Saskia, Schülerin der 10c
Ich saß noch einige Minuten da und sah auf den Kiesweg. Dann sah ich ihn an. „Ich find's nit schlimm, falls du davor Angst haben solltest...“, sagte ich zu ihm und lächelte freundlich.
„Vor deine Reaktion habe ich auch keine Angst gehabt... sondern davor, was Tobi sagen würde...“, gestand Maxi mir leise...
Ich sah ihn an. Ich konnte ihn verstehen, Tobi schien bei sowas immer recht intollerant und scheint keine Schwulen oder Bisexuellen zu mögen... Allgemein, scheint er Jungs nur als „Kollegen“ anzusehen...
„Warte etwas ab...vielleicht...“, ich stockte. Ich wusste nicht, wie ich den Satz beenden sollte...
Es folgte ein erneutes Schweigen. „Kannst du gehen?“, fragte Maxi nach einer gefühlten Stunde...
„Klar...“
„ich will nachdenken“
„Okay...“ sagte ich leise und stand auf. Ich dachte darüber nach, was er gesagt hatte... Was, wenn Maxi wirklich schwul sein sollte... Wäre das ein Problem für mich? Nein, ich glaube nicht... Ich mein, es ist immer noch Maxi, oder?
„Hey...“, grüßte mich eine Stimme. Ich sah gerade noch rechtzeitig auf und konnte verhindern in Kalle reinzulaufen.
„Kalle!“, sagte ich. Er grinste.
„Na? Wie geht’s?“, fragte er und ich sah verwirrt durch die Gegend.
„Ganz gut... was machst du hier?“
Er runzelte die Stirn. „Hab dich gesucht...“
„Warum das?“
„Weil ich mit dir reden wollte... ich...“, er stotterte. Ich spürte, wie meine Beine langsam anfingen, sich wie Gummi anzufühlen. Ich hatte diese Gefühle das letzte Mal bei Tobi gehabt, aber da... war es inzwischen anders, heißt das etwa ich bin verliebt? Liebe auf den ersten Blick... Ach Quatsch...
„Ich... wollt mal fragen, ob wir vielleicht mal zusammen joggen wollen oder schwimmen, hier in der Schwimmhalle...“
Ich sah ihn an und erstarrte leicht. „Ehm...“ ich stotterte – sogar bei diesem einzelnen Wort.
„Wenn du nicht willst...dann nicht... kann ich verstehen“, er lächelte.
„Nein... ich will, nur...“ Ich genoss es, wie er mich anstarrte und lächelte. Diese Grübchen ließen es in meinem Bauch kribbeln.
Das darfst du nicht, verdammt! Du bist vergeben!!!!, dachte ich und schüttelte den Kopf. „Gerne...“, sagte ich gegen meinen Willen. Ich seufzte.
„Achso... meinst dein Freund hat was dagegen?“, fragte er zutraulich.
Er kam näher. „Mit dem ist Schluss...“, sagte ich. Was tat ich hier?! Ich mein, ich log... ich spürte dieses Kribbeln und ich stand hier und wartete darauf, dass dieser Junge mich küsste...
Was er auch kurz darauf tat...