joe hat dich sehr lieb, er würde dich niemals im Stich lassen, egal was passiert. Und Naike und ich sind auch für dich da. Es wird alles wieder gut, ja? Und ich bin auch sicher, dass deine Mama dich sehr liebt. Sie wird sich sicher bald melden." Jessicas Stimme zitterte, die Kleine tat ihr unendlich leid.

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In der Nacht fand Joe seine kleine Nichte weinend neben Adams leerem Bett. "Komm mit, Engelchen, ich bringe dich wieder ins Bett. Papa ist nicht hier, er ist doch im Krankenhaus."
Julia war völlig abwesend und ließ sich schlaff in ihres Onkels starke Arme fallen. Joseph dachte noch einmal über das Einzugsangebot von Jessica nach. Es würde ein bisschen eng werden, aber alleine konnte er Julia in ihrer Lage nicht gerecht werden. Eigentlich war die Idee also sehr gut. Wenn da nicht Naike wäre ...

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"Meinen Sie, das wird was bringen, Doc?", fragte Jessica zweifelnd. "Ich denke ja, so etwas hilft oft besser als Antidepressiva. Die lehnt sie ja eh ab, obwohl ich ihr verschiedene Sorten verschrieben habe, ich fand letztens alle Packungen unbenutzt im Müll. "Hast du ihn denn dabei, Quacksalber?", fragte Voodoo Mom frech. "Mensch, nenn mich nicht immer so, alte Voodoo-Tante!", lachte Gilbert Blythe und Jessica wunderte sich, dass die beiden sich duzten. "Ich hab ihn im Auto und gehe ihn jetzt holen. Kommen Sie, Jessica!"

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Dr. Blythe übergab Jessica draußen ein kleines Bündel und sie lief damit durch den Sand.

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"Hallo Jessi. Weißt du was? Ich dachte mir gerade, es wäre schön, ein Aquarium zu besitzen. Das wäre irre entspannend. Man wird immer so schön duselig, wenn man zu lange vor die Scheiben guckt." Jessica lächelte. "Keine schlechte Idee. Aber um duselig zu werden kannst du dir auch gleich 'ne Tüte anstecken."
"Würde ich ja gerne, aber ich kann keinen Rauch inhalieren, das kratzt so ekelhaft."
"Du, ich glaube, der Doc hat da eine bessere Idee als ein Aquarium oder Tüten. Schau mal, wen ich hier habe!" Überrascht starrte Naike auf den kleinen weißen Welpen, der sich in Jessicas Hände gekuschelt hatte. "Oh Mann, der ist ja ... och, ist der süß!", sprang sie auf und nahm ihn zärtlich in ihre Arme. Jessica war schwer erleichtert, das war offenbar ein Volltreffer! Auch Voodoo Mom lächelte erfreut.

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"Und, Voodoo-Tante, hat sie ...?"
"Alles klar, Doc, sie ist eindeutig begeistert", zwinkerte Frau Jones dem jungen Arzt anerkennend zu.

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"Ist er nicht wundervoll?"
"Ja, das ist er. Magst du ihm nicht einen Namen geben?" Naike grinste. "Hat er schon. Er heißt Shakespeare."
"Shakespeare?“, lachte Gilbert. "Das ist aber ein großer Name für so einen kleinen Hund."
"Na, er wächst doch noch! War das Ihre Idee, Doc?"

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"Sie sind wunderbar, vielen vielen Dank!"

Liebevoll stellte Naike dem kleinen Shakespeare im Haus den von Dr. Blythe ebenfalls mitgebrachten Napf auf und füllte ihn mit Hundefutter allerbester Qualität. Und dann geschah ein kleines Wunder: Als der Kleine zu fressen begann, bereitete auch sie sich zum ersten Mal seit Tagen eine Schüssel heiße Haferflockensuppe und sie schmeckte ihr sogar wieder richtig gut.

*

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Am nächsten Morgen klingelte Joseph schon früh an der Tür der Simlane 10 und die Jessica öffnete. "Guten Morgen, Joe! Mensch, bist du früh. Ich bin ja noch im Hemd!", schämte sie sich ein bisschen. Naike ist aber schon wach, aber willst du sie wirklich jetzt schon zum Krankenhaus-Besuch abholen?" Joe sah für einen Moment zu Boden, er hatte verquollene Augen und wirkte verstört. "Was ist? Was guckst du so komisch? Du siehst richtig schlecht aus!", bemerkte sie besorgt seinen Zustand. Seine Augen füllten sich mit Tränen, als er sie ansah. "Jessica – Adam ist tot."
 
Zuletzt bearbeitet:
NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIN
EDIT:
Real Naike wie kannst du blos so gemein sein?! Arme Virtual Naike! Arme Juli!
Der Hund ist aber echt süß ;)
Du hast doch gesagt dass die beiden noch eine glückliche Zeit haben oder?
Vielleicht spielt das Haar von Ad noch ne Rolle...

LG Wawa
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Hund ist super niedlich und ich fände es auch wunderbar wenn Julia in der Simlane wohnt. Ich find die nämlich voll niedlich.
Dass ihr Vater nun scheinbar tot ist find ich unglaublich. Die Arme Naike. Das kann doch gar nicht gut gehen.
Ohje.
 
@Wawa:
*Baldrian rüberreich* ;) Ich würde ja gerne so einiges verraten, aber dann ist es doch nicht mehr spannend! Fällt mir aber soooo schwer. :heul: ;)

@Ricki:
Julia kommt in die Simlane, ja! :up:

@Snagge:
Wie, was mit Adam ist?
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Shakespeare ist echt goldig, aber tierisch anstrengend, dauernd gehen seine Werte in den Keller. *argh*
 
Im Traum sieht sie ihn mit Sicherheit noch oft, natürlich nicht immer in Bildern umgesetzt. Es wird noch sehr spannend werden und ich hoffe, daß ich meine Leser noch oft überraschen kann. Bin schon sehr gespannt, wie die Reaktionen sind, wenn ... :ohoh: *flüster* =)

Schönen Nammitag! Muß jetzt wohl oder übel arbeiten. *jammer*
:hallo:
 
Kapitel 27 – Girl Interrupted

Kapitel 27 – Girl Interrupted​

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"Wie bitte?!"

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"Er ist gestern Abend seinen Verletzungen erlegen, die Ärzte konnten nichts mehr für ihn tun." Joseph kämpfte sichtlich mit seinen Tränen. "Nein, bitte nicht. Joe, Naike ging es gerade etwas besser, wir dürfen es ihr auf keinen Fall sagen!" Er schüttelte den Kopf. "Jessica, das bringt doch nichts, sie muss es wissen, es macht doch keinen Sinn, es ihr zu verschweigen." Die alte Dame seufzte einsichtig. "Ja, du hast schon Recht. Warte bitte eben, ich schaue ob sie besuchsbereit ist."

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Jessica schlich zutiefst bedrückt den Flur entlang. Naike war bereits wach und spielte mit dem kleinen Shakespeare.

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"Guten Morgen, Naike. Joe ist da, er möchte mit dir sprechen", sagte Jessica mit dünner, zittriger Stimme. "Bin noch nicht angezogen, sag ihm bitte, dass ich gleich komme, ja?" Doch da stand er auch schon im Zimmer, und als Naike sein Gesicht sah, wusste sie, dass etwas nicht stimmte.

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Jess nahm Shakespeare auf den Arm, ging leise in den Nachbarraum und ließ die beiden alleine.

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Naike fühlte, wie sich eine kalte Hand um ihr Herz klammerte. "Fahren wir gleich los?"
"Nein, meine Liebe, Adam ..." Er zögerte, als er sah, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten. Dann fragte sie leise: "Er ist tot, nicht wahr?"

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"Ja. Es tut mir so leid, Naike."

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Die kalte Hand hielt ihr Herz nun eng umschlossen. "Kann ich ihn noch einmal sehen?"
"Das geht leider nicht. Er wurde bereits nach Thionville überführt, das ist in Frankreich, unser Geburtsort. Dort ist auch das Familiengrab, wo Mutter ruht. Vater hat gleich alles veranlasst."
"Das kann nicht wahr sein, Joe. Mir bleiben nur noch seine ... seine Bilder?"

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"Wenn ich etwas für dich tun kann, lass es mich wissen", sagte Adams Bruder weinend. Naike hingegen war wie erstarrt. Was sie dachte, konnte er an ihrem ausdrucklosen Gesicht nicht erkennen.

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Jessica hatte alles mit angehört. Erschöpft schlurfte sie zurück in die Küche, um mechanisch das Frühstück zu bereiten, obwohl auch sie jetzt keinen Appetit mehr hatte. Sie deckte auch für Naike und Joseph, doch die beiden kamen und kamen nicht.

"Was ist mit ihr?"
"Ich habe ihr ein Schlafmittel gegeben, sie wird jetzt für einige Stunden durchschlafen, dann sehen wir weiter." Jessica nickte. "Das ist gut. Möchtest du etwas essen?", fragte sie ihn dann. "Eigentlich nicht, aber irgendwas muss ich zu mir nehmen, ich darf nicht auch noch abdrehen."
"Hast du noch mal über den Einzug nachgedacht?"
"Ja, aber ich bin noch zu keinem Ergebnis gekommen."
"Was hält dich noch ab? Naike und Julia werden jetzt dringend eine Art Familie brauchen, Julia zumindest so lange bis ihre Schlampe von Mutter sich endlich meldet", sagte Jessica wütend, weil Desdemona Kappe nicht dafür gesorgt hatte, dass sie im Notfall erreichbar war. "Es ist ein bisschen eng für vier Personen hier", meinte Joseph. „Ach wo, das kriegen wir schon hin." Er zog die Nase hoch. "Ich sag dir Bescheid, wenn ich aus Thionville zurück bin, ok?"

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Am Nachmittag hatte sich Jess noch immer nicht angezogen. Sie vertrödelte den Tag mit malen und dachte über die Ungerechtigkeiten des Lebens nach. Naike aber verhielt sich seltsam fröhlich. "Jessilein, rate mal, was vor der Tür lag! Der Tagesjünger kommt wieder! Und gucke mal, was ich damit mache!" Sie faltete die Zeitung zu einem Papierflieger und warf ihn begleitet von seltsamen Lauten von einer Ecke des Raums in die andere. "Sssschuuu ... brummmm ... meck meck meck ...." Jessica traute sich kaum zu gucken, was hinter ihr geschah. Als Naike den Raum wieder verlassen hatte, zog sie sich schnell etwas über und lief ihrer Freundin hinterher.

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Und dann fand sie sie auch schon völlig neben sich auf dem Wohnzimmerboden sitzend.

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Ohne noch eine Sekunde zu zögern rannte sie zum Telefon und rief den Psychiater an, den Dr. Blythe ihr vor kurzem empfohlen hatte. Hier war sofortiges Handeln angesagt, das war offensichtlich.

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Zum Glück war der Arzt in Minutenschnelle vor Ort. Jessica hätte beinahe grinsen müssen, wäre die Lage nicht so ernst gewesen, denn der Typ sah nicht nur irgendwie aus wie Jean Pütz, sondern schien auch aus Köln zu stammen. "Ja, wat hammer denn daa?", waren seine ersten Worte. "Hat die junge Dame irgendwat erlebt, wat se nich verkraftet hat? Oder hat sich niemand um se jekümmert?" Jessica rollte ihre Augen. "Natürlich haben wir uns gekümmert, aber ihr Freund ist gestern gestorben. Sie hat es heute Morgen erfahren, er lag schon seit Tagen im Koma. Außerdem hat sie vor ein paar Tagen ihr Baby im Frühstadium der Schwangerschaft verloren."

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"Dä Tallis?", fragte der Doc. "Ja, genau. Adam Tallis hieß er."
"Ach, mir ham sinne Schwester bei uns in der Klinik, schlimmer, schlimmer Fall!", murmelte der Psychiater bedauernd. Jessica schluckte.

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"Und? Haben Sie eine Idee, Doc?"
"Tabletten nimmt se nich, oder?!"
"Nein, woher wissen sie das?"
"Hab nach vielen Jahren'n Blick dafür jekriecht. Dat Mädschen hier sieht nich danach aus. Ich würd vorschlagen, se machen mal 'ne Party, damit se wieder in Jesellschaft kütt un'nich länger auf sich selbst fixiert is. Se muss merken, dat et auch noch anderet auf der Welt jibt." Jessica glotze den Jean-Pütz-Verschnitt entgeistert hat. "Eine Party? Sind Sie sicher?" Der Doc nickte überzeugt. "Ja, probiern se's mal, se werden sehen, dat klappt!" Sehr skeptisch verabschiedete sie ihn anschließend. Nun ja, wenn der Doktor meinte ...

*​
Macht es wirklich Sinn, Trauer und Verlust mit Hilfe einer Party zu überwinden?
Und wird Joe sich entschließen, einzuziehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Adam ist so schnell weg? Das klingt aber irgendwie etwas komisch. Da ist doch sicher was im Busch. Vllt. lebt er noch und wird nur fortgebracht oder so weil sich Joe an Naike ranmachen will oder so.
Hoffentlich zieht Julia bald ein, aber irgendwie wäre es mir lieber, wenn sie ohne Joe einzieht, ich hab da ja irgendwie so ein ungutes Gefühl, wenn er auch noch einzieht.
Der Doktor ist wirklich toll beschrieben. War wirklich lustig.

Freue mich aufs nächste Kapitel.

Leila
 
@Snagge:
Hihi, du hast Jopseph geschrieben. *kicher* Tja, wie soll es jetzt weitergehen, es muss irgendwie. *seufz* Das mit der Party ist 'ne Furzidee, finde ich auch. :rolleyes:

@Ricki:
Du bist aber mißtrauisch. *dickzwinker* Joe ist sicher nicht ganz unproblematisch, aber vorerst wird er sicher Positives bewirken und Naike ein bißchen "ankurbeln". Jetzt aber erstmal die komische Party.

Schönen Sonntag, ihr Lieben! :hallo: Ich mache heute evtl. wieder neue Bilder. *froi*
 
Ups, ich habs editiert ;) Wollte seinen Namen nicht verunstalten %)
Also irgendwas stimmt da echt nicht. Soooo schnell geht ne Überführung wirklich nicht.

So, ich bin jetzt erstmal bis zum 1.11. nicht da, weil ich in London bin, also nicht wundern, dass ich nix schreib ;) Kommt dann aber, wenn ich wieder da bin :D
 
hallöchen naike

oh jetzt habe ich schon wieder soviel verpasst
mein kleiner schatzi hatte die letzten tage fieber vom backenzähnchen
und ich dadurch 3 schlaflose nächte lol^^
aber jetzt hab ich zeit gehabt und direkt fleißig gelesen!!
diese mjn das sind echt spinner^^im ernst ganz schön aufdringlich die mannschaft!!
ist zwar nett das sie "helfen" wollen aber doch nicht so!!
ohje die arme naike dann immer noch diese träume
und die arme kleine julia erst!!es ist das beste das julia erst mal in die simlane zieht das wird naike und auch ihr
gut tun!!shakespeare ist so niedlich und ich mag seinen namen^^shakespeare ist toll (alle beide ;-)
oh nein adam!!!kein wunder das naike einen nervenzusammenbruch hatte!!!!
oh nein oh nein oh nein!!!!!!*heul*
grad wo ich ihn mag *schnief*erstmal tränchen wegwischen*
hoffentlich wird naike damit fertig!!!
eine party, naja ich weiß nicht ob das die richtige methode ist hat wohl nicht zu ende studiert der herr proffesor seelenklempner ^^
oder es ist eine neue therapiemethode^^
das kann doch nichts geben.
freu mich wie immer auf die fortsetzung!!!

lg jess^^
 
London? Wow, das ist aber toll, Snagge, da würde ich auch gerne mit. Ich wünsche dir eine schöne und erfahrungsreiche Reise! Viele Updates wird es bis dahin eh nicht geben, vielleicht zwei. ;)

Huhu simgurl! :hallo: Ach jee, ja, das kann sehr anstrengend sein mit den Zähnchen. Ist es denn inzwischen durch? Find die voll niedlich, die kleinen Dinger, die sind immer sooo schön hellweiß.
Ja, es ist so einiges passiert inzwischen, *Taschentuchreich*, aber bald wird es auch wieder bunt und fröhlich werden, auch wenn Adam natürlich nicht so schnell vergessen wird. Mal schauen, wie Nai, Jess, Joe und Julia - und natürlich Shakespeare - so zusammen auskommen werden. Mit mehr Bewohnern ist es auf jeden Fall immer lustiger.

Beste Grüße, Naike
 
Kapitel 28 – Die Rückkehr der Lebensgeister

Kapitel 28 – Die Rückkehr der Lebensgeister​

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Gesagt, getan. Nachdem Joe von der Beerdigung zurückgekehrt war, lud Jess ein paar der engsten Freunde ein und kaufte sogar eine Bar für die kleine Party. Leider startete der Abend bereits unter schlechten Vorzeichen, Naike verlor ihren Job wegen zu langer Fehlzeiten.

"Naike, da bist du ja! Gut siehste aus, hast dich ja richtig in Schale geworfen!", begrüßte Joe sie betont fröhlich, obwohl es nicht stimmte, was er sagte, denn Naike war noch immer furchtbar blass, ihre Partyklamotten wirkten an ihr wie eine gut gemeinte, aber eher misslungene Verkleidung. Und inzwischen sah sie auch dauernd einen mannsgroßen rosa Plüschhasen in ihrer Nähe herumwuseln und versuchte diese seltsame Erscheinung so gut wie möglich zu ignorieren. Völlig unlustig bereitete sie sich ein Mixgetränk …

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… musste dann aber doch ein bisschen lachen, als das rosa Riesenviech plötzlich Doktor Blythe veräppelte.

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Dann tapste sie zur Sitzgruppe, wo Jessica und Julia Platz genommen hatten. Auch das kleine Mädchen wirkte noch alles andere als fröhlich, obwohl wenigstens ihre Mutter am Vormittag endlich angerufen hatte. Desdemona Kappe hatte kaum glauben können, was geschehen war, und obwohl sie Adam aus tiefsten Herzen dafür hasste, was er ihr angetan hatte, war sie zutiefst geschockt. Sie versprach, so bald wie möglich zu kommen, was sich aufgrund ihrer finanziellen Lage allerdings noch eine Weile hinziehen würde.

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"Blythe, diese Party ist der reinste Schwachsinn. Schau dir doch Naike an, nie und nimmer ist das ein guter Weg. Sag Jess, sie soll das Ganze sofort abblasen, eh die Arme uns noch aus den Latschen kippt. Dieser bescheuerte Psycho-Stümper!", schimpfte Voodoo Mom wütend. "Sie braucht jetzt Ruhe und viel Zuwendung und sonst gar nichts." Gilbert Blythe seufzte und nickte. Ausnahmsweise waren sie sich mal einig.

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Naike stand am Buffet und konnte sich sichtlich kaum auf den Beinen halten. "Naike? Hey, Naike, was ist denn los?", fragte Joe sehr besorgt.

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"Es tut mir leid, mir ist ein bisschen schwindelig. Ich gehe besser auf mein Zimmer. Seid mir bitte nicht böse, ja?" Sie schwankte durch die Küche Richtung Flur, und Doktor Blythe lief ihr hinterher.

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"Da seht ihr es – Schluss mit dem Affentheater jetzt. Joe, du ziehst morgen sofort hier ein, wie Jess es vorgeschlagen hat. Es gibt keinen Grund mehr, zu zögern!", befahl Voodoo Mom mit ihrer natürlichen Autorität. Joe nickte, denn er wusste, dass sie Recht hatte. Er musste über seinen Schatten springen. Vielleicht würde ja alles gar nicht so kommen, wie er es befürchtete.

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"Willkommen in unserem Hause, mein Lieber. Ich hoffe sehr, dass wir zusammen für Naikes und Julias Wohlbefinden sorgen können."
"Ich werde tun, was ich kann, Jessica, das verspreche ich!"
"Gut. Ich werde dir mein Vertrauen schenken, auch wenn du ein Tallis bist." Joe schluckte betreten. "Danke. Ich fahre eben die Koffer holen, wir bleiben dann direkt da."

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Julia nahm die Entscheidung mit einem eher teilnahmslosen Kopfnicken hin und machte ein Geheimnis daraus, was sie dachte. Aber da sie mit Shakespeare spielte und dabei lächelte, schien sie ebenfalls einverstanden zu sein.

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Als Joe zurück war und sich für seine erste Nacht in der Simlane 10 bettfertig gemacht hatte, schaute er noch einmal nach Naike und war mehr als entsetzt, in welchem Zustand sie sich noch immer befand.

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Es würde ein hartes Stück Arbeit werden, sie wieder auf den Weg zu bringen, aber er wollte es versuchen, denn er liebte sie seit dem Tag, an dem er sie das erste Mal sah – leicht dicklich, mit Gurkenmaske und albernen Flügeln. Und das war der Grund, warum er so sehr gezögert hatte, zu ihr zu ziehen.

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Vier Wochen später ...

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Ein wenig Zeit war vergangen und Naike hatte sich inzwischen wieder einigermaßen berappelt. Sie war zwar noch immer arbeitsunfähig geschrieben und schlief oft, aber die ersten Lebensgeister waren dabei, wieder zu erwachen, sicher nicht zuletzt wegen Jess' und Josephs liebevollen Bemühungen. Auch mit Julia hatte sie sich inzwischen angefreundet, nur von Adam sprach sie seit seinem Tod kein einziges Wort mehr.

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Something stupid tönte aus dem Radio. Das Lied, das sie mit ihm einst in der kleinen Taverne beim fröhlichen Karaoke gesungen hatte. An einem Abend, an dem sie überglücklich gewesen war und sich gewünscht hatte, er würde nie vergehen. Sie hörte sich das Lied an, ohne weinen zu müssen, und da wusste sie plötzlich, dass es richtig war, was Voodoo Mom in der schwersten Zeit zu ihr gesagt hatte: Adam würde wollen, dass sie glücklich ist! Und so beschloss sie augenblicklich, sich ihrem Leben zu öffnen und ihm wieder Farbe zu geben.

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Am Abend nahm sie ihr Pilates-Training wieder auf, auf das sie in den Wochen zuvor keinerlei Lust mehr gehabt hatte. Und es tat verdammt gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naike geht es wieder besser. Juhu. Und sie hat eine lustige neue Frisur. Gefällt mir gut. Sind die Sofas neu oder wurde ein Raum angebaut (bezogen auf das letzte Bild) und was ich schon lange mal fragen wollte: Hast du zufällig noch eine Ahnung (wohl eher nicht, ist ja sicher shcon lange her mit den Bildern), wo der bunte Teppich her ist? Der gefällt mir nämlich ziemlich gut. Der sieht auch so kuschelig aus.

Grüße

Leila
 
hallo naike! also ich hab heute deine gesamte fotostory in einem zug durchgelesn.. mir fehlen die worte um das zu beschreiben! ein echt rießiges lob an dich denn deine geschichte fesselt einen so sehr (...dass es nur deine schuld ist,wenn ich in mathe morgen negativ schreibe :D:D:D)!!! ich konnte mich echt kaum vom pc lösen bis ich nicht alles fertig gelesen hatte! erstens finde ich die idee, dein sims-ich als hautfigur zu nehmen an und für sich schon klasse! endlich mal eine etwas andere geschichte! nicht diese ewigen drama-liebes-teenieszenen (ok drama und liebe trifft zu aber doch wieder anders gestaltet). nich dass ich jetzt etwas gegen diese art von stories habe. auf keinen fall. aber abwechslung tut gut! dein schreibstil gefällt mir auch sehr sehr gut denn ich hab mich richtig in alle charakteren einfühlen können und mit ihnen mitgebangt :):). so, nachdem man 28 kapitel in einem nachmittag gelesen hat, dann wünscht man sich nichts mehr als eine fortsetzung! also nur schnell weiterschreiben :P
grüße marti
 
Hi. Ich lese deine Story schon lang, hab aber immer vergessen einen Kommi zu hinterlassen. Hab leider auch jetzt nicht viel Zeit, deshalb:
Kannst du mich benachrichtigen?
LG, nizza.
 
Hallo ihrs, happy Halloween!

@Ricki:
Die Sofa-Ecke gab es schon vorher, aber da war noch kein Geld für Möbel da. Beim nächsten Gang ins Spiel schaue ich mal nach dem Ersteller der Teppiche, ok?!

@mignon21:
Hi marti, einen ganz herzlichen Danke-Knuddler für dein großes Lob.
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Hoffe aber sehr, daß deine Mathe-Arbeit doch noch gut geklappt hat, sonst werde ich nachher zum Lehrer zitiert und kriege eine Rüge. :ohoh: ;)
Fortsetzung kommt sobald ich wieder fit bin, es hat mich leider mit Baumgrummeln und ein bißchen Fieber ins Bett gehauen, ist aber schon wieder deutlich besser als gestern, deshalb hoffe ich, daß es vielleicht morgen schon klappt.

@nizza:
Aber gerne, ist notiert! :hallo:

Ich wünsche euch allen einen feinen Abend, vielleicht feiert ja der ein oder andere. Bei uns ist Party, aber nur für die Kinder, ich verkrümele mich jetzt wieder mit Salzstangen und Cola ins Bett.

LG, Naike
 
Kapitel 29 - Rätselraten

Kapitel 29 – Rätselraten​

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"Aber hallo! Was ist denn hier plötzlich los?", freute sich Joseph, als er Naike wieder in Bewegung entdeckte. "Pssst ... leise ... bring mich nicht aus der Mitte."

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"Nix Mitte, komm, wir gehen ins Kino und danach was essen!"
"Kommt nicht in Frage, ich muss mich jetzt um mein leibliches Wohl kümmern. Deine Freundin wird doch sicher Zeit haben, oder?"
"Freundin? Welche Freundin?", fragte Joe verdutzt und wurde rot. "Du hast keine?", wunderte sich Naike gespielt. Jetzt wusste sie, was sie wissen wollte. "Nein, wie kommst du darauf?"
"Och, nur so. Du bist doch ein hübscher Kerl, du kannst unmöglich Single sein!"
"Du, ich habe im Moment andere Sorgen als Freundinnen", entgegnete Joe, wurde aber gleich noch ein bisschen röter. Dann grinste er und kniff ihr in den Hintern. Nun war sie definitiv nicht mehr in ihrer Mitte, sondern boxte ihren frechen Mitbewohner kichernd gegen seinen Oberarm.

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Joseph hatte sich als perfekter Familienmann entpuppt. Er half neben seiner Arbeit im Haushalt mit ...

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... kümmerte sich um die Hygiene des inzwischen schon ein ganzes Stück größer gewordenen Shakespeare ...

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... und beschäftigte sich regelmäßig liebevoll mit Julia, als wäre sie sein eigenes Kind.

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Eine Art kleine Familie waren sie inzwischen geworden, es ging wieder viel fröhlicher zu in der Simlane 10. Jessica ließ keinen Scherz aus und brachte die anderen mit der Darbietung ihrer unkonventionellen Esskünste oder lustigen Anekdoten aus ihrer Jugendzeit als Wahrsagerin immer wieder zum Lachen.

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Julia blühte sichtlich auf, denn auch ihre Mutter Desdemona war zwischenzeitlich eine Woche zu Besuch gewesen und hatte ihr Bestes getan, ihre kleine Tochter wissen zu lassen, dass sie ihr trotz der Ausbildung in den USA das Wichtigste auf der Welt war.

*

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"Du, hast du Lust mit mir heute Abend wieder Schach zu spielen?"
"Nette Idee, würde ich gerne, aber ich muss heute Abend noch mal weg." Naike zog einen Flunsch. "Och, schon wieder? Du bist ja fast jeden Abend weg, was treibst du denn dauernd auswärts um so späte Zeit?"
"Äh ... ja, fotografieren halt", erklärte Joe, "das ist nun mal mein Beruf, und da gibt es auch spätere Termine. Bin oft auf Hochzeiten eingesetzt. "Aha. Schade. Dann vielleicht ein andermal."
"Klar, gerne", versprach er und schickte sich an, das Haus zu verlassen. Naike schaute ihm nach und fragte sich, warum er seine Ausrüstung nie mitnahm, als er sich noch einmal umsah: "Sag mal, spionierst du mir irgendwie nach?"
"Quatsch! Wie kommst du denn jetzt darauf?", rief sie sich ertappt fühlend. Doch dann lächelte der junge Mann auch schon wieder. "Entschuldige, das war wirklich Quatsch, bitte vergiss es. Ich wünsche dir einen schönen Abend, wir sehen uns dann morgen."
"Ok, viel Erfolg beim Fotografieren!"

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Als die Tür ins Schloss gefallen war, flitzte sie in sein Zimmer und fand seine Fotoausrüstung genau an der Stelle, wo sie sie vermutet hatte, unter seinem Bett. Da muss doch etwas faul sein, schlussfolgerte sie.

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Sie brühte sich einen Cappuccino auf und überlegte. Hatte er vielleicht doch eine Freundin, die er nachts besuchte? An seine Erklärung, auf Hochzeiten zu fotografieren, glaubte sie jedenfalls nicht. Solche Feiern fingen doch nicht erst nach 23 Uhr an! Sie beschloss, ihn besser genauestens im Auge zu behalten.

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Shakespeare zeigte keinerlei Neigung zur Dichtkunst wie sein berühmter Namensgeber, sondern suhlte sich lieber täglich mit großer Freude im Schmutz, so dass es besser gewesen wäre, wenn der liebe Gott ihm ein braunes Fell geschenkt hätte. "Wo warst du bloß wieder, du kleiner Dreckspatz, hm?", tadelte ihn sein Frauchen gerade, als Joseph mit einer Fremden ins Badezimmer kam. "Hi Nai, hast du'n Moment Zeit, ich möchte dir jemanden vorstellen." Das ist Carla, eine Kollegin von mir, wir arbeiten oft zusammen."

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Überrascht begrüßte sie die blonde Frau, die ungefähr in ihrem Alter war. Carla lächelte sie freundlich an: "Ich freue mich, dich kennen zu lernen. Josephs Freunde sind auch meine Freunde." Dann bat sie, kurz die Toilette benutzen zu dürfen, und Joseph setzte sich noch für einen Moment mit Naike in die Küche.

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"Joe, komm bitte, wir müssen jetzt los", drängte Carla zehn Minuten später dann zum Aufbruch. "Was habt ihr vor, gibt es jetzt noch einen Termin? Es ist bereits nach 22 Uhr?", fragte Naike ohne Umschweife neugierig. "Klar, die besten Bilder macht man auf Hochzeiten doch erst zu später Stunde, wenn alle lockerer sind", erklärte Carla und zwinkerte grinsend.

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Aha, lockerer. Lockerer? Naike schmunzelte und beobachtete wie die beiden Nachtschwärmer ins Auto stiegen. Natürlich wieder ohne Arbeitsgeräte. Und dann brausten sie in die Nacht davon. Sie muss seine Freundin sein, dachte Naike, aber warum gab er das bloß nicht zu? Da fielen ihr ihre Karten ein, die schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr angerührt in der Schublade lagen, und sie beschloss, sie gleich am nächsten Morgen zu befragen.

*

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Es ergab sich ein höchst seltsames Bild. Dort lag Joseph, aber eindeutig ohne eine Frau in der Nähe. Dafür zeigte sich aber eine spezielle Kombination, die "Unrecht" bedeutete. Unrecht? Um was für ein Unrecht mochte es sich handeln? Aber auch wenn sie es nicht näher definieren konnte, Naike fühlte sich zumindest in ihrem Verdacht bestätigt, irgendetwas war faul mit ihrem Mitbewohner. Dann mischte sie die Karten erneut und legte auch für sich selbst aus. Aber auch daraus wurde sie nicht viel schlauer, offenbar musste sie erst wieder in Übung kommen. Da lag ein Mann direkt neben dem Herz, aber ganz weit entfernt von ihr. Im Geiste erschien ihr Adam Gesicht. Er lächelte sie zärtlich an. Naike sammelte hastig die Karten ein, schmiss sie gereizt in die Schublade zurück und schloss sich für die nächste halbe Stunde im Badezimmer ein, was ihr ordentlich Ärger mit Jessica brachte, der sie dadurch den Toilettengang verwehrte.

*

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Am nächsten Abend war Joe erneut zu fortgeschrittener Stunde abmarschbereit und trank wie immer vorher noch einen Espresso. Naike nahm sich ebenfalls einen und setzt nun in die Tat um, was sie inzwischen beschlossen hatte, ihn einfach direkt zu fragen, was er tatsächlich trieb. "Du, kann ich dich mal was fragen und eine ehrliche Antwort bekommen?"
"Nur zu."
"Tust du irgendetwas Unrechtes?" Jetzt war es raus. Und sie sah, dass sie richtig lag, denn Joseph wirkte plötzlich wie ein irritiertes Kaninchen. "Wie bitte?" Doch dann wehrte er ab. "Nai, ich muss jetzt los, wir reden morgen weiter, ja? Lass uns zusammen ausgehen, irgendwas essen oder so, ich habe abends nichts vor." Sie ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken und hielt es für besser, nicht weiter nachzubohren. "Ok, geht klar." Übereilt erhob sich Joe und stieß sich dabei den Schenkel an der Tischplatte. Morgen nagele ich ihn fest, dachte Naike entschlossen, und nahm sich vor, zur Not auch Wahrheitsserum einzusetzen.

*​
Wird sie das Teufelszeug tatsächlich brauchen oder rückt der Verschwiegene von selbst mit der Wahrheit heraus?
Kann Jessica es psychisch verkraften, dass sie vor der Badezimmertür in die Hose gemacht hat? :D
Und wer mag bloß der Mann sein, der sich im Kartenbild mit Naikes Herz davongemacht hat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ui es geht weiter :)

So langsam ist die Simlane ja wirklich total schön Eingerichtet und Dekoriert. Gefällt mir. Nur Joe find ich nach wie vor etwas seltsam, nach dem Kapitel aber erst recht. Und seine Haare sind doch irgendwie anders. *grübel*
Seine Kollegin kommt mir bekannt vor, sie sieht ein wenig wie der Egosim von wem aus dem Projekt aus. Hatte nicht Godin so einen? Wahrscheinlich liegt es nur an der Frisur, dass ich sowas denke.
Jedenfalls sollte Naike die Wahrheit aus Joe rausquetschen, und wenn sie dafür halt Warhheitsserum braucht, dann braucht sie das eben...

Leila
 
@Ricki:
Ja, jetzt wird's langsam heimelig, wurde auch Zeit. Finde kahle Räume einfach schrecklich, aber irgendwie ist es auch ein bißchen langweilig, die Sims mit Geld-Cheat zu spielen. Gibt es ja im Real Life schließlich auch nicht. Leider, leider! ;)
Sim-Naike wird ihm das Wahrheitsserum ins Gesicht kippen, wenn sie sieht, wohin er sie ausführt. :D
Gehe jetzt mal ins Spiel und gucke nach deinem Wuschelteppich. :hallo:
 
:hallo: Ich bin wieder dahaaaaa

Zwei tolle Kapitel, Naike sieht jetzt echt gut aus, ihre Augen sehen auch irgendwie anders aus ;)

Aber da ist 100pro was faul mit Joe und seiner "Freundin". Die Tatsache, dass Joe in Naike verliebt ist, hat mich ja auch schon stutzig gemacht...der hat Adam doch nicht "verschwinden lassen"? :confused: Naja, ich hoffe, wir werden das in den nächsten Kapiteln erfahren.

Das Auto von Joe ist übrigens echt heiß :lol:
 
Huhu Snagge! Na, wie war es in London?
An den Augen hatte ich Unterlider zu der Zeit eingefügt, da die bei mir recht kräftig ausgeprägt sind.
Adam verschwinden lassen? :eek: Ja, was traust du dem armen Kerl denn zu? :argh::lol:
LOL, ja, das Auto - da gibt's heute weiß Gott bessere DLs. *g*

Morgen geht's weiter! :hallo:
 

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