Fotostory Auf Gedeih und Verderb - Naike's Virtual Life! ♦ abgeschlossen ♦

Das Camp gefällt mir richtig gut, das hast du echt toll eingerichtet :) Die Sache mit Adam ist ja echt ein bisschen blöd jetzt...hoffentlich renkt sich alles wieder ein, ich will immer noch ne Traumhochzeit! :lol:

Naike und Nic sehen auf den Laufbändern übrigens echt heiß aus...und die Gespräche auf dem eigentlich "stillen" Örtchen, herrlich =)

:hallo:
 
Hallo Naike,:hallo:
Hey, herzlichen Glückwunsch zu deiner 10. Seite!:)
Ich hab gerade geschaut, ob was neues dasteht, und was seh ich: die nächste Seite!:D
 
Mist, jetzt habe ich gerade mal ein paar Minuten Zeit und will hochladen, da macht mein Bilderhost Pause. :naja:

Wi machst du das, ich meine ,das alle dann so hintereinander herlaufen und einer mit Trillerpfeife rumsteht?
Es ist schon ziemlich lange her, daß ich die Bilder gemacht habe, wahrscheinlich hatte ich die Beteiligten zuerst platziert und dann bei allen gleichzeitig das Laufen ausgelöst. Aber wie ging das noch mit der Trillerpfeife? Da stehe ich gerade völllig auf dem Schlauch.
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Hey, herzlichen Glückwunsch zu deiner 10. Seite!
Dankeschön!! :hallo:

Das ist mir jetzt aber peinlich... na ja zumindest ein bissel.
Wieso das denn? :lol: ;)

UNd ich geb die Hoffnung nicht auf, das Naike und Adam wieder zusammen kommen
Ich auch nicht. *seufz* :argh:

...hoffentlich renkt sich alles wieder ein, ich will immer noch ne Traumhochzeit!
Ach, noch jemand. Das tut gut zu hören. :lalala:

Naike und Nic sehen auf den Laufbändern übrigens echt heiß aus...
Wir sind ja auch meeeega-sportlich! :p :lol:

Ich mach dann mal gleich weiter, wenn Photobucket wieder lüppt. *wink*
 
Kapitel 72 – Rödeleien

Kapitel 72 – Rödeleien​

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Jeden Tag stand auch ordentlich Rödelei auf dem Plan, so nannten Paul und Nicolas im Fachjargon sämtliche Frischluftbetätigungen im Gelände, die das Leben im Camp äußerst anstrengend machten.

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Julia stellte sich sehr geschickt an ...​

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... kam aber wie alle anderen auf dem Holzparcours mächtig ins Schwitzen.

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Joseph war das harte, seiner Ansicht nach übermäßige Training der letzten Tage inzwischen so leid, dass er nach Hause abhauen wollte, was Naike mit ein paar aufmunternden Worten allerdings so gerade noch verhindern konnte.

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Richtig Spaß hingegen machten kleine handwerkliche Arbeiten, wohl eine Art Beschäftigungstherapie, damit die kleine Mannschaft nicht auf dumme Gedanken kam.

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Julia beschlug einen weichen Holzklotz mit zunächst noch unbekanntem Ergebnis.

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Nicolas übte sich im Blumenbinden und fluchte vor sich hin, dass eine solche Arrangement-Station ja wohl kaum in eine Kaserne gehörte ...

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… während Naike im Nu einen kleinen Roboter fertig gestellt hatte und stolz wie Oskar war, obwohl er nicht so recht funktionierte, da ihre mechanischen Fähigkeiten arg zu Wünschen übrig ließen.

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Aber schon bald konnte Julia Riesen-Bauklötze zaubern ...

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... und Nic stellte sein Dauermeckern zufrieden ein, nachdem ihm ein sehr hübscher Strauss gelungen war. Er schenkte die eine Hälfte Julia und die andere Naike, was Joe zum Glück nicht mitbekam, weil er bereits den ganzen Nachmittag über mit Kopfweh zu Bette lag.

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Abends war er deshalb allerdings um so fitter als seine Mitstreiter. "Nic, Mensch, hör doch mal wie schön sie spielt!", klatschte er begeistert in die Hände, nachdem Naike den Flohwalzer angestimmt hatte. Aber sie konnte auch noch die Träumerei von Schumann spielen, was wiederum Nic ein kleines Tränchen entlockte, da ihn dieses Lied an ein romantisches Erlebnis seiner Jugendzeit erinnerte. Er wischte es sich blitzschnell aus den Augen, ehe es jemand bemerkt hatte.

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Als sich Paul jedoch zur Abwechslung an die Tasten wagte, wäre der Abend beinahe gelaufen gewesen, denn ein solch schräges Geklimper konnte nur völlige Genialität oder absolute Unfähigkeit bedeuten. Man tippte eher auf Letzteres und lag damit richtig, Paul konnte nämlich nicht einmal im Takt klatschen.

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"Ähem ... ich will Sie ja nicht irgendwie ärgern oder so, aber ... äh ... wollen Sie nicht lieber eine Runde Billard mit uns spielen?", fragte Naike Paul, zur Verhinderung eines sich in ihren Ohren langsam einstellenden Tinnitus. "Moment, nur noch die eine Note!" Noch ein verzerrtes Pling ertönte und dann war die Qual endlich vorbei.

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"Es hat Ihnen nicht gefallen, oder?", fragte Paul von sich selbst enttäuscht. "Nunja, mit etwas Übung ginge es sicher bald besser. Grämen Sie sich doch nicht, jeder hat irgendwann mal angefangen."
"Aber Spritzen setzen kann ich dafür gut!", hellte sich Pauls Miene Dank Naikes aufmunternder Worte gleich wieder auf. "Das glaube ich Ihnen aufs Wort, aber bitte nicht demonstrieren!", versteckte sich Naike spielerisch schützend hinter ihren Händen.

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Inzwischen war die Woche bereits über die Hälfte verstrichen und es hatte sich ein bisschen Chaos eingeschlichen. Der General hatte die inzwischen verdreckten Klos entdeckt und den San-Bereich doch glatt als Puma-Käfig bezeichnet. Und da Naike ausgerechnet an diesem Tag beim Rödeln schlapp gemacht hatte, wurde die Bedauernswerte von ihm abkommandiert, alles wieder in den einst vorgefundenen Zustand zu bringen.

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Mein Gott, was haben die Männer bloß gegessen? Irgendetwas Seltsames muss in dem Fraß drin sein, den wir hier jeden Tag einschaufeln, bäh, dachte sie, aber – als zäh bekannt – hielt sie sich tapfer die Nase zu und betätigte mit voller Kraft die Klobürste, auch wenn ihr durch den unangenehmen Odeur der Schüsseln inzwischen schon leicht schwindelig war. Zum Glück nahte Rettung.

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"Das ist aber superlieb, dass Sie mir helfen." – "Ach, ist doch nicht der Rede wert, das ist doch eine Zumutung für Sie zartes Persönchen. Außerdem könnten Sie sich revanchieren. Meine Kondition hat in letzter Zeit ein bisschen nachgelassen, da ich dauernd über meinen Büchern hocke. Würden Sie vielleicht mit mir trainieren? Ich sah, Sie sind ziemlich fit."
Naike errötete ob des netten Kompliments. "Aber klar, gerne. Gleich morgen in der Früh?" – "Gebongt!", lächelte Paul.

*

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Der angehende Mediziner hatte in der Tat Bewegung nötig, wie Naike am nächsten Morgen zur Kenntnis nahm.

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Aber das Training mit ihm machte Spaß, endlich durfte sie einmal selbst die Trillerpfeife nach Lust und Laune einsetzen.

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Und weil die beiden sich gut verstanden, wurde aus dem zunächst eisernen Training bald eine ausgelassene Necker- und Herumtollerei.

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So viel Spaß und Lebensfreude hatte Naike lange nicht mehr empfunden.

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"Vielen Dank, Paul, Sie haben mir heute sehr den Aufenthalt versüßt."
"Das Kompliment möchte ich absolut erwidern. Und bitte, sagen wir doch du zueinander, ja?"
"Gerne!", lächelte Naike fröhlich. Dann machten sie sich mit inzwischen mächtigem Appetit wieder auf den Weg zurück ins Lager.

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Melissa wachte mitten in der Nacht auf, als sie seltsame Geräusche auf dem Flur hörte. "Armin! … Armin!", rüttelte sie an ihrem Freund, "wach auf, da ist was mit Halina!" Er war sofort wach und sprang mit einem Satz aus dem Schlafzimmer. Die junge Frau stand barfuß in ihrem Erbrochenen und krümmte sich, rannte dann die Treppe hinunter und verschwand im Bad.
 
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Halina ist bestimmt schwanger :eek: Ohje, ohje...sie sieht auch irgendwie ziemlich proper aus ;)

Ich liebe dieses Camp :lol: Dass Nic Blumen binden lernt, hätte ich ja auch nicht gedacht =) Er kann ja dann die florale Gestaltung bei der Traumhochzeit übernehmen ;)

Also jetzt bin ich echt seeeehr gespannt, wies mit Halina weitergeht...

:hallo:
 
Halina ist bestimmt schwanger
Das war jetzt zu offensichtlich, oder?! *g*

Freut mich, daß euch das Camp gefällt, leider bleibt nicht mehr viel Zeit dort, es waren ja nur sieben Tage anberaumt.

Hihi, der Nic ist schon als Pfarrer für die Hochzeit vorbestimmt, die Blumen muß dann jemand anderer übernehmen.
;)

Weida?
 
Kapitel 73 – Bezaubernde Melissa

Kapitel 73 – Bezaubernde Melissa​

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"Was ist nur los mit ihr, Armin? Ich hab solche Angst, ob er ihr doch etwas Schlimmes angetan hat!" Melissa war völlig blass. Armin sah sie ernst an. "Du, ich muss dir etwas sagen, was du noch nicht weißt." Ihr Herz krampfte sich fest zusammen, als er ruhig erklärte: "Halina ist schwanger."

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"Was? Du machst Witze?" – "Nein, keineswegs. Es ist wirklich so. Die Gewalttat hat, wie du schon vermutet hattest, tatsächlich Folgen. Ich weiß es selbst erst seit gestern, sie hätte es dir morgen auch selbst gesagt. Ich habe mein Bestes gegeben und sie so gut wie möglich getröstet und schließlich überzeugt, es zu behalten."
"Du meinst, sie wollte es abtreiben?" Melissa war sichtlich geschockt. "Wundert dich das? Würdest du etwa ein Kind von einem unbekannten Verbrecher wollen?"
"Aber es ist Gottes Kind, Armin, sie darf ..."
"Melissa, beruhige dich – sie wird es doch bekommen! Aber ich musste ihr versprechen, dass sie vorerst bei uns bleiben kann, denn das alleine durchzustehen, wäre für sie die Hölle."
"Ja, aber ... aber wie lange denn?" Plötzlich sorgte sich Melissa nicht mehr um Halina, sondern mehr um ihr eigenes Wohl. "Wir warten jetzt erstmal ab, bis das Baby auf die Welt gekommen ist und dann sehen wir weiter, ja?", meinte ihr Freund gleichmütig, aber damit war sie alles andere als einverstanden. Sie wollte Armin endlich wieder ganz für sich haben. Halina hier, Halina da, jeden Tag dasselbe! Und wer kümmerte sich um sie?

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Armin zeigte keinerlei Verständnis für ihre Ansichten und das Gespräch endete im Streit. "Halina bleibt hier, sonst werde ich deine unbarmherzige Einstellung mal bei der nächsten MJN-Sitzung auf die Tagesordnung bringen", zischte Armin enttäuscht und aufgebracht und ließ seine Freundin einfach stehen. Er schaute noch kurz ins Bad nach der Schwangeren, die sich zwar erneut übergeben, aber inzwischen schon wieder Farbe im Gesicht hatte, und legte sich dann für den Rest der Nacht nachdenklich auf die Wohnzimmer-Couch, bis er schließlich einschlief.

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Melissa wusste weder ein noch aus. Was sollte sie tun? Natürlich hatte sie Mitleid mit Halina, aber musste Armin sie in letzter Zeit so vernachlässigen, nur weil es ihrer Freundin nicht gut ging? Schwanger ist schließlich nicht krank, dachte sie verbittert, und legte sich ermattet zurück in ihr Bett.

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Am nächsten Morgen war Halina gleich wieder Thema Nr. 1 im Fuller'schen Haushalt. Gerd Gieke war zum Frühstück gekommen und sie verkündete allen scheu ihre Schwangerschaft, wobei sich Armin gebärdete, als wäre er der Kindsvater persönlich. Und als er ihr auch noch zärtlich die Hand tätschelte und liebevoll Mut zusprach ...

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... floh Melissa vom Frühstückstisch und fasste einen folgenschweren Entschluss.

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"Wie hätten Sie es denn gerne, junge Dame? Ein bisschen kürzer und frecher? Oder eine neue Haarfarbe?", fragte der Friseur, den Carla und ihre Schwester Fiona vor einiger Zeit für ihr kleines Lädchen namens Chez Poulain eingestellt hatten, um ihren Kunden auch Haar- und Kosmetikservice bieten zu können. "Eine neue Haarfarbe, bitte. Und ansonsten nicht kürzer, sondern länger!", forderte Melissa fest entschlossen. "Länger? Sie meinen Extensions?"
"Ja, die längsten, die Sie haben! In Ordnung?"
"Sind sie sicher? Das ist ganz schön teuer."
"Kosten sind egal, mein Mann soll staunen!", freute sie sich bereits jetzt schon vor. Der Friseur lachte. "Geht klar, das kriegen wir hin." Doch die mutige Veränderungswillige hatte sogar noch mehr Wünsche: "Und ich möchte auch eine Stil-Beratung!"
"Gerne, das übernimmt dann zwischendurch unsere Chefin, Mlle Fiona."

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Die gesamte Prozedur dauerte mehrere Stunden, aber Melissa hielt Dank fünf Tassen Kaffee, die Carla ihr regelmäßig servierte, und einem Berg Klatschzeitschriften tapfer durch und schaute zwischendurch sogar kein einziges Mal in den Spiegel. Doch dann durfte sie endlich. "Und ... gefällt es ihnen? Ist es so, wie sie es sich vorgestellt hatten?"
"Wow! Aber 1a!", rief sie begeistert und gab ihrem Friseur sogleich ein sattes Trinkgeld ins Hemd. Carla grinste in sich hinein. Was hatte Melissa bloß vor in diesem Aufzug?, fragte sie sich insgeheim. Dann flitzte sie zum Telefon, um ihrer Freundin Naike von dieser abstrusen Neuigkeit zu berichten. Aber als niemand ans Telefon ging, erinnerte sie sich daran, dass diese ja noch im Lager war.

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Fiona Poulains scharfer Geschäftssinn schaltete sich sofort erneut ein, als sie beobachtete, wie ihre Kundin dem Friseur das große Trinkgeld ins Hemd steckte, und sie entschloss sich deshalb, ihr zusätzlich eine teure halbe Stunde auf ihrer neu angeschafften Sonnenbank, einem Modell namens Bräter 2009, angedeihen zu lassen. "Kann denn da nichts passieren?", fragte Melissa auf ihre doch eher vorsichtige Art. "Aber nein, keine Sorge. Sie bekommen lediglich einen zart gebräunten Teint, der ihr neues Outfit noch mehr zur Geltung bringen wird", versprach Carlas Schwester, gab ihr kurz ein paar Anweisungen und verließ dann den Raum.

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Melissa war zwar noch immer nicht ganz so überzeugt, aber sie hatte sich vorgenommen, alles zu tun, um Armin wieder ganz für sich haben zu können. Welcher Mann wünschte sich keine langhaarige Blondine?, dachte sie. In ihrem Wahn fiel ihr jedoch nicht ein, dass Halina und auch Armins Ex Jessica keineswegs über Wallehaar verfügten, sondern beide ihre Haare stets kurz trugen.

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Also schritt sie zur Tat. Dass der Deckel klemmte, beunruhigte sie nicht weiter, mit einem gezielten Ruck war er fest geschlossen. Und bald in der wohligen Wärme auch ihre Augen.

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Im Nachhinein konnte keiner genau nachvollziehen, wie lange Melissa im Bräter gelegen hatte, aber es musste deutlich mehr als eine halbe Stunde gewesen sein. Irgendwann kam Fiona Poulain in den Raum, weil ihr wieder eingefallen war, dass ja jemand ihre Sonnenbank nutze, und holte sie schleunigst, aber ohne großen Aufhebens aus dem Gerät. Erst auf dem Heimweg bemerkte Melissa ein unangenehmes Brennen, zuerst im Gesicht, dann auch an ihrem restlichen Körper.

*

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"Wer sind Sie? Was machen Sie hier in meinem Haus?", rief Armin erschreckt, als er von einer Besorgung aus der Stadt heimkehrte und die Kehrseite einer unbekannten Blondine am Herd vorfand.

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"Me ... me ... mememe ... Melissa?"

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"Hallo Schatz", begrüßte sie in schüchtern mit unschuldiger Lady-Di-Mimik. "Ich weiß, es ist ein bisschen rot geworden … äh, meine Haut, meine ich. Aber das gibt sich wieder. Sie lächelte zaghaft.

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Armin gebärdete sich jedoch weniger zaghaft, denn nachdem er den ersten Schreck verdaut hatte, lachte er so brüllend laut wie lange nicht mehr.

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Melissa hielt seine Reaktion zuerst für einen Scherz und lachte ein bisschen mit, aber dann verzog sich Armins Gesicht plötzlich und er wurde sauer. "Was um alles in der Welt soll das denn bitteschön sein? So kann ich doch mit dir nicht mal mehr zum Einkaufen gehen, du schaust ja aus wie eine Kreuzung aus Pamela Anderson und einer Mohrrübe!", knurrte er verständnislos. In diesem Moment wäre die arme Melissa liebsten im Boden versunken.

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Die sieben Tage im Camp waren wie im Fluge vergangen. Für den letzten Abend wurde ein kleines Abschluss-Grillfest veranstaltet und – O Wunder! - General von Doberschütz hatte aufgrund guter Führung sogar sein Okay dafür gegeben. Während die Kohle durchheizte, setzte man sich nett beisammen um das gemütlich knisternde Lagerfeuer und ließ die vergangene, doch relativ angenehm verlaufene Woche gemeinsam noch einmal gründlich Revue passieren.

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Doch dann näherte sich ein Mann der fröhlich plaudernden Truppe, dessen plötzlicher Anblick Naike spontan dazu veranlasste, vor Schreck ein wenig in die Hose zu pinkeln, da sie bereits zwei Hefe-Weizen intus hatte. Einerseits, weil er der Letzte war, den sie an diesem Abend im Lager erwartet hätte, und andererseits aufgrund seines Camouflage-Outfits, das ihn noch unwiderstehlicher aussehen ließ als sonst, denn Naike hatte nicht nur für Bärte, sondern auch für schicke Uniformen jeglicher Art eine große Schwäche.

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Während sich die anderen ihre Überraschung nicht anmerken ließen, nur Julia "Hey, Papa!" rief, sprang Joseph wie von einer Tarantel gestochen auf und bestürmte seinen Bruder aufgebracht, was er denn bitteschön in Blauseidigheide zu suchen habe? Adam blieb völlig gelassen, stellte den großen Kasten Bier, den er mitgebracht hatte, auf den Boden und entgegnete, dass er aus Langeweile getürmt sei. In seinem Lager war nämlich niemand auf die Idee gekommen, ein Grillfest zu feiern, alle wollten einfach nur so schnell als möglich wieder zurück nach Hause und waren bereits um 21 Uhr in ihren Betten verschwunden.

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Naike hatte sich inzwischen auch erhoben, um schnell auf die bitter nötige Toilette zu entwischen, aber Joe hielt sie zurück. "Sag mir sofort Bescheid, wenn er dich auch nur im Ansatz belästigt, ja?" Sie runzelte die Stirn. "Werde ich tun, mein Lieber. Und ich sage auch ihm Bescheid, wenn du mich auch nur im Ansatz belästigst", bemerkte sie sarkastisch, ließ ihren verdutzt aus der Wäsche guckenden Ex-Freund einfach stehen und rannte hurtigst hinüber zur San-Baracke.

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Aufgewühlt stürzte sie ein Glas Wasser ihre trockene Kehle hinunter und fühlte sich vorerst in Sicherheit.

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Aber ewig verstecken konnte sie sich an diesem Ort nun auch nicht. Nachher würde Adam sie wohlmöglich noch suchen und alleine hier antreffen. Aber im Moment bewegte er sich nicht von der Stelle, wie sie durch das kleine Fenster gut beobachten konnte.

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Naike war stinksauer, sich aber nicht recht einig, auf wen überhaupt genau. Die Tallis-Brüder oder eher sich selbst? Sie nahm sich eine frische Hose aus dem Spind und wechselte sie gegen die feuchte, die sie aus dem Fenster ins Gras warf. Mochte sie doch ein glücklicher Japaner finden, der für sowas eine Vorliebe hatte.
 
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Ach so, ja. *g* Aber was ist daran mies? Es ist nunmal Tatsache, dass es in Japan sogar Automaten gibt, aus denen sich Herren gebrauchte Damenhöschen ziehen können. Find das sehr witzig, die Japaner sind eh oft kurios direkt und haben eine außergewöhnliche Art von Humor, ich mag sie sehr.
 
Schubladendenken wäre doch nur, wenn ich behauptet hätte, daß jeder Japaner auf gebrauchte Slips steht. Also keine Sorge. ;)

Ihr wollt den Bräter 2009?? Den mit dem klemmenden Deckel? Echt jetzt? :eek: :D
 
Kapitel 74 – Back home

Kapitel 74 – Back home​

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Als sie frisch an den Ort des Geschehens zurück kam, hatten sich bereits alle – bis auf Julia natürlich, aber sie durfte mal nippen – über Adams Bierkasten hergemacht. Zum Glück wusste General von Doberschütz nichts von diesen fremd eingeführten zusätzlichen Alkoholika, sonst hätte es wohl ordentlich Ärger gegeben.
Obwohl die Grillkohle bereits längst ausreichend zum sofortigen Auflegen durchgeglüht war, kümmerte sich in der nächsten Stunde niemand mehr um Nahrung. Vielmehr wurde lauthals gelacht und dröhnend gesungen. Besonders Nicolas brüstete sich mit einem Lied nach dem anderen aus seiner Bundeswehr-Zeit, die natürlich auch Adam und Paul kannten, die sich interessanterweise gleich bestens verstanden:

"... Vor der Kaserne, vor dem großen Tor
Stand mal ne Laterne
Und steht sie noch davor
Bei der Verdunklung brennt kein Licht
Ein Mädchen hatt ich rumgekricht
Sie hier Lili Marleen

Ich drück sie an den Pfosten
Mädchen sei nicht dumm
Denn diese Laterne
Die fällt beim Stoß nicht um
So habe ich zum ersten Mal
Gevögelt am Laternenpfahl
Mit der Lili Marleeeeeen ..."



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Naike stocherte hungrig und missmutig im Lagerfeuer herum, in das sie für sich und Julia zwei Folienkartoffeln gelegt hatte. Die ganze Woche lang hatte fast nur sie für alle gekocht und jetzt grillten die feinen Herren nicht mal zum Abschluss. Tolle Schote!
"Komm Naike, gräme dich nicht. Sind halt große Jungs", bemerkte Julia altklug, konnte ihre große Freundin damit aber nicht aufheitern.

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Während das Bier langsam zur Neige ging, schlug die feucht-fröhliche Stimmung auch bei den Männern in Missmut um. Vielleicht ging es auch um etwas ganz anderes, aber das bekam Naike nicht mit.

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Während Nicolas ihr von angeblichem Rattenbefall des Grillguts in der Camp-Küche berichtete, gingen plötzlich die Tallis-Brüder ohne erkennbaren Grund aufeinander los.

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Normalerweise wäre Nic schnell dazwischen gegangen, aber der Rattenfund schien ihm derart zugesetzt zu haben, dass er noch immer davon faselte, obwohl ihm längst keiner mehr zuhörte. Naike hatte ihr Kotelett eh bereits abgeschrieben. Adam und Joseph schrien sich an und ballten ihre Fäuste. Julia bekam Angst, denn so wütend hatte sie Vater und Onkel noch nie erlebt.

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Zum Glück verhinderte dann General von Doberschütz Schlimmeres, der durch den Lärm auf dem Hof seine späte Arbeit unterbrechen musste, um nach dem Rechten zu sehen. Seine Trillerpfeife gebot umgehend Einhalt, worauf alle gleich so taten, als sei nichts gewesen. Aber die Stimmung war nun endgültig dahin. Joseph funkelte Naike böse an, als könnte sie irgendetwas dafür, dass Adam aufgetaucht war.

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"So, Schicht jetzt hier! Räumen sie ihren Kram zusammen!", wetterte der General und entdeckte im selben Moment den Fremden. "Und Sie kenne ich nicht, Käpt’n Haddock. Verlassen Sie sofort das Gelände, sonst dürfen Sie die nächste Woche auch hier bei mir antreten! Und äh ... ist vielleicht noch eines der Bierchen für mich da?"

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Diese Drohung ließ sich Adam lieber nicht zweimal sagen. Mit einem etwas halbherzigen Militärgruß packte er seinen fast leeren Bierkasten, drückte dem General schnell noch eine Flasche in die Hand und lief dann Richtung Tor. Natürlich nicht ohne sich noch einmal umzudrehen, Joseph einen Stinkefinger zu zeigen und Naike eine Kusshand zuzuwerfen, was diese schon wieder beinahe aus der Fassung brachte.

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Und so endete der letzte Abend abrupt und leider nicht halb so schön, wie es sich alle Teilnehmer am Tag zuvor erhofft hatten. Besonders Nicolas war frustriert, da sich plötzlich sein Bauch meldete, da man ja das Grillen vergessen hatte und dann aufgrund der Verunreinigung auch nicht mehr nachholen konnte. Er nahm sich die letzte Dose Bier und hockte sich damit enttäuscht in die Küche. Naike gesellte sich müde für ein paar Minütchen dazu, denn sie war noch viel zu aufgeregt, um schon ins Bett gehen zu können.

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Als Paul O'Meara das eklige Chaos im Speisesaal und erst recht das tatsächlich von Ratten angenagte Grillfleisch auf der Küchenanrichte entdeckte, schiss er noch weitaus heftiger, als es der General bisher getan hatte, alle Anwesenden zusammen. Und so mussten Nicolas, Naike, Joe und Julia auch noch abspülen und Oberflächen wienern, obwohl es bereits nach ein Uhr nachts war.

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Erst gegen zwei Uhr fiel Naike als Letzte völlig fertig in ihre Muhle mit der Kuhle.

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Fast als Letzte, denn draußen saß noch jemand einsam und nachdenklich unter einem wunderschönen klaren Sternenhimmel auf einer schmuddeligen Kiste.

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Am Morgen der Abreise langte General von Doberschütz noch einmal in die Vollen und ließ seine Schützlinge drei Mal um den Pott laufen und anschließend Frischluftgymnastik absolvieren, um deren Kater zu vertreiben und natürlich seine geliebte Trillerpfeife nicht verrosten zu lassen.

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Dank Paul O'Meara, der seinen Vorgesetzten davon überzeugte, dass die Truppe nun wirklich genug geleistet hatte und sicher nie wieder gegen irgendwelche Vorschriften verstoßen würde, war gegen neun Uhr endgültig Schluss und man trollte sich zum Aufbruch.

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Zur Erinnerung durften sie ihre Klamotten behalten und der General war bei ihrer Verabschiedung plötzlich voll des Lobes, sogar gegenüber Joseph, den er die Woche über am meisten auf dem Kieker gehabt hatte. Julia weinte ein kleines bisschen, als Paul sie zum Abschied drückte, und auch Naike bedauerte, den netten jungen Arzt ab jetzt nicht mehr sehen zu können.

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Dann fuhr auch schon das Taxi vor und sie stiegen ein, um das Kasernengelände Blauseidigheide zu verlassen.

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"Hey!", rief Paul dem Wagen hinterher, der deshalb noch einmal anhielt. Naike kurbelte die Scheibe herunter.

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"Bis bald vielleicht?", fragte er lächelnd. Sie biss sich auf die Unterlippe und nickte erfreut.

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„Dann ruf’ mich an, wenn du mal Lust hast, okay?" Naike nickte, winkte noch einmal und kurbelte das Autofenster anschließend wieder hoch. Joseph räusperte absichtlich laut. Und dann ging es endlich ab nach Hause in die Simlane mit der Nummer 10.

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"Ich fass' es nicht, endlich wieder heimatlichen Boden unter den Füßen!", staunte Julia, als das Taxi in der Simlane hielt und alles noch genauso aussah wie zuvor. "Solange waren wir doch gar nicht fort", schmunzelte Nic ...

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... aber da hatte das junge Mädchen sich auch schon glücklich um seinen Hals geworfen und bedankte sich überschwänglich dafür, dass sie zu dem kleinen Abenteuer hatte mitkommen dürfen. "Wir bleiben ewig zusammen, ja?!" – "Aber Julchen, bald hast du dein Abi in der Tasche, dann geht es ab nach Ami-Land!"
Das erste Mal freute sich Julia nicht uneingeschränkt auf ihren demnächst beginnenden neuen Lebensabschnitt, denn sie wusste schon jetzt, dass sie Nicolas, ihren Vater Nr. 2, schrecklich vermissen würde, auch wenn sie bald noch einen dritten dazu bekäme, nämlich den neuen Mann ihrer Mutter und Vater von Roman, Veto Alvarez. Ob er mit Nic und Adam würde mithalten können?

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"Nai, was ist los? Wollen wir nicht hineingehen? Oder fürchtest du dich vor braunem Wasser aus den Leitungen? Hey, wir waren nur sieben Tage weg!" Naike Le Normand lachte. "Aber nein, ich muss nur erstmal realisieren, dass wir tatsächlich wieder zuhause sind. Ich habe alles hier so vermisst. Aber es war eine tolle Abwechslung, das will ich keinesfalls verkennen. Danke vielmals, dass ihr Zwei dabei wart, ohne euch hätte ich das nie durchgestanden!"
"Och, Paul war doch da, er und der Herr General hätten dich schon vor Good Old Uncle Joe gerettet", zwinkerte Julia. "Was meinst du, wirst du ihn wiedersehen?" – "Ich weiß es noch nicht." Naike legte ihren Arm um Julias Schulter und schob sie Richtung Haustüre. "Ab in die heiligen Hallen, ich mach' uns erstmal ein leckeres zweites Frühstück!"
 
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Hmm interessanter Abschluss im Camp.
Ich persönlich finde aber der Arzt, oder angehende Arzt passt besser zu Julia.

Und
Jaaaaaaaaaa ich will den Bräter
 
Ich persönlich finde aber der Arzt, oder angehende Arzt passt besser zu Julia.
Meine Sims haben zwar kein wirkliches Alter, eine genau Einteilung habe ich mir mit der Zeit abgewöhnt, weil ich immer wieder durcheinander kam, aber stelle ihn dir über 30 vor, das ist ein bißchen zu alt für Julchen. Zumindest möchte sie lieber einen Gleichaltrigen wie Ramon.

Jaaaaaaaaaa ich will den Bräter
Kann es sein, daß du den Sommer herbei sehnst? ;)

Heute gibt es natürlich keine Fortsetzung, bin gerade dabei, die ganzen bisherigen Folgen auf eine Homepage zu bringen.*stöhn*

:hallo:
 
Naike, Dein Schreibstil gefällt mir, er ist einfach göttlich und genau die Art von Humor die ich liebe, bleib dabei :lol:
 
Julchen hat doch Ramon. Die Bande zwischen ihnen sind zwar noch sehr zart, aber nach dem Abi (dauert nicht mehr lang) ist Studium in den USA geplant, dann werden sie sich wiedersehen.
 
So, jetzt geht es weiter, heute kommt eines meiner Lieblingskapitel, habe es gerade noch einmal frisch überholt, schön lang, es ist ja auch das Fünfundsiebzigste. Ich mag es, weil es einfach irgendwie intensiv ist, der zweite Teil wird alleine schon von der Mimik der Beteiligten getragen, ich hab das nicht mal groß geposed, glaube, die haben tatsächlich Gefühle.
 
Kapitel 75 – Spiele es noch einmal, Sam!

Kapitel 75 – Spiele es noch einmal, Sam!​

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Nachdem sie in Spiegeleiern, Speck und Toast mit Ahornsirup geschwelgt hatten, waren alle heimgekehrten Bewohner der Simlane 10 zu platt, um an diesem Tage noch irgendetwas zu unternehmen. Deshalb war nicht mehr als der Fernseher angesagt, und Naike wollte gerade eine DVD einlegen, als Nicolas zufällig in die Regionalnachrichten zappte. Und dann wiederholte sich ein Szenarium ähnlich wie bei einem Déjà-vu, das sie bereits einige Zeit zuvor schon einmal erlebt hatten.

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Naike schüttelte den Kopf. "Tut mir leid, das glaube ich jetzt nicht. Real-Nai … äh … die Polizei verarscht uns doch nur wieder."
"Aber warum sollten sie das tun?", jubelte Nicolas. "Freu' dich doch, jetzt kannst du endlich wieder tun und lassen, was du willst. So wie du es dir doch schon so lange gewünscht hast!"

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Naike dachte nach und beschloss dann, ihre Zweifel Zweifel sein zu lassen und dem Nachrichtensprecher zu glauben. Der lang gesuchte Gewalttäter war also offenbar endlich tatsächlich hinter Schloss und Riegel. Die zwischenzeitlichen polizeilichen Ermittlungen hatten ergeben, dass es sich doch um den Nicht-Ortsansässigen handelte, der bereits beim ersten Zugriff festgenommen worden war. Die Drei waren so erleichtert, dass sie nicht mitbekamen, dass die Sache aber noch nicht endgültig unter Dach und Fach war, da eines der Opfer, Halina Fiechter, inzwischen schwanger war und erst ein DNA-Test nach Geburt des Kindes einhundertprozentige Sicherheit geben würde, dass auch wirklich der wahre Täter in Gewahrsam war. Aber aufgrund der Indizien wurden dennoch bereits jetzt die nächtliche Ausgangssperre und sonstige Vorsichtsmaßnamen aufgehoben.

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Naike hatte nun keine Lust mehr auf die DVD, sondern rief gleich Carla an, um mit ihr das Allerneueste zu bequatschen. Ihre Freundin hatte den Nachmittag frei und so beschlossen die beiden, sich sofort zu treffen.

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Als sie beim Chez Poulain, dem kleinen Laden und gleichzeitigem Wohnhaus von Carla und Fiona ankam, verabschiedeten sich die beiden Halbschwestern gerade von Peter Bockhorn, der seine Funktion als Bodyguard der beiden Damen nun beenden konnte. Da fiel Naike ein, dass ja auch Nic bald gehen würde, verdrängte den unerwünschten Gedanken aber schnell wieder.

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"Stimmt was nicht?" – "Nee, alles klar, habe bloß Wasser im Ohr." – "Komm, erzähl mal wie es im Lager war! Ist dir Joe tatsächlich nicht erspart geblieben?", grinste Carla breit.

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Und dann erzählte Naike alles sehr ausführlich, während die beiden Freundinnen die letzten noch warmen Sonnenstrahlen des Jahres genossen.

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"Und? Wirst du diesen Brad Pitt wiedertreffen?", fragte Carla schwer neugierig. "Paul, meine Liebe, er heißt Paul!", lachte Naike herzlich und antwortete dann: "Vielleicht. Ich denke aber, ich rufe nicht zuerst an, da bin ich ganz konservativ."
"War ja klar, sonst immer einen auf Gleichberechtigung machen und wenn es um die Liebe geht, willst du einen Kavalier der alten Schule, der sich für dich die Finger schmutzig macht." – "Stimmt", gab sie kichernd zu.

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"Und wie läuft es inzwischen mit Jack?" – "Ach, er arbeitet von morgens bis abends im Hafen, sogar samstags. Wenn wir uns treffen, gucken wir fernsehen und machen ein bisschen rum", grummelte Carla sichtlich frustriert.
"Dann solltest du dir überlegen, was du wirklich willst? Wenigstens ist der Inselschreck jetzt dingfest, so können wir wieder zusammen jederzeit die Gegend unsicher machen!" – "Werden wir! Aber das mit dieser Halina ist ja wirklich'n Ding. Ich hab echt Schwein damals gehabt, dass Jack mich vor diesem Unhold geschützt hat, ein Verbrecher-Kind hätte ich ganz bestimmt nicht bekommen wollen."

Plötzlich schaute Naike zu Boden. "Ich hatte mal ein "Verbrecher-Kind" in meinem Bauch und hätte es liebend gerne gehabt." Carla war augenblicklich entsetzt über ihre ungeschickte Äußerung. "Naike, das tut mir so leid, so war das doch nicht gemeint! Du warst damals schwanger von einem Mann mit Vergangenheit, den du liebtest, aber doch nicht von einem dahergelaufenen Unbekannten –das ist doch ein himmelweiter Unterschied!"
"Hast ja Recht", entgegnete ihre Freundin traurig und ließ sich tröstend drücken.

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Nur zwei Tage später stand sie aufgebrezelt vor dem Spiegel und sah aufgeregt einem schönen Abend entgegen. Paul hatte angerufen und sie zum Essen eingeladen.

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Vorfreudig, aber auch ziemlich nervös, schaute Naike aus dem Taxi, das vor einem sehr eleganten Restaurant gehalten hatte. Rick's Café Américain – der Name kam ihr irgendwie bekannt vor.

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Die Innenräume waren genauso einladend wie die Außenfassade, Paul hatte offenbar Geschmack. Naike sah sich um. Es war noch ziemlich leer an diesem Abend und ihr Date offenbar noch nicht eingetroffen. Wie blöd, die Erste zu sein.

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Dann trafen sich zwei verdammt vertraute Blicke.

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Naike fühlte sich für einen Moment, als hätte sie eine fette Keule an den Kopf bekommen. Das durfte doch jetzt einfach nicht sein! Nicht jetzt. Nicht an diesem Abend!

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Sie atmete einmal tief durch und beschloss, sich keinerlei Irritation anmerken zu lassen, steuerte die Bar an und setzte sich auf einen Hocker direkt gegenüber dem Mann, der wie kein anderer verstand, ihr Wohl und Wehe zu beeinflussen.

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"Guten Abend, meine Gnädigste!", grinste Adam über sein ganzes Gesicht, "Was darf es sein?"
"Ein ehemaliger Ordinarius mischt Drinks? Wolltest du dich nicht längst wieder an einer Uni bewerben?" Naike versucht möglichst locker zu klingen, aber dummerweise zitterte ihre Unterlippe.
"Habe ich bereits, aber es ist noch nichts spruchreif. Die Arbeit hier macht mir Spaß." Adam sah tatsächlich deutlich zufriedener aus, als noch vor einer guten Woche, was Naike erleichtert zur Kenntnis nahm.

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Seine Wangenwunde, die er sich bei einer Auseinandersetzung mit ihr zugezogen hatte, bevor sie sich endgültig getrennt hatten, war zwar noch immer nicht ganz verheilt, aber die dunklen Schatten unter seinen Augen gewichen. Es fiel ihr schwer, ihren Blick von seinem so vertrauten Gesicht abzuwenden, der Tallis-Magnet hatte noch immer nichts von seiner Anziehungskraft eingebüßt.
"Ich bin hier mit Paul verabredet. Paul O'Meara, weißt du? Der Arzt aus dem Camp", sagte sie schnell. "Klar, weiß ich, wen du meinst. Ein Arzt, wow – eine gute Partie!"
"Arzt in spe, er steht gerade vor den Prüfungen. Außerdem interessiert mich das nicht." Beinahe hätte Naike ergänzt, dass sie genauso auch einen Barkeeper daten würde, aber zum Glück konnte sie sich diese unüberlegte Bemerkung gerade noch verkneifen, was ihr aber dann doch nichts nutzte, denn Adam fragte:

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"Also käme für dich tatsächlich auch ein Barkeeper in Frage?" Ihr brach der Schweiß aus. Konnte er etwa Gedanken lesen? Er sah sie einige Sekunden an, die ihr wie Minuten erschienen, ohne eine Antwort zu verlangen und schien über etwas nachzusinnen.

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Dann lächelte er und rief dem Mann, der schon die ganze Zeit über die stilvolle Atmosphäre des Cafés mit seiner jazzigen Klaviermusik unterstrichen hatte, zu: "Play it, Sam! Play As time goes by."

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"Ich erinnere mich nicht daran, Chef", entgegnete der elegant gekleidete, schwarze junge Mann.

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Naike starrte Adam mit großen Augen an. "Wie bitte? Chef? Adam, was geht hier ab?"
"Nunja, der Laden hier gehört mir. Möchtest du ihn haben? Ich schenke ihn dir, du wolltest doch immer schon ein Café mit Jessica."

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Sie starrte verstört vor sich hin. Adam trocknete in aller Ruhe das zuletzt gespülte Glas ab und stellte es fein säuberlich in Reih und Glied zu den anderen. Dann faltete er sein Handtuch ordentlich und legte es beiseite, umrundete die Theke bis zum Klavier und summte seinem Angestellten Sam das zuvor gewünschte Lied vor.
"Chef, ich kenne As time goes by, halten sie mich für einen Kulturbanausen?", stellte dieser klar. "Aber ... ist das ihre Naike?"
"Ja, pssst", flüsterte Adam. – "Dann sollte ich es nicht spielen." Adam sah ihn mit festem Blick an. "Vielleicht sollten Sie es wirklich nicht tun. Aber ich will, dass Sie es spielen!" Sam, der tatsächlich so hieß, seufzte leise, grinste aber gleichzeitig leicht süffisant, setzte sich zurück ans Klavier und begann zu spielen ...

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"You must remember this ..." Als die ersten Töne anklangen, spürte Naike deutlich, wie Adam sich hinter ihr näherte und glitt, als wäre sie eine Marionette an ihren Fäden, vom Barhocker ...

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Sie bewegte sich keinen Zentimeter von der Stelle, auch nicht als Adams rechte Hand sich plötzlich ihrem Rocksaum näherte und ihr Kleid in Zeitlupe gerade hoch genug schob, um ihren Slip erreichen zu können. "Hatte ich dir nicht gesagt, dass du kein Höschen tragen sollst, wenn wir zusammen ausgehen?", flüsterte er sanft, aber bestimmt, und schob den Stoff mit seinem Zeigefinger in Zeitlupe vorsichtig zur Seite.

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"... no matter what the future brings. As time goes by ..."

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Zentimeter um Zentimeter kamen sie sich näher, sie spürte seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht und er den ihren.

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"Ich hatte für 20.30 Uhr einen Tisch bestellt, auf den Namen O'Meara." Naike hielt abrupt inne und sah zur Türe. Paul!

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Sie stieß Adam gerade noch rechtzeitig beiseite, bevor Paul sie sah, der ihr kurz fröhlich zuwinkte und dann mit der Restaurantangestellten kurz weiter nach der Reservierung suchte. "Ich liebe dich, du gehörst mir!", sagte Adam leise, als sie sich von im abwandte.

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"Ich gehöre niemandem", antwortete sie und ließ ihn stehen.

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Paul begrüßte Naike herzlich und sie ihn ebenso, dann nahmen an einem der Tische Platz. Adam hatte sich wieder hinter die Theke verzogen, was sie erleichtert zur Kenntnis nahm ...

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... aber er machte ein Gesicht, als hätte er gerade eine Schlacht verloren.​
 
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Hey Naike!
Hab vor 3 Tagen angefangen deine Geschichte zu lesen und ich find sie einfach prima! Konnte kaum aufhören zu lesen und ich bewundere deine Fantasie! Das ist ne prima Story mit richtig guten Bildern! Kann die nächsten Kapitel kaum erwarten :)
Liebe Grüße!
 
Muaha... Adam und Naike sind ja schlimmer als ich und meine Ex.
Aber irgendwie bin ich mir fast sicher, das die Situation mit Paul und Adam gleich noch eskalieren wird.

Und zu deiner Frage mit dem Sommer, ja so langsam wünsch ich mir den wirklich herbei, mein Büro ist gleich soviel schöner und die Klienten besser drauf wenn die Sonne scheint.

So jetzt aber auf ins Büro
 
Hallo zusammen!

Sorry, hab ein bißchen Verspätung diesmal, aber mein Real Life ließ eine Fortsetzung gestern nicht zu, steck(t)e bis über beide Ohren in Arbeit. Aber zum Glück gibt es ja Sonntage, gleich geht's also weiter, muss nur die Texte noch ein bisschen überholen
.

@crunchy:
Meinen herzlichsten Dank fürs Lesen der vielen bisherigen Kapitel!! Da mußt du ja unheimlich lange gesessen haben! Freue mich sehr darüber und hoffe, dich auch in Zukunft mit meiner Geschichte fesseln zu können! :hallo:

... Aber irgendwie bin ich mir fast sicher, das die Situation mit Paul und Adam gleich noch eskalieren wird.
Gleich die Auflösung, wie der Abend geendet hat.

Bin auch scharf auf Wärme, leider steht uns aber wohl schon wieder eine Woche mit Regen und unter 10 Grad hervor. :argh:

Schönen Sonntag!
 
Kapitel 76 – Mayday

Kapitel 76 – Mayday​

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Während sie auf ihre Getränke warteten, erzählten sie sich gegenseitig von ihren beruflichen Zukunftsplänen. Paul war über Naikes Interessen überrascht, da er sich noch nie mit Wahrsagerei und ähnlichem beschäftigt hatte, fand es aber spannend und freute sich auch besonders darüber, dass seine neue Bekanntschaft beschlossen hatte, vorerst wieder beim Militär zu arbeiten.

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"Du, das ist eine tolle Idee, dann sind wir ja quasi Kollegen!" Paul nahm ihre Hand, was Naike gleich wieder ein bisschen ins Schwitzen brachte, denn erstens ging alles relativ schnell, und außerdem befand sich Adam keine fünf Meter von ihnen entfernt.

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Sie versuchte zu vermeiden, hinüber zur Bar zu schauen, konnte es aber doch nicht ganz lassen.

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"Wo guckst du eigentlich dauernd hin?", fragte Paul leicht irritiert und bemerkte dann den ihm bereits bekannten schwarzhaarigen Mann.

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"Ach, Adam Tallis. Hallo!", winkte er durch den Raum. Adam nickte nur grimmig in Richtung des inzwischen dinierenden Pärchens. Naike verspürte den Drang, unter dem Tisch zu verschwinden. "Du kennst ihn?", fragte sie verwundert.

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"Schlechtes Kurzzeitgedächtnis? Wir haben uns doch bei der kleinen Abschlussfeier im Lager letztens kennen gelernt. Netter Kerl, ihm gehört der Laden hier." Was Paul alles wusste! Naike sägte nervös an ihrem Beefsteak. "Weißt du das etwa nicht? Du warst doch schließlich mal mit seinem Bruder zusammen, oder?" Alles wusste er zum Glück anscheinend doch nicht …

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... und Naike beschloss, es ihm auch nicht zu sagen. Zumindest vorerst nicht. Schnell ergriff sie die Gelegenheit, ein neues Thema anzuschneiden, indem sie ein Rosenköhlchen von seinem Teller mopste, was Paul sehr lustig fand. Den gleichen albernen Humor wie sie hatte er also schon mal – bestens!

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Als sie nach ein paar Minuten einen erneuten Blick zur Bar wagte, war Adam verschwunden. Doch dann kam er plötzlich im Mantel aus der Küche und verließ grußlos das Restaurant.

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Nun konnte sie sich also ohne weitere Ablenkung auf Paul konzentrieren, der ihr zunehmend besser gefiel. Er war ja auch zweifelsohne ein Mann mit Format.

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Der weitere Abend verlief harmonisch, Paul hatte sie zum Tanzen aufgefordert und konnte es auch sehr gut. Sam spielte nicht mehr As time goes by.

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Als sich das Tanzpaar langsam näher kam, stand irgendwann die Frage nach dem weiteren Verlauf des Abends im Raum. Zu Paul konnten sie nicht gehen, denn er wohnte während seiner Stationierung in Blauseidigheide und Umgebung vorübergehend bei einem ehemaligen Studienkollegen, der sich mit eigener Praxis niedergelassen hatte. Also bat Naike ihre neue Eroberung, sie nach Hause in die Simlane zu bringen.

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Bereits im Taxi saßen sie sehr eng nebeneinander auf dem Rücksitz, und sie sank vorsichtig Stück für Stück mit ihrem Kopf auf Pauls Schulter, was dieser sich gerne gefallen ließ. Vor der Haustür angekommen küssten sie sich dann das allererste Mal. Sie überlegte fieberhaft. Sollte sie ihn noch auf einen Kaffee hereinbitten oder verbot ihr das ihre gute Kinderstube bei ersten Dates? "Magst du mir noch einen späten Kaffee anbieten oder soll ich lieber dorthin verschwinden, wo der Pfeffer wächst?", witzelte Paul plötzlich und brachte damit Naikes Überlegungen zu einem schnellen Abschluss.

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Aber in Wahrheit wollte keiner Kaffee.

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*


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Irgendwann tief in der Nacht schlief Paul ein. Naike aber war noch eine kleine Weile wach und betrachtete sein wunderschönes Gesicht, was denen der Tallis-Brüder nicht nachstand.

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Dann kuschelte sie sich zufrieden an seine Schulter und murmelte lächelnd: "Danke, Real-Naike!"


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Zur gleichen Zeit Downtown in Gerda Kappes Etablissement ...

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Zuerst war Herta Tellermann angenehm überrascht, als sie den groß gewachsenen, elegant in einen schwarzen Mantel gekleideten Mann mittleren Alters hereinkommen sah. Er sollte es also sein. Und Gerda war offenbar ebenfalls dieser Meinung, denn ohne zu zögern nahm sie ihre junge Mitarbeiterin beiseite, drückte ihr eine Flasche besten Champagners in die Hände und stellte sie dann ihrem Kunden als "Belle Fleur" vor. Adam zog seine linke Augenbraue hoch, musterte die junge Frau interessiert und nickte, dann verschwanden sie gemeinsam in einem Zimmer im ersten Stock des Hauses.

Belle Fleur alias Herta erschien ihm zunächst ziemlich unerfahren, aber unter seiner zunächst äußerst sanften Führung entspannte sie sich zusehends. "Ich werde jetzt einige Dinge mit Ihnen tun, die eventuell Spaß machen werden, aber auch unangenehm sein könnten. Deshalb vereinbaren wir ein Wort, welches Sie bitte sofort äußern, wenn sie wirklich aufhören wollen. Alle anderen Protestbekundungen und Ablehnungen werde ich als Aufforderung für mehr werten, in Ordnung?" Herta sah in Adams goldbraune Augen mit dem grünlichen Schimmer und nickte unbehaglich.

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*


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"Mayday! Mayday!", schrie Belle Fleur mit halb erstickter Stimme. "Bitte – ich kann nicht mehr!" Adam hielt, wie vereinbart, umgehend inne.

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"Hey, alles in Ordnung mit Ihnen?", fragt er die am Boden liegende junge Prostituierte besorgt und half ihr wieder auf die Beine.

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Herta warf sich leise schluchzend in seine Arme. "Ist ja gut, ist ja gut", sagte er liebevoll.

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Nach ein paar Minuten hatte sie sich wieder beruhigt und entschuldigte sich bei ihrem Kunden für ihr Versagen, dem Adam sofort widersprach.
"Warum tun Sie das, Monsieur?"
"Ja, warum denn nicht? Warum tun Sie sowas?"

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"Was meinen Sie?" – "Na, für Gerda Kappe arbeiten, wenn Sie augenscheinlich gar nicht hierhin passen?"
Herta zögerte einen Moment, nahm einen weiteren Schluck Champagner und wurde dann redselig. "Nunja, ich bin eigentlich Psychologie-Studentin im fünften Semester. Meine Eltern sind alles andere als wohlhabend, das BAföG ist nicht gerade üppig und außerdem interessiert mich die Psyche von Männern, die Prostituierte aufsuchen. Und da dachte ich halt, schaue ich mal rein."
Adam zog erst staunend seine Augenbrauen hoch, dann unerfreut zusammen. "Heißt das etwa, das war heute Ihr erstes Mal mit einem Fremden?"
"Ja", antwortete Herta kleinlaut und seufzte.
"Und dann geraten Sie gleich an einen Kerl wie mich? Gerda, diese Schlampe", schnaufte er verächtlich. "Sie dürfte mich inzwischen kennen und hätte das nicht zulassen dürfen", schüttelte er wütend den Kopf, "ich werde mich beschweren!"

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"Ach, lassen Sie nur, ich finde Sie sehr ... ähem ... ja, süß irgendwie. Aber ein wenig zärtlicher hätte es mir besser gefallen."
Adam biss sich lächelnd auf die Unterlippe. Was war das nur für eine wagemutige, verrückte Nudel?
"Sollten Sie ihre ... hm ... sagen wir mal "Art" irgendwann ablegen wollen, hier ist meine Telefonnummer. Ich heiße übrigens Herta. Meine Professorin kennt sich mit der Therapie von gewalttätigen Männern bestens aus, und ich kann gerne in gutes Wort für Sie einlegen, dass sie Sie in eine ihrer Gruppen aufnimmt, wenn Sie sich dazu entschließen könnten."
Adam dachte einen kurzen Moment nach, sagte aber nichts. Stattdessen strich er ihr die Haare aus dem Gesicht und streichelte ihre Wange. Dann zog er sich schnell an, legte einen Bündel Geldscheine auf den Nachttisch, der für gleich zehn Damen und ihre Dienste gereicht hätte, und forderte Herta beim Hinausgehen auf, den Rest zu behalten und das Etablissement umgehend zu verlassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmmmm, tolles Kapitel soll das hoffentlich heißen :) Da gehts ja wieder zu, Mensch... =)

Paul ist toll, er passt super zu Naike :up: Hoffentlich nimmt Adam das Angebot von Herta an und wendet sich an ihre Professorin. Vielleicht kommen Herta und Adam auch zusammen? Fänd ich nicht schlecht ;) Toller Einfall, das mit "Mayday", wie bei Flugzeugkatastrophen :lol:
 
Hmmmm, tolles Kapitel soll das hoffentlich heißen
*hoff* ;)

Ja, also ich bin jetzt vorerst gut versorgt mit Paul, dass Adam sich mit Herta einläßt, vermute ich weniger. Noch geringer ist allerdings die Chance, daß er zur "Selbsthilfe-Gruppe" geht, fürchte ich. :argh:

Toller Einfall, das mit "Mayday"
Nicht meiner! ;)


*

Sorry, liebe Leser, diesmal bin ich schon wieder zu spät, hier biegt sich immer noch mein Tisch unter Aufgabenbergen, aber man hat ja immer mal so Stoßzeiten, wird schon.

Jetzt geht's erstmal mit einem ruhigen Kapitel weiter, bevor es wieder stressig wird in der Simlane 10. Aber WIE stressig! :ohoh:
 
Kapitel 77 – Und alles geht seinen Gang ...

Kapitel 77 – Und alles geht seinen Gang ...​

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"Guten Morgen!", schmetterte Paul fröhlich Julia zu, die beinahe vor Überraschung ihre Müsli-Schüssel fallen ließ. Sooo schnell ging das bei Erwachsenen mit neuen Partnern? Und was war jetzt mit ihrem Papa? Aber sie freute sich dennoch sehr, den netten Sanitätsarzt aus Blauseidigheide wiederzusehen und fühlte sich fast ein bisschen ins Camp zurückversetzt.

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Nicolas hingegen war so sehr in ein offenbar wenig erfreuliches Telefonat vertieft, dass er Paul gar nicht bemerkte, der inzwischen die schmuddeligen Hundenäpfe entdeckt hatte und sich keinen Zwang antat, sie umgehend zu reinigen.

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Als Naike wach wurde, hatte ihr neuer Lover bereits aus Dienstgründen das Haus verlassen, aber sie fand einen netten Brief auf ihrem Schreibtisch, der ihr sehr schmeichelte und Hoffnung auf mehr als eine Nacht machte. Sie zog sich an und ging hinunter in die Küche, wo Nic gerade den schwulen Putzmann mit einem fetten Furz quälte.

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Beim Frühstück schnitt Nicolas das weniger lustige Thema Auszug an. Er konnte es nun nicht mehr lange herauszögern, die Simlane zu verlassen, denn seine Schutzfunktion wurde nicht länger gebraucht und die europäische Leitung der MJN hatte schon wieder neue Reisepläne für ihn, um in anderen Gemeinden nach dem Rechten zu sehen, wie er soeben am Telefon erfahren hatte.
"Nai, es tut mir leid, meine Abreise ist bereits fest gebucht, ich hatte leider kein Mitspracherecht." – "Wie lange noch bis dahin?", fragte Naike traurig. "In vier Wochen bin ich weg." – "Das geht ja noch." Nicolas zwinkerte verschmitzt: "Bis dahin ist sicher Paul hier eingezogen, oder?" – "Jetzt spinn' nicht rum!", knuffte sie ihren lieb gewonnenen Mitbewohner in die Seite.

*

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Nun begann eine ruhige und angenehme Zeit in der Simlane 10. Naike hatte sich beim Militär beworben, um nach Nicolas' Auszug endlich wieder regelmäßig beruftätig sein zu können. Bis zum Dienstantritt hatte sie also nun noch Unmengen von Freizeit, beschäftigte endlich mal wieder ausführlich mit dem kleinen Shakespeare, der darüber große Begeisterung zeigte und gleich übermütig wurde. Sie schlief lang, las viel, telefonierte mit Paul, der jetzt unmittelbar vor der Prüfung stand, beschäftigte sich endlich mal wieder mit ihren Karten und sorgte für eine Grundreinigung des Hauses.

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Nur ganz selten, in sehr ruhigen Minuten, dachte sie an Adam, der seltsamerweise nicht mehr vorbei kam, um seine Tochter abzuholen. Julia traf sich zwar mit ihm, aber immer irgendwo in der Stadt. Naike überlegte, ob dies Absicht von ihm sein konnte? Aber warum kümmerte sie das überhaupt noch?

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Um später bleibende Erinnerungen an die gemeinsame Zeit zu haben, malte sich das Trio gegenseitig. "Schau mich nicht so an, das irritiert mich total." – "Bist du jetzt eigentlich fest mit Paul?"

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"Ja, ich denke schon." – "Schade, hättest auch mich haben können." Naike grinste liebevoll. "Jetzt spinn' nicht, du bist verheiratet und außerdem nicht mein Typ." – "Wie, nicht dein Typ? Schau mich doch an, so lecker wie ich bin!" Mit dieser Bemerkung hatte er sie wieder einmal zum Lachen gebracht. "Und deine Frau, findet sie dich auch zum Anbeißen? Wer ist sie überhaupt?"

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"Ach, vergiss es, Naike. Sag mal, wie lange dauert das eigentlich noch?" – "Nur noch ein paar Pinselstriche, dann machen wir für heute Schluss." Sie wunderte sich, warum Nic plötzlich so wortkarg war und wurde deshalb gleich noch neugieriger auf seine Frau. Ob sie bei Gelegenheit mal Albert oder Gerda nach ihr fragen sollte?

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Kurz darauf hatte Paul seinen Studienabschluss in der Tasche und verweilte nun immer öfter im Haus. Julia hatte einen besonderen Narren an ihm gefressen und war besonders an medizinischen Themen interessiert. Hatte sie ihr zukünftiges Steckenpferd gefunden? Nicolas nahm beruhigt zur Kenntnis, dass sie sich mit Paul gut verstand, denn er hoffte, dass sie sich dadurch mit seinem kurz bevorstehenden Fortgang leichter tat.

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Adam meldete sich auch per Email nicht mehr, was Naike traurig machte, auch wenn sie es niemandem gegenüber je zugegeben hätte.
Hatte sie doch nun ihr Ziel endlich erreicht: Ruhe im Karton! Aber warum tat das genauso weh wie sein unaufgefordertes Werben?

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Nachts träumte sie noch häufig vom Lager-Aufenthalt. Meist wirres Zeug über sich prügelnde Tallis-Brüder. Von Paul, der sie mit einer seiner Spritzen bedrohte, und wie Nicolas plötzlich als General ohne Unterlass in die Trillerpfeife blies. Sogar vom Anblick gegrillter Ratten wurde sie nicht verschont.

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Julia büffelte schon fleißig für ihr Abitur, die Übersiedelung zur ihrer Mutter über den großen Teich nach Louisiana rückte ebenso wie Nicolas' Abschied unaufhaltsam näher, auch wenn sie noch deutlich länger als er in der Simlane 10 wohnen bleiben würde. Aber wenigstens würde der große Hund endlich aus dem Haus verschwinden, er brachte immer sehr viel Dreck hinein und bellte manchmal auch nachts wegen jeder Fliege.

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"Du willst auch lieber hier bleiben, oder?", fragte Naike Nic, als dieser mit betrübter Miene von einem Spaziergang zurückkam. "Wir werden uns wiedersehen, daran habe ich keinen Zweifel. Du solltest ein Monster sein und bist mein bester Freund geworden, ich werde dich bestimmt nicht vergessen!"
"Ein Monster? Ich?" Nicolas lachte herzlich. "Na ja, ich kann auch fies sein. Aber nur zu meinem Bruder Albert." Naike spürte ein Tränchen heranrollen. "Danke für alles, Nic! Ich hab dich lieb!"
"Ich dich doch auch, meine Süße", drückte er seine Mitbewohnerin zärtlich, die für ihn so leicht wie eine Feder war. Aber nicht weinen, du bist doch eine frisch verliebte junge Frau mit tollen Berufsausichten, nicht wahr? Deine Zukunft wird rosig sein, Liebchen, du hast alle Chancen der Welt, alles ist offen und viel versprechend." Und dann ging die Heulerei doch noch los.

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Auch der Appetit war Herrn Kappe kurzfristig abhanden gekommen. So emotional hatte er seit seiner Ordination nicht mehr reagiert.

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Paul schlief inzwischen fast jede Nacht in der Simlane 10, wenn es seine Dienstzeiten erlaubten. Heute hatte er Abend und Nacht wieder einmal frei, so dass sich Naike etwas Besonders ausgedacht hatte. Allerdings war es nur für sie etwas Besonderes ...

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Paul würde an diesem Abend der allererste Mann sein, der nach Adam mit auf ihren kleinen Dachboden durfte, den sie früher regelrecht "bewohnt" hatte, als ihr Dachzimmer noch nicht gebaut war. Insofern war es für sie eine Premiere, hier mit einem anderen zu schlafen als mit Adam.

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Und sie bereute ihre Entscheidung nicht, obwohl Sex mit Paul nicht Sex mit Adam war. Aber sie fühlte sich sicher in den Armen des jungen Arztes. Er war ein vollkommen offenes Buch für sie, hatte eine schöne Kindheit teilweise in Deutschland, teilweise in Irland verlebt, und liebe Eltern, die sich regelmäßig bei ihm meldeten und sich nach seinem Wohlergeben erkundigten. Es gab noch zwei Schwestern, eine ältere und eine jüngere, und seit seiner frühesten Jugend arbeite er auf nichts anderes hin, als Mediziner zu werden. So neugierig sie auch war, Naike konnte keine einzige dunkle Stelle in seinem bisherigen Leben finden, dieser Mann war einfach ideal, um eine Familie zu gründen. Und Naike wusste irgendwie, dass es in nicht allzu weiter Ferne soweit sein würde, obwohl sie eigentlich lieber noch einige Zeit ohne Kinder geblieben wäre. Also warum nicht jetzt schon mal üben?

*

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Mitten in der Nacht klingelte das Telefon. Naike befreite sich aus Pauls Armen, kletterte vorsichtig die Leiter vom Dachboden hinunter und hatte in Gedanken schon geplant, dem nächtlichen Störenfried ordentlich die Meinung zu sagen, als sich eine schniefende Carla am anderen Ende der Leitung meldete.
"Nein, macht doch nix ... natürlich darfst du auch mitten in der Nacht anrufen, wenn es ein Problem gibt ... aber warum denn nicht? Dann setz' dich halt in ein Taxi und komm, wenn du es nicht am Telefon sagen willst, hm?" Naike seufzte, legte den Hörer auf und zog sich etwas über.

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Zehn Minuten später stand ihre Freundin auch schon in ihrem Zimmer. "Also, jetzt aber raus mit der Sprache!" – "Jack hat mich sitzengelassen." Carlas Unterlippe zitterte bedenklich.

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"Och nein, das ist jetzt nicht wahr! Ich hätte damit gerechnet, dass du mit ihm Schluss machst, weil du ja eh in letzter Zeit nicht so recht glücklich warst. Aber warum jetzt er mit dir?" Jetzt schaute Carla plötzlich mehr wütend als traurig. "Andere Ische?", fragte Naike vorsichtig nach. "Zwei."

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Naike machte Riesenaugen, sagte aber erstmal nichts weiter, weil Carla nun an zu schluchzen fing und erstmal ein paar Minuten gehalten werden musste, bis sie sich wieder beruhigt hatte. "Wir reden am besten morgen weiter, du solltest jetzt erstmal schlafen. Es muss in der Früh keiner von uns raus, kannst ruhig hier bleiben." Carla zog bereitwillig ihre Jeans aus und ließ sich in Naikes Bett schieben. Hier hatte sie bereits schon einmal übernachtet, damals, nach der Kostümparty, hatte Jack sie zugedeckt, jetzt tat es ihre Freundin und schob ihr ihren gelben Teddy mit unter die Decke. Dann legte sie sich daneben, knipste das Licht aus und hoffte, dass Paul während der restlichen Nachtstunden ohne sie nicht vom Heuboden plumpsen würde.
 
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Das frag ich mich noch immer.
Ab und zu war es ja zu ahnen... aber die Aussicht darauf verschlechtert sich ja momentan wieder.
Aber solange sie sich nicht vergessen können ist nichts ausgeschlossen *g*
Ich glaube, wenn es eins gibt dann erst wenn beide alt und grau sind ;)
 
Auf jeden Fall wird noch viiiiel passieren. Wie gesagt, heute war es ruhig, aber das nächste Drama steht schon vor der Tür. ;)
 
Na dann bin ich doch mal gespannt auf das nächste Drama.

Und ja... ich persönlich hoffe immernoch auf das Happy End zwischen Naike und Adam... inklusive Nachwuchs, weil ich doch die kleinen Sims immer am liebsten mag und immer so aufgeregt bin was wohl aus ihnen werden wird.
 
Kinder wir es geben, soviel darf ich schon mal verraten, ist gar nicht mehr so lange hin. Freue mich schon riesig drauf, euch die Bilder zu zeigen! :lalala:
 
Kapitel 78 – Unumgängliche Tatsachen

Kapitel 78 – Unumgängliche Tatsachen​

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Am nächsten Tag hatte Albert Kappe eine Großversammlung der MJN einberufen, netterweise in Fullers Haus, obwohl Armin und Melissa überhaupt nicht darauf vorbereitet worden waren. Sofort musste es sein, gleich am Morgen. Und alle waren sie pünktlich wie die Maurer beisammen, sogar Nicolas samt Hund Siegfried. Und Armin widmete seine ganze Aufmerksamkeit wieder einmal Halina und ihrem langsam schon deutlich kugelig werdenden Bauch, als Albert das Wort ergriff: "Meine lieben Jünger, ich habe uns heute hier versammelt, um mit euch die endlich gelungene Ergreifung des Serientäters, der die Frauen unserer Insel und Umgebung seit Wochen bedroht hat, zu feiern. Aber nicht nur das ...

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... besonders hervorheben und ehren möchte ich auch noch einen Mann aus unserem Kreis, der uns Modernen Jesus-Nachfolgern ein besonders Beispiel war und noch immer ist: Armin Sims, der sich seit dem Unglück unserer lieben Freundin Halina barmherzig und selbstvergessen für sie eingesetzt hat und nun sogar die Patenschaft für ihr Baby übernimmt, für welches Gott unter solch widrigen Umständen dennoch das Leben vorgesehen hat!"
Melissa glaubte ihren Ohren nicht zu trauen und auch Armin schaute nach dieser Ansprache völlig verdutzt aus der Wäsche. Aber Albert Kappe hatte noch nicht geendet. "Mein lieber Armin, hiermit ernenne ich dich zum "Jünger des Jahres"! Mit diesem Titel verbunden ist eine Prämie von fünftausend Simoleons, die du der Hilfsorganisation deiner Wahl spenden darfst." Armin war, soweit das bei seiner sehr dunklen Haut überhaupt möglich war, blass geworden und fühlte sich offensichtlich nicht besonders wohl in seiner neuen Rolle. Aber alle, bis auf seine Freundin Melissa, zollten ihm ihre Anerkennung, und das tat auch irgendwie gut.

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Dann ging Albert zur Fuller'schen Küchenzeile und köpfte die bereitgestellte Champagner-Flasche. Es war zwar kein sündhaft teurer Pommery Cuvée Louise, wie ihn Adam für den einen oder anderen Anlass in seinem Besitz parkte, sondern der vom Aldi. Aber immerhin echter Champagner!

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Während sie gemeinsam anstießen, sah Melissa wütend zu Halina rüber, obwohl sie wusste, dass diese für das ganze Theater am wenigsten konnte, und zog sich dann ins Obergeschoss zurück, was niemand in dem Trubel bemerkte.

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Traurig und enttäuscht schaute sie aus dem Schlafzimmerfenster. Albert hatte Armin belohnt und nicht sie, obwohl sie sowohl ihm als auch Halina viel länger als ursprünglich geplant ein Dach über dem Kopf bot und ebenfalls viel Aufmerksamkeit, Zeit und Geld investiert hatte, um ihrer Freundin beizustehen. Wie ungerecht das doch war! Noch lange dachte sie über ihre zukünftigen Handlungsoptionen nach.

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Und dann war der letzte gemeinsame Tag in der Simlane gekommen, am nächsetn Morgen würde Nicolas Kappe abreisen. Naike machte sich am Vormittag auf den Weg in die Stadt, da sie noch ein persönliches Abschiedsgeschenk kaufen wollte. Irgendwie fühlte sie sich nicht gut, eigentlich schon seit einigen Tagen nicht. Sie empfand sich wie ein Gespenst, als sie im Spiegel ihr Aussehen überprüfte.

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"Haha, eine Sonnenbrille bei völlig verhangenem Himmel mit Gewitterneigung, das nenne ich mal coolen Style, Ziehmama!", witzelte Julia. "Ach, ich fühle mich irgendwie mau heute, will aber noch kurz ein Geschenk für Nic holen, beteiligst du dich eigentlich dran?" "Logo, also dann bis nachher!"
"Bis späterli!" Nach dem Einstieg ins Taxi zögerte Naike einen Moment. Sollte sie nicht doch lieber zuhause bleiben? Aber dann entschied sie sich doch gegen ihre Intuition zur Fahrt nach Downtown.

*

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Nachdem Naike Nicolas nicht nur eines, sondern gleich mehrere schöne Geschenke gekauft hatte, wollte sie noch einen Kaffee in der Stadt trinken gehen, blieb aber abrupt stehen, als sie vor dem Café einen Motorradfahrer stehen sah, der ihr irgendwie spontan gefiel.

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Während sie kurz beobachtete, wie er sich an seiner Maschine zu schaffen machte, kam eine junge Frau aus dem Starbucks, rannte auf den Mann zu ...

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... und fiel ihm leidenschaftlich um den Hals.

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Schade, dachte Naike, der war offenbar schon vergeben, wobei sie dann gleich grinsen musste, weil Paul ihr plötzlich vor ihrem inneren Auge zulächelte. Sie erwiderte sein Lächeln in Gedanken und freute sich, doch als der Motorradfahrer plötzlich seinen Helm abnahm, dachte sie zuerst, sie sähe eine Fata Morgana und zog sich ungläubig die Sonnenbrille von der Nase.

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Das offenbar sehr verliebte Pärchen auf der gegenüberliegenden Straßenseite küsste sich innig.

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Naike konnte einfach nicht glauben, was da sah. Ihre Knie wurden weich wie Kaufgummi, die Übelkeit vom Morgen stellte sich wieder ein, und leichter Schwindel ließ die Szenerie, die sich ihr bot, ein klein wenig schwanken, als stünde sie in einem kleinen Boot ganz mutterseelenallein auf dem Meer.

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"Ist was, Liebling?" – "Nein, ich überlege nur gerade, ob ich daheim die Espresso-Maschine angelassen habe, es ging eben alles so schnell."

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Eva Montez lächelte ihn verführerisch an. "Selbst Schuld, wenn du deinen Kopf nur bei mir hast." Adam streichelte über ihre Wange und schaute seine Eva verliebt an. "Lass uns lieber schnell noch einmal zurückfahren und nachsehen, ok?" Und sein Blick verriet, dass er nicht allein vorhatte, nach dem Rechten zu schauen. Evas Blick signalisierte Zustimmung und ebenfalls deutlich die Hoffnung auf mehr.

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Naike konnte das Gespräch nicht hören, aber es zu sehen war bereits zuviel für sie. Adam und seine offensichtlich neue Freundin, die Naike vom Typ her verdammt ähnlich sah, schwangen sich auf sein Motorrad und brausten in Richtung Hafen davon, während ihr Frühstück sich deutlichst anschickte, das Licht der Welt noch einmal zu erblicken.

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Dann erbrach sie mitten auf die Straße ...

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... und fühlte sich in diesem Moment so elend schlapp, dass sie kurz zusammenbrach.

*

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Nachdem sie sich auf der menschenleeren Strasse wieder aufgerappelt hatte, rief sie Paul über Handy an und bat ihn, sie abzuholen. Wie es der Zufall so wollte, war auch er gerade in der Stadt unterwegs zu einem Immobilienbüro, um sich ein paar Angebote anzuschauen. Keine fünf Minuten später traf er vor dem Starbucks ein und fand seine Freundin in einem äußerst miesen Zustand vor. "Mensch, was ist denn mit dir passiert?" – "Mir ist schlecht geworden." – "Ja, das sehe ich." Naike verdrehte ein wenig die Augen und drohte erneut wegzukippen, aber Paul fing sie rechtzeitig auf und stellte sie wieder auf die Beine.

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"Wir gehen jetzt sofort zum Arzt, du gefällst mir gar nicht, mein Liebling", beschloss er ernst. Naike protestierte und relativierte ihren Zustand, aber Paul ließ sich nicht beirren und rief gleich ein Taxi. "Ich weiß doch, dass du dich nicht gerne untersuchen lässt, aber wir fahren zu meinem ehemaligen Studienkollegen, bei dem ich wohne. Er ist supernett und wird dich mit Samthandschuhen anfassen!", versprach er aufmunternd. Naike seufzte, ließ sich aber dann ohne weitere Widerworte ins Taxi packen.

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Eine knappe halbe Stunde später stand sie im kleinen Bad von Dr. Gilbert Blythe und reinigte sich am Waschbecken so gut es ging.

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"Na Spätzle, geht’s dir schon etwas besser?" – "Viel besser, Paul, danke. Aber ich glaube, ich könnte ein Bad brauchen." – "Das werde ich dir nachher gerne ermöglichen."

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"Hallo zusammen!" – "Hi Doktor Blythe!", rief Naike fröhlich, als sie ihren Arzt nach langer Zeit endlich mal wieder sah. "Ihr kennt euch?", wunderte sich Paul. "Tja, die Welt ist klein", zwinkerte Gilbert seinem Freund zu. "Hätteste ja auch gleich sagen können, dass deine neue Eroberung Mademoiselle Le Normand ist!"

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Paul schüttelte erstaunt den Kopf und lachte über den überraschenden Zufall. Doch dann wurde seine Miene wieder ernst. "Gil, ich mache mir Sorgen um sie, sie ist eben auf der Straße zusammengeklappt und sowieso schon seit Tagen nicht so gut drauf wie sonst. Bitte nimm' sie mal unter deine Fittiche, ja?" Gilbert Blythe nickte ihr freundlich zu: "Kommen Sie, wir werden Sie mal auf Herz und Nieren prüfen." Naike nickte brav. "Sie können ruhig mal langsam du zu mir sagen, wir kennen uns jetzt doch schon eine halbe Ewigkeit!"
 
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also hi naike estmal ein ganz dickes lob an dich ich bin jetzt erst fertig geworden mit deiner geschichte leider war ich zwischen durch auch noch im krankenhaus mit meiner tochter und war deshalb sehr wütent das ich deine fs nicht weiter lessen konnte aber naja jetzt habe ich es geschaft deine schreib art is der wahnsinn toll!!!!!!!!!!!!

so und ich hoffe mal das es mit naike und adam noch was wird ich bin total verliebt in die beiden und hoffe das es am ende noch was wird mit den beiden lol bitte benarichtige mich wenn was neues kommt lg jessi
 
Hi Jessi, freue mich sehr über dein Lob!! Bin natürlich immer besonders beglückt, wenn jemand meine Figuren mag, besonders Adam findet ja manchmal leider eher wenig Anklang, weil er so schwierig ist. :D
Wie es mit den beiden weitergehen wird, demnächst hier in diesem Theater, schicke dir gerne immer eine PN, wenn es etwas Neues gibt!

Hoffe, deiner Tochter geht es inzwischen besser?

Liebe Grüßkes, Naike :hallo:
 
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ganz erhlich dein adam erinnert mich so ein wenig am mein benni lol=) aber nicht alles stimmt !!!! meine tochter geht es wider super danke der nachfrage
Das freut mich zu hören! Sag mal, ist Benni ein Sim oder ein Mensch aus deinem Leben?

*

Wichtige Mitteilung vom 30. März 2009:

Liebe Leser!

Leider wurde ich heute morgen unangenehm mit der Tatsache überrascht, dass meine gesamten Bilder nicht mehr angezeigt werden. Nach Ursachenforschung habe ich herausgefunden, daß es daran liegt, daß bei meinem Bilderhoster das Bandbreitenlimit von 25 GB überschritten wurde. Das heißt, die Bilder wurden diesen Monat zu oft angeschaut, so dass ich zuviel Traffic hatte und nun wurden alle Bilder bis zum Beginn des nächsten Abrechnungsmonats (11. April) abgeschaltet.
Ich hatte bisher nicht die geringste Ahnung, daß so etwas passieren kann, deshalb muß ich jetzt erstmal überlegen, wie dem Problem beizukommen ist, die Bilder alle zu einem anderen Hoster zu übertragen und neu zu verlinken, wäre jedenfalls ein derart zeitraubendes Unterfangen, daß das eigentlich nicht in Frage kommt.

Problemlösung im Moment: Ich warte jetzt erstmal bis zum 11. April, dann sind die Bilder wieder zu sehen, und wenn wir Glück haben, passiert das mit dem Traffic-Overflow nicht noch einmal. Sollte es sich aber doch wiederholen, bleibt mir nichts anderes übrig, als den Hoster zu wechseln. Bitte drückt ganz fest die Daumen, dass das nicht notwendig wird!

Die gute Nachricht: Wie es der Zufall will, habe ich gestern mit der Übertragung sämtlicher bisheriger Kapitel auf eine eigenständige Homepage begonnen. Bisher sind ca. ein Drittel fertig, lege mich jetzt ins Zeug, auch den Rest noch schnell hochzuladen, damit ihr in der Zwischenzeit dort weiterlesen könnt. Die Adresse wird hier an dieser Stelle in Kürze veröffentlicht, wahrscheinlich schaffe ich es heute oder morgen.

Ich bitte die Umstände vielmals zu entschuldigen! LG, Naike
:ciao:
 
Das ist natürlich eine dumme Sache!
Aber ich bin schon zufrieden, wen es überhaupt weitergeht.:)
Ich drück dir die Daumen!

Hannii:hallo:
 
SChade schade... da hab ich mich gefreut heute mal ein wenig Zeit zu haben und lesen und schauen zu können und dann? Keine Bilderchen da... aber gut konntest du ja nicht wissen.

Wie weit bist du denn schon mit deiner HP?
 

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