Fotostory Riverview - Geheimnisse einer Kleinstadt

„Ja, du wirst uns helfen dieses Land in eine neue Richtung zu lenken. Weigerst du dich, wirst du sterben.“

Oh mein Gott, das klingt ja gar nicht gut. Was haben die nur alle vor? Das ist ja eine totale Verschwörung! Und sie schrecken wirklich vor gar nichts zurück. Jetzt haben sie nebenbei auch noch gleich einen anderen, unbeteiligten Menschen niedergeschlagen. Ist ja keine Sache.

Der mit dem Blauen Haus finde ich übrigens gut! :lol: Es ist immer wieder toll, wenn du so Wortspiele und Namen bringst. :D

Die Idee mit Rüdigers Baby könntest du dir doch mal genauer ansehen. WENN Nelly schon sterben muss – was ja auch total traurig wäre, aber wenn’s so ist, kann man’s ja nicht ändern… –, dann darf Rüdiger doch wenigstens eine kleine Tochter haben, die Nelly aufs Haar gleicht. Oder so. :)

LG :hallo:
 
Ομνικρον;3862156 schrieb:
Die Idee mit Rüdigers Baby könntest du dir doch mal genauer ansehen. WENN Nelly schon sterben muss – was ja auch total traurig wäre, aber wenn’s so ist, kann man’s ja nicht ändern… –, dann darf Rüdiger doch wenigstens eine kleine Tochter haben, die Nelly aufs Haar gleicht. Oder so.

Auf die Auflösung musst du wohl noch warten, kommt alles erst in der 14 Folge. Aber ich verspreche, dass es unerwartet wird!
 

4x09: Renn, wenn du kannst

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„Renn doch, wenn du kannst.“, schnaufte der Bärtige und hielt sich erschöpft am Türrahmen fest. Sie würde ihm nicht entkommen. Dafür lag zu viel auf dem Spiel. Er musste sich beeilen.
Er atmete tief durch und lief los, deinem Opfer dicht auf den Fersen. Er musste sie zu Prometheus bringen. Nathalie Himbert war der Schlüssel zu Erfolg…

Zuvor …


Für Rüdiger Himbert war die Welt wieder in Ordnung. Die Blumen blühten, der Himmel war blau und seine Cholesterinwerte … ach, sprechen wir besser nicht davon. Aber alles in allem war er rundum glücklich. Er lebte wieder in seinem Haus, in seinem Müll und seinen lieben Ratten. Doch das Wichtigste war, dass er nun Nelly zurück hatte. Er war nur kurz in einen Laden gegangen um das Mittagessen zu besorgen, schließlich wollte er seiner Frau zeigen, was sie die letzten Monate verpasst hatte: seine Kochkünste. Nicht das ,was manch einer von euch jetzt denkt. Obwohl diesen Schweinkram hatte Rüdiger ja auch vermisst … lächelnd betrat er das Haus von Tobias Ziegler, in dem Nelly zurzeit wohnte.


„Hi, ich bin zurück!“, rief er gut gelaunt und pfiff durch die Zahnlücke.
„Ich hab uns was super Leckeres ausgesucht, Schatz. Lass dich verführen von Chefkoch Rüdiger. Er serviert heute … Mutter!?“


Erschrocken sah er seine Mutter zusammen mit Nelly im Wohnzimmer stehen. Beide sahen geschockt und fertig aus. Ein Bild, das Rüdiger so noch nie gesehen hatte. Das hatte etwas sehr unheimliches.
„Was ist los? Ich hab Roastbeef gekauft! Lächelt mal.“


„Rüdiger, wir müssen hier weg.“, rief Nelly ängstlich.
„Wie weg? Jetzt? Aber es ist nach zwölf, ich hab Hunger.“
Nelly schüttelte ihren kahlen Kopf.
„Wir …“, sie hustete „… wir müssen gehen. Vertrau mir. Es hier nicht mehr sicher für uns.“


„Nicht sicher? Dieses Haus hat ein Sicherheitsschloss. Mein Trailerhouse bloß ein altes Vorhängeschloss aus Nazideutschland-Zeiten.“
Karin sah vergewissernd aus dem Fenster.
„Nicht zu dir, du Dummerchen. Junge, wir müssen die Stadt, wenn nicht das Land verlassen.“
„Was? Das geht nicht … das …“ Rüdiger verstand die Welt nicht mehr. Die Stadt verlassen, das konnte er ja noch verstehen. Aber das Land? Nein, das ging nicht. Er hatte gehört, dass die im Ausland nicht dieses wunderbare, ungesunde Weißbrot hatten, was er so liebte. Nein, das ging gar nicht. Er müsste verhungern.
„Wir können hier nicht weg, es …“
Rüdiger konnte seinen Satz nicht beenden, denn im selben Augenblick hörte man ein ohrenbetäubendes Knallen und Krachen. Sofort richteten sich die Blicke aus dem Fenster.


Ein Auto war gerade durch den Zaun auf das Grundstück gefahren.
„*******! Los, wir müssen hier weg!“


Manuela war wach. Nach Monaten des Träumens, Liegens und der Ungewissheit war sie wieder im Leben. Doch anstatt von ihren Freunden und ihrem geliebte Jakob begrüßt zu werden fand sie sich im Krankenzimmer wieder. Und zu allem Übel hatte sie soeben etwas Schreckliches mitansehen müssen. Bente, die Krankenschwester im Krankenhaus von Riverview wurde vom Chefarzt mit einer Blumenvase zu Boden geschlagen. Manuela hatte sich anstrengen müssen nicht sofort los zu schreien. Es war schrecklich gewesen.
Doch was der Arzt jetzt tat, war noch viel grausamer. Er sperrte sie Bewusstlose in einen Kleiderschrank ein. Was ging hier nur vor? Und von welchem Wechsel hatte er geredet?
Der Täter verließ das Zimmer und Manuela konnte endlich ausatmen. Sie musste etwas tun. Aber was? Sie konnte sich kaum bewegen und war sehr schwach. Aber irgendetwas musste sie doch tun können.


Da fiel ihr das Telefon ins Auge, dass neben dem Bett stand. Na klar, sie würde Jakob anrufen. Er wüsste sicher einen Rat.



Wegrennen wäre jetzt die einfachste Lösung gewesen. Doch Jakob Winter hatte sich dazu entschlossen sich weiterzuentwickeln und die Vergangenheit ruhen zu lassen. Es war Zeit für einen neuen Anfang mit seinem Vater. Und er hatte das Gefühl, dass ein gemeinsames Bauprojekt Vater und Sohn wieder zusammenschweißen könnte. Und wenn nicht, ja dann konnte er immer noch weglaufen.
Jakob und Susanne betraten den Projektraum im Bauamt von Riverview, das im Erdgeschoss des Rathauses lag. Die First Lady und Charles waren schon anwesend.


„Ich haben doch gesagen, dass er kommen.“ Magda lächelte.
„Ich habe Ihnen Ihren Architekten versprochen und hier ist er.“, scherzte Susanne und sah zu Jakob, der auf seinen Vater zu ging.
„Vater…“, begann er langsam und reichte ihm die Hand.


Charles Dorsent wusste nicht wie ihm geschah. Sein Sohn kam auf ihn zu? Konnte das wahr sein? All die letzten Jahre hatte er ihn nicht einmal gesehen, oder gar mit ihm gesprochen. Und jetzt, da reichte er ihm sogar die Hand?
Etwas zögerlich nahm er die Geste an und als sich die beiden berührten, spürten beide die Spannung, die in der Luft lag. Es war noch ein langer, beschwerlicher Weg, der vor ihnen lag, ehe sich das Verhältnis wieder normalisiert hatte. Wenn das überhaupt jemals geschehen würde.


„So, da das geklärt ist, ich habe die Projektpläne auf meinem PC, ich werde sie über den Beamer an die Wand projizieren. Jakob, du kannst dann unserer First Lady deine Idee vorstellen.“, sagte Susanne und ging zum Computer.
Es war endlich so weit. Die Zeit des Wartens hatte ein Ende. Und alle waren sie hier. Die Personen, die für all das Leid in ihrem Leben verantwortlich waren. Es war so ein schönes Gefühl. Magda lächelte glücklich bis über beide Ohren. Jetzt konnten sie nicht mehr wegrennen.



Der Bärtige stemmte sich mit aller Kraft gegen die Tür des Hauses, die unter seinem Gewicht sofort nachgab und das Schloss zersprang.
Er musste schnell handeln. Jetzt zählte jede Minute. Er wusste, wie es um sein Opfer stand. Prometheus brauchte sie sofort, ansonsten könnte die ganze Operation gefährdet sein.
Aber wo war sie nur?
Wie ein wilder Stier huschte er durch das Erdgeschoss des Gründerzeithauses und schnüffelte herum. Dabei ließ er nichts stehen, was nicht niet- und nagelfest war. Er musste sich beeilen. Da, auf einmal sah er einige Personen, die durch den Garten wegliefen.


Es waren zwei. Ein Mann und … Nelly. So schnell er konnte ging er zum Hinterausgang. Seine Schritte waren laut und bei jedem Auftritt gaben die alten Holzbalken des Bodens nach.
Er war einfach zu schwer für seine Größe. Gerade als er die Tür öffnen wollte, spürte er einen harten Schlag an seinem Hinterkopf.
Vor Schmerzen schrie er laut auf und schlug gekonnt um sich. Dabei traf er jemanden. Die Person fiel sofort zu Boden und blieb regungslos liegen. Es war eine ältere Frau.
Aber für die hatte er keine Zeit. Er musste sich um Nelly kümmern. Er riss die Tür auf und hielt sich erschöpft am Türrahmen fest…


„Renn doch, wenn du kannst!“


Der Mann, der Annette Obermeier am Oberarm festhielt roch gut. Sie wusste nicht, wieso ihr gerade das in ihrer prekären Situation aufgefallen war. Womöglich, weil es der einzig Positive war, was ihr im Moment auffiel. Ansonsten wurde sie nur noch von Angst und Hass erfüllt. Angst vor dem ,was ihr bevorstand und von Hass auf die ganze Situation und diese „Krieger des Lichts“. Das waren Verbrecher, Terroristen, die Gewalt anwandten um ihre religiösen Ansichten in der Welt zu verteilen, die ganz sicher nichts von antiken Göttern hören wollte. Aber das konnten diese Fanatiker nicht verstehen. Es geht um ihren heiligen Krieg gegen die westliche, korrupte Welt. Und nun wollten diese Terroristen, dass Annette ihnen half?


„Hier ist es!“, sagte der Mann und öffnete eine Tür. Hinter ihr tat sich ein Labor auf. Annette wusste noch immer nicht recht wo sie war. Es gab keine Fenster, sie musste irgendwo in einem Keller sein.
„Was soll ich hier tun?“
„Das werde ich Ihnen verraten.“, sagte ein Mann im Anzug, der gerade den Raum betrat. Er musste um die 60 gewesen nein, seine Haut war voller Flecken und Falten. Und sein dunkler Teint zeugte entweder von langen Besuchen in Sonnenstudios oder einer ganzen Reihe von Strandurlauben. Aber auch er roch angenehm.


„Ich werde Ihnen niemals helfen!“
„Dann werden wir Sie töten und … na ja, diese Leute ebenfalls. Und DAS würden Sie nicht wollen …“
Das Licht ging im hinteren Teil des Raumes an und zwei Betten kamen zum Vorschein. Ängstlich wagte Annette einen Blick zu den Betten.
„Schauen Sie ruhig. Kennen Sie diese Personen?“
Annette trat vorsichtig näher an die Betten. Doch das hätte sie besser gelassen. Auf einem Bett lag ein junger Mann, muskulös und seine Haut fast feuerrot. Sie kannte ihn.


Sein Name war Jonas Walker, er war vor einigen Jahren Patient in ihrem Krankenhaus gewesen. Es kam heraus, dass er als Kind genmanpuliert worden war. Und zu allem Übel hatten sich seine Eltern vor seinen Augen umgebracht.
Annette schluckte und wandte sich dem anderen Bett zu. Doch damit brach ihre gesamte Welt in alle Einzelteile.
Ihr Körper zog sich zusammen, und die Angst wuchs ins Unermessliche. Das war unmöglich … Sie konnte es nicht glauben, taumelte nach Hinten, bis sie gegen den Anzugtragenden Mann namens Prometheus stieß.
„Kennen Sie ihn? Sie kennen ihn … nicht wahr?“
Ja, Annette kannte ihn. Und es machte ihr so viel Angst, dass er sich hier befand. Denn dort auf dem Bett lag ihr Exverlobert, André Duneufe.



Ja, wir alle würden manchmal einfach nur wegrennen. Die einen von uns jedoch wagen einen Neuanfang und beschließen zu bleiben. Wieder andere werden bald merken, dass es keinen Ausweg gibt, und wieder andere müssen einsehen, dass die Vergangenheit einen schneller einholen kann, als einem lieb ist und man vor ihr nicht wegrennen kann…
 
Auf die Auflösung musst du wohl noch warten, kommt alles erst in der 14 Folge. Aber ich verspreche, dass es unerwartet wird!

Na, das will ich aber hoffen! =)



André? Der schon wieder? Was ist denn mit ihm los? Hat er diesen geheimnisvollen Leuten irgendetwas getan? Oder wird er von ihnen auch «gebraucht»?
Nelly wird ja auch schon wieder gejagt. Also, immer noch, um genau zu sein. Und Rüdiger ist wieder einmal unfassbar naiv. Begreift er denn die pikäre Lage kein bisschen? Was es alles für Leute gibt… :lol: Aber so ist er eben, unser Rüdiger. Wenn er jetzt nur noch mit Nelly genug schnell abhauen kann. Hoffentlich ist Karin nichts Schlimmes passiert. Es ist ja klar, dass der Bärtige sie einfach liegen lässt, keine Frage. Es wäre mir aber nicht recht, wenn sie sich verletzt hätte oder sogar getöten worden wäre. :what: Nooin!

So langsam möchte ich aber wirklich wissen, was bei diesen Genleuten so abgeht. Uaahaaa… *hibbel*



Habe ich eigentlich schon einmal erwähnt, dass ich deinen Ava wahnsinnig cool finde? Wahrscheinlich nicht, oder? Okay: Ich finde deinen Ava wahnsinnig cool! :love:


LG :hallo:
 
Schön, dass dir mein Avatar gefällt, hat mich auch Jahre gekostet ihn so zu verändern wie er heute aussieht. Die zwei stilisierten "R"s stehen für meine Initialen. ;-)
 
Wow, das wird ja von Folge zu Folge immer spannender!

Was hat jetzt nur Andre mit dieser Sekte zu tun?! Ist er einfach nur da, damit man ein Druckmittel gegen Anette hat? Oder hat er sich jemandem angelegt, mit dem er es besser lassen sollte? :confused:

Und ich finde es übrigens richtig toll, dass du Jonas Walker wieder einführst, ich mochte ihn sehr!! (Auch wenn er sich gerade in keiner besonders vorteilhaften Lage befindet..... aber vielleicht überlebt er das alles ja und er bekommt nochmal eine Rolle in der Geschichte? *hoff*)

Auch wenn ich immer noch nicht weiß, was die Witwe des Präsidenten damit zu tun hat (aber sie hat was damit zu tun, oder?) und was ihre Absichten sind... :ohoh:

*warte ganz gespannt auf die nächste Folge :eek:*

Liebe Grüße
Lotusbluete
 

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4x10: Die Farben unseres Lebens

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Simlisch Mayorana war eines der ärmsten Länder der Welt. Niemand, der jemals dort war wünschte sich in diesem tristen und zerbombten Land leben zu müssen. Und dennoch, Simlisch-Mayorana war eines der bevölkerungsreichsten Länder und dementsprechend lebten Millionen in Armut, Angst und Verzweiflung …







Magdalena McBryan hatte Glück gehabt. Sie hatte es geschafft aus dieser Hölle zu entkommen. Doch der Preis, den sie dafür zahlen musste war so hoch gewesen, dass er mit Geld und allen Reichtümern der Welt nicht aufzuwiegen war.







„Frau McBryan, sagen Sie, was halten Sie von der Farbe der Fassade? Ist ihnen das etwas zu sehr ins Creme?“, fragte Susanne und deutete auf den Bildschirm des Laptops. Doch Magda reagierte nicht. Sie war in Gedanken ganz woanders. Denn jetzt hatte sie alle beisammen. Sie blickte zu Charles und Jakob. Und dann lächelte sie.







„Stimmt etwas nicht?“, fragte Charles, der Bauunternehmer.

„Wenn Sie so Mich fragen … ja, es stimmen etwas nicht.“, antwortete die First Lady.

„Ich kann Ihnen jeden Wunsch erfüllen. Wenn Sie wollen können wir die Farbe sofort ändern.“, versicherte Jakob, doch Magda schüttelte den Kopf. Erst jetzt bemerkte Jakob wie schön diese Witwe eigentlich war. Er wusste nicht wieso, aber Ostsimopäische Frauen hatten ihn besonders fasziniert. Und diese Frau war ganz sicher eine Granate. Wenn sie nicht …







„Charles, ich darfen doch so sagen, sagen Sie, haben bei ihnen in Firma gearbeitet ein Mann namens Aleksander Burajak?“

Stille. Entsetzen und bleiche Gesichter. Susanne schluckte. Sie war geschockt und nicht nur sie, auch Charles war die Farbe aus dem Gesicht gewichen. Und der Blick, den Charles Susanne zuwarf sagte schon alles. Sie hatten ein riesiges Problem.

Von all der Verwirrung schien Jakob überrascht. Er kannte niemanden mit diesem Namen. Doch den Blicken der beiden zu urteilen musste es etwas mit der Baufirma seines Vaters vor fünfzehn Jahren zu tun haben. Damals war Susanne gerade in ihrer Ausbildung zur Bauleiterin gewesen und hatte bei Charles gearbeitet. Wer war dieser Aleksander?







„Wo … woher wissen Sie von ihm?“, fragte Sausanne vorsichtig.

„Sie haben keine Ahnung, was ich noch so alles wissen…“







Rüdigers Gesicht glühte feuerrot. Er musste anhalten, eine Verschnaufpause einlegen. Er konnte nicht mehr. Sein Herz raste und sein Blut schoss durch alle Körperteile.

„Komm schon, mein Dickerchen! Wir müssen weiter! Er ist immer noch hinter uns her.“, rief Nelly und zog an Rüdigers Arm.

„Wo willst du hin? … Wo… wohin?“, schnaufte Rüdiger und sah seine Frau verängstigt an. Was heute Abend passiert war, hätte er nie erwartet. Und zum ersten Mal seit Langen hatte er Angst, große Angst. Angst um sich aber am meisten hatte er Angst um Nelly. Denn er hatte das Gefühl, dass er sie dieses Mal nicht mehr so einfach retten konnte.







„Wir laufen zu deiner Mutter ins Büro. Sie hat mir die Schlüssel gegeben.“

„Aber warum? Warum laufen wir weg? Was will dieser Kerl von dir?“ Rüdiger sag seien Frau verzweifelt an.

„Es geht … ich muss es dir jetzt sagen. Es geht um meine Fähigkeiten. Du weißt doch, dass ich genetisch verändert worden bin. Jemand braucht mich.“

„Jemand?“ Rüdiger bekam große Angst.

„Es ist ein Kerl, der experimentiert mit allem möglichen, macht Experimente und … er war es, der mir das als Baby angetan hat. Er hat mich gefunden. Und jetzt will er es zu Ende bringen.“

„Es zu Ende bringen? Nelly, was heißt das?“

„Er braucht meine Eizellen um seine Forschungen zu Ende zu bringen. Er will leinen Übermenschen erschaffen.“

„Ganz Recht … aber das ist noch nicht alles…“ Der Verfolger kam plötzlich aus dem Gebüsch. Er war bewaffnet.







„Lassen Sie meine Frau in Ruhe! Ich werde nicht zulassen, dass sie ihre Spielchen mit ihr treiben!“ Rüdiger baute sich vor dem Angreifer auf. Es war jetzt alles egal. Seine Angst stieg ins unermessliche und das Blut in seinem Körper drohte aus ihm herauszuschießen.

„Sie haben ja keine Ahnung … Nelly ist nur ein Puzzelteil in ihrem … Spiel … Es geht nicht mehr nur um Sie. Es geht um viel mehr. Und jetzt mitkommen!“

„Niemals!“ Rüdiger wurde wütend und ballte die Fäuste. Er musste seine Frau schützen! Das war seine Aufgabe. Er hatte es geschworen.

„Ich habe Sie gewarnt.“

Der Mann legte den Finger auf den Abzug. Wie in Zeitlupe musste Nelly mitansehen, wie der vernarbte Finger langsam den Abzug durchdrückte. Erst langsam und dann, als er schon fast am Anschlag war traf ihn ein dumpfer Schlag. Der Schuss ging los.







Versteinert starrten Nelly und Rüdiger auf den zu Boden geschlagenen Mann. Doch was noch viel faszinierender war und unglaublicher war die Person, die ihn erschlagen hatte.

„Das … das ist unmöglich… Silke! Du … du lebst!“







Leopold von Werken hatte ein riesiges Problem. Ein Problem, dass wie er gestehen musste, er sich selbst eingebrockt hatte. Ganz klar, er hatte Fehler begangen, aber hatte er es verdient jetzt noch bestraft zu werden? Er hatte ein Jahr lang in einem Kellerloch gehaust, was gefangen genommen worden und jetzt das? Es war unfair! Oder etwa nur gerecht?







Leopold lief es schaurig den Rücken hinunter. Der Anblick des Zentralgefängnisses von Maxiland ließ ihn erschaudern. Er konnte es selbst kaum fassen, was er im Begriff zu tun war. Seinen Erzfeind aus der Haft entlassen?! Einen Mann, der seine eigene Mutter umbringen wollte. Hatte so ein Mensch es verdient wieder auf freien Fuß zu kommen? Ganz egal, was er darüber dachte, er musste es tun. Er würde Robert Obermeier Amnestie gewähren, so wie es der Erpresser gefordert hat. Alles andere wäre nicht richtig. Nein, dafür hatte er zu hart gearbeitet, zu viel durchleben müssen.

Mit diesen Gedanken gequält betrat er das Gebäude.











Manuela Berg hielt den Hörer fest umklammert. Doch nichts. Sie ließ es nun schon über zwei Minuten lang klingeln. Aber Jakob ging nicht ran. Sie musste etwas tun.

Schnell legte sie den Hörer wieder auf die Gabel und ging zum Schrank, in dem die bewusstlose Krankenschwester lag. Sie musste ihr helfen.

Doch dann sah sie den Arzt vor ihrer Tür, er telefonierte. Vorsichtig ging sie einen Schritt näher an die Tür, die einen spalt weit offen stand und lauschte.







„… ja Probleme … Es war diese Schwester. … Ich weiß, aber ich hatte keine andere Wahl. Ja… ja, ich komme. Was? Annette ist so weit? … Gut. Bis gleich.“

Manuela verstand die Welt nicht mehr. Annette war so weit? War sie etwa in Gefahr? In Manuelas Kopf arbeitete es. Sie hatte zwei Möglichkeiten, entweder der Krankenschwester im Schrank helfen oder, was gefährlich war, dem Arzt folgen. Denn wo auch immer er hingehen würde, dort würde auch Annette sein.

Was auch immer in der Zeit, die sie im Koma gelegen hatte, passiert war, eines war sicher: Eine Verschwörung war im Gange. Und Manuela hatte das Gefühl, dass das Verhalten des Arztes erst die Spitze des Eisberges war.

Schnell sah sie sich um und ihr Blick blieb bei einem Stapel Kleider hängen, die auf einem Stuhl standen. Manuela lächelte. Sie kannte den Pullover. Jakob hatte ihn ihr geschenkt.

Aber für diese Gefühlsduselei war jetzt keine Zeit. Sie musste handeln. So schnell sie nur konnte schlüpfte sie in die Kleider, riss sich die Ampullen und Schläuche vom Körper und machte sich bereit dem Arzt zu folgen, der auf das Treppenhaus zuging. Auf leisen Pfoten blieb sie ihm auf den Fersen. Es war seltsam, der Arzt schien ins Untergeschoss des Krankenhauses zu gehen. Aber so weit sich Manuela erinnern konnte, befand sich im Untergeschoss nichts als die Abfallverwertung und die Wäscherei. Sollte sich dort etwa Annette aufhalten?







Der Arzt erreichte eine Tür mit Zahlencode. Mist, Manuela konnte es nicht erkennen, sie war zu weit entfern. Und wenn sie sich ihm näherte riskierte sie entdeckt zu werden.

Er gab den Code ein und das Schloss sprang auf. Das war’s wohl, dachte sich Manuela, bereit zu resignieren. Doch dann fiel ihr Blick auf einen wäschewagen und ihr kam eine Idee. Flink schnappte sie sich ein Laken, wartete bis der Arzt durch die Tür gegangen war. Dann, als die Tür sich wieder schließen wollte, warf Manuela das Laken, das genau zwischen Tür und Zarge landete und ein Schließen verhinderte.

Manuelas Herz raste. Es war unglaublich, es hatte geklappt. Doch noch viel unglaublicher war das, was Manuela hinter der Tür erwartete.







„Mein Gott …“, staunte sie und stand starr in einem hellem, weißen Gang, der über huntert Meter lang sein musste. Unzählige Türen und Abzweigungen konnte sie erkennen. Wo auch immer sie gelandet war, das war sicher nicht mehr das Krankenhaus. Und das lag nicht bloß an der Größe der Räumlichkeiten, nein auch an der Musik, die zu hören war. Und das, was sie da hörte, machte Manuela große Angst. Denn sie wusste ganz genau, was das für eine Musik war … es war das „Lied der Krieger“. Das Schlachtlied der gefährlichsten Religiösen Extremistengruppe, die das Land ja gesehen hatte…







Alistor Fletchors Lieblingsfarbe war weiß. Er liebte diese Farbe, die faktisch keine Farbe, sondern ein Kontrast war, wegen vielen Dingen: Zum einen erinnerte es ihn an seine Kindheit, an die weißen Socken, die ihm seine Mutter jeden Morgen angezogen hatte, oder an die weißen Hemden, die sie ihm gebügelt hatte, als er seine Karriere begonnen hatte. Und heute, dreiundvierzig Jahre nach seinem Karrierebeginn saß Alistor Fletcher vor einer transparenten Flasche und den weißen Kugeln vor sich auf dem Tisch. Es war wieder ein wunderschönes Weiß. Ein Weiß, dass ihn alle Sorgen vergessen ließ. Und das waren nicht zu wenige. Er hatte so viel falsch gemacht, so viel aufs Spiel gesetzt und nun würde er auch noch für viel Leid verantwortlich sein. Ja, Alistor Fletchor war sich sicher, dass ihm jetzt nur doch diese weißen Pillen helfen konnten. Er hatte versagt. Versagt als Sohn, versagt als Ehemann und versagt als Leiter dieses Krankenhauses. Zuerst hatten sie ihm seine Frau genommen, dann seine Tochter und vor wenigen Stunden seine Mutter. Er hatte sich dem Willen dieser Organisation widersetzt und nun musste er den Preis dafür bezahlen. Er schmerzte so sehr zu wissen, dass er dafür verantwortlich war, dass in wenigen Stunden das Land in Chaos stürzen würde. Nein, diese Bürde konnte er nicht tragen.

Mit zittriger Hand, schweißtriefendem Gesicht und riesiger Angst griff er nach den Pillen. Er nahm eine Handvoll, wobei einige davon zu Boden fielen, so sehr zitterte er.







Das war der einzige Ausweg.

Schnell schluckte er mehr als ein Dutzend Pillen und spülte mit einem Glas Wasser die ganze Misere nach. Er wusste, dass er jetzt nichts mehr tun musste, als zu warten, einzuschlafen und schließlich zu sterben… So sollte es sein. So und nicht anders. Er hatte es verdient.







„Kannten Sie ihn?“, fragte Susanne ängstlich und spürte wie ihre Hände zu schwitzen begannen. Da war eine Katastrophe. Es war lange her, dass sie an den Tag zurückdachte. Einen Tag, der ihrem Leben eine neue Richtung gegeben hatte. Eine dunkle…

„Kennen? Ich wissen viel über ihn … Aleksander war … wie sollen ich beschreiben… guter Freund gewesen. Sagen Sie, Charles, kannten Sie Frau von Aleksander?“

Jakob mischte sich ein und sah seinen Vater unverständlich an.







„Was meint sie damit?“

„Ich … ich weiß nicht, was sie damit wollen. Ich denke wir sind hier wegen ihrem Haus und …“

„Nach seinem Tod auf ihrer Baustelle haben sich das Leben dieser Frau verändert. Es wurde zerstört.“ Magda sah böse in die Runde und alle Anwesenden spürten, dass irgendetwas nicht stimmte. Die Witwe des Präsidenten, die sonst so nette, ruhige Frau wirkte auf einmal bedrohlich.







„Ich erzählen Ihnen jetzt die Geschichte dieser Frau … Und danach sagen Sie mir noch einmal, ob sie diese Frau nicht doch kennen…“



 
Ganz toll!
Wow, ich hab so viel gelesen, aber ich bin ja hauptsächlich an der Geschichte von Rüdiger und Nelly interessiert.
Klar, ich liebe auch die anderen Stories, sie machen das ganze schließlich aus, aber von Anfang an war mit Rüdiger so symphatisch und seine Geschichte hat mich berührt, deshalb jetzt ein KOmmi ;)

Also, ich finde es ja krass, wie viel Geduld Nelly noch mit ihm hat.
Sie sind auf der Flucht und er stellt wie immer viel zu viele Fragen und sie beantwortete erstmal auführlich alles.
Aber es geht ihr, wie ich glaube, auch nicht mehr so darum, lange zu überleben, was sie ja höchstwahrscheinlich sowieso nicht wird, deshalb widmet sie sich ihrer Liebe: Rüdiger...
Richtig?

Das mit Silke ist ja unglaublich, ich habe mich so gefreut, und das Bild ist auch toll...


Ich habe einen kleinen Fehler entdeckt... Der, wie ich finde, echt süß ist:

Zitat von Raphiarts:
„Wo … woher wissen Sie von ihm?“, fragte Sausanne vorsichtig.

;)

LG und weiter so

S.I.M.S.
 
Raphiarts Geschichten sind eigentlich immer unberechenbar...vielleicht stirbt sie ja garnicht...oder erst, nachdem sie das Mutantenbaby bekommen hat...also dass Nelly gesund wird kann ich mir nicht vorstellen, aber dass sie einfach so stirbt...ehrlich gesagt auch nicht. Ich träume von einem MUTANTENBABY!!!!!!:scream:
Lieben Gruß
mimave
 
Raphiarts Geschichten sind eigentlich immer unberechenbar...vielleicht stirbt sie ja garnicht...oder erst, nachdem sie das Mutantenbaby bekommen hat...also dass Nelly gesund wird kann ich mir nicht vorstellen, aber dass sie einfach so stirbt...ehrlich gesagt auch nicht. Ich träume von einem MUTANTENBABY!!!!!!:scream:
Lieben Gruß
mimave

OK, ich muss es jetzt mal klarstellen, Nelly bekommt kein kein Kind MEHR! ;)

Aber ich finde es schön, dass du so heiß spekulierst :D
 
Hi Leute,
tut mir Leid, aber auf Grund einiger technischer Pannen lässt die neue Folge noch etwas auf sich warten. Aber ich denke mal, dass ich das in den nächsten Tagen wieder in den Griff bekomme.

Gruß und Danke fürs Verständnis.

euer Raphiarts
 
So, ich hab wieder alles im Griff.
Und mit nur einem Tag Verspätung gibt es die neue Folge.
Den Moment nehme ich mal zum Anlass um einige Infos zu geben:

Also die Staffel hat noch mit dieser noch 4 Folgen, also insgesamt 14, wie ich geplant hatte. Und aller Voraussicht nach endet die Staffel dann am 02.07.2010.
Und ja, damit begibt sich Riverview in eine Sommerpause. Ich brauche wirklich mal Urlaub. =)
Aber keine Sorge, eine 5. Staffel ist schon in Planung und die erste Folge schon geschrieben.
Die wird dann wieder länger sein mit 24 Folgen, denn dann hat die Serie genau 100 Folgen.
Jetzt kommt der schwerste Teil: Die 5. Staffel wird wohl die Letzte sein. Das hängt natürlich davon ab, ob ich im Herbst noch Zeit haben werde für die Sache. Ich meine, ich beginne dann mit meinem Studium und am Anfang wird es sicher schwierig sein mich erst einmal zu akklimatisieren.
Und außerdem hab ich wieder eine neue Idee für ein Projekt.
Ihr könnt also sicher sein, dass das nicht das Letzte ist, was aus meiner Feder kommt.

Im dem Sinne, viel Spaß mit Folge 4x11.


4x11: Ausnahmezustand

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Der junge Mann war angespannt. Dabei hatte er gelernt ganz ruhig und gelassen, fast schon natürlich zu wirken. Aber trotzdem konnte er seine Angst nicht verbergen. Ja, er hatte Angst. Auch das hatte man versucht ihm auszutreiben. Angst durfte er nicht haben. Seine Götter warteten auf ihn. Er musste jetzt stark bleiben und seine Aufgabe erfüllen. Er atmete tief durch und sah zu seiner Rechten Hand. Dort hielt er ein kleines Gerät fest umklammert, versteckt, sodass es keiner sah. Sein Herz klopfte wie wild.







Er war einer von mehr als dreißig Journalisten, die brennend darauf warteten, dass die politischen Oberhäupter des Landes den Konferenzraum im blauen Haus, dem Regierungssitz der Freien Welt, verließen. Er war froh es bis hierher geschafft zu haben. Gut, sein Verdienst war es nicht, dass er problemlos durch die Sicherheitsschleuse gekommen war, darum hatten sich die Maulwürfe gekümmert. Trotzdem hatte er vor Angst den Atem angehalten, als man ihn hatte kontrollieren wollen. Doch nun war er fast am Ziel. Ein Ziel, dass alles übertrumpfen würde, was er sich nur vorstellen konnte.







Es war 15:45 in Wasimgton, als sich die Türen des Ovalen-Saales öffneten und sofort ein Blitzlicht Gewitter losging. Die Apparate knipsten, was die Linse hergab, Mikrofone drückten und quetschten sich nach vorne. Alle wollten den Vizepräsidenten hören, was er tun würde, jetzt, da der beliebte Präsident tot war. Der Vizepräsident hatte alle Minister und den engsten Beraterstab zu einer Krisensitzung zusammengerufen. Denn nach dem Tod des Präsidenten musste gehandelt werden, das Land stabilisiert werden.

Die Angst im jungen Man wuchs ins Unermessliche, als sich der Vizepräsident dem Podest näherte. Gleich würde es so weit sein. Alle Kameras waren auf den Politiker gerichtet. Sie sendeten live.

Dann vibrierte das Telefon des Mannes. Und damit wusste der Journalist, dass es so weit war. Er öffnete die Textnachricht, die er erhalten hatte und las die erlösenden Worte.







„Es ist so weit. Mache uns stolz. Für die Götter!“

Dann trat der Vize ans Mikrofon, der Journalist öffnete seine Hand. Der Vize setzte zu seiner Rede an, der Journalist setzte den Finger auf den Drücker. Dann ging die Rede los. Sofort ging der Raum in Flammen auf.

Schreie gepaart mit einem unglaublichen Knall erfüllte die ganze Stadt. Im Bruchteil einer Sekunde wurde der junge Mann von dem Sprengsatz, der um seinen Bauch gespannt war, gnadenlos zerfetzt. Es dauerte keine Sekunde, da wurden auch die restlichen Teilnehmer der in Kieselgröße gerissen und zusammen mit Schutt, Staub und Blut in alle Himmelsrichtungen geschleudert.







Die Hölle auf Erden brach los und der größte Teil des blauen Hauses damit zusammen. Damit hatte er begonnen, der Ausnahmezustand.







Susanne Winter war erstarrt. Ihre Hände zitterten und ihr ganzer Körper fühlte sich auf einmal schwach und krank an. Sie spürte wie ihr langsam schlecht wurde. Vor Angst. Angst vor etwas, dass vor vielen Jahren geschehen war. Auch Charles Dorsent traute seinen Ohren nicht. Auch er war wie paralysiert. Nichts ging mehr. Woher zur Hölle wusste diese Frau alles über diesen Aleksander? Eine Frage, auf die sich die beiden keinen Reim machen konnten.







„Wissen Sie was passiert ist, nachdem Aleksander gestorben?“, fragte die Witwe und sah traurig in die Runde. Doch keiner sagte etwas.

„Sie haben alles verliert, was sie hatten. Nicht nur ihren geliebten Ehemann. Alles. Glauben Sie, dass ihre fünf Riesen ihr irgendwie helfen haben? Glauben Sie das???“ Die Miene der Frau wurde finster.

„Ich … ich glaube ich kann Ihnen nicht folgen … was soll das?“ Jakob wurde langsam ungeduldig. Er wollte endlich wissen, was dieses Verhalten.

„Sagen Sie ihrem Exmann, Susanne, sagen Sie nur! Erzählen Sie ihm, wie sie haben den Tod von Aleksander verheimlichen.“







„Was?“ Jakob sah abwechselnd ungläubig zu Susanne und zur Präsidentenfrau.

„Das … das … Susanne? Stimmt das … stimmt …“ Jakobs Augen huschten von einem Gesicht zum nächsten, in stiller Hoffnung dort eine zufreidenstellende Antwort zu finden. Doch erst, als er seinen Vater ansah, und seine Augen betrachtete, sprachen sie plötzlich Bände.

„… Vater… nein … sag mir, dass das nicht wahr ist.“ Jakob wusste es. Egal, was sein Vater ihm antworten würde, die Wahrheit lag wie ein roter Fleck auf einem weißen Laken. Unübersehbar und unauswaschbar.

„Das… das ist eine üble Anschuldigung. Sie, Sie haben jedoch keine Beweise!“ Susanne war auf einmal aus ihrer Totenstarre aufgewacht. „Niemand wird Ihnen das glauben! Nicht einmal, weil sie die Frau des Präsidenten sind.“

„Ach wirklich? … Glauben Sie mir, niemand werden das glauben müssen. Nur Sie kennen die Wahrheit.“

„Vater …“ Jakob blendete Susanne und Magda aus. Er hatte seinen Blick starr auf seinen Vater gerichtet. Ein Mensch war gestorben, wegen seines Vaters.







„Junge. Ich … ich kann das erklären. Er war Schwarzarbeiter.“, begann Charles ruhig und nahm einen schluck Wasser.

„Charles!“, rief Susanne erschrocken und schnappte nach Luft.

„Jetzt kommen endlich Wahrheit ans Licht.“

Du während Jakob ungläubig nach hinten taumelte und gegen ein Bücherregal stieß, wuchs das Lächeln in Magdas Gesicht weiter an. Ja, genau so hatte sie es sich schon immer gewünscht. Diese Szene hatte sie jahrelang geplant. Und nun war es endlich so weit. Heute war der Tag der Rache.

„Aleksander Burajak war sein Name. Ich werde ihn nie vergessen.“, sagte Charles und sah seinem Sohn tief in die Augen.







„Ja, das stimmen. Und er waren mein Ehemann!“







Tür, Schlüssel, Schleuse. Und das ganze von vorne. Leopold von Werken begann schon zu schwitzen. Schon seit einer gefühlten halben Stunde schleusten ihn die Beamten durch das Gefängnis. Langsam könnte er doch bei seinem Ziel angekommen sein. Ach, alles lief schief. Wäre er doch bloß nicht so dumm gewesen und hätte diesem Bert, wenn das überhaupt sein Name war, alles erzählt. Dann wäre er jetzt nicht in dieser unmöglichen Situation.

„Da wären wir. Zellentrakt 11A.“, sagte der Vollzugsbeamte und nahm sein Funkgerät zur Hand und sprach hinein: „Schleier an Heilig, ich habe den Bürgermeister von Riverview bei mir. Bring Häftling 5-78O zur Schleuse.“

„Robert Obermeier?“, fragte die Person auf der anderen Seite skeptisch.

„Bestätige! Robert Obermeier.“







Bei dem Namen fuhr Leopold ein kalter Schauer den Rücken herunter. Es widerte ihn richtig an diesem Mann in wenigen Minuten Amnestie gewähren zu müssen.

Plötzlich war da wieder das Geräusch. Tür zu, Schlüssel, der sich umdreht und dann eine quietschende Schleusentür. Dann kamen Schritte schnell näher.

„Herr von Werken! Herr Bürgermeister!“

Leopold drehte sich um und erkannte seine nervige Beraterin Sandy, die mit roten Kopf und total aufgewühlt auf ihn zuglaufen kam.







„Sie … Sie werden es nicht glauben … es …“, keuchte sie und musste erst durchatmen.

„Ganz ruhig. Jetzt noch einmal, langsam.“, wies Leopold sie an und sah der verängstigten Frau in die Augen.

„Das Blaue Haus wurde angegriffen. Es gab einen Terroranschlag. … Der Vizepräsident und fast alle Minister sind tot. Der Ausnahmezustand wurde ausgerufen.“

Leopold stockte der Atem. Alles um ihn herum schien sich plötzlich auszublenden. Das war unmöglich. Wie konnte jamand … das konnte nicht sein.







„Was … was … was machen wir jetzt?“ Leopold sah seine Beraterin ratlos an.

„Wir sollten so schnell wie möglich ins Rathaus zurückkehren. Da draußen bricht sonst bald das Chaos aus.“

Jakob nickte abwesend. Er hatte den Vizepräsidenten gekannt. Er war ein guter Mann gewesen. Und die ganzen Minister, hatte so viele Freunde, die … Jakob konnte nicht daran denken. ER musste zurück. Schnell. Entschlossen setzte er sich in Bewegung.

Gerade, als Leopold die Schleuse passieren wollte, wurde Robert Obermeier ohne Handschellen von der anderen Seite aus in den Raum gebracht.

„Leopold!“

Der Bürgermeister war schon fast über die Schwelle getreten, als er den Häftling schreien hörte.

Dafür hatte er jetzt keine Zeit mehr. Er musste sich um sein Land kümmern.







„Leopold! Warte, ich weiß, was da vorgeht!“, brüllte Robert Obermeier und damit blieb Leopold stehen.









Beinahe wäre Rüdiger Himbert umgefallen. Er konnte noch immer nicht glauben, wer da vor ihm stand.

„Silke … du … du lebst?“ Rüdiger beäugte die ältere Dame skeptisch. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass sich der junge Mann Sachen einbildete. Aber irgendwie schien Silke echt zu sein. Hatte er getrunken?

„Wie hast du … ich meine, du hattest einen Autounfall … du bist tot.“ Nelly schien genauso verwirrt zu sein wie ihr Ehemann. Und diese Verwirrung trübte die Freude über den abgewandten Gewaltakt durch den Angreifer, der bewusstlos zu ihren Füßen lag.







„Ich habe keine Zeit euch das alles zu erklären. Wichtig ist nur, dass ihr mitkommt und mir helft. Ich habe geglaubt, ich könnte es allein schaffen, aber ich habe mich geirrt.“

Bedie sahen die alte Frau ahnungslos an.

„Etwas passiert mit unserem schönen Land. Etwas Schreckliches. Und ich glaube, ich bin dafür verantwortlich…“

Plötzlich krachte es hinter Rüdiger laut. Und nur Sekunden später hörte man aus einem Nachbarhaus einen lauten Schrei.

„Was zur Hölle?“ Silke fuhr herum. Was ging da vor.







Ein Auto war in eine Laterne gerast. Doch der Fahrer blieb stumm im Wagen sitzen … er lauschte dem Radio. Noch ehe sie sich versah, war Rüdiger bereits zu ihm gelaufen.

„Ist Ihnen etwas passiert?“, fragte der Korpulente doch der Fahrer winkte genervt an.

„Pscht … hören Sie doch!“ Der Unfallfahrer, von seinem Chrash völlig unbeeindruckt, drehte das Radio lauter.

„ … schreckliche Bilder. Der Blaue Haus steht in Flammen und der größte Teil des neuklassizischtischen Gebäudes ist soeben zusammengebrochen. Die Explosion ereignete sich vor etwas zehn Minuten während der Notfall-Pressekonferenz. Die Rettungskräfte gehen davon aus, dass alle Minister, sowie der Vizepräsident tot sind. Unter den Opfern sind noch mehr als einhundert Angestellt der Blauen Hauses.“

Rüdiger traute seinen Ohren nicht.

„Mein Gott …“ Nelly, die hinter ihm stand bekam keinen Ton heraus.







„Das ist unglaublich…“, flüsterte sie.

„… gerade hat unsere Redaktion ein Video erhalten. Es scheint sich dabei um die Terroristen dieser Katastrophe zu handeln…“

„Fernseher!“, rief Silke erschrocken und rannte zielstrebig auf das nächste Haus zu. Dort riss sie die Tür auf und rannte schnurstracks ins Wohnzimmer von wildfremden Menschen, die ebenfalls gebannt vor dem Fernseher saßen. Es schien sie fast nicht zu stören, dass gerade eine alte, wildgewordene Frau ihr Haus betreten hatte.

Denn egal, was jetzt geschehen würde, Silke musste sich beeilen. Denn das, was sie dort in dem Terrorvideo sah, bestätigte ihren Verdacht: Die Krieger des Lichts hatten zugeschlagen. Und eines war sicher: Das Blaue Haus war nicht das letzte Terrorziel gewesen.









Manuela Berg rannte. So schnell sie nur konnte rannte sie durch die Gänge des Krankenhauses. Sie musste es aufklären. Denn das, was sie im Keller gesehen hatte war unglaublich gewesen: Eine riesige Forschungsanlage. Und soweit sie Bescheid wusste war nie die Rede von einer solchen Institution gewesen. Sie war eine der besten Journalisten des Landes, wie konnte es sein, dass sie nichts darüber wusste, dass unter dem Krankenhaus ihrer Heimatstadt ein geheimes Forschungszentrum gebaut worden war. Gut, diese Tatsache war jetzt nicht gerade das Erschreckendste, aber das, was sie dort gesehen hatte hingegen schon: Man experimentierte an Menschen und, und das machte Manuela Berg am meisten Angst: Mit Maschinen.

Sie erreichte die Verwaltung des Hospitals und suchte fast schon panisch nach dem Büro des Krankenhausleiters. Seltsamerweise war niemand zu sehen; Keine Sekretärin, kein Personal. Alles war still.







Da war es, am Ende des Ganges lag es, das Büro. Sie griff den Türknopf und drückte ihn nach unten. Doch als sie in den Raum trat, stockte ihr Atem.

„Mein Gott…“, flüsterte sie ungläubig und stand fassungslos vor der grauenvollen Szene: Alistor Fletchor der Leiter des Krankenhauses von Riverview lag tot neben einem Haufen weißer Pillen.

Sie wollte gerade rausrennen um Hilfe zu holen, als ein blonder, gr0ßer Mann sie abfing.

„Wen haben wir denn da?“







„Simon Smolmak … Gott sei Dank. Sehen Sie, der Mann hier, er ist tot …“ Zitternd deutete sie auf die Leiche.

„Ich weiß. Und er ist nicht das letzte Opfer.“

Damit rutschte Manuela das Herz in die Hose. Was ging hier nur vor?





Ja, Ausnahmezustände sind etwas Schreckliches. Sie bringen Tod und Verwüstung mit sich. Sie treiben Keile zwischen Menschen und dafür hassen wir sie.

Doch was ist, wenn wir wissen, dass es gerade erst begonnen hat, haben wir die Kraft bis zum Ende zu kämpfen um zu überleben?
 
Was ist den nun um Himmels Willen mit diesem Aleksander passiert? Wird Manuela jetzt doch sterben? Ich hasse Ungewissheit...

Egal, schon mal viel Glück für dein Studium im Voraus!

Eigentlich hatte ich vor die Geschichte um diesen Aleksander in der 2. Staffel zu behandeln, aber dann ist mir ja das mit den Walkers eingefallen, also hab ich es immer Staffel für Staffel aufgeschoben.
Trotzdem sage ich dir noch nicht, was mit Aleksander passiert ist :D

Und ob Manuela sterben wird ... hm ... du weißt ja, das der Tod in Riverview Dauergast ist. Aber da kann ich dich beruhigen, Manuela wird überleben.

Danke für die Glückwünsche. Aber im Moment bin ich noch an meinem Praktikum dran, also nicht wirklich, ich hab nen Krankenschein, aber ich hab noch 3 Wochen Praktikum. Dann mach ich erst mal Urlaub.

So viel mal von mir.

Gruß
 
Hallo,

nun muss ich mich hier auch mal zu Wort melden, nachdem ich schon seit Monaten stille Leserin bin. ;)
Ich habe Deine Fotostory ab der 2. Staffel schon in einem anderen Forum verfolgt, in dem ich allerdings nicht registriert bin. Umso mehr freut es mich, hier auch über das Leben (und Sterben :eek: ) in Riverview lesen zu können.

Normalerweise schaffen es Fotostories nicht, mich so in ihren Bann zu ziehen, aber Riverview ist eben etwas ganz Besonderes! Die Geschichten sind nicht nur sehr kreativ, sie sind auch toll umgesetzt! Das Aufbauen der Sets muss wahnsinnig viel Arbeit gewesen sein! :eek:
Außerdem schaffst Du es, dass man die Charaktere kennt und so sie denn sympathisch sind auch mag - obwohl es so unglaublich viele sind. ;) :lol:
Da verzeiht man auch schnell man den ein oder anderen Rechtschreib- oder Grammatikfehler. ;)

Übrigens: Ich bin jemand, der beim fernsehen meistens den Schluss von Serien(-folgen) oder Filmen schnell vorausahnt. So haben mich auch bei Deiner Geschichte einige Dinge nicht wirklich überrascht (z. B. dass Silke und André noch leben...), trotzdem schaffst Du es auch, mich immer wieder zu überraschen. Und das zeichnet diese 'Serie' nur noch mehr aus. :D

Also, weiter so! :up: Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und hoffe, dass Du auch nach der 5. Staffel noch genügend Zeit finden wirst, weiter zu machen. Sei es nun mit Riverview, oder einer anderen Serie. ;)

:hallo: Grüße aus Saarbrücken. ;)
 
Oh, mir fällt grad auf, dass ich ziemlich lange keinen Kommentar mehr hinterlassen hab. Na dann schreib ich mal was.
Wow, das ist so spannend! Ich stimme Altaira zu - bei diesen Soaps im Fernsehen kann man das Ende eigentlich immer vorausahnen. Aber bei Riverview - ich kann so viele Spekulationen aufstellen, wie ich will, und doch schaffst du es immer, eine überraschende Lösung aufzudecken, mit der ich nicht gerechnet hätte. Man erkennt die Fäden in der Geschichte, die zusammenlaufen, die komplexe Handlung und die so gut durchdachten Zusammenhänge. Du hast immer ein super Konzept, das einen immer wieder überrascht. Um ehrlich zu sein lese ich viel lieber Riverview als mir eine dieser Fernsehsoaps anzusehen.
Nach der 5. Staffel zu Ende? :heul:
Na gut, es ist immerhin noch eine ganze Staffel - und das Studium geht schließlich vor. Ich freue mich dann auf mehr Storys von dir.
Und nun mal was zur Story. Fragen über Fragen. :D Wer ist dieser Aleksander? Und was haben die Krieger des Lichts vor? Einen Übermenschen erschaffen? Diese Genexperimente erinnern mich an Staffel II, die ich übrigens super spannend fand. Die Genmanipulations-Geschichte mit den Walkers fand ich toll, und hier scheint es ja ähnliche Experimente zu geben.
Ich freue mich dann mal auf die nächsten Folgen und lasse mich überraschen, wie die Auflösung ist.
 
Erst mal vielen Dank euch beiden für das nette Lob und dass ihr schon so lange mit von der Partie seid.
Mir ist aufgefallen, dass ich Riverview schon ein Jahr lang mache. ^^
Mann, wie die Zeit vergeht. Und dass immer noch so viele mitlesen, eigentlich mehr als am Anfang, wenn ich mir so die Aufrufe hier anschaue, dann ist das schon ein starkes Gefühl.
Danke euch allen dafür.
Mir ist es auch nicht leicht gefallen zu sagen, dass nach Staffel 5 Schluss ist, aber ich hab mir gedacht, man soll aufhören wenn es am schönsten ist. So bringe ich die Serie wenigstens so zu Ende wie ich es will und nicht notgedrungen, weil keiner mehr liest, oder mir nur noch dummes Zeug einfällt. ;)
Ich will der Serie ein würdiges ende geben und es würde mich freuen, wenn ihr dann wieder dabei seid.

Aber jetzt geht's erst einmal weiter...


4x12: Erleuchtung

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Antworten bekommen wir selten. Manchmal kommen sie unerwartet und viel zu früh. Es gibt Tage, an denen wir einsehen müssen, dass Erkenntnisse erst dann kommen, wenn alles zu spät ist. An diesem Tag, es war ein Freitag, geschah es so um Silke Obermeier. Aber wie sie zu dieser Erkenntnis gelangte, war eine lange Geschichte…

Bild2:

Es war nun sechs Monate her, seitdem ihre Tochter Annette Obermeier einen Autounfall hatte. Ihr Wagen überschlug sich, prallte gegen Felsen und Bäume. Doch wie durch ein Wunder blieb sie fast unverletzt. Ganz anders die Menschen, die ihre Tochter dabei überfahren hatte. Silke erinnerte sich noch sehr gut daran. Und jedes Mal, wenn sie daran dachte, fühlte sie sich fast wie damals. Es war noch alles zu frisch, zu real.
Sie spürte Schmerzen. Es gab kaum eine Stelle ihres alten Körpers, die nicht klagend vor Schmerz bettelte. Sie konnte kaum atmen, war schwach und bereit aus der Welt zu scheiden, als das Wunder geschah. Der Mann, den sie ein Jahr lang unter Verschluss gehalten hatte, nahm sie auf die Schulter. Sie spürte die Wärme seines Körpers noch immer. Ein Moment, der sowohl Erleichterung, als auch Angst in ihr aufkommen ließ. Der Mann legte sie auf den Rücksitz ihres Autos, das sie am Straßenrand geparkt hatte. Alles war zwar verschwommen gewesen, aber sie erinnerte sich, dass nur wenige Minuten später André Duneufe, der Verlobte ihrer Tochter Annette neben sie ins Auto gesetzt wurde.



Die Angst in Silke war unerträglich gewesen. Und das Blut, das überall auf Andrés schwachen Körper verschmiert war, machte es nicht einfacher. Das Schlimmste jedoch kam danach: Der Mann trug Annette auf den Beifahrersitz. Sie war bewusstlos. Ihre geliebte Tochter. Und es zerriss Silke das Herz, denn ihr wurde bewusst, was sie getan hatte: Sie hatte ihre Tochter angelogen, zusammen mit André den Tod von Leopold vorgetäuscht nur um ihren Sohn Robert zu schützen, der ihn angefahren hatte und von einer Brücke stürzen ließ. Das Tragischste an der ganzen Sache war jedoch, dass Silke in dem Moment, als sie halbtot in ihrem Geländewagen auf dem Rücksitz lag, begriff, dass sie alles verloren hatte. Und sie war sich sicher, dass sie ihre Tochter nie wieder sehen würde.
So sollte es auch sein.



Als Silke schließlich erwachte, lag sie in einer Klinik neben André. Sie lebten beide noch. Aber schon kurze Zeit später wurde Silke klar, dass das Leben, das auf sie wartete nie wieder so sein würde, wie es einmal war …



„Bürger der Freien Welt! Wir sind die Krieger des Lichts!“, der Mann und machte eine rhetorische Pause. Er saß auf einem einfachen Stuhl vor einem Vorhang und sah bedrohlich, aber auch irgendwie vertraut in die Kamera. Er wirkte ernst, wenn nicht schon eisern.
„… wir haben soeben das Parlament dieses Landes zu Asche zerbröckeln lassen. Wir haben das Unrecht des Landes zerstört. Wir haben den ersten Schritt zur Säuberung dieses Landes getan! Und wir werden weitermachen, so lange bis die letzten korrupten Individuen dieser Gesellschaft ausradiert wurden.“ Man konnte die Entschlossenheit in den schwarzen Augen des Mannes sehen. Er sprach mit so viel Herzblut und Überzeugung, dass es jedem Zuschauer am Fernseher die Schuhe auszog. Angst, blanke Angst lag in der Luft.



„Das geht an die Regierung, an die Hinterbliebenen, dieser korrupten Regierung: Wir verlangen des sofortigen Rücktritt und Auflösung ihres Regimes. Wir akzeptieren nichts anderes. Wir meinen es ernst und werden durchgreifen. Sie haben nur eine halbe Stunde Zeit. Dann werden alle Bundesländer, alle Kriese, alle Gemeinden, jede Stadt und jedes Dorf ihre Schreibtische räumen und die Rathäuser für unsere Leute frei machen. Wir, die wir an die vielen Götter glauben, werden das Land reinigen und es zu den demokratischen Wurzeln zurückführen, die uns unsere antiken Väter in die Wiege gelegt haben.“
Jetzt staunten die Zuschauer sprachlos und geschockt. Konnte es wahr sein? Träumte man? War das alles real?
„Sie haben eine halbe Stunde Zeit. Wenn Sie sich weigern wird es Tote geben. Wir haben vier Atomkraftwerke unter unsere Kontrolle gebracht und sind bereit diese ebenfalls zu sprengen, wenn Sie unserer Forderung nicht nachkommen. Auf eine bessere Zukunft! Für die Götter! Für eine neue Welt! Wir sind die Krieger!“



Silke Obermeier war fassungslos. Sie starrte auf die Mattscheibe und war einfach nur fassungslos. Es war also so weit gekommen. Sie hatten es wirklich getan. Silke war zu spät gekommen. Dabei hätte sie es vielleicht verhindern können. Aber nun war es zu spät. Nun geriet der Ball ins Rollen und die Verwüstung nahm ihren Lauf.
„Wa … was hat das zu bedeuten?“ Nathalie Himbert schaute verängstigt zu Silke und Rüdiger. Doch Rüdiger schüttelte nur den Kopf.



„Ich weiß nicht, Schatz. Das klingt nicht gut. Was wollen diese Leute?“
„Was auch immer sie wollen, sie …“ Plötzlich traf es Nelly wie ein Schlag. Schmerzerfüllt ließ sie einen schrillen Schrei heraus. Ihr Magen verkrampfte, zog und schmerzte wie ein Donnerblitz.



Die Galle schoss nach oben und ihre Muskeln zogen sich abrupt zusammen. Alles tat ihr auf einmal weh. So sehr hatte es noch nie wehgetan.
„Herzchen?“ Silke war auf einmal wieder hellwach und sah entsetzt zu Nelly, die sich kaum auf den Beinen halten konnte.
„Nelly, was ist los … geht es dir so schlecht?“ Rüdiger beugte sich zu seiner Frau, doch die hielt ihn von sich weg.
„Ich kann nicht … lass mich … ich …“



„Warum gerade jetzt?“ Silke schüttelte den Kopf und sah auf die Uhr. Die Zeit war jetzt knapp. Sie hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Sie musste ihre Tochter finden. Denn sie konnte es vielleicht noch aufhalten.
„Rüdiger … ich brauche dich. Ich brauche deine Hilfe.“ Silke sah dem jungen Dickerchen in die Augen, wie sie es früher getan hatte. Doch diesmal war es pure Verzweiflung und Angst, die Rüdiger in den alten, müden Augen sah.
„Wir müssen diesen Wahnsinn aufhalten.“



„Aber Nelly … es geht ihr nicht gut. Ich kann sie doch nicht hier lassen!“
„Musst du auch nicht.“ Plötzlich stand Karin, Rüdigers Mutter bei der Truppe. Im Gesicht hatte sie Blutflecken und wirkte auch so etwas ramponiert.



„Ich helfe Ihnen, Silke.“, sagte sie knapp, als wüsste sie auch worum es ging. Rüdiger verstand die Welt nicht mehr. Alles was um ihn geschah war viel zu groß für ihn. Silke stand von den Toten auf, das Parlament wurde zerstört und nun sollten auch noch Atomkraftwerke explodieren? Er hatte ja schon immer gesagt, dass diese Dinger viel zu gefährlich waren. Doch ehrlich gesagt hätten alle 78 Atomkraftwerke des Landes explodieren können, das war alles nichts im Vergleich zu dem Schmerz, den er gerade mit seiner Nelly teilte. Das arme Geschöpft war fertig. Fertig mit den Nerven, mit der Welt und mit dem Leben. Rüdiger konnte förmlich sehen, wie der Lebenshauch der jungen Frau so langsam dahinfloss. Und es brach ihm sein kleines, cholesterinversuchtes Herz sie so zu sehen.
„Rüdiger, die bleibst bei Nelly. Sie hat dir noch etwas zu sagen. Etwas sehr wichtiges.“ Damit sah Karin zu Nelly. Die versuchte sich auf den Beinen zu halten und nickte schließlich mit schmerzverzerrter Mine.
„Na gut. Ich hoffe wir kommen noch rechtzeitig. Kommen Sie jetzt Karin. Rüdiger, Nelly. Alles Gute.“ Silke lächelte schwach und rannte dann aus dem Haus. Karin folgte ihr. Und dann folgte die Erleuchtung auf dem Fuße: Rüdiger war allein.



Allein mit seiner Angst, seinem Schmerz und seinem Leben, denn er sah und wusste es, dass Nelly bald sterben würde.




Jakob Winter hatte in seinem Leben nicht oft eine Erleuchtung erfahren. Er war nie gläubig gewesen. Er hatte nie einen Stromausfall erlebt und Geistesblitze hatte er nur bei der Arbeit gehabt. Demzufolge war das, was er in diesem Moment erlebte eine wahre Erleuchtung: Sein Vater war alles, für den er ihn schon immer gehalten hatte: Ein Idiot, ein Täter und schlechter Mensch.
Aber er war nicht der einzige mit einer Erleuchtung im Raum:



Es wurde Magdalena McBryan um kurz vor 18 Uhr bewusst, dass sie gewonnen hatte. Ja, nach mehr als zehn Jahren harter, langer Arbeit war sie am Ziel angelangt. Und es ging nicht mehr um das Haus, das sie nie hatte haben wollen, oder den Ehemann, den sie nie geliebt hatte und um dem Staat, in dem sie lebte und sie sich noch nie, nicht einen Dreck geschert hatte. Nein, in diesem Moment ging es nur um ihn, um Charles Dorsent. Dem Mann, der ihr Leben zerstört hatte.
Und es erfreute sie umso mehr, dass sein Sohn ebenfalls einsah, dass dieser Mann auch sein Leben zerstört hatte.
„Du hast den Tod eines Mannes vertuscht? Weil er ein Schwarzarbeiter war? Min Gott … das … das ist …“ Jakob war den Tränen nahe. Er war geschockt, aufgelöst, entrüstet. Er konnte es nicht fassen. Er hatte diesem Mann versucht eine Chance zu geben? Er hatte nicht nur seine Mutter vergrault und ins Grab gebracht, nein auch noch ein Menschenleben auf dem Gewissen. Egal, ob er nicht am Abzug gestanden hat, so etwas war unentschuldbar.
„Das ist unmöglich! Und du!“ Damit drehte sich Jakob zu seiner Exfrau um. Die Wut brodelte in ihm. Er wusste nicht wieso auf einmal alles in ihm hochkochte, aber er war wütend, er hasst Susanne förmlich.



„Du hast mitgespielt. Du bist nicht besser als er.“
Entsetzt starrte sie ihn an. Dann schlug sie ihm ins Gesicht.
„Was maßt du dir an? Du bist doch nicht besser! Glaubst wohl du wärst ein Engel! Aber hast du nicht vergessen, was du vor zwei Jahren getan hast? Hä? Ist dir das etwa entfallen? Deine geliebte Manuela hat eine Frau erschossen! Und ihr habt den Mord vertuscht! Doris Altburgh ist ...“
Wütend packte Jakob die zierliche Frau am Hals und drückte sie gegen einen Schreibtisch.
„Wehe du vergleichst das mit meiner Situation! Doris hat unser Leben zerstört! Sie wollte mich umbringen!“, brüllte Jakob und erhöhte den Druck in seiner Hand, sodass Susanne nur noch lauter keuchte.
„Junge!“



„Junge! Hör auf!“, brüllte sein Vater und versuchte Jakob zurück zu halten. Doch Jakob schlug ich mit dem Ellenbogen weg.
„Ihr dreckiges Pack! Ihr …“ Dann sah er etwas in seinen Augenwinkeln, das auf einmal alles veränderte. Sofort ließ er Susanne los.
„Was zur Hölle …“, flüsterte er entsetzt und sah auf das Ding in Magdas Hand.


„Was haben Sie da gesagt?“ Leopold sah Robert Obermeier in die Augen. Der Häftling hatte sich verändert. Er wirkte schlanker, blasser und verändert.



„Ich kann nicht hier darüber reden.“ Robert sah aus den Augenwinkeln zu den Vollzugsbeamten, die ihn bewachten.
In Leopold arbeitete es. Das Parlament wurde zerstört, Menschen waren gestorben und er konnte nicht hier darüber reden? Am liebsten hätte Leopold den Kerl an Kragen gepackt und die Antworten aus ihm rausgeprügelt, doch er musste sich zügeln. Hier konnte er nicht ausrasten. Er war der Bürgermeister.
„Gut. Lassen Sie ihn gehen. Sandy, gib den Beamten die Entlassungspapiere.“, wies er seine Beraterin an und die Beamten ließen Robert los.



„Danke. Und jetzt lassen Sie uns gehen.“
„Woher weiß ich, dass ich Ihnen trauen kann?“
„Ich werde Ihnen helfen das Land und ihre Freundin zu retten.“
Damit hatte er Leopold einen Schlag ins Gesicht verpasst. Annette war in Gefahr?
„Was meinen Sie damit?“ Der Politiker hielt den Häftling an.
„Wie gesagt, nicht hier. Wir müssen unter vier Augen reden. Aber ich kann Ihnen versichern, wenn wir uns nicht beeilen ist das Land und ihre Freundin verloren…“


Die Kamera wurde ausgeschaltet und der Mann stand erschöpft vom Stuhl auf. Genervt riss er sich die Kopfbedeckung vom Haupt und warf sie wütend zu Boden.



„Das ist falsch.“, sagte er kopfschüttelnd zum Kameramann.
„Du weißt, dass das nicht unsere Entscheidung ist. Wir müssen tun, was man uns sagt. Du weißt, was für uns dabei rausspringt.“
„Ach ja? Wissen wir das?“, sagte der Terrorist spöttisch.
„ich glaube wir haben vergessen, was wir da opfern. Unsere Religion ist nicht so, wie die es darstellen.“
Der Kameramann versuchte ihn zu besänftigen.



„Beruhig dich. Sei nicht so laut, du weißt, dass es zu gefährlich ist. Denk an das Geld. Und wenn sie wollen, dass es die Krieger des Lichts gibt, dann bekommen sie diese. Und wenn sie wollen, dass diese Krieger des Lichtes Terroristen sind, dann bekommen sie das auch. So funktioniert das.“
„Trotzdem ist es falsch.“
„Ja, und bald wird es noch schlimmer werden. Ich habe einen Flug für uns reserviert. Wir fliegen in drei Stunden. Das ist unsere einzige Chance diesem Wahnsinn zu entfliehen, bevor es zu spät ist.“


Ja, Erleuchtungen sind etwas für Heilige. Dennoch kommt es oft genug vor, dass auch sterbliche Geschöpfe erfahren müssen, dass Dinge geschehen, die man nicht vorhergesehen hat. Was diese Dinge sind bleibt abzuwarten, eines ist jedoch sicher: Es wird gefährlich…

 
OKay, eine tolle Folge, wie immer!
Du spielst mit diesen Figuren, als wären sie real, du
verbindest sie ständig neu und du weißt, was Spannung ausmacht.
Vielleicht probier' ich auch mal 'n Cliffhanger aus...
Ich weiß nicht, aber irgendwie ist das alles grad so Endzeitstimung, die
Geschichten udn Ereignisse, manchmal auch die Figuren, prallen aufeinander, man bekommt das Gefühl, dass die Serie bald vorbei ist, was sie ja auch sein wird, wenn du wirklich nur bis Staffel 5 weitermachen willst. Und Nellys Tod wird für mich das Schrecklichte werden....
Grusel, wer liest dann noch mit im Forum, wenn du weg bist?
Mach bitte ganz schnell ne neue Story, wenn du aufgehörst hast,
die Leser verehren dich. Genau wie ich.
EDIT: Aber erst mach das Beste aus dieser Story hier, die Figuren werden wohl nie sterben ;), auch wenn sie
es in deiner Story tun.

Also. Viel Glück!
LG
S.I.M.S.
 
EDIT: Aber erst mach das Beste aus dieser Story hier, die Figuren werden wohl nie sterben ;), auch wenn sie
es in deiner Story tun.

Wenn das mal nicht das schönste Lob ist. ;) Danke.

Aber als unsterblich würde ich meine Figuren nicht bezeichnen, wenn es nach meinen PC ginge wartet er wohl nur darauf einen Spielfehler zu generieren und Sims 3 endgültig den Gar aus zu machen. :D
In letzter Zeit hatte ich da schon einige Probleme.

Aber ich bin guter Dinge, dass ich Riverview noch so lange wie ich es brauche am Leben halten kann.
 
Hallo, ich hab gereade die erste Staffel deiner FS am Stück gelesen und bin ziemlich sprachlos. Hätte nie gedacht das mich eine Story so umhauen kann. Sehr geniale Schreibe, perfekt bebildert und unglaublich spannend. Sicher hätte man den ein oder anderen Moment ausbauen können - aber irgendwie hat mir nichts gefehlt. Also, es hat keine Lücken gegeben in der Story :up:
Wollte ich mal eben schreiben bevor ich jetzt die nächste Staffel lese :)
 
Lese immer noch und bin nach wie vor gefesselt :D
Ein bissi verwirrt mich dieser André. Heißt der nun Duneufe oder Chapard *kopfkratz*

Edit: Hat sich beim lesen der Kommentare geklärt :D
 
Zuletzt bearbeitet:
So, nach einer kleinen Pause bin ich nun fertig mit der bisherigen Geschichte. Kann nur nochmal sagen: Sie hat mich mehr gefesselt als manch eine Fernsehsendung. Hut ab. Wieviel Zeit und Arbeit da drin steckt...! Schön das du sie mit uns teilst.
Die Darstellung der todkranken Nelly ist dir übrigends hervorragend gelungen. Und so langsam schliesst sich der Kreis. Habe schon die ein oder andere Vermutung wie es weiter geht...mal sehen ob ich richtig lag :D
 
: Sie hat mich mehr gefesselt als manch eine Fernsehsendung. Hut ab. Wieviel Zeit und Arbeit da drin steckt...! Schön das du sie mit uns teilst.

Schön, dass dir die Serie gefallen hat, und respekt, dass du sie am einen Stück gelesen hast. ;)
Ich meine, das ist ja schon eine ganze Menge.
Aber ich hoffe, dass dir das bevorstehende Staffelfinale auch gefallen wird.
Und ja, du hast recht, der Kreis schließt sich so langsam, aber ich hab noch genug Stoff um euch in Staffel 5 zu fesseln. :D


So, und jetzt geht es weiter mit der vorletzten Folge der 4. Staffel ...


4x13: Countdown…

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Annette Obermeier war Ende dreißig, eine gute Ärztin und bis vor wenigen Stunden war ihr Leben schön gewesen. Jetzt stand sie in einem Kellerloch, bewacht von Schlägern und stand nun schon seit einer halben Stunde stumm und regungslos über dem Körper ihres ehemaligen Verlobten André Deneuve. Er war tot.

Sie konnte nicht weinen, ihn nicht hassen, ihn nicht leiben oder verachten. Sie spürte gar nichts. Nichts spielte mehr eine Rolle. Denn sie wusste, dass sie ihre Freiheit und ihr Leben verloren hatte. Annette sollte nun für diese Leute arbeiten, die, die ihr das alles angetan hatten. Und für die Leute, die noch viel mehr Leid verursachen würden. Es war zum Sterben schrecklich …



„Vermisst du mich?“

Annette wachte aus ihrer Trance auf, als sie die bekannte Stimme hinter sich hörte. Sofort bekam sie eine unangenehme Gänsehaut. Ihr ganzer Körper schien sich gegen diese Stimme zu sträuben. Nein, das war unmöglich … André lag doch da, vor ihr. Tot.
„Trau dich. Dreh dich ruhig um.“
Nein, das alles musste ein Alptraum sein. Das konnte unmöglich Andrés Stimme sein. André war tot! Tot!!! Sie selbst hatte ihn zu Tode gefahren zusammen mit ihrer Mutter. Beide waren tot, sie lebten nicht mehr. Das war alles unmöglich.



Mit zitterndem Körper und blassem Gesicht drehte sie sich langsam um. Sie wollte nicht wissen, wer hinter ihr stand, sie wollte es einfach nicht. Doch das, was sie dort sah erschütterte sie bis ins Mark. Das war unmöglich…



Die Reporter tummelten sich vor dem Rathaus von Riverview. Die Atmosphäre war angespannt. Angst und Verzweiflung war in die vielen Gesichter geschrieben, die sich dort zeigten. Sie alle warteten auf eine der letzten Vertreterinnen der Regierung, die den Anschlag auf das Parlament überlebt hatte:




Laura Ewert, die langjährige Beraterin von Präsident McBryan, der vor wenigen Tagen gestorben war. Und nun, da die meisten Regierungsvertreter tot waren, war sie die Amtshöhste des Landes. Laut Verfassung musste sie nun die Regierungsgeschäfte übernahmen. Ob sie dazu fähig war wusste man nicht, man war nur froh überhaupt noch eine Regierung zu haben.

Denn eines war klar, die Terroristen würden ihre Drohung wahr machen und die Atomkraftwerke sprengen, wenn man nicht nachgab. Was würde geschehen, würde man die Katastrophe abwenden können?




Laura Ewert hatte sich für diesen Moment umgezogen. Sie hatte schon lange vorher überlagt, was sie an diesem Tag, genau in diesem Moment tragen würde. Und es war klar gewesen: Sie würde in ihren Parteifarben auftreten. Einer Farbe, die sie als die schönste und reinste Farbe ansah, die es gab: Blutrot.

Sie strich das schöne Cocktailkleid glatt, setzte die Brille ab und trat hinaus in die Reportermenge. Ja, sie war bereit die neue Ära des Landes einzuleiten. Eine Ära, die besser, prosperierender und reiner werden würde, als alles bisherige. Unter ihrer Führung würde das Land aufblühen und große Dinge vollbringen.



„Liebe Bürger des Landes! Ich bin froh Ihnen mitteilen zu können, dass dieses Land eine neue stabile Regierung hat. Laut Verfassung der freien Welt Übernahme ich die Amtsgeschäfte. Sie müssen sich nicht mehr fürchten. Denn diese Regierung hat alles unter Kontrolle. Gerade in diesem Moment sind unsere Truppen dabei die Atomkraftwerke zu befreien. Wir haben alles unter Kontrolle.“ Eine Welle der Erleichterung ging durch die Masse und Laura lächelte innerlich. Sie waren so einfach zu manipulieren, dachte sie sich und fuhr mit ihrer Ansprache fort:

„Liebe Bürger, Ich Laura Ewert werde nicht länger zulassen, dass unser wundervolles Land von Terror und Unheil heimgesucht wird. Ich habe soeben erlassen alle Menschen des Landes, die dem polytheistischen Glauben folgen zu inhaftieren. Wer sich weigert wird als potenzielle Gefahr betrachtet und mit dem Tode bestraft. Dieses Land, diese Regierung kann eine Bedrohung durch Terror nicht länger zulassen.“
Unverständliches Getuschel brach aus. Die Leute schienen verwirrt. Und Laura lächelte innerlich noch mehr. Diese dummen Schafe…
„Liebe Bürger, ich bin ihre neue Präsidentin, Oberhaupt des Landes und der Rechtsprechung. Mit dem heutigen Tag beginnt der Wechsel. Und um diesen Wechsel noch zu bekräftigen benennen wir das Land um: Ab heute ist dies die Neue Welt. Eine Welt, die sich nicht länger bedrohen lässt. Nein, wir sind bereit uns zu wehren. Deshalb werden ab sofort alle Landesgrenzen geschlossen und alle ausländischen Bürger aufgefordert binnen 24 Stunden das Land zu verlassen. Hiermit übernehme ich die Macht über das Militär und rufe das Kriegsrecht aus. So weit von mir. Keine weiteren Fragen.“



Es geschah schnell; jedoch nicht unerwartet. Es schmerzte; jedoch nicht so sehr, wie sie erwartet hatte. Sie hatte Angst; doch mit Rüdiger an ihrer Seite weniger, als sie befürchtet hatte.




Nelly musste sich setzen. Die Parkbank war zwar hart, aber alles war besser, als plötzlich auf den Asphalt zu stürzen.

Sie schnaufte, keuchte. Es gab kau mein Körperteil, dass ihr nicht wehtat. Doch wenn man sich die junge Frau so ansah hatte man nicht das Gefühl, dass sie gerade ein Martyrium durchlebte. Im Gegenteil, sie lächelte.



„Nelly …“ Rüdigers Stimme klang gedrückt und den Tränen nahe. Er wusste, was mit seiner Ehefrau geschah. Doc her wollte, er konnte es einfach nicht aussprechen. Der Gedanke allein brachte ihn schon fast um. Wie sollte er nur ohne sie leben können?

„Rüdiger … hör … hör mir zu.“, flüsterte Nelly angestrengt und ihr Ehemann kam näher.
Die Schaulustigen Passanten hatten sich entsetzt zusammengetan und riefen den Notarzt.
„Ich höre dir zu. Ich bin hier. Was ist? Oh Nelly … ich liebe dich.“



„Ich dich auch. Hör auf. Hör auf dir Sorgen zu machen. Sie haben Experimente an mir gemacht. Sie haben versucht mein Genom zu verändern. Aber … es ging schief. Dieser Kerl, der hinter uns her war, er wollte nicht wirklich mich haben. Ich bin nicht der Schlüssel.“

Rüdiger verstand gar nichts von dem, was seine Ehefrau ihm zu erzählen versuchte. Seine Sorge galt nur noch ihrem Überleben. Sie musste einfach überleben.
„Rüdiger, ich bin nicht Krebskrank. Ich war es nie. Ich sterbe, weil meine Organe aufhören zu funktionieren. Sie haben mich getötet.“
„Nein!“, stieß Rüdiger verzweifelt aus und umarmte seine Nelly heftig.
„Rüdiger, bitte… hör zu das ist ganz … ganz …“ Nelly bekam keine Luft mehr. Mit letzter Kraft griff sie in ihre Hosentasche und zog einen kleinen Zettel heraus.



„Du musst mir etwas versprechen. Du darfst nicht meinetwegen aufgeben. Rüdiger, ich sterbe zwar, aber ich sterbe glücklich. Vor wenigen Tagen dachte ich, ich würde unglücklich an diesen Experimenten sterben. Aber dann bist du aufgetaucht. Du hast mein Leben lebenswert gemacht, du hast mir die Freude in meinem Leben wieder gebracht. Und es macht mich glücklich hier und jetzt, in deinen Armen sterben zu können. Du hast mich gerettet, Rüdiger. Aber du darfst jetzt nicht aufgeben, hörst du. Du musst mir versprechen, dass du kämpfst.“

Rüdiger hatte Tränen in den Augen, als Nelly seine Hand nahm.
„Hier … auf diesem Zettel ist eine Adresse …“ Sie keuchte heftig und schrie dann laut auf. Es ging zu Ende.



„Nelly! Nein!“

„Fahr zu dieser Adresse und lass ihn dir geben! Du musst ihn schützen! Sie dürfen ihn nicht bekommen! Niemals!“
„Wo bleibt der verdammte Krankenwagen?“, rief Rüdiger verzweifelt und sah Nelly an, die trotz der Todesqualen lächelte.



Ja, Nathalie Böhm wusste es war in diesem Moment vorbei. Noch einmal sah sie alles, was ihr im Leben wichtig war.


Sie sah sie, wie sie Rüdiger kennen gelernt hatte…




Sie sah sich bei ihrer Hochzeit mit ihm.




Wie sie zusammengezogen waren …




Wie er sie im Arm gehalten hatte…




Ja, sie war froh so sterben zu können, in Rüdigers Armen.







Leopold schloss die Tür der Küche und widmete sich Robert Obermeier.

„Wir sind jetzt allein. Also, was geht hier vor?“
Robert schüttelte traurig den Kopf. Dann begann er seinen Monolog.
„Bestimmt haben Sie schon einmal etwas von Kindern der vielen gehört. Sie glauben an die vielen Götter der Antike. Sie bilden eine beachtliche Gemeinde in unserem Land. Das ist soweit ja kein Problem, das Problem ist jedoch, dass es einige Extremisten dieser Gruppe gibt, die denken sie müssten das Land verändern. Sie bilden so etwas wie einen rechten Flügel in ihrer Glaubensgemeinschaft. Vor einem halben Jahr saß ein hochrangiger Anhänger hier im Gefängnis. Durch einige Gespräche wurde mir schnell klar, was bald geschehen würde. Er sprach von einer Erneuerung des Landes. Man wollte die Macht über das Land übernehmen. Und jetzt halten Sie sich fest, Leopold. Die Anführer dieser extremen Gruppe ist niemand geringeres als Laura Ewert, die langjährige Beraterin des Präsidenten. Ich kann ihr zwar nichts nachweisen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie den Präsidenten ermordet hat.“



„Was? Sagen Sie, spinnen Sie jetzt völlig? Ich kenne Laura, sie ist eine nette frau! Das… das ist absurd. Ich hab wichtigeres zu tun, als mir ihre Ammenmärchen anzuhören.“

„Hören sei mir weiter zu! Bitte! Ich will Ihnen helfen!“
„Ach ja? Und warum hat man mich dann erpresst um sie freizubekommen, doch nicht etwa, damit Sie mir helfen können … ts…“
„Doch! Genau deswegen. Denn nur ich kenne die ganzen Köpfe dieser Bande. Und Sie müssen als neuer Präsident des Landes wissen, wer Ihre Feinde sind.“
„Präsident? Was … was meinen Sie denn damit?“



„Na ja, Sie werden kandidieren und gewinnen! Und dann brauchen Sie meine Hilfe. Hören sie, in diesem Moment versucht Laura die Macht an sich zu reißen. Wir müssen und also beeilen.“

Leopolds Handy empfing eine Nachricht. Genervt öffnete er sie und staunte vor Schock, als er las, was da auf dem Bildschirm stand.
„Robert … ich glaube, sie hatten recht.“
„Was ist? Was ist los?“
„Laura Ewert hat das Militär unter ihrer Kontrolle und hat sich gerade selbst zur neuen Präsidentin ernannt…“
„Das ist eine Katastrophe … Wir müssen handeln. Kommen Sie, ich bringe Sie von hier weg. Ich habe mit einem Freund vereinbart, dass er einen Hubschrauber bereithält. Wir müssen das Land verlassen.“



Leopold war verwirrt. Alles schien aus den Fugen zu geraten. Warum jetzt? Warum gerade jetzt? Und wo war Annette? Wo war sie nur …



Der Lauf war poliert worden. Er glänzte und zeigte einem seine tödliche Pracht. Magdalena McBryan lächelte bis über beide Ohren, als sie den Lauf ihrer Pistole auf die Familie Winter richtete.




Dieser Moment gab ihr all die Befriedigung, nach der sie so viele Jahre getrachtet hatte. Es schien perfekt. Alles war so abgelaufen, wie sie gerne gehabt hätte. Endlich war der Tag da, der Tag der Rache und Abrechnung.

„Was tun Sie da? Magda?“ Ungläubige Verwirrung herrschte in den Gesichtern ihrer Opfer.
„Magda … Machen Sie keine Dummheiten!“, sagte Charles und versuchte die Angreiferin zu besänftigen. Dabei bestand kein Grund dafür, denn Magda war ausgeglichen und die Ruhe selbst.



„Wissen Sie, was ich haben durchgemacht? Mein Mann waren tot, und ich haben alles verloren. Man haben mich ausgewiesen aus diesem Land. Ich musste mit meinem Sohn zurück nach Mimlisch-Mayorana. Können Sie das vorstellen? Ich hatte nichts! Einfach gar nicht mehr! Und dann waren ausgebrochen der Bürgerkrieg.“

„Mein Gott … das ist schrecklich.“, sagte Susanne betroffen und machte einen Schritt auf Magda zu, doch sie zuckte sofort mit der Pistole und fuhr sie an:
„Schrecklich? Ja! Das waren schrecklich. Aber am schlimmsten waren, dass ich auch das Letzte verloren hatte: Meinen Sohn. Die Rebellen hatten sich verschätzt und bombardierten anstatt ein Waffenlager eine Grundschule. Und jetzt sagen Sie mir, dass ich haben keinen Grund für meine Wut. Sie sind schuld! Sie!“, brüllte Magda und zielte auf Charles.



„Das konnte ich doch nicht wissen!“, stammelte der ältere Mann verzweifelt.

Jakob verstand die Welt nicht mehr. Und irgendwie konnte er Magda auch verstehen. Dieser Mann war kein guter Mensch.
„Hören Sie, Magda … ich habe mein Bestes getan. Sie haben von mir damals doch 5 Riesen bekommen.“
„Ja, damit ich Mund halten! Und nicht zur Polizei gehen.“
„Das ist doch nicht wahr, oder?“ Jetzt sah auch Jakob seinen Vater ungläubig und verstört an.



„Du hast wieder eine Familie zerstört … ich … ich kann das nicht glauben! Erst unsere und dann diese. Was bist du für ein Mensch?“

„Was haben er getan? Warum Sie haben das nicht gleich gesagen!“
Damit vergeudete Magda keinen weiteren Gedanken und drückte ab.

 
Tja, das war wohl das Ende von Charles scheint mir. Das sie auf Susanne stinkig ist leuchtet mir ein. Aber Jakob hat doch von alle dem nichts gewusst....hoffe, wenigstens er kommt unbeschadet aus der Sache raus.
Laura! Also DAS hätte ich jetzt nicht vermutet. Verdammt, hoffentlich kann sie noch gestoppt werden!
Nelly stirbt jetzt endgültig? *schluchz*. Wäre sie denn nicht in diesem Genlabor noch zu retten? Und...das Andrè plötzlich wieder vor ihr steht, gibt Anette sicher den Rest. Herrjeh und sie weiß ja nicht das ihre Mutter noch (oder wieder) lebt.
Das sind Wendungen, die ich so nicht erwartet hatte. Einzig bei der Sache mit Robert lag ich einigermassen richtg :D
 
Laura! Also DAS hätte ich jetzt nicht vermutet. Verdammt, hoffentlich kann sie noch gestoppt werden!
Nelly stirbt jetzt endgültig? *schluchz*. Wäre sie denn nicht in diesem Genlabor noch zu retten?

Am Freitag gibts auf all diese Fragen die Antwort.
Und was Nelly angeht, da hab ich schwer mit mir gekämpft. Aber mich dann letztlich für ihren Tod entschieden. Das bringt Rüdiger weiter. Ihr werdet schon sehen, denn Rüdigers Leben fängt erst jetzt richtig an ...
 
Arme Nelly.... *schluchz* Auch wenn ich damit gerechnet habe, ist es trotzdem schlimm, dass es jetzt passieren muss.... :argh:

Laura! Ja, damit habe ich nicht gerechnet, auch wenn das im Nachhinein Sinn ergibt. Das klingt ja richtig schlimm, hoffentlich schaffen sie es, sie aufzuhalten!

Es war wie immer eine sehr sehr spannende Folge und ich kann schon kaum das Finale abwarten!! :read:

LG Lotusblüte
 
Und schon wieder ist es so weit, ich präsentiere euch ein Staffelfinale.
Das kann ich ja mal wieder zum Anlass nehmen und mich für die tolle Unterstützung und Kritik bedanken, die ihr mir in den vergangenen Monaten entgegen gebracht habt. :up: Vielen Dank.

Staffel 4 ist zu Ende, und wie ihr ja bereits wisst, wird Staffel 5 die wohl letzte sein. Aber keine Sorge, ich hab mir wieder etwas Besonderes ausgedacht um das Ende so spannend wie möglich zu gestalten.
Ich hoffe, ihr bleibt bis zum bitteren Ende dabei und begleitet Jakob, Rüdiger und Leopold (und natürlich all die anderen Charaktere, sofern sie denn überleben :D) auf ihrem schweren Weg um hoffentlich am Ende endlich das Glück zu finden ...

Und jetzt viel Spaß mit der letzten Folge von Staffel 4 ...


4x14: Der Anfang vom Ende

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Alles hat ein Ende …




Und jedes Ende hat auch seinen Anfang. Wenn wir auf unser Leben zurückblicken, bemerken wir, dass das Ende sich schon lange vorher angekündigt hat. Wir vergeuden viele Jahre unseres Lebens mit Nichtigkeiten, Streitereien und negativen Gedanken. Dabei sehen wir viel zu selten, dass die positiven Dinge im Leben ein Ende vielleicht hätten verhindern können. Aber das hat bisher leider noch keiner von uns geschafft…




Das Ende von Nathalie Himbert, geborene Böhm, begann vor langer Zeit. Genauer gesagt sogar vor ihrer Geburt. Es war eine Frau Ende zwanzig, ihr Name war Sonja, die ihr Leben weggeworfen hatte. Aus Angst, Hoffnungslosigkeit und Ungeliebtheit warf sie ihr Leben für etwas weg, was der Großteil der Gesellschaft verabscheute: Drogen, Alkohol und vielen anderen Lastern des Lebens. Aber was hatte sie schon noch? Ihr letzter Mann hatte sie vergewaltigt, geschwängert und bespuckt. Sie landete in der Gosse nur darauf wartend von den Ratten zerfleischt zu werden und dann in der Sommersonne zu vermodern.




Da kam es eines Tages wie gerufen, als ein Wagen neben ihrer Pennerbude heilt und sie auf ihren Bauch ansprach. Sie hörte den Männern nicht wirklich zu, erst als sie von zehntausend Simoleons sprachen, war ihr klar geworden, dass sie zustimmen würde, egal, was die Kerle von ihr wollten.

Es dauerte keinen Monat, da lag sie bereits auf einem OP-Tisch, wurde anästhesiert und wachte dann in einem Zimmer wieder auf. Ein Zimmer, das sie nie wieder verlassen würde.
Gut versorgt brachte sie sechs Monate später ein Kind zur Welt, Nathalie. Doch von dem versprochenem Geld sah sie nie etwas, oder von der Tochter, die sie zur Welt brachte, denn Sonja Böhm starb an diesem Tag.

Und das kleine Mädchen, das nun in den Armen der Forscher lag sollte endlich Erfolge liefern. Auf ihr lastete ein Jahrzehnt an Arbeit. Doch schnell stellte sich heraus, dass die genetischen Veränderungen nicht korrekt ausgeführt worden waren, die Technik war in den 80er-Jahren einfach zu unausgereift gewesen. Und eines war klar, Nathalie Böhm würde das 30. Lebensjahr nie erleben …





Rüdiger ließ die kalte Hand seiner toten Frau los. Sein Blick war leer, genau wie seine Seele und seine Hoffnung. Mit einem Mal war nichts mehr wie es sein sollte. Er weinte nicht, zitterte nicht, hatte keine Angst und keine Wut, ja noch nicht einmal Trauer verspürte der junge Mann. Nichts war mehr wichtig. Nichts, außer einer Sache: Dem Zettel in seiner Hand.

Er sah Nathalie nicht an, rannte los.



Er rannte so schnell er nur konnte. Er rannte vorbei an den Menschen, die geschockt zugesehen haben, wie Nelly gestorben war. Er rannte an den vielen weinenden Menschen vorbei, die ihn ungläubig ansahen. Er rannte einfach weiter. Vorbei an einem Krankenwagen, der angerast kam. Er rannte so lange, bis er an seinem Haus ankam, sein Kopf war immer noch leer. Er wusste nicht wieso er das tat, aber er spürte, dass es sein musste. Es war das einzige, das jetzt noch zählte.




Er stieg in seinen verrosteten Wagen, ließ ihn anspringen und fuhr los. Dabei überfuhr er seinen Briefkasten, warf die Mülltonne seiner Nachbarin um und verfehlte nur um ein Haar die griesgrämige Katze von Frau Meier. Er drückte aufs Gas, als er in Richtung Sunset Valley raste. Ohne zu schauen fuhr er über eine Kreuzung, es krachte laut hinter ihm. Zwei Wagen waren durch ihn zusammengestoßen, doch auch das ließ ihn völlig kalt. Er hielt weiter die Richtung und Geschwindigkeit bei.




Er musste zu diesem Ort, der auf dem Zettel stand. Und obwohl er noch nie dort gewesen war, wusste er, wohin er fahren musste.





Annette schnappte nach Luft. Das war unmöglich. War sie in einem Film oder so? Sie musste zwei Mal hinschauen, bevor sie es glauben konnte. Nein, es war die Realität, da stand wirklich ein Roboter vor ihr. Eine verfluchte Maschine!




„Annette, du musst dich nicht fürchten.“, sagte die Maschine mit Andrés Stimme und Annette zuckte augenblicklich zusammen. Das war einfach verrückt. So etwas konnte es nicht geben.

„Ich bin es, André. Ich muss zugeben, ich hab mich verändert, aber ich bin es.“
„Das ist krank … bin ich vielleicht wahnsinnig oder so?“, stammelte Annette und sah sich im Raum um.
„Nein, dir geht es gut. Und mir auch … na ja, meinem Körper ja nicht, wie du siehst.“, sagte der Android und zeigte auf die Leiche von André neben Annette.



„Wie ist das möglich.“

„Es ist vieles möglich, was du nie für möglich gehalten hättest, meine Liebe. Und ich muss mich bei dir bedanken.“
„Bedanken? Wofür?“
„Dafür, dass du mich überfahren hast. Nur dadurch ist all das möglich geworden.“
Annette konnte nicht mehr. Panisch rannte sie los, doch die Maschine war schneller und packte sie unsanft an den Armen.
„Du bleibst hier! Du wirst jetzt für uns arbeiten.“



„Lass mich los, du Monster!“, brüllte sie verängstigt, doch das Metallmonster lachte nur.

„Nein, du wirst tun, was wir wollen. Du wirst uns helfen eine Armee zu erschaffen. Eine Armee, die die perfekte Kombination aus Mensch und Maschine sein wird. Dann werden wir die Welt beherrschen können!“
Mit diesen Worten brach in Annette das Chaos los. Der Anfang vom Ende begann damit. Sie würde aus diesem Alptraum nicht mehr so schnell erwachen.


Im selben Moment brach eine völlig andere Welt zusammen: Die von Stararchitekt Jakob Winter. Und es sah so aus, als ob er nichts mehr daran ändern konnte.




Es geschah einfach. Seine Welt brach auseinander. Wenn das nicht der Anfang vom Ende war …

„Gott! Sind Sie wahnsinnig!“, schrie Susanne laut auf und schlug gekonnt der Witwe des Präsidenten die Pistole aus der Hand. Sie selbst hatte keine Ahnung woher der plötzliche Anflug von Mut kam, der ihren Körper beherrschte. Aber sie war froh, dass sie den Mut aufgebracht hatte, obwohl sie im selben Moment bemerkte, dass das wohl vollkommen unnötig gewesen war.



„Das … das … das waren nicht geplant …“, stammelte Magda und sah entsetzt zu Charles, der bluttriefend am Boden lag.

„Nicht geplant?“ Susanne verstand die Welt nicht mehr. Ihr Blick fiel auf Jakob, der jedoch nichts mehr sagte. Stumm und teilnahmslos sah er seinen sterbenden Vater an. Es war gespenstisch.
Ja, Jakob Winter hatte ihn gehasst. Ihn verabscheut, ihm die Schuld am dem Zerfall seiner Familie gegeben. Doch in all den Jahren der Funkstille gab es eine Sache, über die er nie nachgedacht hatte: Was wäre, wenn sein Vater starb, ohne dass er ihm vergeben konnte? Und jetzt, da es so weit war, tat sich das nächste Problem auf: Konnte, oder besser, wollte er ihm endlich vergeben?



„Er nicht sollten sterben … er sollten leiden. Er sollten sehen, wie ich seinen Sohn töten! Damit er erleben den gleichen Schmerz wie ich! Das … das war nicht geplant.“ Magda wiederholte sich und konnte es kaum fassen.

„Ich hole jemanden zur Hilfe … ich …“ Susanne wollte gerade die Tür öffnen, als diese plötzlich aufging. Erleichtert jemanden zu sehen ging Susanne auf die Frau in dem roten Cocktailkleid zu.
„Gut, dass sie kommen. Der Mann dort, er liegt im Sterben.“, sagte Susanne aufgeregt, doch die blonde Sexbombe lächelte nur Magda an, die sich gerade umdrehte.
„Laura … was … was tragen du da?“



„Frau Präsident, wenn ich bitten darf!“, zischte Laura und warf ihr einen triumphierenden Blick zu.

„Was sollen das heißen? Präsident? Wer dich haben gewählt?“
„Ich mich selbst. Und nun entschuldige, ich muss das erste Wahlversprechen einlösen, das ich gegen habe.“
Was dann geschah erschütterte den ganzen Raum. Laura zog eine Waffe unter ihrem Kleid hervor, zielte und schoss Magda genau zwischen die Augen.



Das Blut spritzte Susanne in die Augen. Sie war so geschockt gewesen, dass sie es nicht einmal geschafft hatte sie zu schließen. Jetzt brannte das fremde Blut in ihren Augen. Doch im gleichen Moment hoffte sie, dass dieses fremde, tote Blut sie erblinden ließ. Denn eines war sicher: Diesen Anblick würde sie wohl nie wieder vergessen können.




„… Das erste Wahlversprechen hab ich damit eingelöst. Es war mein eigenes. Und Sie müssen mir nicht dafür danken, dass ich ihnen das Leben gerettet habe. Ich wusste schon lange, was Magda vorhatte.“

Susanne hörte der verrückten Präsidenten nicht mehr zu. Sie war zu geschockt, zu panisch um irgendetwas zu denken. Am liebsten wäre sie jetzt selbst zusammengebrochen. Doch die Angst beherrschte ihren Körper vollkommen und ließ ihn nur erstarren.
„Und ich weiß auch, dass Sie Magdas Mann diesen … Aleksander nicht haben sterben lassen.“



„Was meinen Sie damit?“

Jakob war plötzlich aus seiner Starre erwacht und sah die Blonde fragend an.
„Ihr Vater …“ Laura unterbrach sich und sah den im Sterben liegenden Mann kurz an. „…
Er tat Aleksander einen Gefallen. Er musste seinen Tod vortäuschen. Nur so konnte er glücklich werden.“
„Was reden Sie da?“ Jakob verstand nicht ganz worauf sie hinaus wollte. Erst jetzt bemerkte er die tote Magda am Boden liegen und musste schlucken … Das alles wurde langsam zu viel für ihn.



„Aleksander hat ihren Vater darum gebeten diesen Unfall vorzutäuschen, damit …“

„… damit er mit einem Mann zusammenleben konnte.“, beendete Susanne den Satz und schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid, dass wir es dir nicht gesagt hatten. Aber wir haben Aleksander sehr gemocht und ihm versprochen dicht zu halten… Oh Gott, mir wird schlecht … was … was haben wir nur getan?“ Fassungslos starrte Susanne auf die Leiche. War das alles ihre Schuld? Der Hass dieser Frau, ihre Plan?
„Aber warum so drastisch mit seinem Tod spielen? Was sollte das?“ Jakob sah die beiden Frauen fassungslos an.



„Er kommt aus Simlish-Maryorana. Was glaubst du, was die Leute dort von Homosexualität halten? Glaubst du es ist so einfach ein solches Leben dort zu führen. Und seine Frau … mein Gott Magda war ein Miststück. Er hat sie nicht geliebt. Sie waren zwangsverheiratet worden.“




Ja, für Jakob Winter brach eine Welt zusammen. Jetzt, da er die Wahrheit jedoch wusste, wurde ihm eines klar: Vielleicht war sein Vater ja doch kein so schlechter Mensch gewesen. Möglicherweise hatte er sogar das einzig Richtige getan und Aleksander geholfen. Aber konnte diese Wohltat die ganzen Misshandlungen an ihm und seiner Mutter wieder wettmachen? Andererseits hatte er sich lange genug über ihn geärgert und ihn gehasst. Es war an der Zeit, dass Jakob den ersten Schritt machte.

Und so wandte sich Jakob wieder seinem am Boden liegenden Vater zu, bereit ihm endlich die Absolution zu erteilen, nach dem der alte Mann Jahre lang verlangt hatte. Doch das Schicksal kam ihnen auch dieses Mal zuvor.
„Nein!“, schrie Jakob laut auf. Es war die perfekte, und zugleich grauenvollste Ironie des Schicksals, die ihn mit voller Härte traf: Sein Vater starb in diesem Moment.



Und damit blieb der Kreis ungeschlossen: Jakob hatte seinem Vater nicht vergeben können…





Es war Abends in dem Land, das einst die „Freie Welt“ hieß. Die Sonne sank langsam hinter dem Horizont hinweg und Vögel zogen ihre letzten Runden vor den Nachtstunden. Als Leopold dieses wunderschöne Land, das sein Leben lang seine Heimat gewesen war von oben betrachtete, wurde ihm klar, was sich alles ändern würde, was alles verloren gehen würde. Die Freiheit gehörte nun der Vergangenheit an. Doch das Schlimmste, das, was ihm am meisten Angst bereitete, davon hatte sein neuer Gehilfe Robert Obermeier ihm erst vor wenigen Minuten erzählt.




„Und da bist du dir sicher?“

„Ja, sie planen diese Superarmee. Und dafür brauchen sie Annette. Sie ist Spezialistin für Genetik und eine außerordentlich gute Chirurgin.“
Leopold sah traurig aus dem Fenster des kleinen Flugzeugs und sah auf die Welt unter ihm hinab. Das Ende hatte begonnen und es machte ihm Angst, dass Annette in dieser Hölle steckte, während er aus dem Land flog Doch Robert hatte ihm klargemacht, dass das die einzige Chance wäre, die dieses Land noch hatte. Er, Leopold von Werken würde die Freie Welt wieder zurückbringen. Doch dafür brauchten sie Zeit … Zeit und eine Menge Hilfe.


Ja, jedes Ende hat seinen Anfang. Und wenn das Ende dann erst einmal kommt, einen vernichtet, geht die Sonne doch wieder auf.




Für den einen vielleicht erst vor Petrus‘ Pforte für den anderen aber schon, wenn er vor einer Tür mit der Hausnummer 12, irgendwo in Sunset Valley steht. Und wenn wir dann eintreten, in das neue Leben, erkennen wir, dass das Ende noch nicht das vollkommene Aus ist …




„Sie müssen Rüdiger sein.“, sagte die alte Dame und sah sich prüfend um.

„Kommen Sie schnell rein. Nelly hat mir erzählt, dass Sie kommen würden.“
„Sie ist tot.“, sagte Rüdiger emotionslos und trat ein.



„Ich weiß, ich weiß … Warten Sie hier.“ Die alte Frau ging in einen Nebenraum und ließ Rüdiger eine Weile im Halbdunklen stehen. Der Mann sah verändert aus. Leer, traurig und unbeteiligt. Was könnte ihm aber jetzt wohl noch Lebensenergie schenken?

„So, da bin ich wieder. Hier, nehmen Sie sie.“



Und da war es. Das, was Rüdiger mit dem ersten Blick wieder ins Leben zurück rief. Und in diesem Moment wusste Rüdiger, dass sein Leben sich ändern würde…


Im selben Moment wusste Annette Obermeier, dass sie nicht mehr entkommen konnte …




Und im selben Moment wusste Susanne Winter, dass sie Jakob vollkommen verloren hatte …




Und im selben Moment genoss Laura Ewert ihren Triumph...





Nur Rüdiger Himbert, war wohl der einzige Mensch, der in diesem Moment doch noch vom Glück heimgesucht wurde und aus dem Ende ein neuer Anfang wurde …




„Das ist Ihre Tochter Ronja. Passen Sie gut auf sie auf.“




ENDE Staffel 4


Fortsetzung folgt …



 
Wieder sehr spanndend und packend geschrieben. Und wieder hat es Wendungen, die ich nicht erwartet hätte. Susanne und Laura steckten unter einer Decke....aber wie hat Laura ihre Pläne so erfolgreich vor Susanne geheim halten können? Oder gehört Susanne letztlich auch zu den Bösen? Gott sei Dank ist Jakob davon gekommen. Aber .... das er seinem Vater nicht mehr vergeben konnte....Drama pur.
Bleibt spannend um die Geschichten von Anette und Leopold. Werden sie es schaffen? (Klar werden sie - hoffe ich!).
Die Idee mit den Androiden find ich gut. Erinnert ein wenig an I Robot :)
Schön find ich auch das du mit eingebaut hast, wie es zu Nellies Situation kam.
Das Rüdiger tatsächlich Papa geworden ist....ich hab es im stillen Kämmerlein gehofft!
Und natürlich bleibe ich dran an deiner Story!
 
Die Idee mit den Androiden find ich gut. Erinnert ein wenig an I Robot :)

OK, ich muss gestehen, dass ich den Robo-André eingebaut habe, damit hab ich die Serie wohl vielleicht etwas zu sehr in eine Scifi Richtung gedrängt. Aber wer weiß, was da noch alles passiert.
Ich freu mci hriesig darüber, dass es dir gefallen hat und über deinen netten Kommentar.


EIN MUTANTENBABY! JUHU! Ich wusste das du Nelly irgendwie weiterlebt.... Ach ja, EIN CLIFFHÄNGER? Das ist unfair! Ich will die 5.Staffel!

Ich wäre ja nicht ich, wen ich nicht auch dieses Mal einen Cliffhanger eingebaut hätte. Das muss einfach sein und gehört irgendwie zum Repertoire von Riverview. :D
Und ja, es ist Rüdigers Baby, aber ob Ronja jetzt die selben Fähigkeiten hat wie ihre tote Mutti, das wird sich noch herausstellen...

Also, Gruß auch an dich.

Euer Raphiarts
 
OK, ich muss es jetzt mal klarstellen, Nelly bekommt kein kein Kind MEHR! ;)

Aber ich finde es schön, dass du so heiß spekulierst :D
EIN BABY!!!!!! Also, damit habe ich jetzt überhaupt nicht mehr gerechnet:eek:, reingefallen! Aber das hätte ich mir ja eigentlich denken können.:lol: - Und die Idee mit dem Roboter finde ich einfach klasse, ich hab gedacht es sei ein Klon von Andre´...Wieder mal spannend, was mir an deiner Geschichte so gefällt...sie ist so unvorsehbar...so unberechenbar, verstehst du was ich meine????

Lieben gruß
mimave
 
Wow, mal wieder ein Cliffhanger, sooooo gemein! %)%)%)

Wie immer ein unglaublich spannendes "Ende" der Staffel, ich freue mich so für Rüdiger, dass er ein Baby hat! =) (Auch wenn ich trotzdem immer noch sehr traurig über Nellys Tod bin....) Bin auch schon gespannt, wie du die Geschichte um Ronja weiterspinnst und was sie von Nelly vererbt hat!!

Meine Güte, dass Leopold das Land verlässt, während Annette da unten gefangen ist.... da hoffe ich doch, dass er es trotzdem aus der Ferne irgendwie schafft, ihr zu helfen... :(

Achso, und was ist eigentlich mit Manuela? Die hat man ja die letzten paar Folgen auch gar nicht mehr gesehen, ich hoffe doch, dass sie in der nächsten Staffel gleich wieder vorkommt und auch irgendwie, irgendwie das alles retten kann. ;) *hoff*

Bin also jetzt natürlich seeeeeeehr gespannt auf die 5. Staffel! :read:

Liebe Grüße
Lotusblüte :hallo:
 
Hey, ich wollte mal anfragen, wann's hier weitergeht.
Mein Computer fragt mich nämlich schon, ob ich auf das Thema überhaupt noch antworten will, weil es doch schon 84 Tage alt wäre...

Bitte hör nicht auf, klar, Sommerpause ist ja jedem genehmigt, aber so 'ne Story untergehen zu lassen im Gewühl der Stories, das wär falsch...
Also - schieeeeeeb - und bitte mach weiter. Auch ich hatte so 'ne burnoutsyndromähnliche Pause, aber mir war es wichtig, weiterzumachen!


LG
S.I.M.S.
 
Mannooo!!!!
Nochmal -schieeeb- das kann doch jetzt nicht das Ende sein!!
Bitte schreib doch wenigstens, ob du weitermachst.
Hier wartet jemand und das ist bestimmt nicht nur eine Person!

Hey Leute,

also, Raphiarts hört noch nicht auf.
Aber im Moment steht mein Umzug so gesehen vor der Tür und alles geht etwas drunter und drüber.
Aber die nächste Staffel ist schon fast zur Hälfte fertig.
Bitte nur noch ein wenig Geduld. Ich weiß nicht wie lange es noch dauern wird, aber es geht sicher bald weiter.

Gruß
 
Schön, dass du dich gemeldet hast, Raphiarts!

Herzlichen Glückwunsch zum Award der kreativsten Geschichte, den hast du voll und ganz verdient!! :)

Deine Geschichte ist super, und ich freue mich schon auf die Fortsetzung....
Hoffentlich ist dein Umzug schnell vorbei und du kannst bald weitermachen. ;)

Liebe Grüße
Lotusblüte :hallo:
 
Ich warte auch schon sehnlichst auf die Fortsetzung.Aber du warst schon ein Monat nicht mehr on seh ich grade auf deinem Profil ,vielleicht hat das mit dem Internet noch nicht geklappt nach dem Umzug?
 
So Leute, nach einer halben Ewigkeit, bin ich wieder zurück im geregelten Leben.
Zumindest hoffe ich das.^^
Mein Studium hat begonnen und so langsam kehrt wieder Alltag ein und ich hab wieder mehr Zeit für meine Projekte.

Also freue ich mich euch mitteilen zu können, dass es mit Riverview im Dezember (vllt sogar früher) weiter gehen wird.
Leider muss ich alle Charaktere neu machen, da mein Sims sich nach diversen updates vollkommen verabschiedet hat, aber ich gebe mir wie immer Mühe meine Sims alle wieder so aussehen zu lassen, wie sie einmal waren.

Ich hoffe ihr seid wieder dabei, wenn die Gehimnisse in Riverview gelüftet werden ...

Gruß an alle
 
Ich bin dabei.
Ich bin wirklich froh, dass du so sehr an deiner Story hängst, dass du sie nicht einfach liegenlässt. Ich kenn das ja, auch bei mir war jetzt eine Ewigkeit lang Pause. Heute kam dann das neue Kapitel. Ich bin erleichtert, die Kurve gekriegt zu haben ;)
Ich freu mich, wenn du jetzt wieder regelmäßig was postest, deine Story is einfach zu schön, um sie aufzugeben ;D

Also... ich lese weiter und kommentiere.

LG
S.I.M.S.
 
Er lebt! :D :lol:

Ich freue mich sehr, dass du zurück bist, Raphiarts, und dass du wieder mehr Zeit zum Schreiben hast. :)

Es wäre wirklich super, wenn Riverview weitergeht, ich bin definitiv dabei und lese hier weiter. :D

Liebe Grüße, :hallo:
Lotusblüte
 
Ich freue mich auch schon richtig und bin deshalb auch fleißig am Schreiben. Die Hälfte der Staffel ist fertig geschrieben.
Ich hoffe die Geschichte wird euch auch dieses Mal gefallen, auch wenn die Story etwas abgedreht ist.^^
Und für alle, die Lust auf mehr haben, arbeite ich zur Zeit an einem Konzept für einen Nachfolger... andere Stadt, neue Story, aber im ähnlichen Stil. Und wer weiß, vielleicht findet sich der eine oder andere Riverview-Charakter darin wieder.

Gruß Raphiarts
 
Riverview- Staffel 5

Ein halbes Jahr lang ist es hier ruhig geworden um die Geheimnisse aus Riverview. einige haben wohl schon geglaubt, dass es nicht mehr weitergehen würde, aber die kann ich beruhigen. ;)



Denn Riverview geht in die 5. Staffel und zwar geht es los ab dem:


30.11.2010

Mit dabei sind wieder die alten Charaktere mit neuen Problemen und neue Gesichter mit düsteren Geheimnissen...

Und um die Wartezeit noch etwas zu verkürzen, hier schon mal ein paar Bilder zum warm werden. :)






Ich hoffe ihr seid auch diesmal weiter mit dabei!


Euer Raphiarts


 
Zuletzt bearbeitet:
5x01: Tu m’as promis



Es waren zwei Jahre vergangen seitdem Laura Ewert den Menschen in ihrem Land ein Versprechen gegeben hatte. Damals hatte sie gesagt, sie würde einiges verändern, zum Guten wenden; dieses Land wieder zu einem Strahlenden Stern zu machen. Ja, Laura Ewert war ambitioniert gewesen dieses Ziel zu erreichen. Doch zwei Jahre nach ihrer kleinen Rede auf dem Rathausplatz von Riverview, sah die Welt ganz anders aus…



„Frau Präsident …“, begann Simon Smolmak langsam und lächelte schwach. Doch es war kein höfliches, nettes Lächeln, eher ein schmunzelndes, seinen Ärger überspielendes Lächeln.
„Sie wissen, was heute Morgen passiert ist. Und ich glaube, dass es Sie mehr beunruhigen müsste als mich.“



Laura Ewert, die ihm gegenüber saß versucht sich ihre Anspannung nicht anmerken zu lassen und antwortete in ihrer gewohnten, eisernen Weise:
„Wir haben alles im Griff.“



„Alles im Griff? Wir haben die Bundesstaaten Wasimgton und New Sorg verloren. Das wären dann schon einundzwanzig … Sagen Sie, was verstehen Sie unter im Griff haben? Ist es nicht so, dass die vereinten Nationen gerade Raketen auf uns richten?“ Simon sah seinem Gegenüber tief in die Augen.
„Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet. Glauben Sie mir, ich habe nicht vor noch mehr landesteile an die demokratische Regierung zu verlieren.“



„Dann tun Sie endlich etwas! Mit Verlaub, aber in den letzten Zwei Jahren haben wir kontinuierlich an Macht verloren. Eine Stadt nach der anderen, ganze Landkreise und seit einigen Monaten ganze Bundesstaaten. Ich weiß einfach nicht, worauf Sie ihren Erfolg stützen. Sie haben mir etwas versprochen…“
Laura stand auf.
„Ich weiß. Es tut mir Leid, aber wir konnten Sie nicht finden.“



„Es ist nur ein Kind! Es kann nicht so schwer sein es zu finden. Sie haben mir das Kind versprochen und ich Ihnen dafür die Waffen. Aber ich kann mein Projekt nicht ohne das Kind abschließen!“
Laura war innerlich verzweifelt. Ihr war klar, dass diese Machtübernahme alles andere als einfach gewesen war. Zwei Jahre lang war sie nun an der Macht, immer mit der Gefahr lebend, dass ihr aufgebautes Terrorreich nicht jeden Moment in sich zusammenbrach. Diese verfluchte westliche Welt hielt ihre Waffen und Armeen bereit. Und sie wusste, dass sie nicht mehr lange warten würden und ihre Drohungen wahr machen würden. Aber noch hatte sie nicht verloren.
„Das ist alles seine Schuld…“
„Was meinen Sie?“ Simon stellte sich neben sie.



„Leopold von Werken. Er und seine Rebellen haben mir alles kaputt gemacht.“
„Das ist Ihr Problem. Mein Problem ist, dass ich meine Forschungsarbeit nicht beenden kann ohne dieses Kind. Sein genetischer Code ist das Schlüssel für die Perfektionierung der Androiden.“
Simon hatte langsam kein Verständnis mehr für die Unfähigkeit der Präsidentin. Aber er verstand auch, dass sie sich in einer schwierigen Position befand. Sie war der einzige feste Stein in einem System, das wackelte. Wem konnte sie noch trauen? Ihr eigener Stab hatte vor einigen Monaten versucht sie zu ermorden. Und gestern Abend erst hatte man ihr erneut nach dem Leben getrachtet. Doch ihre Leute hatten es verhindert und dabei einen außerordentlichen Fang gemacht.
„Wir haben gestern die Anführerin der örtlichen Rebellen festnehmen können.“



„So?“
„Simon, glauben Sie mir, ich finde das Kind. Denn ich glaube sie weiß wo es ist.“
„Das hoffe ich für Sie. Denn so langsam läuft uns die Zeit davon. Diese Rebellin sollte besser kooperieren. Wir brauchen die Informationen.“
„Ich denke jedoch nicht, dass sie es uns sagen wird.“
Simon sah die Frau verwirrt an.
„Was? Aber …“
„Ich habe eine Entscheidung gefällt. Es ist an der Zeit, dass ich energischer gegen diese Rebellen vorgehe. Ich hatte immer Angst, dass unsere Leute nicht kämpfen würden, schließlich sind es ja unsere Bürger, unsere Brüder und Schwestern, die auf der anderen Seite stehen. Aber ich glaube, es geht nicht anders. Ich werde die Rebellen bekämpfen mit allen Mitteln. Und ich beginne mit der Exekution der Anführerin. Öffentlich.“



„Das kann nicht Ihr Ernst sein… Das bedeutet Bürgerkrieg.“
„Ja, und ich hoffe, dass wir alle von Ihnen ausrotten. Ich wollte diesem Land helfen, so rein und stark zu werden wie es sein soll. Wenn sich jemand in unseren Weg stellt muss er mit dem Tod rechnen.“
Simon sah eine Entschlossenheit im Gesicht der Frau, wie er in den letzten zwei Jahren oft vermisst hatte. Womöglich wandelte sie sich jetzt wirklich.
„Ich hoffe Sie haben Erfolg. Sagen Sie, wer ist diese Anführerin? Kenne ich sie vielleicht?“
„Ich weiß nicht, aber sie heißt Silke Obermeier. Und heute ist ihr letzter Tag auf Erden.“


Ja, Laura Ewert machte Versprechen. Und obgleich sie nicht besonders gut darin gewesen war diese einzuhalten, war sie voller Euphorie es dieses Mal besser zu machen. Ja, dieses Mal würde sie ihr Versprechen nicht brechen.



„Waffe ist ausgerichtet. Kamera läuft.“, sagte der Soldat am PC und nickte Laura Ewert zu. Die sah zufriedenen Blickes durch das Panzerglas auf das armselige Wesen, das auf dem Stuhl saß. Gleich würde der jämmerliche, schwache und alte Körper zusammenzucken, ausbluten und leblos im Stuhl verharren.



„Sie haben noch ein letztes Wort, Frau Obermeier.“, sagte Laura durch das Mikrofon.
„Fahren Sie zur Hölle!“



Damit besiegelte Silke ihr Schicksal.



„Feuer!“
Der Schuss fiel, Blut spritzte und ein kläglicher Schrei ertönte. Dann war es ruhig.



Silke Obermeier war erschossen worden. Live vor der gesamten Welt …




Jakob Winter zuckte angewidert zusammen während Susanne sich die Augen zuhielt. So etwas Grausames hatten sie dieser Regierung nicht zugetraut.



Riverview hatte sich verändert. Aus dem schönen, grünen Städtchen wurde ein Ort des Bösen, der Unterdrückung und des Todes. Kaum jemand traute sich unbehelligt auf die Straße, und die, die es doch taten, waren sehr wachsam…



Rüdiger hörte jemanden schluchzen. Er sah auf die Uhr. Gleich würden sie wieder patrouillieren. Er musste nach Hause. Gerade, als er gehen wollte, hörte er das Schluchzen erneut. Er stutzte, als er eine Frau in einer engen Gasse weinen sah.



„Stimmt etwas nicht?“, fragte er und ging auf die verängstige Person zu.
„Ich .. ich komme schon klar.“, sagte sie in einem leichten, französischen Akzent.
„Sind Sie sicher? Ich meine, sie sehen schlecht aus… äh … ich meine traurig. Nicht schlecht. Sie sind hübsch… äh … sehen gut aus, von den Kleidern.“
Die Frau fing während des Weinens leicht zu lachen an und lächelte Rüdiger an.



„Schon gut … ich .. ich bin nur so durcheinander…. Tut mir leid…“
„Vielleicht kann ich Ihnen helfen. Aber, kommen sie. Ich muss nach Hause, mein Kind ist allein. Ich habe heiße Schokolade zu Hause. Das wird Ihnen gut tun, das verspreche ich Ihnen.“
„Danke …“ Die Frau überlegte kurz, sah aber dann dieses naive, runde Gesicht und nickte schließlich.
„Ich wohne gleich um die Ecke.“



Ja, wir all versprechen Dinge. Und wenn wir sie halten wollen, müssen wir einiges aus Spiel setzten. Doch die Frage bleibt, ob wir das Spiel gewinnen können …

 
Zuletzt bearbeitet:
Uuuh, da muss sofort ein Kommi her! :D
Ich war ja länger nicht mehr online, deshalb habe ich das Kapitel erst jetzt gesehen. Ich freue mich riesig, dass es endlich weitergeht! :D Also willkommen zurück. Diese Staffel wird bestimmt spannender als alle zuvor. Schliesslich geht es jetzt nicht mehr «nur» um das Schicksal von ein paar Menschen, die (mehr oder weniger :D) friedlich in einer Kleinstadt leben, sondern um eine ganze Nation, vielleicht sogar um die Welt.
Bürgerkrieg… Oh-oh. Hoffentlich nicht! Was ist nur aus meinem geliebten Riverview geworden? :( Und Silke wurde einfach umgebracht?! :heul:
Ich hoffe, es geht schnell weiter… Jemand muss doch dieses Chaos auflösen und Riverview wieder zu einem schönen, sorgenfreien Ort machen!

LG :hallo:

PS: → *klugscheiss* → Im Titel hat sich übrigens noch ein Fehler eingeschlichen: Es müsste «Tu m’aS promis» heissen. :)
 
Schön, dass dir der Anfang gefällt. Und ich hoffe man sieht nicht zu sehr, dass es andere Sims sind, als in den Staffeln davor.

Ομνικρον;3985963 schrieb:
Was ist nur aus meinem geliebten Riverview geworden? :( Und Silke wurde einfach umgebracht?! :heul:
Ich hoffe, es geht schnell weiter… Jemand muss doch dieses Chaos auflösen und Riverview wieder zu einem schönen, sorgenfreien Ort machen!

Silke ist tot, ich hab auch lange überlegt ob ich sie wirklich sterben lassen soll, aber um die Grausamkeit der Präsidentin besser zu verdeutlichen, war es ein guter Schritt.
Im Moment bin ich dabei das Ende zu schreiben und habe mich noch nicht entschieden ob es ein gutes oder ein schlechtes Ende geben wird. :D

Mal sehen, was sich so ergibt.

LG Raphiarts
 
5x02: Enttäuschungen



Wir sind alle nur Menschen. Und Menschen machen Fehler, sie tun schlechtes, sie verhalten sich falsch und enttäuschen uns. Und es ist umso schlimmer, wenn wir nichts dagegen tun können. Ja, manchmal können wir nur daneben sitzen und zusehen, wie alles vor die Hunde geht, obwohl wir doch so gerne etwas ändern wollen würden.

„Es ist falsch, was hier passiert.“



„Ich weiß, Jakob.“, sagte Susanne Winter und rührte den Teig weiter.
„Wie lange sollen wir das noch mitansehen? Ich würde ja was tun, aber … mir sind einfach die Hände gebunden. Ich bin doch bloß ein Mensch. Und jetzt das…“ Jakob schaltete den Fernseher aus und nahm einen Schluck seines Drinks.
Es war zehn Uhr morgens, Jakob hatte noch nichts gefrühstückt, er hatte auch wenig geschlafen. Wenn er darüber nachdachte, hatte er die letzten zwei Jahre kaum gefrühstückt und nur sehr wenig geschlafen. Er erinnerte sich nicht an eine Nacht, die er seelenruhig durchschlafen hatte können. Aber wollte er das überhaupt? Brachte es denn irgendetwas?



Er war nur froh, dass er noch Susanne hatte. Sie hatte ihm beigestanden, war bei ihm geblieben, nachdem er seinen Vater und Manuela verloren hatte. Gut, so wirklich konnte man das nicht vergleichen. Sein Vater war tot, Manuela nur auf der falschen Seite. Aber genau das machte sie zum Feind und damit war sie tot für ihn. Ja, Manuela Berg hatte sich mit dem Feind eingelassen. Sie hatte es nicht geschafft sich gegen die neue Regierung zu stellen. Sie hatte ihn enttäuscht.
„Hör zu Jakob …“ Susanne ließ die Kochutensilien liegen und ging zu ihrem Exmann. Alles in ihrem Kopf begann sich zu drehen. Es ging nicht mehr. Bis hier her und nicht weiter.



„Ich gehe. Ich kann das hier nicht mehr. Lass uns bitte gehen.“
„Susanne! …“ Jakob sah seine Mitbewohnerin ungläubig an.



„Bitte du nicht auch noch.“
„Jakob, schau dich um. Riverview, dieser Staat, das gesamte Land, wir sind dem Ende geweiht. Die vereinten Nationen haben ihre Raketen auf uns gerichtet. Ich … ich kann das nicht mehr. Ich will fliehen.“
„Das … das kannst du nicht ernst meinen. Das ist unsere Heimat. Unser Leben.“



„Ein Leben, das vor zwei Jahren zu Ende gegangen ist. Und glaub mir, Jakob noch mal zwei Jahre in dieser Hölle halte ich nicht aus. Weißt du wie es ist nicht mehr arbeiten zu dürfen, es macht mich wahnsinnig. Und ich habe Angst. Große Angst.“
„Du hattest die Wahl, Susanne. Und wir beide haben uns dazu entschlossen gegen diese Regierung zu protestieren, unsere Arbeitskraft zu verweigern. Ich hätte die ganze Stadt in das neue Reich der Präsidenten umbauen dürfen, sie hat mir die besten Jobs der Welt angeboten, aber ich wollte nicht. Wir wollten nicht.“
„Nein. Du! Du wolltest nicht! Du hast mir keine Wahl gelassen. Aber jetzt, da kann ich nicht mehr. Ich muss hier weg. Endgültig weg…“



Jakob sah ihr tief in die Augen. Und ja, da konnte er es sehen. Furcht, blanke, pure Furcht. Und er wusste dass er sie nicht aufhalten konnte. Susanne würde gehen. Und er konnte es ihr nicht einmal übel nehmen.
„Ich … ich muss … ich brauche frische Luft.“ Damit rannte Susanne aus dem Haus und Jakob schüttelte erschöpft den Kopf.



Er hatte es doch gewusst, dass es so weit kommen würde. Er war naiv gewesen. Susanne war eine starke Frau, aber nicht so stark für diese Gesamtsituation. Vielleicht war es das einzig Richtige, was sie tat.
Und während Jakob so da saß, vor dem abgeschalteten Fernseher und versunken in seinen Gedanken, wurde ihm eines klar: Er war allein. Vollkommen allein. Susanne war nie ein Ersatz für Manuela gewesen, obwohl er sich das immer einreden versuchte. Trotzdem hatten beide etwas gemeinsam: Sie hatten ihn beide enttäuscht.



Ja, wir sind alle nur Menschen. Und es sind gerade die Fehler, die uns zu dem machen, was wir sind. Die uns zeigen, was in uns steckt und zu was wir fähig sind. Dennoch müssen wir einsehen, dass wir nicht sehen können, was in anderen vorgeht. Und auch wenn wir glauben die Personen zu kennen, die mit uns leben, müssen wir einsehen, dass wir doch gar nichts über sie wissen…




Susanne betat das Büro und schloss die Tür hinter sich.



„Da bist du ja, mein Schatz.“, sagte der blonde Mann und kam auf sie zu. Dann nahm er sie in den Arm und küsste sie zärtlich auf die Stirn.



„Ich hab es Jakob gesagt. Ich werde fliehen, so wie du es willst.“
„Sehr gut. Du wirst es nicht bereuen. Oh Gott, ich liebe dich … ich liebe euch beide…“



Damit küsste er Susanne zärtlich und streichelte ihren Bauch …
 
Ein weiterer stiller Leser meldet sich :)

Ehrlich, Riverview ist mit die beste Fotostory, die ich je gelesen habe, unglaublich fesselnd und sehr gut geschrieben! Ein RIESEN Kompliment, die Story, die Charaktere, dein SChreibstil, deine Ideen und alles sind wirklich toll. Ich kann es kaum erwarten, weiter zu lesen! Wirklich schade, dass das die letzte Staffel ist...

und noch eine Frage hätte ich: wie machst du diesen Effekt bei den Bildern der letzten Folge?
 

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