Der Irak-Krieg und seine Folgen

xxx

  • xx

    Stimmen: 105 16,1%
  • xx

    Stimmen: 546 83,9%

  • Umfrageteilnehmer
    651
Gerade eben kommt die Meldung (in einigen Blättern als Eilmeldung) rein, daß die USA ihre landsleute vor erhöhter terrorgefahr in Deutschland warnen.
Gerade zu dem Zeitpunkt, an dem Schäuble gerne das Grundgesetz aushebeln bzw. ändern möchte um effizienter gegen Terroristen vorgehen zu können.
Wirklich ein Zufall?

Nochmal zu Moore - sicher gebührt ihm das Verdienst, zu einem Zeitpunkt auf die Verbrechen von Bush aufmerksam gemacht zu haben, als die große Mehrheit der Amerikaner noch Pro-Bush eingestellt war.
In dem Film in 3SAT wurden allerdings Ausschnitte aus dem Film und Interviews mit der Regisseurin gezeigt und was dort zu sehen war, hat mich ziemlich davon überzeugt, daß Moore sehr häufig mit Un- oder Halbwahrheiten gearbeitet hat. Derartige Anschuldigungen gab es zwar schon vorher, aber man schrieb das meist der Polemik von Neidern und Gegnern zu. Hier war es anders.
Ich hoffe, daß noch einmal im TV Ausschnitte aus diesem Film gezeigt werden.
 
Kann doch nur ein Zufall sein. Die Terrorgefahr ist doch real ;)

Zur Not wird eben etwas nachgeholfen
http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=7401516&forum_id=73788&showthread=1
http://www.heise.de/tp/foren/go.shtml?read=1&msg_id=7403976&forum_id=73788

Wahrscheinlich wird es irgendwann einmal Anschläge geben.
Und nach den bis jetzt veröffentlichten Informationen über die Anschläge in London und Madrid sollte man dann genau hinschauen was passiert ist. Und welche Möglichkeiten es zur Verhinderung gegeben hätte.
 
Gut gebrüllt, Löwe - äähhh The Wolf =)
Ich halte Schäuble auch inzwischen für das größte Sicherheitsrisiko. Man sollte auch nicht vergessen, daß er für den Irak-Krieg war.
Als einen der eifrigsten Bewerber um einen Platz im Rektum des Herrn Bush sollte man ihm doch endlich Eintritt gewähren (allerdings ohne Rückkehrmöglichkeit)

Eine ganz gute Zusammenfassung gibt es bei Freace.de:
http://www.freace.de/artikel/200704/190407a.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus der Süddeutschen Zeitung:

Der Senat des US-Bundesstaats Vermont hat unterdessen in einer Resolution die Amtsenthebung von Bush gefordert. Mit 16 zu neun Stimmen nahm das Oberhaus des Neuenglandstaats am Freitag eine Entschließung an, die die Aufnahme eines so genannten Impeachment-Verfahrens gegen Bush und seinen Stellvertreter Dick Cheney verlangt. Die Maßnahme ist weitgehend symbolisch. Die Initiatoren hoffen darauf, dass andere Bundesstaaten dem Beispiel Vermonts folgen und dadurch eine klare Botschaft des Missfallens an das Weiße Haus senden.

Vermonts Senatspräsident Peter Shumlin zeigte sich „tief bewegt“ über das Votum der Senatoren. „Es hat in den Vereinigten Staaten noch keinen Präsidenten gegeben, der ein Verfahren zur Amtsenthebung mehr verdient hätte als George W. Bush“, sagte der Demokrat Shumlin laut Tageszeitung „Vermont Guardian“. Vermont ist eine Hochburg der Demokraten. Bush ist hier seit jeher unbeliebt, besonders der Irak-Krieg sorgt für Unmut. Gemessen an der Einwohnerzahl steht Vermont unter den 50 Bundesstaaten der USA mit gut 600.000 Menschen an 49. Stelle.

In den Staaten Wisconsin und Washington dringen Abgeordnete auf ähnliche Beschlüsse. Sie hoffen, dass dies in den ganzen USA zu einer Debatte über Bush und seine Regierung führt

Wieder ein Beispiel dafür, daß man nicht einfach "Die Amerikaner" sagen darf.
 
Ach, was bin ich froh, dass meine Schwester so einen tollen Chef im Schäuble hat ;)

Sorry, musste grade sein ;)

Und zum Thema Bush (über den ja schon so ziemlich gesagt wurde): Die Demokraten haben es sich ja selbst versaut. Sie haben nix getan, sondern sind nach den Anschlägen auf den gleichen Zug mitaufgesprungen und haben für den Irakkrieg votiert. Grade eine Hilary Clinton *grusel* war da ja sehr dafür. Dass diese Dame nun eventuell sogar die erste amerikanische Präsidentin werden könnte (was ich aus Sicht als Frau natürlich irgendwie klasse finde, aber das war's dann auch schon), stimmt mich äußerst skeptisch. Sie ist ein Fähnchen im Wind und ich glaube kaum, dass es erheblich besser wird mit ihr als Amtsinhaberin.
 
@Magenta
Die Meinung über Hillary teile ich voll und ganz. Sie ist sicher intelligenter als Bush, aber sie ist vermutlich ebenso abhängig von der Industrie und eben ein Wendehals.
Allerdings - schlimmer als Bush geht nicht, deshalb kann es ab 2008 eigentlich nur besser werden, selbst wenn eine Clinton Präsidentin werden sollte.

Hier der Fernsehbericht zum Dokumentarfilm über Michael Moore:
http://helix-v4.sri.ch/ramgen/sfdrs...20070418.rm?start=0:15:51.795&end=0:21:35.764
 
Ich hab mir jetzt zwar noch nicht einen Beitrag durchgelesen, aber ich sag´s euch, irgendwann wird man sich um´s Trinkwasser bekriegen und nicht um ein paar lausige Ölquellen oder um was auch immer es da geht. Und das ist doch schon bedenklich.
 
Likuh schrieb:
Ich hab mir jetzt zwar noch nicht einen Beitrag durchgelesen, aber ich sag´s euch, irgendwann wird man sich um´s Trinkwasser bekriegen und nicht um ein paar lausige Ölquellen oder um was auch immer es da geht. Und das ist doch schon bedenklich.

Dir ist schon klar dass sich Wasser im Gegensatz zum Öl nicht verbraucht? Solange du es nicht in den Weltraum schießt werden wir immer gleich viel Wasser hier haben... Öl übrigens auch, nur in Form von Bäumen und anderem Kohlenstoff...
 
US-Abgeordnete beschließen Truppenrückzug aus dem Irak

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,479523,00.html

Laut einer Umfrage des Fernsehsenders NBC und der Zeitung "Wall Street Journal" sprechen sich 55 Prozent der US-Bürger für einen Zeitplan für den Abzug der US-Truppen aus dem Irak aus. Nur 37 Prozent der Befragten lehnten die Festlegung eines Zeitplans durch den Kongress ab.
Nach soviel Toten, nach so langer Zeit, die der Irakkrieg andauert nur 55 Prozent? Soviel 55 Prozent im ersten Moment klingen mögen - die Entscheidung, die Truppen abzuziehen müssten mehr Menschen unterstützen. Solange das nicht geschieht werden weiter Menschen im Irak abgeschlachtet werden.
 
Das Problem wird nur sein, dass es auch hinter weiterhin zu Morden kommen wird. Ich bezweifle stark, dass mit dem Abzug der US-Truppen Friede, Freude und Eierkuchen in den Irak einziehen werden. Denn die Terroristen bekämpfen ja nicht die US-Truppen allein, sondern sie versuchen das gesellschaftliche Leben an sich anzugreifen. Vielleicht erleben wir mit dem Abzug der Amerikaner das Ende der irakischen Staates und unter anderem den Beginn eines türkisch-kurdischen Krieges. Vielleicht schneidet sich der Iran auch noch etwas aus dem Machtvakuum heraus.
 
Ich sehe das auch so. Schin zu Beginn des Krieges sagte Peter Scholl Latour, dß alles darauf hinauslaufen würde, daß es entweder wieder einen Diktator geben würde, etwas gemäßigter vielleicht als Hussein, aber eben Diktator oder daß der Irak in Euinzelstaaten zerfallen würde.
Ich rechne mit Letzterem. Schließlich gibt es ja als gutes beispiel Jugoslavien.
Hier ist alles noch komplizierter durch die Kurden, denn denen würde es nicht reichen, einen Zipfel des Irak anzubekommen.
 
Wolf schrieb:
Ich sehe das auch so. Schin zu Beginn des Krieges sagte Peter Scholl Latour, dß alles darauf hinauslaufen würde, daß es entweder wieder einen Diktator geben würde, etwas gemäßigter vielleicht als Hussein, aber eben Diktator oder daß der Irak in Euinzelstaaten zerfallen würde.
Ich rechne mit Letzterem. Schließlich gibt es ja als gutes beispiel Jugoslavien.
Hier ist alles noch komplizierter durch die Kurden, denn denen würde es nicht reichen, einen Zipfel des Irak anzubekommen.
Ich denke auch, daß es ein Zerfallen des Iraks in Einzelstaaten etwas ist, das der Region noch "bevorsteht". Wobei es aber "die Kurden" nicht gibt - es sind Stämme. Sobald ein gemeinsamer Gegner wegfallen würde, käme es zu Einzelkämpfen. Wobei das eine das andere nicht ausschließt - ein "Staats-"Gebilde, mit kurdischen Interessen und innerhalb dieses Gebiets verschiedene unterschiedliche Regionen.

Dazu kommt, daß ein Gebiet, das sich nur auf den Teil des heutigen Irak beschränkt, keine Bedeutung hätte - die Gebiete in der Türkei und im Iran würden in Schwierigkeiten hineingezogen. Und damit die gesamte Region.

Gründe, die anderen Staaten an einem Zerfallen des Iraks liegen könnten, wäre wohl "nur" eine möglichen Instabilität des Iran und taktische Überlegungen der USA im Interesse des "Kampf gegen den Terror", sowie wirtschaftliche Überlegungen, da kleinere Gebiete leichter und Kontrolle zu halten sind.
 
Tarantelork schrieb:
Dir ist schon klar dass sich Wasser im Gegensatz zum Öl nicht verbraucht? Solange du es nicht in den Weltraum schießt werden wir immer gleich viel Wasser hier haben... Öl übrigens auch, nur in Form von Bäumen und anderem Kohlenstoff...

Klimaerwärmung? Warum trocknet die Wüste immer mehr aus, bzw. verbreitet sich immer mehr? Warum verlassen so viele menschen ehemalige Oasen??? Schmutziges Trinkwasser von saurem Regen...?
Also ich würd das nich so links liegen lassen...
 
DodotheGoof schrieb:
Vielleicht erleben wir mit dem Abzug der Amerikaner das Ende der irakischen Staates und unter anderem den Beginn eines türkisch-kurdischen Krieges. Vielleicht schneidet sich der Iran auch noch etwas aus dem Machtvakuum heraus.
Für eine türkische Militärintervention bedarf es keinen Abzug amerikanischer Truppen. Die Türkei zeigt den USA schon seit einigen Tagen mal wieder ihre "Bereitschaft", wenn es um Kurdistan geht.

http://www.espace.ch/artikel_360476.html

Das US-Regime ist mal wieder "Opfer" seiner eigenen Politik.
 
Likuh schrieb:
Klimaerwärmung? Warum trocknet die Wüste immer mehr aus, bzw. verbreitet sich immer mehr? Warum verlassen so viele menschen ehemalige Oasen??? Schmutziges Trinkwasser von saurem Regen...?
Also ich würd das nich so links liegen lassen...

Klimaerwärmung sorgt auch nur dafür dass Wasser verdunstet... Das bedeutet es kommt als Regen wieder runter.... Am allerehesten schmilzt noch das Eis in der Antarktis und Nordpol. Folge wäre mehr Süßwasser... Das Wasser das du trinkst wird ohnehin nochmal gereinigt. Aus der Leitung kommt kein Regenwasser und auch in einer Mineralwasserflasche wird das Wasser nicht direkt von der Quelle gezapft... Wüsten sind ohnehin trocken und das war schon immer so... Und was weißt du von Menschen die ehemalige Oasen verlassen?
 
Bist du sicher, dass Wasser nicht durch die Atomsphäre entweichen kann? Schließlich ist die Erde kein vollkommen geschlossenes System.
Was aber stimmt: Die Wüsten werden trockener, das geschieht aber auch unabhängig vom Klimawandel. Sie ist bedingt durch den Luftkreislauf der sich zwischen dem Äquator und den Wendekreis abspielt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Passatwinde
Dieser Kreislauf sorgt dafür, dass er den Wüsten Wasser entzieht, die dann in den Tropen abregnen.
Der Mangel an Wasser ist letztlich wieder eine Kostenfrage. Wasser an sich ist genug vorhanden, die Frage ist nur wieviel es kostet, es so aufzubereiten, dass man es trinken kann. Arme Länder werden sich keine aufwendigen Entsalzungsanlagen leisten können. Binnenländer wären womöglich auf den Import von Wasser angewießen. Das alles bietet Potential für Konflikte.
 
Guter Beitrag TheWolf,

daß der Irak-Krieg verloren ist - daran zweifelt wohl wirklich niemand mehr. Es geht nur noch darum, wie er verloren geht. Ob der Irak bestehen bleibt - und wie sich das Ende des Irak-Kriegs auf die umliegenden Staaten auswirkt.

Ob sich die USA zum Beispiel auf den "Terrorstaat" Iran stürzen werden. Weil der Iran ja Atomwaffen hat. (Hat er die denn? Soweit ich weiß, ist das nicht bestätigt.) Und durch Atomwaffen geht eine Gefahr für die gesamte Welt aus. Auch durch Nordkorea. Vor allem - die Raketen beider Staaten sind ja derart perfekt, daß sie nicht entdeckt werden können. *ironieoff

Die Bedrohung durch Nordkorea ist derart weltfremd, daß ich hier gar nichts dazu schreiben möchte.

Etwas scheint aber wohl klar: Selbst wenn der Iran jemals Atomwaffen haben sollte - eine unmittelbare Gefahr für die EU oder die USA ist nicht gegeben. Betroffen durch hypothetische Atomraketen - alleine bei diesem unlogischen Begriff sträubt sich mir alles - ginge in erster Linie für zwei Staaten aus: die Türkei und Israel. Die Türkei ist immerhin Mitglied der NATO. Israel gehört weder der NATO noch dem Nordatlantikpakt an. Noch dazu ist Israel selbst seit Jahrzehnten ein Staat mit atomaren "Fähigkeiten".

Die NATO selbst wurde ja mit der Annahme eines möglichen Angriffs der Sowjetunion auf Westeuropa gegründet. Die Stationierung von Raketen nahe der Grenze zu Rußland ist also als Provokation zu betrachten.


Und Du hast auch richtig
einer "Demokratisierung" nach westlichem Vorbild
geschrieben. Es sollte uns allen bewußt sein, daß das Wort "Demokratisierung" weltweit eine verschiedene Bedeutung hat. Was in einem Staat eine "Gefährdung der Demokratie" ist - das ist in einem anderen Staat sogar ein Ausdruck der Demokratie. Und wir erleben ja derzeit, was alles unter dem Begriff "Kampf gegen den Terrorismus" zu verstehen ist. Was übrigens noch niemand erwähnt hat... sollte eine Regierung demokratiefeindliche Akte oder terroristische Akte gegen die Bevölkerung betreiben - welche Pflichten bestehen für die Staatsbürger? Was wäre dann zum Beispiel etwa mit einer Aufklärung durch abhören einzelner Ministerien? Das ist jetzt natürlich wirklich purer Sarkasmus - aber die Begründung des deutschen Inninenministers klingen oft ähnlich weltfremd.


TheWolf - was Du über Afghanistan geschrieben hast ist leider absolut zutreffend. In fast jedem Staat, dem die USA "zu Hilfe eilen" sind die neuen "Staatsoberhäupter" Personen mit zwielichtigem Hintergrund. Die Begründung der Hilfeleistung durch die USA klingen oft fanatisch religiös. Was innerhalb Afghanistans selbst zu ausländischen Truppen geäußert wird - auch darüber sollte man nachdenken.

Interessant sind auch immer wieder Kommentare innerhalb Deutschlands, wenn deutsche Truppen bei Kämpfen wie in Afghanistan nicht aktiv kämpft. "Deutschland macht sich lächerlich, blamiert sich, verärgert Partner...." - Wie sieht es mit diesen Partnern aus? Ein Staat, der von Beginn an mitgeteilt hat, daß er nur für zivile Projekte zur Verfügung steht und jetzt Jagdbomber zur Aufklärung - deren Daten militärische Auswirkung haben - zur Verfügung stellt verärgert Partner? Was für Partner sind das?

Zusammenfassend - in einer Zeit, in der die EU politische Bedeutung anstrebt sollte das auch für die Unabhängigkeit der europäischen Staaten von Nicht-EU-Staaten gelten. Von Unabhängigkeit prinzipiell mal abgesehen.
 
Die Terroristen sind wir
Key hat gute Gründe, zur Armee zu gehen: Geldnot, einen Ausbildungswunsch (Schweißer), einen unbehandelten Nierenstein. Das Schicksal hat ihn nicht dort aufwachsen lassen, wo es Väter und Krankenversicherungen gibt, sondern in einem Trailer-Park.

Es ist für die Soldaten zu einfach geworden, auf Zivilisten zu schießen, lernt Key. Der düstere Tiefpunkt: Das Bild von vier irakischen Zivilisten, enthauptet neben ihrem Auto; ein amerikanischer Nationalgardist schreit hysterisch "Wir haben's total vermasselt, total vermasselt!", zwei andere spielen Fußball mit den Köpfen.
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/feuilleton/654199.html

Ich bin ein Deserteur
Mein Leben als Soldat im Irak-Krieg und meine Flucht aus der Armee
http://www.hoffmann-und-campe.de/go/950c2522-00f6-bc83-4cae51b591ab0f4b
 
@The Wolf
Zu Afghanistan kann ich nur sagen: Afghanistan gehört den Afghanen, da hast Du recht. Den Einsatz ausländischer Streitkräfte sehe ich aber kontroverser: Die Taliban waren ein Unrechtsregime, ob dieses nun militärisch oder wirtschaftlich bekämpft werden hätte sollen, sei dahingestellt, aber es musste bekämpft werden. Das aber nach dem Einmarsch die militärische Komponente weiterhin im Vordergrund steht, halte ich für das wahre Scheitern des Einsatzes.
Denn die Logik Afghanistan den Afghanen ist ein zweischneidiges Schwert. Hätten in den 1940ern die Amerikaner in Bezug auf Deutschland so gedacht, will ich mir gar nicht ausmalen, in welchem Regime wir heute leben müssten und welchen Terror es über die Welt gebracht hätte.


In Bezug auf dem Irak dräut über Europa nach dem hier kaum beachteten Machtkampf zwischen dem Kongress und Bush ein Damoklesschwert.
Was soll im Irak geschehen, wenn sich die USA aus dem sinnlosen, aber eben leider doch begonnen Krieg zurückzieht?
Dann hat sich Europa zu entscheiden, ob es eine letzte gemeinsame Anstrengung mit den USA unternimmt oder weiterhin die Augen verschließt.
Es bleibt nichts anderes übrig: Der Fall Irak muss internationalisiert werden!
Der Irak wird nach dem Rückzug in einen Bürgerkrieg versinken, eine Seite unterstützt von offensichtlich ressourcensichernden Chinesen, eine Seite verstärkt durch Humanität und Terrorabwehr vortäuschenden Europäern und Amerikanern, eine weiter Seite versorgt durch fundamentale Islamisten aus arabischen Ländern.

Ein Krieg, deren Gegner kein Gesicht und keine Nationalitäten haben wird!

Ein Krieg, der tausende von Flüchtlingen in das Pulverfass Naher Osten, Afghanistan und Europa (ich höre schon wieder die rechtslastigen Angstpolitiker, die strengere Asylbestimmungen verlangen und den Irak als "sicher" bezeichnen) entlassen wird.

Ein Krieg, der den Terror weiter hinein nach Europa tragen wird und den Konflikt der Palästinenser mit Israel über weitere Jahrzehnte zementieren
wird!

Man muss nun den Tatsachen ins Auge sehen: Der ungerechtfertigte Krieg der USA im Irak ist nicht mehr rückgängig zu machen! Die Weltengemeinschaft ist nun aufgerufen, diesen Scherbenhaufen aufzuräumen.
Die irakischen Nachbarn, vor allem Syrien und der Iran, müssen in eine Lösung eingebunden werden.
Neben diplomatischen Mühen müssen sich die Europäer einen befriedeten Irak auch etwas kosten lassen, die Ausgaben werden weitaus geringer sein, als hysterische Terrorabwehr im eigenen Land.
Die Erfahrungen in der Ausbildung irakischer Polizisten müssen weiterhin im Land oder außerhalb angewandt werden. Und all jene, denen Irak ein rotes Tuch bedeutet, sollten ihr wirtschaftliches Engagement in Afghanistan verstärken, um andere Nationen zu entlasten.

Es kann sein, dass keine dieser Aktionen greifen wird, aber einen Versuch sind sie allemal wert, zumal die USA einen immensen Prestigeverlust durch diesen ungerechtfertigten Krieg erlitten hat und ihr Führungsanspruch einen gehörigen Makel erlangte.
Es sei noch einmal gesagt: Der Krieg im Irak und die Vernachlässigung humanitärer Hilfen in Afghanistan und dem Irak nach den Eroberungskriegen waren törichte Fehler, aber: Sie sind nun einmal nicht mehr rückgängig zu machen! Deshalb sollte nun vor allem in der westlichen Welt Pragmatismus einkehren und Schadensbegrenzung erfolgen.
 
Offenbar ereignen sich zu bestimmten Zeiten immer wieder Dinge in gedrängter Form:

Bei dem am 24.5. im n-tv stattgefundenen "Busch@n-tv" ( http://www.n-tv.de/busch ), bei dem es eigentlich um den G8-Gipfel ging, ließ Gregor Gysi eine interessante Bemerkung fallen: "Die industrialisierten Staaten, vor allem die G8-Staaten, rüsten immer mehr hoch, immer schneller, immer hochtechnisierter - damit können die betroffenen Staaten nicht konkurrieren. Die Folge ist, daß sie zu Mitteln greifen, die als terroristische bezeichnet werden."
Er hat diese Methoden nicht gutgeheißen - aber der Gedanke, den er geäußert hat, ist doch ein immer wieder interessanter. Auch wenn er natürlich kein neuer ist. :)



US-Militärbudget: Der Kongress gibt nach
http://www.zeit.de/news/artikel/2007/05/25/103878.xml

"Wir sind auf Einladung der irakischen Regierung dort", betonte der Präsident. "Wenn sie uns sagt: 'Geht', dann gehen wir."

Ist das eine Vorbereitung für einen Abzug aus dem Irak? Denn mit diesem Satz läßt sich ja wohl alles rechtfertigen. ;)
 
Da es ja auch zum weiten Feld des Themas dieses Threads gehört, packe ich es mal hier rein.
Wie vermutet spult Chavez dem Handbuch für angehende Diktatoren treu. Gleichschaltung der Medien. Das Auslaufen einer Fernseh-Lizenz wurde dazu einen gegnerisches politisches Sprachrohr abzuschalten.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,485325,00.html
 
Ach Dodo, Beiträge von Spon sollte man sicherheitshalber auf ihren Inhalt überprüfen. Die geben sich bei ihrer Propaganda ja kaum noch Mühe.

Der Sender wurde nicht abgeschalten. Lediglich die Lizenz für die terrestrisch Ausstrahlung wurde nicht verlängert. Über Kabel, Satellit und Internet dürfen die ihren Müll weiterhin verbreiten.

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6827302_REF3_NAV_BAB,00.html
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/marktundmedien/629242/
http://politblog.net/internationale...ment-in-der-praxis-das-beispiel-venezuela.htm
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25379/1.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Chávez#Medienpolitik
 
Da es ja auch zum weiten Feld des Themas dieses Threads gehört, packe ich es mal hier rein.
Wie vermutet spult Chavez dem Handbuch für angehende Diktatoren treu. Gleichschaltung der Medien. Das Auslaufen einer Fernseh-Lizenz wurde dazu einen gegnerisches politisches Sprachrohr abzuschalten.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,485325,00.html
Da Du anscheinend nicht in der Lage warst, den Link anzuklicken, zitiere ich für Dich mal einen Teil von tagesschau.de:
Chávez hat sie nicht verlängert, weil sich Radio Caracas Television 2002 aktiv in den Staatsstreich gegen den demokratisch gewählten Präsidenten eingeschaltet hatte. Wenig demokratisch gab man den Putschisten eine Plattform für Aufrufe, feierte den angeblichen Rücktritt Chávez' und die Amtseinführung des Neuen, des Arbeitgeber-Vorsitzenden. Und als nach zwei Tagen der Spuk vorbei und Chávez wieder im Präsidentenpalast war, sendete Radio Caracas Televison Julia Roberts in "Pretty Woman" - von den politischen Ereignissen im Land erfuhr der Zuschauer nichts....
Trotz der Vorfälle blieb man unbehelligt auf den Bildschirmen des Landes. Jetzt nutzte der populäre Chávez die auslaufende Frequenz-Lizenz zur unpopulären politischen Revanche....
Entgegen dem nationalen und sogar internationalen Aufschrei wird Radio Caracas Television also nicht zwangsgeschlossen, in der Ausstrahlung allerdings drastisch eingeschränkt.
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6827302_REF3_NAV_BAB,00.html

Oder lieber einen Teil aus dem TP-Artikel:
Die Regierung hatte trotz der über 600 Verstöße gegen den Vertrag und das Mediengesetz fünf Jahre bis zum Ende der vereinbarten Nutzungsfrist gewartet, um Eigenbedarf anzumelden.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/25/25379/1.html
Natürlich wurde denen die Verbreitung ihres Programms erschwert. Die hätten sich aber ganz sicher nicht beschweren dürfen, wenn ihnen schon 2002 die komplette Sendelizenz entzogen worden wäre.

Ich würde mal lieber danach fragen, wieso es überhaupt keinen einzigen freien Sender mehr gibt - waren alle anderen freien Sender auch nur Schrott? Und eine Folge finde ich es indirekt schon von Irakkrieg.
Die Regierung Chávez dagegen hat Hunderte von Lizenzen für kleine, “offene” Bürgerfunk- und Fernsehprogramme vergeben.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/marktundmedien/629242/

Und bevor ich Deine Fütterung für heute beende:

http://de.wikipedia.org/wiki/Venezuela#Medien und noch einmal
http://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Chávez#Medienpolitik
 
Nach längerer Abstinenz will ich auch hier mal wieder etwas mitmischen.
Schließlich regiert ja immer noch ein Kriegsverbrecher und der macht genug Schlagzeilen.
In Kürze dürfen wir ihn ja wieder in heimischen Gefilden begrüßen.
Wir? Nein, aus unseren Landen nur ausgewählte Leute, die ihm dankbar die Füße küssen werden. An der Spitze unsere verehrte Kanzlerin, die vermutlich immer noch nicht begreift, weshalb wir nicht Seit an Seit mit unserem großen Bruder im Irak kämpfen.
Weshalb wir € 110 Millionen ausgeben müssen, damit sich 8 Leute hier treffen, die außer der Hotelanlage nichts von Germanien sehen und die auch niemand von uns live zu sehen bekommt, ist sehr schwer verständlich. Zumal es vermutlich ohnehin kaum vernünftige Ergebnisse geben wird. Ein Treff auf einem Flugzeugträger wäre billiger gekommen.

Hier mal ein sehr beeindruckender offener Brief an den Demokratischen Kongress:
Warum ich die Demokratische Partei verlasse:
http://www.zmag.de/artikel.php?id=2073
 
@Dodo: Ich war ja noch am überlegen.. Aber Dein Einwand stimmt natürlich irgendwie.. Naja, vielleicht könnte man das ja auch voneinander trennen. Tagungsort geheim, weißer Rauch in Heiligendamm oder wo-weiß-ich.. *weiterlautüberleg
 
Wobei man dann natürlich wiederum überlegen müsste, aus welchem Grunde denn überhaupt weißer Rauch aufsteigen sollte?
Es wird weder irgendwer gewählt noch werden voraussichtlich irgendwelche bindenden Beschlüsse gefasst und überhaupt - auch weißer Rauch verschmutzt die Umwelt (es sei denn, bestimmte Leute würden gegrillt. Das wäre zwar für die Umwelt förderlich. aber das würde ja auch nur schwarzen Rauch geben :D)
 
@The Wolf
Danke der Nachfrage. Jau, mir gehts wieder ganz gut.
Aber eigentlich habe ich ja Humor über "Schwarz" lieber als schwarzen Humor.:D Andererseits - über Schwarz oder auch Schwarz/Rot fällt es schwer, noch zu lachen. :cool:
 
Erstens mal schön zu lesen, dass es den beiden Wölfen doch zumindest einigermaßen gut geht!
Man hätte hier ja um Hilfe nachfragen können, aber nachdem ich Deinen neuen Thread über die Foren - Gewohnheiten entdeckt habe mit der Glühbirne, lasse ich das lieber....=)
Zweitens, welchen Thread? Wo ist denn der?


Edit: Dies ist die 11.400ste Antwort zu bzw. das 11.401ste Posting in diesem Thema...
 
Eine recht beeindruckende Seite über die militärischen Verluste Tag für Tag, fortgeführt bis Februar 2007.
Allerdings nur militärische Verluste, keine Verluste der Iraker. Aber dann wäre die Karte auch zu rot geworden
http://www.obleek.com/iraq/
 
Zuletzt bearbeitet:
So ein Aufschwung ist doch etwas feines...:naja:
Demzufolge haben, vor allem wegen der US-Engagements im Irak und in Afghanistan, die globalen Militärbudgets 2006 einen Rekord erreicht. Sie betrugen demnach mehr als 1,2 Billionen Dollar (900 Mrd. Euro). Auch der Waffenhandel blüht: Hinter den USA (8 Mrd. Dollar) und Russland (7 Mrd. Dollar) war Deutschland 2006 mit 3,8 Mrd. Dollar drittgrößter Exporteur von Militärgütern.
Um die von der UNO festgelegten „Millennium-Ziele“ zu erreichen, zu denen etwa die Eliminierung von extremer Armut und Hunger, universale Grundschulbildung und die Reduzierung der Kindersterblichkeit zählen, wären 135 Milliarden Dollar nötig, rund 20 Dollar pro Weltbürger – eine Investition, die „nicht nur die Lebensbedingungen verbessern, sondern indirekt auch die internationale Sicherheit stärken würde“, meint Sipri.
http://www.diepresse.com/home/polit...backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do
 
Ein alter Hut, aber für mich doch ein paar neue Eindrücke.
Ein Video mit dem Thema 9/11 Einschlag ins Pentagon.
Ich glaube nicht, daß es ein Flugzeug war und ich glaube, daß wir noch längst nicht alle Wahrheiten über die Attentate kennen.
http://www.pentagonstrike.co.uk/flash.htm
 
Dies hat nicht direkt mit dem Irak-Krieg etwas zu tun, indirekt aber schon, denn Bush hätte die Macht, das bescheuerte amerikanische Gesundheitssystem zu ändern, aber er führt ja lieber Kriege.
Michael Moore wurde in letzter Zeit häufig angegriffen, weil er in seinen bisherigen Filmen sehr polemisiert und übertrieben haben soll. Mag sein, aber andererseits war er es, der auch seine Landsleute wachgerüttelt hat.
Hier nun ein Kommentar zu seinem neuen Film "Sicko". Allein wenn man die Beispiele liest, kann einen schon die kalte Wut packen und speziell ich bin froh, nicht dort leben zu müssen.
http://www.zmag.de/artikel.php?id=2090

Falls es jemanden interessiert - ich habe vorgestern meinen 2. Geburtstag gefeiert. Ich hatte ja Lungenkrebs und vorgestern wurde nun nach 8 Monaten Krankenhaus, Chemotherapie und Bestrahlungen per Röntgenaufnahme festgestellt, daß der Krebs restlos verschwunden ist.
Insofern bleibe ich Euch wohl auch hier noch erhalten :)
 
Natürlich interessiert Deine Gesundheit. Es freut mich für Dich und ich bin froh, daß Du es überstanden hast. :hallo:

Ich verzische mich ab morgen mal für 3 Wochen an "einen Platz unter der Sonne". Dort gibt es hoffentlich immer noch kein W-LAN.


zu "Sicko": wenn ich die Entwicklung im deutschen Gesundheitssystem betrachte oder die Verhältnisse in Großbritannien...
Die Richtung scheint klar zu sein.
Darum ist der Film natürlich auch gut. Aber wenn wir den Finger erheben um über das amerikanische Gesundheitssystem herzuziehen, sollten wir aufpassen. Nicht das uns selbst der Finger hinterher fehlt. ;)
 
Falls es jemanden interessiert - ich habe vorgestern meinen 2. Geburtstag gefeiert. Ich hatte ja Lungenkrebs und vorgestern wurde nun nach 8 Monaten Krankenhaus, Chemotherapie und Bestrahlungen per Röntgenaufnahme festgestellt, daß der Krebs restlos verschwunden ist.
Insofern bleibe ich Euch wohl auch hier noch erhalten :)

Und ob das interessiert!!!
Herzlichen Glückwunsch!
Es freut mich ungemein, daß wieder jemand dieser heimtückischen Krankheit von der Schaufel gesprungen ist.
Ich werde das gleich einem lieben Menschen erzählen, der gerade auch damit kämpft und jedes Stückchen Hoffnung brauchen kann.
 
Lieber Wolf, es ist ja hier schöner Brauch, zum Geburtstag zu gratulieren. Da Dein Geburtstag einer der ganz besonderen Art ist, möchte ich Dir auch besonders herzlich gratulieren. Es freut mich außerordentlich, dass Du Deine Krankheit besiegt hast und ich hoffe, es ist endgültig. Ich drück Dir die Daumen!
Da schliesse ich mich von tiefsten Herzen an.
@all:
Ich habe keine Kinder, deswegen meine Frage: Was schenkt man denn eigentlich zweijährigen Knaben so zum Geburtstag? =)
Aber Du bist doch sicherlich auch mal 2 gewesen, oder?
 

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