Der Irak-Krieg und seine Folgen

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    Stimmen: 105 16,1%
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    Stimmen: 546 83,9%

  • Umfrageteilnehmer
    651
Lieber Wolf, auch hier schließe ich mich allen Vorrednern an und wünsche viel Kraft, Geduld und das Du Deine Ausdauer wie Kampfkraft einsetzt - hier hast Du das bisher täglich bewiesen und wirst es auch später hier und anderswo täglich immer und immer wieder beweisen! ;)

Leam schrieb:
Irgendwie ist die Verzweiflung zu dem Thema über mir zusammengebrochen.
Ach Leam, es hätte noch schlimmer kommen können indem man Dich gefragt hätte, wer zum Teufel ist Saddam oder regiert nicht noch Pappa Bush? :naja:
Wie viele Gäste/Zuhörer/Teilnehmer waren bei Deinem Beitrag? Wie viele haben Dir am Ende gratuliert oder applaudiert, weil sie zugehört und verstanden haben? Sowas macht man nicht an einem negativen Punkt fest, halte Dich an die Mehrheit und was Du den Abend an Überzeugung wie Wissen übermittelt hast - nur das zählt. :) Frust kommt vor, vergeht aber auch genauso schnell wieder weil Du irgendwann merkst, das nicht alle Menschen der gleichen Meinung sein müssen und auch nicht den selben Wissensstand haben - Gott sei dank! Wie hier schon erwähnt, was wäre die Welt langweilig. ;)
 
Tweeny schrieb:
Ach Leam, es hätte noch schlimmer kommen können indem man Dich gefragt hätte, wer zum Teufel ist Saddam oder regiert nicht noch Pappa Bush? :naja:
Gut, aber dann hätte ich wenigstens sicher gewusst: "ach schau an, ein Idiot". :D
Tweeny schrieb:
Wie viele Gäste/Zuhörer/Teilnehmer waren bei Deinem Beitrag? Wie viele haben Dir am Ende gratuliert oder applaudiert, weil sie zugehört und verstanden haben? Sowas macht man nicht an einem negativen Punkt fest, halte Dich an die Mehrheit und was Du den Abend an Überzeugung wie Wissen übermittelt hast - nur das zählt. :)
Ja du hast ja Recht, ich fange mich auch wieder und es macht mir auch zuviel Spaß darüber zu reden als das ich mich langfristig entmutigen lassen könnte ;)
 
Es läuft wohl im Augenblick gar nicht so gut bei meinen amerikanischen Freunden.
Die exorbitanten Kosten für den Irak-Einsatz haben die US-Armee in eine tiefe finanzielle Krise gestürzt. Die für das laufende Jahr vorgesehenen 168 Milliarden Dollar reichen bei weitem nicht, um die laufenden Kosten und die zusätzlichen Ausgaben für die Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan zu decken. Nach einem Bericht des «Wall Street Journal» fehlt den Soldaten Ausrüstung in einem Gesamtwert von 56 Milliarden Dollar.
http://www.netzeitung.de/ausland/473224.html

und in "Gottes eigenem Land" macht sich der Herr auch ein wenig dünn
US-Konjunktur schrumpft
http://www.n-tv.de/741459.html
Die Erdöl produzierenden Länder haben ihre Dollar-Position auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren zurückgefahren.
http://www.ftd.de/politik/international/140363.html

Für neue Abenteuer sollte da eigentlich kein Platz sein. Aber bei dem angeschossenen Cowboy bin ich mir leider nicht sicher.

Die verteilen ja schon wieder etwas, daß ihnen nicht gehört (und hoffentlich nie wieder in ihren Einflussbereich fällt).
US-Konzerne ersehnen auf Kuba das baldige Ende der Ära Castro. IBM, Coca-Cola, Exxon & Co wollen Besitz im Milliardenwert zurückfordern - unter anderem Ölraffinerien, Plantagen, riesige Bergbauminen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,453296,00.html
 
Henry M. Broder - "Hurra, wir kapitulieren! Von der Lust am Einknicken"

Als wir vor kurzem im Religionsunterricht in der Schule, bei einem Referendar, ganz kurz und sehr oberflächlich auf den "Nahost Konflikt" zu sprechen kamen, empfahl uns besagter Referendar, mal etwas von Henryk M. Broder zu lesen, vielleicht sogar sein Buch "Hurra, wir kapitulieren. Von der Lust am Einknicken".

Als ich das hörte, musste ich schon ein wenig stutzen, denn Broder ist mir nur oberflächlich als Journalist des Spiegel bekannt, der mitArtikeln, die sich zum größten Teil mit dem Judentum beschäftigen, oft aneckt bzw. provoziert.

Wikipedia sagt Ähnliches zu ihm.

Obwohl ich mich mit diesem Thema schlecht bis gar nicht auskenne, finde ich es ziemlich falsch, unwissenden Schülern das Buch von Herrn Broder zu empfehlen, was meiner Meinung nach eher für Leute geeignet ist, die sich gut mit der Problematik auskennen.

Würde jemand wie ich, der so gut wie kein Hintergrundwissen dazu hat, diese Buch lesen, würde man doch schnell Gefahr laufen, sich der Meinung Broders anzuschließen, ohne diese überhaupt zu hinterfragen, oder anzuzweifeln.
Außerdem erinnert mich der Schreibstil von Herrn Broder, von dem man z.B. in diesem Essay einen kurzen Eindruck bekommen kann, irgendwie ein wenig an Angstschürung. (?)

Ich bitte um Verbesserungen.:)

Dazu wäre es für mich noch sehr hilfreich, wenn man mir ein Buch, oder Ähnliches empfehlen kann, das hilft den "Nahost Konflikt", den "islamische Welt gegen den Westen Krieg", oder wie es auch immer genannt wird, ein wenig besser in den Ansätzen zu verstehen. Denn in den Nachrichten erfährt man natürlich einiges, aber meistens verstehe ich nicht, warum es überhaupt so weit kommt, wer Schuld ist, wer wo seine Finger im Spiel hat, was das alles mit der Ölversorgung zu tun hat, wie "der Westen" am besten reagiert ob es evtl. Lösungsansätze gibt usw..
Ich weiß auch gar nicht, wo ich anfangen soll; vielleicht erstmal betrachten, was alles in der Vergangenheit passierte, was der Islam überhaupt ist (aber wo gibt es eine möglich objektive (?) Erklärung?), oder wo auch immer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Felina schrieb:
Ich bitte um Verbesserungen.:)
Aber nicht doch, du hast völlig recht. :) Broder ist nicht gerade für seriösen Journalismus bekannt.

Vielleicht hilft dir was vom Altmeister Peter Scholl-Latour?
 
Danke. :)

Habe gerade mal den Wikipedia Artikel zu Peter Scholl-Latour überflogen, hört sich ja nicht schlecht an. Werde mal schauen, was sich da am besten anbietet.
Ich denke nur, dass es wahrscheinlich am besten ist, wenn man sich nicht auf eine Person festlegt, sondern von verschiedenen Autoren etwas liest, was sich aber bei diesen Themen bestimmt nicht leicht gestaltet, da es anscheinend doch recht viele gibt, die sehr umstritten sind. (?)
 
JeWnS schrieb:
Vielleicht hilft dir was vom Altmeister Peter Scholl-Latour?
Dessen Bild im Wörterbuch ja gleich neben objektivem Journalismus auftaucht :ohoh:
 
JeWnS schrieb:
Hab ich nicht gesagt, nur, daß er lange im Geschäft ist. :D
Das war Hitler auch...

ups das klingt ja als würde ich die beiden vergleichen. Ich meinte natürlich, dass jemand der etwas lange tut lange noch nicht das richtige macht :)
 
Bist du dir da sicher? Ich meine es lesen ja doch einige Leute hier im Forum. Evtl. sollte ich es ein drittes Mal erklären, nur um sicher zu gehen :)
 
Mir ist schon klar, dass ich kaum eine Quelle finden werde, die mich total objektiv informiert und bei deren Nutzung ich mir keine Gedanken darüber machen muss, ob es denn wirklich alles so ist und stimmt, wie es dargestellt wird.

Ich habe mal eine grobe Liste aller Fragen zusammengestellt, die mir im Bezug auf z.B. die täglichen Nachrichten einfallen, was ich nicht verstehe usw..
Angefangen z.B. bei "Was ist eigentlich Kapitalismus etc.?", über "Wofür stehen unsere Parteien eigentlich, wie sind sie entstanden, wer wählt sie hauptsächlich?"; "Wie kommt es zu unseren heutigen Problemen?" ;"Wie ist es in anderen Staaten Europas?" ; "Wieso ist Bush eigentlich der Buhmann?"; "Was macht er alles falsch?"; "Was ist da eigentlich los in den USA?"; "Wer hat wo seine Finger im Spiel, wie sind die Länder untereinander verbündet?"; bis hin zu "Was ist und sagt denn der Islam?" ; "Wie leben die Menschen dort, wie ist das Verhältnis von Staat und Religion?"; "Wie weit erfahren die Menschen dort überhaupt, was in Europa passiert?" und "Wie läuft das denn da in Russland?".
Da mein Großvater ehemaliger Geschichtslehrer ist, sehr viel Zeitung liest, sich das "ganze politische Vorgehen" in der Welt schon seit er jung ist anschaut und ein sehr, sehr breites Allgemeinwissen hat, haben wir ausgemacht, dass er mal versucht mir ein paar dieser Fragen und vor allem Zusammenhänge, zu verdeutlichen bzw. zu erklären - also eigentlich ideal.

Das Problem sehe ich nur ein klein wenig darin, dass er natürlich auch eine eigene Meinung hat, sehr konservativ ist (die Leute aus der 68er Bewegung sind unser aller Unglück; extrem antikommunistisch; wenn schon, eher pro CDU/CSU; gegen SPD, Grüne, PDS usw; ziemlich katholisch; pro Papst; faz und Die Welt Leser; "die Emanzipation ist mitverantwortlich für die heutige schlechte Situation"; zu starker Individualismus...)

Wenn ich das so schreibe, hört sich das an, als wäre er der erzkonservative CDU Wähler, der mir alles etwas verdreht darstellt - dem ist nicht so das , trotzdem kommen in jedem unserer Diskussionen mindestens einmal die bösen 68er vor, die mit der Mao Bibel durch die Straßen rannten, den Leistungsdruck in der Schule abschaffen wollten, barfuß zum Abitur kamen usw.

Aber nicht, dass hier gedacht wird, er wäre ein alter Nazi oder so, dem ist auf gar keinen Fall so, ich habe nur versucht seine (leichte) politische Einstellung zu zeigen. Außerdem durfte er als Lehrer ja auch nicht erzählen, was er meinte bzw. für richtig hielt.;)

@Hoschi: Danke.:)
Das Thema "Kreuzzüge" werde ich auch nochmal mit ihm bereden, allerdings hat mein Großvater schonmal angedeutet, dass man nicht vergessen dürfe, dass auch die Araber noch vor den Kreuzzügen der christlichen Welt "etwas gemacht haben", deshalb denke ich, dass das von dir gezeigte Buch dazu einen Gegenpol bilden wird, ganz interessant.
Er sagt auch immer, dass man den ganzen "Nahost Konflikt" gar nicht verstehen kann, wenn man nicht sehr weit in die Geschichte zurückgeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Felina
habt ihr kein Lexikon zu Hause. Damit liesen sich Fragen zu Begrifflichkeiten oder geschichtlichen Entwicklungen schon einmal beantworten. Wenn der Brockhaus auf meinem Laptop funktionieren würde, könnte ich dir schon ein paar objektive Aussagen zusammensammeln, aber leider will der nicht mehr starten.
 
Zu der Situation in Palästina. Ich glaube ich würde mir fast wünschen, dass es zu Neuwahlen kommt und die Hamas sowohl die Präsidentenwahl als auch die Parlamentswahl gewinnt, denn dann gerät sie wirklich in Zugzwang. Sie kann die Misstände, dann nicht mehr auf den internen Machtkampf schieben, sondern ist zu einer wirklichen Lösung gezwungen, was bedeuten würde das Existenzrecht Israels anzuerkennen.
 
Das wird einen Bürgerkrieg zwischen Hamas und Fatah werden, den die Israelis nach Kräften schüren werden. Denn solange die sich gegenseitig umbringen sprengen sie keine Busse in die Luft.
 
Ist das Thema ernst? Ich behaupte inzwischen sogar das Thema ist durch.

Wenn wir ehrlich sind, kann man die jetzigen Aktionen nur noch ganz gering mit dem Irakkrieg in Verbindung bringen und erst Recht nicht als Folge dessen hinstellen. Denn als Folge betrachtet man eigentlich etwas, dass im direkten kausalen Zusammenhang geschieht und ich persönlich bezweifle, dass der Krieg im Nahen Osten im Zusammenhang mit dem Irakkrieg steht.

Davon abgesehen haben wir nicht rumgespamt und sind sogar ernst geblieben. Falls du zweifelst lies dir unsere Post einfach noch mal durch. Wenn du es dann noch nicht hast, lies sie nochmal durch.
 
Auch wenn es bekannt ist, man muss immer wieder darauf hinweisen. So sieht die "gelebte Demokratie" aus.
"Keiner wird zur Verantwortung gezogen"
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24241/1.html

Und weil das im Irak ja wunderbar funktioniert wird die nächste Saat gelegt
Afrikanische Spiele
Frankreich, USA und China und der rohstoffreiche Kontinent.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24220/1.html

ergänzend dazu noch ein Artikel über deutsche Interessen
http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/56671?PHPSESSID=ou92nbuk94cl6l976md5jq2790
 
Ich finde vor allem die Rolle von China in Afrika sehr interessant, denn sie brauchen weder eine schlechtes Gewissen wegen ihrer kolonialistischen Vergangenheit zu haben, noch brauchen sie sich ein humanitäres Deckmäntelchen umzulegen. Sie können rein nach ihren persönlichen Interessen handeln und ihnen können die örtlichen politischen Verhältnisse egal sein. Weil auch niemand erwartet, dass die Chinesen sich für etwas anderes als ihre eigenen Interessen interessieren.
 
Ich lese interessiert mit und der Weihnachtsstress packt einem auch, obwohl man sich dem so dermaßen entziehen möchte. :naja: Aber ein wenig zu posten habe ich auch noch. Bush meint ja, seine Truppen weiter aufzustocken. In den Nachrichten habe ich leider nicht mitbekommen, wozu das gut sein soll und wie das am. Volk dazu steht. Aber man erkennt auch, dass bevor er seinen Hut nehmen wird, noch einiges vor hat und beruhigend ist das wirklich nicht, sollte es sich dabei um den Irak handeln - für das arme Volk schon gar nicht. :rolleyes:

Denn..
Fast 1000 Angriffe pro Woche
(Die Presse) Aus einem Pentagon-Bericht: Die Sicherheitslage im Irak hat sich weiter verschlechtert. Die Zahl der Anschläge ist gestiegen .. alleine im letzten 1/4 Jahre gab es so viele Anschläge wie nie zuvor. Die am. Truppen geraten immer mehr ins Visier und sie werden sich über Bush's nächste Amtshandlung (s.o.) sicher freuen.

US-Militärs rebellieren gegen Bush-Pläne
(Spiegel) Heftiger Streit zwischen der Bush-Regierung und ranghohen Militärs: Das Weiße Haus will bis zu 30.000 zusätzliche Soldaten in den Irak schicken - Pentagon-Vertreter halten dies für eine viel zu gefährliche Strategie. US-Bürger stellen der Irak-Politik ein vernichtendes Zeugnis aus.

Immer weniger Geld für immer mehr irakische Flüchtlinge
(Telepolis) Obgleich die Zahl der Vertriebenen im Irak und im Ausland anschwillt, versiegt die internationale Hilfe.

Gefoltert und entrechtet - Gefangene des US-Militärs im Irak
(Freace) Eigene Staatsangehörige nicht sicher! Ein Artikel der New York Times vom Montag beleuchtet einmal mehr, wie es um die "Demokratisierung" des Iraks - hierzu gehört ohne jeden Zweifel auch Rechtsstaatlichkeit - bestellt ist. Ein US-Staatsbürger ist demnach im April dieses Jahres von US-Soldaten gefangengenommen und erst über drei Monate später wieder freigelassen worden. In dieser Zeit war er praktisch völlig rechtlos und wurde gefoltert.

"Keiner wird zur Verantwortung gezogen"
(Telepolis) Wer nimmt denn nu freiwillig den schwarzen Peter? Der erst jetzt veröffentlichte Bericht eines britischen Diplomaten an der UN-Vertretung über die Kriegsvorbereitungen ist Anlass, über die Verantwortung für das Desaster im Irak nachzudenken.

US-Senator fordert 30.000 weitere Soldaten für den Irak
(Welt.de) Der republikanische Politiker John McCain macht sich während eines Bagdad-Besuchs für eine Ausweitung des Irak-Einsatzes stark.

Und hier noch was zu angeblichen Neuwahlen ..
Al-Qaida-Vize ruft zum Heiligen Krieg auf
(welt.de) In einer Videobotschaft fordert der stellvertretende Al-Qaida-Führer Ajman al-Sawahiri zu weiterer Gewalt auf. Außerdem spricht er sich gegen Neuwahlen in den palästinensischen Autonomiegebieten aus...

Iran fordert Uno-Sanktionen gegen Israel
(Spiegel) Der Iran hat den Uno-Sicherheitsrat aufgefordert, Israel für die "heimliche Entwicklung und den Besitz von Atomwaffen" zu verurteilen. Das Gremium konnte sich unterdessen nicht einigen, mit welchen Mitteln die Weltgemeinschaft Iran von seinem Atomprogramm abbringen soll.

Kann man dem Iran das verübeln? Ich denke nicht.

Und .. Hoschi, auch von mir dicke Gratulation zur 226. Seite (meine Güte nee, so viele Posts, so viele Seiten, so viele Emotionen und Gedanken)!!
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Zum Abschluss bleibt mir noch, allen hier ein friedliches, freudiges wie schönes Weihnachtsfest zu wünschen. Lasst es Euch gut gehen, mampft nicht so viel, das Hüftgold später wieder loszuwerden ist anstrengender als hier zu schreiben. :D
Also ... frohe Weihnachten Euch allen ..
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Tweeny
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DodotheGoof schrieb:
@Felina
habt ihr kein Lexikon zu Hause. Damit liesen sich Fragen zu Begrifflichkeiten oder geschichtlichen Entwicklungen schon einmal beantworten. Wenn der Brockhaus auf meinem Laptop funktionieren würde, könnte ich dir schon ein paar objektive Aussagen zusammensammeln, aber leider will der nicht mehr starten.

Ich habe mir die beiden Bände des dtv Weltatlas gekauft, zwar nicht unbedingt ein Buch zum durchlesen, aber gutm zum blättern und Stück für Stück lesen. Außerdem haben wir den Brockhaus und jetzt auch den Duden Geschichte zu Hause, auch sehr hilfreich.
Danke nochmal.:hallo:
 
Um nach langer Zeit auch mal wieder meinen Kommentar abzugeben ; - eine Aufstockung der US-Truppen hat natürlich auch positive Seite: Die Lage im Irak ist für die USA nicht mehr beherrschbar oder gar zu gewinnen. Was ein Abzug ohne strategische Planung bewirkt hat der Vietnamkrieg gezeigt.

Wenn dagegen die USA weitere Soldaten in den Irak schicken verändert alleine das weltweit die US-Politik und die Lage in der gesamten Region. Ob zum besseren oder schlechteren - das sei mal dahingestellt. Alleine die Nachbarstaaten sind davon betroffen. Iran, Israel - schon auf diese beiden Staaten wird sich ein Ende des Krieges auswirken.

Und dadurch, daß Israel betroffen ist, wird sich für viele andere Staaten sehr viel verändern. Bei einem eventuellen Zerfall des Irak natürlich viel mehr.


Auf jeden Fall ist es für die Bevölkerung im Irak mit Blut und Leid verbunden. Stellt sich die Frage, wieweit das mittlerweile noch von Bedeutung ist: Ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken als ohne Ende?


Für Deutschland geht es in der derzeitigen Situation nur darum, sich nicht ebenfalls in den Irakkrieg verwickeln zu lassen, "weil es das Transatlantische Bündnis erfordert".


@Hoschi
Gratulation zur neuen Seite! :)
 
Eigentlich haben die Amerikaner den Irak genau dort, wo sie ihn geopolitisch haben wollen: Als lokale politische Einflußgröße zerschlagen, ohne Aussicht sich im Hinblick auf die möglichst einträgliche Nutzung seiner naturgegebenen Reichtümer zu emanzipieren, für Jahre - möglicherweise Jahrzehnte - in einen Bürgerkrieg verwickelt, der jede Form außenolitischer Handlungsfähigkeit unterbindet und schließlich: der Zerfall des Landes in Einzelprovinzen (frei nach Bonaparte: Divide et impera !). Die Kurden, die im erdölreichsten Landesteil in der Region Kirkuk leben haben ja auch bereits verlauten lassen, man wolle zwar einen Bruch der Nation nicht aktiv betreiben, jedoch würde man sich Bestrebungen dieser Art auch nicht widersetzen. Im Klartext: es darf nicht der Eindruck entstehen, die USA betrieben nach der feindlichen Übernahme nun auch noch die Zerschlagung des Unternehmens mit anschließender Versilberung der Konkursmasse. Ein arabisches "Israel II", allerdings anders als erstgenanntes, mit den größten Ölreserven des Gesamt-Irak (und damit den größten der Region) wäre sicherlich eine verlockende Option für ein neues nahöstliches Wehrbauerndorf mit den USA als Schutzmacht.
 
Die USA haben dabei aber 2 Probleme.

In dem Bürgerkrieg stehen sie zwischen den Fronten. Die ständigen Verluste an Leuten und Material und die damit verbundenen Kosten werden innenpolitisch nicht mehr lang akzeptiert.
Anscheinend werden sie nie Ruhe haben, solang sie sich im Irak befinden.

Einen kurdischen Staat, wie auch immer der aussehen sollte, wird die Türkei niemals akzeptieren. Ob die USA bereit sind ihre Basen in der Türkei aufzugeben bzw. den strategischen Wert herunter zu fahren bezweifle ich dann doch. Beim Aufmarsch der US-Armee vor dem Krieg, hat die Türkei mit dem Verbot der Durchreise für US-Truppen demonstriert, daß sie bereit ist einen hohen Preis zu bezahlen.

Und der Iran dürfte auch einiges gegen einen Kurdischen Staat haben.

Schön mal wieder etwas von euch zu lesen.
 
@tomasu_san
Deine Einschätzung kann ich nicht teilen. Ich glaube nicht, dass die USA wirklich einen politischen Zerfall des Irak gewünscht hätten. Zum einem das schon von Hoschi angesprochene Kurdenproblem. Die Türkei will auf keinen Fall einen kurdischen Staat. Und die USA ist auf die Türkei als Verbündeter in dieser Region angewiesen.
Des weiteren hat die USA kein Interesse, dass sich die schiitischen Iraker und Iraner zu sehr annähern. Also muss man sicherstellen, dass sie politisch getrennt bleiben.
Nach meiner Einschätzung war die Erhaltung des Iraks immer das erklärte Ziel.
 
Saddam wird also hingerichtet. Innerhalb 30 Tagen nach Bestätigung des irak. Präsidenten kann und soll das Urteil vollstreckt werden. Wie man immer mehr mitbekommt, steht die Hinrichtung angeblich kurz bevor.

Habe ich schon erwähnt, das ich gegen die Todesstrafe bin? Mittlerweile verachte ich A. Schwarzenegger, der trotz der letzten schrecklichen Giftspritzenhinrichtung immer noch an diese festhält. Aber egal wie man einen Menschen hinrichtet - wer sind wir Menschen, das wir uns das Recht herausnehmen, über andere Menschenleben zu entscheiden und wird die irak. Welt durch die Hinrichtung tatsächlich besser werden? Ich denke nicht und wo bitte ist dann die "Erfolgsquote" für eine "Befriedung"? Schurkenbeseitigung ... wenn wir dabei schon mal sind ... fällt mir ein, dass George W. Bush von seinen eigenen Landsleuten in der Hitliste "Bad Guy 2006" als Bösewicht des Jahres gewählt wurde. Das schaffte selbst Osama Bin Laden (Immerhin Staatsfeind Nr. 1) nicht und Bush lobt derweil immer noch seine Irak-Strategie.

Verkehrte Welt! :naja:

Wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und bleibt gesund!!
 
Und mit der Hinrichtung von Saddam Hussein wird wieder alles offen sein.

Jede der beteiligten Seiten wird dieses Ereigniss für die eigenen Interessen ausschlachten. Und solange der Iran den Bürgerkrieg unterstützt, wir die gesamte Region keinen Frieden finden.

PoohBear
 
@PoohBear, ja, es ist wieder alles offen ... und ich stimme The Wolf absolut zu, dass wenn schon gemordert werden muss, nichts anderes sind die Vollstrecker für mich, es in DenHaag hätte entschieden werden müssen.

The Wolf, morgen wenn wir irgendwann wach werden, ist wohl alles "erledigt". Ich denke nicht, dass es vorläufig irgendwas an Selbstinszenierungen geben wird, wie bei Saddam's Verhaftung, denn dieses Schauspiel wird Geschichte schreiben - egal wie klein oder groß - und Bush wird als der Vollstrecker gesehen werden. Aber die großen Aufnahmen wie damals, die wird es nicht geben ... außer irgendein Beweis wie bei seinen Söhnen .. und das ist gut so.

Nicht auszudenken, wenn (wie ich Bush zugetraut hätte) alles am besten noch Live zu senden. *würg ... ich hoffe, die Amis haben an diesem "Spektakel" kein Mitspracherecht und "verkaufen" ihre "Friedenswünsche in alle Welt" ein wenig anders als sonst.

G.W. Bush ist sich nicht im klaren darüber, dass er dem Volk mit dem Tode Saddams keinen Gefallen tut - dafür ist er einfach zu bescheuert und ihm wohl auch egal, ob da noch ein wenig mehr Blut an seinen Händen klebt oder nicht.

Verdammt, ich hätte Hussein wie hier in einem anderen Thread schon vorgeschlagen, bei Wasser und Brot in einer Zelle verblöden lassen, wenn er es nicht eh schon ist. Aber immer so, dass er gesundheitlich alles länger übersteht, als er sich in seinen kühnsten Träumen hätte vorstellen können. Einen Strang? Wofür? 1000e von eigenen Landsleuten hat er um die Ecke bringen lassen, die schlimmsten Folterungen sich ausgedacht und doch hat er ein Recht auf Leben. Er bereut nichts, das machen andere auch nicht und regieren mit ihren blutenden Händen weiter, sie terrorisieren und halten die halbe Welt in Angst und Schrecken und das im Dauerzustand - da kräht kein Hahn nach!

Zitat - ARD: Nach Informationen von tagesschau.de wartet Haddad (Richter in Bagdad) zur Stunde zu Hause auf den Anruf des Premierministers, um anschließend zur Hinrichtungsstätte aufzubrechen. Auch einer der Anwälte Saddam Husseins sagte BBC News 24, nach seinen Informationen solle der ehemalige Diktator bei Tagesanbruch "als Geschenk für die Iraker" gehängt werden. Zitat - Ende!

Als Geschenk für die Iraker .... :naja: ... die Iraker (nicht alle, das weiß ich auch) werden ihren Dank rüberbringen .... somit mir das von PoohBear wieder einfallt ... "Ende offen"!
 
Zuletzt bearbeitet:
PoohBear schrieb:
Und mit der Hinrichtung von Saddam Hussein wird wieder alles offen sein.

Jede der beteiligten Seiten wird dieses Ereigniss für die eigenen Interessen ausschlachten. Und solange der Iran den Bürgerkrieg unterstützt, wir die gesamte Region keinen Frieden finden.

PoohBear
Was in schlecht unterrichteten Kreisen in Washington gerne propagiert wird, die Gleichsetzung von schiitischen Interessen mit iranischen, gilt vielleicht und in bestimmten Punkten stark relativiert für Teile der SCIRI, für die Sadristen gilt es nicht. Sie haben ihre eigene arabische, irakische Agenda.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24314/1.html
 
Ich denke dieser finsteren Gestalt weint niemand eine Träne nach, der bei klarem Verstand ist. Ob die Hinrichtung allerdings eine kluge Lösung war, steht auf einem anderen Blatt. Die Äußerungen der US-Repräsentanten zum Thema sprechen hierbei für das wahrhaft "tiefe Bedürfnis", die Situation im Irak (oder in der arabischen Welt) auch nur ansatzweise verstehen zu wollen:" Die Iraker finden Gründe für Anschläge, wenn Sie Gründe für Anschläge finden wollen", heißt es da sinngemäß. Ganz egal also, ob Hussein hingerichtet wird oder nicht. Alles klar ? Es handelt sich um Verrückte, die Gewalttaten verüben und ihre Kinder in lebende Bomben verwandeln, weil ihnen "danach ist". Das ist der ideologische Impetus, mit dem dieser Krieg begonnen wurde, der schon lange zum offenen Bürgerkrieg geworden ist. Die vermeintlich verrückte Gegenseite im klassischen Nahostkonflikt um Palästina hält man nunmehr seit 60 Jahren mit ähnlichen Pauschalaussagen (und milliardenschweren Rüstungsausgaben für Israel) in Schach. Meine Lieblingsaussage zum Thema ist dabei die von Aust-Intimus Broder, die Enteigneten sollten doch "zuerst mal eine Wirtschaft aufbauen, bevor sie an einen eigenen Staat denken könnten."
Diese Üble Melange aus Sattheit, Blasiertheit und moralischer Skrupellosigkeit ist die Wurzel des amerikanischen Scheiterns im nahen Osten. Vergessen wir nicht, daß Donald Rumsfeld Saddam Hussein erst als neuen Bündnispartner in Europa salonfähig gemacht hat, als dies politisch opportun erschien. Und, wenn schon von Zynismus die Rede sein soll: vergessen wir nicht, daß Bush Senior und seine Administration nach der Operation Desert Storm gleichfalls die Lösung "ein staker Mann am Euphrat" favorisierten. Nur leider fand der erhoffte Putsch innerhalb der Baath-Partei nicht statt. So blieb Saddam am Ruder und konnte den sich regenden Volksaufstand durch den Einsatz von Kampfhubschraubern (denen die Amerikaner kein Flugverbot erteilten, um das Parteiregime zu erhalten) niederschlagen.
 
Ich hab gerade gelesen, daß Saddam Hussein hingerichtet wurde.

Was Saddam Hussein gemacht hat, war furchtbar. Das ist außer Frage. Das ist eindeutig.

Daß die Todesstrafe nur aus Rachegründen gerechtfertigt ist - ebenfalls. Denn aus allen anderen Gründen ist es falsch. Ohne Wenn und Aber.

Die Todesstrafe an sich ist etwas, das falsch ist.
Aus moralischen Gründen - und zwar aus Sicht jeder Religion, aus jeder Sicht- und Denkweise, die aus Liebe zu allem und jedem aufgebaut ist.
Aus ökonomischen Gründen - in Demokratien kosten Berufungen, die Staatsanwälte und Richter, die aufgewendet müssten, mehr, als eine Haftstrafe, wo der Staat diese Haftanstalten und Gefängnisse mit günstigen Arbeitskräften, die ihre Arbeit zum Teil auch noch gerne machen, finanzieren kann.
Und aus politischen Gründen - es werden keine Märtyer geschaffen.


Und selbst die Gründe, die für den Staat Irak wichtig sind, sprechen dagegen. Denn ein lebender Saddam Hussein hätte den Staat in sich gefestigt. Durch den Haß, den ein lebender Hussein erzeugt. Oder auf seine Anhänger, falls er solche überhaupt hat. Denn die größte Gefahr für den Irak ist momentan sein Zerfall.

Übrigens - Saddam starb mit Worten des Islams auf seinen Lippen. Ein weiterer Grund für alle, die Haß auf die Amis, das Christentum und "die westliche Welt" an sich empfinden.

Wer also aus anderen Gründen als Rache glaubt, die Hinrichtung rechtfertigen zu können, der ist sich vermutlich der Konsequenzen in keiner Weise bewußt.

Und wenn derjenige gar der christlichen Religion ist - oder "der Führer" einer Demokratie wirft das ein bezeichnendes Licht auf denjenigen. Und letzten Endes auch auf den jeweiligen Staat.

Wobei ich aber zugebe, sowohl in Hinblick auf Bush als auch die USA nicht neutral zu sein. Denn wie Wolf schon geschrieben hat - all das, was Bush ausgelöst hat, ist schrecklich. Und er hat damit sicher nicht weniger Leid ausgelöst als Saddam Hussein. Und das bewußt, wo Saddam Hussein sicher mehr als einmal persönliche Gründe für seine Taten hatte.



@The Wolf
Nein, der Irak - krieg ist nicht durch, und auch der gesamte Nahe Osten ist nicht befriedet:
Das ist erst der Fall, wenn

-alle ausländische Truppen den Irak ohne Vorbedingungen verlassen haben;

-alle ausländische Truppen Afghanistan ohne Vorbedingungen verlassen haben;

-wenn Iran und Israel auf alle Atomprogramme verzichten und dies international glaubhaft kontrolliert und überwacht ist;

-wenn Israel sich auf feste Grenzen für sein Territorium festlegt und den Palästinensern einen eigenen, lebensfähigen Staat garantiert oder sich mit den Palästinensern zu e i n e m Staat zusammenschließt, in dem jeder Bürger das gleiche Recht ohne Ansehen der Religion genießt.
Eine gute Formulierung - und absolut zutreffend.

Vielleicht ist es allerdings in anderer Hinsicht gut, daß die USA das tun, was sie derzeit machen. Ihre Verbündeten - auch innerhalb von Deutschland, man denke an Merkel - werden sich langsam, aber sicher zurückziehen. Wie schon geschrieben ist es für die Betroffenen furchtbar.

Ich seh aber auch für die Region des Nahen Ostens langfristig eine positive Entwicklung. Die "Arabische Liga" wird nicht nur an Bedeutung gewinnen, letzten Endes sind auch die Türkei, ein wichtiger Verbündeter der USA, der Iran (die keine Arabe sind), Afghanistan usw. betroffen. Die USA entfachen einen Flächenbrand - der eine Fläche betrifft, die die Fläche der USA bei weitem übersteigt. Die Konsequenzen kann wohl keiner richtig abschätzen.

Und die Hinrichtung Saddams ist aus all diesen Gründen nur noch ein weiterer Schritt in diese Richtung.
 
Ich hatte geplant, erst im neuen Jahr wieder hier mehr Beiträge zu schreiben, aber eine Sache ist noch in diesem Jahr sehr wichtig und das ist jetzt nicht die Hinrichtung von Saddam sondern:
Tweeny hat Geburtstag!

Alles Gute für Dein neues Lebensjahr und bleib uns mit Deinen klugen Beiträgen erhalten

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Herzlichen Glückwunsch Tweeny.
Ich wünsche Dir alles Gute, Glück und Gesundheit.
 
Liebe Tweeny,

ich wünsch Dir einen wunderschönen Geburtstag. Alles liebe - es ist ein sogenannter "Ehrentag".

Aber dieser Tag - das ist "Dein Tag".

Alles Gute :hallo::hallo::hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
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Vielen Dank an Euch und vor allem an Dich, lieber Wolf! Es ist mir eine Ehre, gerade heute hier noch von Dir gelesen zu haben und Du Deine Gedanken von 2007 auf den 30.12.06 verschoben und somit unterbrochen hast.:) Und ja, The Wolf, ich hab zwar nichts versteckt und doch für mich behalten, weil ich fast zu 99,99 % nur hier im Thread schreibe. Hier tümmeln sich die Ereignisse und "Ehrentage" ... naja, sie gehören hier - wenn überhaupt - erwähnt und ich lege da nicht so viel Wert drauf. Habe mich aber wirklich sehr gefreut, weil eben Ihr mir gratuliert, diese kleine Runde, die seit vielen Jahren unermüdlich besteht und daher zählt alles doppelt für mich. ;)

Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch und von allem nur das Beste! Bleibt gesund und mögen sich ein Teil Eurer Wünsche im nächsten Jahr erfüllen, der Rest kann warten .. alles auf einmal ist auch nicht gut, man braucht doch was zum träumen, oder Ihr Lieben? =)

Guten Rutsch!!!
Tweeny .. so, und nu kommt wieder zum Thema, es ist der 31.12. ... :D
 
Ein schönes neues Jahr Euch allen.
Ich fürchte, dieser Thread wird auch in 2007 kein Ende finden, denn eine Lösung der Probleme im Irak ist nicht zu sehen.
Peter Scholl Latour sagte schon zu Beginn des Krieges, daß es eigentlich nur zwei Ergebnisse geben könne - entweder das Land bekommt wieder einen Diktator (der natürlich nicht unbedingt so übel wie Saddam sein muss) oder es zerfällt in 3 Teilstaaten.
Er könnte Recht bekommen.

Diese Meldung ging in den Nachrichten fast unter, aber sie verdient Beachtung, denn Kofi Annan gehört sicher nicht zu den Heißspornen und überlegt sich genau, was er sagt.
Er sagte, daß das leben für normale Iraker inzwischen schlimmer sei, als zu Zeiten Saddam Husseins.
Wie es derzeit im Irak aussieht, beschreibt sehr gut dieser Artikel:
Ein weiteres Kriegsjahr im Irak:
http://www.freace.de/artikel/200612/311206a.html
 
Jetzt hat man ihn also endlich gehängt, diesen Verbrecher Saddam. Abgesehen von meiner Ablehnung der Todesstrafe, nun die Frage: Wem nützt das?
Saddam wird zum Märtyrer und sein Tod wird wieder Rache und Tod hervorrufen.
Das Unrechtsregime Saddams wurde durch eine ausländische Okkupation ersetzt. Diktaturen kann man zwar mit Waffengewalt zerstören, aber der Import eines demokratischen Systems, ohne dass die Gesellschaft des Landes dafür bereit ist, scheint gescheitert. Eine Gesellschaft muss bestimmte Wertvorstellungen akzeptieren, ehe man sie „demokratisiert“.
Dies wurde im Fall Irak missachtet. Es ist zwar müßig darüber nachzudenken, ob UN-Sanktionen nicht auch den Sturz Saddams durch einen Putsch erzwungen hätte oder ein Irak im Sanktionskorsett gefügiger wäre, aber den Einmarsch US-amerikanischer Truppen findet nur mehr Einer gerechtfertigt: George W. Bush. Er brachte dem Land einen weitaus brutaleren Terror, als Saddam es je vermochte.
Dies geschah wohl auch deshalb, weil man dem Irak mit europäischen Kolonialismus und Imperialismus eine Staatsform ohne nationalen Inhalt aufsetzte, womit Demokratie und Föderalismus nicht funktionieren kann. Deshalb eroberte der Islam auch sofort wieder die Öffentlichkeit des Landes, die Iraker orientieren sich eben mehr an Religionstruppen, Ethnien oder Stämmen, als am Einheitsstaat.
Nächste Okkupationen arabischer Staaten scheinen ins Haus zu stehen. Aus dem Desaster Irak kann man nur lernen, dass kulturelle Grundmuster und nationale Besonderheiten der Staaten der Region behutsam in Einklang mit modernen Regierungsformen gebracht werden müssen. Entscheidende Impulse, die über das untaugliche Modell des Gottesstaates hinaus gehen, müssen dabei von den arabischen Staaten selbst kommen. Der Westen muss dabei akzeptieren, dass ihr Wertekatalog nicht eins zu eins übernommen werden kann, Abstriche und Anpassungen sind unumgänglich.
Die USA sollte aus dem Irakkrieg lernen, dass es nicht nur Gut und Böse gibt, Cowboys und Indianer, dass der „American Way of Life“ ausgedient hat und nur noch in ihrem Land als hehres Ziel vorherrscht. Das Hängen von Diktatoren und Autokraten ist eine Sache, die Verbesserung der Lebensumstände eines Volkes eine andere.

Hallo @Wolf, schön Dich wieder zu lesen.
Und @Tweeny: ois guade!
 
Dieses "banale" sieht derzeit leider so aus, dass dieses eklige Video von Saddams Hinrichtung wie ein Vergeltungsakt der Schiiten aussieht - ob es so war oder nicht, sei mal dahingestellt. Sunniten kündigen Rache an, somit werden Deine Zahlen (The Wolf) schon bald Schnee von gestern sein. Das Schlimmste war wohl, das man ihm angeblich mitten in seinem letzten Gebet dadurch unterbrochen hat, indem man den Hebel zog. :naja:

Ob man das auch für gut befinden kann, darüber lassen sich glaube ich, die Geister streiten, oder? Aber sentimental werde ich dabei nicht, nur frage ich mich, was das alles bezwecken sollte. Das wurde nicht extra dafür gedreht, um den Tod Saddams zu beweisen .. das geht doch einen dicken Schritt weiter.
 
Ich bin der Meinung, daß es einen eigenständigen, politischen Irak nicht gibt. Das Sagen haben allein die Amerikaner.
Insofern war es nur logisch, daß es zu einer schnellen Hinrichtung kam, denn dies dürfte auf Drängen der Amerikaner geschehen sein. Bei einem andauernden Gerichtsverfahren wären sonst für die Amerikaner unliebsame Tatsachen diskutiert worden. Da wäre die ehemalige Freundschaft mit Saddam, die wohlwollende Kenntnisnahme der Giftgasangriffe gegen den Iran, vielleicht ja auch noch mehr.
Übrigens - wie die "Süddeutsche" richtig schreibt - eine Regierung, die nicht einmal Aufnahmen von der Hinrichtung verhindern kann, wird das Land allemal nicht kontrollieren können.
 
Dieser "geheime Plan" ist so öffentlich, daß ihn mittlerweile jeder kennen sollte.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24354/1.html
http://www.freace.de/artikel/200701/030107a.html
http://www.jungewelt.de/2007/01-05/036.php

Israel will wohl Druck auf die USA ausüben. Welche genauen Ziele sie dabei verfolgen kann ich mir nicht erklären.
Da "spielen" zur Zeit einfach zu viele Verrückte ein Spiel und man hat das Gefühl, daß sich kaum einer der Wechselwirkung bewusst ist.
http://de.rian.ru/world/20061225/57737784.html

Sicher auch interessant, welche Rolle die Türkei hierbei spielt? Das dem Iran so plötzlich mal das Gas ausgeht und die Lieferungen in die Türkei eingestellt werden ist sicher kein Zufall.

http://news.handelsblatt.com/news/P...spx/iran-dreht-der-tuerkei-das-erdgas-ab.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Außenpolitik_der_Türkei#Iran
http://de.wikipedia.org/wiki/Außenpolitik_der_Türkei#Israel
 
Ich bin verdammt nochmal gegen die Todesstrafe, aber es sind schon bessere Präsidenten als Bush ermordet worden, noch habe ich also hoffnung.

Zum Irak mal so allgemein: DIe Iraker sind einfach nicht reif genug für eine Demokratie, sicher war saddam ein böser mensch aber die Iraker BRAUCHEN einen Diktator der denen zeigt wo es lang geht damit eben nicht jede woche 30 Menschen in die Luft gejagt werden. Und dass der demokratisch gewählte Präsident des Iran sich nicht einfach plattmachen lassen will wie sein Kollege kann ich auch verstehen, wieso nimmt sich USA das Recht heraus zu sagen Iran darf keine Atomwaffen haben, USA hat doch selbst welche. Bei den Amis habe ichs ogar noch mehr angst vor einem einsatz als beim iran. die werden sie ja wohl hauptsächlich zur abschreckung nutzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tarantelork schrieb:
Zum Irak mal so allgemein: DIe Iraker sind einfach nicht reif genug für eine Demokratie, sicher war saddam ein böser mensch aber die Iraker BRAUCHEN einen Diktator der denen zeigt wo es lang geht damit eben nicht jede woche 30 Menschen in die Luft gejagt werden. Und dass der demokratisch gewählte Präsident des Iran sich nicht einfach plattmachen lassen will wie sein Kollege kann ich auch verstehen, wieso nimmt sich USA das Recht heraus zu sagen Iran darf keine Atomwaffen haben, USA hat doch selbst welche. Bei den Amis habe ichs ogar noch mehr angst vor einem einsatz als beim iran. die werden sie ja wohl hauptsächlich zur abschreckung nutzen.

Die Deutschen waren nach dem 1. Weltkrieg auch nicht reif für die Demokratie, die haben auch wieder einen Diktator gebraucht. :naja:
Zum einem wollen die USA nicht allein, dass die Iraner keine Atomwaffen haben und zum anderen ist das kein wirkliches Argument. Es ist schon schlimm genug, dass Ländern Atomwaffen haben, es müssen nicht noch mehr werden.
 
DodotheGoof schrieb:
Die Deutschen waren nach dem 1. Weltkrieg auch nicht reif für die Demokratie, die haben auch wieder einen Diktator gebraucht. :naja:
Zum einem wollen die USA nicht allein, dass die Iraner keine Atomwaffen haben und zum anderen ist das kein wirkliches Argument. Es ist schon schlimm genug, dass Ländern Atomwaffen haben, es müssen nicht noch mehr werden.

Deutschland kann man nicht mit dem Irak vergleichen, vollkommen andere Kultur, angefangen bei der Religion schon. Außerdem habe ich nie behauptet die USA wären die einzigen die gegen Atomwaffen im Iran sind. Schlimm finde ich nur dass die USA obwohl sie selbst welche haben es anderen Staaten verbieten wollen. und dass die USA nicht gerade der friedlichste staat sind hat ja wohl die jüngste vergangenheit und auch die zeit davor bewiesen.
 

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